Quoten: Fernsehpreis-Verleihung verhalten, „Team Wallraff“ überzeugt

„Nord bei Nordwest“ dominiert insgesamt, „Merz gegen Merz“-Film solide

Dennis Braun
Dennis Braun – 29.09.2023, 09:40 Uhr

Quoten: Fernsehpreis-Verleihung verhalten, "Team Wallraff" überzeugt – "Nord bei Nordwest" dominiert insgesamt, "Merz gegen Merz"-Film solide – Bild: Deutscher Fernsehpreis

Am gestrigen Donnerstagabend wurde in Köln der Deutsche Fernsehpreis verliehen (hier geht es zu den Gewinnern), die zeitversetzte Übertragung in Sat.1 stieß hingegen auf eher verhaltenes Interesse: Nur 270.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren sahen die vierstündige Veranstaltung, das entsprach aber bereits einem ordentlichen Marktanteil von 7,4 Prozent. Die Gesamtreichweite betrug 1,03 Millionen und lag somit nicht einmal halb so hoch wie 2022, als im ZDF ebenfalls überschaubare 2,18 Millionen dabei gewesen waren. Doch auch schon in den Jahren davor hatte die Preisverleihung einiges an Strahlkraft eingebüßt.

Primetime-Sieger in der Zielgruppe wurde eine neue Reportage von „Team Wallraff“ bei RTL, das sich diesmal undercover in Kitas einschleuste. 660.000 Zuschauer sorgten für sehr gute 13,6 Prozent, insgesamt musste man sich hingegen mit 1,36 Millionen begnügen, was gleichzeitig ein Allzeittief bedeutete – aber auch hier lag man vor der Fernsehpreis-Gala. „RTL Direkt“ kam danach auf 12,2 Prozent, ehe „stern Investigativ“ mit 11,5 Prozent einen guten Einstand feierte. Auch ProSieben kann zufrieden sein, hier brachte es der Katastrophenthriller „Geostorm“ auf 520.000 Jüngere und überdurchschnittliche 10,8 Prozent. 1,25 Millionen Menschen ab drei Jahren wurden gezählt.

Beim Gesamtpublikum setzte sich mit riesigem Vorsprung die Krimireihe „Nord bei Nordwest“ im Ersten an die Spitze, obwohl es sich bei der Folge „Der Ring“ nur um eine Wiederholung handelte. Die fesselte trotzdem satte 6,43 Millionen Zuseher und verbuchte glänzende 26,1 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen sicherte man sich zur besten Sendezeit mit ebenso erfreulichen 9,4 Prozent Platz 3. „Fakt“ hielt danach 2,93 Millionen (13,7 Prozent) vorm Bildschirm, die „Tagesthemen“ informierten um 22:15 Uhr noch 1,97 Millionen (11,6 Prozent).

Im ZDF lief die Filmfortsetzung der Comedyserie „Merz gegen Merz“ namens „Hochzeiten“ und verzeichnete solide Quoten: 3,18 Millionen Zuschauer lachten über Annette Frier und Christoph Maria Herbst, das reichte für 12,9 Prozent. Bei den Jüngeren kamen durchwachsene 6,7 Prozent zustande. Das „heute journal“ wollten um 21:45 Uhr 3,09 Millionen (14,4 Prozent) sehen, „Maybrit Illner“ talkte eine halbe Stunde später allerdings nur noch vor 1,77 Millionen (11,4 Prozent).

In der zweiten Reihe punktete vor allem VOX mit „Fifty Shades of Grey – Befreite Lust“, das einerseits 7,2 Prozent in der Zielgruppe generierte, andererseits angesichts 1,05 Millionen Gesamtzuschauern sogar knapp vor der Fernsehpreis-Übertragung durchs Ziel kam. „Colombiana“ steigerte sich danach noch auf 8,4 Prozent. „Reeperbahn privat!“ holte bei RTL Zwei zunächst überzeugende 5,6 Prozent, für „Love Island“ waren später aber lediglich 3,9 Prozent drin. Schwer tat sich schon zu Beginn des Abends Kabel Eins, wo „Rosins Restaurants“ bei 3,4 Prozent hängen blieb. Das „K1 Magazin“ machte nachfolgend noch das Beste aus dem schwachen Vorlauf und schaffte 4,2 Prozent.

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