Bild: FOX/ Screenshot 110Zu kurz gekommen(Boy to the World) – 1997 Buch: David E. Kelley Regie: Thomas Schlamme
Weihnachten war für Ally (Calista Flockhart) schon immer etwas ganz besonderes. Frühzeitig stellt sie jedes Jahr den Baum auf. Das besondere Ritual ist für sie das Platzieren des Sterns auf der Spitze. Leider fällt Ally dabei dieses Jahr in die Tanne und hängt in der Ecke des Zimmers fest. Dieser Vorfall ist nicht das Einzige, was ihre Mitbewohnerin Renee (Lisa Nicole Carson) skeptisch den Feiertagen entgegenblicken lässt. Ist es wirklich Zufall, dass selbst die Sänger an der Wohnungstür nur über die bitteren Tränen zur Weihnachtszeit trällern?
Richard Fish (Greg Germann) hat ganz andere Sorgen. Sein geliebter Onkel ist verstorben, eine adäquate Trauerfeier in der Kirche seines Vertrauens muss her. Doch in der soll auf jeden Fall Erwähnung finden, dass der Onkel etwas gegen kleine Menschen hatte. Der Priester findet dies nicht gerade passend, will Richard die Feier verweigern. Erst vor Gericht erhält er die Erlaubnis: Zwar war sein Onkel engstirnig und hatte vollkommen beknackte Ansichten – aber über diese Ansichten sprechen darf man, politische Korrektheit hin oder her. Auch in einem Song, vorgetragen vom Gospel-Chor: „Dont want no short people around …“
Währendessen wird Ally vor Gericht der Fall der jungen Prostituierten Stephanie (Wilson Cruz) zugeteilt. Die wurde bereits zum dritten Mal verhaftet, es kommt also eine Gefängnisstrafe auf sie zu. Doch Ally stellt schnell fest, dass es sich bei Stephanie eigentlich um Stephen handelt, einen jungen, verwirrten Mann, der auf der Suche nach der eigenen Identität ist. Ally mag Stephanie, nimmt sie unter ihre Fittiche und will sie um jeden Preis von der Straße holen. Außer ihr hat sie niemanden und Ally will nicht, dass ihr etwas zustößt. Schließlich erklärt sich Richterin Whipper Cone (Dyan Cannon) dazu bereit, das Verfahren um ein Jahr auszusetzen, unter der Bedingung, dass Stephanie einen Arbeitsplatz erhält.
Ally stellt sie persönlich ein, mit Elaine (Jane Krakowski) versteht sie sich in der Kanzlei rasend schnell – sexy Frauen unter sich. Alles scheint sich zum Guten zu wenden, als Ally und Renee am Abend einen Anruf erhalten. Stephanie ist tot. Ein Freier hat sie ermordet, nachdem er herausfand, dass sie eigentlich ein Mann ist. Allys schlimmste Befürchtungen sind wahr gefunden und doch versteht sie es nicht. Warum ging Stephanie erneut auf die Straße? Und kann man einen Menschen innerhalb von nur zwei Tagen derart lieben lernen? Stephanies Alptraum war es, nach einem Unfall ohne perfektes Make-Up zu Grabe getragen zu werden. In der Gerichtsmedizin erweist Ally ihr mit Lippenstift und Rouge die letzte Ehre.
