423 Folgen, Folge 101–125
Das Bauhaus – Mythos und Missverständnis (Deutschland)
Folge 101 (15 Min.)1919 wurde in Weimar ein Mythos geboren. Sein Schöpfer, der Architekt Walter Gropius (1883 – 1969), hatte die Vision vom klaren, durchsichtigen und funktionalen Bauwerk für den neuen Menschen. Konzept war das Zusammenwirken von Künsten und Handwerk, und bald arbeitete an der neu gegründeten Bauhaus-Schule auch die Industrie mit. Viele der so entstandenen Serienprodukte sind heute Klassiker. Künstler wie Lionel Feininger und Paul Klee lehrten dort. Es war ein Ort der Feste und Manifeste. Nach dem Umzug nach Dessau wurde das neue Hauptgebäude, ein transparenter Kubus aus Beton und Glas, zum zukunftsweisenden Symbol für die Schule. Den Nationalsozialisten war das Bauhaus jedoch ein Dorn im Auge, und das Institut musste schließen. Heute findet man die Spuren der Bauhaus-Künstler in der ganzen Welt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 26.07.1998 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 02.08.1998Die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl (Deutschland)
Folge 102 (15 Min.)In Brühl, auf halbem Weg zwischen Köln und Bonn, ließ sich der Kurfürst und Erzbischof von Köln, Clemens August aus dem bayrischen Haus Wittelsbach, das Schloss Augustusburg erbauen. 1725 legte er den Grundstein. Die Bauarbeiten dauerten 40 Jahre. Unter der Anleitung des berühmten Baumeisters François de Cuvilliés entstand ein Lustschloss mit dem Charakter einer Residenz, ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Kernstück von Augustusburg ist das von Balthasar Neumann entworfene Treppenhaus, die vielleicht prächtigste, wirkungsvollste und schönste Hervorbringung des Rokoko in ganz Deutschland, gekrönt von einem überwältigenden Deckenfresko von Carlo Carlone. Um seiner Leidenschaft für die Jagd mit Falken besser frönen zu können, ließ Clemens August im nahegelegenen Falkenlustbusch ein Jagdschloss errichten, Schloss Falkenlust, ein intimes Refugium von hohem künstlerischen Rang. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 22.11.1998 3sat Der Rammelsberg und Goslar (Deutschland)
Folge 103 (15 Min.)Ohne den Rammelsberg und sein Erz, ohne den Bergbau wäre die Stadt Goslar am Nordrand des Harzes wohl nie zu einem Hauptsitz der deutschen Kaiser und zu einer wichtigen Handels- und Hansestadt geworden. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere So. 13.12.1998 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 06.12.1998Der Dom zu Speyer – Die Kirche der salischen Kaiser (Deutschland)
Folge 104 (15 Min.)Der Dom zu Speyer ist die größte heute noch erhaltene romanische Kirche. Kaum war er gekrönt, hatte Konrad der Zweite, der erste Salier auf dem Kaiserthron, beschlossen, am Ufer des Rheins einen Dom zu erbauen. In dem bis dahin unbedeutenden Städtchen Speyer sollte der größte Dom der Christenheit entstehen. Um 1027 legte er den Grundstein, geweiht wurde der Dom 1061 unter Heinrich dem Vierten, dem Enkel des Gründers. Zwanzig Jahre später lässt Heinrich der Vierte, der von Speyer aus nach Canossa gezogen war, um sich vom päpstlichen Bann zu lösen, den Dom völlig neu gestalten. Der Dom wird zum Vorbild zahlreicher Kirchenbauten des frühen Mittelalters. 1689 in Brand gesetzt und 1794 von französischen Revolutionstruppen verwüstet, kann 1806 der schon beschlossene Abriss in letzter Sekunde verhindert werden. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere So. 06.12.1998 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 13.12.1998Die Mühlen von Kinderdijk (Niederlande)
Folge 105 (15 Min.)Die 19 Windmühlen von Kinderdijk, im Süden der Niederlande, wurden vor 250 Jahren erbaut. Sie sollten das Hinterland nahe Rotterdam trocken legen. Die durch Windkraft angetriebenen Windräder der Mühlen setzen Schaufelräder in Bewegung. Diese heben das Wasser vom Kanal im Polder, dem trockenzulegenden Land, in einen höheren Kanal. – Film über das UNESCO-Weltkulturerbe und seine Geschichte. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 20.12.1998 3sat Ayutthaya – Die Hauptstadt Siams (Thailand)
Folge 106 (15 Min.)Im 14. Jahrhundert entstand ein großes Machtzentrum in Siam, dem heutigen Thailand: das Königreich Ayutthaya, „die gesegnete Stadt der Engel und Könige“. Die Ruinen der Chedis, die imposanten glockenförmigen Türme und die mächtigen Tempel- und Klosterbauten lassen noch heute die einstmalige Größe und Pracht dieser mittelalterlichen Stadtanlage erraten. Mit der Zerstörung der Stadt Ayutthaya im 18. Jahrhundert durch birmanische Truppen ging auch das Königreich Ayutthaya zu Ende. Viele der Schätze wurden erst später geplündert oder durch Kriege zerstört. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere So. 02.05.1999 3sat Sukhothai – Die Ruinenstadt der alten Königsstadt (Thailand)
Folge 107 (15 Min.)Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten ist die weltweit größte Tempelanlage Sukhothai, im Zentrum Thailands, wieder frei zugänglich. Es ist ein weitläufiges Gelände aus Tempelruinen und überlebensgroßen, fast magisch erscheinenden Buddhastatuen. Der thailändische König bezeichnete diese Tempelbauten als ein Symbol thailändischer Identität. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 09.05.1999 3sat Der Dom zu Aachen (Deutschland)
Folge 108 (15 Min.)Über 1100 Jahre ist es her, dass Karl der Große Aachen zum Mittelpunkt seines Reiches wählte. Auf den Ruinen einer römischen Therme ließ er hier seine Pfalzkapelle errichten. Dieser achtseitige Zentralbau mit seinem sechzehnseitigen Umgang bildet den Kern des heutigen Doms. Karl verdeutlichte mit der Kirche seinen Machtanspruch, Erbe des Römischen Reiches zu sein. Nach seinem Tod verlangte bald der Strom der Pilger nach mehr Raum. So wurde eine Kapelle nach der anderen dazu gefügt. Im Osten steht dem Oktogon ein Chor vor, welchen gotische Baumeister im 15. Jahrhundert als Raum für den Karlsschrein konstruierten. Dieser Film offenbart uns nicht nur die Geschichte des Domes, sondern auch seine spirituelle Dimension, unter die Karl der Große ihn stellte. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere So. 30.05.1999 3sat Hallstatt – Drei Jahrtausende Salz (Österreich)
Folge 109 (15 Min.)Dieser Film erzählt mit berückend schönen Bildern die Geschichte einer abgeschiedenen Region im österreichischen Salzkammergut. Hier in Hallstatt befindet sich das älteste Salzbergwerk der Welt. Schon zu prähistorischen Zeiten bauten Menschen in einer hochentwickelten Kultur das weiße Gold ab. Die Zeugnisse ihrer Existenz hat das Salz konserviert. Hallstatt selber konnte wegen seiner Lage zwischen einem See und einem Berg nie sehr groß werden, aber das Salz brachte fortwährenden Wohlstand mit sich. Die Stadt liegt in einer idyllisch schönen Landschaft in den Alpen und lebt heute auch vom Tourismus. Das Bemerkenswerte dieser Region ist die Dauerhaftigkeit, mit der sich diese Kulturlandschaft seit Jahrtausenden erhält. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere So. 06.06.1999 3sat Krumau – Juwel an der Moldau (Tschechien)
Folge 110 (15 Min.)Am Rande des Böhmerwaldes, nahe der Stadt Budweis, liegt das mittelalterliche Krumau. Es steht auf beiden Seiten der Moldau, und auf einer felsigen Anhöhe erhebt sich Böhmens zweitgrößtes Schloss. Drei mächtige Herrschergeschlechter, die Rosenberger, die Eggenberger und zuletzt die Schwarzenberger, haben Burg und Stadt geprägt. Durch seine lange Geschichte bietet Krumau ein einzigartiges Ensemble aus Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko. Eigens für den Film durfte auch das erst vor kurzem wieder eröffnete Barocktheater zu neuem Leben als Opernhaus erwachen. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere So. 13.06.1999 3sat Original-TV-Premiere Di. 08.12.1998 ORF 2 Die Freiheitsstatue – Symbol der Freiheit (USA)
Folge 111 (15 Min.)Die Freiheitsstatue wurde 1883 auf dem Fundament einer Festung auf Liberty Island, einer Insel im Hudson River, aufgestellt. Die Kolossalfigur entstand in der Werkstatt des Bildhauers Frederic Auguste Bartholdi aus Colmar im Elsass. Sie war ein Geschenk der Franzosen zum 100. Jahrestag der US-Unabhängigkeitserklärung. Aus der Ikone der Neuen Welt, dem Mythos der Freiheit, ist eine Attraktion geworden; kein Kunstwerk hat die Gefühle so vieler Menschen bewegt wie die Freiheitsstatue. (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere So. 20.06.1999 3sat Québec – Das französische Herz Nordamerikas (Kanada)
Folge 112 (15 Min.)Im Jahr 1603, als französische Seefahrer unter der Leitung von Samuel de Champlain am Mündungstrichter des St.-Lorenz- Stroms an Land gingen, stand dort nur eine Siedlung der Irokesen. Ursprünglich wollte de Champlain an diesem Ort lediglich eine kleine Handelsniederlassung errichten – 80 Jahre später jedoch stand auf dem Handelsplatz die Barockkirche Notre Dame des Victoires, die älteste Steinkirche Nordamerikas. Immer mehr Siedler kamen aus Frankreich, und bald war die Stadt Quebec entstanden. Die gleichnamige Provinz wurde unter dem Sonnenkönig Ludwig IV. zum Kronland Frankreichs. Die Engländer haben die französische Siedlung immer wieder angegriffen. Am 13. September 1759 gelang ihnen die endgültige Eroberung. Die französischstämmigen Einwohner rächten sich auf besondere Weise: Mit zwölf bis 15 Kindern trug jede Familie zur Bewahrung des französischen Erbes bei. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 04.07.1999 3sat Neapel – Stadt der Gegensätze (Italien)
Folge 113 (15 Min.)Neapel fasziniert mit seiner Melange aus brodelndem, lautem Alltagsleben und den Oasen der Ruhe in den Kreuzgängen der vielen Altstadtklöster und ihren Kirchen. Eine Stadt der Gegensätze. Als in Neapel der Wohnraum knapper wurde, baute man in die Höhe. Die ersten mehrstöckigen Hochhäuser Europas entstanden schon im 16. Jahrhundert – mit fensterlosen Kleinwohnungen für Großfamilien im Erdgeschoss. Das ist das arme und kriminelle Gesicht der Stadt. Auf der anderen Seite war Neapel schon immer eine Stadt der Künste. Um ihrer Willen kamen Gelehrte zu allen Zeiten nach Neapel.
Neapel wurde dort gegründet, wo der Körper der Sirene Parthenope an Land gespült wurde. Ein Omen – nicht nur ein gutes. Auch Seuchen, Erdbeben, Vesuvausbrüche schien der Gesang der Sirene magisch angezogen zu haben. Da bedurfte es eines starken Schutzheiligen: San Gennaro. Der heilige Januarius hat eine eigene, reich ausgestattete Kapelle im Dom. Hier lagert sein geronnenes Blut in zwei Ampullen und wird während eines inszenierten Spektakels zweimal im Jahr flüssig. Bleibt das Blutwunder aus, ist dies ein böses Omen für die Stadt. Für die einen ist Neapel die chaotischste, lärmendste und stinkendste Stadt der Welt, für die anderen die schönste, reichste und lebendigste.
Nur wer Napoli gesehen hat und sie nicht liebt, mag woanders sterben. Die anderen kehren immer wieder zurück. Schon lange ist Neapel nicht mehr nur die Stadt der Camorra, der organisierten kriminellen Familienclans. Kunstwerke, Baudenkmäler, mediterrane Lebensart, die Drohung des Vesuvs und ein Hauch Morbidität ziehen immer mehr Touristen an. Und da sie im Gedränge Neapels trotzdem kaum auffallen, besteht auch nicht die Gefahr, dass Neapel zu einem Freilichtmuseum wird. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 18.07.1999 3sat Pompeij – Zeitreise in die Antike (Italien)
Folge 114 (15 Min.)Farblos, abstrakt, eine Angelegenheit für Geschichtsforscher wäre das große römische Reich ohne Pompeji geblieben. Aber die Ausgrabung dieser Geisterstadt im Golf von Neapel macht die alten Römer wieder lebendig – zumindest in den Vorstellungen der Besucher. Im Jahre 62 nach Christus hatte ein Erdbeben die Stadt verheert. Der Wiederaufbau war noch gar nicht abgeschlossen, als am 24. August 79 der Vesuv ausbrach und Pompeji unter einer sechs Meter dicken Schicht aus Asche und Bimssteinkieseln verschüttete – und konservierte. Der Kaiser entschied, den von den Göttern verfluchten Ort nicht wieder aufzubauen. Pompeji geriet in Vergessenheit. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere So. 25.07.1999 3sat Ferrara – Musenhof und Machtzentrale (Italien)
Folge 115 (15 Min.)Ferrara in Venetien – die Stadt der Renaissance – erlebte ihre Blütezeit unter der Herrschaft des Fürstengeschlechts der Este im 15. und 16. Jahrhundert. 200 Jahre regierte die Familie – es waren die glanzvollsten in der Stadtgeschichte. Der Fürstenhof, das Castell, war Machtzentrale und Musentempel gleichzeitig: Höfisches Leben, das waren Dichtung, Wissenschaft und die schönen Künste. Dichter wie Ariost und Torquato Tasso machten den Hof von Ferrara weltberühmt. Schon früh wurde eine Universität gegründet. Glanzvoller Höhepunkt der Stadt war die Hochzeit der berühmten und berüchtigten Lucrezia Borgia, der Tochter Papst Alexanders VI., mit dem Erbfolger von Ferrara.
Ihr und ihres Vaters erbittertster Feind war Girolamo Savonarola, dessen Bußpredigten den Hof und die Bürger der Stadt aus der Dekadenz und dem Wohlleben aufrütteln sollten. Er starb am Galgen. Erklärtes Ziel der Este war es, die mittelalterliche Enge der Stadt zu überwinden. Die Bauwerke, die unter ihrer Herrschaft entstanden, prägen die Stadt noch heute. In keinem anderen Gebäude Ferraras wird die Lebensart des 15. Jahrhunderts so lebendig wie in der Casa Romei.
Im Lustschlösschen der Este, Schivar la Noia, kann man die berühmten erotischen Fresken bewundern, und der Palazzo dei Diamanti bringt den Besucher mit seinen Tausenden von Marmorpyramiden ins Staunen, die geschliffene Edelsteine imitieren. Bis 1597 regierte das Geschlecht der Este, dann fiel die Stadt an den Kirchenstaat zurück. Ferraras Glanzzeit war zu Ende. Die Dokumentation aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ stellt die Geschichte der Stadt Ferrara vor. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 15.08.1999 3sat Vicenza – Die Stadt Palladios (Italien)
Folge 116 (15 Min.)„“Città del Palladio““ so nennen die Bürger des Veneto stolz Vicenza. Und dies nicht ohne Grund: Kein anderer Baumeister hat das Gesicht dieser Stadt so nachhaltig geprägt wie Andrea Palladio (1506–1580), der Meister der Hochrenaissance. In dessen Entwürfen und Bauwerken verbinden sich klassische Eleganz und antike Vorbilder zu einer idealen Einheit. 1524 kam der junge Andrea als Lehrling in eine Steinmetzwerkstatt nach Vicenza. In den folgenden 60 Jahren gestaltete er die gotische Kleinstadt nach seinen Maßstäben um. Sein bedeutendster Bau im Zentrum der Stadt ist die „“Basilica Palladina““, deren umlaufende Marmorfassade sich in eingeschossigen Arkaden öffnet.
Ihr gegenüber die „“Loggia del Capitano““ mit hohen Rundbogenarkaden. Innerhalb der Stadtmauern hat Palladio für zwölf Bauherren Palazzi entworfen. Viele reiche Bürger der Stadt wollten sich darüber hinaus eine der gerühmten Villen auf dem Land bauen lassen, darunter die „“Villa Rotonda““, die beispielhafteste unter den Profanbauten der Spätrenaissance. Den Italienreisenden Goethe zog es magisch hin zu Palladio, dem Erneuerer der antiken Baukunst, „“der erst mit unglaublicher Mühe sich an den Alten herangebildet, um sie alsbald durch sich wiederherzustellen““, so schrieb der Dichterfürst. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 22.08.1999 3sat Paphos – Wallfahrtsort der Aphrodite (Zypern)
- Alternativtitel: Antike Spuren rund ums Mittelmeer - Paphos: Wallfahrtsort der Aphrodite (Zypern)
Folge 117 (15 Min.)Paphos auf der Insel Zypern ist seit fast 9000 Jahren ein Wallfahrtsort. Bereits in der Megalithzeit wurde hier eine Fruchtbarkeitsgöttin verehrt, deren Kult um 3000. v. Chr. ihren Höhepunkterreichte. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere So. 07.05.2000 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 05.09.1999Kairouan – Heilige Stadt des Maghreb (Tunesien)
Folge 118 (15 Min.)Sie ist die vierte heilige Stätte des Islams nach Mekka, Medina und Jerusalem. Denn hier, als die Araber einst nach Afrika vordrangen, rammte der Heerführer Oqba ibn Nafi seinen Speer in den unwirtlichen Steppenboden und gründete die erste arabische Stadt Afrikas. Kaum zwei Stunden entfernt von der kleinen Stadt sonnen sich am Strand Tunesiens Heerscharen von Touristen. Aber nahezu unbemerkt von all dem Trubel trotzt Kairouan der Moderne. Hier lebt man im Rhythmus des Islams. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 06.08.2000 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 19.09.1999Das Colosseum von El Djem – Die goldene Krone Afrikas (Tunesien)
Folge 119 (15 Min.)Die mächtige Arena von El Djem, in der kargen Steppe Mitteltunesiens gelegen, war eine der größten des römischen Imperiums, annähernd so groß wie das Colosseum in Rom: Ein überragender Monolith, 150 Meter lang und 120 Meter breit, mit einer Höhe von 36 Metern. Es ist ein geschichtliches Denkmal der Bürger von Thysdrus, die eine solche Arena 200 Jahre nach Christus mitten in der Steppe zu bauten, – weit entfernt vom Meer und allen Handelsstraßen. Es ist ein Denkmal der blühenden Kultur des antiken Thysdrus, das nach Karthago die zweitgrößte Stadt des römischen Imperiums in Afrika war.
Noch heute kann man die Kämpfe der Gladiatoren mit Löwen und Tigern, die mörderischen Wagenrennen, die Todesschreie und das Geschrei einer vieltausendfachen Menschenmenge beim Anblick dieses Bauwerks erahnen, dessen Steinquader und unzählige Rundbögen in der abendlichen Sonne glänzen. Die Dokumentation aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ erzählt die Geschichte des Colosseums von El Djem, Tunesien. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 05.09.1999 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 26.9.1999Sousse – Die Festung der Aghlabiden (Tunesien)
Folge 120 (15 Min.)Sousse, eine Hafenstadt im tunesischen Sahel, ist strategisch günstig gelegen und gehörte in ihrer 3000-jährigen Geschichte Phöniziern, Arabern, Türken und Europäern. Ihr Gesicht gaben ihr im 9. Jahrhundert die Aghlabiden, eine Dynastie, die im Auftrag der Herrscher von Bagdad Nordafrika eroberte. Die Aghlabiden bauten die Stadtmauer von Sousse, eine Moschee, eine Zitadelle und den Ribat, ein Wehrkloster. Die Altstadt von Sousse wurde restauriert und von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 07.11.1999 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 10.10.1999Leptis Magna – Römische Handelsmetropole in Nordafrika (Libyen)
Folge 121 (15 Min.)Ruinen und andere Zeugnisse des Römischen Reiches gehören zu den beliebtesten Touristenzielen. Bildungsreisende aus aller Welt suchen rund ums Mittelmeer nach Spuren der Antike. Jahrhunderte lang war Leptis Magna an der Küste Libyens unter Sanddünen begraben. Seit den 20er Jahren brachten Ausgrabungen großzügig angelegte Straßen und Märkte zutage, Prunkbauten, Tempel, Bäder, einen Hafen mit Lagergebäuden. Leptis Magna ist eine Großstadt gewesen. Heute ist es eine der besterhaltenen römischen Ruinenstädte überhaupt, doch bisher nur wenig bekannt.
Auf Grund der politischen Situation Libyens war sie für Reisende lange Zeit fast unerreichbar. Der Film streift mit Iddibal Caphada Aemilius, einem Kaufmann aus der Zeit des Kaisers Augustus, durch die verlassene Stadt und ihre Umgebung. Er führt durch die Geschichte und verdeutlicht das alltägliche Leben in Leptis Magna. 200 Jahre später – die Erzählung springt in die Zeit des Kaisers Septimius Severus und folgt Lucius Caphada, einem Nachfahren des Kaufmanns.
Die Stadt ist noch reicher und größer geworden. Lucius besucht das Hadriansbad, das Neue Forum und das Amphitheater. In der Stadt herrscht Luxus und Dekadenz. Der beginnende Niedergang ist schon spürbar. Wasser war im römischen Reich ein kostbares Gut. Davon und von den Geheimnissen der römischen Baukunst erzählt der „Pont du Gard“, die größte erhaltene Äquaduktbrücke der Antike. Im ersten Jahrhundert nach Christus erbauten die Römer diese fast 50 Meter hohe Aquäduktbrücke als Teil einer Wasserleitung für das heutige Nîmes.
In drei Arkadenreihen mit 64 Rundbögen überquert dieses Monument den Fluss Gardon. Damals floss Wasser über das 265 Meter lange Konstrukt, um die heutige Stadt Nimes im Süden Frankreichs zu versorgen. Der Film entführt den Zuschauer in die Gedankenwelt des Baumeisters von einst und führt in die Geheimnisse der römischen Baukunst ein. Indem die Zuschauer dem architectus über die Schulter schauen, wird der Pont du Gard zu einem lebendigen Zeugnis römischer Zivilisation. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere So. 12.09.1999 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 17.10.1999Ghadames – Die unterirdische Oase (Libyen)
Folge 122 (15 Min.)Ghadames – eine Oase in Libyen am Dreiländereck zu Algerien und Tunesien – ist ein legendärer Ort in der Sahara. Dort kreuzten sich fünf Karawanenwege, dort zogen reiche Großhändler und Karawanenspediteure die Fäden des Transsaharahandels. Einzigartig ist die extrem kompakte, dem Wüstenklima perfekt angepasste Lehmarchitektur der Stadt. Labyrinthisch verlaufen Gassen und Gänge, die von Häusern überbaut sind – man wähnt sich unter der Erde. Die Bewohner sind in den 1970er Jahren in die von der Regierung bereitgestellte Neustadt umgezogen, pflegen aber die Lehmstadt und ihre alten Häuser, die zum Teil noch eingerichtet sind.
Viele Ghadami, vor allem die alten, sitzen nach wie vor auf den angestammten Steinbänken, beten, halten Mittagsschlaf in den alten Häusern. Zum Freitagsgebet strömen alle in die altehrwürdigen Moscheen. Auch der Zugang zu den noch bewirtschafteten Palmengärten führt durch die unterirdisch anmutende Stadt. Ansonsten aber ist Ghadames verlassen. Die Dokumentation aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ lässt die Geschichte von UNESCO-Welterbe Ghadames wieder aufleben. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 21.11.1999 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 24.10.1999Pont du Gard – Römisches Aquädukt von Nimes (Frankreich)
Folge 123 (15 Min.)Der Pont du Gard im Süden Frankreichs ist die größte erhaltene Aquäduktbrücke der Antike. Sie gilt nicht nur der UNESCO als Weltkulturerbe, sondern Architekten bis heute als ein Weltwunder römischer Baukunst; erbaut wurde sie im 1. Jahrhundert n. Chr. von den Römern. Der Film zeigt nicht nur die architektonische Schönheit des Pont du Gard, sondern beschreibt auch die Grundsätze des römischen Wasserbaus, die am Beispiel dieses gewaltigen Bauwerks modellhaft aufgezeigt werden. (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere So. 30.01.2000 3sat Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 31.10.1999Arles – Römische Spuren und die Stadt Vincent van Goghs (Frankreich)
Folge 124 (15 Min.)Römische Kultur und romanisches Erbe prägen das Stadtbild und die Geschichte von Arles, das einmal die zweitgrößte Stadt des römischen Imperiums war. Ein halbes Jahrhundert später entwickelte sich Arles zu einem religiösen Zentrum. Arles ist aber auch die Stadt Vincent van Goghs. Er zog im Februar 1888 nach Arles. Hier schuf er seine bekanntesten Werke. Zusammen mit Paul Gauguin wollte er eine Künstlerkolonie gründen. Das Zusammenleben der beiden Maler endete jedoch in einem Zusammenbruch van Goghs. Nach seiner Selbstverstümmelung und wiederholten Anfällen geistiger Verwirrung ging van Gogh von Arles in die Heilanstalt von St.-Remy-de-Provence. In vielen Briefen an seinen Bruder Theo beschreibt Vincent van Gogh seine Sicht auf Arles. Diese Briefe dienen dem Film als Textgrundlage und stehen in einem reizvollen Kontrast zu dem römisch-romanischen Weltkulturerbe. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere So. 07.11.1999 3sat Carcassonne – Der Traum einer Burg (Frankreich)
Folge 125 (15 Min.)Carcassonne, im Süden Frankreichs zwischen Montpellier und Toulouse gelegen, wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. von iberischen Kelten gegründet. Die Römer machten den Hügel durch den Bau einer Schutzmauer zum Kastell. Im 5. Jahrhundert eroberten Westgoten die Stadt, im 8. Jahrhundert die Araber, die Pippin der Kurze 759 vertrieb. Im 12. Jahrhundert baute Graf Trencavel an die höchste Stelle des Hügels auf Teile der römischen Stadtmauer ein Grafenschloss. Carcassonne wird ein zentrales Element im Verteidigungssystem an Frankreichs Grenze zu Aragon. Mitte des 13. Jahrhunderts wird die baufällig gewordene Mauer durch eine zweite äußere Stadtmauer „geschützt“. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere Sa. 13.11.1999 3sat
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