2022, Folge 1036–1060
Samuel Beckett: Ein Dubliner im Exil / Madeira: Am Anfang war der Zucker / Daniels kanadischer Lachstatar / Seychellen: Von der Lepra-Station zum Naturparadies
Folge 1036 (45 Min.)(1): Samuel Beckett: Ein Dubliner im Exil
Mit Irland verband Samuel Beckett eine komplexe Beziehung aus tiefer Ablehnung und inniger Bindung, die Mischung aus bürgerlichem Korsett und städtischem Elend. Der in Dublin geborene Literaturnobelpreisträger verließ seine Heimat im Alter von 28 Jahren und ging nach Paris. Doch Irland durchzieht sein gesamtes Werk, von seinen ersten Romanen über seine berühmten Theaterstücke bis hin zu den letzten Schriften in poetischer Prosa.
(2): Madeira: Am Anfang war der Zucker
Inmitten der Zuckerrohrfelder von Madeira erinnern Tänzer in bunten Trachten daran, wie die Pflanze das Schicksal dieser Inselgruppe veränderte. Ab dem 15. Jahrhundert wurde Zucker, damals ein Luxusgut, zur wichtigsten Einnahmequelle Madeiras. Die portugiesische Krone wollte die Welt erobern und machte die Insel zu ihrem Versuchslabor. Das hier entwickelte Modell der Zuckerproduktion setzte sich in der Folge auch in zahlreichen anderen europäischen Kolonien durch.
(3): Daniels kanadischer Lachstatar
Für die Einwohner von Wendake in Québec ist der Lachsfang jedes Jahr ein großes Ereignis. Daniel hat größten Respekt vor diesem wertvollen Naturprodukt, und legt den Lachs zunächst in eine Marinade aus Gewürzen der Region. Dann gibt er Himbeeren, Schalotten, Zwiebeln und ein wenig Ahornsirup hinzu, und fertig ist der süße Lachstatar.
(4): Seychellen: Von der Lepra-Station zum Naturparadies
Die Seychellen-Insel Curieuse mitten im Indischen Ozean macht ihrem Namen alle Ehre: Sie ist ein einziges Kuriositätenkabinett der Natur, wo der Besucher von Riesenschildkröten mit faltigen Hälsen und kuppelförmigen Panzern begrüßt wird. Das kleine Eiland war lange unbewohnt. Dass es von den Plünderungen der europäischen Siedler verschont blieb, hat es einer schrecklichen Krankheit zu verdanken … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 18.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 11.04.2022 arte.tv Renzo Piano: Heimathafen Genua / Carriacou: Ein Stück Afrika mitten in der Karibik / Mads’ dänische Pfannkuchenbällchen / El Paso
Folge 1037 (45 Min.)(1): Renzo Piano: Heimathafen Genua
Der italienische Stararchitekt Renzo Piano ist seiner Geburtsstadt Genua stets treugeblieben. Der Baumeister des Pariser Centre Pompidou, des New Yorker Whitney Museum, des Londoner Shard und vieler weiterer berühmter Gebäude ist zwar ständig auf Reisen und lebt die meiste Zeit in Paris, kehrt aber immer wieder in die Hafenstadt im Nordwesten Italiens zurück. Hier tankt er neue Energie und Inspiration. Das Meer, die Luft und das Licht Genuas trägt er durch seine Werke in die ganze Welt hinaus.
(2): Carriacou: Ein Stück Afrika mitten in der Karibik
Carriacou ist eine Insel vulkanischen Ursprungs im Karibischen Meer und der nördlichste Teil des Staates Grenada. Jahrhundertelang kämpften französische und britische Siedler um das Fleckchen Erde, bauten Plantagen an und brachten dafür Sklaven aus Ghana, dem Kongo und Sierra Leone auf die Insel. Diese entwickelten eine eigene Kultur, in der sie die Gewohnheiten der Europäer einflochten. Heute haben die Nachfahren der afrikanischen Sklaven das Sagen auf Carriacou und pflegen ihr Brauchtum in Musik, Gesang und Theateraufführungen.
(3): Mads’ dänische Pfannkuchenbällchen
In Kopenhagen rührt Mads einen Pfannkuchenteig aus Buttermilch, Kardamom und Backpulver an. Die fertige Mischung gibt er in eine Pfanne mit halbkugelförmigen Vertiefungen. In jede Halbkugel kommt als Füllung eine Apfelscheibe. Traditionell werden die Pfannkuchenbällchen mit einem Tomaten-Pickle serviert.
(4): El Paso: Mit Pestiziden gegen Einwanderer
El Paso an der Südgrenze der USA ist ein kleines Fleckchen Mexiko auf texanischem Boden. Im Viertel Segundo Barrio zeugen bunte Buden und Fresken von dem fröhlichen Kulturmix, den die mexikanischen Einwanderer mitbrachten. In den 1910er Jahren allerdings waren die „Chicanos“ hier alles andere als willkommen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 19.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 12.04.2022 arte.tv Isabelle Eberhardt: Eine Nomadin in Tunis / Neuseelands Wegbereiterinnen / Shireens jordanische Fleischklößchen / Bulgarien: Die Pythia von Rupite
Folge 1038 (45 Min.)(1): Isabelle Eberhardt: Eine Nomadin in Tunis
Tunesien liegt am Mittelmeer zwischen Algerien und Libyen und ist das kleinste Land Nordafrikas. Anfang des 20. Jahrhunderts kam eine junge Aristokratin russischer Herkunft in die tunesische Hauptstadt: die erst zwanzigjährige Isabelle Eberhardt, Schriftstellerin und Grenzgängerin zwischen den Kulturen und später feministische Ikone. Als Nomadin machte sie sich auf eine Reise durch den tunesischen Sahel, die sie zu zwei Novellen inspirierte: „Heures de Tunis“ und „Un automne dans le Sahel tunisien“.
(2): Neuseelands Wegbereiterinnen
Ende des 19. Jahrhunderts war Neuseeland eine junge Nation und ein Versuchslabor für gesellschaftliche Veränderungen, die in Europa noch undenkbar waren. Unter dem Einfluss bedeutender Persönlichkeiten wie Kate Sheppard baute die feministische Bewegung ihren Einfluss in der Politik rasant aus. Ob im Sport oder in der Mode – die neuseeländischen Frauen kämpften an allen Fronten für ihre Emanzipation und gewannen 1893 die wichtigste Schlacht: das Wahlrecht.
(3): Shireens jordanische Fleischklößchen Die Hackfleischzubereitung für ihre Fleischklößchen kauft Shireen direkt bei ihrem Metzger in Amman. Es ist eine leckere Mischung aus Kalbfleisch, Zwiebeln, Hammelfett, Petersilie, Pfeffer und Gewürzen. Dazu gibt es Tomaten, Kartoffeln und eine sämige Soße aus Tahina-Paste.
(4): Bulgarien: Die Pythia von Rupite
Mit mehr als 500 Thermalquellen ist Bulgarien ein beliebtes Reiseziel für Bäderkuren in Europa. Im Herzen der vulkanischen Region Rupite im Südwesten des Landes drängt das Wasser mit einer Temperatur von 40 bis 70 Grad Celsius aus der Erde. Die Heilkraft der Wunderquellen ist seit der Antike bekannt. Im 20. Jahrhundert zog hier eine ebenso wundersame Frau die Bulgaren magisch an … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 20.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 13.04.2022 arte.tv Malcolm de Chazal: Der Magier von Mauritius / Queyras: Zuflucht der Waldenser / Edmilsons kapverdischer Fisch à la Escabeche / Litauen: Das traurige Schicksal der Wolfskinder
Folge 1039 (45 Min.)(1): Malcolm de Chazal: Der Magier von Mauritius
Bewaldete Vulkanlandschaften in allen Grünschattierungen, ein bunt schillernder Himmel bei Sonnenuntergang und der Indische Ozean im hellen Mondschein: Mauritius hat viele Gesichter, und eines ist schöner als das andere. Der Schriftsteller Malcolm de Chazal hatte einen ganz eigenen, magischen Blick auf seine Heimat. Durch seine dicken Brillengläser beobachtete er ihre Natur und Einwohner, verfasste Tausende von Chroniken, Aphorismen und Gedanken, darunter „Sens-Plastique“ und „Petrusmok“, und erfand „seine“ Insel und ihre Mythologie neu.
(2): Queyras: Zuflucht der Waldenser
Der Queyras in den Cottischen Alpen, an der Grenze zum italienischen Piemont, wirkt wie eine Insel inmitten eines Gebirgsozeans. Von der Römerzeit bis ins Mittelalter schlug das Christentum in den Bergdörfern seine Wurzeln. Ab dem 13. Jahrhundert wurde die Region zum Zufluchtsort für die Waldenser, eine religiöse Gemeinschaft, die in freiwillig gewählter Armut lebte. Vom Papst zu Ketzern erklärt, traten sie der protestantischen Kirche bei. Und so begann – auf dem Höhepunkt der Religionskriege – das schwierige Zusammenleben von Katholiken und Protestanten in der Region.
(3): Edmilsons kapverdischer Fisch à la Escabeche
An der Küste von Moia Moia lockt Edmilson Fische mit Seeigeln an und fängt so das Gericht des Tages. Zu Hause grillt er den Fisch und bereitet nebenbei die Soße zu. Hinein kommen Zwiebeln, Tomaten, grüne Paprika und zum Schluss Knoblauch. Als Beilage gibt es Reis.
(4): Litauen: Das traurige Schicksal der Wolfskinder
Im Südwesten Litauens, inmitten riesiger Wälder, die die Küste säumen, liegt die Stadt Silute. Ende des Zweiten Weltkriegs, als Sowjetrussland die Region besetzte, blieben hier zahlreiche Kinder sich selbst überlassen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 21.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 14.04.2022 arte.tv Ossip Mandelstam, Poet der russischen Götterdämmerung / Das Austernparadies im Becken von Arcachon / Estelles ivorisches Okra-Ragout / Berlin: Von der Erfindung eines fantastischen Getränks
Folge 1040 (45 Min.)(1): Ossip Mandelstam, Poet der russischen Götterdämmerung
Zahllose Kirchen mit goldenen Kuppeln, prächtige Brücken und imposante Paläste erinnern an die Zeit, als Sankt Petersburg die Hauptstadt des russischen Reichs war. Anfang des 20. Jahrhunderts prägte diese prunkvolle Architektur die Vorstellungswelt des jungen Ossip Mandelstam. Als die Oktoberrevolution durch die Stadt stürmte, verlor diese in den Augen des Poeten ihr ureigenes Wesen. In seinen Gedichtsammlungen „Der Stein“ und „Tristia“ beschrieb er die tragische Verwandlung und Verrohung von Stadt und Gesellschaft mit Anbruch des Kommunismus.
(2): Das Austernparadies im Becken von Arcachon
Auf der Landkarte wirkt das Becken von Arcachon wie ein sauber ausgeschnittenes Dreieck, das sich zwischen die Wälder der südwestfranzösischen Küste und den Atlantik einfügt. Die Ebbe gibt den Blick frei auf ein sorgfältiges Gewirke aus Netzen und Pflöcken: die große Austernbank. Jedes Netz enthält eine kostbare Fracht. Vor etwas weniger als 200 Jahren wurde diese beeindruckende Naturkulisse zum wichtigsten Standort für die Austernzucht in Frankreich.
(3): Estelles ivorisches Okra-Ragout
In Abidjan bereitet Estelle ein ivorisches Alltagsgericht zu, das es in sich hat: ein Ragout aus Rindfleisch, Schnecken, Räucherfisch, Garnelen, Krabben und Okra-Schoten, die dem Ganzen eine angenehm klebrige Textur verleihen. Serviert wird das fertige Ragout mit Maniokbrot.
(4): Berlin: Von der Erfindung eines fantastischen Getränks
Als das Olympische Komitee 1931 die Ausrichtung der Spiele von 1936 an Berlin vergab, war Deutschland noch eine parlamentarische Demokratie. Zwei Jahre später kamen die Nazis an die Macht. Da Coca-Cola – einer der Hauptsponsoren der Sportwelt – seine bekannte Brause in Kriegszeiten nicht mehr in Deutschland verkaufen konnte, musste schnell ein anderes Erfrischungsgetränk her. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 15.04.2022 arte.tv Thomas McGuanes wahres Montana / Baskenland: Gesungene Geschichte / Seychellen: Knoblauchgarnelen mit Mangosalat von Denyse / Litauen: Der letzte Widerstand
Folge 1041 (45 Min.)(1): Thomas McGuanes wahres Montana
Cowboys auf stolzen Vollblütern, Wettkämpfe im Lassowerfen, Rodeos und Ranches: Der US-Bundesstaat Montana ist die Verkörperung des Wilden Westens. Der Schriftsteller Thomas McGuane zeichnete in seinen Short Stories ein ganz anderes, realistischeres Bild, fernab vom virilen Mythos der Hollywoodwestern. Seine Kurzgeschichtensammlung „Crow Fair“ ist eine nüchterne und zugleich warmherzig-witzige Chronik des Landlebens.
(2): Baskenland: Gesungene Geschichte
Das Baskenland erstreckt sich zwischen den Pyrenäen und dem Atlantik. An seinen Küsten sind vor allem das Rauschen der Wellen und das Pfeifen des Windes zu hören. Doch in den Bergen erklingt ein anderer, uralter Gesang. Die Lieder der Basken sind zugleich mündliche Überlieferung, lebendige Geschichte und Ausdruck heidnischer Bräuche. Durch sie ist die Sprache der Region bis heute lebendig.
(3): Seychellen: Knoblauchgarnelen mit Mangosalat von Denyse
In Beau Vallon auf der Seychelleninsel Mahé kauft Denyse eine grüne Mango für ihren Salat. Zu der geraspelten Frucht gibt sie Zwiebeln, Zucker und Öl. Dazu gibt es Garnelen, fein angebraten mit Knoblauch, Zwiebeln, Tomaten und cremiger Sahne.
(4): Litauen: Der letzte Widerstand
Wer durch die Region Hochlitauen mit ihren unzähligen Seen und weiten Wäldern streift, fände es nicht verwunderlich, den heidnischen Geistern zu begegnen, die seit Jahrtausenden die baltischen Sagen bevölkern. Im kleinen Weiler Papiskes läuft das einfache Leben ganz nach dem Rhythmus der Natur ab. Doch nach Ende des Zweiten Weltkriegs beschloss hier ein Mann, auf eigene Faust Widerstand gegen die sowjetische Besatzung zu leisten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 18.04.2022 arte.tv Ernst Ludwig Kirchner: Rückzugsort Fehmarn / Florida: Ein erster Schritt in Richtung Freiheit / Irland: Grahams marinierter Lachs / Lanzarote: Der normannische Herrscher
Folge 1042 (45 Min.)(1): Ernst Ludwig Kirchner: Rückzugsort Fehmarn
Die deutsche Ostseeinsel Fehmarn ist ein elegantes und gepflegtes Urlaubsparadies. Anfang des 20. Jahrhunderts suchte der Maler Ernst Ludwig Kirchner hier Zuflucht vor dem rastlosen Leben der wilden Metropole Berlin. Er verbrachte mehrere Sommer auf Fehmarn und erfand sich dabei neu. In seinen Gemälden entwickelte er eine Vision der Freiheit: nackte Körper inmitten unberührter Landschaften, Mensch und Natur im Einklang. Die Werke, die in jenen Sommermonaten entstanden, sollten den deutschen Expressionismus für immer prägen.
(2): Florida: Ein erster Schritt in Richtung
Freiheit Der Bundesstaat Florida im Süden der USA, zwischen Atlantik und Golf von Mexiko, ist mit seinen langen Sandstränden das perfekte Urlaubsparadies für Sonnenanbeter. Für die afroamerikanische Bevölkerung aber ist der „Sunshine State“ vor allem ein Stück Geschichte. Im 18. Jahrhundert, als Florida der spanischen Krone gehörte, fanden Sklaven aus den britischen Kolonien hier Zuflucht – und die Freiheit, sofern sie sich zum katholischen Glauben bekannten. Im Laufe der Jahrhunderte prägte die stetig wachsende schwarze Gemeinschaft die Geschichte Floridas entscheidend mit.
(3): Irland: Grahams marinierter Lachs
Graham wuchs in Ballyconneely in der ältesten Lachsräucherei der Region Connemara auf. Mit Lachs kennt er sich also aus! Er mariniert den Fisch in Salz, Zucker, Dill und Whisky und serviert ihn dann mit einem leckeren Kartoffelsalat.
(4): Lanzarote: Der normannische Herrscher
Majestätisch erhebt sich das Vulkangestein der Kanarischen Inseln aus dem Atlantik. Lanzarote ist ca. 20 Millionen Jahre alt und die östlichste Insel des Archipels. Die weiten Ebenen aus Lavagestein muten wie Mondlandschaften an. 1401 machte sich ein normannischer Adliger auf den Weg, die Inseln zu erobern … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 26.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 19.04.2022 arte.tv Jean Eustache: Narbonne, die kleine Geliebte / Hawaii: Die exotische Amerikanerin / Kap Verde: Milas Mais-Bohnen-Eintopf / Syrakus: Am seidenen Faden
Folge 1043 (45 Min.)(1): Jean Eustache: Narbonne, die kleine Geliebte
Sein ganzes Leben lang war Jean Eustache auf der Suche nach dem verlorenen Paradies seiner Kindheit. Der Regisseur wuchs in der südfranzösischen Stadt Narbonne auf, die sich wie ein strahlender Leuchtturm inmitten einer sonnigen, von Weinbergen gesäumten Landschaft erhebt. Hierher kehrte er zurück, um seine Jugend künstlerisch festzuhalten: in dem autobiografisch geprägten Film „Meine kleinen Geliebten“.
(2): Hawaii: Die exotische Amerikanerin
Hawaii ist ein Archipel vulkanischen Ursprungs mitten im Pazifischen Ozean, gehört aber seit 1959 zu den USA. Als die ersten Amerikaner, puritanische Missionare, ein Jahrhundert zuvor ihren Fuß auf die Insel setzten, fanden sie ein indigenes Königshaus vor: die Kamehameha-Dynastie. Diese wurde Ende des 19. Jahrhunderts gestürzt, was den USA ermöglichte, die Inselkette zu annektieren und ihre Rohstoffe auszubeuten. Heute versuchen die Hawaiianer, den Einfluss Amerikas und ihr Verlangen nach Unabhängigkeit in Einklang zu bringen.
(3): Kap Verde: Milas Mais-Bohnen-Eintopf
In Tarrafal kauft Mila die Zutaten für das kapverdische Nationalgericht Cachupa. Die Zubereitung des Mais-Bohnen-Eintopfs ist recht aufwendig, weshalb er nicht jeden Tag auf den Tisch kommt. Mila wird beim Kochen von ihren Kolleginnen aus der Genossenschaft unterstützt.
(4): Syrakus: Am seidenen Faden Syrakus an der Ostküste
Siziliens ist eine italienische Stadt mit zahlreichen griechischen Ruinen. Denn vor den Römern ließen sich hier die Griechen nieder. Im 4. Jahrhundert vor Christus erteilte hier ein Tyrann mit einem zum Sprichwort gewordenen Schwert eine grausige Lektion … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 27.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 20.04.2022 arte.tv François Balsan: Auf Entdeckungsreise in Botswana / Quartier Latin: Verbieten verboten! / Nepal: Kanchimayas Brennnesselsuppe / Harpers Ferry: Vorboten des Bürgerkriegs
Folge 1044 (45 Min.)(1): François Balsan: Auf Entdeckungsreise in Botswana
Der französische Forscher und Schriftsteller François Balsan liebte große Weiten, ferne Länder und unbekannte Regionen. Der 1902 in Châteauroux geborene Balsan entstammte einer Wollhändlerdynastie und bereiste im Auftrag des Familienunternehmens bereits in jungen Jahren die Welt. Forscherdrang und Furchtlosigkeit ließen ihn bald schon eigene Wege gehen. Er organisierte eine Reihe von Expeditionen, die ihn dreimal bis in die Wüsten Botswanas führten.
(2): Quartier Latin: Verbieten verboten!
Das Quartier Latin am linken Seineufer wirkt heute brav, ruhig und bürgerlich. Dabei flogen hier 1968 die Pflastersteine: Das Viertel um die Sorbonne war einer der Hauptschauplätze der Studentenunruhen. Eine Geschichte als Ort der Rebellion, die bereits vor mehr als 800 Jahren ihren Anfang nahm.
(3): Nepal: Kanchimayas Brennnesselsuppe
In Gairigun Nagarkot pflückt Kanchimaya frische Brennnesseltriebe für eine würzige Suppe. Serviert wird sie mit einer gekochten Maispaste und einer Soße aus fermentiertem Gemüsegrün, Knoblauch, Piment, Sesam und Tomate.
(4): Harpers Ferry: Vorboten des Bürgerkriegs
In der Kleinstadt Harpers Ferry im US-Bundesstaat West Virginia ist die Zeit seit Ende des 18. Jahrhunderts scheinbar stehengeblieben. Der dazugehörige National Historical Park erinnert an ein wichtiges Kapitel der amerikanischen Geschichte: den Sezessionskrieg. Als die Frage der Sklaverei das Land bereits tief spaltete, organisierte ein Abolitionist in Harpers Ferry einen Überfall, der zum Funken im Pulverfass wurde. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 28.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 21.04.2022 arte.tv Alexandre Roubtzoff: Ein Russe in Tunesien / Wien: 1913, das Ende einer Welt / Mauritius: Kovilas Jackfrucht-Curry mit frittierten Pfannkuchen / Spanien: Der rote Engel
Folge 1045 (45 Min.)(1): Alexandre Roubtzoff: Ein Russe in Tunesien
Alexandre Roubtzoff war ein russischer Maler und brillanter Absolvent der Kunstakademie Sankt Petersburg. 1914 ging er nach Tunis, wo er lediglich ein paar Tage verbringen wollte. Doch der Erste Weltkrieg und die Oktoberrevolution machten die Rückreise nach Russland unmöglich. Der damals dreißigjährige Roubtzoff blieb in Tunesien, das zu seiner neuen Heimat wurde. Bis zu seinem Tod 1949 in Tunis hielt er die Einwohner des Landes, ihren Alltag, das Leben in der Medina und unzählige weitere Motive in reizvollen Gemälden fest.
(2): Wien: 1913, das Ende einer Welt
Im Wien von heute vergeht die Zeit gemächlich, im Rhythmus der vorbeifahrenden Fiaker. Dem war nicht immer so: Anfang des 20. Jahrhunderts war die Stadt im Herzen der österreichisch-ungarischen Monarchie eine weltoffene und aristokratische Metropole, die nie zur Ruhe kam. Doch hinter der künstlerischen, intellektuellen und wirtschaftlichen Blüte verbarg sich eine todgeweihte Monarchie, die bald ganz Europa in den Abgrund des Ersten Weltkriegs reißen würde.
(3): Mauritius: Kovilas Jackfrucht-Curry mit frittierten Pfannkuchen
In Quatre Bornes kocht Kovila mit ihrer Nachbarin und langjährigen Freundin Marie-Claude. Gemeinsam schälen und zerkleinern sie eine Jackfrucht, die Hauptzutat ihres leckeren Currys. Außerdem vermengt Kovila Mehl, Salz, Backpulver und ein wenig Öl und frittiert den Teig als kleine Pfannkuchen, die als Beilage serviert werden.
(4): Spanien: Der rote Engel
In Alcalá de Henares, einer Universitätsstadt östlich von Madrid, ist Don Quijote omnipräsent, denn hier wurde sein Erfinder Miguel de Cervantes geboren. Der historische Stadtkern, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, war 1936 eine Bastion des Widerstands gegen das Franco-Regime. Am Kreuzweg zwischen Don Quijote und dem Kampf gegen Franco liegt das unglaubliche Schicksal eines „Engels“ namens Melchor Rodríguez García … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 29.04.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 22.04.2022 arte.tv Paris: Wie Raoul Dufy die französische Hauptstadt elektrisierte / Kanada: Die bittere Geschichte der Einwanderer aus Japan / Marias jordanisches Reisgericht / Toledo: Liebe kann die Welt verändern
Folge 1046 (45 Min.)(1): Paris: Wie Raoul Dufy die französische Hauptstadt elektrisierte
Als Raoul Dufy 1899 im Alter von 22 Jahren nach Paris kam, wollte er über sich hinauswachsen, alles ausprobieren und kennenlernen. Mit energischem Pinselstrich und leuchtenden Farben strebte der Maler danach, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Anfang des 20. Jahrhunderts war die französische Hauptstadt ein Mekka der Vergnügungssüchtigen und Ehrgeizigen. Hier entstand auch sein 600 Quadratmeter großes Monumentalgemälde „La Fée Electricité“, das heute im Musée d’Art Moderne zu finden ist.
(2): Kanada: Die bittere Geschichte der Einwanderer aus Japan
Hoch über Vancouver gemahnen Teenager mit Hilfe des Baseball an ein düsteres Kapitel der kanadischen Geschichte. Die jungen Spieler pflegen die Erinnerung an eine Gemeinschaft, die seit den 1880er Jahren an der Westküste Kanadas ansässig ist. Vom frühen 20. Jahrhundert bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Tausende Menschen japanischer Abstammung von der kanadischen Regierung verfolgt – ein Unrecht, über das lange Zeit geschwiegen wurde.
(3): Marias jordanisches Reisgericht
Im alten Haus ihrer Großmutter führt Maria die Zuschauer in die Kunst der jordanischen Küche ein. Sie bereitet Makloubah zu, ein mit Blumenkohl, Auberginen und Hähnchen im Topf geschmortes Reisgericht, das nach Ende der Garzeit gestürzt wird.
(4): Toledo: Liebe kann die Welt verändern
Schon lange bevor man die Stadt Toledo erreicht, erblickt man aus der Ferne die Festung Alcázar. Ihre Mauern, die immer wieder zerstört und wiederaufgebaut wurden, beherbergten jahrhundertelang königliche Würdenträger. Auch sonst hat die Anlage so einiges gesehen: römische Heerscharen, westgotische Invasoren, arabische Besatzer – und eine Liebesgeschichte zwischen einem christlichen König und einer muslimischen Adligen, die beinahe den Lauf der spanischen Geschichte verändert hätte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 02.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 25.04.2022 arte.tv Mauritius: Der Schmelztiegel von Édouard Maunick / Aubrac: Die Kühe sind los! / Jessicas irischer Apfelnachtisch / Kroatien: Die mutige Brigade von Rab
Folge 1047 (45 Min.)(1): Mauritius: Der Schmelztiegel von Édouard Maunick
Aus seinen Gedichten klingt die Vielfalt der Identitäten, die ihn und seine Heimat ausmachen: Das Werk des großen Literaten Edouard Maunick zeigt die Insel Mauritius in all ihren Facetten. Eine große Welt im Kleinen, die einer Vielzahl unterschiedlicher Kulturen und Religionen Raum schenkt. Der Schriftsteller, der seine Laufbahn als Lehrer, Journalist und Diplomat begann und von der Académie française mit dem großen Preis der Frankophonie ausgezeichnet wurde, gilt als Vertreter einer kulturellen Mischung, die seinem literarischen Werk eine besondere Kraft verleiht.
(2): Aubrac: Die Kühe sind los!
Das Aubrac-Hochplateau auf 1.000 Meter Höhe ist ein herber Landstrich, der in den Départements Lozère, Cantal und Aveyron liegt. Hier herrscht im Sommer wie im Winter ein wechselhaftes, raues Klima. Seit Jahrhunderten erfüllt das Muhen der Kühe die Gebirgslandschaft aus Basalt und Granit – 13.000 Rinder bei gerade einmal 30.000 Einwohnern. Ohne sie hätte der Mensch dieses Land niemals besiedeln geschweige denn bevölkern können.
(3): Jessicas irischer Apfelnachtisch
Im irischen Galway schiebt Jessica einen Nachtisch aus Großmutters Kochbuch in den Ofen: „Eve’s Pudding“, benannt nach der paradiesischen Verführerin. Dafür braucht sie natürlich Äpfel, die sie mit Rhabarber weichkocht. Anschließend gibt sie einen Biskuitteig darüber und bestreut ihn mit Mandelblättchen.
(4): Kroatien: Die mutige Brigade von Rab
Im Adriatischen Meer vor der Küste Dalmatiens liegt die Insel Rab. Ein Ort voller spektakulärer Landschaften, von Buchten gesäumt, aber auch – in Kroatien selten – mit weiten Sandstränden. Im Zweiten Weltkrieg wurde hier ein neuartiges Bataillon ins Leben gerufen, wo geschundene Männer ihr Schicksal wieder in die Hand nehmen sollten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 03.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 26.04.2022 arte.tv Griechenland: Gustave Flaubert auf Reisen / Berlin: Sie betreten den französischen Sektor / Yamunas nepalesische Linsenfladen / USA: North Salem
Folge 1048 (45 Min.)(1): Griechenland: Gustave Flaubert auf Reisen
Im Dezember 1850 zog es Gustave Flaubert, der seinen Klassiker „Madame Bovary“ erst noch schreiben sollte, zu den antiken griechischen Stätten. Zwei Monate blieb er dort, nachdem ihn eine ausgedehnte Reise durch den Orient bis nach Ägypten geführt hatte. Vor seiner Rückkehr nach Frankreich wollte er in Griechenland noch ein paar Eindrücke aus der Antike aufsaugen. Die Reise, die ihn nach Eleusis mit seinem Mysterienkult und zum Heiligtum von Delphi am Berg Parnassos führte, wurde für den Schriftsteller zu einer Art Offenbarung.
(2): Berlin: Sie betreten den französischen Sektor
Über dem Tegeler See liegt eine gewisse Unbeschwertheit – zumindest müssen es die französischen Beamten und Soldaten so empfunden haben, als sie mit ihren Familien im Sommer 1945 nach Berlin kamen, um im Norden der zerbombten und im Chaos versunkenen Stadt eine Besatzungszone einzurichten. Wider Erwarten mündete das, was eigentlich nur der militärischen Kontrolle durch die Siegermacht dienen sollte, in eine bis dahin undenkbare Verständigung zwischen Deutschen und Franzosen.
(3): Yamunas nepalesische Linsenfladen
In Kirtipur lässt Yamuna schwarze Linsen über Nacht einweichen. Anschließend zerstampft sie sie mit Knoblauch, Ingwer und Kümmel, um daraus einen Fladenteig zuzubereiten. Für die Fleischesser serviert sie dazu Büffelfleisch und Ei – fertig ist das typische Gericht der Newari.
(4): USA: North Salem
Das Städtchen North Salem im wohlhabenden County Westchester, 70 Kilometer nördlich von New York, ist ein beschaulicher Ort, wo gestresste Städter gerne ein wenig Natur tanken. Es gilt als Reiterhochburg der Vereinigten Staaten und richtet alle zwei Jahre den Gold Cup aus, ein berühmtes Turnier für Springreiter. Anfang des 20. Jahrhunderts kam hier ein Junge zur Welt, der, ohne es zu wollen, zum Sinnbild des Bösen wurde … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 04.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 27.04.2022 arte.tv Litauen: Marianne von Werefkins erstes Atelier / La Roya: Das utopische Tal / Seychellen: Desmonds Papaya-Chutney mit Fisch / Niederlande: Die Zwangsarbeiter von Veenhuizen
Folge 1049 (45 Min.)(1): Litauen: Marianne von Werefkins erstes Atelier
Ihr Leben war ein Kampf gegen ein vorbestimmtes Schicksal: Marianne von Werefkin, Mitte des 19. Jahrhunderts als russische Aristokratin geboren, hätte es sich im mondänen Luxus gut gehen lassen können, doch zwölf Jahre in Litauen, damals eine Provinz des Zarenreichs, warfen ihr Leben völlig über den Haufen. Sie wurde dort zu einer eigensinnigen, rebellischen und unkonventionellen Malerin, die sich mit Leib und Seele der Kunst verschrieb. Auch wenn ihr Name von der Geschichte und ihren männlichen Kollegen weitgehend aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt wurde, hat sie einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die moderne Kunst zu revolutionieren.
(2): La Roya: Das utopische Tal
Das Roya-Tal mit seinen wilden Schluchten und schwindelerregend hohen, steil abfallenden Hängen erstreckt sich zwischen Nizza und Turin entlang des gleichnamigen Flusses. Das Tal im äußersten Südosten der Côte d’Azur lag schon immer am Scheideweg zwischen Meer und Bergen, zwischen Frankreich und Italien. Und obwohl jeder der beiden Anliegerstaaten immer wieder versucht hat, es in seine Gewalt zu bringen, hat sich La Roya nie zähmen lassen und steht bis heute für Brüderlichkeit und eine Begegnung der Kulturen.
(3): Seychellen: Desmonds Papaya-Chutney mit Fisch
In Anse Kerlan auf der Insel Praslin pflückt Desmond Papaya und „indische Gürkchen“ als Beilage zum Fisch, den er am Morgen frisch gefangen hat. Die Zutaten müssen zuvor fein gerieben und mit den Gewürzen vermengt werden. Auch ein bisschen Schärfe darf nicht fehlen.
(4): Niederlande: Die Zwangsarbeiter von Veenhuizen
Knapp zwei Autostunden von Amsterdam entfernt, im Nordosten der Niederlande, liegen die Torfmoore von Drenthe. Nachdem sie jahrhundertelang zur industriellen Torfgewinnung genutzt wurden, sind sie heute eine der beliebtesten Touristenattraktion des Landes. Hier finden sich allerdings auch Spuren einer Vergangenheit, über die lange niemand sprechen wollte: die Geschichte der Armenkolonie Veenhuizen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 05.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 28.04.2022 arte.tv Tunesien: Die geteilte Identität von Albert Memmi / Niederlande: Ein Königreich für ein Fahrrad / Dänemark: Kenneths Tomatenmakrele / Paris: Der Film, der in die Zukunft blickte
Folge 1050 (45 Min.)(1): Tunesien: Die geteilte Identität von Albert Memmi
Wohin gehört man, wenn man nirgendwo hingehört? Wenn man ein Fremder ist? Albert Memmi wurde am 15. Dezember 1920 in Tunis als Kind einer jüdischen Familie geboren und ist Autor des Romans „Die Salzsäule“. Dieser Klassiker der maghrebinischen Literatur mit einem Vorwort von Albert Camus ist tatsächlich in weiten Teilen eine Autobiografie. Der Schriftsteller stellt sich mit Hilfe seines Alter Egos der Identitätsfrage in ihrer ganzen Komplexität – ein zentrales Thema für den Tunesier, der unter französischem Protektorat als Angehöriger der jüdischen Minderheit in einem muslimischen Land aufwuchs.
(2): Niederlande: Ein Königreich für ein Fahrrad
Die Niederlande zählen mehr Fahrräder als Einwohner. Fast könnte man glauben, der Drahtesel habe schon immer zum Alltag der Niederländer gehört, doch das Zusammenleben zwischen Mensch und Fahrrad ist das Ergebnis eines Prozesses, der sich über das gesamte 20. Jahrhundert hinzog. Dass das Fahrrad hier als beliebtestes Fortbewegungsmittel zählt, liegt allerdings nicht daran, dass sich das flache Land besonders dafür eignet. Auf dem Sattel sind alle gleich, und außerdem ist Fahrradfahren gesellig, praktisch und umweltfreundlich – alles Werte, die in der niederländischen Gesellschaft eine große Rolle spielen.
(3): Dänemark: Kenneths Tomatenmakrele
In Kopenhagen kauft Kenneth ein paar schöne Makrelen, die vor der Küste frisch aus dem Meer geholt wurden. Heute will er sie mit Tomaten zubereiten – ein traditionelles Rezept, das man üblicherweise aus Fischkonserven kennt. Mit einem Stück Brot schmeckt die Kombination aus frischer Tomate und fettigem Fisch nochmal so gut.
(4): Paris: Der Film, der in die Zukunft blickte
Zu Lebzeiten hätten sich Jacques-Bénigne Bossuet und François Fénelon wohl kaum träumen lassen, Darbietungen moderner Tänze, Touristenscharen und Passanten mit Handy am Ohr zu Gesicht zu bekommen. Als Statuen, die vom imposanten Saint-Sulpice-Brunnen im 6. Pariser Arrondissement herabblicken, erleben die beiden großen Denker des 17. Jahrhunderts dagegen jede Menge solcher Szenen. Bereits 1947 sah ein Dokumentarfilm den vernetzten Alltag unserer modernen Welt voraus … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 06.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 29.04.2022 arte.tv Seychellen: Die Kehrseite des Paradieses von Loys Masson / Aubusson: Französische Geschichte auf dem Webstuhl / Jordanien: Das Auberginengericht von Abeer / Jersey: Geld macht nicht glücklich
Folge 1051 (45 Min.)(1): Seychellen: Die Kehrseite des Paradieses von Loys
Masson Auch wenn er selbst niemals auf den Seychellen war, wuchs Loys Masson nicht allzuweit davon entfernt auf – etwas weiter südlich, auf der Insel Mauritius. In einem guten Dutzend Werke prangerte er die soziale Ungerechtigkeit unter der Kolonialherrschaft an, schilderte den Kampf zwischen Gut und Böse und das Leben im Indischen Ozean. Sein Roman „Les Tortues“ erzählt die Geschichte einer Schmugglerbande, die während einer Pockenepidemie auf den Seychellen mit einer Ladung Schildkröten in See sticht. Dabei schreibt Loys Masson nicht nur vom Tod und vom Meer, sondern räumt auch mit dem Klischee des Inselparadieses auf und führt den Lesern die moralische Verkommenheit seiner Zeitgenossen vor Augen.
(2): Aubusson: Französische Geschichte auf dem Webstuhl
Im Norden des Départements Creuse erhebt sich über einem Felsvorsprung das befestigte Château de Boussac. Hier fand Mitte des 19. Jahrhunderts die Schriftstellerin George Sand ein neues Zuhause. Zwischen offenen Kaminen und alten Schnitzereien stieß sie auf eine Reihe mittelalterlicher Wandteppiche, auf denen die Dame mit dem Einhorn abgebildet war. Dieser unglaubliche Fund sorgte nach und nach für die Wiederentdeckung einer der bedeutendsten französischen Tapisserie-Manufakturen in Aubusson.
(3): Jordanien: Das Auberginengericht von Abeer
In Amman bereitet Abeer aus gegrilltem Pita-Brot, Auberginen, Hackfleisch und einer Soße aus Ziegenkäse, Tahin-Paste und Zitronensaft das Essen für eine gesellige Runde vor. Sorgfältig schichtet sie Brot und gebratene Auberginenscheiben mit Tomatensoße übereinander, um zum Schluss die Tahin-Soße darüberzugeben.
(4): Jersey: Geld macht nicht glücklich
Die Insel Jersey ist weder französisch noch wirklich englisch. Eines ist das blühende Eiland im Ärmelkanal mit über 50 verschiedenen Bank-Niederlassungen allerdings ganz gewiss: ein Steuerparadies. Seine älteste Festungsanlage, das Schloss Mont-Orgueil, galt lange als uneinnehmbar. Von hier aus wurde während der Französischen Revolution Falschgeld verbreitet, das die heimische Wirtschaft in Bedrängnis brachte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 09.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.05.2022 arte.tv Sanary: Die Saat der Tragödie von René Schickele / Mauritius: Der Séga hat den Teufel im Blut / Argentinien: Die Kekse mit Milchkonfitüre von Silvia / Wyoming: Das Massaker von Rock Springs
Folge 1052 (45 Min.)(1): Sanary: Die Saat der Tragödie von René Schickele
So wie René Schickele hat wohl keiner die Provence beschrieben. Der elsässische Schriftsteller, der gut zwei Dutzend Werke in deutscher Sprache veröffentlicht hat, war bekannt für seine Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben von Deutschen und Franzosen. 1932 verließ er angesichts der drohenden nationalsozialistischen Machtübernahme sein Zuhause im Schwarzwald und ließ sich auf der Suche nach Licht und sauberer Luft an der Côte d’Azur nieder. Sein provenzalischer Roman „Die Witwe Bosca“ aus dem Jahr 1933 ist ein Lobgesang auf das Glück und die Liebe, in dem jedoch bereits die Saat der Tragödie keimt.
(2): Mauritius: Der Séga hat den Teufel im Blut
Auf Mauritius sagt man, dass der Séga – ursprünglich eine improvisierte Musik, mit der versklavte Frauen und Männer ihren Kummer über die Verschleppung aus der Heimat ausdrückten – das Blut in Wallung bringt. Die über Jahrhunderte nur im Verborgenen praktizierte Musik darf erst seit der Unabhängigkeit der Insel vor 60 Jahren öffentlich gespielt werden und gilt mittlerweile als nationaler Stil, mit dem die Menschen den Stolz auf ihre vielfältigen kulturellen Wurzeln zum Ausdruck bringen.
(3): Argentinien: Die Kekse mit Milchkonfitüre von Silvia
In Abasto besucht Silvia eine Fabrik, in der Milchkonfitüre hergestellt wird. Anschließend macht sie sich an die Zubereitung der Kekse, die eine echte argentinische Spezialität sind. Zunächst bereitet sie den Teig zu, verarbeitet ihn zu runden Keksen, bestreicht diese anschließend mit der Milchkonfitüre und setzt sie paarweise zusammen. Zu guter Letzt wälzt sie sie in Kokosraspeln.
(4): Wyoming: Das Massaker von Rock Springs
Um nach Rock Springs zu gelangen, muss man der Spur des Dampfrosses folgen. Kilometerlange Schienenstränge ziehen sich durch die Canyons rund um die alte Bergbausiedlung im Süden von Wyoming. Auch wenn die Minen mittlerweile längst stillgelegt sind, finden sich bis heute überall Spuren der stolzen Geschichte der Bergleute. Ende des 19. Jahrhunderts warf jedoch ein abscheuliches Massaker dunkle Schatten auf die ehrwürdige Stadt und ihre Bewohner … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 10.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 03.05.2022 arte.tv Belgien: Der Traum von Paul Delvaux / Marokko: Die Jahre des Flower Power / Mauritius: Deeranees gebratener Fisch mit Gewürzen / Syrakus: Wiege der Ölmalerei
Folge 1053 (45 Min.)(1): Belgien: Der Traum von Paul Delvaux
Hell leuchtende Nordseestrände, die Ufer der Maas, die Hügellandschaften um den Mont Mosan – der 1897 geborene belgische Maler Paul Delvaux hat seine Heimat nicht nur ausgiebig durchwandert, sondern auch deren Schönheit auf Leinwand gebannt. Obwohl er der industriellen Revolution skeptisch gegenüberstand war er von den Brüsseler Vorstädten und der Welt der Eisenbahn fasziniert. So erschuf der Künstler in seinen Gemälden ein von zerbrechlichen Frauengestalten bevölkertes idealisiertes Belgien zwischen Traum und Wirklichkeit.
(2): Marokko: Die Jahre des Flower Power
Ende der 60er Jahre zog es viele westliche Besucher an marokkanische Gestade, um es den großen Rocklegenden Janis Joplin und Jimi Hendrix gleichzutun und dort ihren ganz persönlichen Psychotrip zu erleben. Ganze Heerscharen von Hippies strömten in den Hafen von Essaouira und lebten in dieser wildromantischen Landschaft ihren Traum von Freiheit und Exotik weit entfernt vom Kapitalismus des Westens.
(3): Mauritius: Deeranees gebratener Fisch mit Gewürzen
In Vacoas-Phoenix hat Deeranee von Kindesbeinen an Fisch Vindaye gegessen und bereitet dieses typisch mauritische Gericht heute selbst zu. Dafür mariniert sie Schwertfisch und frittiert ihn anschließend. Wichtig sind frische Gewürze, die für einen besonders ausgeprägten Geschmack sorgen. Serviert wird der Fisch mit Reis und Linsen.
(4): Syrakus: Wiege der Ölmalerei
Die sizilianische Stadt Syrakus an der Küste des Ionischen Meeres gehört zu den Sehnsuchtsorten, die viele unbedingt einmal gesehen haben wollen. Darunter finden sich bis heute viele Künstler, die das Azurblau des Mittelmeers mit dem Pinsel einfangen wollen. Im 15. Jahrhundert revolutionierte einer von ihnen die Bildende Kunst durch Verbreitung einer neuen Maltechnik … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 11.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 04.05.2022 arte.tv Argentinien: Che Guevaras Lehr- und Wanderjahre / Das Berry: Wo sich die Hexen gute Nacht sagen / Island: Das Moosdessert von Inga / Südafrika: Ein Frosch im Dienst der Wissenschaft
Folge 1054 (45 Min.)(1): Argentinien: Che Guevaras Lehr- und Wanderjahre
1951 begab sich ein 23-jähriger Student auf einen Roadtrip, der ihn auf den Straßen Argentiniens 6.000 Kilometer quer durch Südamerika führen sollte. Sein Name: Ernesto Guevara. Seine Reise startete in Buenos Aires und dauerte über acht Monate. Dieses Abenteuer machte aus dem schmächtigen Jungen eine Ikone der Revolution und des sozialen Kampfes – und schenkte ihm den Stoff für sein erstes Buch „The Motorcycle Diaries. Latinoamericana. Tagebuch einer Motorradreise 1951/52“.
(2): Das Berry: Wo sich die Hexen gute Nacht sagen
Das Berry im Herzen Frankreichs ist eine ländliche Gegend mit sanften Tälern und Hochebenen, die dank ihrem fruchtbaren Boden schon seit Urzeiten im Wechsel der Jahreszeiten bewirtschaftet wird. Doch der friedliche Schein trügt, denn in Wirklichkeit ist das Berry ein Ort der Hexerei. Diesen Ruf zumindest hat es sich im Laufe der Jahrhunderte erworben, wobei Wahrheit und Fantasie dicht beieinanderliegen. Eine geheimnisvolle Welt, die vor allem von einer außergewöhnlichen Kenntnis der Natur zeugt – ihrer Vorzüge wie auch ihrer unheilbringenden Seiten.
(3): Island: Das Moosdessert von Inga
In Blönduós bereitet Inga ein uraltes Rezept zu: ein Dessert, das irgendwo zwischen Tarte und Crème brûlée anzusiedeln ist. Das Besondere daran sind die Zutaten, denn ihr feines Vanillearoma erhält sie durch eine Flechte, das sogenannte Isländisch Moos. Den Abschluss bildet eine feine Schicht aus karamellisiertem Zucker.
(4): Südafrika: Ein Frosch im Dienst der Wissenschaft
Im Schatten des Tafelberges präsentiert der botanische Garten von Kirstenbosch seit über hundert Jahren die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt Südafrikas. Weitab vom Lärm der Großstadt hört man den Wind in den Zweigen der Bäume rauschen. In den 1920er Jahren wurde hier ein Frosch zum Versuchsobjekt – und zum Verbündeten Tausender Frauen in der ganzen Welt … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 12.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 05.05.2022 arte.tv Bayern: Die blauen Bilder von Franz Marc / Rom: Am Anfang war die Via Appia / Elfenbeinküste: Der gebratene Thunfisch von Audrey / Paris: Die lebenden Toten von Saint-Germain-des-Prés
Folge 1055 (45 Min.)(1): Bayern: Die blauen Bilder von Franz Marc
Ein Pferd zu malen und dabei nicht die Realität wiederzugeben, sondern die Essenz des Pferdes zu erfassen – darum bemühte sich in einer fast besessenen künstlerischen Suche der visionäre Maler Franz Marc. Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte er zu den Mitbegründern der avantgardistischen Künstlerbewegung „Der Blaue Reiter“. Wie ein Jäger durchstreifte er die bayerischen Landschaften und versuchte in seinen Tierdarstellungen das einzufangen, was das menschliche Auge nicht zu sehen vermag. Wie im Rausch entwickelte Franz Marc dabei mit den Mitteln der abstrakten Kunst eine neue Bildsprache zum Ausdruck von Emotionen.
(2): Rom: Am Anfang war die Via Appia
Nur zehn Autominuten vom Kolosseum entfernt liegen mitten in der grünen Lunge Roms die Zeugen einer mehr als zwei Jahrtausende alten Vergangenheit: die von den Schuhsohlen unzähliger Wanderer glattpolierten Basalt-Pflastersteine der Via Appia, tief durchfurcht von den Spuren antiker Wagenräder. Die Via Appia zählt zu den ältesten Römerstraßen und gilt seit über 2.300 Jahren als Schlagader der Ewigen Stadt.
(3): Elfenbeinküste: Der gebratene Thunfisch von Audrey
In Abidjan kauft Audrey auf dem Markt Thunfisch und besorgt anschließend an einem weiteren Stand Atiéké, Grieß aus fermentiertem Maniok. Zu den beiden Hauptzutaten gesellen sich bei der Zubereitung gewürfelte Tomaten und Zwiebeln sowie rohe Paprika. Ein echt ivorischer Genuss!
(4): Paris: Die lebenden Toten von Saint-Germain-des-Prés
In der Rue Bonaparte 16 in Saint-Germain-des-Prés findet sich seit 1902 die französische Nationale Akademie für Medizin – eine ehrwürdige Einrichtung, die im Schatten ihrer berühmten Nachbarin, der Académie française, über die öffentliche Gesundheit wacht. Im 19. Jahrhundert versuchte man hier eine Befürchtung auszuräumen, die vielen Mitgliedern der Akademie schlaflose Nächte bereitete: lebendig begraben zu werden … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 13.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 06.05.2022 arte.tv Charles de Foucauld: Die marokkanische Offenbarung / London: Hauptstadt der Swinging Sixties / Fatimas kapverdischer Maisbrei mit Bohnen / San Francisco: Willkommen im Streetcar Suburb
Folge 1056 (45 Min.)(1): Charles de Foucauld: Die marokkanische Offenbarung
Der französische Forscher, Priester und Eremit Charles de Foucauld bereiste Ende des 19. Jahrhunderts als erster Europäer die bis dahin unerforschten Wüsten und Oasen Marokkos. Die Expedition wurde für ihn zur spirituellen Offenbarung und inspirierte ihn zu seinem Werk „Reconnaissance au Maroc“, einer Sammlung von Zeichnungen sowie literarischen und ethnographischen Texten.
(2): London: Hauptstadt der Swinging Sixties
London gilt bis heute als eines der wichtigsten Zentren für Rock, Pop und alternative Kultur – ein Trend, der in den 60er Jahren seinen Anfang nahm. In den Swinging Sixties begannen Künstler, mit Traditionen zu brechen und Symbole spielerisch zu entfremden. Dank einer unglaublich hohen Konzentration an Musik- und Modegenies wurde London zum Vorreiter der Bewegung und Mittelpunkt einer Kulturrevolution.
(3): Fatimas kapverdischer Maisbrei mit Bohnen
In São Domingos brät Fatima Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Gewürze und Kümmel in einem Kochtopf an. Dann gibt sie vorgegarte Bohnen hinzu und löscht das Ganze mit Kokosmilch ab. Wenn die Milch kocht, kommt Xerém – geschroteter Mais – hinzu. Nach einer weiteren Viertelstunde ist das leckere Gericht fertig.
(4): San Francisco: Willkommen im Streetcar Suburb
Der Sunset District in San Francisco hebt sich von den anderen Vierteln der kalifornischen Metropole ab. Hier gibt es weder viktorianische Villen noch Wolkenkratzer, sondern unzählige pastellfarbene Einfamilienhäuser, die sich an der Pazifikküste aufreihen wie Perlen an einer Kette. Eine Stadt in der Stadt, entstanden Ende des 19. Jahrhunderts dank der Entwicklung eines öffentlichen Verkehrsmittels … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 16.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 29.05.2022 arte.tv Jean Tinguely, der untypische Schweizer / Bosnien: Betörende Sevdalinka / Seychellen: Travis’ Hühnchen-Cari / Paris: Ein stinkreicher Künstler im Moulin Rouge
Folge 1057 (45 Min.)(1): Jean Tinguely, der untypische Schweizer
Jean Tinguely entspricht so gar nicht dem Klischee des pünktlichen, ordentlichen und vernünftigen Schweizers. Er schuf Kunstwerke, die keine andere Funktion haben, als den Betrachter zum Träumen zu bringen. Seine verrückten, humorvoll poetischen Maschinen brachen mit den gängigen Schönheitsidealen und machten Tinguely zum bedeutendsten Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts.
(2): Bosnien: Betörende Sevdalinka
Die Sevdalinka gilt als der Fado des Balkans. In Bosnien reicht die Geschichte der melancholischen Liebeslyrik bis ins 15. Jahrhundert zurück. Für die junge Generation des vom Krieg gezeichneten Landes verkörpern die traditionellen Volkslieder in serbokroatischer Sprache die Hoffnung, die alten Konflikte hinter sich zu lassen.
(3): Seychellen: Travis’ Hühnchen-Cari
An einem Straßenstand in Anse à la Mouche auf der Seychellen-Insel Mahé kauft Travis die Zutaten für sein Cari: ein Hühnchen, Kartoffeln, eine lokale Gewürzmischung, grüne Papaya und eine Kokosnuss für die Milch. Er lässt alles in einem Kochtopf schmoren und serviert das fertige Cari mit einem köstlichen Papaya-Chutney.
(4): Paris: Ein stinkreicher Künstler im Moulin Rouge
Am Fuße des Montmartre gibt es jeden Abend einen Grund zum Feiern. Bis heute ist das Moulin Rouge das bekannteste Varieté-Theater der französischen Hauptstadt und ein Symbol für ihr frivoles Nachtleben. Ende des 19. Jahrhunderts drängte sich hier ganz Paris, um den bestbezahlten Künstler jener Zeit live zu erleben. Mit Cancan und Erotik hatte seine Show allerdings nichts zu tun. Ganz im Gegenteil … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 17.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 10.05.2022 arte.tv Laurent Mauvigniers menschliche Touraine / Hawaii: Der Sport der Könige / Jennys niederländisches Kapitänsdinner / Sizilien: Der Geburtsort des Klinggedichts
Folge 1058 (45 Min.)(1): Laurent Mauvigniers menschliche Touraine
Die Touraine gilt als Garten Frankreichs und ist für prunkvolle Loire-Schlösser wie Chenonceau und Chambord bekannt. Den Schriftsteller Laurent Mauvignier jedoch interessiert nicht die königliche, sondern die menschliche Touraine: der Süden zwischen Tours und Châtellerault, wo er aufgewachsen ist. Er verließ die Region zwar mit 17 Jahren, kehrt aber immer wieder zurück, um sich von Land und Leuten inspirieren zu lassen. In „Des hommes“ (deutsch: „Die Wunde“) und „Histoires de la nuit“ erzählt er von menschlichen Schicksalen, die nicht immer geradlinig verlaufen.
(2): Hawaii: Der Sport der Könige
Schäumende Gischt, mächtige Wellen und das kurze, aber intensive Gefühl, eins mit dem Ozean zu sein … Die tiefblauen Weiten des Pazifiks vor Hawaii sind das Surferparadies schlechthin. Der einst Königen vorbehaltene Sport hat eine lange und legendenreiche Geschichte aus Faszination und Aneignung. Im Laufe der Zeit wurde die Inselkette vulkanischen Ursprungs zum Begegnungsort für hawaiianische und westliche Wellenreiter.
(3): Jennys niederländisches Kapitänsdinner
In Hilversum bereitet Jenny ein echtes Seemannsgericht zu. Das sogenannte Kapitänsdinner besteht aus Fleischbällchen und Erbsen mit Lauch und Speck. Seinen Namen verdankt das Gericht der Tatsache, dass auf See früher nur der Kapitän Fleisch serviert bekam.
(4): Sizilien: Der Geburtsort des Klinggedichts
Auf den ersten Blick ähnelt Mazzarino mit seinen weiten Tälern und kargen Hügeln einem Ort im Wilden Westen Amerikas. Doch dann erinnern mittelalterliche Burgruinen daran, dass man sich sehr wohl in Europa befindet – genauer gesagt in Sizilien. Anfang des 13. Jahrhunderts vollzog sich hier unter der Herrschaft Friedrichs II. eine klangvolle literarische Revolution … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 18.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 11.05.2022 arte.tv Shamini Flint: Inspektor Singh ermittelt in Singapur / Briançonnais: Land der Unbeugsamen / Aindreas’ irische Jakobsmuscheln mit Blutwurst / Bosnien und Herzegowina: Verhüllter Widerstand
Folge 1059 (45 Min.)(1): Shamini Flint: Inspektor Singh ermittelt in Singapur
Die Geschäftswelt des multikulturellen Stadtstaats Singapur wird von einem Verbrechen erschüttert. Doch Hilfe naht in Gestalt von Inspektor Singh, einer Art asiatischem Columbo! Erfunden hat das Ganze die Romanautorin Shamini Flint, die selbst in Singapur lebt und als ehemalige Anwältin das nötige Know-how mitbringt. Ihr Inspektor Singh ermittelte bereits in sieben Fällen. Die Krimireihe wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
(2): Briançonnais: Land der Unbeugsamen
Im äußersten Südosten Frankreichs, an der Grenze zu Italien, liegt das Briançonnais mit seinen tiefen Tälern und hohen Gipfeln. Eine unsichtbare und unzähmbare Kraft scheint die Landschaft und ihre Bewohner zu beseelen. Es heißt, Letztere hätten die Gerechtigkeit und Freiheit im Blut. Unbeugsam, stolz und solidarisch sind sie die alleinigen Herrscher ihrer majestätischen Berglandschaft.
(3): Aindreas’ irische Jakobsmuscheln mit Blutwurst
In Indreabhán bringt Aindreas zwei typische Produkte seiner Region auf den Teller: Jakobsmuscheln, die er kurz mit Knoblauch, Petersilie und Butter anbrät, und Blutwurst, die in Irland früher traditionell zum Frühstück serviert wurde. Als Beilage gibt es grüne Bohnen und Kartoffelbrei.
(4): Bosnien und Herzegowina: Verhüllter Widerstand
Römisch, osmanisch, österreich-ungarisch und unverkennbar bosnisch: Mostar hat praktisch alle Besatzungen und Spaltungen durchgemacht und doch nie kapituliert. 1941 fiel die Stadt in die Hände der Achsenmächte, die Bewohner wurden zu Geiseln. Doch aller Gefahr zum Trotz organisierte sich der Widerstand. Allerdings hielt man sich bedeckt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 19.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 12.05.2022 arte.tv Julien Gracq: Romantische Loire / Kanada: Auf den Spuren der Bisons / Alis jordanische Engelshaar-Nester / Wyoming: Frauen an die Macht
Folge 1060 (45 Min.)(1): Julien Gracq: Romantische Loire
Louis Poirier, alias Julien Gracq, zählt zu den bedeutendsten französischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Neben Erzählungen und Essays veröffentlichte er 19 Romane, darunter „Auf Schloss Argol“ und „Der Versucher“, in denen Reisebericht, Selbstfindungsroman und fantastischer Symbolismus miteinander verwoben werden. Eine besondere Rolle spielen im Werk des gelernten Geografen die Landschaften seiner Heimatregion Loire. Gracq wurde eins mit ihnen und sublimierte sie, so dass zwischen den Zeilen das sanfte Rauschen der Loire zu erklingen scheint.
(2): Kanada: Auf den Spuren der Bisons
In den weiten Ebenen Westkanadas lässt das Donnern von Hufen die Kraft jenes Tieres erahnen, das als Symbol dieses Landes gilt: der Bison. Den First Nations war das Wildrind heilig, die britischen Siedler rotteten es bis Ende des 19. Jahrhunderts praktisch aus. So wurde der Bison zum Sinnbild für den kulturellen Genozid an den indigenen Völkern, deren Land von der Regierung konfisziert wurde. Heute sind die Bisons zurück, dank der Bemühungen privater Züchter. Das imposante Tier verkörpert die Brüche und Spaltungen einer ganzen Nation.
(3): Alis jordanische Engelshaar-Nester
In Amman bereitet Ali einen Nachtisch aus dem Westjordanland zu. Die Süßspeise besteht aus Engelshaar, einer Mischung aus drei verschiedenen Käsesorten, Pistazien und Zuckersirup. Das delikate Dessert wird auf einem großen Rost aus Aluminium oder Stahl direkt über dem Feuer gebacken. Damit dabei nichts schief geht, braucht es viel Fingerspitzengefühl!
(4): Wyoming: Frauen an die Macht
Wer in Jackson Hole ankommt, wird von zwei imposanten Bergen begrüßt: linker Hand vom Gros Ventre („dicker Bauch“), rechter Hand vom Grand Teton („großer Busen“). Die äußerst bildlichen Namen gehen auf französische Trapper zurück, die – fern der Heimat – ihre Sehnsüchte auf die Bergketten projizierten. Doch Frauen sind im US-Bundesstaat Wyoming nicht nur Teil der Naturkulisse. Anfang des 20. Jahrhunderts beschloss eine kleine Gruppe von ihnen, bei den Kommunalwahlen zu kandidieren … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 20.05.2022 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 13.05.2022 arte.tv
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