„Adolescence“ macht Emmy-Gewinner aus Stephen Graham (l.) und Owen Cooper (M., mit Ashley Walters, r.)
Bild: Netflix
In der Nacht zum Montag wurden in Los Angeles die 77. Primetime Emmy Awards verliehen. Comedian Nate Bargatze führte durch die Sendung, die von CBS übertragen wurde. Hierzulande übernahm MagentaTV zum zweiten Mal in Folge die Veröffentlichung.
Gewinner des Abends war „Adolescence“ von Netflix, das in der vergangenen Nacht gleich sechs weitere Auszeichnungen in der Miniserie, Anthologie und Fernsehfilm-Kategorie gewinnen konnte, darunter den Preis als beste Serie und drei Darstellerkategorien. Insgesamt setzte sich „The Studio“ auf den Thron: Vier weitere Emmys in der vergangenen Nacht, darunter als beste Comedyserie und für den Hauptdarsteller Seth Rogen, brachten die Summe auf 13 Auszeichnungen – ein neuer Emmy-Rekord (Emmys für eine Comedyserie in einem Jahr; zuvor: „The Bear“ mit elf). „Severance“ konnte die Überlegenheit bei den Nominierungen nicht umsetzen: In der Nacht erhielt man zwei weitere Emmys und kam damit auf eine Gesamtzahl von acht. Unter den Dramaserien hatte gestern die Krankenhausserie „The Pitt“ mit drei Auszeichnungen die Nase vorn, eben vor „Severance“.
In der Gesamtabrechnung liegen HBO/HBO Max und Netflix mit je 30 Auszeichnungen vor Apple TV+ (22 Emmys), NBC (11) und Disney+ (7), Prime Video und Peacock (je 5) sowie CBS (4).
Ausgangslage
Bei den Nominierungen für die 77. Emmy Awards hatte „Severance“ von Apple TV+ mit 27 Nennungen in diesem Jahr deutlich die Nase vorn, gefolgt von „The Penguin“ mit 24 Nominierungen, „The Studio“ und die dritte Staffel von „White Lotus“ folgten mit je 23 Nominierungen, vor „The Last of Us“ (16 Nominierungen) sowie „Andor“ und „Hacks“ (je 13) und dem Trio „Adolescence“, „The Bear“ und „The Pitt“ (je 13). Am vergangenen Wochenende bei den Creative Arts Emmys hatte „The Studio“ starke neun Preise mitgenommen, gefolgt von der DC-Miniserie „The Penguin“ mit acht Emmys und „Severance“ (Apple TV+) mit sechs Emmy Awards (fernsehserien.de berichtete).
Auf den Rängen bei den Creative Emmy Awards folgten „Star Wars: Andor“ (vier Emmys), gefolgt von „The Boys“ (Prime Video) und „Bridgerton“ (Netflix) mit jeweils drei Emmy Awards. „Adolescence“ (Netflix) und „The Pitt“ (HBO Max) brachten es auf jeweils zwei Emmy Awards. Mit jeweils nur einem Emmy lief es hingegen für die eigentlichen Mitfavoriten „The Last of Us“ (HBO) und „The White Lotus“ (HBO) äußerst enttäuschend.
Eine kurze Analyse
Der Erfolg von „The Studio“ untermauert einmal mehr, dass die Unterhaltungsbranche dazu neigt, Geschichten über sich selbst abzufeiern: In der Serie spielt Seth Rogen einen Filmliebhaber, der zum Chef eines geschichtsträchtigen Studios berufen wird und bei dem seine Träume nun mit der Realität aufeinandertreffen.
Am Sonntagabend waren „Severance“ und „The White Lotus“ mit je zehn offenen Nominierungen ins Rennen gegangen, davon aber eben auch mehrfach als „eigener Konkurrent“ in einzelnen Kategorien. „Severance“ konnte immerhin zwei Trophäen einsammeln, „The White Lotus“ ging leer aus. „Adolescence“ hingegen konnte seine acht offenen Nominierungen in sechs Trophäen verwandeln – die Maximalzahl, da man in den jeweiligen Nebendarstellerkategorien doppelt vertreten war.
Erwähnenswerte „Snubs“ umfassen Kathy Bates („Matlock“), die die älteste je nominierte Hauptdarstellerin war, und Filmstar Harrison Ford („Shrinking“), der seine erste Emmy-Nominierung erhalten hatte. Nach überragenden Vorjahren lief es diesmal alles andere als rund für „The Bear“, das im Vorjahr bei insgesamt 24 Nominierungen 11 Trophäen erhielt und diesmal bei 11 Nominierungen keine einzige Auszeichnung mitnehmen konnte.