Staffel 9, Folge 1–6

Staffel 9 von „Ab 18!“ startete am 22.11.2021 in der ZDFmediathek und am 29.11.2021 auf 3sat.
  • Staffel 9, Folge 1 (43 Min.)
    Der 22-jährige Maler Ferdinand Dölberg ist bereits erfolgreich auf dem Kunstmarkt vertreten. Der Film zeigt ihn zwischen Atelierarbeit und Kunstaktionen mit seinem Bruder Milan. Ferdinands Werke sind Ausdruck von Irritationen und hinterfragen das System, in dem wir leben. Mit seinem Bruder teilt er ein unkonventionelles Lebenskonzept, und sie erschaffen sich ihre eigene Fiktion. Dazu gehören sowohl die roten Fingernägel, die selbst gestochenen Tätowierungen, aber auch ihre Musikband und das Kunstprojekt eines Raketenstarts, das sie akribisch vorbereiten.
    Es ist eine besondere Beziehung – in der Kunst und im Leben -, die die Brüder haben, obwohl Milan sich außer um die Kunst noch um eine Familie mit zwei kleinen Kindern kümmern muss. Sein alltäglicher Stress wirkt wie weggeblasen, wenn er bei Ferdinand ist und sie als #popkornbrueder ihre dadaistischen Performances planen und durchführen. Die Brüder studieren beide noch an der Universität der Künste in Berlin und teilen sich ein großes Atelier. Außer über ihre Kunst kreisen ihre Gespräche oft um die Erinnerungen an ihren früh verstorbenen Vater.
    Während die beiden offen über ihre Trauer und Zweifel im Leben reden, äußert sich Ferdinand nur wenig über seine Kunstwerke an der Wand. Sie sprechen aus sich heraus, sie brauchen keinerlei Erklärung oder Rechtfertigung, sondern sind Ausdruck seiner inneren Bilder und seines Empfindens: Fragen zur eigenen Verortung innerhalb von sozialen Gefügen, zu zwischenmenschlichen Beziehungen sowie das Hinterfragen von Individualität sind Hauptgegenstand seiner Malereien und Zeichnungen.
    Fiktive Figuren, maskenhafte Gesichter und absurde Körperformen mit wechselnden Geschlechteridentitäten ziehen sich motivisch durch seine Werke. „Fehler und Irritation“ ist ein Film über unkonventionelle Lebensentwürfe, über künstlerische Perspektiven und Prozesse, die nicht immer schmerzfrei sind. Und darüber, dass es möglich ist, sich einer Gesellschaft, die auf Ökonomie und Automatismus getrimmt scheint, zu entziehen. Elke Lehrenkrauss über ihren Film: „Ferdinand wusste schon mit 16 Jahren, dass er in seinem Leben malen will, und so studiert er Malerei und wurde Maler.
    Seine Klarheit und Leidenschaft fasziniert mich. Ebenso wie seine Werke und die Art, wie sie die Sicht eines jungen Menschen auf unsere Gesellschaft widerspiegeln. Alles, was Ferdinand schafft, kommt aus ihm heraus. Doch wie kommt es da rein? Es sind die Dinge, die sich erahnen lassen, aber nicht klar aussprechbar sind, da sie anders kommuniziert werden. Dies filmisch zu erfassen, empfinde ich als reizvoll. Die zwei Brüder gestalten nicht nur ihre Bilder, sondern auch ihr Leben mit viel Phantasie.
    Und doch geht das nicht ausschließlich, denn Kunst will auch verkauft werden, um davon leben zu können. Diesen Spagat scheint Ferdinand zu meistern – und dennoch plagen ihn Alpträume und Existenzängste. Denn der künstlerische Prozess ist nie ein leichter. Er ist eine ständige Suche, oft auch persönlich, begleitet von Irritationen, Entdeckungen und Irrungen. Unser Film versucht, diese zu beobachten, ohne zu bewerten, und die Dinge, die in Ferdinands Leben von emotionaler Wichtigkeit sind, zu benennen.
    Die Brüder entziehen sich durch ihre Art und ihr Äußeres der Definition des klassischen Männerbildes. Ebenso beeindruckt hat mich ihre besonders liebevolle Beziehung, ihre tiefe Vertrautheit und Verbundenheit auf mehreren Ebenen. Die große Liebe zu ihrem verstorbenen Vater und Trauer um ihn berührten mich sehr und öffneten mir einen Zugang zu ihnen. An anderer Stelle empfand ich es anfänglich schwer, mich voll auf ihre Welt einzulassen – damit meine ich besonders ihre Performances, den fiktiven Raketenstart. Was soll das, wozu? Es macht keinen Sinn und ist nur Spiel und ist nicht – real.
    Darin bestand für mich die Herausforderung: etwas zu begleiten und filmisch aufzubereiten, was auf den ersten Blick keinen Sinn macht. Aber dann auf den zweiten umso mehr: Denn es reflektiert die Weltanschauung und Lebenseinstellung meiner Protagonisten. Es ist ihre Realität. Und diese empfinde ich als eine sehr wohltuende.“ Elke Margarete Lehrenkrauss studierte an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). 3sat zeigte bereits ihren Abschlussfilm „Die Heilige Kubas“ (2014). Ihr erster langer Film war „Lovemobil“ (2020). (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.11.20213satDeutsche Online-PremiereSo 28.11.2021ZDFmediathek
  • Staffel 9, Folge 2
    Der Dokumentarfilm begleitet die junge Transfrau Chao auf der Suche nach ihrer Identität zwischen den Geschlechtern und Kulturen. Chao, 25, wurde in Japan als Sohn einer Chinesin geboren und lebt seit ihrem fünften Lebensjahr in der Schweiz. Schon als Kind war Chao klar, dass sie ein Mädchen ist. Nun möchte sie den Schritt wagen und ihr Geschlecht durch eine OP angleichen. Nicht nur die bevorstehende Operation beschäftigt Chao. Sie ist eine begabte Zeichnerin und bereitet sich für die Aufnahmeprüfung an der Kunsthochschule in Zürich vor.
    In ihren Bildern drückt Chao ihre Sehnsüchte, Erinnerungen und Träume aus. Chao ist eine willensstarke und souveräne Person, dennoch fühlt sie sich als Frau nicht vollständig und wünscht sich alle körperlichen Merkmale einer cis-Frau, das heißt einer Frau, deren Geschlechteridentität auch mit den körperlichen Geschlechtsmerkmalen übereinstimmt. Denn selbst in einer aufgeklärten und toleranten Gesellschaft wie der schweizerischen hat Chao den Eindruck, dass Trans- und Cis-Personen noch nicht gleichgestellt sind.
    Als Künstlerin ist Chao ästhetische Perfektion sehr wichtig, Sie entscheidet sich, die geschlechtsangleichende Operation trotz der hohen Kosten in Thailand durchführen zu lassen, da ihr die Ergebnisse der Chirurgie dort besser gefallen als in der Schweiz. Doch die Pandemie durchkreuzt ihre Pläne. Die beiden Dokumentarfilmerinnen Mieko Azuma und Susanne Mi-Son Quester haben Chao auf dem Weg ihrer Transition begleitet und dabei ein ebenso nüchtern-lakonisches wie verspielt-poetisches Porträt ihrer Protagonistin gezeichnet, in dem sich Animationsfilm-Sequenzen mit dokumentarischen Beobachtungen verschränken.
    Mieko Azuma wurde 1977 in Kioto, Japan, geboren und studierte an der Kunsthochschule Kanazawa und der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Dort sowie an der Korean National School of Arts in Seoul, Südkorea, absolvierte auch Susanne Mi-Son Quester ihr Filmstudium. Sie wurde 1979 in Starnberg geboren. Filme (Auswahl): „Warum ich hier bin“ (Mieko Azuma und Susanne Quester, 2018), „Paju – Die innere Teilung“ (Susanne Quester, 2019), „August“ (Mieko Azuma, 2011). (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.11.20213satDeutsche Online-PremiereSa 27.11.2021ZDFmediathek
  • Staffel 9, Folge 3
    Nach zweijähriger Asienreise zwingt Corona Karl, 21, zu seiner Familie zurückzukehren. Sofort lastet die Erwartung auf ihm, etwas aus seinem Leben zu machen. Doch Karl entzieht sich. Eine konkrete Perspektive hat er nicht. Angefüllt mit Welterfahrung, fühlt er sich im deutschen Alltag fremd. Zwischen Verweigerung, Depression, Sinnsuche und vorsichtigen Schritten versucht Karl, bei sich zu bleiben, bis der Druck der Eltern wächst. „Karls Freiheit“ begleitet den 21-jährigen Karl Louis aus Berlin während eines durch Corona geprägten Jahres auf der Suche nach (s)einer Bestimmung.
    Nachdem er nach zweijähriger Asienreise, auf der er sich trampend von Deutschland bis an die chinesische Grenze bewegt hat, Corona-bedingt von Honkong nach Hause zurückkehren musste, landet Karl Louis hart in der neuen deutschen Realität des Lockdowns. Sowohl im Elternhaus als auch im Freundeskreis hat sich wenig verändert, und alle außer Karl Louis selbst scheinen sich selbstverständlich durch ihren strukturierten Alltag zu bewegen. Schon bald wird auch in ihm wieder die Grundfrage laut, die ihn schon vor seiner Weltreise lähmte: Was soll er aus seinem Leben machen? Ursprünglich dachte er, seine Reise würde ihm darauf eine Antwort geben.
    Aber trotz vieler gesammelter Erfahrungen und unzähliger Abenteuer steht er nun wieder genauso ratlos da wie einst schon nach dem Abitur. Um sich davon abzulenken, verfällt Louis schnell wieder in alte Muster: den Tag verschlafen, die Nächte mit Computerspielen verdaddeln. Die Eltern, die das Verhalten ihres Sohnes schon von früher kennen, sind alsbald alarmiert und schwanken zwischen Unterstützung und Ermahnung.
    Genauso wie seine besten Freunde raten sie ihm, lieber mal zu „machen“, statt nur nachzudenken oder, noch schlimmer, dem Denken zu entfliehen. Aber obwohl bei Karl Louis auch der innere Druck merklich steigt, ist er nicht in der Lage, an seinem Zustand etwas zu ändern. Mit beginnendem Frühling startet er zaghafte Versuche, sich aus seiner Starre zu lösen. Allerdings ohne greifbares Ergebnis. Bis seiner Mutter der Geduldsfaden reißt und sie die Option eines Rausschmisses aus dem elterlichen Haus thematisiert.
    Danach macht Karl tatsächlich einen Schritt nach draußen und sucht die Begegnung mit der für ihn mit Angst besetzten Arbeitswelt. Und er trifft eine Entscheidung, die ihn schlagartig befreit. Dennoch bleibt sein ungelöstes Problem damit nur aufgeschoben. Seine Reise ist noch nicht zu Ende. Judith Keil und Antje Kruska über ihren Film: „Wir kennen Karl Louis als Jungen aus der Nachbarschaft, der nach einem Abi mit ‚Ach und Krach‘ und einer ausgeprägten Neigung zum Sich-Verschanzen und Computerspielen eines Tages überraschend auf ‚Weltfahrt‘ ging und von dessen unglaublichen Erlebnissen die Eltern in einer Mischung aus Stolz und Sorge berichten konnten.
    Der Entschluss, ein filmisches Porträt über ihn zu machen, kam bei uns bereits vor der Coronapandemie auf. Er erschien uns aus der Ferne als mutiger und weltgewandter junger Mann, der sich mit Stärke, Charisma und Klugheit als guter Dokumentarfilmprotagonist erweisen würde. Als Corona seiner Reise ein plötzliches Ende bereitete, dachten wir zunächst, der Film über ihn habe sich erledigt, weil wir ihn auf seiner Reise nicht mehr begleiten konnten.
    Dass es aber stattdessen bei ihm erstmal eine ganze Weile um ein Fehlen jedweder Bestimmung gehen sollte und um eine unruhige und dennoch stauhafte Suche, die ihn an den Rand der Depression führen sollte, war nicht abzusehen. Nachdem wir den klugen, sensiblen, grüblerischen Kopf dann getroffen hatten und er uns bald an seinen Erlebnissen und Gedanken teilhaben ließ, hatten wir das gute Gefühl, auf diese Weise den vielleicht sogar wichtigeren Film drehen zu können. Während der Arbeit an unserem Filmprojekt wurde in zahlreichen Gesprächen über das Thema unseres Protagonisten deutlich, dass Karl Louis kein Einzelfall ist, sondern dass er unter durchaus für einen Teil seiner Generation typischen Problemen leidet.
    In einer deutschen Mittelschicht, in der tolerante, fürsorgliche Eltern und materielle Sicherheit die Basis schaffen für eine Qual der Wahl aus tausend Möglichkeiten, scheint es vielen jungen Menschen, insbesondere wohl jungen Männern, schwer zu fallen, Zukunftsentscheidungen zu fällen beziehungsweise einfach mal Tätigkeiten auszuprobieren, auch auf die Gefahr des Scheiterns hin.
    Dieses ‚einfach mal machen‘, was auch im Film immer alle von Karl Louis fordern, überfordert offensichtlich viele Heranwachsende. Unser Film ‚Karls Freiheit‘ kann hoffentlich dazu beitragen, diesen verbreiteten Blockaden mit Empathie und Erkenntnissen zu begegnen.“ Judith Keil und Antje Kruska haben als Autorinnen seit ihrem Regiedebüt „Ausfahrt Ost“ (1999), der für den Grimme-Preis nominiert wurde, zahlreiche Kinodokumentarfilme realisiert und wurden mit Preisen ausgezeichnet. „Karls Freiheit“ ist ihre erste Produktion für die Reihe „Ab 18!“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.11.20213satDeutsche Online-PremiereMo 22.11.2021ZDFmediathek
  • Staffel 9, Folge 4 (41 Min.)
    Kontrollierte Schleuderbewegungen auf dem thüringischen Land: Kurt und Lukas lieben es, mit ihren Autos zu driften. Nur sitzt derzeit nur Lukas am Steuer, weil Kurt keinen Führerschein mehr hat. Lange Zeit die besten Freunde, irgendwann dann Kumpels und irgendwann verliert man sich auch in kleinen Dörfern aus den Augen. Während für Lukas alles wie am Schnürchen läuft, von der Forstwirtschaftsausbildung bis zur festen Freundin, ist Kurt noch auf der Suche. Cedric Reitzmann gelingt in seiner Langzeitbeobachtung ein so intimer wie sensibler Blick in die Gemeinschaft junger Männer in der deutschen Provinz.
    Hier ist auch heute noch ein eigenes Auto identitätsstiftend. Das Gefährt wird mangels öffentlichen Nahverkehrs nicht nur zum Transport gebraucht: Man kann damit richtig Spaß haben und es auf sandigen Pisten in ungeahnte Kurven legen oder gemeinsam daran herumschrauben und die Motoren tunen.Abseits der akademischen Fridays-for-Future-Generation der Städte erleben diese jungen Männer in den unbesiedelten Weiten des Thüringer Nordens in der Nähe von Erfurt eine fast in Vergessenheit geratene Jugend. Eine Jugend, in der Freundschaft und Hilfsbereitschaft einen hohen Stellenwert haben, aber auch Unabhängigkeit und das Recht auf die eigene, kleine Freiheit.Cedric Retzmann studierte zunächst Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin, danach schrieb er sich für das Kamerastudium an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf ein.
    Als Kameramann arbeitete er unter anderem für „Penthesilea“ (Regie: Maximilian Villwock), der 2018 in 3sat ausgestrahlt und danach auf dem „Camerimage“-Festival 2019 gezeigt wurde, und für den Kurzfilm „Panda III“, der beim „New Berlin Film Award 2017“ mit dem Preis als Bester Kurzfilm ausgezeichnet wurde. „Drifting Paradise“ ist sein Regiedebüt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.12.20213satDeutsche Online-PremiereDi 30.11.2021ZDFmediathek
  • Staffel 9, Folge 5 (31 Min.)
    Wie weiterleben, wenn der eigene Vater zum Mörder wurde? Mit 26 Jahren reist Ida wieder zurück in ihr Heimatland Norwegen. Sie will begreifen, was damals geschah mit ihrem Vater und ihr. Der Vater sitzt im Gefängnis wegen Mordes an seiner Lebensgefährtin, mit der er nach der Scheidung von Idas Mutter zusammen war. Eine Tragödie, die das Leben der Restfamilie ins Wanken brachte, und ein Kapitel in Idas Geschichte, dem sie sich lange verweigerte. Erst im Rahmen ihres Abschlussfilms an der Fachhochschule Salzburg wagt die Regisseurin die Konfrontation mit der Vergangenheit ihrer Familie. Zum ersten Mal besucht sie das Grab von Anna, der einstigen Lebensgefährtin ihres Vaters, der offenbar von Verlustängsten geplagt, keinen anderen Ausweg mehr für sich sah.
    Für Ida ist es schwer, in dem geliebten Menschen, mit dem sie aufgewachsen ist, auch den gewalttätigen Mörder zu sehen. Im Film stellt sie die Frage nach dem Warum, auch wenn sie weiß, dass diese nicht wirklich zu beantworten ist.Ida Huber, Jahrgang 1992, ist in Norwegen und Schweden aufgewachsen. Sie studierte Film am European Film College in Dänemark und beendete 2020 ihre Ausbildung in Multi-Media-Art an der Fachhochschule Salzburg mit dem Bachelor. Derzeit lebt sie wieder in Schweden und studiert dort Soziale Arbeit. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.12.20213satDeutsche Online-PremiereSo 05.12.2021ZDFmediathek
  • Staffel 9, Folge 6
    Julika ist eine besondere Erscheinung: Aufgrund einer Autoimmunerkrankung fielen ihr im Alter von neun Jahren langsam, über einen Zeitraum von mehreren Jahren, alle Haare aus. Julika ist sich ihres Aussehens immer bewusst. Heute, mit 23 Jahren, will sie sich nicht länger verstecken und zeigt sich, wie sie ist: ohne Perücke, mit kahlem Kopf. Ein Selbstfindungsprozess, der für Julika immer noch nicht ganz abgeschlossen ist. Julika lebt in Berlin, studiert, macht Musik, trifft sich mit ihren Freund*innen, zieht nachts um die Häuser und taucht in die Berliner Clubszene ein. Das ganz normale Leben einer jungen Erwachsenen also, und so möchte sie nicht immer wieder erklären müssen, dass sie nicht krebskrank ist.
    Sie möchte auch nicht gesagt bekommen, dass sie schön sei, „obwohl sie keine Haare hat“, oder dass sie mutig sei, „so auf die Straße zu gehen“. Vor allem aber möchte sie selbst an einen Punkt kommen, wo es ihr tatsächlich völlig egal ist, wie sie aussieht.Die Filmemacherin Stefanie Brockhaus, Jahrgang 1977, und ihre Protagonistin sind Halbschwestern. So zeichnet sich der Film nicht nur durch persönliche Nähe und Intimität aus, sondern auch durch einen bewusst assoziativen Umgang mit Bild und Ton, der neben Julikas eigener Erzählung das Innenleben einer jungen Frau im Spannungsfeld zwischen Normalität und Besonderheit spiegelt und interpretiert.Stefanie Brockhaus hat an der London University of the Arts und der Hochschule für Fernsehen und Film München Filmregie studiert.
    Als Filmemacherin und Produzentin hat sie zahlreiche Dokumentarfilme realisiert, die auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurden. Zu ihren Filmen zählen unter anderem „Some Things are Hard to Talk About“ (2017), „The Poetess“ (2017) und „On the Other Side of Life“ (2010). (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.12.20213satDeutsche Online-PremiereSo 05.12.2021ZDFmediathek

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