Stadt Land Kunst Folge 1729: Glasgow: Alasdair Grays „Arme Dinger“ / Rotes Gent / Albanien: Idas Brathähnchen mit Brot / Deutschland: Steuerliche Haarspalterei
Folge 1729
Glasgow: Alasdair Grays „Arme Dinger“ / Rotes Gent / Albanien: Idas Brathähnchen mit Brot / Deutschland: Steuerliche Haarspalterei
Folge 1729 (45 Min.)
(1): Glasgow: Alasdair Grays „Arme Dinger“
Im viktorianischen Glasgow des 19. Jahrhunderts erblickt eine sonderbare Kreatur das Licht der Welt: Bella, erschaffen durch die Implantation eines Babygehirns in den Körper einer toten jungen Frau. Zum Glück ist diese fiktive Figur nur eine der abstrusen Fantasien des schottischen Schriftstellers Alasdair Gray! In seinem Roman „Arme Dinger“ schildert der sozialistische Autor und Künstler Bellas erste Schritte aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei offenbart ihre kindliche Wahrnehmung eine absurde Welt, geprägt von Ungleichheit und sozialer Gewalt.
(2): Rotes Gent
In kaum einer Stadt erklingt „Die Internationale“ so laut wie in Gent. Die belgische Metropole ist nicht nur die Heimatstadt des Komponisten des berühmten Kampfliedes, sondern auch eine der historischen Hochburgen der Arbeiterbewegung. Ende des 19. Jahrhunderts kam es in Gent zu bedeutenden sozialen Umwälzungen, die sich später auch in anderen Teilen Europas ausbreiteten. Die
florierende Textilindustrie verschaffte der Stadt zwar großen Reichtum, führte aber auch zu mehr gesellschaftlicher Ungleichheit. Einige engagierte Menschen riefen daraufhin Initiativen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ins Leben: Gents soziale Seele war geboren.
(3): Albanien: Idas Brathähnchen mit Brot
In Tirana bereitet Ida ein traditionelles Neujahrsrezept zu: Përshesh me pulë. Zunächst grillt sie das Hähnchen im Ofen. Anschließend kommt das selbst gebackene Brot zum Einsatz, das zerbröselt und mit dem Bratensaft getränkt wird. Zum Schluss wird das Hähnchen auf dieser Brotmischung angerichtet. Gemäß albanischer Tradition erhält der Gast ein Schenkelstück!
(4): Deutschland: Steuerliche Haarspalterei
Im Deutschland des 17. Jahrhunderts fraß König Friedrich I. dem Volk sprichwörtlich die Haare vom Kopf. Der Bau des Schlosses Charlottenburg sollte um jeden Preis abgeschlossen werden. Dafür wurden zahlreiche Steuern eingeführt – darunter auch eine Perückensteuer! (Text: arte)