Staffel 4, Folge 1–5

Staffel 4 von „Ab 18!“ startete am 17.10.2016 auf 3sat.
  • Staffel 4, Folge 1 (45 Min.)
    Eine Berliner Szene-Künstlerin soll Prinzessin werden. Die 26-jährige Nigerianerin Isis Salam feiert die Nächte durch und lebt in den Tag hinein. Bis eines Morgens das Telefon klingelt. Ihre Mutter bittet sie, nach Lagos zu kommen, wo ihr Vater, zu dem sie längst jeden Kontakt abgebrochen hat, zum König und sie zur Prinzessin des Stammes der Yoruba gekrönt werden sollen. Isis Salam kehrt erstmals seit Jahrzehnten wieder zu ihren Wurzeln zurück. Im Zuge der Reise nach Nigeria, ihrem ebenso fernen wie fremdem (Heimat-)Land, gerät das Bild der starken, selbstbewussten und extrovertierten Frau, das Isis Salam nach außen gerne von sich vermittelt, ins Wanken und ihre fragilere, leisere, emotionale Seite tritt zu Tage.
    Die Frage nach der eigenen kulturellen Identität, die für Isis in ihrer Kunst immer schon eine Entscheidende war, gewinnt nun im wirklichen Leben eine andere Bedeutung und Dringlichkeit. Sie gerät in einen Culture Clash: Zu extrem sind die Kontraste zwischen Berlin und Lagos, zwischen ihren inneren Empfindungen und dem, was sie als angehende Prinzessin nach außen zu repräsentieren hat. Der Druck auf sie steigt.
    Im Spannungsfeld von dynamisch-schnellen Montage-Folgen und verfremdet-traumhaften Momenten gelingt den Regisseurinnen Anna Piltz, Petra Jenkin und Annikki Heineman ein ästhetisch einnehmendes und intensives Porträt eines existentiellen Selbstfindungsprozesses. Anna Piltz hat an der FH Potsdam Kulturarbeit mit dem Schwerpunkt Dokumentarfilm studiert. Im Jahr 2006 führte sie Regie bei dem Dokumentarfilm „Kein weiter Weg“ über das Leben einer jungen Türkin in Kreuzberg. Seit 2009 arbeitet sie regelmäßig für Plattenlabels in der Erstellung von Künstlerporträts und Musikvideos. Nach einem Jahr bei VICE.com gründete sie 2010 mit Annikki Heinemann die Produktionsfirma Oddiseefilms.
    Auf der Seite www.oddisee.tv präsentieren die beiden ihre Kurzdokumentation über Menschen am Rande des gesellschaftlichen Spektrums. Ihr Geld verdient Anna Piltz mit Beiträgen für Stern TV und das ZDF und mit Porträts in der Reihe „Avantgarde Diaries“. Aktuell dreht sie eine zwölfteilige Porträtreihe über die Lebenswelt junger Erwachsener in Deutschland im Auftrag des Goethe-Instituts. 2015 erhielt Anna Piltz zusammen mit Peter Göltenboth den Grimme Spezialpreis Kultur des Landes NRW für die ZDF/​3sat Produktion „Ab 18! – 10 Wochen Sommer“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.10.20163sat
  • Staffel 4, Folge 2 (45 Min.)
    Ein Leben in Freiheit – gegen jede Konvention: Der 22-jährige Kei verweigert sich der japanischen Leistungsgesellschaft und lebt als „Jiyujin“ (freier Mensch). Nachdem Kei sowohl sein BWL-Studium als auch den Militärdienst gegen den Willen seiner Eltern abgebrochen hat, tauscht er sein sicheres Zuhause auf der Insel Awaji gegen eine ungewisse Zukunft als Obdachloser auf den Straßen und unter den Brücken Kyotos. Schon zu Schulzeiten war Kei ein introvertierter Außenseiter mit eigenen Interessen. Als er als Kind gemeinsam mit seinem Vater den Film „Top Gun“ sah, entwickelte er eine Faszination für das Militär, was dazu führte, dass er von seinen Mitschülern gemieden wurde.
    Früh zog er sich in seine eigene Welt zurück und verbrachte die Zeit meist tagträumend am Fluss und in den umliegenden Wäldern seines Heimatortes. Im Lauf der Jahre entwickelt Kei neben dem Militär ein weiteres Faible für die klassische Musik. Als Erwachsener, in seinem neuen Leben als „Freier Mensch“, ist ein Disc-Man nebst CD-Sammlung sein ständiger Begleiter. Als jedoch der beim Militär verdiente Sold aufgebraucht ist, muss sich Kei der Realität stellen und als schlechtbezahlter Tagelöhner bei Ausgrabungen verdingen.
    Andreas Hartmann absolvierte eine Ausbildung zum Mediengestalter und ein Diplom-Kamera-Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam. Sein Abschlussfilm „Little Thirteen“, bei dem er die Kamera führte, war auf mehreren internationalen Filmfestivals zu sehen und lief 2013 in der Vorauswahl für die Nominierungen zum Deutschen Filmpreis. Hartmann arbeitete mit mehreren deutschen Nachwuchsregisseuren zusammen, darunter Jonas Rothlaender, Aron Lehmann und Christian Klandt. Seit 2010 arbeitet er als Kameramann bei einer Reihe von Inszenierungen der Theater- und Filmregisseurin Katie Mitchell mit. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.10.20163sat
  • Staffel 4, Folge 3 (45 Min.)
    Skaten ist im postsowjetischen Georgien mehr als ein westlicher Freizeitsport. Drei junge Männer arbeiten an nichts Geringerem, als der Aussetzung der Schwerkraft. Lange Haare und absolute Leichtigkeit als Protest gegen den politischen Wirrwarr der Erwachsenen. Eine Gruppe junger Lebenskünstler schafft sich in Tiflis ihr eigenes Idyll. Sie verweigern Schulkarrieren und wehren sich gegen Übergriffe der Orthodoxen Kirche. Poetische Annäherung an das Lebensgefühl junger Aussteiger in Georgiens Hauptstadt Tiflis: In stimmungsvollen, an Kalifornien und Richard Linklater erinnernden Bildern wird ein impressionistisches Porträt einer Jugendgruppe zusammengesetzt, die versucht, ein Leben zwischen Kirche, Politik, Kunst und Selbstfindung ein klein wenig aus den Angeln zu heben. In dem durch heftige Strukturreformen gebeuteltem, sich mittlerweile jedoch auf Konsolidierungskurs befindlichen Land begibt sich eine Handvoll Individualisten mit fast romantischer Ernsthaftigkeit auf Sinnsuche.
    Als Langfassung gewann das Erstlingswerk der georgischen Filmemachers Salome Machaidze und Tamuna Karumidze 2015 den ersten Preis der IDFA in Amsterdam und läuft seither auf zahlreichen internationalen Festivals von England bis Mexiko. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.10.20163sat
  • Staffel 4, Folge 4 (45 Min.)
    „Egal, was du sagst, egal, was du tust ich mach’s trotzdem.“ Kaddi ist 19 und baut ihr Abi. Aber wichtiger ist die Frage nach dem richtigen Style und ob Beziehung oder solo sein. Britta Wandaogo porträtiert ihre Tochter Kaddi in einer neuen Lebensphase, zwischen Mathe-Nachhilfe und Partyplanung, Instragam-Lifestyle und familiärer Nähe. Struktur ist angesagt, und doch verpeilt Kaddi den Geburtstag ihrer besten Freundin. Jugend ist gelebter Leichtsinn und Kontrollverlust. wenn die Gefühlswelt auf Hochtouren läuft. Doch wie schafft man Probleme aus der Welt, wenn man Konflikten aus dem Weg gehen will? Kaddi neigt dazu, über Probleme hinwegzusehen, aber „der Struggle ist real“: mit ihrem Ex-Freund, der sich von ihr getrennt hat und sie die Anzeichen dafür einfach ignoriert; mit den Anforderungen in der Schule, die sie trotz Arbeitsplan dann doch in Zeitnot bringen; und mit ihrer besten Freundin Hannah, zu deren Geburtstag sie nicht erscheint, weil sie eine Prüfung vorbereiten muss.
    Mit den Reaktionen anderer konfrontiert, versteht sie sich selber nicht mehr: „Bin ich die komplette Vergeudung?“ Aber Kaddi lebt von Stimmungen und mit Musik und lässt sich nicht runterziehen.
    Britta Wandaogos Tochter Kaddi, die bereits in den Filmen „Die Krokodile der Familie Wandaogo“ und „Krokodile ohne Sattel“ in verschiedenen Phasen ihrer Kindheit porträtiert wurde, ist nun volljährig. Weiterhin mit ihrer Mutter und ihrer Umgebung in Dialog, geht es für sie nun um die Fragen des Erwachsenwerdens. Wandaogo ist für einen spielerisch anmutenden, persönlichen Stil bekannt , der von der Offenheit für ihre Protagonisten getragen wird. Sie beobachtet sie nicht einfach, sie interagiert mit ihnen mit und dank der Kamera. Wie in einem filmischen Tagebuch sieht man hier Kaddi und ihre Freundin Hannah bei der Selbstfindung zu. Britta Wandaogo studierte Kommunikationsdesign in Wuppertal und ist Absolventin der Kunsthochschule für Medien in Köln.
    Derzeit hat sie neben ihrer Arbeit als Filmemacherin eine Professur an der Hochschule Düsseldorf inne. Sie hat zahlreiche Dokumentarfilme, zumeist für den WDR, realisiert und ist für viele von ihnen ausgezeichnet worden (Goldene Lola (Kurzfilmpreis), Deutscher Sozialpreis, „Große Klappe“-Filmpreis für politischen Kinder- und Jugenddokumentarfilm der Bundeszentrale für politische Bildung u.a.m.). 3sat zeigt den Dokumentarfilm „Der Struggle ist real“ als TV-Premiere im Rahmen der Reihe „Ab 18!“, die mittels außergewöhnlicher filmischer Handschriften Geschichten vom Erwachsenwerden erzählt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.10.20163sat
  • Staffel 4, Folge 5 (45 Min.)
    Sarah lief als Sechsjährige von zu Hause weg und wuchs im Heim auf. Jetzt ist sie mit 19 Jahren selbst Mutter und will es mit der eigenen Tochter besser machen. Jenseits der Klischees aus dem Osten der Republik zeichnen die Berliner Filmemacher Stefan Kolbe und Chris Wright in verdichtenden Bildern das Leben zweier junger Menschen, die sich selbst Familie genug sind. Sarah ist mit 18 Jahren aus der Obhut des Kinderheimes „Kleinstheim“ in die des Sozialamtes gewechselt. Ihr Freund Daniel war ebenfalls ein ehemaliges Heimkind. Mit dreißig Jahren ist er ebenfalls noch nicht aus den Institutionen der staatlichen Fürsorge entschlüpft.
    Er hat keine reguläre Arbeit, engagiert sich aber bei der Freiwilligen Feuerwehr und ist Herrscher über zwei Würgeschlangen, eine Katze und einen Hund. Sarah hat den Vorsatz, mit einem Schulabschluss und einem Job das eigene Leben erst einmal in den Griff zu bekommen, bevor ein neues hinzu kommt, irgendwann einmal vergessen. Denn sie traf Daniel, und dann kam Marie. Aber Daniel kümmert sich um Sarah, und die Liebe hält schon ein paar Jahre. Den Namen seiner Tochter Marie lässt Daniel sich mit germanischen Runnen auf den Hals tätowieren.
    Sarah war als Zwölfjährige bereits Protagonistin in Stefan Kolbes und Chris Wrights Dokumentarfilm „Kleinstheim“ (3sat, 2012). Im neuen Film „Mutterglück“ über Sarahs Kleinfamilie in Oschersleben in Sachsen-Anhalt werden die verschiedenen Lebensabschnitte gegeneinander geschnitten. Chris Wright wurde 1972 in Radcliffe, England, geboren. Er studierte Germanistik und Romanistik in Cambridge und Leipzig, danach Schnittstudium an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf Potsdam-Babelsberg. Stefan Kolbe, wurde 1972 in Halle an der Saale, DDR, geboren. Nach einem Tageszeitungsvolontariat studierte er Kamera an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf Potsdam-Babelsberg. 3sat zeigt den mittellangen Dokumentarfilm „Mutterglück“ als TV-Premiere im Rahmen der Reihe „Ab 18!“, die mittels außergewöhnlicher filmischer Handschriften Geschichten vom Erwachsenwerden erzählt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.10.20163sat

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