Das Fell der Bären war es, das vor 7.000 Jahren die ersten Jäger vom Volk der Aleuten nach Kodiak zog. Später kamen Russen und schließlich die Amerikaner. Russische Siedlungen gab es im 18. und frühen 19. Jahrhundert von Alaska bis Kalifornien. Doch die Kolonien waren nicht rentabel, so verkauften die Russen Alaska – und damit auch den Kodiak-Archipel – 1867 an die Amerikaner. Ironischerweise befindet sich hier heute ein Raketenstartplatz, und die auf Russland gerichteten Sprengköpfe tragen das Bild eines Kodiakbären. Der Ozean liefert den Menschen auf Kodiak Lachs, Heilbutt und Königskrabben. Doch die wichtigste Einnahmequelle ist die sogenannte
Öl-Rente. Jeder Einwohner Alaskas erhält von seiner Geburt bis zum Tod alljährlich 3.000 Dollar. Heute haben sich die Bewohner von Kodiak bewusst für ein Dasein im Einklang mit der Natur entschieden, in der vom Menschen bis zum Braunbären alle Lebewesen ihren Platz haben. Der studierte Archäologe Sven Akansson aus dem Küstendorf Old Harbor legt als Direktor des „Alutiiq Museums“ Wert darauf, dass nicht nur seine Kinder die im Aussterben begriffenen Traditionen der Aleuten kennenlernen. Heute gibt es nur noch eine Handvoll Menschen, die die aleutische Sprache beherrschen. Svens Mutter Mary ist eine von ihnen. Sie bringt diese Sprache ihren Enkelinnen bei. (Text: arte)