Staffel 1, Folge 1–20

Staffel 1 von „Inselträume“ startete am 06.07.2009 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Die wirtschaftliche Lage der Inseln ist heute prekär. Früher sicherte der Export von Kopra – dem Kernfleisch der Kokosnuss, aus dem Öl gewonnen wird – den Insulanern ein regelmäßiges Einkommen, doch heute ist diese Einnahmequelle versiegt. In den Geschäften werden überwiegend importierte Nahrungsmittel angeboten. Nur Beamte, deren Gehalt dreimal so hoch ist wie auf dem französischen Festland, können sich die enormen Lebenskosten leisten. Wegen der schlechten Verkehrsverbindungen mit dem Festland sind auch Touristen rar.
    Viele Menschen auf den Marquesas haben eigene Wege gefunden, um der Einsamkeit zu entfliehen: Jean-Michel, der einzige Imker der Insel, befasst sich mit seinen Bienenvölkern. Ben, der Geschichtenerzähler, spricht gern über die traditionellen Glaubensvorstellungen der Polynesier: So kann zum Beispiel der Geist eines Toten nachts den Angehörigen erscheinen, wenn ihm seine Bestattung nicht gefallen hat. Sta erbaut sein Haus auf dem Land, das er von seinem Vater geerbt hat und auf dem früher zahlreiche Schlachten zwischen Eingeborenen-Stämmen stattfanden.
    Tea, der Knochenschnitzer, geht im Angesicht des Ozeans seiner Arbeit nach. Die Insel Ua Pou wird alle drei Wochen durch die Ankunft des Versorgungsschiffs, das hier Aranui genannt wird, aus ihrem Schlummer gerissen. In seinen Containern befindet sich alles, was die Insulaner brauchen. Auch eine Handvoll Touristen sind an Bord und werden von Tänzerinnen empfangen. Doch die Besucher werden nur einen Tag auf Ua Pou bleiben und den vollen Reichtum der einheimischen Legenden und Traditionen nicht ausschöpfen können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    „Nur wer im Verborgenen lebt, lebt glücklich!“, so könnte der Wahlspruch der Bewohner von Nantucket lauten. Auf der nur 150 Kilometer östlich von Boston gelegenen Atlantikinsel ist man vor allem bestrebt, sich vor fremden Blicken zu schützen. Industriebosse, Banker, Sänger, Schauspieler und Politiker leben auf der ehemals vom Walfang lebenden Insel diskret und zurückgezogen in ihren herrschaftlichen Anwesen. Sie wollen inkognito und unter sich bleiben. Journalisten und Fotografen sind auf Nantucket nicht erwünscht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    Marajó im Mündungsdelta des Amazonas ist die größte Flussinsel der Welt. Wie ein Schild schützt sie den legendären Strom vor den Launen des Ozeans. Marajó ist unter anderem für seine Büffel bekannt; hier gibt es den Bestand Brasiliens. Brasilien galt lange als größtes katholisches Land der Welt. Heute sind dagegen auch auf Marajó Anhänger der Pfingstbewegung und verschiedener evangelischer Freikirchen zu finden, besonders in den ärmeren Bevölkerungsschichten. Doch der Katholizismus bleibt in Brasilien fest verankert, wie sich nicht zuletzt beim größten religiösen Fest des Landes, dem „Círio de Nazaré“ in Belém, zeigt. Hierbei wird nicht nur die Madonna angebetet, sondern auch eine Woche lang getanzt, sobald abends die Sonne untergeht und die Temperatur erträglich wird.
    Auf Marajó wie anderswo in Brasilien finden sich bis heute die Spuren der portugiesischen Kolonialherrschaft. Ein Großteil der indianischen Ureinwohner der Insel fielen Infektionskrankheiten zum Opfer oder wurden zur Assimilation gezwungen. Carlos Amaral ist einer der letzten Insulaner, die noch die traditionellen Töpfertechniken beherrschen und die althergebrachten symbolträchtigen Motive kennt. Mit den portugiesischen Kolonialherren waren auch afrikanische Sklaven nach Marajó gekommen. Ihre Nachkommen, die sogenannten Quilombolas, bilden bis heute eine eigenständige Bevölkerungsgruppe.
    Doch die Mehrzahl der Insulaner sind „Caboclos“, Mischlinge aus Indios und Europäern. Einer von ihnen ist Antonio Carlos Agusto, der den Verband der lokalen Krebsfischerinnen und -fischer leitet. Antonio Carlos lebt mit seiner Familie in einem Holzhaus mitten im Amazonas-Urwald, der heute durch rigorose Abholzung bedroht ist. Neben der Krebsfischerei verdient er seinen Lebensunterhalt mit der Ernte von Açaí-Früchten. Diese wachsen hoch oben in den Wipfeln einer bestimmten Palmenart. Açaí-Früchte sind ausgesprochen nährstoffreich und dienen zur Herstellung eines hochenergetischen Saftes. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 4 (45 Min.)
    Die Inselgruppe der Lofoten im Nordwesten Norwegens ist wohl einer der spektakulärsten Orte der Welt. Hier, im Land der Polarnacht und der Mitternachtssonne, ist die Bevölkerungsdichte so gering wie nirgendwo sonst in Europa. Im Winter kann die Temperatur bis auf 30 C unter Null absinken. Dann verschwindet alles unter einer Schneedecke, und die Nächte dauern bis zu 24 Stunden! Die Inselbewohner haben sich an die raue Natur angepasst. Es sind offene, gastfreundliche Menschen, die von der Kabeljaufischerei leben und gut in die norwegische Gesellschaft integriert sind.
    Platz ist auf den Lofoten reichlich vorhanden, und Land kostet nicht viel. Eine Familie hat sogar einen ehemaligen Flugplatz für einen Spottpreis erstanden und sich im Kontrollturm ein Wohnzimmer mit Panoramablick eingerichtet. Seit den 1990er Jahren wurden die Lofoten zunehmend für den Tourismus erschlossen. Seitdem wurden die verschiedenen Inseln durch riesige Brücken miteinander verbunden. Die Lofoten ziehen Naturfreunde und Wanderer an. Eines der sehenswerten Naturphänomene ist der legendäre Mahlstrom, ein Gezeitenstrom zwischen den Inseln Moskenesøy und Værøy.
    In jüngerer Zeit haben die Lofoten ihren insularen Charakter teilweise eingebüßt. Die traditionelle Kabeljaufischerei ist bedroht, und vor den Küsten der Inseln wird zunehmend nach Öl gebohrt. Vielen ehemaligen Fischern kommt das schwarze Gold jedoch zugute, denn rund die Hälfte des Ertrags aus dem Ölgeschäft dient zur Rentenfinanzierung. Für die zahlreichen Senioren auf den Lofoten bedeutet dies finanzielle Sicherheit. Viele erinnern sich noch an das gefahrvolle Leben der Fischer, die oft lange auf Fahrt gehen mussten.
    Manchmal kamen sie nicht zurück, so dass ihre Witwen allein für Unterhalt und Erziehung der Kinder sorgen mussten. Frauen spielen bis heute eine wichtige Rolle auf den Lofoten. So haben Inselbewohnerinnen beispielsweise ein Mikrokredit-Programm ins Leben gerufen, um Erwerbsmöglichkeiten zu schaffen und die Abwanderung aufzuhalten. Doch nicht nur sie, sondern alle Norweger lieben ihre Lofoten und setzen sich für den Schutz ihre landschaftlichen Schönheiten ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 5 (45 Min.)
    Die Tropeninsel Hainan bildet seit 1988 eine eigenständige Provinz. Mit ihren nur acht Millionen Einwohnern ist das im Südchinesischen Meer gelegene Eiland die kleinste Provinz Chinas. Seit Deng Xiaoping das Reich der Mitte für Reformen geöffnet hat, wurde die Insel zu einer Art Labor für den Kapitalismus „Made in China“. Tatsächlich hat Hainan zwei Gesichter und schafft bislang ohne große Mühe den Spagat zwischen jahrtausendealter Tradition und ungezügeltem Konsum. Auf Hainan gibt es ein Gebirge, dem die Insel ihren Beinamen „Jadefelsen“ verdankt. Hier lebt die Volksgruppe der Li.
    Ihre Vorfahren waren in die Berge geflüchtet, als Hainan durch den Seidenhandel zum wichtigsten Hafen Südchinas aufstieg und die Ethnie der Han sich auf der Insel ausbreitete. Die Frauen der Li sind in ganz China für die Qualität ihrer handgewebten Stoffe bekannt. Die Siedlung Boao an der Ostküste umfasst etwa 40 Häuser, von denen einige schon fünf Jahrhunderte überdauert haben. Hier leben 235 Menschen, die nur zwei Familien angehören. Der Ort ist beinahe eine Art Freilichtmuseum, der Chinesen vom Festland Einblick in die Vergangenheit gewährt. Sanya im Süden der Insel war einst ein bescheidenes Fischerdorf.
    Innerhalb von 30 Jahren entwickelte sich die Stadt zum bekanntesten Badeort Chinas. In dem kommunistischen Land gilt es als äußerst schick, zum chinesischen Neujahrsfest eine Woche in Sanya zu verbringen. Dies ist der einzige Zeitpunkt im Jahr, an dem alle Chinesen Urlaub nehmen, und die Preise in den 77 Hotels der Stadt sind fünfmal so hoch wie sonst. Zwei Drittel der Touristen kommen vom chinesischen Festland, doch in den rund 70 Flugzeugen, die täglich in Sanya landen, sitzen auch viele Russen, Japaner und Koreaner. Manchen Einwohnern von Hainan liefert das Meer auch heute noch, was sie zum Leben brauchen.
    Deng und ihr Mann Wenig beispielsweise, dessen Vater und Großvater bereits Fischer waren, ernähren sich und ihre beiden Kinder durch Fischfang in den flachen Küstengewässern. Eine andere Tradition, die auf Hainan nach wie vor lebendig ist, ist die Kunst der Kalligraphie. Im Chan-Buddhismus hat sie ähnlich große Bedeutung wie die transzendentale Meditation. Die chinesische Mal- und Schreibkunst unterscheidet sich von jener der westlichen Welt durch die entscheidende Rolle, die der Atem im kreativen Schaffensprozess spielt. Kalligraphie-Experte Mister Woo zeigt, was damit gemeint ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 6 (45 Min.)
    Das Fell der Bären war es, das vor 7.000 Jahren die ersten Jäger vom Volk der Aleuten nach Kodiak zog. Später kamen Russen und schließlich die Amerikaner. Russische Siedlungen gab es im 18. und frühen 19. Jahrhundert von Alaska bis Kalifornien. Doch die Kolonien waren nicht rentabel, so verkauften die Russen Alaska – und damit auch den Kodiak-Archipel – 1867 an die Amerikaner. Ironischerweise befindet sich hier heute ein Raketenstartplatz, und die auf Russland gerichteten Sprengköpfe tragen das Bild eines Kodiakbären. Der Ozean liefert den Menschen auf Kodiak Lachs, Heilbutt und Königskrabben. Doch die wichtigste Einnahmequelle ist die sogenannte Öl-Rente.
    Jeder Einwohner Alaskas erhält von seiner Geburt bis zum Tod alljährlich 3.000 Dollar. Heute haben sich die Bewohner von Kodiak bewusst für ein Dasein im Einklang mit der Natur entschieden, in der vom Menschen bis zum Braunbären alle Lebewesen ihren Platz haben. Der studierte Archäologe Sven Akansson aus dem Küstendorf Old Harbor legt als Direktor des „Alutiiq Museums“ Wert darauf, dass nicht nur seine Kinder die im Aussterben begriffenen Traditionen der Aleuten kennenlernen. Heute gibt es nur noch eine Handvoll Menschen, die die aleutische Sprache beherrschen. Svens Mutter Mary ist eine von ihnen. Sie bringt diese Sprache ihren Enkelinnen bei. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 7 (45 Min.)
    Sansibar gehört seit 1964 zu Tansania und liegt im Indischen Ozean, dem afrikanischen Kontinent 50 Kilometer vorgelagert. Bereits Scheherazade erzählte von dem Eiland in ihren Märchen aus 1001 Nacht. Die rund 700.000 Einwohner stammen aus unterschiedlichen Ethnien und verstehen sich als weltoffen. Die Hauptstadt Sansibar-City mit ihrem historischen Kern Stone Town, der „Steinernen Stadt“, war lange ein bedeutendes Handelszentrum. Noch heute schlägt hier das Herz Sansibars. Der Amerikaner Emerson investiert sein Privatvermögen in die Erhaltung der wunderschönen Altstadt und hat bereits acht prachtvolle Häuser restaurieren lassen und in Hotels oder Pensionen umgewandelt.
    In den Dörfern der Insel erschließen oft die Frauen neue Einnahmequellen für ihre Familien, zum Beispiel mit Hilfe der Schmetterlingszucht. In Fumba gewinnen die Frauen aus Muscheln Perlmutt, das sie zu Schmuck verarbeiten. Seit kurzem lernen sie, wie man Zuchtperlen erzeugt, indem man einen Fremdkörper in eine Auster einpflanzt. Doch die wichtigste Einnahmequelle ist nach wie vor der Tourismus. Etwa 100.000 Menschen, vornehmlich Italiener, kommen jährlich nach Sansibar.
    Die beliebtesten Strände liegen im Norden der Insel. Musik ist auf Sansibar allgegenwärtig. Bei dem internationalen Musikfestival, das alljährlich auf Sansibar veranstaltet wird, tritt auch Sansibars berühmte Sängerin Bi Kidude auf. Sie war eine der ersten Frauen, die sich unverschleiert auf die Bühne wagten. Auf dem Festival singt sie ein Stück aus der traditionellen Taarab-Musik, die im späten 19. Jahrhundert am Hof von Sultan Barghash entstanden sein soll und Einflüsse aus der arabischen Welt, Kontinental-Afrika und Europa in sich vereint. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 8 (45 Min.)
    Der Archipel Vanuatu ist ein selbstständiger Inselstaat im Pazifik. Die Menschen hier bekommen die Auswirkungen des Klimawandels unmittelbar zu spüren, denn durch den Anstieg des Meeresspiegels ist ihr Land bedroht. Port Vila, die Hauptstadt und zugleich einzige Stadt des Archipels, liegt auf der größten Insel Éfaté. Vanuatu trug früher den Namen Neue Hebriden, den der Brite James Cook dem Archipel 1774 gegeben hatte. Vor ihm war um 1766 bereits der französische Seefahrer Louis Antoine de Bougainville zu der Inselgruppe vorgestoßen. Die Inseln wurden von Engländern und Franzosen gemeinsam verwaltet, bis sie 1980 die Unabhängigkeit erlangten und den Namen Vanuatu annahmen.
    In dem Ort Londar in den Bergen leben rund 100 Menschen, die sich nach einem Tsunami hierhin geflüchtet haben. Sie waren ursprünglich Fischer und mussten sich an das Leben im Gebirge anpassen. Der 65-jährige Waricius ist Häuptling des Dorfs. Es kümmert ihn wenig, dass die Missionare den Menschen vorschreiben, wie sie sich außerhalb der Dörfer zu kleiden haben. Ihm reichen seine Häuptlingsattribute, ein Stab und ein besonders luxuriöses Penisfutteral. An den Berghängen Landwirtschaft zu betreiben ist keine einfache Sache.
    Weder Tiergespanne noch Maschinen können hier verwendet werden. Aus Bestandteilen des Kava-Strauchs, einem Pfeffergewächs, stellen die Menschen ein berauschendes, in Vanuatu äußerst beliebtes Getränk her. Dem Staat Vanuatu ist es wichtig, die Importabhängigkeit zu verringern. In diese Richtung zielt auch die Initiative einer kleinen Firma, die Kokosnussöl als Treibstoff für Generatoren und Automotoren anbietet. Das Umweltbewusstsein der Inselbewohner, die sich ihre traditionelle Lebensweise weitgehend erhalten haben, könnte so manchem Industrieland als Vorbild dienen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 9 (45 Min.)
    Die Insel Sainte-Marie vor Madagaskar bildet mit ihrer aus Afrika und Asien zugewanderten Bevölkerung einen Schmelztiegel der Völker und Kulturen. Unberührte, weiße Sandstrände, Kokospalmen, türkisfarbene Lagunen – dieses paradiesische Bild bot sich schon den ersten Seefahrern, als sie hier an Land gingen. 1960 wurde Sainte-Marie unabhängig, doch erst als die Franzosen 1972 nach einem Referendum das Land definitiv verlassen mussten, war die Insel auch wirtschaftlich eigenständig. Großen Wert legen die Bewohner von Sainte-Marie auf ihre Piratenvergangenheit. Im 18. Jahrhundert ließen sich hier 2.000 Männer nieder, auf der Insel lebten damals nur 500 Menschen. Voller Stolz präsentiert der Lehrer Raymond den Piratenfriedhof.
    Das Leben auf der zu Madagaskar gehörenden Insel ist nicht leicht, da das Land zu den ärmsten Staaten der Welt zählt. Vor allem junge Mütter bekommen die Armut zu spüren, entziehen sich die Väter oft ihrer Verantwortung. So gibt es immer mehr Waisenhäuser, die von ausländischen Partnern finanziert werden müssen. Auch Schwester Florine leitet ein Waisenhaus. Obwohl ihr nur geringe Mittel zur Verfügung stehen, nimmt sie zahlreiche Kinder aus Sainte-Maire für kurze oder längere Zeit auf, da die Mütter ihrem Nachwuchs weder Nahrung noch Bildung bieten können. Trotz der großen Armut lassen sich die Bewohner von Sainte-Marie ihre Lebensfreude jedoch nicht nehmen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 10 (45 Min.)
    Auf die landschaftlich wunderschöne Insel Palawan im Südwesten der Philippinen wurden lange Zeit all jene geschickt, die man im Land nicht haben wollte, unter anderem Pestkranke, Prostituierte und verurteilte Straftäter. Ihre Nachfahren leben noch heute auf der Insel. Eine andere Bevölkerungsgruppe auf Palawan bilden die ursprünglich aus dem Süden der Philippinen stammenden Badjaos. Diese Seenomaden leben in Pfahlbauten, die sie im Wasser errichten. Doch nachdem im Jahr 2008 ein Taifun viele Behausungen hinwegfegte, wurden die Badjaos zwangsweise auf dem Festland angesiedelt. Mittlerweile haben auch Touristen das verborgene Paradies entdeckt. Einige einheimische Fischer rüsten bereits ihre Boote um und zeigen den Ausflüglern eine der schönsten Landschaften der Welt und bieten ihnen die Spezialitäten der regionalen Küche.
    Darunter so außergewöhnliche Gerichte wie Quallen und Schwalbennester. Neben wunderschönen Landschaften gibt es auf Palawan eine besonders außergewöhnliche Einrichtung: das einzige Open-Air-Gefängnis der Welt. Auf 44.000 Hektar Urwald, Ebene und Küste leben und arbeiten mehrere Tausend Langzeithäftlinge, manchmal mit ihren Familien. Das Konzept hat Erfolg, denn die Rückfallquote nach der Entlassung ist so gering wie kaum sonst auf der Welt. Weit vom Gefängnis entfernt lebt Brutus im tropischen Regenwald. Er gehört der Ethnie der Palawan an, einer der ältesten Bevölkerungsgruppen auf der Insel, von denen viele noch ihrer traditionellen Lebensweise nachgehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 11 (45 Min.)
    Genau am Schnittpunkt von Äquator und Nullmeridian, wo nördliche und südliche Hemisphäre aufeinandertreffen, liegen die Inseln São Tomé und Príncipe. Der Inselstaat ist der größte Kakaoproduzent Afrikas und zieht Arbeitskräfte vom gesamten Kontinent an. Die Hauptinsel São Tomé wurde am 21. Dezember 1470, am Tag des Heiligen Thomas, von den Portugiesen entdeckt. Jahrhunderte lang verwaltete die portugiesische Kolonialmacht den Archipel aus der Ferne. Nur Sträflinge wurden nach São Tomé geschickt, und weil dort die Malaria wütete, galt die Insel als „Friedhof für Europäer“. Nachdem die Kakaoproduktion zurückgegangen war, beschlossen die Portugiesen 1888, sie durch stärkere Präsenz wieder anzukurbeln.
    1919 erreichte São Tomé den Spitzenplatz im weltweiten Kakaoexport. Nach der Unabhängigkeit der Inseln wurden die Plantagen vom marxistisch orientierten Regime verstaatlicht. Heute sind einige verwahrlost, andere wieder in Privatbesitz. Der Großteil des Kakaos wird in Europa zu Schokolade verarbeitet. Aber der Italiener Claudio stellt auf São Tomé vor Ort Schokolade mit ausschließlich lokalen Zutaten her. Und auch Juan Carlos ist Schokoladenliebhaber. Seine Kochsendungen im Fernsehen haben sogar in Lissabon Zuschauer. Juan Carlos will das Image des Kakaos aufpolieren, das oft noch mit den Leiden der Plantagenarbeiter in Verbindung gebracht wird.
    Daher kreiert er ausgefallene Rezepte mit Kakao. Die ersten Bewohner von São Tomé sollen „Angolares“ gewesen sein. Der Legende nach stammen sie von Sklavenschiffen, die zwischen Europa, dem Kongo und Amerika verkehrten und auf der Insel Schiffbruch erlitten hatten. Die Gefangenen versteckten sich im Wald und entgingen der Versklavung. Sie lebten vom Fischfang, und ihre Nachfahren tun dies noch heute. Stolz sein kann die Insel São Tomé übrigens auf die Schönheit ihrer Frauen: Bereits dreimal wurde eine Bewohnerin des winzigen Eilands zur Miss World gekürt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 12 (45 Min.)
    Shodoshima ist eine Insel in der japanischen Seto-Inlandsee. Seit über 400 Jahren wird hier Sojasoße hergestellt, und die Insel deckt heute einen Großteil des Weltbedarfs. Sie ist aber auch der einzige Ort in Japan, an dem Oliven wachsen, deren Öl zur Kosmetikherstellung verwendet wird. Jedes Jahr, wenn die Ölbäume blühen, findet dort ein großes Fest mit einem Ball statt. Er soll den jungen Leuten auf der Insel Gelegenheit zu neuen Bekanntschaften geben, denn die Veranstaltung zieht junge Mädchen aus ganz Japan an. Die Inselbewohner leben vom Reisanbau und vom Fischfang, dennoch ist die lokale Küche von gängigen Klischees wie Sushi und Konsorten weit entfernt. Berühmt ist Shodoshima auch für seine Kabuki-Aufführungen, eine traditionelle japanische Theaterform. Es wurden sogar bereits Vorstellungen vor dem japanischen Kaiserpaar gegeben. Außerdem gibt es auf Shodoshima nicht weniger als 88 Pilgerstätten, die gläubige Buddhisten aus ganz Japan anziehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 13 (45 Min.)
    Eine Insel, zwei Staaten. Auf der einen Seite der Insel Hispaniola liegt Haiti, auf der anderen die Dominikanische Republik. Deren Hauptstadt Santo Domingo ist die älteste von Europäern errichtete Stadt in der Neuen Welt. Ihr symmetrischer Grundriss mit rechtwinkligen Straßen diente vielen amerikanischen Großstädten als Vorbild. In Santo Domingo wurden auch die erste Kathedrale, das erste Krankenhaus und die erste Universität Amerikas errichtet. Die Ureinwohner der Insel, die Taíno-Indianer, stellten aus einer dem Cannabis nahestehenden Pflanze eine Art Zigarre her.
    Jahrhunderte später sind Zigarren aus dem Alltag der Insulaner nicht wegzudenken. Die Qualität der einheimischen Produktion verbesserte sich nicht zuletzt durch Flüchtlinge von der Insel Kuba. Als Fidel Castro dort die Zigarrenindustrie verstaatlichen ließ, brachten Kleinunternehmer wertvolle Tabakpflanzen mit in die Dominikanische Republik. Neben Tabak wird hier auch Zuckerrohr angebaut. Bei „La Zafra“, der Zuckerrohrernte, wurden früher Sklaven eingesetzt. Heute arbeiten rund 500.000 Haitianer unter schwierigen Bedingungen in der Dominikanischen Republik und leben in „Batey“ genannten Siedlungen.
    Beim Merengue – einem Musik- und Tanzstil mit afrikanischen und spanischen Elementen – sowie Hahnenkämpfen lassen die Dominikaner ihrer Lebensfreude vollen Lauf. Viele von ihnen träumen jedoch davon, in den USA ihr Geld zu verdienen, und verlassen ihre Familien, während die US-Amerikaner als Touristen in die Dominikanische Republik kommen. Heute zählt das Land mit seinen Traumstränden und herrlichen Bergen zum beliebtesten Touristenziel in der Karibik. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 14 (45 Min.)
    Die Kapverdischen Inseln liegen im Atlantischen Ozean vor der Küste Westafrikas. Sie wurden vom afrikanischen Einfluss ebenso geprägt wie von dem der portugiesischen Kolonialherren, die Anfang des 15. Jahrhunderts die Herrschaft über die Inseln übernahmen. Nach langjähriger Einparteienherrschaft wird der Inselstaat Kap Verde heute demokratisch regiert. Jede Insel des Archipels hat ihre geografischen Eigenheiten. Boa Vista ist flach und von Steinwüsten durchsetzt, Santo Antão hingegen grün und gebirgig. Hier wird Zuckerrohr in Terrassenkulturen angebaut. Auf Fogo gibt es einen aktiven Vulkan und schwarze Sandstrände. Und São Vicente hat städtischen Charakter. Die Hauptstadt Mindelo ist auch das künstlerische Zentrum der Inselgruppe.
    Die Kapverdier sind ein lebensfrohes, musikliebendes Volk. Der bekannte Musiker Mário Lúcio erzählt in seinen Liedern die Geschichte des Landes und macht deutlich, dass die ethnische Vielfalt der Bevölkerung kulturellen Reichtum bedeutet. Jede Insel hat ihre eigene Kreolsprache, in der sich das Portugiesische mit französischen Elementen vermischt. Auch die traditionelle Küche des Archipels vereint afrikanische und europäische Einflüsse. Die Unterschiede der einzelnen Kapverdischen Inseln bieten auch für den Tourismus eine ungewohnte Vielfalt. Neben dem Massentourismus setzt sich hier der Ökotourismus immer mehr durch. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 15 (45 Min.)
    Die Malediven liegen zwischen Indien und der arabischen Halbinsel und unterlagen sehr früh dem Einfluss des Islam. Die ersten Bewohner der Inseln, die aus Sri Lanka oder von der Südküste Indiens stammten, traten im zwölften Jahrhundert zum muslimischen Glauben über. Im 19. Jahrhundert waren die Malediven ein britisches Protektorat, bis sie 1965 in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Heute ist das Land eine Präsidialrepublik, der Islam Staatsreligion. Im Gegensatz zu anderen islamischen Ländern spielen Frauen im gesellschaftlichen und politischen Leben eine wichtige Rolle.
    Bereits 1930 wurde das Frauenwahlrecht eingeführt. Die Hauptstadt der Malediven ist Malé auf der gleichnamigen Insel. Hier herrschen bei weitem nicht so paradiesische Zustände wie in den Tourismuszentren, denn auf einer Fläche von nur vier Quadratkilometern lebt fast ein Drittel der rund 300.000 Einwohner des Staates. Außerdem gibt es ein extrem hohes Verkehrsaufkommen. Manche Inseln der Malediven dienen einem spezifischen Zweck. Neben den Eilanden, die nur für Touristen bestimmt sind, gibt es eine Flughafen- und eine Gefängnisinsel, nicht zu vergessen die berühmte „Müllinsel“, auf der jeden Tag 300 Tonnen Abfälle abgeladen werden.
    Obwohl der Archipel bereits aus unzähligen Inselchen besteht, werden zusätzlich künstliche Inseln geschaffen, beispielsweise in der Nähe der übervölkerten Hauptstadt Malé, die durch diese Maßnahme entlastet werden soll. Reiche Malediver verbringen dort das Wochenende. Die Malediven stehen heute vor der Herausforderung, sich trotz ihrer geografischen Zersplitterung erfolgreich in die moderne Weltwirtschaft zu integrieren. Ihr einziger Reichtum besteht in ihrer paradiesischen Natur. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 16 (45 Min.)
    Sumba ist doppelt so groß, wie Bali und liegt südlich der übrigen indonesischen Inseln. Auf Sumba sind uralte Traditionen bis heute lebendig. Überall auf der Insel ist der Alltag der Menschen durch die Erinnerung an die Toten geprägt. Die Häuser sind um die Gräber der Ahnen herumgebaut. Unter den gen Himmel ragenden Dächern sind die Geister zu Hause. Hier werden die Kultgegenstände aufbewahrt. Die Menschen wohnen eine Etage tiefer und die Tiere unter dem Haus. Im Zentrum jedes Dorfes auf Sumba steht ein Baum, der „Andung“ genannt wird. Bis vor einigen Jahrzehnten, als die Menschen noch Kopfjäger waren, wurden hier die Köpfe getöteter Feinde aufgehängt. Heute zieren den Baum nur die Köpfe geopferter Tiere.
    Tieropfer sind auf der Insel noch recht häufig. So werden beispielsweise Pferde getötet, damit die Seele des Verstorbenen auf ihnen in die Welt der Geister reiten kann. Die Gesellschaft der Insel ist nach wie vor durch ein Kastensystem gekennzeichnet. Es gibt den Adel, die freien Clanmitglieder und die früheren Leibeigenen. Viele der Adeligen sind nach wie vor Anhänger der Marapu-Religion mit ihren uralten Traditionen. Die Angehörigen der niederen Schichten dagegen ließen sich zum Christentum bekehren, um der Unterdrückung zu entfliehen. Im Lauf der Zeit haben sich die alten Glaubensvorstellungen mit Elementen der neuen Religion vermischt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 17 (45 Min.)
    Rund zweieinhalb Millionen Menschen leben auf der Karibikinsel Jamaika, die Hälfte davon in Kingston. Zwei Drittel der Hauptstadtbewohner sind „downtown“ in den Armenvierteln zu Hause. Hier ist Gewalt an der Tagesordnung. Ein Schauspiellehrer versucht, die Energie der Heranwachsenden durch Theater und Musik in sinnvolle Bahnen zu lenken. Eine junge Frau moderiert im Radio eine tägliche Sendung für junge Mädchen und spricht insbesondere schwangere oder mit Aids infizierte Minderjährige an. Im Ghetto erinnern Mauersprüche an ermordete Jugendliche und an Helden der Schwarzenbewegung, wie Martin Luther King, Marcus Garvey und natürlich Bob Marley.
    „Uptown“ – jenseits der unsichtbaren Grenze durch Kingston – wohnen die reichen Jamaikaner, darunter der größte Produzent der einheimischen Kaffeesorte „Blue Mountain“, mit einem Kilopreis von 50 Euro der teuerste Kaffee der Welt und der größte Fleischimporteur des Landes, der aus einer ethnisch gemischten Familie stammt und für den jamaikanischen „Melting Pot“ steht. Im ländlich geprägten Zentrum der Insel betreibt ein Jamaikaner chinesischer Herkunft eine kibbuzähnliche Gemeinschaftsfarm. Hier lernen junge Menschen aus westlichen Ländern landwirtschaftliche Techniken. Ein junger Deutscher entdeckt dabei, dass Jamaika mehr zu bieten hat als Cannabis und Reggae.
    Im Norden zeigt sich Jamaika wieder von einer anderen Seite. In der bei nordamerikanischen und europäischen Touristen sehr beliebten Gegend befindet sich das teuerste Hotel der Insel. Hier, wo eine einzige Übernachtung 1.500 Euro kostet, verbrachte Marilyn Monroe ihre Hochzeitsnacht mit dem Dramatiker Arthur Miller. Ganz Jamaika steht bis heute unter dem Einfluss der Rastafari-Bewegung. Diese erinnert an die afrikanische Herkunft der Jamaikaner, insbesondere an ihre äthiopischen Wurzeln. Aus der leidvollen Erfahrung der Sklaverei leiten die Rastafari ihre Forderung nach weltweiter Einheit und Brüderlichkeit ab. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 18 (45 Min.)
    Die vulkanisch geprägt Insel Jeju entstand vor zwei Millionen Jahren durch die Aktivität des heute erloschenen Vulkans Hallasan, der höchste Berg Südkoreas. Jeju liegt 85 Kilometer vor der koreanischen Halbinsel entfernt und ist als Reiseziel in der westlichen Welt wenig bekannt, bei Koreanern, Japanern und Chinesen hingegen sehr beliebt. Auf der Tropeninsel sind Frauen den Männern nicht nur zahlenmäßig überlegen. Sie spielen im Wirtschaftsleben traditionell eine große Rolle. Ein Beispiel sind die berühmten Taucherinnen von Jeju: Die jüngsten von ihnen sind 50, die ältesten um die 90. Sie tauchen ohne Sauerstoffflasche immer wieder ins Meer hinab und fördern Seeigel, Kraken, Seeohren und Seegurken zutage, und das bis zu fünf Stunden am Tag.
    Die vom Meeresboden geborgenen Lasten sind bis zu 40 Kilo schwer. Diese erschöpfende Arbeit kann zu Arthritis und Taubheit führen, weshalb der Berufsstand kaum noch Nachwuchs hat. In der touristisch geprägten Provinz Seogwipo werden Orangen, Mandarinen und andere Zitrusfrüchte angebaut, so auch eine neue Kreuzung, die Hallabong. Die Insulaner sind überzeugt, dass die Ernährung wesentlichen Einfluss auf ihre Gesundheit nimmt.
    Sie achten darauf, dass alle Zutaten eine positive Wirkung auf den Körper haben. Die Märkte auf Jeju sind bunt und vielfältig. Dort gibt es fremdartige Kräuter und Algen. Auf dem Fischmarkt findet man Seeigel und Seeohren. Die jüngere Geschichte Jejus wurde durch ein Massaker überschattet. Am 3. April 1948 ließ die damalige koreanische Regierung mit amerikanischer Unterstützung einen vermeintlichen kommunistischen Aufstand niederschlagen. Mehr als 20.000 Menschen wurden dabei getötet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 19 (45 Min.)
    Die zu Chile gehörende Insel Chiloé nimmt aufgrund ihrer geografischen Abgeschiedenheit eine Sonderstellung ein. Die Landschaft erinnert an Irland und ist meistens in ein zauberhaftes Licht getaucht. Bis heute kursieren zahlreiche Legenden über Geisterboote und Ungeheuer, die einst die Jungfrauen aus den Inseldörfern entführten. Chiloé wurde 1553 von den Spaniern entdeckt und bald darauf von Jesuiten besiedelt. Im chilenischen Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien war Chiloé eine königstreue Hochburg. Die Insulaner waren die letzten, die den Bruch mit der spanischen Krone akzeptierten. Die bewegte Geschichte der Insel festigte den ausgeprägten Charakter und die Traditionsverbundenheit ihrer Bewohner.
    Religiöse Riten, zum Beispiel Totengesänge, spielen nach wie vor im Alltagsleben der Insulaner eine wichtige Rolle. Alljährlich feiern sie zwei Tage lang ein großes religiöses Fest, „El Nazareno de Caguach“. Die Prozession wird von über Tausend kleinen Fischerbooten begleitet. Die typischen, 200 Jahre alten Holzkirchen auf Chiloé wurden zum Teil ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Die Insel Chiloé ist nicht auf finanzielle Unterstützung vom Festland angewiesen. Es werden vor allem Getreide und Obst angebaut, außerdem Kartoffeln, die angeblich von der Insel stammen. Ferner leben die Chiloten vom Lachsfang, der Holzwirtschaft und der Algenernte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.07.2009arte
  • Staffel 1, Folge 20 (45 Min.)
    Die Azoren sind eine Gruppe von neun großen und mehreren kleinen Vulkaninseln im Atlantik, etwa 1.500 Kilometer westlich des europäischen Festlands. Schnell ändert sich dort das Wetter, und täglich muss mit Regen gerechnet werden. São Miguel ist die Hauptinsel der Azoren. Ihre Hauptstadt, Ponta Delgada, ist zugleich die größte Stadt des Archipels. Früher wanderten wegen des harten Lebens auf den Azoren zahlreiche Bewohner aus, vor allem nach der Einstellung des Walfangs. Von Ponta Delgada zogen Mitte des 20. Jahrhunderts viele Menschen nach Brasilien, nach Kanada und in die USA.
    Heute leben auf den Inseln noch rund 250.000 Azoreaner, im Ausland dagegen über eine Million. Zurzeit hat die Abwanderungswelle jedoch nachgelassen. Die jungen Leute bleiben lieber in ihrer Heimat, die trotz der kapriziösen Wetterverhältnisse eine hohe Lebensqualität bietet. Wer den Atlantik per Segelschiff überqueren will, muss aufgrund der Winde die Azoren passieren. So machten mehrere Jahrhunderte lang Kaufleute auf der Rückkehr von Indien und Amerika auf São Miguel Station und trugen zum Wohlstand der Insel bei.
    Landwirtschaftliche Produkte wie Orangen, Rüben und Tabak wurden auf das portugiesische Festland und vor allem nach Großbritannien exportiert. Trotz der wachsenden Bedeutung des Tourismus ist die Landwirtschaft bis heute der wichtigste Wirtschaftszweig auf den Azoren. Die hier angebaute Ananas zum Beispiel gilt als besondere Delikatesse. Außerdem gibt es auf dem Archipel die einzige Teeplantage innerhalb der Europäischen Union. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.07.2009arte

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Inselträume online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…