Das Erste – Staffel 10, Folge 1–3

Staffel 10 von „Geheimnisvolle Orte“ startete am 18.01.2021 in Das Erste.
  • Staffel 10, Folge 1 (45 Min.)
    Versailles ist ein Ort voller Geschichten und Geheimnisse. Das prächtige Schloss Ludwigs XIV. (1638–1715) war ein Ausdruck seines absolutistischen Herrschaftsverständnis – seiner Macht und Herrlichkeit. Er setzte Maßstäbe. Auch der aufgeklärte Preußenkönig Friedrich II. misst sich an den Erfolgen des „Sonnenkönigs“ – und baut in Potsdam im Park Sanssouci das Neue Palais. Bayernkönig Ludwig II. kopiert das französische Schloss Versailles mit einem eigenen Prachtbau: Herrenchiemsee. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wird 1919 der Versailler Vertrag im Spiegelsaal des Schlosses unterzeichnet – auch dies eine Machtdemonstration, das Kaiserreich war der Verlierer des Ersten Weltkrieges.
    1942 besetzt die deutsche Wehrmacht das französische Schloss – Eckdaten der wechselvollen deutsch-französischen Geschichte des Schlosses Versailles, die auch eine Geschichte der gegenseitigen Demütigungen und Annäherungen ist. Mit zahlreichen neuen Erkenntnissen erzählt Regisseurin und Kunsthistorikerin Grit Lederer von Versailles als einem Ort auch der deutschen Geschichte. Grundlage für einen opulenten „Geheimnisvollen Ort“ – mit mysteriösen Begebenheiten und rauschhaften Bildern.
    Das berühmte Schloss ist heute Anziehungspunkt für Millionen von Besuchern aus aller Welt. Historiker wie Gerd Krumeich und Ulrich Lappenküper berichten von bislang unbekannten Hintergründen, der Direktor des Musée de Versailles Laurent Salomé erzählt von den letzten Tabus des Hauses und die Historikerin Claire Bonnotte ermöglicht einen Blick auf eine Sammlung privater Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg – in den Archiven des Schlosses. Die Entdeckung eines Tagebuchs offenbart zudem unbekannte deftige Karikaturen: den Blick der Bewohner von Versailles auf die belagernden Preußen während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/​71. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.01.2021Das Erste
  • Staffel 10, Folge 2
    Karlsbad – ein altehrwürdiger Ort in der Mitte Europas, an dem die ganze Welt genesen will. Ob Kaiser oder Könige, Reiche oder weniger Betuchte – das Versprechen Karlsbad geheilt oder wenigstens erholt zu verlassen, gehört noch heute zum positiven Grundrauschen dieses Böhmischen Kurortes. Am Anfang ist es die heilende Kraft des Wassers, die diesen Ort besonders macht. Über die Jahrhunderte jedoch wird das Böhmischen Tal an der Tepla zu einer der interessantesten Bühnen der Gesellschaft. Pracht und Glanz dieses Ortes sind bis heute geblieben – weniger sichtbar die Narben dahinter.
    Sie erzählen vom Trauma der Bewohner, von Vertreibung, Antisemitismus und Zwangsarbeit. Die über 500-jährige Geschichte einer der wichtigsten Dynastien in Karlsbad ist ebenso erfolgreich wie tragisch – die der Bechers. Berühmt werden sie mit einem Kräuterlikör, dem Karlsbader Becherbitter. Im Frühjahr 1945 ist es Hedda Baier, geborene Becher, die das Familienunternehmen führt. Ihre Tochter Charlotte ist damals ein Jahr alt, als die Mutter verzweifelt versucht, ihre Familie und das Unternehmen in Karlsbad zu retten.
    Schließlich jedoch gehören sie mit zu den ca. drei Millionen Sudetendeutschen, die ihre Heimat verlassen müssen. Im 19. Jahrhundert waren es vor allem jüdische Unternehmer, die das neue Antlitz Karlsbads prägten. Alfred Schwab baut das berühmte Hotel Imperial, Ludwig Mosers Kristallglasfabrik wird zur Marke in Europa. Und neben einem Jüdischen Hospital entsteht 1877 die prächtige Synagoge in der Parkstraße. In der Nacht des 9. November 1938 wird sie niedergebrannt. Zehn Jahre später wird Pavel Rubin in Karlsbad geboren.
    Er ist heute Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es 2.600 Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, nur 26 kehren als Überlebende des Holocausts zurück. Noch etwas verbindet Glanz und Trauma an diesem außergewöhnlichen Ort – Uranerz. Mit dem Wettlauf um den Bau der Atombombe wird der Segen des heilenden Radonwassers zum Fluch für Tausende Arbeitssklaven, die in die Minen gezwungen werden. Von ihren Lagerbaracken aus sehen sie die Lichter der Kurstadt. Karlsbad – ein Ort, in den die Geschichte ihre Wunden geschlagen hat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.04.2021Das Erste
  • Staffel 10, Folge 3 (45 Min.)
    Der Potsdamer Platz ist einer der berühmtesten Plätze Berlins und blickt zurück auf eine wechselvolle Geschichte: Vom verkehrsreichsten Platz Europas in den „Goldenen“ Zwanziger Jahren wird er zum Niemandsland und Symbol der Teilung, nach der Wiedervereinigung zur größten innerstädtische Baustelle Europas. Der Film taucht ein in die ereignisreiche Geschichte des Ortes und lüftet seine Geheimnisse. Er ist einer der berühmtesten Plätze Berlins und für Touristen ein Magnet: Sie suchen hier einen Hauch von Manhattan in der deutschen Hauptstadt. Wenn sie genau hinschauen, finden sie die Spuren einer sehr wechselvollen Geschichte … Der Potsdamer Platz war einst das Aushängeschild Berlins als Weltstadt.
    Mondänität, Amüsierlust und Prostitution waren hier in den „Goldenen“ Zwanziger Jahren zu Hause. Der verkehrsreichste Platz Europas galt als Ausdruck der Moderne. Doch dann kam der Krieg, kam die Teilung. Die Mauer zerschnitt den Platz. Ein Niemandsland – eine tote Zone mitten in der Stadt. Unter der Oberfläche Geisterbahnhöfe und ein unterirdisches Labyrinth aus Tunneln, Bunkern und Schächten. Der Potsdamer Platz war ein Symbol für die Teilung Deutschlands.
    Nach der Wiedervereinigung wurde er wieder zum Ort der Superlative – die größte innerstädtische Baustelle Europas, der modernste Platz Deutschlands. Wohl kaum ein Platz Europas hat sein Gesicht mehrfach so radikal verändert. Der Film erzählt die geheimnisvollen Geschichten des Ortes. Was verbarg sich im Untergrund, in den unzähligen Tunneln und Geisterorten unterhalb von Mauer und Stacheldraht? Und wieso flüchteten knapp 200 Menschen hier über die Mauer in den Osten? Die Geschichte des Potsdamer Platz ist die Geschichte einer versunkenen, zerstörten Welt und gleichzeitig die vom Phönix aus der Asche. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.06.2021Das Erste
    ursprünglich für den 02.08.2021 angekündigt

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