Staffel 1, Folge 1–4

offizielle RTL-II-Nummerierung (Ausstrahlungsreihenfolge weicht ab)
Staffel 1 von „Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?“ startete am 09.07.2016 bei RTL Zwei.
  • Staffel 1 (45 Min.)
    Lohnt sich Arbeit in Deutschland? Für Dennis (33) und seine Frau Isabella (26) hat sich diese Frage noch nie gestellt. Das Ehepaar lebt in Köln von 720 Euro Hartz IV im Monat. Isabella hat in ihrem Leben noch nie gearbeitet, Dennis schlägt Jobangebote vehement aus: „Unter 3.000 Euro netto geh’ ich nicht arbeiten!“ Für eine ungelernte Kraft ohne Führerschein wie Dennis scheint es gewollt utopisch, je wieder einen Fuß in der Berufswelt zu fassen. Ganz anders sieht es bei Ibrahim (31) und Sevil (25) aus. Das junge Ehepaar aus Wuppertal versucht mit aller Kraft dem Jobcenter den Rücken zu kehren, denn sie möchten auf eigenen Beinen stehen. Seit zehn Monaten beziehen die beiden den Regelsatz von 720 Euro monatlich.
    Das junge Paar kämpft und arbeitet an der gemeinsamen Zukunft. Ibrahim macht eine Ausbildung zum Touristikkaufmann und Sevil hat die Ausbildung an einer privaten Kosmetikschule alleine gestemmt. Doch nun ist noch die letzte Rate in Höhe von 530 Euro offen, damit Sevil ihr Zertifikat zur Kosmetikerin erhält und auch arbeiten kann. Denn ohne dieses Zeugnis wird es für die 25-Jährige schwierig, einen Job zu finden. Mühsam spart das Ehepaar jeden Cent, der ihnen von Hartz IV übrig bleibt. Neben seiner Ausbildung hat Ibrahim beschlossen einen Kellnerjob anzunehmen, um seiner Frau unter die Arme zu greifen. (Text: RTL II)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.07.2016RTL II
    Auch im Zusammenschnitt mit Folge 2
  • Staffel 1 (45 Min.)
    Lothar ist eigentlich schon in Rente, doch der gelernte Konditormeister steht trotzdem jeden morgen früh auf, um pünktlich um sieben Uhr das Straßenmagazin in Neumünster zu verkaufen. Er arbeitet jeden Tag in der Woche, auch sonntags und das locker acht Stunden täglich. Durchschnittlich verdient Lothar zehn Euro am Tag, das sind 300 Euro im Monat. Geld, das der gebürtige Duisburger dringend benötigt, denn seine Rente beträgt gerade mal 430 Euro. Altersarmut ist in Deutschland keine Seltenheit, aber der humorvolle Rentner sieht es gelassen: „Ich arbeite noch, bis ich 100 Jahre alt bin.“ In Neumünster ist Lothar sehr bekannt und beliebt, er freut sich jeden Tag aufs Neue, mit seinen Stammkunden zu schnacken.
    Ein Leben ohne Arbeit? Für Lothar völlig unvorstellbar. Anders sieht es zwei Generationen weiter aus. Vanessa will von Arbeit nichts wissen. Mit ihrer „Null-Bock“-Einstellung schafft es die 19-Jährige nicht einmal ihren Hartz IV Antrag einzureichen, stattdessen lebt sie von 50 Euro Taschengeld, die sie von ihrer kranken Mutter erhält.
    Den Hauptschulabschluss hat sie abgebrochen und an eine Lehre oder einen Job ist gar nicht zu denken. Mit der Unterstützung der Mutter versucht Vanessa nun, den Antrag auf Hartz IV fertigzustellen. Da sie aber die frühen Termine am Morgen regelmäßig verschläft und zudem auch noch aufgrund von Gewaltandrohungen Hausverbot hat, gestaltet sich das schwierig. An ein geregeltes Leben denkt Vanessa nicht im Entferntesten: „Der Staat soll zahlen, ich habe keinen Bock zu arbeiten!“ (Text: RTL II)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.07.2016RTL II
    Auch im Zusammenschnitt mit Folge 1
  • Staffel 1 (45 Min.)
    Marcus (22) aus Köln lebt mit seiner jungen Familie von 954 Euro Hartz IV im Monat. Mutter Jessica (24) ist zum zweiten Mal schwanger und kümmert sich um den gemeinsamen Sohn Jerome (3). Sie ist der Ansicht: „Wenn man Kinder hat, kann man nicht arbeiten gehen!“ Auch ihr Mann Marcus hat keinen geregelten Job, da er noch seine Sozialstunden abarbeiten muss. Außerdem sieht er es nicht ein, für das gleiche Geld, das er vom Staat bekommt, zu arbeiten. Er kennt viele Tricks, wie er das Jobcenter nach allen Regeln der Kunst hinters Licht führen kann, und zögert auch keine Sekunde, es zu tun.
    Mit dem neuen Familienzuwachs bekommen die beiden 1.200 Euro und können damit gut leben – und das, ohne sich dafür jeden Morgen aus dem Bett quälen zu müssen. Dagegen klingelt der Wecker bei Irina teilweise um drei Uhr morgens. Die alleinerziehende Mutter ist Multijobberin. Ein Job alleine würde ihre dreiköpfige Familie nicht ernähren können. Irina verteilt früh morgens Zeitungen und ab sieben Uhr beginnt ihr zweiter Job als Postzustellerin. 1.579 Euro verdient sie mit beiden Jobs und ist bei jedem Wetter draußen unterwegs, sowohl im Sommer als auch im Winter.
    Irina ist stolz auf sich und ihren Job, sie liebt ihre Arbeit. Ihre Tochter Jenifer (14) unterstützt sie tatkräftig im Haushalt und verteilt selbst auch die Wochenzeitung einmal in der Woche. Jennifer und ihr Bruder Nico (11) sind sehr selbstständig für ihr Alter und stolz auf ihre Powermutter, denn eigentlich könnten die drei auch Hartz IV beantragen und sich ein nettes Leben machen, aber das würde die gelernte Fleischereifachfrau nie in Betracht ziehen. „Ohne meinen Job würde ich eingehen, das käme niemals im Leben in Frage!“ (Text: RTL II)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.07.2016RTL II
    Auch im Zusammenschnitt mit Folge 4
  • Staffel 1 (45 Min.)
    Horst (48) und seine Verlobte Sabine (44) sind der Meinung, dass in Deutschland einiges schiefläuft. Das Paar aus Solingen hat keinen Strom, keinen Job und kein Geld, die Schulden der beiden belaufen sich auf über 200.000 Euro. Aktiv etwas daran ändern kann das Paar nicht, denn immer wieder räumen sie sich selbst Steine in den Weg. „Ohne Strom können wir uns nicht richtig waschen und so kann man sich ja nicht bewerben“. Die Liste der Gründe, aus denen sie keinen Job finden, ist lang. Und das seit über neun Jahren bei Horst und seit fast zwei Jahren bei Sabine.
    Mit Vorstrafen, Krankheiten, mangelnden Sprachkenntnissen und keiner Motivation ist es auch nicht einfach, einen passenden Job zu finden – noch dazu müsste die Bezahlung natürlich stimmen. Eine Lebenseinstellung, die Andreas (46) nicht nachvollziehen kann. Der Münchener lebt zwar auch vom Jobcenter, bleibt aber nie untätig zu Hause sitzen. Andreas ist Tagelöhner und geht jeden Morgen um sechs Uhr zur Tagesjobvermittlung.
    Häufig macht er sich umsonst auf den Weg, da es nicht immer genug Jobs für alle gibt. Andreas ist bei der Auswahl nicht wählerisch, er freut sich über jede Tätigkeit. 254 Euro Hartz IV bekommt er monatlich und 200 Euro darf er sich dazuverdienen. Eigentlich könnte sich der gelernte Betriebsschlosser auch den täglichen Gang zur Sofortvermittlung sparen und von Hartz IV leben, aber das würde für ihn nie in Frage kommen: „Durch die verschiedenen Tagesjobs hab ich immer eine Chance einen richtigen Job zu bekommen.“ (Text: RTL II)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.07.2016RTL II
    Auch im Zusammenschnitt mit Folge 3

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