Das Erste – Staffel 11, Folge 1–2

Staffel 11 von „Geheimnisvolle Orte“ startete am 12.09.2022 in Das Erste.
  • Staffel 11, Folge 1
    Kaliningrad, die Hauptstadt der russischen Exklave an der Ostseeküste, war schon immer ein Ort von enormer militärstrategischer Bedeutung, heute Hauptquartier der Baltischen Flotte Russlands, nur 500 km von Berlin entfernt. Einst galt Königsberg als Symbol für Weltoffenheit und aufgeklärtes Bürgertum, Königsberg war die östlichste deutsche Großstadt.
    Stolz erhebt sich das Wahrzeichen der Stadt, der wieder aufgebaute Königsberger Dom. Einer der wenigen Zeugen, die heute noch an die mehr als 700-jährige deutsche Geschichte an diesem Ort erinnern. Dass die Orgel in einer außergewöhnlichen Kooperation und Kraftanstrengung von dem Brandenburger Traditionsunternehmen Schuke gebaut wurde, ist nur Wenigen bekannt. Einst galt Königsberg als Symbol für Weltoffenheit und aufgeklärtes Bürgertum, die östlichste deutsche Großstadt, hier gab es eine alte Universität, bedeutende Dichter und Denker, eine lebendige jüdische Gemeinde.
    Im Sommer 1945 endet die Geschichte Königsbergs als Hauptstadt Ostpreußens. Auf Befehl Stalins soll Königsberg von den Landkarten getilgt werden, der neue Name der Stadt: Kaliningrad. Im Oktober 1948 verlassen die letzten Königsberger ihre Stadt. Einer von ihnen ist Peter Bendig, er ist damals acht Jahre alt. In der DDR, der neuen Heimat vieler Vertriebener, sind die Erinnerungen an diese schicksalshafte Zeit offiziell ein Tabu. Die neuen Bewohner Kaliningrads sind Sowjetbürger. Tatjana Sergejewna Iljinas Vater kommt auf Erlass des sowjetischen Innenministeriums in die ehemalige Ostpreußische Hauptstadt. Als kommunistischer Funktionär ist er ab 1946 für den Wiederaufbau der Metallindustrie verantwortlich. Wie ihre deutschen Nachbarn hungert in dieser Zeit auch die fünfjährige Tatjana.
    In den Zeiten des Kalten Krieges bleibt das Königsberger Gebiet militärische Sperrzone. Ausländern ist der Zutritt verboten. Der 75-jährige Leonid Plitmann wohnt seit 1953 in Kaliningrad. Über sein Leben in dieser Stadt sagt er, er sei überzeugter Kommunist gewesen, dann Kapitalist und nun gläubiger Jude. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion half er, die jüdische Gemeinde aufzubauen und Spuren jüdischer deutscher Geschichte sichtbar zu machen. Fünf Synagogen existierten bis 1938 an diesem Ort. Dass es heute wieder eine gibt, ist auch sein Verdienst.
    Heute ist das Kaliningrader Gebiet der westlichste Vorposten Russlands. Es gibt kaum einen Ort, der mehr über das Verhältnis zwischen Deutschen und Russen im schicksalhaften 20. Jahrhundert erzählt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.09.2022Das Erste
  • Staffel 11, Folge 2
    Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg: 1,4 Millionen Soldaten sind gefallen, weite Teile Nordfrankreichs verwüstet. Um das Land vor einem erneuten Angriffskrieg zu schützen, setzen Politiker und Militärs auf eine stark befestigte Verteidigungslinie. Durchgesetzt wird das Projekt vom Kriegsminister André Maginot, der zum Namensgeber der Linie wird. So entsteht die Maginot-Linie mit Tausenden unterirdischer Artilleriewerke, Kasematten und Unterständen, die sich mehr als 700 Kilometer entlang der französischen Grenze von Belgien bis zum Mittelmeer erstrecken.
    Der Bau verschlingt umgerechnet zwei bis drei Milliarden Euro, mehr als 20.000 Bauarbeiter sind im Einsatz. Die Maginot-Linie ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst mit damals modernster Technik und wird als uneinnehmbar gefeiert.
    Mit Hilfe von Archivmaterial und spektakulären Drohnenaufnahmen sowie Zeitzeugen, Historiker:innen und Enthusiasten vor Ort, die sich für den Erhalt der Maginot-Linie engagieren, zeichnet die Dokumentation das Bild eines ebenso faszinierenden wie umstrittenen Bauwerks. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.09.2022Das ErsteDeutsche Online-PremiereSa 17.09.2022ARD Mediathek

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