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  • Der heilige Krieg: 5. Kreuzzug nach Jerusalem

    45 Min.
    Der Begriff „Kreuzzug“ hat in der islamischen Welt einen ähnlich negativen Klang wie das Wort „Dschihad“ in der westlichen. Er wurde zum Synonym „Heiliger Kriege“ der Christenheit. 400 Jahre nach der muslimischen Expansion in der Nachfolge Mohammeds holte Europa zum Gegenschlag aus. „Gott will es“, lautete die Losung der Kreuzfahrer, die sich in Westeuropa sammelten. Die Befreiung des „Heiligen Landes“ aus muslimischer Hand galt als Weg zum Erlass von Sündenstrafen. Doch die Motive der Kreuzzüge waren vielschichtig. Es ging nicht nur um das Seelenheil und „Bruderhilfe“ für bedrohte Christen im Nahen Osten, sondern auch um die Macht der Kirche und neue Herrschaftsgebiete.
    Am Ende der ersten – vom Papst persönlich – sakralisierten Heerfahrt stand die Eroberung Jerusalems 1099. Bei der Erstürmung der Stadt richteten christliche Ritter ein Massaker an, das unvergessen blieb. In einer Rückbesinnung auf den „Dschihad“ der ersten Nachfolger Mohammeds bündelten muslimische Herrscher nach und nach ihre Kräfte, um die verlorenen Territorien wieder zurückzugewinnen. Das hinderte beide Seiten nicht daran, auch Allianzen einzugehen. Manche Europäer empfanden sogar Bewunderung für die islamische Zivilisation.
    Zur
    legendären Figur wurde Sultan Saladin, der zum „Dschihad“ gegen die Franken aufrufen ließ und Jerusalem 1187 für die Muslime zurückeroberte. Anders als die christlichen Ritter verschonte er dabei die Zivilbevölkerung. Auch der römischdeutsche Kaiser Friedrich II. suchte die Verständigung. Der Staufer erwirkte 1229 ohne einen Schwerthieb die Rückgabe Jerusalems an die Christen durch geschicktes Verhandeln. Die Muslime durften ihre heiligen Stätten weiter ungehindert besuchen, ein historisch einmaliger Vorgang in den Beziehungen zwischen Orient und Okzident.
    Die Bilanz der Kreuzzüge ins „Heilige Land“ ist düster. Insgesamt starben hunderttausende Kreuzfahrer, aber auch eine große Zahl islamischer Krieger sowie Zivilisten – Christen, Juden und Muslime. Die Ereignisse sollten das Verhältnis der Religionen auf lange Sicht beeinflussen. Der islamische Fundamentalismus der Gegenwart zieht eine direkte Linie von den Kreuzzügen über die Zeit des Kolonialismus bis hin zu den Golfkriegen und „Anti-Terror-Maßnahmen“ des Westens nach dem 11. September. Vor allem für radikale Muslime bleibt der Begriff „Kreuzzug“ die historische Chiffre für westliche Aggression, Unterwanderung und Besatzung und dient Al-Kaida als willkürliche Legitimation für den „Dschihad“ im Zeichen des Terrors. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.08.2011ZDF

Sendetermine

So 21.08.2011
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