Inselträume Staffel 1, Folge 16: Sumba – Indonesien
Staffel 1, Folge 16
16. Sumba – Indonesien
Staffel 1, Folge 16 (45 Min.)
Sumba ist doppelt so groß, wie Bali und liegt südlich der übrigen indonesischen Inseln. Auf Sumba sind uralte Traditionen bis heute lebendig. Überall auf der Insel ist der Alltag der Menschen durch die Erinnerung an die Toten geprägt. Die Häuser sind um die Gräber der Ahnen herumgebaut. Unter den gen Himmel ragenden Dächern sind die Geister zu Hause. Hier werden die Kultgegenstände aufbewahrt. Die Menschen wohnen eine Etage tiefer und die Tiere unter dem Haus. Im Zentrum jedes Dorfes auf Sumba steht ein Baum, der „Andung“ genannt wird. Bis vor einigen Jahrzehnten, als die Menschen noch Kopfjäger waren, wurden hier die Köpfe getöteter Feinde aufgehängt. Heute zieren den Baum nur die
Köpfe geopferter Tiere. Tieropfer sind auf der Insel noch recht häufig. So werden beispielsweise Pferde getötet, damit die Seele des Verstorbenen auf ihnen in die Welt der Geister reiten kann. Die Gesellschaft der Insel ist nach wie vor durch ein Kastensystem gekennzeichnet. Es gibt den Adel, die freien Clanmitglieder und die früheren Leibeigenen. Viele der Adeligen sind nach wie vor Anhänger der Marapu-Religion mit ihren uralten Traditionen. Die Angehörigen der niederen Schichten dagegen ließen sich zum Christentum bekehren, um der Unterdrückung zu entfliehen. Im Lauf der Zeit haben sich die alten Glaubensvorstellungen mit Elementen der neuen Religion vermischt. (Text: arte)