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Große Völker: 6. Die Araber
50 Min.Als Förderer der Wissenschaften haben die Araber Europa im ausgehenden Mittelalter entscheidend verändert. Ihre Errungenschaften stehen im Mittelpunkt dieser Folge „Große Völker“. Ab dem 8. Jahrhundert gelangt das Wissen der Antike und des Alten Orients nach Europa. Ob in der Heilkunst, der Mathematik, der Astronomie oder der Philosophie die arabischen Gelehrten sind ihrer Zeit weit voraus und prägen unsere Welt bis heute. „Araber“ werden im 9. Jahrhundert vor Christus erstmals die Stämme genannt, die schon seit jeher die arabische Halbinsel bewohnen.
Das Wort ist vermutlich von „abara“ abgeleitet, was im Arabischen und Hebräischen „umherwandern“ bedeutet. Tatsächlich sind damals viele Menschen Nomaden. Andere dagegen sind sesshaft geworden – wie im legendären Königreich von Saba, das durch die Einnahmen aus dem Handel mit Weihrauch und Myrrhe zu Reichtum und Macht gelangt. Trotzdem spielen die Araber auf der großen Weltbühne lange keine Rolle. Sie sind zerstritten, außer ihrer Sprache verbindet sie wenig.
Kein gemeinsamer Staat oder Führer eint sie. Noch um 600 nach Christus, als in Deutschland Mönche und Bauern leben und die Könige der Merowinger über die Franken herrschen, spricht kaum ein Mensch von den Arabern. Das ändert sich erst mit dem Religionsgründer Mohammed. Nach Visionen in der Wüste bekehrt er in Mekka und Medina tausende Menschen, schafft die Vielgötterei ab und eint alle arabischen Stämme im Glauben an den einen Gott: Allah. Mohammeds Nachfolger erobern in nur einem Jahrhundert ein Reich, das von Indien über ganz Nordafrika bis nach Spanien reicht.
Bald sind etwa 60 Millionen Menschen ihre Untertanen. Aus Wüstennomaden sind Weltherrscher geworden. Und die Kalifen wissen: Wenn sie diese Rolle ausfüllen wollen, müssen sie sich das Wissen der Welt aneignen. Sie brauchen Mathematiker, um ihre Verwaltung zusammenzuhalten und gewaltige Bauten zu konstruieren. Mediziner, um Leben zu retten und ihre Eliten gesund zu halten. Techniker, Mechaniker und Landwirtschaftsexperten.
Wer viel weiß, sind sie überzeugt, wird Erfolg haben. So beginnt von Bagdad bis Córdoba die Blütezeit der arabischen Wissenschaft. Kalifen füllen ihre Bibliotheken mit dem Wissen der Inder, Perser, Griechen und Römer. Sie nehmen Philosophen, Übersetzer, Mediziner, Astronomen, Dichter und Sänger in ihre Dienste. Ob im „Haus der Weisheit“ in Bagdad oder an den Medizinschulen Córdobas – oft arbeiten Christen und Juden, Perser, Turkmenen und Nordafrikaner gemeinsam. Es ist eine Zeit der intensiven Forschung, der Innovationen und Sammlerleidenschaft.
Die Gemeinschafssprache, die alle Gelehrten nutzen, ist nun nicht mehr Griechisch oder Latein, sondern Arabisch. Doch dieses goldene Zeitalter endet schon bald. Äußere Feinde und innere Streitigkeiten zerrütten das arabische Reich. Die Weltoffenheit des jungen Islam wird abgelöst von einer Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln und eine konservative Auslegung des Glaubens. Nach der Rückeroberung Spaniens durch die Christen geschieht in Andalusien etwas Einzigartiges: Die Wissensschätze der Araber werden ins Lateinische übersetzt und in ganz Europa verbreitet.
Die Menschen beginnen, die indischen Zahlen zu benutzen, die wir heute „arabische“ nennen. Sie lernen eine fortschrittliche Medizin und nicht zuletzt die antiken Klassiker kennen – von Aristoteles bis Pythagoras. Europa erfährt einen Quantensprung des Wissens, der die rege Forschungstätigkeit der Renaissance maßgeblich beeinflusst. Heute ist der Graben zwischen islamischer und westlicher Welt tiefer denn je.
Es scheint, als driften diese Kulturen immer weiter auseinander. Umso mehr sollten wir uns daran erinnern, dass unsere Kultur neben den griechisch-römischen und jüdisch-christlichen Wurzeln noch eine dritte Wurzel hat: die arabische Kultur. Und hoffentlich werden auch in der arabisch-islamischen Welt wieder Stimmen lauter, die daran erinnern, dass es ihre Vorfahren waren, die einst die „Globale Forschung“ gefördert haben – den freien Austausch von Ideen über politische und religiöse Grenzen hinweg. Für ein Wissen, das allen Menschen dient. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Sa. 22.10.2016 ZDFneo Gustave Eiffel: Der Mann, der den Eiffelturm erfand
60 Min.Die nächtliche Aura des Eiffelturms wurde durch die Installation von Scheinwerfern weiter verstärkt. Kein Wunder, dass seine spektakuläre Präsenz in der Pariser Nacht ihn zum Sinnbild der Stadt der Liebe machte.Bild: ZDF und SETEDer Eiffelturm gilt heute als Ikone der Architektur und Geniestreich moderner Ingenieurskunst. Doch wie gelang es Gustave Eiffel damals, die Menschen für seine Stahlkonstruktion zu begeistern? Als risikofreudiger Visionär, ein „Steve Jobs der Industrialisierung“, schuf Eiffel mit seiner Stahlkonstruktion von 300 Metern Höhe das damals höchste Bauwerk der Welt. Fast ebenso wichtig waren jedoch seine Fähigkeiten als Geschäftsmann und Marketingstratege. Paris 1889. Gustave Eiffel befindet sich auf dem Höhepunkt seines Ruhmes.
Für die Weltausstellung hat er gerade den Traum aller Ingenieure verwirklicht: den höchsten Turm der Welt im Herzen der französischen Hauptstadt zu errichten. „Große Dinge entstehen nur durch Menschen mit erheblicher Risikobereitschaft, Erfindungsreichtum und Ausdauer. Eiffel war die perfekte Kombination von Ingenieur und Unternehmer. Das hat ihn groß gemacht“, sagt Ursula Muscheler, Architektin und Autorin des Buches „Die Nutzlosigkeit des Eiffelturms“. Gustave Eiffel verstand es, die klügsten Köpfe seiner Zeit für sich zu gewinnen.
In seinem Pariser Ingenieursbüro arbeiteten große Talente, die er geschickt seine Visionen umsetzen ließ oder deren Visionen er für sein Unternehmen vereinnahmte. So entstanden von Beginn an bahnbrechende Eisenkonstruktionen, die neue Maßstäbe setzten. Aber ein eiserner Turm, der mitten in Paris ohne Sinn und Zweck einfach so in die Höhe ragte, das galt vielen Kritikern als monströse, ja sogar lebensgefährliche Idee. Anwohner aus der Nachbarschaft der Baustelle verklagten den Unternehmer, da sie Angst hatten, die Konstruktion würde auf ihre Häuser stürzen und sie unter den Trümmern begraben.
Führende Intellektuelle, wie der Schriftsteller Guy de Maupassant oder der Erbauer der berühmten Pariser Oper, Charles Garnier, veröffentlichten einen Brandbrief, in dem sie den Turm eine „Schande für Paris“ nannten. Doch Eiffel ließ sich nicht beirren. Er übernahm einen nicht unwesentlichen Teil der Kosten und das gesamte Risiko und baute seinen Turm – in nur zwei Jahren, zwei Monaten und fünf Tagen. Und dann wendete sich das Blatt: Troja-Entdecker Heinrich Schliemann war einer der wenigen deutschen Prominenten, die wahrscheinlich sogar von Eiffel persönlich in luftige Höhen geführt wurden.
Er dankte es ihm mit Begeisterung und schrieb, der Eiffelturm sei ein Meisterwerk des technischen Fortschritts und ein Wunderwerk der Ingenieurskunst. Und die Menschen strömten zu Tausenden zum Turm, um zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Stadt von oben betrachten zu können. Warum der Eiffelturm trotzdem 20 Jahre nach seiner Errichtung fast dem Erdboden gleichgemacht wurde, welchen wissenschaftlichen Wert er bis heute hat und warum ein 10.000 Tonnen schweres, überwiegend funktionales Eisenbauwerk ausgerechnet zum globalen Symbol der Liebe geworden ist, schlüsseln führende Experten auf.
Aufwendige 3-D-Grafiken erklären die bahnbrechenden Techniken, die diesem ikonischen Bauwerk zugrunde liegen. Hochwertige Animationen lassen die Emotionen wieder aufleben, die sich damals bei den Bauherren und anderen Beteiligten Bahn brachen. Das abenteuerliche Auf und Ab des Unternehmers Gustave Eiffel und das Ringen des Ingenieurs mit seinen Hauptgegnern, dem Wind und der konservativen Öffentlichkeit, machen diese Dokumentation zu einem packenden Stück Zeit- und Ingenieursgeschichte.
Bis heute strahlt der Eiffelturm eine riesige Sogwirkung auf Menschen aus aller Welt aus. Dieses „Menschheitsbauwerk“ hat nichts von seiner Strahlkraft verloren. Es gilt als eine der meistbesuchten Attraktionen weltweit. Zeit also, zum 100. Todestag von Gustave Eiffel die vielen unbekannten Geschichten und Geheimnisse rund um die Entstehung seines Meisterwerks zu erzählen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.12.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mi. 20.12.2023 ZDFmediathek Der Hai – Magie eines Monsters
Haie und Rochen vor den Objektiven modernster Kamerasysteme: In allen Weltmeeren war das Kamerateam unterwegs und filmte dabei noch nie beobachtetes Verhalten der Meeresräuber. Gigantische Walhaie, über Land krabbelnde Epaulettenhaie, fliegende Rochen, rasend schnelle Makos und sogar leuchtende Haie alles, was in der Hai-Society Rang und Namen hat, gibt Einblick in eine faszinierende Welt. So hat man Haie und Rochen noch nie gesehen. In aufwändigen Dreharbeiten an Dutzenden von Schauplätzen rund um den Globus gelangen den Teams Aufnahmen von dramatischen Situationen und faszinierendem Verhalten in bestechender Bildqualität.
Dabei kamen die eindrucksvollsten Mitglieder der Hai-Society und der mit ihnen eng verwandten Rochen vor die Objektive modernster Kamerasysteme. Zeitlupen- und von Helikoptern aus geschossene Cineflex-Aufnahmen machen kaum bekannte Eigenschaften, Fähigkeiten und überraschendes Verhalten des Knorpelfisch-Clans sichtbar. Unter dem arktischen Eis fristet der steinalte Grönlandhai sein Dasein, in den Weiten der tropischen See jagt der pfeilschnelle Makohai seiner Beute nach, am Grund flacher Korallenmeere lauert bis zur Unsichtbarkeit getarnt ein Teppichhai und schlägt blitzartig zu.
Rochen fliegen in Schwärmen über den Wellen und vollführen spektakuläre Sprünge. Paarungswillige Mantas, Wal- und Hammerhaie versammeln sich in Massen, um einen Partner zu finden. Zitronenhaie gebären lebende Junge, die in Kinderhorten zwischen Mangroven vor Feinden sicher aufwachsen. Der Film zeigt in grandiosen Bildern viele erstaunliche wie geniale Anpassungen an die unterschiedlichen Lebenswelten der Knorpelfische. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 14.08.2016 ZDF Hannibal – der Feind Roms
Hannibal – der Name kommt einem Markenzeichen gleich. Er steht für einen der prominentesten Feldherren des Altertums – und eine strategische Großtat, die in der Geschichte der kriegerischen Auseinandersetzungen als beispiellos gilt. Sein legendärer Zug über die Alpen: Himmelfahrtskommando und Geniestreich zugleich. Doch wer war dieser Hannibal wirklich – jener Mann, der Rom das Fürchten lehrte? (Text: ZDF)Die Hannibal-Expedition
Hannibals Alpenüberquerung ist legendär, über welchen Pass er sein gigantisches Heer führte, ein Rätsel. Jetzt glauben Forscher, die Route anhand von Pferdemist beweisen zu können. Der Geomorphologe William Mahaney von der Universität Toronto und sein Team sind davon überzeugt, dass der Karthager sein Heer über den 3000 Meter hohen Col de la Traversette geführt hat. Bodenanalysen weisen darauf hin. Die Leistung Hannibals war schon zu seinen Lebzeiten Legende. Immerhin marschierten 218 vor Christus laut Überlieferung Zigtausende Soldaten, mehrere Tausend Pferde und Maultiere sowie 37 Elefanten in fünf Monaten rund 1500 Kilometer zu Fuß von der Iberischen Halbinsel über die Alpen bis nach Italien, um die Weltmacht Rom anzugreifen.
Aufsehen erregten vor allem die Kriegselefanten – solche Tiere hatte man in dieser Gegend noch nicht gesehen. Die Karthager – damals eine der Supermächte am Mittelmeer – nutzten die Tiere allerdings schon länger für den Kriegseinsatz. In einem aufwändigen Experiment wird im Film mit Hilfe von Flößen nachgestellt, wie Hannibal seine Elefanten auf dem Weg ins Gebirge über die Rhone schaffen konnte.
Experten erklären, wie gelenkig Elefanten sind und wie sie mit unwegsamem Gelände und Kälte umgehen. Die Frage, welche Route Hannibal durch die Alpen nahm, fasziniert Abenteurer und Wissenschaftler seit Jahrhunderten. Eine Forschergruppe glaubt, jetzt beweisen zu können, dass Hannibal den Weg über den fast 3000 Meter hohen Col de la Traversette nahm.
„Nur von hier aus konnte Hannibal in die Po-Ebene blicken“, sagt der Geomorphologe William Mahaney, und in den Quellen sei dieser Blick beschrieben. Der Kanadier und sein Team, darunter der Mikrobiologe Chris Allen von der Universität Belfast, haben Bodenproben von der französischen Seite des Passes ausgewertet. Die darin gefundenen Darmbakterien haben ergeben, dass zahlreiche Pferde zu Hannibals Zeiten hier durchgezogen sein müssen. Auf einer Expedition im Sommer 2017 haben sie nun auch Proben von der italienischen Seite des Passes genommen.
Sie hoffen, dass die Ergebnisse ihre These untermauern. Welchen Weg der Karthager auch genommen hat – der Marsch auf Rom war eine taktische und logistische Meisterleistung. Um die kühnste militärische Operation der Weltgeschichte ins Bild zu setzen, wurden die dokumentarischen Sequenzen unter anderem in den Alpen, an der Donau und in Mecklenburg-Vorpommern gedreht, während die Spielszenen von Regisseur Carsten Gutschmidt in Bulgarien in Szene gesetzt wurden. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 08.07.2018 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 07.07.2018 ZDFmediathek (ab 19:30 Uhr) Der heilige Krieg: 1. Terror für den Glauben
45 Min.Die Bilder des 11. September 2001 gingen um die Welt, der beispiellose Anschlag veränderte das internationale politische Gefüge. Eine tiefe Kluft zwischen der westlichen und der muslimischen Hemisphäre schien sich aufzutun. Doch maßgebliche islamische Rechtsgelehrte und moderate Stimmen aus muslimischen Ländern brandmarkten den willkürlichen Missbrauch des Begriffs „Dschihad“ und verurteilten das Verbrechen. Dennoch fand der verheerende Schlag gegen Amerika bei einigen radikalisierten Fundamentalisten auch Befürworter.
Der Film „Terror für den Glauben“ beschreibt die Wurzeln des modernen „Dschihadismus“ und zeigt, dass sich seine Ursprünge in der politischen Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens seit 1945 finden lassen. Zudem wird deutlich, dass der Rückgriff auf ältere Traditionen des „Dschihad“ von selbsternannten Vordenkern, zumeist religiösen Laien, willkürlich und vorwiegend propagandistisch eingesetzt wird. Der Film schildert, welche Wendepunkte in der Biografie Osama Bin Ladens zu seiner „Kriegserklärung gegen Amerika“ führten und welche Zufälle die blutigen Anschläge vom 11. September 2001 ermöglichten.
Al-Kaida galt ein Jahrzehnt lang als die gefährlichste Terror-Organisation der Welt. Im Mai 2011 wurde ihr Anführer Bin Laden getötet. Gleichzeitig zeichnet sich in der arabischen Welt ein politischer Aufbruch ab, der sich von den Zielen militanter Islamisten distanziert. Inwiefern sich Al-Kaida wirklich als Hydra erweist, bei der viele neue Köpfe nachwachsen, wenn man einen abschlägt, wird die Zukunft zeigen.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es in der arabischen Welt politisch wirksame islamistische Strömungen – ihr Programm lautet im Kern: „Der Koran ist unsere Verfassung!“ Unter diesem Motto stellten Islamisten die von ihnen empfundene innere und äußere Schwäche der arabischen Staaten an den Pranger – Symbol dafür war die arabische Niederlage im Sechstagekrieg 1967. Die Eroberung der Altstadt von Jerusalem verschaffte dem Staat Israel auch die Kontrolle über einige heilige Stätten des Islam; der „Erzfeind“ hatte für eine tiefe Demütigung gesorgt.
Einzelne Vordenker predigten fortan den „Dschihad“ gegen alle „Besetzer muslimischer Länder“ als Beginn einer spirituellen Erneuerung des Islam. So wurde auch der Afghanistankrieg der Sowjets zu einer Herausforderung – hier radikalisierte sich neben vielen anderen der junge Saudi Osama Bin Laden. Weitere Nahrung erhielt sein fundamentalistischer Eifer durch die Präsenz von US-Truppen in Saudi Arabien im ersten Golfkrieg 1991. Amerika wurde für ihn zunehmend zum Hauptfeind. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 31.08.2011 ZDF Der heilige Krieg: 2. Dschihad für den Kaiser
45 Min.Ende des 19. Jahrhunderts lebten 80 Prozent der Muslime in Kolonien europäischer Mächte. Doch die Dominanz der Europäer blieb nicht unangefochten. Im Namen Allahs scharte ein charismatischer Anführer im Sudan Krieger um sich und lehrte die britischen Kolonialherren das Fürchten. Die Erhebung des „Mahdi“ wurde zur traumatischen Erfahrung des Empire. Die Rebellen scheiterten zwar am Ende an der militärische Überlegenheit der Briten, aber der Aufstand des Mahdi zeigte eindrucksvoll, welche gefährliche Dynamik ein religiös aufgeheizter Krieg auch in der Moderne entfalten konnte.
Das brachte schon in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg deutsche Strategen auf die Idee, dass man das militärische Potenzial islamischer Widerstandsbewegungen nutzen könne. Denn nicht nur Briten, auch Franzosen und Russen herrschten über riesige Gebiete mit überwiegend muslimischer Bevölkerung. Wenn es gelänge, sie im Konfliktfall auf die deutsche Seite zu ziehen, kämen die konkurrierenden Kolonialmächte in ernste Schwierigkeiten.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden diese Überlegungen in konkrete Pläne umgesetzt. Mit Hilfe der verbündeten Türkei versuchte das Deutsche Reich auf Drängen von Kaiser Wilhelm II. einen weltweiten „Dschihad“ gegen Briten und Franzosen zu entfachen und so die Kolonien der Gegner zu destabilisieren. Organisator des „Dschihad made in Germany“ war eine schillernde Persönlichkeit: Max von Oppenheim, ein Sprössling des Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim & Cie. Als Leiter der Berliner „Nachrichtenstelle für den Orient“ war er mit der Planung und Durchführung des „Heiligen Krieges“ betraut. Im November 1914 verkündete der türkische Sultan tatsächlich den „Dschihad“ gegen die Westmächte. Mit deutschen Waffen wurden militärische Operationen durchgeführt, Putsche initiiert, Attentate und Sprengstoffanschläge verübt. Doch gingen die Berliner „Dschihad“-Pläne am Ende nicht auf. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 28.08.2011 ZDF Der heilige Krieg: 3. Die Türken vor Wien
45 Min.Die Angst, von den Osmanen unterjocht zu werden, gehörte zu den Traumata des frühneuzeitlichen Europa. Für lange Zeit schienen die Armeen des Sultans unbesiegbar. Doch wurde die „Türkenfurcht“ auch propagandistisch überhöht. Die Kirche bezeichnete die Osmanen als „Erbfeinde der Christenheit“ und „Inkarnation des Teufels“.
Der Film „Die Türken vor Wien“ schildert die lange Auseinandersetzung zwischen dem islamischen Reich der Osmanen und den christlichen Mächten Europas. Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 durch Sultan Mehmed II. erlosch das byzantinische Reich. Für die Osmanen aber war mit der Einnahme der Stadt der Status einer Großmacht erreicht, die keinen Gegner mehr zu fürchten brauchte. 75 Jahre später stand das Osmanische Reich im Zenit seiner Macht, es war das „Goldene Zeitalter“ unter Sultan Süleyman, dem „Prächtigen“.
Im Kampf um Ungarn geriet er in direkte Konfrontation mit dem Reich der Habsburger. 1529 standen die Türken zum ersten Mal vor Wien, konnten die Stadt jedoch nicht erobern. Den Gesandten Habsburgs in Konstantinopel aber ließen sie spüren, wie sehr sie sich den „ungläubigen“ Europäern gegenüber für überlegen hielten. Doch nach der Regierungszeit Süleymans begann der langsame Abstieg der osmanischen Herrschaft. 1683 unternahmen sie einen erneuten Versuch, Wien zu erobern. Noch einmal wurden „Dschihad“-Parolen laut.
Ganz ähnlich reagierten die bedrohten christlichen Mächte, die eine „Heilige Liga“ zum Kampf gegen die „Ungläubigen“ gründeten. Der Showdown vor Wien im September 1683 sollte der letzte Konflikt in Europa sein, der unter dem Vorzeichen eines „Heiligen Krieges“ geführt wurde. Nach ihrer Niederlage wurden die Osmanen weit in den Balkan zurückgedrängt. Im Vertrag von Karlowitz 1699 endete eine Epoche: Ihr Reich wurde nun ein Teil des sich ständig verändernden europäischen Gleichgewichts. Die Zeit der „Glaubenskriege“ war vorbei. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 23.08.2011 ZDF Der heilige Krieg: 4. Das Schwert des Propheten
45 Min.Kein anderer Begriff symbolisiert die Ängste vor der islamischen Welt mehr als das oft missverstandene und missbrauchte Wort „Dschihad“. Seit dem 11. September 2001 wird der bewaffnete Kampf im Namen Allahs als reale Bedrohung für die westliche Welt empfunden. Maßgebliche muslimische Rechtsgelehrte verurteilen den angeblich „Heiligen“ Krieg von Al-Kaida als Anmaßung und verbrecherischen Irrweg.
Dennoch sehen sich Muslime oft pauschal dem Vorwurf ausgesetzt, der Islam sei eine Religion der Gewalt. Dabei wurden so genannte „Heilige Kriege“ im Lauf der Geschichte immer wieder auch von Christen geführt. Die Erinnerungen an die „Kreuzzüge“ des Mittelalters sind noch immer lebendig. Nicht nur radikale Islamisten sehen darin eine Tradition, die bis in die Gegenwart reicht, ein Sinnbild für westliche Aggression, Besatzung und Unterdrückung.
Im September 2011 jährt sich der Anschlag auf das World Trade Center zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass reflektiert die fünfteilige Dokumentarreihe die Ursprünge so genannter „Heiliger Kriege“ – und spiegelt dabei beide Perspektiven. Die Filme führen vor Augen, wie im Lauf der Jahrhunderte auf christlicher und muslimischer Seite religiöse Gefühle für politische Zwecke mobilisiert und auch missbraucht wurden, wie dabei Denkmuster entstanden, die heute noch wirksam sind. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 16.08.2011 ZDF Der heilige Krieg: 5. Kreuzzug nach Jerusalem
45 Min.Der Begriff „Kreuzzug“ hat in der islamischen Welt einen ähnlich negativen Klang wie das Wort „Dschihad“ in der westlichen. Er wurde zum Synonym „Heiliger Kriege“ der Christenheit. 400 Jahre nach der muslimischen Expansion in der Nachfolge Mohammeds holte Europa zum Gegenschlag aus. „Gott will es“, lautete die Losung der Kreuzfahrer, die sich in Westeuropa sammelten. Die Befreiung des „Heiligen Landes“ aus muslimischer Hand galt als Weg zum Erlass von Sündenstrafen. Doch die Motive der Kreuzzüge waren vielschichtig. Es ging nicht nur um das Seelenheil und „Bruderhilfe“ für bedrohte Christen im Nahen Osten, sondern auch um die Macht der Kirche und neue Herrschaftsgebiete.
Am Ende der ersten – vom Papst persönlich – sakralisierten Heerfahrt stand die Eroberung Jerusalems 1099. Bei der Erstürmung der Stadt richteten christliche Ritter ein Massaker an, das unvergessen blieb. In einer Rückbesinnung auf den „Dschihad“ der ersten Nachfolger Mohammeds bündelten muslimische Herrscher nach und nach ihre Kräfte, um die verlorenen Territorien wieder zurückzugewinnen. Das hinderte beide Seiten nicht daran, auch Allianzen einzugehen. Manche Europäer empfanden sogar Bewunderung für die islamische Zivilisation.
Zur legendären Figur wurde Sultan Saladin, der zum „Dschihad“ gegen die Franken aufrufen ließ und Jerusalem 1187 für die Muslime zurückeroberte. Anders als die christlichen Ritter verschonte er dabei die Zivilbevölkerung. Auch der römischdeutsche Kaiser Friedrich II. suchte die Verständigung. Der Staufer erwirkte 1229 ohne einen Schwerthieb die Rückgabe Jerusalems an die Christen durch geschicktes Verhandeln. Die Muslime durften ihre heiligen Stätten weiter ungehindert besuchen, ein historisch einmaliger Vorgang in den Beziehungen zwischen Orient und Okzident.
Die Bilanz der Kreuzzüge ins „Heilige Land“ ist düster. Insgesamt starben hunderttausende Kreuzfahrer, aber auch eine große Zahl islamischer Krieger sowie Zivilisten – Christen, Juden und Muslime. Die Ereignisse sollten das Verhältnis der Religionen auf lange Sicht beeinflussen. Der islamische Fundamentalismus der Gegenwart zieht eine direkte Linie von den Kreuzzügen über die Zeit des Kolonialismus bis hin zu den Golfkriegen und „Anti-Terror-Maßnahmen“ des Westens nach dem 11. September. Vor allem für radikale Muslime bleibt der Begriff „Kreuzzug“ die historische Chiffre für westliche Aggression, Unterwanderung und Besatzung und dient Al-Kaida als willkürliche Legitimation für den „Dschihad“ im Zeichen des Terrors. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 21.08.2011 ZDF Heiße Spur am Monte Verde – Das Rätsel der ersten Amerikaner
Sie glauben, die ersten Menschen, die den amerikanischen Kontinent besiedelten, kamen aus Sibirien? Zu Fuß? Sie wanderten über eine schmale Landbrücke, wo heute die eisigen Wasser der Beringstraße sind? Vor ungefähr 12.000 Jahren soll das gewesen sein, so steht es in den Geschichtsbüchern, belegt durch archäologische Funde aus Alaska und Nordamerika. Doch diese Geschichte muss neu geschrieben werden. (Text: ZDF)Herman, der Apache – Ein Deutscher unter Indianern
1870 wird der zwölfjährige Herman Lehmann bei Fredricksburg, Texas, von Apachen entführt. „Terra X“ erzählt seine Geschichte und das Schicksal der letzten Prärieindianer Amerikas. Der Deutsche lernt die fremde und kriegerische Welt der Apachen und später der Comanchen kennen. Seine Memoiren, die er nach seiner Rückkehr in die Zivilisation veröffentlicht, bieten seltene Einblicke in die Kultur dieser Stämme jenseits gängiger Klischees. Die Indianer der südlichen Plains raubten und adoptierten regelmäßig fremde Kinder, um die eigenen Verluste auszugleichen. Die Familie Lehmann war, wie viele Deutsche, dem Hunger in der Heimat entflohen und Mitte des 19. Jahrhunderts nach Texas ausgewandert.
Fredericksburg wuchs schnell zu einem „deutschen“ Städtchen heran. Als der kleine Herman Lehmann entführt wurde, kämpften die Ureinwohner Amerikas bereits auf verlorenem Posten. Die weißen Siedler nahmen immer mehr Land in Anspruch und drängten die Indianer Nordamerikas in Reservationen ab. Mit dem Beginn des „Goldrauschs“ und dem Bau der Eisenbahn strömen die Siedler in die Gebiete der letzten frei lebenden Stämme. Den Indianern der „Great Plains“, zu denen neben den Apachen vor allem die Reiterkrieger der Comanchen gehörten, entzogen sie durch gezieltes Abschlachten der Büffelherden die Lebensgrundlage.
Sie sind es, die mit ihren Pferden und Federhauben bis heute unser Klischeebild vom Indianer prägen. Dabei gibt es „die Indianer“ als Volk nicht, die Ureinwohner Nordamerikas bestanden ursprünglich aus 300 Stämmen, die sich in Aussehen, Sprache und Kultur stark voneinander unterschieden. In dieser Situation verbrachte Herman Lehmann neun Jahre zunächst bei den Apachen, später bei den Comanchen, und wurde zum Krieger ausgebildet. Er erlebte einerseits marodierende, räuberische und äußerst brutale Banden, anderseits eine Gemeinschaft, die ihm Zuneigung und Anerkennung schenkte.
Während in den nördlichen Plains die Sioux unter ihren Häuptlingen Sitting Bull und Crazy Horse die Schlacht am Little Big Horn kämpften, wurden die letzten Comanchen im Süden in Reservationen gezwungen. Widerwillig kehrte Herman 1879 zu seiner Mutter zurück, die nie aufgehört hatte, nach ihrem Jungen zu suchen. Die Rückkehr in die weiße Gesellschaft fiel ihm schwer. Er führte sich gerne als „Wilder“ auf und trat bei Dorffesten und Rodeos auf. Zwar heiratete er schließlich und gründete eine Familie. Aber er blieb ein Pendler zwischen den Welten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 21.02.2016 ZDF Der Herr der Himmelsscheibe – Der Jahrtausendfund von Nebra
45 Min.Der sensationelle Fund der Himmelsscheibe von Nebra gibt der Wissenschaft bis heute Rätsel auf. Über mehrere Jahre hinweg hat ein internationales Forscherteam rund um den Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie in Halle, Prof. Harald Meller, mit modernsten Methoden intensiv erforscht, was es mit diesem 2,3 Kilo schweren bronzenen Jahrtausendfund auf sich hat. Das ZDF hat diesen höchst spannenden Wissenschaftskrimi von Anfang an begleitet. Erst durch Prof. Meller gelangte die Himmelsscheibe 2002 überhaupt wieder in den Besitz des Landes Sachsen-Anhalt. Zuvor war sie in einer beispiellosen Odyssee durch die Hände von Raubgräbern und Hehlern gegangen, bevor Prof. Meller sie mit Hilfe von Interpol in Zürich bei einem spektakulären Zugriff für die Wissenschaft zurück gewann. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 22.08.2010 ZDF Herrscher der schwarzen Lagune
Himmelfahrtskommando – Der Mensch und die Lüfte
Hobbits – Die Zwerge vom Ende der Welt
Höllenfahrten: 01. Schiffbruch an der Skelettküste
45 Min.Im Mittelpunkt der Reihe stehen Menschen, die durch die Hölle gingen, Menschen, die sich aufgrund heroischer und oft tragischer Ereignisse einer scheinbar aussichtslosen Lage gegenübersehen und extreme Herausforderungen sowohl psychischer als auch physischer Art bestehen müssen. Die erste Folge führt an die Skelettküste. So wird der Todesstreifen an der Westküste Afrikas genannt, weil an seinen gottverlassenen Stränden mehr Schiffe ins Verderben gefahren sind als sonstwo auf der Welt. Jedes der im Treibsand versinkenden Wracks hat seine eigene Tragödie erlebt, aber keine scheint so ungewöhnlich, wie das Schicksal der „Dunedin Star“.
Im November 1942 schleicht sich der zum Truppentransporter umfunktionierte Passagierdampfer auf seinem Weg nach Asien durch die Meuten deutscher U-Boote, die im Atlantik auf Beute warten und erleidet vor der Küste Südwestafrikas Schiffbruch. Bevor das Schiff sinkt, lässt Kapitän Lee sein Schiff dreihundert Meter vom Strand entfernt auf eine Sandbank setzen und evakuiert einen Teil der Besatzung und Dutzende Frauen und Kinder. 63 Menschen hocken hilflos am Strand, Wasser und Lebensmittel haben sie nur für wenige Tage, und die Sonne brennt erbarmungslos.
Notdürftig kampieren die Schiffbrüchigen im Niemandsland und warten drei Wochen verzweifelt auf Hilfe. Die spannende Geschichte der Passagiere der „Dunedin Star“ wird in Form eines Dokudramas inszeniert und auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig unter Verwendung von historischem Foto- und Filmmaterial erzählt. Überlebende Schiffbrüchige und Angehörige der Rettungsmannschaften erzählen ihre bewegende Geschichte als das große Abenteuer ihres Lebens. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Sa. 26.04.2008 ZDF Höllenfahrten: 02. Der eiskalte Traum – Mit dem Ballon zum Nordpol
45 Min.Der Wunsch nach nationalem Ruhm beflügelt gegen Ende des letzten Jahrhunderts den Ehrgeiz eines polbesessenen Ingenieurs, der leichtsinnig prahlt, den Nordpol mit der Kraft des Windes erreichen zu können. Im Juli 1897 hebt Salomon Andree mit dem Ingenieur Knut Fraenkel und dem Fotografen Nils Strindberg von Spitzbergen aus mit einem Ballon zur 1.200 Kilometer langen Luftfahrt ab. Niemand hat die Crew vom Ballon „Adler“ lebend wiedergesehen. Plötzlich, dreißig Jahre nach dem Start, werden auf einer Nordmeerinsel drei im Eis konservierte Männer gefunden. Noch einmal machen Andree, Fraenkel und Strindberg Schlagzeilen, und das Geheimnis um ihren Tod bewegt Millionen.
Genau 100 Jahre später startet Arved Fuchs noch einmal mit einem Ballon, um die Geheimnisse der tragischen Polfahrt zu lüften. Fuchs versucht, die „Adler II“ mit Hilfe von Steuersegeln zu lenken, experimentiert in Kältekammern, um die schnelle Vereisung der Ballonhülle zu erklären, sucht auf dem Grund des Eismeers nach Wrackteilen. Erst die Entdeckung verschollener Geheimprotokolle aus dem Zweiten Weltkrieg, in denen U-Boote und Eisbären eine Rolle spielen, beantwortet auf sensationelle Weise die Frage, warum die Polfahrer alle gleichzeitig starben, obwohl es Nahrung im Überfluss gab. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 03.05.1998 ZDF Höllenfahrten: 03. Flucht aus Laos
45 Min.1957 wandert der Volksschüler Dieter Dengler aus Schwaben nach Amerika aus und schafft es, Pilot bei der Airforce zu werden. 1966 schießt eine Flugabwehrrakete des Vietkong Leutnant Dengler bei seinem ersten Einsatz über Vietnam ab. Nach qualvollem Spießrutenlauf durch laotische Dörfer beginnt das Martyrium der Gefangenschaft, das Dengler mit einem Dutzend Leidensgenossen teilt. Nach 136 Tagen gelingt Dengler als erstem und einzigen US-Piloten die sensationelle Flucht aus nordvietnamesischer Gefangenschaft. Bis heute kommt der Gezeichnete nicht zur Ruhe, weil er immer noch meint, ein verlorenes Leben nachholen zu müssen.
Aus dokumentarischen und semidokumentarischen Filmsequenzen, Fotos und historischen Filmaufnahmen inszeniert Werner Herzog ein tief bewegendes menschliches Drama. Herzog geht mit dem mitreißenden, berührenden Erzähler Dengler, der sein Innerstes nach außen kehrt, an den Schauplatz des dramatischen Geschehens im Dschungel, aber auch an andere wichtige Stationen seines Lebens, wie den Heimatort Calw, wo Dengler im Zweiten Weltkrieg seine prägenden Kindheitserlebnisse hatte. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Sa. 10.05.2008 ZDF Höllenfahrten: 04. Meuterei auf der Batavia
45 Min.1629, im Goldenen Zeitalter Hollands, wie man es später nennt, fährt der barocke Dreimaster „Batavia“ nach Hinterindien zu den Gewürzinseln. 342 Menschen, Matrosen und Seesoldaten, Kaufleute und 39 Frauen und Kinder drängeln sich in der qualvollen Enge überfüllter Decks. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.05.2008 ZDF Höllenfahrten: 05. Desaster am Teufelstor
45 Min.Es ist die herzzerreißende Geschichte der von Gott geprüften Elisabeth Camm aus London, die 1852 der neuen Sekte der Mormonen beitritt und durch die Hölle gehen muss, um vielleicht ins Paradies zu kommen. In die Geschichte geht der heroische Treck der „Erleuchteten“ als „Zug der zwanzigtausend Seelen“ ein, zu denen Elisabeth Camm gehört. Da die Reise nach Utah für viele in Europa rekrutierte Gläubige zu kostspielig ist, ziehen Tausende ihre kärgliche Habe unter unsäglichen Strapazen 2000 Kilometer mit Handkarren durch unwegsames Indianergebiet. Für allzuviele Mormonen wird der Weg ins „Königreich auf Erden“ zum Todesmarsch. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 24.05.1998 ZDF Höllenfahrten: 06. Teufelsritt am Highway Gottes – Abenteuer in den Fußstapfen von David Livingstone
45 Min.Sein Name wurde zum Synonym für die Erforschung Afrikas. David Livingstone ist der erste Weiße, der nach unvorstellbaren Strapazen das südliche Afrika von West nach Ost durchquert. Monatelang folgt seine Karawane dem Lauf des Sambesi, dem „Highway Gottes“, wie der Missionar den großen Fluss nennt, weil er das Wort Gottes über die Wasserstraße ins Innere des „Schwarzen Kontinents“ tragen will. Als er 1855 das grandiose Naturschauspiel der gigantischen Victoria-Fälle entdeckt, schreibt David Livingstone begeistert: „So etwas müssen Engel im Flug gesehen haben“. Anderthalb Jahrhunderte später starten zwei Teufelskerle an diesem Weltwunder der Natur, um die Hölle der unzugänglichen Schluchtenlandschaft des Sambesi mit riesigen Flößen und winzigen Kanus zu bezwingen.
Die Autorin beschreibt in zwei überlappenden Handlungen mal dokumentarisch, mal in inszenierten Sequenzen, die Höllenfahrten von Grenzgängern ganz unterschiedlicher Art, deren Wege sich bei den gigantischen Victoria-Fällen kreuzen. Die Regisseurin mit dem Spezialgebiet Abenteuer will wissen, was wagemutige Forscher vor 150 Jahren trieb und was junge Draufgänger heute lockt, ihr Leben bei unwegsamen Expeditionen aufs Spiel zu setzen. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 07.06.1998 ZDF Höllenfahrten: 07. Verschollen im Grand Canyon
45 Min.Wie so oft in der Geschichte der Entdecker, ist auch dies zugleich eine Geschichte heroischer Leistungen und menschlichen Versagens. „Als erster seinen Fuß auf einen Flecken setzen, den noch nie jemand vorher betreten hat und neue Erkenntnisse sammeln, das lässt den Forscher unkalkulierbare Risiken auf sich nehmen“, schreibt der Forscher John Wesley Powell. Am Ende der Höllenfahrt landeten die Boote der halb verhungerten Flussfahrer in der Unterwelt eines gigantischen Felsenlochs, aus dem es kein Entrinnen zu geben schien. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 14.02.1999 ZDF Höllenfahrten: 08. Die Suche nach den Quellen des Nils
45 Min.Es sind die exotischen Bilder eines Kitschfilms. Auf einem türkischen Sklavenmarkt kauft der englische Großwildjäger Samuel Baker 1859 die Siebenbürgerin Florence Sass und bewahrt sie vor einem bitteren Haremsschicksal. Weil Baker den spannendsten Wettlauf seiner Zeit gewinnen will, erleidet das verliebte Paar statt einer romantischen Hochzeitsreise eine Höllenfahrt durch das „unbekannte schwarze Afrika“. Im 19. Jahrhundert ist Afrika noch immer der dunkle, unbekannte Kontinent voller Geheimnisse, die es zu lüften gilt. Entdecker, die die Grenzen der Weltsicht erweitern, werden wie Helden gefeiert. Die Forscher-Krone ist dem Entdecker gewiss, der die Quelle des Nils, jenes ältesten und geheimnisvollsten Stromes findet, der die Vorstellungen der Menschen seit dem Altertum erregt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Sa. 21.02.2009 ZDF Höllenfahrten: 09. Notlandung in der Krokodilsbucht
45 Min.Es ist die Zeit der Pioniere, als Piloten zum ersten Mal Weltmeere überfliegen, Nord- und Südpol, große Wüsten und hohe Gebirge. 1932 geraten zwei deutsche Piloten auf dem Nachtflug von Indonesien über die Tomor-See in einem Orkan vom Kurs ab und müssen buchstäblich mit dem letzten Tropfen Benzin an einem unbekannten Küstenstreifen Australiens notwassern. Es ist der Beginn einer wochenlangen Höllenfahrt, „bis man uns fand und das fast verlorene Leben wiederschenkte“. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 07.03.1999 ZDF
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