2022, Folge 1061–1085
Georges Simenon: Durch Paris mit Kommissar Maigret / Joshua Tree-Nationalpark: Oase für Kakteen und Träumer / Island: Nannas Kaisergranat-Suppe / Johannesburg: Im Schatten des Teufels
Folge 1061 (45 Min.)(1): Georges Simenon: Durch Paris mit Kommissar Maigret
Anfang der 30er Jahre schickte Georges Simenon seinen Kommissar Maigret zum ersten Mal auf Verbrecherjagd. Arbeitsplatz des bedächtigen Ermittlers war der historische Sitz der Pariser Kriminalpolizei in der Nr. 36, Quai des Orfèvres. In 40 Jahren kamen immer neue Abenteuer hinzu, von denen sehr viele in Paris spielten. Simenons Maigret-Romane sind nicht nur spannende Krimis, sondern auch einfühlsame Porträts der französischen Hauptstadt und ihrer Einwohner.
(2): Joshua Tree-Nationalpark: Oase für Kakteen und Träumer
Wer Landschaften wie auf dem Mars sehen will, braucht keine Rakete: Der Joshua-Tree-Nationalpark am Rande der riesigen Mojave-Wüste im Südosten Kaliforniens gleicht einem fremden Planeten! In dieser Parallelwelt haben Abenteurer auf der Suche nach absoluter Freiheit ihr Paradies gefunden und leben ihre Utopie auf einem Flecken Erde, um den sich niemand riss.
(3): Island: Nannas Kaisergranat-Suppe
In Reykjavik bereitet Nanna eine köstliche Kaisergranat-Suppe zu. Das Gericht ist in Island sehr beliebt und wird gerne an Weihnachten serviert. Die Krebstiere werden vor Ort gefischt und verleihen der Suppe ihren besonderen Geschmack.
(4): Johannesburg: Im Schatten des Teufels
Johannesburg ist eine der größten Metropolen Afrikas. Im Norden liegen die wohlhabenden Viertel, im Südwesten das berüchtigte Township von Soweto, Symbol des schwarzen Widerstands in Zeiten der Apartheid. 2014 versetzte der Mord an zwei jungen Mädchen die Stadt in Angst und Schrecken … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 23.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 16.05.2022 arte.tv Le Clézio: Der Goldsucher von Mauritius / Ruhrgebiet: Deutschlands stählernes Herz / Elfenbeinküste: Linas Hühnchen mit frittierten Kochbananen / New York: Die verrückte Geschichte der Nellie Bly
Folge 1062 (45 Min.)(1): Le Clézio: Der Goldsucher von Mauritius
Lange war Mauritius ein Traum: Jean-Marie Gustave Le Clézio hat nie auf der Insel im Indischen Ozean gelebt, und in Nizza, wo er in den 40er Jahren aufwuchs, fühlte er sich immer fremd. Um zu verstehen, wer er ist, musste er sich mit der Geschichte seiner bretonischen Vorfahren auseinandersetzen, die im 18. Jahrhundert nach Mauritius ausgewandert waren – jenem Ort der Verheißung, wo sein Vater geboren wurde und den er verließ. 40-jährig, machte sich Le Clézio schließlich auf die Suche nach den eigenen Wurzeln und schrieb eines seiner größten Meisterwerke: „Der Goldsucher“.
(2): Ruhrgebiet: Deutschlands stählernes Herz
Mit seinen zahlreichen Bergwerken und Hochöfen zählt das Ruhrgebiet zu einem der am dichtesten industrialisierten und besiedelten Gebiete Europas. Hier boomte die Wirtschaft, hier wurden neue Technologien entwickelt und erbitterte Arbeitskämpfe geführt. Hier schmiedeten sich Männer und Frauen verschiedenster Herkunft eine Identität, vom Bergarbeiter bis zum Großunternehmer. Die Ruhr war der Motor des wachsenden deutschen Selbstbewusstseins im 19. und 20. Jahrhundert – mit all seinen verheerenden Folgen.
(3): Elfenbeinküste: Linas Hühnchen mit frittierten Kochbananen
In ihrer Küche in Abidjan mariniert Lina ein Hühnchen in Ingwer, Pfeffer, Senf und Knoblauch. Während das Fleisch gart, frittiert sie Kochbananenwürfel, die dem Gericht eine süßliche Note verleihen. Serviert wir das Ganze mit einer selbst gemachten Chilipaste.
(4): New York: Die verrückte Geschichte der Nellie Bly
Roosevelt Island gehört zu den Geheimtipps in New York. Die etwa drei Kilometer lange Insel zwischen Manhattan und Queens hat neugierigen Besucherinnen und Besuchern viel zu bieten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der unerschrockenen Journalistin Nellie Bly aufgetragen, über die Zustände in einem Asyl für nervenkranke Frauen auf der Insel zu berichten. Für ihre verdeckte Ermittlung gab sie sich selbst als krank aus und ließ sich einweisen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 24.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 17.05.2022 arte.tv Pedro Almodóvar: Leidenschaft auf Lanzarote / Lyon: Die Heimat von Guignol / Argentinien: Agostinas Quittentorte / Hoboken: Einmal um die Welt!
Folge 1063 (45 Min.)(1): Pedro Almodóvar: Leidenschaft auf Lanzarote
In Pedro Almodóvars 2008 gedrehtem Film „Zerrissene Umarmungen“ flüchtet das Liebespaar Lena und Mateo vor der zerstörerischen Eifersucht von Lenas Ex-Partner Martel nach Lanzarote. Die Kanareninsel mit ihren Feuerbergen, Kratern und schroffen Landschaften aus schwarzem Basalt ist der ideale Rahmen für den leidenschaftlichen Film noir.
(2): Lyon: Die Heimat von Guignol
Guignol, der französische Kasper, ist in Lyon überall präsent. Kein Wunder, denn schließlich wurde der sympathische Holzkopf hier geboren! Er gehört zur Stadt wie Gavroche zu Paris. Beide stehen für eine Zeit, die von sozialen Unruhen und Arbeiteraufständen geprägt war. Denn bevor Guignol zur Lieblingsfigur im Kinderpuppentheater wurde, trat er in verrufenen Vierteln und dunklen Spelunken auf und unterstützte die „kleinen Leute“ von Lyon bei ihren Revolten. Guignol ist ein Sohn der Revolution und kämpft seit mehr als 200 Jahren gegen Ungerechtigkeit.
(3): Argentinien: Agostinas Quittentorte
Agostina wurde in San Isidro geboren und kennt alle Vorzüge des Vororts von Buenos Aires: die Parks, die frische Luft, den Fluss und vor allem … die Quittentorte, ein beliebter Nachtisch in Argentinien. Agostina bereitet ihren Tortenboden selbst zu. Dann gibt sie Quittenpaste darauf und dekoriert das Ganze mit einem feinen Teiggitter.
(4): Hoboken: Einmal um die Welt!
Direkt gegenüber vom hippen New Yorker Stadtteil Chelsea, am anderen Ufer des Hudson River, liegt das beschauliche Städtchen Hoboken. Früher lebten hier vor allem Arbeiter, seit rund 20 Jahren lassen sich junge, wohlhabende Familien aus New York auf der Suche nach erschwinglichem Wohnraum hier nieder. Ende des 19. Jahrhunderts machte eine ehrgeizige Journalistin Hoboken zum Startpunkt einer sehr, sehr langen Reise … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 25.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 18.05.2022 arte.tv Nancy Huston: Alberta Blues / Monaco: Albert I., mit Maß und Verstand / Kap Verde: Quimintas Maiskuchen / Cherbourg: Treffer – Versenkt!
Folge 1064 (45 Min.)(1): Nancy Huston: Alberta Blues
In den Ausläufern der Rocky Mountains, wo die Berge hinter den Great Plains zu verschwinden scheinen, beginnt die Geschichte von Paula, der Hauptfigur von „Cantique des plaines“. Der 1993 veröffentlichte, vierte Roman von Nancy Huston ist das wohl persönlichste Werk der kanadischen Schriftstellerin. Sie setzt sich darin mit einem dunklen Kapitel der Geschichte Kanadas und der Provinz Alberta auseinander, wo sie geboren wurde: dem Schicksal der First Nations, die von den Siedlern beinahe ausgerottet wurden. Huston verwebt die historischen Fakten mit der bewegenden Geschichte einer verbotenen Liebe zwischen einem Weißen und einer Blackfoot-Indianerin.
(2): Monaco: Albert I., mit Maß und Verstand
Hundert Jahre nach seinem Tod ist Albert I. in Monaco immer noch an jeder Straßenecke und jedem Monument präsent. Denn es war ausgerechnet dieser maßvolle, nüchterne und diskrete Fürst, der das extravagante Monaco mit seinen Jetset-Aristokraten dauerhaft prägte. Als er Ende des 19. Jahrhunderts an die Macht kam, erbte er einen Staat, dessen ländliche Bevölkerung verarmt war und dessen Casino steinreiche Ausländer anzog, die in Saus und Braus lebten. Albert I., im Herzen ein Mann der Wissenschaft, verabscheute dieses skandalöse Image und beschloss, sein Fürstentum umzukrempeln.
(3): Kap Verde: Quimintas Maiskuchen
In Espinho Branco bereitet Quiminta ihr Mehl selbst zu. Sie mahlt Mais, wäscht ihn und zerstößt ihn ein weiteres Mal im Mörser. Das Mehl vermischt sie mit Wasser und Zucker und dampfgart den Teig in einer für die Insel typischen irdenen Form.
(4): Cherbourg: Treffer – Versenkt!
Die Gemeinde Cherbourg liegt im äußersten Norden der Halbinsel Cotentin und lebt im Rhythmus des Meeres. Bereits Vauban erkannte die strategische Bedeutung der Stadt. Heute besitzt sie die größte künstliche Reede Europas und einen äußerst geschäftigen Hafen. So unglaublich es scheinen mag: Im 19. Jahrhundert wurden die Fischer von Cherbourg Zeuge einer Seeschlacht des Amerikanischen Bürgerkriegs … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 26.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 19.05.2022 arte.tv Mourad Merzouki: Lyon tanzt! / Mauritius: Indiens kleine Schwester / Niederlande: Renés Bohnensuppe mit Algen / Sark: Zwieträchtige Zwillinge
Folge 1065 (45 Min.)(1): Mourad Merzouki: Lyon tanzt!
Von Mourad Merzoukis Geburtsort Saint-Priest bis zum Zentrum von Lyon sind es gerade mal zehn Kilometer, und doch sieht das Stadtbild hier ganz anders aus. Denn der Ballungsraum Lyon ist ein bunter Mix aus großbürgerlichen Prunkvillen und Problemvierteln. Ein Kontrast, der sich im Werk des Tänzers und Choreographen niederschlägt. Seit 30 Jahren inszeniert Merzouki die kulturellen Hürden, die er – wie so viele andere – überwinden musste. Er feiert die Vielfalt, mokiert sich über vorgefertigte Ideen, spielt mit Klischees und mischt verschiedene Genres und Kunstformen wie in seinem jüngsten internationalen Erfolg „Folia“.
(2): Mauritius: Indiens kleine Schwester
Einmal im Jahr feiern die Hindus auf der Insel Mauritius Diwali, ihr wichtigstes religiöses Fest. Zwei Drittel der Inselbewohner haben indische Wurzeln und sind die stolzen Nachkommen von Arbeitern, die sich im 19. Jahrhundert auf der Suche nach einem besseren Leben hier niederließen. Als einzigen Reichtum brachten die Einwanderer ihre Sprache, ihre Bräuche und vor allem ihre Religion mit. Dies ermöglichte es ihnen, inmitten des Indischen Ozeans neue Wurzeln zu schlagen, ohne ihre Herkunft zu vergessen.
(3): Niederlande: Renés Bohnensuppe mit Algen
In Lutjewinkel führt uns René auf den letzten Bauernhof der Niederlande, wo Bohnen noch auf traditionelle Art angebaut werden – darunter auch die Wieringer in den Farben Weiß und Orange, der holländischen Nationalfarbe. Die Bohnen bereitet René als Suppe zu, weitere Zutaten sind Queller, Meerlattich und Hecht.
(4): Sark: Zwieträchtige Zwillinge
Auf der Insel Sark leben 600 Menschen auf fünf Quadratkilometern. Ein kleines britisches Paradies im Ärmelkanal, wo lediglich Straßenschilder daran erinnern, dass Frankreich nur 35 Kilometer entfernt ist. In den 90er Jahren säten zwei habgierige Brüder Zwietracht unter den Einwohnerinnen und Einwohnern … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 27.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 20.05.2022 arte.tv Nizza, Aragons vergiftetes Paradies / Singapur, der asiatische Melting Pot / Jordanien: Hayas gefüllte Zucchini, Auberginen und Weinblätter / Casper: Eine haarige Angelegenheit
Folge 1066 (45 Min.)(1): Nizza, Aragons vergiftetes Paradies
Für Louis Aragon war Nizza Himmel und Hölle zugleich. Die südfranzösische Stadt stand für den Dichter, Schriftsteller und Journalisten für Sicherheit und Zwangsexil, Inspiration und Schuldgefühle. Aragon floh vor den Nazis und kam 1940 an die Côte d’Azur. Dem 43-jährigen Kommunisten erschienen die schönen Landschaften, das bezaubernde Licht und das mondäne Leben Nizzas wie eine Blase fernab der Realität, in der er sich nicht wohlfühlen konnte. Frankreich hatte seine Seele verkauft, und hier lebte man in Saus und Braus.
(2): Singapur, der asiatische Melting Pot
Rund um das Padang, eine große Rasenfläche für Sport- und Freizeitaktivitäten inmitten von Singapur, erinnern imposante Gebäude an die britische Kolonialherrschaft. Thomas Stamford Raffles, der Gründer der modernen Stadt, übernahm 1819 die Kontrolle über die Insel, um sie in ein Handelskontor zu verwandeln. Dafür brachte er asiatische Arbeitskräfte nach Singapur, teils freiwillig, teils mit Gewalt. Darunter befanden sich Händler, die sich hier zu bereichern hofften, Freiwillige, die dem Elend zu entfliehen suchten, sowie Häftlinge, die zur Zwangsarbeit verurteilt waren. Früher wurden die Inder, Chinesen und Malaien ausgegrenzt, heute halten sie einen der reichsten Staaten der Welt zusammen.
(3): Jordanien: Hayas gefüllte Zucchini, Auberginen und Weinblätter
Am Wochenende geht Haya auf den Markt in Amman und kauft Zucchini und Auberginen. Zu Hause höhlt sie das Gemüse aus und füllt es mit einer Mischung aus Reis, Hackfleisch und Gewürzen. Die gleiche Füllung kommt in eingelegte Weinblätter, die Haya dann zusammen mit den Zucchini und Auberginen in einer Hühnerbrühe kocht.
(4): Casper: Eine haarige Angelegenheit
Die Stadt Casper mitten im US-Bundesstaat Wyoming trägt die amerikanischen Nationalfarben mit Stolz. Rote Täler, weiße Berggipfel und azurblaue Flüsse verleihen dem beschaulichen Ort ein authentisches Wildwest-Flair. In den 1960er Jahren sorgte hier die Frisur eines Gymnasialschülers für einen Skandal … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 30.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 23.05.2022 arte.tv Tunesien, André Gides intime Offenbarung / Bosnien und Herzegowinas hart erkämpfter Wein / Marie-Christines mauritisches Enten-Cari / Saint-Malo: Stadt der Freibeuter
Folge 1067 (45 Min.)(1): Tunesien, André Gides intime Offenbarung
In Tunesien entdeckte der französische Schriftsteller André Gide erstmals Himmel und Erde des Maghreb. Oft kehrte er in das nordafrikanische Land zurück. Der Autor von „Die Früchte der Erde“ stammte aus dem protestantischen Bürgertum. Fernab von den moralischen Zwängen seiner Familie erkundete er hier seine Homosexualität. Wie besessen er von Tunesien war, zeigt sein 1896 veröffentlichtes Buch „El Hadj“. Vor dem Hintergrund einer Landschaft, die er in Wirklichkeit in Algerien und nicht in Tunesien gesehen hatte, beschreibt er seinen Traum von einer unvollendeten Reise in die Salzebene von Chott el Djerid.
(2): Bosnien und Herzegowinas hart erkämpfter Wein
Unter den Karstfeldern von Popovo Polje liegt einer der größten Schätze von Bosnien und Herzegowina: mineralreiche, unterirdische Hohlräume, welche die Reben der Region wachsen und gedeihen lassen. Alle Voraussetzungen waren gegeben, um die dortigen Weine zu etwas ganz Besonderem zu machen. Doch dann kamen Naturkatastrophen, Kriege und Konflikte. Dass es edle Tropfen wie Blatina und Zilavka heute noch gibt, ist einer Handvoll hartnäckiger und leidenschaftlicher Männer zu verdanken.
(3): Marie-Christines mauritisches Enten-Cari
In Moka bereiten Marie-Christine und ihre Mutter ein Gericht zu, das zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist: ein leckeres Enten-Cari. Das kreolische Curry, bei dem es vor allem auf die würzige Soße ankommt, wird mit Reis serviert und traditionell zu Neujahr am Strand gegessen.
(4): Saint-Malo: Stadt der Freibeuter
Die bretonische Stadt Saint-Malo verdankt ihren Namen einem Eremiten aus dem 6. Jahrhundert. Heute müsste der Mönch sich die engen Kopfsteingässchen mit Tausenden von Touristen teilen. Im 17. Jahrhundert war Saint-Malo eine gefürchtete Korsarenstadt. Als die Engländer im Ärmelkanal gegen die Flotte von Ludwig XIV. kämpften, entwischte ihnen ein französischer Kaperer … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 31.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 24.05.2022 arte.tv Christian Bobin und die Nacht des Herzens in Conques / Indonesien, so stark wie Teakholz / Anges feuriger ivorischer Fisch / Taormina: Liebe ohne Tabu
Folge 1068 (45 Min.)(1): Christian Bobin und die Nacht des Herzens in Conques
Conques ist ein Dorf mit knapp 2.000 Einwohnern, verloren in den Hügeln des Aveyron. In diesem kleinen Paradies, fernab von Lärm und Tumult, verbrachte der Schriftsteller Christian Bobin eine für ihn entscheidende Nacht, die er in seiner Erzählung „La Nuit du cœur“ festhielt. In präzisen und poetischen Worten spricht er von sich und der Welt, die ihn umgibt. Seine detaillierte Beschreibung des in der Zeit versunkenen Dorfes ist eine Einladung zur Langsamkeit und Selbstbesinnung.
(2): Indonesien, so stark wie Teakholz
Indonesien ist das Land der 17.000 Inseln. Die Hauptinsel Java ist von Wäldern bedeckt. Der Teakbaum mit seinen großen, dunklen Blättern ist der Schatz des Archipels. Sein festes und qualitativ hochwertiges Holz ist ein gefragter Baustoff. Er war den Königen Javas vorbehalten, bis er die Begehrlichkeiten der Europäer weckte, welche die Indonesier ihres Reichtums beraubten. Der Baum wurde zum Symbol kolonialer Unterdrückung, aber auch lokaler Kunstfertigkeit und ist untrennbar mit der Geschichte Indonesiens verbunden.
(3): Anges feuriger ivorischer Fisch
Im Dorf ihres Vaters in Ahoué bereitet Ange ein Gericht zu, das es in sich hat: Sie legt Fische in einer sehr scharfen Soße ein, bevor sie sie dampfgart oder in einer Folie dünstet. Als Beilage gibt es hausgemachte Klößchen aus Maniok und Kochbananen.
(4): Taormina: Liebe ohne Tabu
Taormina im Osten Siziliens scheint das Meer zu umarmen. Lange war die ehemalige Kolonie der alten Griechen ein beschaulicher Badeort, den nur Insider kannten. Heute ist der legendäre Strand von Isola Bella ein Muss für alle Sonnenanbeter. Ende des 19. Jahrhunderts war die Stadt für viele Männer eine Verheißung der Freiheit … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 01.06.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 25.05.2022 arte.tv Antoine Abel, der Vater der Seychellen-Literatur / Torf, das schwarze Gold der Niederlande / Manuels argentinisches Hühnchen mit Gemüse / Pyrenäen: Immer höher, immer schneller
Folge 1069 (45 Min.)(1): Antoine Abel, der Vater der Seychellen-Literatur
Kann eine Nation ohne Literatur existieren? Für die junge Republik der Seychellen, die Ende der 1970er Jahre ihre Unabhängigkeit erlangte, sind die Schriften von Antoine Abel so etwas wie die literarische Geburtsurkunde. In „Coco sec, Une tortue se rappelle!“ und „Contes et poèmes des Seychelles“ macht er sich zum Sprachrohr der vom Kolonialregime unterdrückten Bevölkerung. Mit seinem Werk wurde er zum Gründervater der seychellischen Literatur.
(2): Torf, das schwarze Gold der Niederlande
In den Niederlanden gibt es keine großen Waldgebiete, und so waren die unzähligen Torfmoore im Nordosten des Landes eine segensreiche Energiequelle. Torf besteht aus einer Ansammlung unvollständig zersetzter pflanzlicher Substanzen und stellt die erste Stufe der sogenannten Inkohlung dar. Mit ihm konnten Städte und Werkstätten geheizt und die Entwicklung des Landes vorangetrieben werden. Torf war der Stolz der Nation, doch seine Gewinnung bedeutete harte Knochenarbeit. Bis heute ist die Erinnerung an die schrecklichen Arbeitsbedingungen in den Torfkolonien Teil der niederländischen Geschichte.
(3): Manuels argentinisches Hühnchen mit Gemüse
Im beschaulichen Tigre bereitet Manuel ein Gericht zu, das Zeit und Liebe braucht: Pollo al Disco, eine traditionelle argentinische Spezialität, die in einer Pfanne gekocht wird. Während das Hühnchen in einer Marinade Geschmack annimmt, brät Manuel Zwiebeln, Pilze, Lauch und Paprika an, gibt Sahne und schließlich das Fleisch hinzu.
(4): Pyrenäen: Immer höher, immer schneller
Die Passstraße Route des Cols schlängelt sich über 900 Kilometer durch die Pyrenäen und verbindet das Mittelmeer mit dem Atlantik. Erbaut wurde sie im 19. Jahrhundert von Napoleon III., der seiner Frau Eugénie damit den Besuch der örtlichen Thermalbäder erleichtern wollte. In den 1910er Jahren wurde die gefährliche Bergetappe Teil der Tour de France und verlieh dem Radrennen neuen Schwung. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 02.06.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 26.05.2022 arte.tv Julio Medems erotisches Formentera / Toulouse, die rote Stadt / Island: Einars Skyr mit Karamell und Keksen / Sambesi: Eine Brücke zwischen den Völkern
Folge 1070 (45 Min.)(1): Julio Medems erotisches Formentera
Formentera, die kleinste Baleareninsel, zog den spanischen Regisseur Julio Medem mit ihrem Licht und ihren offenen Weiten in ihren Bann. Und so drehte er hier seinen Film „Lucía und der Sex“, der bei seinem Kinostart 2001 in Spanien ein Riesenerfolg war. Medem erzählt darin eine Liebesgeschichte von traumwandlerischer Schönheit und erotischer Kraft.
(2): Toulouse, die rote Stadt
Toulouse ist die wahrscheinlich spanischste Stadt Frankreichs. Die ersten Frauen und Männer, die von der anderen Seite der Pyrenäen kamen, waren antifaschistische Republikanerinnen und Republikaner, die im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco kämpften. Toulouse wurde für sie zur Zuflucht, aber auch zum Stützpunkt ihres Widerstands. „Tolosa la roja“ war die politische Hauptstadt der Exilspanier, die ihre iberische Kultur und Überzeugungen an ihre Nachfahren weitergaben.
(3): Island: Einars Skyr mit Karamell und Keksen
In Búðardalur wird Milch seit Jahrhunderten in Form von Skyr konserviert. Heute ist das traditionelle isländische Milchprodukt auf der ganzen Welt bekannt und wird wegen seines frischen Geschmacks und seiner Ernährungseigenschaften geschätzt. Einar serviert den Skyr als Nachtisch mit Karamell und Keksen.
(4): Sambesi: Eine Brücke zwischen den Völkern
An der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe kann man eines der schönsten und mysteriösesten Naturspektakel der Welt bestaunen: die atemberaubenden Victoriafälle. Flussabwärts wird der Sambesi, der die Wasserfälle speist, wieder zu einem ruhigen Fluss. Anfang des 20. Jahrhunderts führte die Absprache zweier Kolonialmächte hier zu einem geografischen Paradox … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.06.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 27.05.2022 arte.tv André Lhote: Ein Rebell in Arcachon / In den Bergwelten Bosnien-Herzegowinas / Elfenbeinküste: Julianas Gouagouassou mit Okras und Auberginen / Mexiko: Die geheimnisvolle Reise eines Koffers
Folge 1071 (43 Min.)(1): André Lhote: Ein Rebell in Arcachon
In der Bucht von Arcachon mischt sich Süßwasser mit den Wellen des Atlantiks. Die Geografie dieses Landstrichs ist einzigartig – wie auch der Charakter eines Künstlers, der vor dieser Naturkulisse seine ganz besondere Ausdrucksform kultivierte. Der 1885 geborene französische Maler André Lhote lehnte es ein Leben lang ab, sich unterzuordnen und wurde zu einem der ersten Vertreter des Kubismus in Frankreich. Mit Sensibilität und Poesie fing er die Landschaft von Arcachon ein.
(2): In den Bergwelten Bosnien-Herzegowinas
Bei den Olympischen Spielen von Sarajewo 1984 entdeckte das Fernsehpublikum auf der ganzen Welt die beeindruckenden Bergwelten Bosnien-Herzegowinas. Acht Jahre später entbrannte ein blutiger Bürgerkrieg und die Serben bezogen in ebenjenen Bergen Stellung, um die Stadt zu bombardieren. Seit jeher wurde Bosniens Geschichte von den Berglandschaften geprägt, die einen Großteil des Landes bedecken. Sie halfen, das Volk zu einen, und nehmen einen besonderen Platz in den Herzen der Menschen ein.
(3): Elfenbeinküste: Julianas Gouagouassou mit Okras und Auberginen
In Abidjan bereitet Juliana ein schnelles Gericht zu: eine Gouagouassou-Soße mit Yamswurzelbrei. Für die Soße braucht sie Hechtfilets, Krabben, Schnecken, Okras, Auberginen und getrockneten Fisch. Alle Zutaten werden in einem Topf geköchelt, bis sie butterweich sind – und fertig ist die köstliche Soße!
(4): Mexiko: Die geheimnisvolle Reise eines Koffers
Im 18. Jahrhundert, als Mexiko noch zum Vizekönigreich Neuspanien gehörte, war die Hauptstadt Wohnsitz zahlreicher Aristokraten, zu denen die Gräfin von Miravalle gehörte. Die Condesa – so die spanische Bezeichnung für Gräfin – verlieh einem der nobelsten Viertel von Mexiko-Stadt seinen Namen. Hier, in der Colonia Condesa, tauchte eines Tages ein verloren geglaubter Koffer wieder auf … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.06.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.05.2022 arte.tv Dmitri Schostakowitsch: Sankt Petersburg im Schatten Stalins / Königliche Loire-Weine / Niederlande: Mariannes Spalterbsensuppe / Texas: Reich durch Reis
Folge 1072 (43 Min.)(1): Dmitri Schostakowitsch: Sankt Petersburg im Schatten
Stalins Dmitri Schostakowitsch wurde 1906 in Sankt Petersburg geboren, wo Mitte der 20er Jahre seine kometenhafte Karriere als Musiker und Komponist begann. Die Stadt hieß nun Leningrad, und noch herrschte eitel Sonnenschein zwischen der jungen Sowjetunion und der künstlerischen Avantgarde. Schostakowitsch jedoch entwickelte schon früh eine musikalische Sprache voller Doppelsinn und Zwischentöne. Seine Symphonien preisen das bolschewistische Russland von der Warte seiner Geburtsstadt aus.
(2): Königliche Loire-Weine
Die Loire ist ein mächtiger und wilder Strom, der seinen Namen nicht nur einem ganzen Landstrich, sondern auch berühmten Weinen leiht. Ohne den Menschen gäbe es keine Reben, doch ohne den Fluss keine fruchtbaren Böden. Das sanfte Loire-Tal zählt viele verschiedene Rebsorten. Das ist nicht nur dem Klima geschuldet, sondern auch der Begeisterung zu verdanken, die gekrönte Häupter aus Frankreich und England der Region entgegenbrachten.
(3): Niederlande: Mariannes Spalterbsensuppe
Spalterbsensuppe ist in Amsterdam ein sehr beliebtes Gericht. Früher gab es sie im Winter sogar an Straßenständen zu kaufen. Marianne braucht für ihre gesunde und nahrhafte Variante neben den Erbsen noch Sellerie, Karotten, Lauch und Schweinefleisch.
(4): Texas: Reich durch Reis
Houston ist die viertgrößte Stadt der USA, aber macht relativ wenig von sich reden. Dabei hat die texanische Metropole nicht nur ein weltbekanntes Raumfahrtzentrum, sondern auch herausragende Wolkenkratzer zu bieten, die mit denen in Chicago und New York durchaus mithalten können. Anfang des 20. Jahrhunderts sorgte hier außerdem die Ankunft japanischer Einwanderinnen und Einwanderer für eine Agrarrevolution … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 07.06.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 31.05.2022 arte.tv Blaise Cendrars: Auf den Schlachtfeldern der Somme / Das blaue Gold der Seychellen / Jordanien: Amanis Hühnchen mit Sumach und Zwiebelkonfekt / Jersey: Victor Hugos Geisterinsel
Folge 1073 (43 Min.)(1): Blaise Cendrars: Auf den Schlachtfeldern der Somme
Das ländliche Département Somme liegt zwischen Paris und dem Ärmelkanal und ist mit seinen weiten Feldern, Windrädern und Backsteinhausdörfchen das ideale Ausflugsziel für alle, die es authentisch mögen. Doch vor nicht allzu langer Zeit wurden hier einige der blutigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs geschlagen. In den Reihen der französischen Armee kämpfte ein junger Freiwilliger aus der Schweiz: der Dichter Blaise Cendrars, der in einer Schlacht seinen rechten Arm verlor. Die schmerzlichen Kriegserfahrungen verarbeitete er in einem desillusionierten und zugleich hoffnungsvollen Werk von strahlender Schönheit: „Die rote Lilie“.
(2): Das blaue Gold der Seychellen
Die Seychellen mit ihren weißen Sandstränden, Kokospalmen und Riesenschildkröten sind das perfekte Urlaubsparadies. Doch neben dem Tourismus hat der Archipel im Indischen Ozean noch eine weitere, wichtige Ressource: den Thunfisch. Seit Ende der 70er Jahre sorgt der Fischfang für Reichtum und Wohlstand unter den Einwohnerinnen und Einwohnern – und verhilft den Seychellen nach Jahrhunderten der Kolonialherrschaft zu neuer Unabhängigkeit.
(3): Jordanien: Amanis Hühnchen mit Sumach und Zwiebelkonfekt
In Madaba kauft Amani süßsaure Sumachbeeren, die Hauptzutat für ihr Rezept. Die zermahlenen Beeren gibt sie über karamellisierte Zwiebeln und richtet dann den Teller an: eine Scheibe Fladenbrot, Sumach, geröstete Pinienkerne, Zwiebelkonfekt und schließlich goldbraun gebratenes Hühnchen. Guten Appetit!
(4): Jersey: Victor Hugos Geisterinsel
Jersey ist ein kleines Fleckchen England im Ärmelkanal, nur 20 Kilometer von der französischen Küste entfernt. Es heißt, in der Hauptstadt Saint Helier gebe es mehr Pubs pro Quadratmeter als irgendwo sonst auf der Welt. Doch neben den Bars ziehen vor allem Duty-Free-Shops die Besucherinnen und Besucher an. Victor Hugo wiederum kam als Exilsuchender nach Jersey, nachdem er aus Frankreich verbannt worden war. Bald schon sollte er hier mit seinen liebsten Geistern Kontakt aufnehmen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 08.06.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 01.06.2022 arte.tv Le Clézio: Die schwarze Sonne von Nizza / Die Sutartines, Litauens gesungene Geschichte / Nepal: Kungas Kartoffelküchlein mit Käse / Niagara County: Eine haarige Angelegenheit
Folge 1074 (43 Min.)(1): Le Clézio: Die schwarze Sonne von Nizza
Nizza, südfranzösische Metropole zwischen Alpen und Mittelmeer, ist Geburtsort des Literaturnobelpreisträgers Jean-Marie Gustave Le Clézio. Der Autor pflegt ein zwiespältiges Verhältnis zur Stadt, die er zum bedrückenden Schauplatz zwei seiner wichtigsten Frühwerke macht: „Das Protokoll“ und die Kurzgeschichtensammlung „Mondo“. Sie handeln von einsamen Helden in einer von Flammen umzingelten und von einer schwarzen Sonne erdrückten Stadt. Bei Le Clézio gibt es keine Strände, Palmen und Luxushotels. Fernab von allen Klischees wirft er einen modernen Blick auf Nizza.
(2): Die Sutartines, Litauens gesungene Geschichte
Nach altüberliefertem Brauch werden in Litauen zu jeder Herbstsonnenwende Erntedankfeste gefeiert. Diese Feierlichkeiten dauern mehrere Stunden und werden stets von Volksliedern, den sogenannten Sutartines, begleitet. Bei ihrer Überlieferung spielten die Frauen die Hauptrolle. Die Lieder wurden von Mutter zu Tochter weitergegeben, konnten so die Jahrhunderte überdauern und die Christianisierung sowie mehrere ausländische Besatzungen überstehen. Heute sind sie Ausdruck eines unabhängigen Litauens und seiner baltischen Wurzeln.
(3): Nepal: Kungas Kartoffelküchlein mit Käse
In Bodnath kauft Kunga Käse aus Yakmilch und würzt ihn mit Piment, Sichuanpfeffer und Frühlingszwiebeln. Dann bereitet sie Küchlein aus geriebenen Kartoffeln, Eiern und Mehl zu. In ihrem Dorf sind die leckeren Küchlein mit Käse ein ganz alltägliches Gericht.
(4): Niagara County: Eine haarige Angelegenheit
An der Grenze zwischen Kanada und den USA gibt es ein Wunderwerk der Natur zu bestaunen: die berühmten Niagarafälle. Besonders beeindruckend ist es, sich an den Fuß der gigantischen Wasserfälle zu begeben und zu beobachten, wie sie krachend niederstürzen. Nach diesem feuchten Spektakel lohnt sich ein Ausflug ins nahe gelegene Lockport mit seinen viktorianischen Villen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier sieben langhaarige Schwestern genauso berühmt wie die Wasserfälle … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 09.06.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 02.06.2022 arte.tv Paul Fournel: Mit dem Fahrrad durch die Haute-Loire / Australien, Land der Bauern / Mauritius: Dannys Lippfisch im Bananenblatt / Rimini: Der Frauenheld der Riviera
Folge 1075 (43 Min.)(1): Paul Fournel: Mit dem Fahrrad durch die Haute-Loire
Sich in den Sattel schwingen und davonbrausen – das ist ganz nach dem Geschmack des französischen Schriftstellers Paul Fournel, der Fahrradrouten ebenso spannend findet wie Bücher. Seine ersten Kilometer legte der leidenschaftliche Literat aus Saint-Etienne in der Haute-Loire zurück, einer Region, in der der Fluss des Lebens ruhig und das Gebirge schroff ist. Fournel erklomm mit seinem Drahtesel die steilsten Bergpässe, schrieb unzählige Bücher und erzählte im Laufe der Zeit die 70-jährige Geschichte des französischen Radsports.
(2): Australien, Land der Bauern
Trotz unwirtlicher Umweltbedingungen hat Australien es mit seinen Getreidefeldern, Weideflächen und Schafherden geschafft, eine der größten Landwirtschaftsnationen der Welt zu werden. Die Domestizierung der Natur begann Ende des 18. Jahrhunderts mit der Ankunft der Briten auf dem neuen Kontinent. Der Farmer als Pionier ist längst Teil des nationalen Mythos geworden. Doch hinter dem Stolz der Nation verbirgt sich eine Geschichte der Gewalt: die Landenteignung der indigenen Aborigines.
(3): Mauritius: Dannys Lippfisch im Bananenblatt
In Tamarin benutzt Danny weder Alufolie noch Backpapier, um ihren Fisch schonend zu garen. Der weißhäutige Lippfisch wird stattdessen in Bananenblätter eingewickelt. Zuvor würzt ihn Danny mit Blättern der Kaffernlimette, frischer Kurkuma und Kokosmilch. Als Beilage gibt es ein Pfännchen gedünstete Taro-Blätter.
(4): Rimini: Der Frauenheld der Riviera
„Farniente, bagno e sesso“ – diese italienische Variante von „Sea, Sex and Sun“ ist jeden Sommer die Devise von Rimini. Der italienische Badeort an der Adriaküste ist für seine Strände, seine Clubs und sein Sommerflirtpotenzial bekannt. In den 70er Jahren war ein Einwohner dafür bekannt, weiblichen Reisenden einen besonders herzlichen Empfang zu bereiten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.06.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 03.06.2022 arte.tv Die Kanaren: Néstors große Liebe / Nizza: Die Geburt der französischen Riviera / Sirrys isländische Torte mit Pflaumenmus / Seychellen: Der steinige Weg aus der Sklaverei
Folge 1076 (44 Min.)(1): Die Kanaren: Néstors große Liebe
Der Maler Néstor Martín-Fernández de la Torre wurde auf Gran Canaria geboren. Als kosmopolitischer Symbolist und Modernist scherte er sich wenig um Modeerscheinungen und Trends. Nachdem er die Welt bereist und die größten Avantgardisten seiner Zeit kennengelernt hatte, kehrte er zu Beginn des 20. Jahrhunderts in seine kanarische Heimat zurück. Seine Bilder sind eine Ode an die Liebe, die Natur und den Atlantik. Sie machten ihn zu einem der größten Künstler der Inseln, die er darin mystisch verklärt.
(2): Nizza: Die Geburt der französischen Riviera
Ende des 18. Jahrhunderts erfreute sich das am Mittelmeer gelegene Hafenstädtchen Nizza dank milder Winter, blauen Himmels und duftender Gärten wachsender Beliebtheit in der feinen Gesellschaft. In den folgenden 100 Jahren wurde der unscheinbare Flecken zum bevorzugten Urlaubsziel der Reichen und Schönen. Seine Popularität verwandelte Nizza in einen Ort mit luxuriösem Flair, dessen Schicksal eng mit dem seiner prominenten Gäste verwoben war.
(3): Sirrys isländische Torte mit Pflaumenmus
In Reykjavík backt Sirry einen Festtagskuchen nach dem Rezept ihrer Urgroßmutter. Dafür muss sie sechs Teigböden herstellen, die jeweils mit hausgemachtem Pflaumenmus bestrichen und übereinandergeschichtet werden. Zum Schluss wird der Kuchen mit Glasur überzogen und mit getrockneten Rosenblättern bestreut.
(4): Seychellen: Der steinige Weg aus der Sklaverei
Auf Mahé, der Hauptinsel der Seychellen, entführt der Nationalpark Morne Seychellois seine Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit. Der Urwald fasziniert dank seiner endemischen Quallenbäume und fleischfressenden Pflanzen. Hier stehen auch die Ruinen der Venn’s Town – Mission Lodge, einem ehemaligen Internat für befreite Sklavenkinder, und zeugen von einer „humanitären“ Aktion der Briten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.08.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 15.08.2022 arte.tv James Grays New York der Exilanten / Pilion: Heimat der griechischen Helden / Mollys thailändisches Lammcurry / Berlin: Stimmen aus der Vergangenheit
Folge 1077 (45 Min.)(1): James Grays New York der Exilanten
Im Schatten der Glitzerwelt von Manhattan liegt ein völlig anderes New York. Zwischen Brighton Beach und den Schienensträngen von Queens sprechen die Menschen mit russischem Akzent. Dieses von osteuropäischen Einwanderern geprägte New York ist in den Filmen von James Gray allgegenwärtig. Der stille Star des US-amerikanischen Autorenkinos, der in den 1990er Jahren bekannt wurde, schildert Verbrecherschicksale, um der Komplexität von Blutsbanden in einer von Gewalt zersetzten Gesellschaft auf den Grund zu gehen. Die Stadt ist für seine Helden ein Hoffnungsort, der ihnen auch zum Verhängnis werden kann.
(2): Pilion: Heimat der griechischen Helden
Nördlich von Athen, im Herzen des Pilion-Waldes, lebten nach der griechischen Mythologie rätselhafte Mischwesen aus Mensch und Pferd: die Zentauren. Homer beschreibt diesen verwunschenen Ort in seinen Schriften als Heimat der flinken Jäger auf Pferdebeinen. Inspiriert wurden die Fabelwesen wohl von einem prähistorischen Reitervolk aus Nordgriechenland, das hier sesshaft wurde, um sich an der reichen Flora und Fauna zu laben.
(3): Mollys thailändisches Lammcurry
In Phuket tätigt Molly auf dem ältesten Markt des Stadtzentrums ihre Einkäufe. Die Currypaste, die ihrem Gericht seinen unvergleichlichen Geschmack verleiht, bereitet sie selbst zu. Nach dem Anbraten der Paste löscht sie sie mit Kokoscreme ab und gießt ein wenig Wasser auf. Nun muss sie nur noch das Fleisch hinzufügen und das Ganze ein wenig köcheln lassen, bevor es zu Tisch geht.
(4): Berlin: Stimmen aus der Vergangenheit
Hoch zu Ross wacht die Statue Friedrichs des Großen über die berühmte Allee Unter den Linden in Berlin. Gleich dahinter liegt die nach dem berühmten Naturforscher benannte Humboldt-Universität. Hier gingen viele berühmte Studenten und Professoren ein und aus, darunter auch Karl Marx und Albert Einstein. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts machte sich ein Sprachwissenschaftler daran, dort ein einzigartiges Archiv aufzubauen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 23.08.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 16.08.2022 arte.tv Sonny Liews Singapur als Comicstrip / Turin: Fiat-città / Guetous typisch ivorischer Eintopf mit Reis / Argelès-Gazost, eine Stadt mit Privilegien
Folge 1078 (44 Min.)(1): Sonny Liews Singapur als Comicstrip
Die Sehnsucht nach dem alten Singapur, das von einem modernen kapitalistischen Stadtstaat verschlungen wurde, ist Thema der Graphic Novel „The Art of Charlie Chan Hock Chye“. Held ist ein fiktiver Comic-Autor, der auf seine 50-jährige Karriere zurückblickt und dabei die Geschichte Singapurs von der japanischen Besatzung bis zur Gegenwart erzählt. Hinter dieser Figur verbirgt sich der junge Autor Sonny Liew. Er beleuchtet die Vergangenheit seines Landes und traut sich, unangenehme Fragen zu stellen.
(2): Turin: Fiat-città
Die Teststrecke auf dem Dach des ehemaligen Fiat-Werks in Lingotto stand zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Sinnbild für den Traum von einem modernen Turin. Die Stadt richtete sich damals ganz auf einen neuen Industriezweig aus, der die Stadtentwicklung für immer verändern sollte: die Automobilherstellung. Die ehemalige Residenzstadt in Norditalien, die für ihre Cafés, ihren Wermut und ihre barocke Architektur bekannt war, ließ sich ganz auf diese radikale technische Revolution ein.
(3): Guetous typisch ivorischer Eintopf mit Reis
In Abidjan bereitet Guetou Reis mit Sauce Graine zu, die aus dem Saft gekochter und zerkleinerter Palmkerne hergestellt wird. Dazu gibt sie Krebse, geräucherten Hecht, Rinderfüße und natürlich jede Menge Chilischoten!
(4): Argelès-Gazost, eine Stadt mit Privilegien
Zehn Kilometer vom französischen Wallfahrtsort Lourdes entfernt liegt Argelès-Gazost, eines der Tore zu den Pyrenäen. Das schwefelhaltige Wasser der kleinen Thermalorts lindert seit dem 19. Jahrhundert die Leiden der Kurgäste. Davor war die Stadt eher für ihre Steuerprivilegien bekannt, die zur Not auch mit der Waffe verteidigt wurden … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.08.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 17.08.2022 arte.tv Claude Monet und die Kathedrale von Rouen / Marokko: Die Zeichensprache der Berber / Seychellen: Tonys Fischbällchen in Kokosmilch / Mexiko: Mit Worten gegen Waffen
Folge 1079 (44 Min.)(1): Claude Monet und die Kathedrale von Rouen
Die Kathedrale von Rouen war eines der Motive, denen Claude Monet eine Bilderserie widmete. In zahlreichen Variationen zeigte der Künstler das Bauwerk immer wieder in einem anderen Licht. In einer Serie von 33 Gemälden versuchte der mit sich ständig unzufriedene Maler den Lauf der Sonne über dem gotischen Prachtbau auf die Leinwand zu bannen. Auf der Suche nach dem ultimativen Meisterwerk stellte er sich einer der größten malerischen Herausforderungen der Kunstgeschichte.
(2): Marokko: Die Zeichensprache der Berber
Im Bergland Südmarokkos sind die Gesichter der Frauen mit rätselhaften Tätowierungen geschmückt. Die symbolträchtigen geometrischen Formen erzählen die Geschichte eines rebellischen Volkes: der Berber. Frauen sind die wichtigsten Trägerinnen dieser vorislamischen Kultur und halten die jahrtausendealten Traditionen durch ihr Kunsthandwerk und ihre Tätowierungen lebendig.
(3): Seychellen: Tonys Fischbällchen in Kokosmilch
In Cap Samy auf der Insel Praslin pflückt Tony in seinem Garten Kurkuma, mit dem er seine Kokosmilchsoße würzen will. Er zerkleinert Fisch und fügt Knoblauch, Ingwer, ein Ei und Mehl hinzu. Aus dieser Masse formt er Bällchen, die er in der Soße köcheln lässt und mit Reis serviert.
(4): Mexiko: Mit Worten gegen Waffen
Im Süden von Mexiko-Stadt verlaufen unzählige gepflasterte Wege über den Campus der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM). Sie führen zu riesigen Gebäuden, die von den bedeutendsten Architekten des Landes errichtet wurden. In diesem gigantischen Wissenstempel wird in den 1960er Jahren eine mutige Frau zum Symbol des Widerstands … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 25.08.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 18.08.2022 ARD Mediathek Das geheimnisvolle Paris von Eugène Sue / Irland: Die Gesänge des Aufstands / Alis beduinisches Barbecue in Jordanien / Indien: Die Chapati-Bewegung
Folge 1080 (45 Min.)(1): Das geheimnisvolle Paris von Eugène Sue
Die revolutionären Jahre 1830–1840 sind eines der spannendsten Kapitel der Pariser Geschichte. Bevor die großen Umbauten unter Baron Haussmann das Stadtbild radikal veränderten, begegneten sich Bourgeoisie, Unterwelt und Arbeiterschaft in den verwinkelten Gassen des alten Paris. 1842 brachte Eugène Sue mit seinem Fortsetzungsroman „Die Geheimnisse von Paris“ frischen Wind in die französische Literatur und hielt seine Leser mit täglich neuen Episoden in Atem. Die ausgesprochen umstrittene Geschichte erzählt von den Abenteuern eines Rächers aus der Oberschicht, der seinen Kampf in der furchteinflößenden Welt der Gauner und des Gesindels führt.
(2): Irland: Die Gesänge des Aufstands
Der Soundtrack Irlands ist die Musik, die in den Pubs der grünen Insel erklingt, und sobald die Instrumente verstummen, werden uralte gälische Lieder angestimmt, die das Herz jedes Iren höherschlagen lassen. Die einfachen Gesänge wurzeln tief in der keltischen Tradition, die fast unberührt von äußeren Einflüssen bis heute fortbesteht. Sie erzählen vom Kampf der Iren gegen die englischen Besatzer und sind ein Grundpfeiler der irischen Identität.
(3): Alis beduinisches Barbecue in Jordanien
In der Wüste von Wadi Rum bereitet Ali für seine Gäste ein traditionelles beduinisches Barbecue zu. Dafür bestreicht er ein Hähnchen mit scharf gewürzter Tomatensoße und legt es auf ein Tablett. Dazu kommt Gemüse, und dann wird das Gericht ganz langsam in einem in den Sand gegrabenen Holzofen gegart.
(4): Indien: Die Chapati-Bewegung
Im Nordosten von Delhi liegt der Chandni Chowk Basar, einer der ältesten Märkte Indiens. Das quirlige Zentrum des Viertels ist von atemberaubender Vielfalt für die Sinne: glitzernder Schmuck, samtweiche Stoffe, aromatische Gewürze und knusprige Samosas. Im 19. Jahrhundert, als die Stadt unter dem Einfluss der britischen Kolonialherren stand, löste ein beliebtes Gericht plötzlich Panik aus … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.08.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 18.08.2022 ARD Mediathek Baja California: John Steinbecks Logbuch des Lebens / Balearen: Ein bisschen Salz muss sein / Nepal: Die süßen Reisteigtaschen von Purna / Paris: Freiheit, Gleichheit, Vertraulichkeit
Folge 1081 (45 Min.)(1): Baja California: John Steinbecks Logbuch des Lebens
1940 stach der amerikanische Schriftsteller John Steinbeck an Bord eines Sardinenkutters in See, um gemeinsam mit dem Meeresbiologen Ed Ricketts die Tierwelt im Golf von Kalifornien zu erkunden. Weitab vom Krieg, der zu diesem Zeitpunkt in Europa herrschte, fand der Autor auf dem Meer Zuflucht vor der menschlichen Zerstörungswut. Seine Beobachtungen des mexikanischen Teils von Kalifornien und seiner Unterwasserwelt hielt er in einem Reisebericht fest, den er später unter dem Titel „Logbuch des Lebens“ veröffentlichte.
(2): Balearen: Ein bisschen Salz muss sein
In den vergangenen 2.500 Jahren ist zwischen den spanischen Inseln Ibiza und Formentera ein besonderer Schatz herangereift: Meersalz. Das Sal de Ibiza ist für seine außergewöhnliche Reinheit berühmt, was den klaren Küstengewässern zu verdanken ist, die durch eine weltweit einzigartige Vegetation gefiltert werden. Seit der Antike ist das Salz für die Menschen unverzichtbar, und sein strahlend weißes Erscheinungsbild hat viele Begehrlichkeiten geweckt. Um das „weiße Gold“ wurden Kriege und Eroberungsfeldzüge geführt, es hat aber auch Landschaften geformt und das Leben der hiesigen Bevölkerung geprägt.
(3): Nepal: Die süßen Reisteigtaschen von Purna
In Bhaktapur bereitet Purna Yomari zu – süße Teigtaschen aus Reismehl, die mit zwei verschiedenen Füllungen im Wasserdampf gegart werden. Yomari sind eine uralte Feiertagsspeise, mit der das Ende der Reisernte begangen wird und die auch als Opfergabe für die Götter dient.
(4): Paris: Freiheit, Gleichheit, Vertraulichkeit
Schon im antiken Griechenland war das Odeon ein Gebäude, wo die Kunst zu Hause ist. Das gleichnamige Theater in Paris öffnete 1782 seine Pforten als Schauspiel- und Konzerthaus. Es ist der Spiegel eines Stadtviertels, wo man auf Caféterrassen gerne über Politik oder das neueste Theaterstück diskutiert. Ende des 18. Jahrhunderts fand hier eine linguistische Revolution statt … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.08.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 22.08.2022 arte.tv Das mystische Rio von Clarice Lispector / Kroatien: Wo die naive Kunst erblüht / Elfenbeinküste: Ornellas ivorischer Fischertopf / Pondicherry: Wenn sich Sonne und Venus begegnen
Folge 1082 (45 Min.)(1): Das mystische Rio von Clarice Lispector
An der Verlängerung der Copacabana liegt der Strand von Leme vor der Bucht von Rio de Janeiro. Hier, umgeben von der allgegenwärtigen Kraft der Natur, hat die brasilianische Schriftstellerin Clarice Lispector eine Wahlheimat gefunden. Dass ausgerechnet sie, die aus einer jüdischen Familie stammte, in der Ukraine geboren wurde und schließlich vor den Pogromen fliehen musste, zu einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen Brasiliens wurde, liegt vermutlich daran, dass sie nicht nur schrieb, um sich selbst zu verwirklichen, sondern auch, um sich in ihrer neuen Heimat eine selbst gewählte Identität zu schaffen.
(2): Kroatien: Wo die naive Kunst erblüht
In der Abgeschiedenheit der kroatischen Provinz, kurz vor der ungarischen Grenze, leben in dem kleinen Dorf Hlebine knapp 1.500 Menschen, fast ausschließlich Bauern. Sie haben sich eine naive Kunstrichtung zu eigen gemacht, die hier in den 30er Jahren entstand: die „Schule von Hlebine“. Damit führen sie eine Art Doppelleben, denn sie bestreiten ihren Lebensunterhalt nicht nur mit Landwirtschaft, sondern auch als Künstler, die Glasskulpturen und -malereien anfertigen.
(3): Elfenbeinküste: Ornellas ivorischer Fischertopf
In Dabou bereitet Ornella ein typisches Gericht der ethnischen Gruppe der Adioukrou zu, die zu den Lagunenkulturen zählt. In einem Topf schmort sie Karpfen, Flusskrebse und Krabben mit Palmöl, Tomate und Chili. Als Beilage gibt es Couscous aus Maniokgrieß.
(4): Pondicherry: Wenn sich Sonne und Venus begegnen
Pondicherry an der indischen Koromandelküste ist eine tamilische Stadt mit französischen Einflüssen, die großen Wert auf ihre Einzigartigkeit legt. Das französische Viertel, in dem es sich trefflich flanieren lässt, ist ein Überbleibsel des Kolonialkontors der französischen Ostindien-Kompanie. In den 1760er Jahren verpasste ein Astronom hier nur knapp den wichtigsten Moment seiner Karriere … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 30.08.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 23.08.2022 arte.tv Pyrenäen: Exilerinnerungen von Jordi Soler / Miami Beach: Eine jüdische Geschichte unter Palmen / Kapverden: Inês’ Fischragout mit Kokosmilch / Turin: Zeit der Äpfel
Folge 1083 (44 Min.)(1): Pyrenäen: Exilerinnerungen von Jordi Soler
Die schneebedeckten Felsen der Pyrenäen wurden vielen Spaniern, die 1939 vor Francos Truppen über das Gebirgsmassiv flohen, zum Verhängnis. Diese Episode des Bürgerkriegs hat den Schriftsteller Jordi Soler lange beschäftigt, denn er kam aufgrund der Ereignisse fern der Heimat seiner Vorfahren zur Welt. Die Geschichte seiner zerrissenen Familie bildete schließlich die Grundlage für eine literarische Saga. Der zwischen Fiktion und Biografie angesiedelte dritte Band, „Das Bärenfest“, erzählt von einem Mann aus Barcelona, der Nachforschungen über seinen während der Retirada verschwundenen Großonkel anstellt.
(2): Miami Beach: Eine jüdische Geschichte unter Palmen
Feiner Sand, durchtrainierte Körper und Art-déco-Hotels unter der Sonne Floridas: Miami Beach gilt als Hotspot der Coolness und Protzerei. Doch das Paradies am Meer hat seine Existenz maßgeblich einer Gruppe von Exilanten zu verdanken: Jüdische Migranten machten Miami Beach im 19. Jahrhundert zu einer blühenden Stadt, und bis heute findet sich in Florida die drittgrößte jüdische Gemeinde der USA. Ob für die ersten Ankömmlinge, die vor dem Elend in Osteuropa flohen, oder die jüngst aus Lateinamerika gekommenen jüdischen Einwanderer: Miami Beach war und ist für die jüdische Gemeinschaft Sinnbild für Zuflucht.
(3): Kapverden: Inês’ Fischragout mit Kokosmilch
In Cidade Velha wählt Inês für ihr Fischgericht eine Große Bernsteinmakrele, die sie direkt am Hafen entschuppt und ausnimmt. Als Gemüse gibt sie Süßkartoffeln, grüne Bananen und Maniok hinzu. Anschließend lässt sie das Ganze in selbst gemachter Kokosmilch köcheln.
(4): Turin: Zeit der Äpfel
Im Schatten der Kirchen greifen die Gassen des Turiner Stadtteils San Salvario zaghaft nach den frühlingsgrünen Hügeln der Stadt. Mit seinen Museen und Parks verfügt die norditalienische Metropole über alle Zutaten für ein glückliches Leben. Schon in der Belle Epoque erfreuten sich ihre Einwohner an der üppigen Natur. Ein Kunsthandwerker versuchte daher, die Vielfalt der Fauna und Flora in seiner Arbeit festzuhalten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 31.08.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 24.08.2022 arte.tv Das andere Griechenland von Theo Angelopoulos / Kleinlitauen: Eine deutsche Erinnerung / Thailand: Das Krabbencurry von Chefkoch Korn / Louisiana: Hauptstadt der Frösche
Folge 1084 (44 Min.)(1): Das andere Griechenland von Theo Angelopoulos
Der Filmemacher Theo Angelopoulos steht für das in Nebel gehüllte griechische Hinterland. Mit seinem ersten Spielfilm „Rekonstruktion“ aus dem Jahr 1970 wurde er zu einer Galionsfigur des europäischen Autorenkinos, was sich auch in Cannes bestätigte, wo er für „Die Ewigkeit und ein Tag“ mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Angelopoulos beschreibt das ländliche Griechenland und erzählt von den einfachen Leuten, die unvermittelt in den Sog der Geschichte geraten. Seine Drehorte liegen im Norden des Landes mit seiner wechselvollen Geschichte an der Grenze zu Albanien und der einstigen sowjetischen Einflusssphäre. Grau- und Ockertöne prägen die Landschaft.
(2): Kleinlitauen: Eine deutsche Erinnerung
Der zwischen Ostsee und der russischen Enklave Kaliningrad befindliche Landstrich Kleinlitauen stand im Laufe seiner Geschichte kaum unter litauischem Einfluss. Architektur, Kunst, Religion: Alles hier zeugt von seiner deutschen beziehungsweise preußischen Vergangenheit. Die ursprünglich unwirtliche und nur dünn besiedelte Gegend mit ihren Sümpfen, Wäldern und weiten, windgepeitschten Ebenen hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer der beliebtesten Regionen Litauens entwickelt – auch wegen ihrer regen künstlerischen Aktivität.
(3): Thailand: Das Krabbencurry von Chefkoch Korn
In Phuket Town, am Strand von Rawai, geht Chefkoch Korn auf den Markt, um dort blaue Krabben für sein Thaicurry zu kaufen, denn sie sind fleischiger und schmecken süßer. Anschließend stellt er seine Currypaste selbst her, brät sie an und gibt Kokosmilch sowie die Krustentiere hinzu. Angerichtet wird das Curry mit Reisnudeln.
(4): Louisiana: Hauptstadt der Frösche
Im Herzen des Bayou von Louisiana präsentiert sich die Natur in all ihrer Pracht, Wildheit und Faszination. Von Louisianamoos bedeckte Sumpfzypressen, wie angewurzelt in der Landschaft stehende Reiher und in der warmen Sonne badende Schildkröten laden zum Entschleunigen ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts avancierte ein Lurch zum Stadtsymbol … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 01.09.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 25.08.2022 arte.tv Lyon: Wo der Sänger Rachid Taha seine Kindheit verbrachte / Lanzarote: Mit dem Vulkan auf Leben und Tod / Jordanien: Zouzous Lamm mit Beduinenjoghurt / Austin: Das Übel an der Wurzel packen
Folge 1085 (45 Min.)(1): Lyon: Wo der Sänger Rachid Taha seine Kindheit verbrachte
Anfang der 80er Jahre gründete der junge Sänger Rachid Taha in einem Vorort von Lyon mit zwei Freunden die Rockgruppe Carte de Séjour. Frankreich war damals vor dem Hintergrund wachsender Arbeitslosigkeit, Polizeigewalt und latentem Rassismus Schauplatz heftiger Unruhen. Tahas politisches Engagement schlug sich in seiner Musik nieder: Rock als Katalysator des Aufbegehrens. Rachid Taha wurde zum ersten maghrebinischen Rockmusiker Frankreichs und Wegbereiter für viele weitere Künstler mit nordafrikanischem Migrationshintergrund.
(2): Lanzarote: Mit dem Vulkan auf Leben und Tod
Seit fast 300 Jahren leben die Frauen und Männer auf der kanarischen Insel Lanzarote im ständigen Kampf mit den Vulkanen. Ein Großteil der Insel ist von erstarrten Lavaströmen bedeckt, was ihr ein mondähnliches, fast surreales Aussehen verleiht, aber den Lanzaroteños eine besondere Kraft schenkt, nachdem sie sich aufgrund der verheerenden Eruptionen Mitte des 18. Jahrhunderts, Hungersnöten und der Flucht vieler Inselbewohner neu erfinden mussten.
(3): Jordanien: Zouzous Lamm mit Beduinenjoghurt
In Amman kauft Zouzou Jameed, einen bei den Beduinen besonders beliebten, in der Sonne getrockneten Joghurt. Sie zermahlt ihn und gießt heißes Wasser darüber, um ihn quellen zu lassen. Anschließend gießt sie ihn über das zuvor gekochte Lammfleisch und bereitet so eine Soße zu. Serviert wird das Fleisch mit Reis und dünnem Fladenbrot.
(4): Austin: Das Übel an der Wurzel packen
Austin räumt mit Klischees über Texas auf. Die liberale, grüne und waldreiche Hauptstadt ist eine pulsierende, trendige Enklave im Herzen des konservativen US-Bundesstaates. Im Schatten der Wolkenkratzer im Stadtzentrum erhebt sich einer der berühmtesten Bäume von Texas: die Treaty Oak, die Vertragseiche. In den späten 80er Jahren steht dieser Baum im Mittelpunkt eines Attentats, das die ganze Stadt in Aufruhr versetzte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 02.09.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 26.08.2022 arte.tv
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