Die Gewinner der 52. Verleihung der „Grimme-Preise“ stehen fest. Dass das Jahr 2015 für die privaten Sender zahlreiche Aushängeschilder brachte, spiegelte sich auch in den Auszeichnungen wider, die unter anderem an „Deutschland 83“, „Club der roten Bänder“ und „Weinberg“ vergeben wurden.
Erstmals haben vier statt wie bisher drei Nominierungskommissionen mehr als 800 eingereichte Beiträge gesichtet. Davon hatten es 76 Produktionen und besondere Einzelleistungen auf die Nominierungslisten geschafft. 15 Preise wurden schließlich vergeben. Drei davon gingen an die RTL-Gruppe, die ARD und ihre Regionalsender können sich über sechs Auszeichnungen freuen, das ZDF erhielt drei Auszeichnungen plus eine für ZDFneo. Dazu kommt eine Auszeichnung für TNT Serie und eine für den KiKA. Neu geschaffen wurde in diesem Jahr die Kategorie „Kinder & Jugend“.
Die Verleihungszeremonie selbst wird am 8. April wie gewohnt im Theater der Stadt Marl stattfinden. Durch die Gala wird erneut ARD-Moderator Jörg Thadeusz führen. 3sat bietet dann einen Live-Stream an, eine Fernsehausstrahlung erfolgt zeitversetzt ab 22:35 Uhr.
Die Gewinner und Nominierungen für den Grimme-Preis 2016 im Überblick:
Spezial: – Carolin Kebekus, die nicht nur in ihrer eigenen Show „PussyTerror TV“ (WDR), sondern auch in zahlreichen Moderationen, Auftritten in Comedy- und Kabarett-Shows sowie Online-Videos als mutiges Multitalent überzeugt, das zwar oft polarisiert, dessen Können aber über jeden Zweifel erhaben ist. – Martina Hill, die in den unterschiedlichen Rollen ihres Formats „Knallerfrauen“ mit ihrer Vielseitigkeit, ihrer „Physical Comedy“ und einer außerordentlichen Präsenz und Energie besticht (Sat.1)
Spezial: – Jörg Himstedt (Redaktion) und Bastian Günther (Buch, Regie) für die Idee und die Umsetzung des „Tatorts“ „Wer bin ich?“ (hr). – Melika Foroutan für ihre schauspielerische Leistung in „Begierde – Mord im Zeichen des Zen“ (WDR/Degeto)
Innovation: – Die Redaktionen von „Komm schon!“ (ZDF/ZDFneo), „Eichwald, MdB“ (ZDFneo) und „Im Knast“ (ZDFneo) für das Konzept und die Entwicklung der drei Sitcoms.
3. Wettbewerb Information & Kultur/Spezial 2016
Einzelsendungen: „AGORA – Von der Demokratie zum Markt“ (WDR) „B-Movie – Das wilde West-Berlin der 80er Jahre“ (ZDF/arte) „Deutsche Pop Zustände – Eine Geschichte rechter Musik“ (ZDF/3sat) Preisträger: „Die Folgen der Tat“ (WDR/SWR/NDR) „Die schöne Krista“ (ZDF) „Die Story im Ersten“: Dunkles Deutschland (rbb) „Eismädchen“ (SWR) „Flucht nach Europa“ (ZDF/arte) Preisträger: „Göttliche Lage“ (WDR/arte) „Hier und heute“: „Nordstadtkinder“: Stefan (WDR) „Night Will Fall“ (MDR/NDR/arte) „Nirgendland“ (BR) „Reportage im Ersten“: Vietnam, Logn Thanh will lachen (NDR) „Satiesfiktionen“ – Spaziergänge mit Erik Satie (WDR/arte) Preisträger: „Vom Ordnen der Dinge“ (ZDF/arte) „Weltbahnhof mit Kiosk“ (NDR)
Serien & Mehrteiler: „Ab 18!“ (Der Junge und das Meer, Mein Name ist Khadija, Kein Weg zurück) (ZDF/3sat) Preisträger:„Kunst und Verbrechen“ (ZDF/3sat)
Journalistische Leistung: Preisträger: Daniel Harrich, Thomas Reutter, Hans-Michael Kassel und Claudia Gladziejewski als Hauptbeteiligte und -verantwortliche für die Recherchen zu illegalen Waffenlieferungen nach Mexiko – am Beispiel der Dokumentation „Tödliche Exporte – Wie das G36 nach Mexiko kam“, des investigativen Spielfilms „Meister des Todes“ und diverser Beiträge fur den „Weltspiegel“ sowie die „Report“-Sendungen des BR und SWR – Die Reporterteams von „Panorama“, die in den Beiträgen „Falsche Syrer: Wie der Innenminister Geruchte schürt“, „Immer mehr Flüchtlinge: Wie kann man sie stoppen?“ und „Diebe, Räuber, Vergewaltiger: Gerüchte über Flüchtlinge“ mit hartnäckigen investigativen Recherchen Falschdarstellungen unterschiedlichster Art zum Thema Flüchtlinge korrigierten (NDR) – Claudia Butter und Achim Reinhardt aus der „Report“-Redaktion des SWR für monatelange Recherchen über den Fall des bayerischen Landtagsabgeordneten Günther Felbinger (Freie Wähler) (SWR)
Spezial: Martin Reinl für sein herausragendes witziges Puppenspiel in zahlreichen Formaten des Kinder- und Jugendfernsehens („Jan & Henry“, „Woozle Goozle“, „Die Sendung mit dem Elefanten“, „Sesamstraße“ etc.) und seinen generationenübergreifenden Humor
Nun ja, Infantiöität à la Böhmermann ist ebenso preisverdächtig wie das mit schlechten Klischees arbeitende "Deutschland 1983". Kann man den Preis gleich an den Zirkel Schreibender Arbeiter oder der Kindergartengruppe Bernau-Nordost verleihen.