2026
Thomas Fersen, ein Wahlbretone / Indien: Der heilige Duft von Sandelholz / Malaysia: Karens fermentierter Fisch / Polen: Der Scoop des Jahrhunderts
Folge 1710 (45 Min.)
Sandelholz ist in Indien allgegenwärtig – es begleitet Rituale von der Geburt bis zum Tod.Bild: Elephant Doc(1): Thomas Fersen, ein Wahlbretone Im Land der Barden und Druiden kultiviert Thomas Fersen seine ganz eigene Form des Dandytums. In seinem Lied „Je n’ai pas la gale“ erzählt er, wie die Bretagne in sein Leben kam und er seitdem zwischen seiner Wahlheimat und seiner Geburtsstadt Paris lebt. Seine Alben „Le Jour du poisson“, „Pièce montée des grands jours“ oder auch das 2025 erschienene „Le choix de la reine“ prägt eine fantastische Vorstellungswelt. Seit drei Jahrzehnten ist die Bretagne der Inspirations- und Rückzugsort dieses ungewöhnlichen Künstlers – fern von Lärm und Hektik der Stadt.(2): Indien: Der heilige Duft von Sandelholz Voll, holzig, intensiv … Der Duft von Sandelholz ist in ganz Indien allgegenwärtig, denn er begleitet Rituale von der Geburt bis zum Tod. Sandelholzbäume wachsen in den Wäldern Südasiens. Sie liefern wertvolles duftendes Holz, das von Parfümherstellern sehr geschätzt wird. Indien setzt heute alles daran, diese Baumart zu schützen, denn sie vereint die Inderinnen und Inder über Kasten, Sprachen und Religionen hinweg. (3): Malaysia: Karens fermentierter Fisch In Kuching bereitet Karen ein Kasam Ikan zu. Sie filetiert Fisch, schneidet die Filets in Stücke, würzt sie und vermengt sie mit Reis. Anschließend lässt sie die Masse in Bambus einen Monat gären. Vor dem Servieren wird das intensiv schmeckende Gericht dann nur noch kurz in der Pfanne angebraten. (4): Polen: Der Scoop des Jahrhunderts In Schlesien waren von jeher viele Nationalitäten vertreten: polnisch, tschechisch, deutsch, österreichisch. Zu Anfang des Zweiten Weltkriegs war die Region besonders umkämpft. Eine Journalistin interessierte sich für die damit verbundenen diplomatischen Spannungen. Sie witterte den Scoop des Jahrhunderts … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 05.01.2026 arte Das erträumte Belgien des Malers Fernand Khnopff / Griechenland: Das Schönheitsideal der Nacktheit / Bretagne: Sophies Jakobsmuscheln mit Andouille-Wurst / USA: Baseball ist kein Spaß!
Folge 1711 (45 Min.)In der US-amerikanischen Industriestadt Cleveland ist Baseball weit mehr als nur ein Sport.Bild: Elephant Doc(1): Das erträumte Belgien des Malers Fernand Khnopff Ende des 19. Jahrhunderts war Belgien ein florierendes junges Land. Die Industrie lief auf Hochtouren, die Städte wuchsen rasant, Vermögen häuften sich schnell an. Inmitten dieser Aufbruchsstimmung gab es einen Maler, der die Zeit einfror, um Introspektion, Stille und innerem Exil zu huldigen: Fernand Khnopff, ein Meister des belgischen Symbolismus, dessen Gemälde mysteriösen Traumwelten anzugehören scheinen.(2): Griechenland: Das Schönheitsideal der Nacktheit Präzise in Marmor gehauene Adern und Muskeln fügen sich zu einem Ideal. Nacktheit inspirierte im antiken Griechenland nicht nur Künstler, sondern symbolisierte auch das ästhetische, politische und moralische Perfektionsstreben. Das nackte Abbild starker und schöner junger Körper stand für das Wohlergehen der Polis und gab die Norm des perfekten Bürgers vor. Doch trotz der Allgemeingültigkeit dieses ästhetischen Kanons war die Beziehung zu Körper und Nacktheit im griechischen Altertum überaus komplex. (3): Bretagne: Sophies Jakobsmuscheln mit Andouille-Wurst In Guidel bei Lorient veredelt Sophie bretonische Produkte zu einem Gaumenschmaus für ihre Freunde. Sie brät Jakobsmuscheln in Butter an, um sie dann auf einem Stampf aus geröstetem Butternutkürbis anzurichten. Als Beilage gibt sie Andouille-Wurst mit bretonischen Roscoff-Zwiebeln und Pilzen dazu. (4): USA: Baseball ist kein Spaß! In der Industriestadt Cleveland ist Baseball weit mehr als ein Sport. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts fiebert die ganze Bevölkerung mit ihrem Team mit. Doch nicht nur Baseball, sondern der gesamte US-Sport verdankt der Stadt große Momente seiner Geschichte … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 06.01.2026 arte Kate Bushs geliebtes London / La Réunion: Die Kraft der Heilpflanzen / Norwegen: Henriks Kabeljau / Griechenland: Sesam, öffne dich!
Folge 1712 (44 Min.)London in den 1970er Jahren: Kate Bush erobert die Stadt mit ihrem Gegenentwurf zum Mainstream.Bild: Elephant Doc(1): Kate Bushs geliebtes London Kate Bush eroberte London in den 1970er Jahren mit einem Gegenentwurf zum Mainstream und zur männerdominierten Punk- und Rockszene. Sie verweigerte sich gängigen Codes und setzte auf Weiblichkeit und Originalität. Schon bald verwandelte sich die introvertierte Persönlichkeit in eine schillernde Pop-Ikone. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme begeisterte die schamanenhaften Sängerin das von Rezession und Rassenunruhen heimgesuchte London und schaffte es mit gerade einmal 19 Jahren als erste Komponistin an die Spitze der britischen Charts.(2): La Réunion: Die Kraft der Heilpflanzen Beinahe die Hälfte der Fläche von La Réunion ist mit Wald bedeckt. Er ist nicht nur die Lunge der Insel, sondern auch ein riesiger Heilpflanzengarten für jene, die ihn zu nutzen wissen und die hier ʺTisaneursʺ genannt werden. Entflohene Sklaven, Zwangsarbeiter und andere Ausgestoßene, die in den vergangenen vier Jahrhunderten im Inselinneren lebten, verwendeten die Blätter und Kräuter für heilende Tees oder Salben. In ihrem Kampf ums Überleben wurden die wirkmächtigen Pflanzen zu Verbündeten. (3): Norwegen: Henriks Kabeljau In Trondheim bereitet Henrik mit seinem Bruder einen Skrei zu. Zunächst panieren und frittieren sie die Fischzunge, dann pochieren sie die Leber mit Eiern in einer Gemüsebrühe. Ein traditionsreiches Gericht, das am besten in Gesellschaft von Freunden schmeckt! (4): Griechenland: Sesam, öffne dich! Das antike Griechenland brachte nicht nur bedeutende Philosophen und Dramatiker hervor, sondern auch einfallsreiche Erfinder. Vom Heronsball bis zum ersten Automaten der Menschheitsgeschichte reichen die Spuren Herons von Alexandria bis in die moderne Welt … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 07.01.2026 arte Harvey Pekars Cleveland-Comics / Schweiz: Rebellisches Genf / China: Qiangs Fischsuppe / Frankreich: Die Geburtsstunde des Profilings
Folge 1713 (45 Min.)Würzige Fischsuppe mit Gemüse hat in der chinesischen Stadt Pengzhou eine lange Tradition.Bild: Elephant Doc(1): Harvey Pekars Cleveland-Comics Harvey Pekar hätte ein ganz normales Leben in Cleveland führen können. Er hätte Baseballspiele ansehen, Jazz hören oder stundenlang in Buchantiquariaten stöbern können. Doch dann ergriff ihn das unbezwingbare Verlangen, etwas von sich preiszugeben. In seiner autobiografischen Comic-Reihe ʺAmerican Splendorʺ, die er ab 1976 über dreißig Jahre lang herausbrachte, erzählt er vom Alltag in seiner ganzen Komplexität: Es ist die Geschichte eines einfachen Mannes, der sein eigener Superheld wird.(2): Schweiz: Rebellisches Genf Opulent und clean: Genf, die Stadt des Reformators Johannes Calvin, ähnelt einem riesigen Tresor, der die Reichen dieser Welt mit offenen Armen empfängt. Doch wer hinter die Fassade blickt, entdeckt schnell ein wenig bekanntes Gesicht der Stadt: die alternative Kulturszene, die Welt jener, die hier schon seit Ende der 1960er Jahre ein anderes Leben wagen, die Kunst von ihren Fesseln befreien und einen utopischen Gesellschaftsentwurf verfechten. (3): China: Qiangs Fischsuppe In Pengzhou bereitet Qiang eine würzige Fischsuppe zu. Zunächst mariniert sie den Fisch mit Frühlingszwiebeln, Ingwer und Wein. Anschließend kocht sie eine Brühe aus angebratenem Kohl, Chili und einer Paste aus fermentierten Aprikosen. Dann fügt sie Knoblauch, scharfe Soße und Wasser hinzu. In dem Sud gart sie den Fisch und würzt ihn mit Szechuan-Pfeffer und Thai-Chili. (4): Frankreich: Die Geburtsstunde des Profilings Ende des 19. Jahrhunderts trieb auf dem französischen Lande ein Serienmörder sein Unwesen: Joseph Vacher. Bei den Ermittlungen unter der Leitung des Untersuchungsrichters Émile Fourquet kam erstmals eine neuartige Methode zum Einsatz: das Profiling. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 08.01.2026 arte Das Paris von Pierre Gripari / Indien: Die glühende Metropole des Hinduismus / Cleveland: Der Fluss brennt!
Folge 1714 (45 Min.)Der hinduistische Glaube ist in der Stadt Varanasi so allgegenwärtig wie nirgendwo sonst in Indien.Bild: ARTE F / Elephant Doc(1): Das volkstümlich-kindliche Paris von Pierre Gripari Es waren einmal eine Hexe, die in der Pariser Rue Mouffetard ihr Unwesen trieb, eine Fee, die sich in einem Wasserhahn versteckte, und ein kleiner Teufel, der sich weigerte, Böses zu tun. Mit den 1967 erschienenen „Zaubergeschichten aus der Rue Broca“ und den 1983 veröffentlichten „Contes de Folie Méricourt“ brachte der Geschichtenerzähler Pierre Gripari Millionen von französischen Schulkindern zum Träumen und Lachen. In seinen Kurzgeschichten, die oft in Paris spielen, verleiht der Schriftsteller den Arbeitervierteln der Hauptstadt dank einer Prise Magie und Poesie einen ganz besonderen Reiz.(2): Indien: Varanasi, glühende Metropole des Hinduismus In Varanasi lodert die religiöse Inbrunst so hell wie die Scheiterhaufen, die zur Verbrennung der Verstorbenen seit Jahrtausenden entfacht werden und die Stadt weltweit bekannt gemacht haben. Der Glaube ist allgegenwärtig und durchdringt die belebte wie die unbelebte Welt wie nirgendwo sonst in Indien. Nicht umsonst gilt Varanasi als die heiligste der sieben heiligen Städte des Hinduismus. Als Zentrum der hinduistischen Kultur hielt die Stadt Angriffen ausländischer Invasoren weitgehend stand und wurde schließlich zum Experimentierfeld des modernen hinduistischen Nationalismus. (3): Malaysia: Marians Hähnchen mit Herzgespann In Kuching bereitet Marian ein Gericht zu, das Entbindungen erleichtern soll. Dafür brät sie Hähnchenfleisch mit Ingwersaft und bittersüßem Herzgespann-Kraut an und schmort es anschließend in einer Mischung aus chinesischem Weißwein und malaysischem Rotwein. Serviert wird das aromatische Gericht mit gekochtem Reis. (4): Cleveland: Der Fluss brennt! Auf den ersten Blick hat Cleveland in den Vereinigten Staaten nichts Spektakuläres zu bieten. Auch der Cuyahoga River, der sich träge durch die Stadt schlängelt, wirkt eher unscheinbar. Doch seit dem 19. Jahrhundert kommt es dort immer wieder zu einem unglaublichen Phänomen: Das Wasser steht in Flammen … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 12.01.2026 arte Baztán, die baskische Wiege der Krimis von Dolores Redondo / Fernand Pouillon, Architekt der algerischen Entkolonialisierung / Mexiko: Evelias Tortillas / Auf dem Mont Blanc: 50 Shades of Blue
Folge 1715 (45 Min.)Der französische Architekt Fernand Pouillon prägte den Wiederaufbau der algerischen Hauptstadt Algier maßgeblich.Bild: Elephant Doc(1): Baztán, die baskische Wiege der Krimis von Dolores Redondo Dank der in Spanien erschienenen Baztán-Trilogie gilt Dolores Redondo heute als Königin des baskischen Krimis. Darin sieht sich ihre Heldin, die Kommissarin Amaia Salazar, gezwungen, in ihr Heimatdorf zurückzukehren, um dort eine Reihe mysteriöser Morde aufzuklären. Dabei erweckt Dolores Redondo vergessene Legenden des Baskenlandes wieder zum Leben und erschafft ihr eigenes Erzähluniversum – ein weltweiter Erfolg mit Millionen begeisterter Leserinnen und Leser. (2): Fernand Pouillon, Architekt der algerischen Entkolonialisierung Fernand Pouillon war 41 Jahre alt, als er 1953 nach Algier kam.Als Architekt des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg eilte ihm der Ruf voraus, „schneller, besser und günstiger“ zu bauen. Innerhalb von 30 Jahren prägte der Architekt mit fast 300 Bauprojekten im ganzen Land den Alltag von Millionen Menschen in Algerien. Seine ersten Ideen verwirklichte Pouillon Anfang der 1950er Jahre im Stadtteil El Madania: Wohnsiedlungen im damals noch französischen Algerien. (3): Mexiko: Evelias Tortillas In Motul bereitet Evelia eine lokale Spezialität zu: Huevos Motuleños – mit schwarzen Bohnen, Eiern und Kochbananen gefüllte Tortillas, überzogen mit einer Tomatensoße, die durch Räucherschinken, Erbsen, Zwiebeln und einer Habanero-Chilischote ihr ganz besonders Aroma bekommt. (4): Auf dem Mont Blanc: 50 Shades of Blue Der Mont Blanc – Granitkoloss mit tönernem Gipfel. Ende des 18. Jahrhunderts faszinierte das damals noch unerforschte Massiv den Genfer Naturforscher Horace-Bénédict de Saussure. Während viele ihre Blicke auf Felsgrate und Gletscher richteten, zog es den Wissenschaftler noch ein Stück höher hinaus … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 13.01.2026 arte Türkei: Der rebellische Blick durch die Kamera von Emin Alper / Pubs, das zweite Wohnzimmer der Engländer / Norwegen: Josis Fleischbällchen / Paris: die Geburt des Boulevardjournalismus
Folge 1716 (45 Min.)Istanbul: In seinen Werken macht Regisseur Ermin Alper auf die permanente soziale Kontrolle in der Türkei aufmerksam.Bild: Elephant Doc(1): Türkei: Der rebellische Blick durch die Kamera von Emin Alper In der Türkei ist man besser ständig auf der Hut, denn man weiß nie, wer sich für einen interessiert … Wenn es nicht die Nachbarn sind, die einen ausspähen, ist es der Staat. Der türkische Regisseur Emin Alper bringt die permanente soziale Kontrolle mit einer Mischung aus Realismus und grotesker Überspitzung auf die Leinwand. Seine Figuren in den Arbeitervierteln Istanbuls und den Dörfern Anatoliens sind von dem Wunsch beseelt, sich gegen die Willkür der Herrschenden zu wehren. Überall, wo autoritäre Unterdrückung herrscht, findet Alper Möglichkeiten zur Subversion.(2): Pubs, das zweite Wohnzimmer der Engländer Hier findet der Alltag statt, hier begegnen sich die Menschen auf Augenhöhe: Der Pub ist das zweite Wohnzimmer der Engländer. Mit einem Bier in der Hand diskutieren Menschen hier über die Dinge, die sie bewegen, ob Fußball oder Weltgeschehen – und das schon seit dem Mittelalter. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Tavernen des Volkes nicht nur ein politisches Bewusstsein, sondern auch ein gemeinsames Denken hervorgebracht. Pubs sind freiheitliche Orte, offen für alle, wo Herkunft oder Trikotfarbe keinen Unterschied machen. (3): Norwegen: Josis Fleischbällchen In Oslo kocht Josi Kjøttkaker, die berühmten norwegischen Fleischbällchen. Dazu mischt sie Rinderhack, Zwiebeln, Petersilie und eine geheime Gewürzmischung. Die fertige Masse knetet sie zu Bällchen, die braun gebraten und mit einer Zwiebel-Béchamelsoße serviert werden. (4): Paris: die Geburt des Boulevardjournalismus Stehen die Franzosen auf Klatsch und Tratsch? Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein mutiger Geschäftsmann ganz auf die Sensationsgier seiner Landsleute und landete einen kommerziellen Geniestreich, der eine Revolution im Journalismus auslöste. Im Laufe der Zeit nahmen die bunten Meldungen in den Zeitungen immer mehr Raum ein. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 14.01.2026 arte Eine bosnische Geschichte von Krieg und Exil / Das Tunesien unter Bourguiba: Frauen, Freiheit und Gleichberechtigung / Paris: Der Croque-Monsieur von Jean-Noël / USA: Alkoholisierte Spiele
Folge 1717 (44 Min.)Sowohl Siege als auch Niederlagen werden im Stadion der Cleveland Guardians mit Alkohol begossen.Bild: Elephant Doc(1): Eine bosnische Geschichte von Krieg und Exil Als Ismet Prcić 1977 geboren wurde, gehörte Bosnien noch zu Jugoslawien. Fünfzehn Jahre später stellte der Krieg seine Welt völlig auf den Kopf. Unter chaotischen Umständen versuchte er, sich ein neues Leben aufzubauen, bevor er mit einem Koffer voller Erinnerungen und unausgesprochener Wut nach Los Angeles floh. Die englische Sprache wurde zu seiner Zuflucht. 2011 veröffentlichte Ismet Prcić ʺCalifornia Dreamʺ. Der durch Krieg und Exil gezeichnete Schriftsteller versucht darin, die Fragmente seines zerbrochenen Lebens wieder zusammenzufügen.(2): Das Tunesien unter Bourguiba: Frauen, Freiheit und Gleichberechtigung Habib Bourguiba hat sich mehr als jeder andere für die Rechte tunesischer Frauen eingesetzt. Ab 1956, kurz nach der Unabhängigkeit Tunesiens, führte der Politiker und spätere Präsident einen in der muslimischen Welt beispiellos fortschrittlichen, staatlich verordneten Feminismus ein: Er setzte das Frauenwahlrecht durch, verbot Polygamie und die Verstoßung der Ehefrau und legalisierte – noch vor Frankreich – Abtreibungen. Heute sind es die tunesischen Frauen selbst, die dieses Erbe weiterführen. (3): Paris: Der Croque-Monsieur von Jean-Noël In der französischen Hauptstadt interpretiert Jean-Noël den Klassiker Croque-Monsieur neu – mit Pilzen, die er im städtischen Untergrund züchtet. Dafür bestreicht er Brotscheiben mit einer Mischung aus Senf, Schalotten und Weißwein. Anschließend gibt er eine Béchamelsauce sowie mit Bärlauch gebratene Pilze hinzu. Das Ganze wird mit einer Schicht Emmentaler gekrönt, bevor Jean-Noël seinen Croque-Monsieur mit einer zweiten Brotscheibe bedeckt und überbäckt. (4): USA: Alkoholisierte Spiele In Progressive Field, dem Stadion der Cleveland Guardians, herrscht eine elektrisierende Stimmung. Es spielt eines der bedeutendsten und traditionsreichsten Teams der gesamten Baseballliga. Hier werden Siege wie Niederlagen gern mit Alkohol begossen. Nicht immer ist dabei Mäßigung angesagt … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 15.01.2026 arte Istanbul, die Prächtige in den Werken von Ahmet Altan / England: Ein Spiel namens Lawn Bowls / Albanien: Mimozas Fleischklößchensuppe / Galicien: Ein untergegangener Schatz
Folge 1718 (45 Min.)Hinter Lawn Bowls – der britischen Version des Boulespiels verbirgt sich eine bewegte und spannende Geschichte.Bild: Elephant Doc(1): Istanbul, die Prächtige in den Werken von Ahmet Altan In Istanbul hat Ahmet Altan ein Werk vorgelegt, das den Dialog der Bewohner der pulsierenden Vielvölkermetropole in osmanischer Zeit ins Zentrum rückt – lange bevor sie als kulturelle Hauptstadt der Türkei galt. Sein Roman „Wie ein Schwertstreich“ bildet den Auftakt einer 1997 begonnenen Tetralogie mit dem Titel „Ottoman Quartet“ (Osmanisches Quartett), deren vierter Band noch aussteht. Neben seinem literarischen Schaffen ist Erfolgsautor Ahmet Altan auch ein renommierter Journalist.(2): England: Ein Spiel namens Lawn Bowls Wenn das Boule-Spiel ein Stück französischer Lebensart verkörpert, dann ist Lawn Bowls sein britischer Cousin. Mit dem Unterschied, dass man nicht irgendwo, sondern auf einem akkurat gemähten Rasen spielt – und die Flugbahn der Kugeln noch ein Stück unberechenbarer ist. Fast überall, wo im Laufe der Geschichte die Flagge des Vereinigten Königreichs wehte, wird auch Lawn Bowls gespielt. Die Kardinaltugenden der Sportart sind Ruhe, Fairplay und Selbstbeherrschung – doch hinter dem besonnenen Anschein verbirgt sich eine außerordentlich bewegte Geschichte. (3): Albanien: Mimozas Fleischklößchensuppe In Gjirokastër, der „steinernen Stadt“ Albaniens, verrät Mimoza ihr Rezept für die bei Touristen besonders beliebte Fleischklößchensuppe. Sie beginnt mit ihren berühmten Rindfleischklößchen, die sie in kochendem Zitronenwasser gart. Anschließend bereite sie die Soße zu – ein echter Gaumenschmaus! (4): Galicien: Ein untergegangener Schatz In Spanien, im windgepeitschten Galicien, liegen zahlreiche gesunkene Schiffe am Grund der Meeresbucht Ría de Vigo. Die Wracks haben die wildesten Fantasien beflügelt, waren Anreiz für waghalsige Entdeckungstouren und bildeten den Ausgangspunkt für einen der bedeutendsten Romane des 19. Jahrhunderts … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 19.01.2026 arte Sarajevo, der Roman eines Lebens / Pyrenäen: Die faszinierende Welt der Geier / Griechenland: Annies Rindfleisch mit Petersilie / USA: Fake News zur Kriegsführung
Folge 1719 (45 Min.)Rund um die Gipfel der Pyrenäen kreisen stets Gänsegeier am Himmel, die in der Region zu Hause sind. Auch dieses Exemplar ist ein Beispiel für das vielfältige Ökosystem dieses Gebirges.Bild: Elephant Doc(1): Sarajevo, der Roman eines Lebens Velibor Čolić wurde 1964 in einer heute vom Krieg völlig zerstörten bosnischen Kleinstadt geboren. Als er 27 Jahre alt war, wurde seine Heimat, Bosnien-Herzegowina, vom benachbarten Serbien angegriffen. Aus dem vielversprechenden jungen Literaten wurde erst ein Soldat, dann ein Deserteur, dann ein Gefangener und schließlich ein politischer Flüchtling. Als Čolić nach Frankreich kam, kannte er genau drei französische Wörter: Jean, Paul und Sartre. Und er hatte die verrückte Idee, eines Tages den Prix Goncourt zu gewinnen. Mittlerweile schreibt Velibor Čolić auf Französisch, und hinter jedem seiner Worte verbirgt sich Sarajevo.(2): Pyrenäen: Die faszinierende Welt der Geier Geier sind unbeliebt, verschrien und unverstanden. Seien es die Küken, die im Frühjahr schlüpfen, die Jungvögel, die schon früh ausfliegen, um sich ein eigenes Revier zu erobern, oder die Alten, die Jahr für Jahr an die gleichen Orte zurückkehren. Rund um die Gipfel der Pyrenäen kreisen die Gänsegeier am Himmel und erinnern die Menschen leise, aber beständig daran, dass die Berge keine leblosen Steinhalden sind, sondern ein vielfältiges und empfindliches Ökosystem, das unsere ganze Aufmerksamkeit verdient. (3): Griechenland: Annies Rindfleisch mit Petersilie Auf Korfu legt Annie die Schürze an, um ihre Version des griechischen Sofrito zuzubereiten. Dafür brät sie Rindfleisch an und lässt es anschließend in einer Sauce aus Knoblauch, Petersilie und Rosé-Essig köcheln. Dazu serviert sie Kartoffelpüree. Das Traditionsgericht überzeugt durch seine Zartheit – schon beim ersten Bissen. (4): USA: Fake News zur Kriegsführung Bereits im Ersten Weltkrieg spielten Fake News eine entscheidende Rolle. Während der Konflikt in Europa tobte, versuchten Großbritannien und Deutschland die Vereinigten Staaten in ihrem Sinne zu beeinflussen. Ein Journalist beschloss daraufhin, es mit der Wahrheit nicht ganz so genau zu nehmen … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 20.01.2026 arte Rumänien: Die spitze Feder von Cristian Fulaş / Athen: Jahrhundertealte Graffiti / Frankreich: Indranees Frühlingssalat / Schweiz: Hört den Genfer See!
Folge 1720 (44 Min.)Im 19. Jahrhundert inspirierte der Genfer See einen Schweizer Wissenschaftler, dessen Innovation heute noch allen Seeleuten zugutekommt.Bild: ARTE F / Elephant Doc(1): Rumänien: Die spitze Feder von Cristian Fulaş Ende der 2010er-Jahre flüchtet sich der damals 32-jährige Schriftsteller Cristian Fulaş in ein abgelegenes Tal in Rumänien, das sich unter seiner Feder in ein Phantasiereich verwandelte, wo die Menschen Zuflucht finden konnten. Man musste nur eine Schranke überwinden, um dorthin zu gelangen. Mit seiner kraftvollen Prosa, die schwarzen Humor und Poesie miteinander verbindet, hat sich Cristian Fulaş als einer der führenden Vertreter der zeitgenössischen rumänischen Literatur etabliert.(2): Athen: Jahrhundertealte Graffiti In Athen wird Kunst mit der Spraydose gemacht. Graffiti stehen hier keineswegs nur für Provokation, sondern für den Ruf nach Freiheit. Eine lebendige und ausgesprochen kreative Form des künstlerischen Ausdrucks. Ob zu Zeiten der Agora von Athen oder während der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008: Graffiti erzählen von einer griechischen Hauptstadt, die in die Zukunft blickt und machen Athen zu einer Hochburg der Street Art in Europa. (3): Frankreich: Indranees Frühlingssalat In Bobigny holt sich Indranee die Zutaten für ihren Frühlingssalat aus einem städtischen Nutzgarten. Linsen, Sprossen und Nüsse sind die Hauptzutaten des Salats, zu dem sie auch mit Knoblauch und Ingwer abgeschmeckte Rüben hinzufügt. Zum Abschluss bestreut sie das Ganze mit frisch gepflückten Blüten, um den Teller noch farbenfroher zu gestalten. (4): Schweiz: Hört den Genfer See! Die Schweizer besitzen zwar keinen Zugang zum Meer, doch Anfang des 19. Jahrhunderts brachte der Genfer See einen Schweizer Wissenschaftler auf eine Idee, für die ihm alle Süß- und Salzwasserkapitäne dieser Welt bis heute zu tiefstem Dank verpflichtet sind. Alles begann mit der Teilnahme an einem Innovationswettbewerb … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 21.01.2026 arte Juliette Drouet, die von den Pyrenäen inspirierte Geliebte / Sevilla: In den Falten eines Flamencokleids / Schottland: Morvens Cheesecake mit geräucherter Forelle / Tunesien: Ein Pirat setzt die Segel
Folge 1721 (45 Min.)Jedes Jahr wird in Sevilla das Flamencokleid neu erfunden und gestaltet. Dieses Ereignis wird mit Freuden und Familie ausgiebig gefeiert.Bild: Elephant Doc(1): Juliette Drouet, die von den Pyrenäen inspirierte Geliebte Mitte des 19. Jahrhunderts bereisten ein Mann und eine Frau inkognito die Pyrenäen. Seit zehn Jahren verband sie eine leidenschaftliche, vor der Öffentlichkeit verborgene Liebe. Um unerkannt zu bleiben, trat der Schriftsteller Victor Hugo in den besuchten Kurorten als ʺMonsieur Goʺ auf. Seine hingebungsvolle Gefährtin war die Schauspielerin Juliette Drouet, die ihre Karriere aufgegeben hatte, um im Schatten des von ihr zutiefst bewunderten Mannes zu leben. Doch im Sommer 1843 war sie das Versteckspiel leid – und begann, über ihre Liebe zu schreiben.(2): Sevilla: In den Falten eines Flamencokleids Vor den Toren Sevillas entsteht sieben Tage im Jahr eine Stadt auf Zeit: Menschen jeden Alters feiern dort mit Familie und Freunden, sie singen und tanzen. Was wie ein überlieferter Brauch klingt, ist ein großes Fest, das die Sevillaner zur Vollendung gebracht haben. Jahr für Jahr wird hier das Flamencokleid neu erfunden – und mit ihm die Erzählung von Macht und Verführung, die die andalusische Gesellschaft seit mehr als 100 Jahren prägt. Vom Ausschnitt bis zu den Volants: In den Falten dieses traditionellen Gewands spiegelt sich die Geschichte Sevillas. (3): Schottland: Morvens Cheesecake mit geräucherter Forelle In einem Vorort von Glasgow besorgt Morven in einer Käserei Ziegenkäse – das Herzstück ihres Cheesecakes. Zunächst bereitet sie einen Haferboden zu und belegt ihn mit einer Mischung aus Käse, Forelle und Chili-Konfitüre. Nach einer Runde im Kühlschrank wird das Ganze mit Kräutern und Käserinde dekoriert, bevor es als Nachmittagssnack serviert wird. (4): Tunesien: Ein Pirat setzt die Segel Tunis liegt an einer zum Meer hin offenen Bucht. Die warme Küste, die bei Tunesiern wie Touristen gleichermaßen beliebt ist, lockte vor langer Zeit nicht ganz so respektable Gestalten in die Region – unter anderem Jack Ward, einen Fischer, der zum Piraten wurde und hier an Land ging, um die Expedition seines Lebens zu unternehmen … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 22.01.2026 arte Großbritannien: Die Eisenbahnkinder / Die Herrscher der Karpaten / Griechenland: Aris Kabeljau mit Zitrone / Dänemark: Aufständische Jugend
Folge 1722 (45 Min.)Als Dänemark im Zweiten Weltkrieg unter deutscher Besatzung stand, gründeten 1941 etwa ein Dutzend Jugendliche aus Aalborg den Churchill Club.Bild: Elephant Doc(1): Großbritannien: Die Eisenbahnkinder In Kent beobachtet eine junge Engländerin den Bau eines Bahnhofs inmitten einer noch ländlichen, friedvollen, unveränderlich wirkenden Landschaft. Die damals 17-jährige Edith Nesbit ahnt nicht, dass ihr späterer Erfolg als eine der großen Pionierinnen der Kinder- und Jugendliteratur in diesem Moment ihren Anfang nimmt. Die Veröffentlichung von ʺThe Railway Childrenʺ im Jahr 1906 wurde zum Wendepunkt in ihrer Laufbahn. Anstatt ihre junge Leserschaft zu belehren, nimmt Edith Nesbit in ihrem Buch deren Perspektive ein. Eine revolutionäre Art, über die Lebensrealität von Kindern zu schreiben.(2): Die Herrscher der Karpaten Rumänien beherbergt mit mehr als 10.000 Tieren die größte Braunbärenpopulation Europas. Ebenso zahlreich sind die Geschichten rund um die pelzigen Vierbeiner. In den Karpaten findet sich der Braunbär nicht nur in den Tiefen der Wälder, sondern auch in so mancher Erzählung. Die Menschen sehen ihn als Feind und als Freund und versuchen seit jeher, sich seine Stärke zunutze zu machen. Doch seit einiger Zeit scheint der jahrhundertealte Pakt zwischen Mensch und Bär zu bröckeln. (3): Griechenland: Aris Kabeljau mit Zitrone Auf einem Markt in der Altstadt von Korfu besorgt Ari frischen Kabeljau als Hauptzutat des Bianco. Für die Zubereitung des traditionellen korfiotischen Fischgerichts dünstet sie zuerst Knoblauch an, die Zauberzutat der griechischen Küche, und gibt anschließend Karotten und Kartoffeln hinzu. Sobald das Gemüse gar ist, legt Ari Kabeljau und Zitrone in den Topf. Mit etwas Petersilie und Zitronensaft abschmecken – fertig ist der Bianco! (4): Dänemark: Aufständische Jugend In Dänemark zeigten einige Kinder aus Aalborg dem ganzen Land, dass Regelverstöße manchmal den Weg in die Freiheit ebnen können. Als Dänemark im Zweiten Weltkrieg unter deutscher Besatzung stand, gründeten 1941 etwa ein Dutzend Jugendliche den ʺChurchill Clubʺ. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 26.01.2026 arte Bilbao: Roman über eine gestohlene Kindheit / Die Rückeroberung der Bucht von Algier / Albanien: Nexhmijes gefüllte Paprika / USA: Der Polka-König
Folge 1723 (44 Min.)Die Bucht von Algier und damit der Zugang zum Meer steht im Mittelpunkt eines Projekts zur Modernisierung der Stadt.Bild: Elephant Doc(1): Bilbao: Roman über eine gestohlene Kindheit Immer wieder kehrt die in Paris aufgewachsene Autorin Maria Larrea nach Spanien zurück. Genauer gesagt in jene Stadt, in der sie 1979 geboren wurde und die auch Schauplatz ihres Debütromans ist. ʺLes Gens de Bilbao naissent où ils veulentʺ erschien 2022 in Frankreich (ʺDie Kinder von Bilbaoʺ, 2025) und begeisterte Publikum und Kritik auf Anhieb. Der autobiografische Roman thematisiert tragische Kinderschicksale in der Zeit der Franco-Diktatur sowie unaussprechliche Familiengeheimnisse. Für Larrea ist das Buch eine doppelte Liebeserklärung – zum einen an ihre Eltern, die ihrer Tochter trotz schwieriger Lebensumstände viel Liebe entgegenbrachten, und zum anderen an das Bilbao der Nachkriegszeit, das sich damals, genau wie sie selbst später, eine neue Zukunft erfinden musste.(2): Die Rückeroberung der Bucht von Algier In einem nahezu perfekten Halbkreis bildet die Bucht von Algier ein Amphitheater mit Blick auf das Mittelmeer. Die antike Medina, der Kolonialstil der Strandpromenade und die modernen Stadtviertel fügen sich zu einem architektonischen Mosaik, das die Geschichte des Landes widerspiegelt. Die Bevölkerung der algerischen Metropole hatten lange keinen Zugang zum Meer, obwohl es direkt vor der Haustür lag. Nun will sich Algier bis 2030 als bedeutende Hauptstadt im Mittelmeerraum etablieren. Die Rückeroberung der Bucht steht im Mittelpunkt dieses Modernisierungsprojekts. (3): Albanien: Nexhmijes gefüllte Paprika In Pogradec kocht Nexhmije gefüllte Paprika auf traditionelle albanische Art. Sie füllt vorzugsweise grüne Paprika mit Reis und einer Mischung aus roten Paprika, Tomaten, Zwiebeln und Petersilie. Die gefüllten Schoten schiebt Nexhmije zum Garen in den Herd und serviert sie schließlich mit einem passenden Glas Wein als Liebeserklärung an ihren Mann. (4): USA: Der Polka-König Die USA haben so einige Queens and Kings unterschiedlicher Musikgenres hervorgebracht – zum Beispiel Jimmy Hendrix für die Rockmusik, Nina Simone für den Jazz und Jan Lewan für die Polka. Letzterem war ein außergewöhnliches Schicksal beschieden. Mit dem Akkordeon bewies Lewan, dass ein wahrer König auch im Gefängnis nicht vom Thron stürzt. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 27.01.2026 arte Tunesien: Salihas Stimme / Schweiz: Alpennation oder Hexenreich? / Paris: Marjolaines Salat à la Violette / Spanien: Kleider machen keine Bräute
Folge 1724 (45 Min.)Die Sängerin Saliha vereinte mit ihrer Stimme das tunesische Volk und prägte die Musikszene nachhaltig.Bild: Elephant Doc(1): Tunesien: Salihas Stimme In Tunesien hat es die Sängerin Saliha geschafft, ein ganzes Volk mit ihrer Stimme zu vereinen. Ihre Lieder sind zur gemeinsamen Sprache der Tunesierinnen und Tunesier geworden. Saliha wurde 1914 geboren und hat in weniger als zwanzig Jahren die Musikkultur ihres Landes nachhaltig geprägt. Ihre kraftvolle tiefe Stimme war von den mit Zedern bewachsenen Hügeln im Westen Tunesiens bis zu den schattigen Palästen der Medina von Tunis zu hören. Das Lebenswerk der Künstlerin zeichnet sich durch eine große stilistische Vielfalt aus und spiegelt sowohl ihre ländlichen Wurzeln als auch die städtischen Einflüsse aus ihrer Zeit in Tunis wider.(2): Schweiz: Alpennation oder Hexenreich? Unfassbare Grausamkeiten, erfundene Verbrechen, Tausende Verurteilte – und das alles ohne jeden Beweis. Die Schweiz gilt als kleine, friedliche und neutrale Nation. Wie konnte ein solches Land drei Jahrhunderte lang so viele Menschen wegen angeblicher Hexerei verfolgen und verbrennen? In keinem anderen Land Europas sollen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl so viele Menschen wegen Hexerei hingerichtet worden sein wie in der Schweiz. Noch überraschender ist, dass der Hexenwahn in der Alpennation seinen Ursprung hat. (3): Paris: Marjolaines Salat à la Violette Im 18. Arrondissement von Paris verrät Marjolaine das Spezialrezept, das ihr Vater für ihre kleine Schwester Violette kreiert hat. Eine Mischung aus Brokkoli, Äpfeln, Radieschen, Mimolette-Käse und gehackten Nüssen. Capucine, Marjolaines zweite Schwester, kümmert sich um das Dressing: eine süße Vinaigrette. Die Geheimzutat darf natürlich nicht fehlen: eine extra Portion Liebe. (4): Spanien: Kleider machen keine Bräute In der galizischen Stadt A Coruña erinnert ein Denkmal hinter dem Herkulesturm an María Pita, die Frau, die 1589 die englische Armada aus Nordspanien vertrieb. Wenige Schritte von der Plaza de María Pita entfernt wird in der Kirche San Jorge eine außergewöhnliche Hochzeit gefeiert. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 28.01.2026 arte Madagaskar: Ein Blick in die Seele der Roten Insel / Frankreich: Der Flachs von Mayenne / Schottland: Alisons Rinderbraten / Deutschland: Jazz im „Ätherkrieg“
Folge 1725 (44 Min.)Jazz und Techno prägen die Berliner Musikszene – beide Genres haben eine einzigartige Geschichte.Bild: Elephant Doc(1): Madagaskar: Ein Blick in die Seele der Roten Insel Im Laufe seines Lebens hat Pierrot Men unzählige Menschen fotografiert. Man könnte sogar sagen, dass er das Wesen Madagaskars wie seine Westentasche kennt. Während seiner Kindheit an der Ostküste des Landes hatte er keinen Bezug zur Fotografie – abgesehen von den kleinen Fotos auf Briefmarken. Dank seinem künstlerischen Gespür wurde der Laie später zum bekanntesten madagassischen Fotografen. Seine Werke sind mittlerweile weltbekannt, denn kaum ein anderer Künstler fängt die Ursprünglichkeit der Roten Insel so authentisch ein.(2): Frankreich: Der Flachs von Mayenne Die Verarbeitung von Flachs ist eine alte Handwerkskunst, die in der Mayenne eine lange Tradition hat. Das ländliche Departement im Westen Frankreichs ist für seine farbintensiven Stoffe bekannt, mit denen schon in der Renaissance gehandelt wurde. Manche Händler beuteten die bitterarmen Bauern aus und gelangten so zu enormem Reichtum. Mit der industriellen Revolution entstanden viele Spinnereien, wie die der ehemaligen Abtei von Fontaine-Daniel. Das Wunderwerk aus Stein ist noch heute eine Textilfabrik, in der die jahrhundertealte Tradition weiterlebt. (3): Schottland: Alisons Rinderbraten Alison und ihr Mann bereiten auf ihrem Bauernhof in Hardiesmill ihren traditionellen Rinderbraten zu. Dafür schneidet Alison Kartoffeln fächerförmig ein, gart sie kurz vor und backt sie anschließend mit dem Knochenmark im Ofen. Unterdessen legt ihr Mann das Fleisch vom Angus-Rind in den Ofen und begießt es regelmäßig mit Bratensaft. Das Gericht wird mit Spinat serviert und ist die wohlverdiente Belohnung nach einer erfolgreichen Viehzucht. (4): Deutschland: Jazz im „Ätherkrieg“ Seit mehr als drei Jahrzehnten pulsiert Berlin nachts im Rhythmus des Techno. Auch für Fans anderer Musikstile hat die deutsche Hauptstadt einiges zu bieten. Doch wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Jazz-Standard einst eine wichtige Rolle im Kampf um das „Machtinstrument Radio“ spielte? (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 29.01.2026 arte Paris: Nina Berberovas Chroniken aus dem russischen Exil / Bosnien: Olympisches Überbleibsel des Brutalismus / Schottland: Nikkis Käse-Scones / Spanien: Ein Franco kommt selten allein
Folge 1726 (45 Min.)(1): Paris: Nina Berberovas Chroniken aus dem russischen Exil Anfang des 20. Jahrhunderts fanden verarmte Aristokraten und einfache Soldaten der zaristischen Armee Zuflucht in Paris und dem Vorort Billancourt – geplagt von der Erinnerung an das für immer verlorene Russland. Zu den Vertriebenen zählte auch Nina Berberova, die sich 1925 in Paris niederließ. Die entwurzelten Menschen, denen sie begegnete, machte sie zu Figuren ihrer Romane, Erzählungen und Geschichten. Ihre auf Russisch verfassten Texte – darunter die „Chroniques de Billancourt“ – blieben lange unbekannt und erhielten in Europa erst in den 1980er Jahren die verdiente Anerkennung.(2): Bosnien: Olympisches Überbleibsel des Brutalismus In Sarajevo ist der olympische Geist nach wie vor allgegenwärtig! Während der Olympischen Winterspiele 1984 stand die bosnische Hauptstadt für kurze Zeit im Mittelpunkt des Weltgeschehens. Eines der symbolträchtigsten Überbleibsel dieser euphorischen Ära ist die Bobbahn. Der Eiskanal aus rohem Beton, der sich den Berg hinunter schlängelt, spiegelt eine bis heute verkannte architektonische Strömung wider: den Brutalismus (3): Schottland: Nikkis Käse-Scones Auf der Ardross Farm backt Nikki Käse-Scones nach dem Rezept ihrer Mutter. Zuerst macht sie den Teig, dann kommen Cheddar und das Highlight der schottischen Küche hinzu: Bärlauch. Am besten schmecken die schottischen Scones zu einer klassischen Linsensuppe. (4): Spanien: Ein Franco kommt selten allein Im spanischen Ferrol erinnert eine Gedenktafel an den Diktator Francisco Franco. Die Tafel ist an Francos Geburtshaus angebracht und zeigt ihn gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Ramón. Dieser ist schon lange in Vergessenheit geraten, dabei war er einst der berühmteste Spanier der Welt – und Gegenspieler seines älteren Bruders. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 02.02.2026 arte Bayern: Marianne von Werefkin revolutioniert die Malerei / Dem baskischen Wal auf der Spur / Malaysia: Phylis’ Curry Puffs / Irland: Die Piratenkönigin
Folge 1727 (45 Min.)(1): Bayern: Marianne von Werefkin revolutioniert die Malerei Marianne von Werefkin wächst in einer wohlhabenden Adelsfamilie in Russland auf. Doch sie erkennt früh, dass es für Frauen gegen Ende des 19. Jahrhunderts kaum möglich ist, gegen den Strom zu schwimmen. Zwar wird sie im Malen unterrichtet und gefördert, doch als Frau ist sie dazu bestimmt, lediglich Werke männlicher Künstler zu kopieren. Bis sie eines Tages in die avantgardistische Welt Münchens eintaucht. Dort gelingt es ihr, neue kreative Wege zu beschreiten – und die Kunst nachhaltig zu verändern.(2): Dem baskischen Wal auf der Spur Man muss schon ein wenig verrückt sein, um sich mit einem Wal anzulegen! Die größten Säugetiere der Welt wiegen vierzig Tonnen und können bis zu zwanzig Meter lang werden. Für die Bewohner der fischarmen baskischen Küste waren die Meeresriesen einst ein wahrer Segen. Ihr Mut und ihr Können im Walfang führten die Basken bis nach Amerika – und brachten ihnen Ruhm und Reichtum. (3): Malaysia: Phylis’ Curry Puffs Trotz strömenden Regens macht sich Phylis in Kuching auf die Suche nach den Zutaten für ihre Curry Puffs. Zuerst bereitet sie den Teig zu, dann die Füllung aus Curry, Hühnerfleisch und Kokosnuss. Schließlich formt sie die Teigtaschen und backt sie im Ofen, bis sie goldbraun sind. Die traditionellen Curry Puffs sind eine köstliche Kombination aus östlichen und westlichen Einflüssen der Insel. (4): Irland: Die Piratenkönigin Irland im 16. Jahrhundert: Rund vierzig Clans streiten um Land, Reichtümer und Grenzen. Der Clan O’Malley ist einer von ihnen und herrscht unangefochten über sein Gebiet. In diesem Clan wächst eine Frau auf, die später unter dem Spitznamen „die Piratenkönigin“ bekannt werden wird. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 03.02.2026 arte Bosnien: Joe Sacco, der zeichnende Journalist / England: Zielsichere Leidenschaft / Frankreich: Foulematous Erdnusshähnchen / USA: Marie Pantalon hat die Hosen an
Folge 1728 (45 Min.)(1): Bosnien: Joe Sacco, der zeichnende Journalist Die Berge und kurvenreichen Straßen Bosniens tragen die Narben einer schmerzhaften Vergangenheit. Wie in der Hauptstadt Sarajevo hat die Belagerung des späten 20. Jahrhunderts sichtbare Spuren hinterlassen. Joe Sacco, ein Pionier des Comic-Journalismus, ist mit Kriegsgebieten seit Langem vertraut. Während dieser dunklen Episode der europäischen Geschichte reiste er mehrfach mit Skizzenblock und Bleistift nach Bosnien. Dabei entstanden Werke wie „The Fixer“ und „Safe Area Goražde“ – Comics, die den Krieg ungeschönt zeigen, aber auch davon erzählen, wie das Leben dennoch weiterging.(2): England: Zielsichere Leidenschaft Dart ist in England weit mehr als nur ein Spiel. Die ersten Dartpfeile entstanden im feuchten Schatten der Wälder – fingerfertig geschnitzt und intuitiv ausbalanciert. Lange galt das volkstümliche Geschicklichkeitsspiel als kleiner Bruder des Bogenschießens, bevor es sich gegen die elitären Freizeitbeschäftigungen der Oberschicht durchsetzte. Von der Handwerkskunst zum Nationalsport! (3): Frankreich: Foulematous Erdnusshähnchen Foulematou bereitet in Cergy zunächst ihre Djouka-Mischung aus Hirse- und Erdnussmehl zu und lässt sie mit heißem Wasser quellen. Anschließend mariniert sie das Hähnchen und schiebt es in den Ofen. Nach malischer Tradition richtet sie zum Schluss alles auf einer großen Platte gemeinsam mit einer Zwiebelsauce und gebratenen Kochbananen an. (4): USA: Marie Pantalon hat die Hosen an Bis heute spiegelt die kalifornische Stadt Jackson im Norden der Sierra Nevada ihre Entstehungsgeschichte wider. Sie wurde während des Goldrauschs gegründet, und in ihrer Haupteinkaufsstraße finden sich noch immer viele Edelmetallhändler und Antiquitätenläden. In dieser unscheinbaren US-Stadt ist eine Französin zur Legende geworden. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 04.02.2026 arte Glasgow: Alasdair Grays „Arme Dinger“ / Rotes Gent / Albanien: Idas Brathähnchen mit Brot / Deutschland: Steuerliche Haarspalterei
Folge 1729 (45 Min.)(1): Glasgow: Alasdair Grays „Arme Dinger“ Im viktorianischen Glasgow des 19. Jahrhunderts erblickt eine sonderbare Kreatur das Licht der Welt: Bella, erschaffen durch die Implantation eines Babygehirns in den Körper einer toten jungen Frau. Zum Glück ist diese fiktive Figur nur eine der abstrusen Fantasien des schottischen Schriftstellers Alasdair Gray! In seinem Roman „Arme Dinger“ schildert der sozialistische Autor und Künstler Bellas erste Schritte aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei offenbart ihre kindliche Wahrnehmung eine absurde Welt, geprägt von Ungleichheit und sozialer Gewalt.(2): Rotes Gent In kaum einer Stadt erklingt „Die Internationale“ so laut wie in Gent. Die belgische Metropole ist nicht nur die Heimatstadt des Komponisten des berühmten Kampfliedes, sondern auch eine der historischen Hochburgen der Arbeiterbewegung. Ende des 19. Jahrhunderts kam es in Gent zu bedeutenden sozialen Umwälzungen, die sich später auch in anderen Teilen Europas ausbreiteten. Die florierende Textilindustrie verschaffte der Stadt zwar großen Reichtum, führte aber auch zu mehr gesellschaftlicher Ungleichheit. Einige engagierte Menschen riefen daraufhin Initiativen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ins Leben: Gents soziale Seele war geboren. (3): Albanien: Idas Brathähnchen mit Brot In Tirana bereitet Ida ein traditionelles Neujahrsrezept zu: Përshesh me pulë. Zunächst grillt sie das Hähnchen im Ofen. Anschließend kommt das selbst gebackene Brot zum Einsatz, das zerbröselt und mit dem Bratensaft getränkt wird. Zum Schluss wird das Hähnchen auf dieser Brotmischung angerichtet. Gemäß albanischer Tradition erhält der Gast ein Schenkelstück! (4): Deutschland: Steuerliche Haarspalterei Im Deutschland des 17. Jahrhunderts fraß König Friedrich I. dem Volk sprichwörtlich die Haare vom Kopf. Der Bau des Schlosses Charlottenburg sollte um jeden Preis abgeschlossen werden. Dafür wurden zahlreiche Steuern eingeführt – darunter auch eine Perückensteuer! (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 05.02.2026 arte
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