Inselträume Staffel 1, Folge 1: Die Marquesas-Inseln
Staffel 1, Folge 1
1. Die Marquesas-Inseln
Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
Die wirtschaftliche Lage der Inseln ist heute prekär. Früher sicherte der Export von Kopra – dem Kernfleisch der Kokosnuss, aus dem Öl gewonnen wird – den Insulanern ein regelmäßiges Einkommen, doch heute ist diese Einnahmequelle versiegt. In den Geschäften werden überwiegend importierte Nahrungsmittel angeboten. Nur Beamte, deren Gehalt dreimal so hoch ist wie auf dem französischen Festland, können sich die enormen Lebenskosten leisten. Wegen der schlechten Verkehrsverbindungen mit dem Festland sind auch Touristen rar. Viele Menschen auf den Marquesas haben eigene Wege gefunden, um der Einsamkeit zu entfliehen: Jean-Michel, der einzige Imker der Insel, befasst sich mit seinen Bienenvölkern. Ben, der Geschichtenerzähler, spricht gern über die traditionellen Glaubensvorstellungen der Polynesier:
So kann zum Beispiel der Geist eines Toten nachts den Angehörigen erscheinen, wenn ihm seine Bestattung nicht gefallen hat. Sta erbaut sein Haus auf dem Land, das er von seinem Vater geerbt hat und auf dem früher zahlreiche Schlachten zwischen Eingeborenen-Stämmen stattfanden. Tea, der Knochenschnitzer, geht im Angesicht des Ozeans seiner Arbeit nach. Die Insel Ua Pou wird alle drei Wochen durch die Ankunft des Versorgungsschiffs, das hier Aranui genannt wird, aus ihrem Schlummer gerissen. In seinen Containern befindet sich alles, was die Insulaner brauchen. Auch eine Handvoll Touristen sind an Bord und werden von Tänzerinnen empfangen. Doch die Besucher werden nur einen Tag auf Ua Pou bleiben und den vollen Reichtum der einheimischen Legenden und Traditionen nicht ausschöpfen können. (Text: arte)