Staffel 5, Folge 1–6

Staffel 5 von „Ab 18!“ startete am 06.11.2017 auf 3sat.
  • Staffel 5, Folge 1
    Ein junger US-amerikanischer Kriegsveteran hat im Irak gekämpft und versucht nach seiner Rückkehr, in sein altes ziviles Leben zurückzufinden. Das Dokumentarfilm-Porträt aus der Reihe „Ab 18!“ zeigt den Ex-Soldaten in sehr persönlichen Interviews, in denen er von seiner Motivation berichtet, in den Krieg zu ziehen, und wie er mit dem dort erfahrenen Trauma umgeht. Unter dem Eindruck der Terroranschläge des 11. September 2001 entschließt sich Joe, zum Militär zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt ist er 17 Jahre alt und verlässt die Highschool mit großen Zukunftsträumen.
    Als er aus der Grundausbildung zurückkommt, geben ihm seine Freunde den Spitznamen Joe Boots. Schon kurze Zeit später schickt man ihn zum Einsatz in den Irak. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt Pittsburgh muss er feststellen, dass ihn seine Erfahrungen im Krieg nicht mehr loslassen. Joe erzählt ohne Scheu von seinem Trauma: wie er die Kontrolle über sein Leben verliert und vergeblich nach Hilfe sucht. Denn seine Wunden sind unsichtbar. Der Film verwebt Joes Erzählungen mit Bildern, die die brüchige heile Welt Amerikas zeigen.
    Dabei kommen für den Dokumentarfilm eher untypische Verfremdungstechniken wie Steadycam und Slow-Motion zum Einsatz. Sie erlauben es, Joes innere Konflikte sinnlich erfahrbar zu machen. Florian Barons Kurzfilm ist eine Ergänzung zu seinem langen Dokumentarfilm „Stress“ über fünf junge Kriegsveteranen aus Pittsburgh, der 2018 in die Kinos kommt. 3sat zeigt den Dokumentarfilm „Joe Boots“ im Rahmen der Reihe „Ab 18!“, in der junge Filmemacher mit außergewöhnlichen filmischen Handschriften Geschichten vom Erwachsenwerden erzählen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.11.20173sat
  • Staffel 5, Folge 2
    Nach Jahren der Funkstille treffen sich Mutter und Tochter. Dabei kommt alles auf den Tisch: die Nächte, die Yasmin mit ihrem Bruder allein war, während ihre Mutter sich mit Drogen betäubte. Aber auch Eleonores eigenes schweres Kindheitstrauma. Ein Wiedersehen mit Blick aufs Meer, reich an Erinnerungen, Vorwürfen, Rechtfertigungen, Schweigen, Verzweiflung der Sehnsucht, einander zu verstehen und vor allem mit dem Wunsch, verzeihen zu können. Yasmin, die in diesem Film vor fünf Jahren porträtiert wurde, sprach schon damals über ihre Sehnsucht nach einer Familie. Nach einer jahrelangen Odyssee von Heimaufenthalten und Pflegefamilien zeigt „Du warst mein Leben“ den Versuch einer Annäherung zwischen Mutter und Tochter.
    Rosa Hannah Ziegler, Jahrgang 1982, studierte Regie an der Kunsthochschule für audiovisuelle Medien Köln. Mit ihrem viel beachteten Dokumentarfilm „Cigaretta mon Amour – Portrait meines Vaters“ gewann sie den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold. „Du warst mein Leben“ ist die Fortsetzung des vielfach preisgekrönten Kurzdokumentarfilms „A Girl’s Day“, der im Rahmen der Duisburger Filmwoche 2015 in der Sektion „doxs“ für die „Große Klappe“ nominiert war. 3sat zeigt den Dokumentarfilm „Du warst mein Leben“ im Rahmen der Reihe „Ab 18!“, in der junge Filmemacher mit außergewöhnlichen filmischen Handschriften Geschichten vom Erwachsenwerden erzählen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.11.20173sat
  • Staffel 5, Folge 3
    Auch wenn Ewa oft an das kleine, urige, polnische Dorf im Osten des Landes denkt, das ihre Heimat war, wird sie nicht mehr zurückkehren. Nur in einem Brief offenbart sie warum. Ein strenges Abtreibungsrecht treibt viele junge Polinnen, die keinen Wunsch nach einem Kind haben, in die Illegalität und oft auch in die Isolation. In poetischen Bildern fängt Lin Sternal eine verstörende ländliche Lebenswelt ein, weit weg vom urbanen Warschau. Zwischen Kirchenglocken, Natur-Mystik und aktueller politischer Diskussion um eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes unter der konservativen Regierung taucht der Film mit stimmungsvollen Bildern in die Seelenlage der jungen Ewa ein.
    Als „Mädchen vom Lande“ hatte sie eine einsame Entscheidung treffen müssen, die sie bis heute noch nicht verarbeitet hat, wie sie in einem Brief an eine polnische Freundin gesteht. Lin Sternal studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg. Mit ihrem ersten, einstündigen Dokumentarfilm „Eismädchen“, der auch in 3sat gezeigt wurde, gewann sie vor zwei Jahren auf der Duisburger Filmwoche den Förderpreis der Stadt Duisburg. 3sat zeigt den Dokumentarfilm „Ewas Brief“ im Rahmen der Reihe „Ab 18!“, in der junge Filmemacher mit außergewöhnlichen filmischen Handschriften Geschichten vom Erwachsenwerden erzählen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.11.20173sat
  • Staffel 5, Folge 4
    Die Langzeitdokumentation beobachtet, wie aus der Polit-Aktivistin Paulina ein Polit-Profi wird. Wie die Mechanismen von Politik und Medien auf ihren Idealismus einwirken. Paulina Fröhlich ist eine Polit-Aktivistin, die sich mit der Initiative „Kleiner 5“ gegen rechtspopulistische Bewegungen stellen will. Sie versucht, den Einzug der AfD in den deutschen Bundestag zu verhindern, indem sie gegen deren Programm argumentiert. Die 25-jährige Paulina aus Köln hatte gerade ihr Master-Studium im Ausland absolviert, als sie bei einem Heimatbesuch in Deutschland 2016 durch die Wahlerfolge der AfD und den Zulauf zu Pegida zu der Überzeugung kam, dass ihre Generation sich für den Erhalt einer offenen Gesellschaft einsetzen und politisch aktiv werden muss.
    Erschrocken darüber, wie rechtspopulistische Parolen selbst in ihrer nahen Umgebung salonfähig werden, macht Paulina Ernst: Sie legt ihre Berufspläne auf Eis und startet mit Freunden die Kampagne „<5“ („Kleiner Fünf“). Damit wollen sie die AfD bei der Bundestagswahl unter die Fünf-Prozent-Hürde zwingen. Dies aber nicht durch Polarisierung, sondern den Versuch, Menschen miteinander in Dialog zu bringen. Der Nachwuchsregisseur Florian Hoffmann, der mit diesem Film sein Regiestudium an der Deutschen Film und Fernsehakadmie Berlin (dffb) abschließt, begleitete Paulina mehrere Monate mit der Kamera und zeichnet das Porträt einer jungen Frau, die sich von einer idealistischen Aktivistin zu einem Politprofi entwickelt.
    Denn für ihre Auftritte in Diskussionsveranstaltung und in den Medien hat sie Unterstützung von Politikberatern und kampagnenerfahrenen PR-Experten erhalten, um Journalisten und politischen Gegnern gewachsen zu sein. Dabei interessiert den Regisseur besonders, wie die Mechanismen von Medien und Politik den jugendlichen Elan, das aufrichtige Engagement und vielleicht sogar die Persönlichkeit der jungen redegewandten Frau verändern.
    Und je mehr Paulina in das gegenwärtige Deutschland eintaucht, desto präsenter wird für sie die Frage: Wer sind eigentlich die sogenannten „Unberührten“ – jene Vertreter ihrer Generation, die von den gesellschaftlichen Geschehnissen völlig unberührt und desinteressiert bleiben? 3sat zeigt den Dokumentarfilm „Operation Demokratie“ im Rahmen der Reihe „Ab 18!“, in der junge Filmemacher mit außergewöhnlichen filmischen Handschriften Geschichten vom Erwachsenwerden erzählen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.11.20173sat
  • Staffel 5, Folge 5
    Ricci schwebt in bunten Leggings auf superhohen Plateausohlen über den Rosenthaler Platz in Berlin. Und Tausende seiner Fans sind per Snapchat dabei. Denn Ricci ist ein Social-Media-Star. Der Dokumentarfilm „Ricci Superstar“ ist ein buntes, bittersüßes, liebevoll-ironisches und ehrliches Porträt über einen ehemaligen Außenseiter, der im Anderssein seine Berufung gefunden hat, die er passioniert und ohne Einschränkung mit Fremden teilt. Ricci Superstar heißt im wirklichen Leben Riccardo Simonetti, denn der Vater des bayrischen Jungstars ist Italiener.
    Der extrovertierte junge Mann mit Einser-Abitur und gewinnendem Lispeln lebt im hippen Berlin-Mitte. Dort hat er seine Individualität und Andersartigkeit zur Berufung und zum Alleinstellungsmerkmal gemacht: Riccis Sinn für das Außergewöhnliche teilen mittlerweile Tausende von Followern auf Snapchat, und auch seine Blogs über Besuche von Premierenfeiern und Mode-Events erfahren immer mehr Zuspruch. Sogar die „Bild“-Zeitung und das „ZEIT-Magazin“ berichteten über ihn, weil er sich eine charmante Frische in seinem „Star-Sein“ erhalten hat.
    Riccardo ist in einer bayerischen Kreisstadt aufgewachsen und weiß um seine Außenwirkung. Früher wurde er bespuckt und verprügelt, weil er anders war – heute verdient er Geld damit. Mittlerweile erreicht Riccardo so viele junge Fans, dass Firmen gut dafür bezahlen, wenn er ihre Produkte in die Smartphone-Kamera hält. Posten was das Zeug hält, aber eben nur für den Moment: Die Snapchat-Filme sind sofort wieder weg, nur 24 Stunden speichert die App die Bilder und Videos.
    Außerdem arbeitet Ricci auch als „It-Boy“, der dafür bezahlt wird, auf Events zu gehen und von dort zu bloggen. Riccardo steht für eine Generation, für die es völlig normal geworden ist, Privates im Internet zu teilen. Was macht dieses Verlangen nach Öffentlichkeit, nach Likes, Klicks und Comments mit diesen jungen Erwachsenen? Was macht es mit Ricci? Und welche Realität ist jungen Menschen wie Riccardo wichtiger – die analoge oder die digitale? Die Filmemacherin konfrontiert Ricci mit ihren ehrlichen Fragen und kommuniziert mit ihm auf Augenhöhe.
    Sie versucht zu entdecken, was Ricci ausmacht, und hinter seine glitzernde Fassade zu schauen. Riccardo ist auf dem Weg nach oben, und er ist fest davon überzeugt: Er wird ein Superstar. Als „Starlet on the rise“, Model, Blogger und TV-Host stellt sich Riccardo in seinem Instagram-Account vor und postet: „Sich selbst zu mögen und ein Mensch zu werden, der man gerne ist, sollte unser aller Traum sein, denn so sind wir die beste Version von uns selbst, und so kitschig sich das anhören mag – so können wir alles erreichen, was wir wollen.“
    Carolin Genreith, 1984 in Aachen geboren, studierte TV-Journalismus und Producing in Berlin und arbeitete nebenbei für diverse Produktionsfirmen als Regieassistentin und Co-Autorin. 2013 wurde ihr Debütfilm „Die mit dem Bauch tanzen“ auf der Berlinale uraufgeführt und gewann auf dem Festival des deutschen Films den Publikumspreis. Carolin Genreith verantwortete die vierte Staffel der ZDFneo-Reihe „Herr Eppert sucht …“ als Creative Producerin und wurde 2014 für „Herr Eppert sucht die Chefin“ als Co-Autorin für den Grimme-Preis nominiert. Außerdem drehte sie die Dokumentarfilme „Das Golddorf“ (2014) und „Happy“ (2016), der im März 2017 in die deutschen Kinos kam. Carolin Genreith lebt und arbeitet als freie Autorin und Regisseurin in Hamburg und Berlin. 3sat zeigt den Dokumentarfilm „Ricci Superstar“ im Rahmen der Reihe „Ab 18!“, in der junge Filmemacher mit außergewöhnlichen filmischen Handschriften Geschichten vom Erwachsenwerden erzählen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.11.20173sat
  • Staffel 5, Folge 6
    Sommertage auf einer Düneninsel in der Helgoländer Bucht: Kilian zieht es raus aus Hamburg. Doch die einsamen Tage als Vogelwart allein mit sich und der Welt sind anstrengend. Scharen von Möwen attackieren den Eindringling, das Festland schickt verschimmeltes Essen auf die Insel, und ein Sturm drückt das Wasser bis kurz vor den Wohncontainer. Und dann auch noch sich selbst filmen? Naturromantik muss sich Kilian, der Regisseur, Kameramann und Protagonist in Personalunion ist, erst mühsam erobern. Zu den Waffen des Twens gehören außer Gummistiefeln, Vogelringen und Kamera vor allem Humor und Selbstironie.
    Kilian Helmbrecht, der auch als „junior director“ für die BBC-Serie „Wild New Zealand“ arbeitet, machte sich bereits mit seinen Kurzfilmen einen Namen, die auf mehreren internationalen Festivals gezeigt wurden (Ars Electonica, Linz, ITFF Stuttgart, Festival du Court Metrage de Clermont-Ferrand). 3sat zeigt den Dokumentarfilm „Einmannland“ im Rahmen der Reihe „Ab 18!“, in der junge Filmemacher mit außergewöhnlichen filmischen Handschriften Geschichten vom Erwachsenwerden erzählen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.11.20173sat

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