WDR – Staffel 5: 2020, Folge 1–2

auch als "Geheimnis"
Staffel 5 (2020) von „Geheimnisvolle Orte“ startete am 10.01.2020 im WDR.
  • Staffel 5, Folge 1
    Der Rursee im Nationalpark Eifel ist der zweitgrößte Stausee Deutschlands und der größte Nordrhein-Westfalens. Von Beginn an nutzten die Nationalsozialisten das Projekt für ihre Propaganda. ,,Ein technisches Wunder von Weltbedeutung’ sei der Damm, der den Menschen ,,Arbeit und Brot’ bringe, hieß es in den offiziellen Bekanntmachungen. Doch die Realität war: harte Maloche für einen kargen Lohn. Der See und seine Staumauer stecken voller geheimnisvoller und zu entdeckender Geschichten: gefährliche Winde auf dem See; Menschen, die hier zweimal begraben wurden, eine unbewohnte Insel, die bei Liebespaaren sehr beliebt ist.
    Die Geschichte des Rursees reicht Jahrzehnte zurück. Zwischen 1934 und 1938 gehörte der Staudamm in Schwammenauel bei Heimbach zu den bekanntesten Baustellen im Deutschen Reich. Bis zu 1.700 Arbeiter schufteten dort. Einige der ältesten Anwesen im Rurtal mussten für den Bau der Talsperre weichen. Noch heute soll mittags gegen zwölf ein dumpfes Glockengeläut zu hören sein, von weit her oder tief unten. Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde die Talsperrenmauer des Nazi-Vorzeigeprojekts für den Fall des gegnerischen Angriffs mit Sprengstoff befüllt – und somit das gestaute Wasser zu einer Mega-Waffe. Die auch gegen die vorrückenden Alliierten zum Einsatz kam.
    Der Film erzählt die Entstehungsgeschichte des Rursees und stellt Menschen vor, deren Leben der See beeinflusst, wie den Weltenbummler Jöb Kersting. Ihm wird nachgesagt, mit den Tieren des Waldes kommunizieren zu können. Oder Dirk Küsters, der davon berichtet, dass im über 50 Meter tiefen See Menschen ertrunken sind, die nie wieder auftauchten. Küsters war lange als Polizeibeamter am Rursee tätig.
    In ungewöhnlichen Perspektiven und beeindruckenden Filmaufnahmen über und unter Wasser zeigt die Dokumentation die Faszination, die vom See ausgeht, und lüftet Stück für Stück die kleinen und größeren Geheimnisse. Dabei werden erstmals Filmaufnahmen aus den 30er Jahren vom Bau des Staudamms zu sehen sein. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.01.2020WDR
  • Staffel 5, Folge 2 (45 Min.)
    Der Hohe Dom zu Paderborn: Seit seiner Erbauung im 13. Jahrhundert ist er die bedeutendste Kathedrale Ostwestfalens und der Mittelpunkt des Lebens in der über 1.200 Jahre alten Bischofsstadt. Der romanisch-gotische Dom ist sowohl geographisches Zentrum als auch geistiger Fixpunkt für die meisten der rund 150.000 Paderborner. Egal ob streng gläubig oder nicht, der Dom gehört zum Paderborner Alltag. Das zweite wichtige Ereignis im Leben des Paderborners und eng mit dem Dom verbunden, ist das jährliche Liboriusfest.
    Denn die wertvollste Reliquie im Dom ist der Schrein des heiligen Liborius. Er ist der wichtigste der drei Schutzpatrone des Doms. Die Gebeine des Heiligen wurden 836 in einer feierlichen Prozession aus dem französischen Le Mans nach Paderborn gebracht, um die ungläubigen Sachsen im Osten des Reichs von Karl dem Großen zu missionieren. Über dem Grab entstanden Dom und Kaiserpfalz – ohne Liborius kein Paderborn in seiner heutigen Bedeutung. In jedem Jahr feiern die Paderborner die Auferstehung des Heiligen mit einer großen Prozession und dem neuntägigen Libori-Fest Ende Juli.
    Das ist der Höhepunkt des geistlichen wie weltlichen Jahres in dieser längst nicht mehr katholischsten Stadt in NRW. Nach dem feierlichen Auftakt im Dom, bei der die Gebeine des Heiligen aus der Krypta in den Dom gebracht werden, startet auf dem Domplatz und den angrenzenden Gassen seit Jahrhunderten das größte und bunteste Volksfest der Region mit Jahrmarkt und Kirmes. 1,5 Millionen Besucher kommen, um Libori zu feiern. Paderborn verwandelt sich in diesen neun Tagen in ein riesiges Open-Air-Festgelände, mitten in der Innenstadt.
    Für die Paderborner ist es die „fünfte Jahreszeit“, in der die oft als verschlafen geltende Stadt ihr mediterranes Gesicht zeigt. Das Leben spielt sich draußen ab, die Menschen feiern, lachen, essen und trinken zusammen. Kirche und Welt vermischen sich – und das alles rund um den Dom. Der Film erzählt von dieser Paderborner Einzigartigkeit des Liborifestes und präsentiert den Dom als einen Ort mit ganz besonderer Aura.
    Es ist eine besondere Beziehung von Kathedrale und Libori, von der die die Faszination, von Fest und Heiligem bis heute ausgeht. Außerdem hat der Dom auch seine Geheimnisse und Besonderheiten: wie Katakomben unter dem Dom oder den über 90 Meter langen Dachstuhl. Und modern zeigt sich der Dom mit überraschenden Sonderveranstaltungen wie einem Escape-Room-Spiel oder einer nächtliche Taschenlampen-Führung. Der Hohe Dom zu Paderborn ist bis heute weit mehr ist als ein Wahrzeichen aus Staub, Steinen und Gebeinen.
    Geistliche und Experten wie Dompropst Monsignore Joachim Göbel oder Diözesanbaumeisterin Carmen Matery-Meding, deren Arbeitsplatz die Kathedrale ist, erzählen davon, aber auch Menschen aus Paderborn, wie der Kabarettisten Erwin Grosche, der Schausteller Otto Bröckling, der seit seiner Kindheit auf der Libori-Kirmes arbeitet und der wohnungslose Silvio, der jeden Tag an der Dompforte steht und die Besucher begrüßt. Eine Spurensuche, auf der Suche nach den Geheimnissen des Paderborner Doms und seines Heiligen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.01.2020WDR

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