2022 (Folge 2636–2659)
Sendung vom 25.07.2022
Folge 2636 (43 Min.)Ben Harper singt über die Probleme Amerikas
„Musik ist mein Lebensinhalt. Ich kann mich für nichts anderes interessieren und bin nur darin gut.“ Eine dreißigjährige Karriere, siebzehn Alben und drei Grammy Awards bestätigen den Erfolg des Künstlers. Der amerikanische Sänger und Songwriter entdeckte die Gitarre im Laden seiner Großeltern. Seine Melodien sind so vielfältig wie seine Inspirationsquellen, die vom Blues über Gospel bis hin zu Rock und Hip-Hop reichen. Er sagt zwar, er habe „Angst“, sein Potenzial nicht voll auszuschöpfen, ist jedoch weltweit für sein Engagement für soziale Gerechtigkeit und gegen Polizeigewalt anerkannt. Sein neuestes Album Bloodline Maintenance erscheint am 22. Juli und beschäftigt sich mit diesem Thema. Ben Harper ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Wirksamkeit der Sanktionen noch nicht erwiesen: Sollten sie aufgehoben werden?
Der Krieg in der Ukraine dauert nun schon fast fünf Monate. Als Reaktion auf die russische Invasion hat der Westen sechs Maßnahmenpakete mit Wirtschaftssanktionen verhängt. Das jüngste – ein Embargo für Goldexporte aus Russland – wurde am 20. Juli von der Europäischen Union genehmigt. Dennoch scheint diese Methode weder Früchte zu tragen noch den Kreml zu entmutigen. Im Gegenteil, der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte jüngst, dass sich die militärischen Ziele seines Landes in der Ukraine nicht mehr nur auf den Osten des Landes beschränkten, sondern auch „eine Reihe anderer Gebiete“ umfassten. Sind die Sanktionen gegen Russland notwendig oder kontraproduktiv? Welche wirtschaftlichen und politischen Folgen haben sie? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Paola Puerari und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.07.2022 arte Sendung vom 26.07.2022
Folge 2637 (43 Min.)Im Laufe der Sendung wird Camille Goudeau zu unserer Gesprächsrunde kommen. Die Bouquinistin und Romanautorin hat ihren Schreibtisch am Seine-Ufer im Zentrum von Paris aufgestellt. Ihren Beruf im Freien empfindet sie als große Freiheit und Motivation, nur das Wetter dämpft manchmal ihre Begeisterung. In ihrem ersten Buch mit dem Titel Les chats éraflés erzählt sie anhand der Figur Soizic von ihren Erfahrungen als junge Bouquinistin. Um junge Leute für ihren Beruf zu interessieren, gründete sie 2021 das Festival Paname bouquine.
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
Italien. Der als „Super Mario“ bekannte Mario Draghi reichte am 21. Juli beim italienischen Präsidenten Sergio Mattarella seinen Rücktritt vom Amt des Premierministers ein. Er hatte die Regierung fast eineinhalb Jahre lang angeführt und stellte sich einer Vertrauensabstimmung im Senat, der die etablierte Koalition aufkündigte. Nach der Auflösung des Parlaments dürften vor dem Hintergrund politischer Instabilität auf nationaler und europäischer Ebene im Herbst vorgezogene Wahlen stattfinden. Welche Auswirkungen könnte dieses Ereignis auf das politische Gleichgewicht in Europa haben? Bietet Italien, das oft als politisches Labor Europas bezeichnet wird, einen Vorgeschmack auf die Zukunft der Demokratien, die dem Willen populistischer Bewegungen unterworfen sind?
Kaufkraft. Nach vier Tagen heftiger Debatten stimmten die französischen Abgeordneten für das Gesetz zur Stärkung der Kaufkraft, die zu den wichtigsten Wahlkampfthemen gehörte. Die Regierung von Elisabeth Borne wurde von den Oppositionsparteien im rechten und linken Lager zu einem Kompromiss gezwungen, insbesondere in Bezug auf den Anstieg der Mieten. Dieser wird für ein Jahr auf 3,5 % begrenzt und von einer Erhöhung der Sozialleistungen um 4 % sowie einer Verdreifachung der Macron-Prämie begleitet. Wird das endgültige Gesetz, das von einigen als unzureichend und von anderen als zu teuer angesehen wird, ausreichen, um die Franzosen vor finanzieller Unsicherheit zu schützen? Besteht die Gefahr, dass diese Maßnahmen die Schulden erhöhen oder die Steuern in die Höhe treiben?
Im Duell der Woche lässt Renaud Dély zwei treue Weggefährten des zurückgetretenen britischen Premierministers Boris Johnson gegeneinander antreten. Der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak und die Außenministerin Liz Truss bewerben sich in der konservativen Partei um seine Nachfolge.
Die Hitzewelle dieser Woche ist niemandem entgangen, und auch der Humor in den sozialen Netzwerken hat sich überhitzt. Anna N’Diaye hat uns eine erfrischende Auswahl der besten Witze über die Hitzewelle zusammengestellt.
In seiner Geschichte der Woche beschäftigt sich Frédéric Pommier mit dem derzeit in den USA laufenden Prozess gegen Nikolas Cruz, den Schützen des Massakers an der Parkland-Schule im Jahr 2018, bei dem 17 Menschen getötet wurden.
Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der konservativen spanischen Tageszeitung ABC vom 21. Juli 2022 mit dem Titel „Brüssel erwägt Gasrationierungen im Winter“.
Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 26.07.2022 arte Sendung vom 27.07.2022
Folge 2638 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 27.07.2022 arte Sendung vom 28.07.2022
Folge 2639 (43 Min.)Von Kamerun bis in den Gers: Der Weg eines Migranten zum Aktivisten
„Mein Name ist François Roméo Ntamag Elom, ich wurde am 28. April 1988 in Yaoundé, Kamerun, geboren und bin Migrant.“ Eine zunächst erstaunliche Präsentation, denn François Roméo Ntamag lebt seit zehn Jahren in Frankreich und besitzt die französische Staatsbürgerschaft. Seiner Meinung nach „beschränkt sich das Migrantsein nicht auf die Zeitspanne zwischen dem Verlassen des Heimatlandes und der Ankunft auf fremdem Boden“. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2003 beschloss er, Kamerun zu verlassen. Er wollte seinen Traum verwirklichen und Profi-Fußballspieler werden, um Geld zu verdienen und seine Angehörigen zu unterstützen. „Das Schicksal hat mich meiner Familie entrissen und auf die Straße getrieben.“ Doch er scheiterte. Der Reisende wurde zum Migranten. In seinem Buch berichtet François Roméo Ntamag Elom über seinen Kampf und den Aufbau eines neuen Lebens Tausende Kilometer von seinem Heimatland entfernt. Er ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Steht die Eurozone am Rande einer Schuldenkrise?
Italien, die drittgrößte Volkswirtschaft der europäischen Währungszone, ist in Aufruhr: Der Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi am 21. Juli lässt Turbulenzen in der Europäischen Union befürchten. Italien ist neben Spanien der größte Nutznießer des europäischen Konjunkturprogramms. Das durch gemeinsame Schulden finanzierte Programm soll den 27 Mitgliedstaaten helfen, die verheerenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu bewältigen. Während die Schulden Italiens heute 150 % des BIP ausmachen – gegenüber 104 % im Jahr 2007 -, sind die Schulden seiner Nachbarländer ebenfalls gestiegen: 114,4 % in Frankreich – gegenüber 64,5% im Jahr 2007 – oder 190 % in Griechenland.
Wenn es Italien nicht gelingt, seine Wirtschaft mithilfe des Plans wieder anzukurbeln, ist die Zukunft Europas und die europäische Wirtschaft in Gefahr. Kann diese Situation die populistische Forderung nach „nationaler Souveränität“ anheizen? Welche Antworten wird die Europäische Union darauf finden müssen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Paola Puerari und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 28.07.2022 arte Sendung vom 29.07.2022
Folge 2640 (43 Min.)Der Kampf von Halimata Fofana gegen Beschneidung
„Das Problem ist nicht, was man aus Ihnen gemacht hat, sondern was Sie aus dem machen, was man aus Ihnen gemacht hat.“ Das Zitat von Jean-Paul Sartre steht im Mittelpunkt des Engagements von Halimata Fofana. Als Autorin, Rednerin und Erzieherin bei der Jugendgerichtshilfe kämpft sie gegen die Beschneidung von Mädchen. Sie selbst hat im Alter von fünf Jahren während eines Urlaubs im Senegal eine Genitalverstümmelung erlitten und fasst ihr Trauma wie folgt zusammen: „Ein amputierter Körper bleibt ein beschädigter Körper.“ In der teilweise autobiografischen Erzählung Marima, l’Écorchée vive (Karthala) schildert sie ihren Wiederaufbau vor dem Hintergrund alter Traditionen und der Wunden der Gegenwart. Heute ist sie Mitautorin des Dokumentarfilms „Kämpferin gegen Beschneidung“, der am 27. Juli auf ARTE und ab sofort auf arte.tv zu sehen ist. Halimata Fofana ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Wird Paris pünktlich zu den Olympischen Spielen 2024 fertig sein?
Auf den Tag genau zwei Jahre vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris hat das Organisationskomitee den offiziellen Slogan „Ouvrons grand les Jeux“ enthüllt. Parallel dazu hat Emmanuel Macron am 25. Juli im Élysée-Palast ein „Arbeitstreffen“ organisiert, um Haushalts-, Logistik- und Sicherheitsfragen zu erörtern, die den reibungslosen Ablauf des Sportereignisses gefährden könnten. Aufgrund der steigenden Inflation könnte das großzügig angelegte Projekt trotz eines Budgets von 8 Milliarden Euro Einschnitte hinnehmen müssen. Andererseits weist ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Rechnungshofs darauf hin, dass „der globale Sicherheitsplan konsolidiert, aktualisiert und stabilisiert werden muss“, insbesondere im Hinblick auf die Eröffnungsfeier auf der Seine, zu der 600.000 Zuschauer erwartet werden.
Das Fiasko des Champions-League-Finales im Stade de France hat das Ausmaß der Sicherheitsanforderungen bei den Spielen offenbart. Gleichzeitig könnte der allgemeine Arbeitskräftemangel die Situation weiter verschärfen. Wird Paris rechtzeitig für die Olympischen Spiele 2024 bereit sein? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Paola Puerari und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 29.07.2022 arte Sendung vom 30.07.2022
Folge 2641 (43 Min.)Sie haben sich für Liebe ohne Sex entschieden
„Man kann sich Sex ohne Liebe vorstellen, aber nicht Liebe ohne Sex, das kam mir schon immer komisch vor.“ Coralie und Jérémy sind asexuell und seit drei Jahren ein Paar. Sie gelten als Außenseiter und erzählen in dem auf arte.tv verfügbaren Dokumentarfilm „No Sex“ von Didier Cros von dieser wenig bekannten sexuellen Orientierung. Asexualität wird oft als psychologisches Problem betrachtet. Das Paar erklärt hingegen, dass es sich einfach um eine Lebensweise handele, die nicht auf einer bewussten Entscheidung beruhe, sondern ihrem Wesen entspreche, sie damit allerdings im Gegensatz zu dem in der Gesellschaft vorherrschenden Sexualmodell lebten. Inmitten der hypersexualisierten Welt haben die beiden sich durch ihr fehlendes Verlangen nach einem anderen Menschen gefunden. Sie versuchen, das Bewusstsein dafür zu schärfen und das Tabu dieser Orientierung zu brechen. Coralie und Jérémy sind heute in unserer Sendung zu Gast.
Frankreichs Einfluss in Afrika nimmt zugunsten Russlands ab
Vor dem Hintergrund der Spannungen um den französischen Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent unternimmt Emmanuel Macron seine erste Afrika-Reise seit seiner Wiederwahl. Bei Besuchen in Kamerun, Benin und Guinea-Bissau wirbt der französische Staatspräsident für eine Erneuerung der Beziehungen zwischen Paris und den afrikanischen Hauptstädten trotz des erzwungenen Rückzugs der französischen Truppen aus Mali. Einige tausend Kilometer von Yaoundé entfernt hat auch der russische Außenminister Sergei Lawrow eine Afrikareise mit Stationen in Ägypten, Kongo Brazzaville, Uganda und Äthiopien angetreten. Er will daran erinnern, dass die Partnerschaft mit Afrika „eine der wichtigsten Prioritäten Moskaus“ bleibt. Russland hat mit 26 afrikanischen Ländern, die zunehmend die Söldner der Wagner-Truppe um Unterstützung bitten, Verteidigungsabkommen unterzeichnet. Ist Emmanuel Macrons Reise ein Versuch, den Einfluss des Kremls einzudämmen?
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Paola Puerari und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 30.07.2022 arte Sendung vom 01.08.2022
Folge 2642 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mo. 01.08.2022 arte Sendung vom 02.08.2022
Folge 2643 (43 Min.)Im Laufe der Sendung wird Hélène Lœvenbruck zu unserer Gesprächsrunde kommen. Die Linguistin und Forschungsleiterin am CNRS ist Spezialistin für kognitive Wissenschaften. In ihrem neuesten Buch Le mystère des voix intérieures (Denoël-Verlag) beschäftigt sie sich mit der inneren Sprache. Das als Endophasie bezeichnete Phänomen ist unsere Fähigkeit, im Kopf mit uns selbst oder auch mit anderen Personen zu sprechen. Die Autorin geht der Frage nach, woher diese Sprache kommt und wie sie sich auf die Entwicklung unserer Identität auswirkt.
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
Tunesien. Die neue tunesische Verfassung wurde am 25. Juli im Rahmen einer Volksabstimmung bei einer Wahlbeteiligung von lediglich 30 % zu 92 % angenommen. Die Verfassungsänderung überträgt dem 2019 gewählten Präsidenten Kais Saied umfassende Befugnisse und bedeutet das Ende der Zweiten Republik und ihres parlamentarischen Systems, das nach der Revolution von 2011 hart erkämpft wurde. Nichtregierungsorganisationen und die Opposition befürchten die Rückkehr zu einem autoritären System, da dem tunesischen Präsidenten umfassende Befugnisse – von der Regierungsbildung bis hin zur Rangfolge der Gesetzestexte – übertragen werden.
Nationalversammlung. Nach stundenlangen, hitzigen Debatten gelang es der französischen Regierung, einen zweiten Teil des Gesetzes zur Stärkung der Kaufkraft zu verabschieden. Hintergrund der langwierigen Diskussionen waren Differenzen zwischen der Regierungspartei von Emmanuel Macron und den Oppositionsparteien, die im Parlament die Mehrheit bilden. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire, der durch die Annahme eines 500 Millionen Euro teuren Änderungsantrags, mit dem die Rentenerhöhung an die Inflation angepasst werden sollte, geschlagen wurde, reagierte mit einer zweiten Abstimmung. Verwirrt lehnte die Nationalversammlung den Änderungsantrag schließlich ab. Die parlamentarischen Wogen waren keineswegs punktuell, sondern scheinen zum neuen politischen Alltag zu gehören, da die Regierung beschloss, auf ihre übliche außerordentliche Sitzung zu Beginn der neuen Legislaturperiode zu verzichten. Besteht die Gefahr, dass dieses Durcheinander die parlamentarische Debatte letztendlich blockiert?
Im Duell der Woche lässt Renaud Dély die beiden Radsportlerinnen Marion Rousse und Jeannie Longo gegeneinander antreten. Hintergrund ist eine Äußerung von Marion Rousse, die sich nach ihrer Nominierung als Leiterin der Tour de France für Frauen darüber freute, einen bislang unerreichbaren Traum verwirklicht zu haben. Longo kritisierte diese und erinnerte daran, dass es sich nicht um die erste Tour de France für Frauen handelte.
Die Franzosen werden zum sparsamen Umgang mit Wasser, Gas und Strom aufgefordert. Der Begriff des Energiesparens gehört heute zum Alltagsvokabular. In den sozialen Netzwerken stellen sich manche Internetnutzer auf Engpässe oder sogar einen Krieg mit Russland ein. Anna N’Diaye berichtet über den humorvollen Umgang mit der neuen Sparsamkeit.
In seiner Geschichte der Woche erzählt Jean-Philippe Balasse von dem langen Kampf Gregory Robinsons für das James-Webb-Teleskop, das das Foto der ältesten Galaxie des Universums geliefert hat.
Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der Tageszeitung Cameroon Tribune vom 27. Juli 2022 mit dem Titel „Erneuerung der Beziehungen zwischen Kamerun und Frankreich“.
Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 02.08.2022 arte Sendung vom 03.08.2022
Folge 2644 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 03.08.2022 arte Sendung vom 04.08.2022
Folge 2645 (43 Min.)Ihre Krimis sind durch Reisen inspiriert
Können Romane unser Mitgefühl für Menschen auf anderen Kontinenten wecken? Die Autorin und Globetrotterin Julie Ewa ist davon überzeugt: „Durch Romane wird uns bewusst, dass [eine Figur] uns ähnlich ist, dass wir an ihrer Stelle hätten sein und die gleichen Gefühle, Ängste und Hoffnungen haben können.“ Die Begegnungen, die sie auf ihren Reisen mit dem Van durch Europa macht, bilden ihre wichtigste Inspirationsquelle. Sie ermöglichen es ihr auch, beim Schreiben ihres bevorzugten Genres – dem Kriminalroman – sensible soziale Themen anzusprechen. Im Rahmen ihrer in Indonesien gegründeten Organisation Kolibri engagiert sie sich für Kinder und verwendet die dort gesammelten Erfahrungen in ihren Geschichten, in denen sie die Gewalt gegen Kinder kritisiert. In Jungle pourpre (Albin-Michel-Verlag) entführt sie den Leser nach Sumatra. Die Geschichte handelt von einer „polizeilichen Ermittlung, die sich zu einer tödlichen Jagd entwickelt“. Julie Ewa ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Steigende Energiepreise bescheren mehreren Konzernen höhere Gewinne: Warum weigert sich die Regierung, diese Supergewinne zu besteuern?
18,5 Milliarden Euro Gewinn für Total Energies, 6,5 Milliarden Euro für den LVMH-Konzern … Und was bekommen die Franzosen? Die Debatte über die Umverteilung und die Besteuerung der Unternehmen, die in einem fragilen geopolitischen Umfeld in der Krise Rekordgewinne erzielten, wurde durch die kürzlich veröffentlichten Halbjahresergebnisse neu entfacht. Der Vorschlag einer Sondersteuer wurde zunächst vom Linksbündnis Nupes und dann auch von einem Teil der Partei Emmanuel Macrons und der Konservativen Les Républicains unterstützt.
Bei der Abstimmung am 23. Juli in der Nationalversammlung wurde er jedoch mit nur wenigen Stimmen abgelehnt. „Ich denke, die beste Hilfe [der Unternehmen] für die Franzosen besteht darin, die Preise immer dort zu senken, wo dies möglich ist“, erklärte Premierministerin Elisabeth Borne im Gespräch mit dem Radiosender franceinfo. Warum weigert sich die französische Regierung, eine Sondersteuer einzuführen, obwohl mehrere europäische Länder dies bereits getan haben? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 04.08.2022 arte Sendung vom 05.08.2022
Folge 2646 (43 Min.)Von Werwölfen bis zu Haien: das Kino der Brüder Boukherma
Die Zwillingsbrüder Zoran und Ludovic Boukherma aus dem Département Lot-et-Garonne sind seit ihrer frühen Kindheit mit Horrorgeschichten und Stephen-King-Büchern, die ihnen ihre Mutter erzählte, vertraut. Mit 30 Jahren drehte das Duo bereits seinen dritten Spielfilm mit dem Titel L’année du requin (ab dem 3. August im Kino), in dem eine kurz vor der Pensionierung stehende Polizistin einen Hai jagt, der einen Badeort an der Atlantikküste terrorisiert. Mit einer Mischung aus Genrefilm und Parodie beschäftigen sich Zoran und Ludovic mit der legendären Figur des Hais und verbinden Publikumskino und Autorenkino: „Wir haben schon lange den Eindruck, dass wir beides miteinander vereinbaren können.“ Der in ihrer Heimatregion und vor dem Hintergrund aktueller Themen wie der Pandemie, dem „Wokismus“ und der Klimaerwärmung gedrehte Film L’année du requin gehört zu einer neuen Ära des französischen Kinos. Zoran und Ludovic Boukherma sind in unserer Sendung zu Gast.
Nach Spanien verzeichnet Indien erstes Affenpockenopfer: Wird die Epidemie ernst genug genommen?
Während die Covid-19-Epidemie noch immer anhält, schlägt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen der Ausbreitung der Affenpocken in rund 30 Ländern weltweit Alarm. Mit der Ausrufung einer „Notlage von internationaler Tragweite“ warnt die WHO vor der Viruserkrankung, die in den meisten Fällen zwar nicht tödlich verläuft, aber sehr starke Schmerzen und große Geschwüre verursacht. Bisher sind seit Mai weltweit neun Menschen an den Affenpocken gestorben, zwei davon in Spanien, das am stärksten von der Pandemie betroffen ist. In Frankreich haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums etwa 7000 Menschen eine Dosis des Impfstoffs erhalten, doch die Krise des Krankenhaussystems ist in diesem Zusammenhang stark spürbar. Werden die Affenpocken ernst genug genommen?
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonMarie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 05.08.2022 arte Sendung vom 06.08.2022
Folge 2647 (43 Min.)Millionen von Jugendlichen verfolgen seine Nachrichtenvideos
Der Journalist und Videokünstler Hugo Travers will Nachrichten für möglichst viele Menschen zugänglich machen, indem er sie an die Codes der sozialen Netzwerke anpasst. Im Jahr 2015 gründete er seinen Youtube-Kanal für 18- bis 25-Jährige mit dem Namen HugoDécrypte. Heute folgen ihm auf diesem Kanal 1,64 Millionen Menschen, auf Instagram und TikTok hat er 2,1 und 2,5 Millionen Follower. Seine kurzen Nachrichtenvideos liefern „Schlüssel zum Verständnis, damit sich jeder anschließend eine eigene Meinung bilden kann“. Der 25-Jährige hat bereits Emmanuel Macron, Bill Gates, den CIA-Direktor John Brennan und Thomas Pesquet interviewt. Heute leitet Hugo Travers eine Nachrichtenagentur mit 15 jungen Journalisten und ist in unserer Sendung zu Gast.
Dürre: Wie können wir die Landwirtschaft retten?
Der Juli war der trockenste Monat seit 1959 und der drittwärmste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen. Am 2. August wurde in allen Departements Frankreichs eine „Trockenheitswarnung“ ausgerufen. Verlagerung der Kulturen, Verschiebung der Aussaatzeiten, Verzicht auf bestimmte Pflanzen mit hohem Wasserbedarf wie Mais … Die Landwirtschaft ist vom Klimawandel direkt betroffen. Wenn das Wassermanagement in der Landwirtschaft Gegenstand heftiger Debatten ist, dann auch deshalb, weil wir allein für unsere Ernährung pro Person und Tag 3000 Liter Wasser benötigen. Wie sieht die Zukunft der Landwirtschaft aus? Wie können wir unsere Ernährungssouveränität bewahren? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 06.08.2022 arte Sendung vom 08.08.2022
Folge 2648 (43 Min.)Von lebenden Göttern zu Werbeikonen: Der unglaubliche Ruhm der Pharaonen
„Von der Spitze dieser Pyramiden blicken 40 Jahrhunderte Geschichte herab.“ So äußerte sich der General Napoleon Bonaparte über die Pyramiden von Gizeh während des Ägyptenfeldzugs. Diese französische Leidenschaft für das ägyptische Altertum hat Guillemette Andreu-Lanoë geerbt. Die Ägyptologin, Generalkonservatorin für Kulturerbe und Forscherin am CNRS begeistert sich für die Arbeit von Champollion, dessen Entschlüsselung der Hieroglyphen in diesem Jahr ihren 200. Jahrestag feiert. Ihr bevorzugtest Forschungsobjekt sind die Könige und Königinnen des Alten Ägypten, die sie als Ko-Kuratorin in den Mittelpunkt der Ausstellung Pharaons Superstars stellt. Die im Museum Mucem in Marseille gezeigte Ausstellung lädt die Besucher dazu ein, den unglaublichen Ruhm der alten ägyptischen Herrscher zu hinterfragen und weniger bekannte Pharaonen kennenzulernen. Guillemette Andreu-Lanoë ist bei uns im Studio zu Gast.
Zahlt Taiwan für die Rivalität zwischen China und den USA?
Am 2. August besuchte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Taiwan und forderte damit die chinesische Regierung heraus, die mit „starken und entschiedenen“ Maßnahmen gedroht hatte. Peking reagierte sofort mit Wirtschaftssanktionen und Militärmanövern in der Nähe der Küste der Insel. Für China ist dieser Besuch „eine schwere Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität“, da es Taiwan als eine seiner Provinzen beanspruchen will. Die Insel Taiwan lebt eigenständig vom chinesischen Festland, ohne jedoch eine echte Unabhängigkeit oder den Status eines Staates in der internationalen Gemeinschaft zu genießen. Angesichts dieser Bestrebungen verstärkten die USA ihre militärische Unterstützung für Taiwan, das sie wie einen Zufluchtsort der Demokratie in der Region schützen. Aber die Insel ist auch Teil ihrer Verteidigungsstrategie gegen die Macht Pekings. Zahlt Taiwan den Preis für die Rivalität zwischen China und den USA? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Victor Dekyvère und Marie Bonnisseau sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 08.08.2022 arte Sendung vom 09.08.2022
Folge 2649 (43 Min.)Im Laufe der Sendung wird Alain Cirou zu unserer Gesprächsrunde kommen. Der Redaktionsleiter der Astronomie-Zeitschrift Ciel et Espace begeistert sich für den Nachthimmel und das, was er liebevoll unser „kosmisches Erbe“ nennt. Im Jahr 1991 initiierte er die erste „Nacht der Sterne“, in der Astronomievereine Veranstaltungen für die Öffentlichkeit anbieten. Seitdem findet die „Nacht der Sterne“ alljährlich im Sommer statt und lädt die Besucher ein, „die andere Seite der Erde – den Himmel – zu entdecken“. Als Autor lädt Alain Cirou den Leser dazu ein, das Schauspiel der Sterne zu beobachten.
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
Taiwan. Am 2. August besuchte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Taiwan und forderte damit die chinesische Regierung heraus, die mit „starken und entschiedenen“ Maßnahmen gedroht hatte. Peking reagierte sofort mit Wirtschaftssanktionen und heftigen Militärmanövern in der Nähe der Küste der Insel. Diese aggressive Reaktion wurde vom EU-Chefdiplomaten Josep Borrell mit den Worten verurteilt, den Besuch von Nancy Pelosi in Taipeh „als Vorwand“ zu benutzen, sei „keinesfalls gerechtfertigt“. Diese verhaltene Reaktion des EU-Vertreters lässt sich durch die weitreichenden Auswirkungen erklären, die eine Eskalation für das globale Gleichgewicht und das durch den Ukraine-Konflikt bereits geschwächte Europa haben könnte. Wie wird sich die Europäische Union angesichts der chinesischen Militärpräsenz vor der Küste Taiwans positionieren?
Immigration. Der französische Innenminister Gérald Darmanin hatte die „schnelle Verabschiedung“ eines Einwanderungsgesetzes versprochen. Am 3. August musste Darmanin jedoch einlenken. Er wollte unter anderem eine „Doppelbestrafung“ einführen, die Strafen und die Ausweisung für „straffällige Ausländer“ umfasst. Auf Bitte der Premierministerin wurde dieser Gesetzentwurf, dessen Prüfung im Senat im Oktober beginnen sollte, vertagt und durch eine parlamentarische Debatte ersetzt. Mit dieser Entscheidung setzt Premierministerin Elisabeth Borne ihre Autorität gegenüber einem Schwergewicht ihrer Regierung durch, die nicht über die Mehrheit im Parlament verfügt. Braucht Frankreich wirklich ein neues Einwanderungsgesetz?
Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die Queen Elisabeth II. und die Aktivistin und Aborigine-Senatorin Lidia Thorpe gegeneinander antreten. Hintergrund ist ein Zwischenfall bei der Vereidigung der jungen australischen Senatorin, bei der sie die Queen als „kolonisierende Königin“ bezeichnete hatte, bevor sie ermahnt wurde, den Eid in seiner offiziellen Form wiederzugeben.
Nach fünf Monaten Gefängnisaufenthalt in Fleury-Mérogis erlaubte das Berufungsgericht dem französischen Politiker Patrick Balkany am 4. August in Paris, die Haftanstalt am nächsten Tag zu verlassen. Anna N’Diaye berichtet über die Reaktionen in den sozialen Netzwerken über die wiedergewonnene Freiheit, allen voran von seiner Ehefrau …
In ihrer Geschichte der Woche beschäftigt sich Alix Van Péemit der Verehrung der Instagram-Ikone Léna Situations, die kürzlich einen Concept-Store „Hôtel Mahfouf“ in Paris eröffnet hat. In diesem Sommer zeigt sie die sechste Staffel ihrer „August-Vlogs“, mit denen sie bekannt wurde, und spricht über die Gewalt des Cybermobbings, dem sie regelmäßig ausgesetzt ist.
Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der regierungsfreundlichen türkischen Tageszeitung Daily Sabah vom 2. August mit dem Titel „Erstes Schiff verlässt ukrainischen Hafen im Rahmen des Istanbuler Abkommens“.
Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 09.08.2022 arte Sendung vom 10.08.2022
Folge 2650 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 10.08.2022 arte Sendung vom 11.08.2022
Folge 2651 (43 Min.)Eric Loizeau auf dem Dach der Welt
Sein Name erinnert an das französische Wort für Vogel („oiseau“) und prädestinierte ihn dafür, in luftige Höhen aufzusteigen. Zunächst hat sich Éric Loizeau mit dem Spitznamen „der Kapitän“ jedoch als Segler einen Namen gemacht. Nachdem er 1982 den Atlantik im Einhandsegeln in Rekordzeit überquert hatte, beschloss er im Jahr 1989, sein Leben zu ändern und sich in den Hautes-Alpes niederzulassen. Seiner Meinung nach laden das Meer und die Berge gleichermaßen zu Bescheidenheit und Risiko ein. Er begann mit dem Bergsteigen und erklomm 2003 den Mount Everest, 50 Jahre nachdem der erste Mensch die Spitze des legendären Berges im Himalaja erreicht hatte. In seinem im Gallimard-Verlag erschienenen Buch Everest 50. Un marin sur le toit du monde blickt der heute 72-Jährige auf diesen Augenblick zurück, der sein Leben geprägt hat. Éric Loizeau ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Prekärer Waffenstillstand zwischen der israelischen Armee und dem Islamischen Dschihad
Gaza: Stehen wir vor einem neuen Krieg? Nach der Tötung eines Anführers des palästinensischen Islamischen Dschihad im Westjordanland am vergangenen Montag durch israelische Sicherheitskräfte bombardierte die israelische Armee am Wochenende den Gaza-Streifen. Die Enklave reagierte mit Raketenbeschuss. Bei den drei Tage andauernden Kampfhandlungen kamen 44 Palästinenser, darunter mehrere Kinder, ums Leben. Am Sonntagabend trat schließlich ein prekärer Waffenstillstand zwischen der bewaffneten palästinensischen Gruppe und Israel in Kraft. Diese Konfrontation zwischen dem jüdischen Staat und bewaffneten Gruppen in Gaza ist die tödlichste seit dem Krieg im Mai 2021, bei dem 260 Palästinenser getötet wurden.
Bisher hält sich die Hamas, die Hauptverbündete des palästinensischen Islamischen Dschihad, aus dem Konflikt heraus und der israelische Regierungschef Yair Lapid macht einen anderen Gegner für die Eskalation verantwortlich: den Iran. Der israelisch-palästinensische Konflikt scheint nicht mehr zu den Prioritäten der internationalen Agenda zu gehören, was die Frage aufwirft, wie weit diese Konfrontationen gehen können.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonMarie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 11.08.2022 arte Sendung vom 12.08.2022
Folge 2652 (43 Min.)„Le Gosse“: eine gestohlene Kindheit
„Ich fühle mich der Kindheit tief verbunden, denn in dieser Zeit legt man die Grundlagen für das Leben.“ Die Schriftstellerin Véronique Olmi kam 1962 in einer achtköpfigen Familie in Nizza zur Welt. Bereits in ihrer Kindheit hielt sie ihre Erlebnisse in Notizbüchern fest. Im Erwachsenenalter schrieb sie erfolgreiche Theaterstücke. Zahlreiche Literaturpreise und Romane wie Bord de Mer, Cet été-là und insbesondere Bakhita bestätigten ihren Erfolg als Romanautorin. Ihr neues im Albin-Michel-Verlag erschienenes Buch „Le Gosse“ beschäftigt sich mit dem turbulenten Schicksal des siebenjährigen Joseph und der Kinder, die in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen vom französischen Staat in Heimen untergebracht wurden. Véronique Olmi ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Frankreich verzeichnet historisches Handelsdefizit / Frankreich konsumiert, aber die Produktion stockt
Frankreich verzeichnet beim Außenhandelsdefizit einen traurigen Rekord. Im ersten Halbjahr 2022 überstiegen die Importe die Exporte nach Angaben des Wirtschaftsministeriums vom 5. August bereits um 71 Milliarden Euro. Bis Ende des Jahres könnte dieses historische Handelsdefizit 140 Milliarden erreichen und setzt somit seine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung fort. Die Situation verschlechtert sich Jahr für Jahr, da Frankreich seit 20 Jahren ein wachsendes Defizit verzeichnet. Konkret bedeutet dies, dass das Land mehr Waren importiert, als es zur Deckung seines Bedarfs produziert.
Dies ist teilweise auf die aufgrund der geopolitischen Instabilität in Europa stark gestiegenen Energiepreise zurückzuführen, die sich innerhalb weniger Monate fast verdoppelt haben. In erster Linie wird der Rückgang der Exporte jedoch durch eine massive Deindustrialisierung der Produktion in Frankreich sowohl in der Lebensmittel- als auch in der Automobilbranche verursacht. Wie lässt sich der permanente Anstieg des Handelsdefizits stoppen? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonVictor Dekyvère und Marie Bonnisseausowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 12.08.2022 arte Sendung vom 13.08.2022
Folge 2653 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 13.08.2022 arte Sendung vom 15.08.2022
Folge 2654 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.08.2022 arte Sendung vom 16.08.2022
Folge 2655 (43 Min.)Heute Abend zeigen wir Ihnen ausgewählte Debatten mit unseren Studiogästen, die unsere Sendung in den letzten Monaten besonders geprägt haben: Es geht um die neue Verfassung in Tunesien und die Kaufkraft, Lieferengpässe und die Inflation aufgrund des Ukraine-Kriegs …
Dann zeigen wir das Duell der Woche mit dem britischen Ex-Finanzminister Rishi Sunak und der Außenministerin Liz Trussvon Renaud Dély, Anna N’Diaye berichtet über die humoristischen Kommentare zur Hitzewelle in den sozialen Netzwerken und Frédéric Pommier erzählt von dem legendären TV-Spiel Des chiffres et des lettres. Außerdem erleben Sie zwei Gäste: die Linguistin und Forschungsleiterin am CNRS Hélène Lœvenbruck, die sich für die innere Sprache interessiert, und die Französischlehrerin Catherine Mory und Autorin des Buches L’Incroyable Histoire de la littérature française.
Und zum Abschluss die wichtige und aktuelle Frage von Benoît Forgeard: Welchen Sinn hat Humor? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 16.08.2022 arte Sendung vom 17.08.2022
Folge 2656 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 17.08.2022 arte Sendung vom 18.08.2022
Folge 2657 (43 Min.)Heute Abend zeigen wir Ihnen ausgewählte Interviews mit unseren Studiogästen: dem Sänger für Kinder und Eltern Aldebert, dem Freitaucher Guillaume Néry und mit Halimata Fofana über ihr Engagement gegen die Beschneidung von Mädchen.
Dann zeigen wir einige Debatten der letzten Wochen. Auf dem Programm steht der Arbeitskräftemangel, der Erdüberlastungstag und die Schuldenkrise der europäischen Union. Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonPaola Puerari und Victor Dekyvère. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 18.08.2022 arte Sendung vom 19.08.2022
Folge 2658 (43 Min.)Die Sonne: der geheimnisvolle Stern
Der Sonnenphysiker am Königlichen Observatorium Belgiens veröffentlicht mit Le Soleil et nous eine „Bibel“ über den „idealen und wunderbaren Stern“, der Tag für Tag auf unseren Planeten scheint. „Mit dem Kopf in den Sternen, den Füßen auf dem Boden und einer Künstlerseele auf dem Fahrrad“ beschreibt Frédéric Clette den leuchtenden Stern – von den Vorgängen im Sonneninneren bis zu ihren weitreichenden Auswirkungen auf das gesamte Sonnensystem. Frédéric Clette ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Messerangriff auf Salman Rushdie
33 Jahre nach der Fatwa / Haben wir es mit einer neuen Art des Dschihadismus zu tun? Salman Rushdie glaubte schon lange nicht mehr, dass sein Leben bedroht sein könnte. Nach der Veröffentlichung des Buchs „Satanische Verse“ erließ das iranische Regime 1989 eine Fatwa, die zu seiner Hinrichtung aufrief. 33 Jahre später wurde der Schriftsteller bei einer Messerattacke durch einen 24-jährigen Mann auf einer Konferenz im Bundesstaat New York schwer verletzt. Der Politologe Gilles Kepel erklärt die Tat durch die Entwicklung eines „atmosphärischen Dschihadismus“: Die Anschläge werden nicht mehr von strukturierten Terrorzellen verübt, sondern von Einzeltätern, die überall und jederzeit auftreten können.
In der Zeitung Le Monde zieht er eine Parallele zu dem Mord an dem französischen Geschichtslehrer Samuel Paty im Oktober 2020. Diese Anschläge erfordern politische Maßnahmen, aber auch „kulturelle und intellektuelle“ Antworten, wie die Redaktion der Satire-Zeitung Charlie Hebdo feststellte. Wie lässt sich diese neue Art des Dschihadismus verhindern? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonMarie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.08.2022 arte Sendung vom 20.08.2022
Folge 2659 (43 Min.)Mitten in Afrika von Halbnomaden adoptiert
„Ich musste etwas anderes finden, das das Leben lebenswert macht.“ Als Kind träumte Solenn Bardet von Abenteuern. Mit 18 Jahren flog die stets nach Freiheit strebende junge Frau spontan nach Afrika. Die heutige Geografin, Ethnografin und Dokumentarfilmerin kam nach Namibia, wo sie von dem halbnomadischen Volk der Himbas adoptiert wurde. Bis heute besucht sie ihre Adoptivfamilie, bei der sie vier Jahre lang gelebt hat, in regelmäßigen Abständen und fungiert als Sprecherin des Volkes. Ihr erster im Robert-Laffont-Verlag erschienene Roman mit dem Titel Les Veilleuses ist von der Vielfalt dieser doppelten Kultur und der Abenteuerlust der Autorin inspiriert. Solenn Bardet ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Natursehenswürdigkeiten nur noch mit Reservierung zugänglich / Überfüllte Touristenorte: Müssen die Besucherzahlen beschränkt werden?
Einige Natursehenswürdigkeiten Frankreichs haben mitten in der Sommersaison beschlossen, ihre Besucherzahlen drastisch zu beschränken. Die bei Touristen sehr beliebten Calanques in Marseille oder die Insel Porquerolles vor dem südfranzösischen Ort Hyères verlangen von ihren Besuchern nun eine Vorreservierung. Grund dafür ist der Massentourismus, der die Einwohner beunruhigt und einige der schönsten Orte der Welt gefährdet. Von Venedig bis zum Machu Picchu, von Barcelona bis zum Ayers Rock versuchen die Behörden, den Massentourismus und die Erhaltung der Umwelt miteinander in Einklang zu bringen. Quoten, Reservierungen, Eintrittsgelder werden in Betracht gezogen, aber ist dies mit der Notwendigkeit vereinbar, die Einnahmen zu steigern? Muss der Zugang zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten angesichts des Massentourismus beschränkt werden?
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonMarie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 20.08.2022 arte
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