2023, Folge 3059–3076

  • Folge 3059 (46 Min.)
    Aurore Clément stand für Coppola, Chabrol und Akerman vor der Kamera
    „Eine der wenigen Freuden im Leben meiner Mutter war es, eine Zigarette zu rauchen und dabei den Versandhauskatalog La Redoute anzuschauen.“ Ihr Wunsch, Model zu werden, geht sicherlich auf diese Erinnerung zurück. Die in den Ardennen geborene Aurore Clément – ihr ursprünglicher Name war Marie-Thérèse – wuchs in einer Bauernfamilie auf, bevor sie im Alter von 17 Jahren ihren Vater und dann ihre „beiden Lieben“, ihre behinderte Mutter und ihre kleine Schwester, verlor. Sie ging nach Paris – „100 Kilometer, die dich entwurzeln“ -, posierte für mehrere Zeitschriften und begann mit ersten Filmauftritten. Der Filmemacher Louis Malle entdeckte sie für eine Hauptrolle in „Lacombe Lucien“. Es folgten weitere Rollen für Francis Ford Coppola, François Ozon und Claire Denis. Heute blickt Aurore Clément auf ihre Karriere als Model zurück und veröffentlicht in Une femme sans fin s’enfuit – Fotografien aus dem Jahr 1972, zu denen der Schriftsteller Mathieu Terence einen Text verfasst hat.
    Rückkehr des Terrorismus in Frankreich – das Problem der Deradikalisierung
    Der Angriff ereignete sich am Samstagabend in Paris unweit des Eiffelturms: Armand Rajabpour-Miyandoab, 1997 in Neuilly-sur-Seine geboren, tötete einen deutschen Touristen und verletzte zwei weitere Personen. Er litt an einer psychiatrischen Störung, wurde 2018 wegen eines geplanten Gewaltakts im Geschäftsviertel La Défense zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, war vom französischen Inlandsgeheimdienst als Gefährder für die Staatssicherheit eingestuft und stand in Verbindung mit der französischen Dschihadistenszene, u. a. mit den Mördern des Geschichtslehrers Samuel Paty.
    Der Angreifer behauptete zwar, er sei deradikalisiert, erklärte den Polizisten bei seiner Festnahme jedoch, er wolle die Muslime rächen, da Frankreich ein Komplize Israels sei. Nach dem Anschlag in Arras am 13. Oktober war dies bereits der zweite Anschlag in Frankreich seit Beginn des Konflikts zwischen Israel und der Hamas. Ist eine Deradikalisierung der Gefährder für die Staatssicherheit unmöglich? Muss Frankreich erneute Anschläge befürchten? Über diese Fragen diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.12.2023arte
  • Folge 3060 (46 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.12.2023arte
  • Folge 3061 (46 Min.)
    „Bio-Inspiration“ oder wie Menschen Tiere nachahmen können
    „Das Leben zu bewahren bedeutet, auch uns selbst zu bewahren.“ Als Forscherin mit mehreren Fachgebieten, die von der Paläontologie zur Evolutionsbiologie, von der Genetik zur Biomechanik wechseln kann, möchte Emmanuelle Pouydebat uns zum Nachdenken über unsere Beziehung zur Natur und zu Tieren anregen. Von letzteren können wir viel lernen: „Wir können ihre Leistung und ihr Verhalten nutzen, um uns zu verbessern.“ In dem Buch mit dem Titel Mes plus belles rencontres animales, das kürzlich im Odile-Jacob-Verlag erschien, erzählt „Emmanuelle im Wunderland“ – wie sie von ihrem Lehrmeister, dem berühmten französischen Paläontologen Yves Coppens, genannt wurde – von ihrem Werdegang vom kleinen Mädchen bis zur Forscherin, die in mehr als 25 Jahren zahlreiche wissenschaftliche Rätsel über Haus- und Wildtiere gelöst hat. Emmanuelle Pouydebat ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    COP28: Ist Atomkraft die Antwort auf die Dekarbonisierung?
    Die weltweiten CO2-Emissionen sind in diesem Jahr höher als je zuvor. Nach Angaben des Global Carbon Project wird die Welt im Jahr 2023 insgesamt 36,8 Mrd. Tonnen CO2 ausstoßen, ein neuer Rekord mit einem Anstieg um 1,1 % gegenüber 2022. Schuld daran ist der zunehmende Einsatz von Gas, Öl und vor allem Kohle zur Stromerzeugung. Während die Reduzierung fossiler Brennstoffe im Mittelpunkt der COP28 in Dubai steht, sind zwei Energiequellen auf dem Vormarsch: erneuerbare Energien … und Atomkraft. Immer mehr Länder sehen in der Atomenergie ein Mittel zur Erzeugung von kohlenstofffreiem Strom und damit zur Erfüllung des vorrangigen Klimaziels für den Planeten. Frankreich, Belgien, Japan, Ghana u. a. haben in einer gemeinsamen Erklärung dazu aufgerufen, die weltweite Produktion von Kernenergie bis 2050 zu verdreifachen. Ist Atomkraft die Wunderlösung? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.12.2023arte
  • Folge 3062 (46 Min.)
    Die Freundschaft des Palästinensers Aramin und des Israeli Elhanan ist stärker als der Krieg
    Sie wurden geboren, um sich zu hassen. Das Schlimmste wird sie vereinen. Rami Elhanan ist ein ehemaliger israelischer Soldat. Bassam Aramin ist in Hebron im Westjordanland aufgewachsen und setzt sich für die Palästinenser ein. Der eine verlor seine 14-jährige Tochter Smadar 1997 bei einem Selbstmordattentat der Hisbollah in Jerusalem. Der andere musste zehn Jahre später mit ansehen, wie seine Tochter Abir auf offener Straße von einem israelischen Polizisten ermordet wurde. Als sich diese zweite Tragödie ereignet, kennen sich Rami und Bassam seit zwei Jahren und sind Mitglieder des „Elternkreises“ und der „Kämpfer für den Frieden“. Unermüdlich treten sie für die Versöhnung zwischen den beiden Völkern ein. Wie wurde ihre Freundschaft durch den Angriff der Hamas am 7. Oktober und den anschließenden israelischen Gegenschlag belastet oder gestärkt? Sie sind in unserer heutigen Sendung aus dem Nahen Osten zugeschaltet.
    Kann Europa China seine Handelsregeln aufzwingen?
    Das Handelsdefizit der Europäischen Union mit China hat im Jahr 2022 mit 396 Milliarden Euro einen neuen Rekord erreicht. Doch die Europäer wollen sich anlässlich des 24. EU-China-Gipfels am Donnerstag in Peking Gehör zu verschaffen. Die europäischen Staats- und Regierungschefs dürften dem allmächtigen chinesischen Präsidenten Xi Jinping eine klare Botschaft vermitteln, die von der Präsidentin der Europäischen Union Ursula von der Leyen unterstützt wird: „Die europäischen Staats- und Regierungschefs werden auf Dauer kein Ungleichgewicht im Handel tolerieren, [ …] wir haben Instrumente, um unseren Markt zu schützen.“ Die EU könnte beispielsweise die Zölle auf bestimmte chinesische Produkte erhöhen oder ihre Exporte nach China im High-Tech-Bereich einschränken. Kann man den Chinesen damit Angst machen? Darüber diskutieren wir heute Abend in „28 Minuten“.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.12.2023arte
  • Folge 3063 (46 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird der Comicautor Fred Bernard zu unserer Gesprächsrunde kommen. Sein jüngstes Album Surf, das er in Zusammenarbeit mit Alain Bourdon veröffentlicht, ist eine Ode an den Wellensport. Bourdon ist der Initiator des Instagram-Accounts „The minimalist Wave“, das als Referenz des Surf-Sports gilt. Risiken, Tätowierungen, ökologische Herausforderungen: Fred Bernard erzählt seine Surfergeschichten in den Texten, während Alain Bourdon die besonderen Emotionen, die diese Sportart auslöst, mithilfe von schlichten und präzisen Zeichnungen wiedergibt.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Schulbildung. Am Dienstag wurde die internationale Pisa-Studie veröffentlicht, die die Leistungen von 15-jährigen Schülern verfolgt. In Frankreich sind die Ergebnisse schlecht: Im Fach Mathematik ist der Durchschnitt der Franzosen um 21 Punkte – der Anteil der Schüler mit Schwierigkeiten beträgt 29 % – und beim Leseverständnis um 19 Punkte gesunken. Der französische Minister für Bildung Gabriel Attal sprach von einem Fall von „nationaler Dringlichkeit“ und schlug am 5. Dezember die Einführung von drei Niveaugruppen ab der sechsten Klasse im kommenden Schuljahr und somit die Abschaffung der einheitlichen Mittelstufe vor. Handelt es sich um einen vernünftigen Ansatz oder wird damit das Ende eines republikanischen Ideals – des gleichen Unterrichts für alle – besiegelt?
    Beziehungen zwischen den USA und Israel. Auf der anderen Seite des Atlantiks wird der Ton rauer: Diese Woche scheiterte im US-Kongress die Verabschiedung einer neuen Finanzhilfe für Israel und die Ukraine. Der von Bernie Sanders angeführte linke Flügel der Demokratischen Partei weigerte sich, Gelder für die „rechtsextreme Regierung“ von Benyamin Netanyahu zu bewilligen. Außerdem kündigte Washington ein Einreiseverbot in die USA für israelische Siedler an, die für Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland verantwortlich sind. Ist das Land, das Israel seit jeher unterstützt, bereit, den jüdischen Staat fallen zu lassen?
    „Halt deine Klappe!“ Der Senatspräsident Gérard Larcher nahm am 6. Dezember kein Blatt vor den Mund, als er auf die Äußerungen des Chefs der linken Partei La France insoumise, Jean-Luc Mélenchon, über die jüdische Journalistin Ruth Elkrief reagierte. Dieser hatte die bekannte Journalistin als „Manipulatorin“ bezeichnet und im sozialen Netzwerk X behauptet, dass „diese Fanatikerin sich empört, wenn man Muslime nicht beschimpft“. Die Journalistin steht nun unter Polizeischutz. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten.
    Ein Po-Tanz und dann geht’s wieder los? Die von den Grünen am vergangenen Wochenende anlässlich des Starts ihrer Kampagne für die Europa-Wahlen vorgeführte „Booty Therapy“ hat in den sozialen Netzwerken zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Eine realitätsferne Partei oder eine neue Form des politischen Narrativs? Alix Van Pée berichtet. „Mir wurde ein Teil meines Lebens genommen.“ Die Familienmitglieder von Estelle Mouzin, deren Leiche bisher nicht gefunden wurde, haben am 6. Dezember im Prozess gegen Monique Olivier, die Ex-Frau des Serienmörders Michel Fourniret, ausgesagt. Von der unmöglichen Trauer erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der Dezember-Ausgabe der amerikanischen Zeitschrift „Time“ mit dem Titel: „Taylor Swift, Persönlichkeit des Jahres“. Nach Meinung des Magazins hat die Sängerin „einen Weg gefunden, Grenzen zu überwinden und Menschen positiv zu inspirieren“. Sehnt sich unser Planet inmitten von Kriegen nach ein wenig Traum?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.12.2023arte
  • Folge 3064 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.12.2023arte
  • Folge 3065 (46 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.12.2023arte
  • Folge 3066 (58 Min.)
    Frederick Wiseman verewigt die Drei-Sterne-Küche der Familie Troisgros
    Eine Universität, eine Polizeistation, ein Krankenhaus, ein Schlachthof, ein Zoo … Im Laufe seiner Karriere hat Frederick Wiseman fast alles gefilmt und sich nie davor gescheut, das Publikum zu verstören, denn die Realität ist manchmal roh und gewalttätig. Für seinen neuesten Dokumentarfilm hat der 93-jährige Filmemacher seine Kamera in Frankreich, im Restaurant der Familie Troisgros in der Nähe von Roanne, aufgestellt: „Von einem Film über ein Drei-Sterne-Restaurant des Guide Michelin habe ich schon immer geträumt.“ Die Familie Troisgros empfindet den vierstündigen Dokumentarfilm als „eine schöne Darstellung ihrer jahrelangen Arbeit im Team, die weit über die Küche hinausgeht“. Frederick Wiseman und Michel Troisgros sind heute im Studio von „28 Minuten“ zu Gast, um über ihr filmisches und gastronomisches Abenteuer zu berichten.
    Russland: Ist Wladimir Putin mächtiger als je zuvor?
    Am Freitag hat der 71-jährige Wladimir Putin seine Kandidatur bei der Wahl am 17. März 2024 für eine fünfte Amtszeit als Präsident der Russischen Föderation offiziell bekannt gegeben. Seit der Verfassungsreform von 2020 hat er die Möglichkeit, bis 2036 an der Macht zu bleiben. Im Wahlkampf dürfte er mit einer ähnlichen Rhetorik auftreten wie in den letzten beiden Jahren und den Krieg in der Ukraine als „nationale Befreiung“ und den Kampf gegen den Westen, der Russland angeblich zerstückeln will, thematisieren. Zumal er sich rühmen kann, für einen Großteil der Welt immer noch ein unumgänglicher Partner zu sein, und Russland dank der steigenden Ölpreise den Sanktionen des Westens standgehalten hat. Ist Wladimir Putin heute mächtiger als je zuvor? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.12.2023arte
  • Folge 3067 (58 Min.)
    Dominique Garcia betrachtet die französische Geschichte aus der Perspektive des Archäologen
    Die Begeisterung Dominique Garcias für die Archäologie begann in seiner Jugend, als er in der Nähe des Sagalou-Sees im Departement Hérault an einem Archäologie-Workshop teilnahm. In den 1980er Jahren führte ihn seine Arbeit als Archäologe nach Italien, Griechenland und sogar nach Syrien. Sein bevorzugtes Fachgebiet ist jedoch das Mittelmeer und Südfrankreich zur Zeit der Frühgeschichte in der Übergangszeit zwischen der Vorgeschichte und der Erfindung der Schrift: „Ich wollte zeigen, dass es die Gallier nicht immer gegeben hat.“ Seit 2001 ist Dominique Garcia Präsident des staatlichen Instituts für präventiv-archäologische Forschung Inrap und stellt seine Kenntnisse in den Dienst der präventiven Archäologie.
    Das Institut sorgt dafür, dass bei Bauprojekten keine archäologisch relevanten Spuren zerstört werden. In seinem archäologischen Atlas L’atlas archéologique de la France stellt er eine Auswahl der schönsten Entdeckungen der letzten zwanzig Jahre vor. Er ist heute bei uns im Studio zu Gast, um mehr darüber berichten.
    Einigung auf der COP28: Ist die Abkehr von fossilen Brennstoffen glaubhaft?
    Gestern verabschiedeten die Vertreter der rund 200 Teilnehmerländer der COP28 das von den Vereinigten Arabischen Emiraten vorbereitete Schlussdokument. Erstmals werden darin die fossilen Energieträger ausdrücklich genannt und es wird eine Abkehr gefordert. Am 9. Dezember hatte der Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder seine Mitglieder noch dazu aufgerufen, das Abkommen abzulehnen, wenn es fossile Brennstoffe ins Visier nehme: „Es wäre inakzeptabel, wenn politisch motivierte Kampagnen den Wohlstand und die Zukunft unserer Völker gefährden würden.“ Angesichts dieser Opposition schlug der Vorsitzende der Klimakonferenz, Sultan Al Jaber, einen ersten Kompromiss vor, der von den Europäern und den Inselstaaten als äußerst unzureichend erachtet wurde. Das verabschiedete Dokument erwähnt keinen „Ausstieg“ aus den fossilen Energien, sondern fordert eine „Abkehr“. Handelt es sich wirklich um einen historischen Erfolg? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.12.2023arte
  • Folge 3068 (58 Min.)
    Reise zum Südpol: Luc Jacquet in vertrauter Umgebung
    Luc Jacquet ist ein Naturliebhaber. Er wuchs im französischen Departement Ain in 1000 m Höhe auf, wo ein altes Bauernpaar als Adoptivgroßeltern fungierte: „Ich kümmerte mich um die Kühe, machte Heu [ …], sie haben mir die Verbindung zur Natur vermittelt.“ Während er sich auf eine Promotion auf dem Gebiet der Natur- und Bergwelten vorbereitete, las er eine Anzeige: „Suche Biologen, der sich vor nichts fürchtet und bereit ist, 14 Monate ans Ende der Welt zu reisen.“ Mit seiner 35-mm-Kamera reiste er zum Südpol und kehrte mit einer Festplatte voller Pinguinbilder zurück.
    Einige Jahre später gewann er mit dem Film „Die Reise der Pinguine“, der ein weltweiter Erfolg wurde, einen Oscar für den besten Dokumentarfilm. Heute stellt er seinen neuen Film „Reise zum Südpol“ und eine Ausstellung mit dem Titel „Terra incognita, rendez-vous au bout du monde“ (Terra incognita, Rendez-vous am Ende der Welt) vor, die bis zum 3. März 2024 im Musée des Confluences in Lyon gezeigt wird. Luc Jacquet ist heute bei uns im Studio zu Gast.
    Politische Krise: Gewinnt am Ende der Rassemblement National?
    Der von der Linken initiierte Ablehnungsantrag gegen den Entwurf des Einwanderungsgesetzes, der am 11. Dezember mit einer Mehrheit in der Nationalversammlung angenommen wurde, scheint auch dem Rassemblement National zu zugute zu kommen. Die rechtspopulistische Partei will die politische Krise an der Spitze des Staates in jedem Fall zu ihrem Vorteil nutzen. Seit Montag fordert die Vorsitzende Marine Le Pen die Auflösung der Nationalversammlung, und Jordan Bardella erklärte sich unlängst bereit, im Falle einer Kohabitation „Premierminister zu werden“.
    Wird der RN unweigerlich der große Gewinner der politischen Krise sein? Ist die „Normalisierung“ der rechtspopulistischen Partei vollzogen? Das jüngste jährliche Politbarometer der Tageszeitung Le Monde deutet darauf hin: Zum ersten Mal ist eine Mehrheit der Befragten der Meinung, dass der RN „keine Gefahr für die Demokratie“ darstellt und „in der Lage ist, sich an einer Regierung zu beteiligen“. Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.12.2023arte
  • Folge 3069 (58 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird der Etoile-Tänzer Karl Paquette zu unserer Gesprächsrunde kommen. Sein „Mon premier Casse-Noisette“ (Mein erster Nussknacker) wird bis zum 25. Februar 2024 im Pariser Mogador-Theater zu sehen sein. Der Etoile-Tänzer der Pariser Oper hat mit einer Gruppe professioneller Tänzer eine Adaptation des berühmten musikalischen Märchens von Tschaikowsky für Kinder auf die Bühne gebracht: „Ich wollte das Ballett komplett umschreiben, um es für Kinder verständlich zu machen. Wir haben Hoffmanns Märchen, das von Alexandre Dumas überarbeitet wurde, ins 16. und 17. Jahrhundert verlegt, da diese Jahrhunderte eine Zeit besonderer Raffinesse waren, was den wunderbaren Charakter des Ballettmärchens unterstreicht.“
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Debatte über Immigration. Am 11. Dezember nahm die Nationalversammlung einen Ablehnungsantrag gegen den Gesetzentwurf der Regierung zur Einwanderung an. Staatspräsident Emmanuel Macron hofft nun auf die Annahme des Textes am kommenden Dienstag, nachdem die Vertreter verschiedener Parteien in einem parteiübergreifenden Ausschuss nochmals über den Wortlaut beraten haben. Eine Auflösung der Nationalversammlung oder die Anwendung des Artikels 49.3 der französischen Verfassung, auf den Premierministerin Elisabeth Borne bereits zum 21. Mal zur Verabschiedung des Staatshaushalts zurückgegriffen hat, kommen nicht in Frage. Stößt die Fünfte Republik an ihre Grenzen? Ist Frankreich unregierbar geworden?
    „Versagen der Elternpflichten“. Die französische Ministerin für Solidarität und Familie, Aurore Bergé, kündigte in La Tribune du Dimanche an, als Reaktion auf die Unruhen im Juli bei „Versagen der Elternpflichten“ gemeinnützige Arbeit für die Erziehungsberechtigten einführen zu wollen. „Das ist eine unwürdige Idee. Damit werden Eltern, die meiner Meinung nach überwiegend nur das Beste für ihre Kinder wollen, Schuldgefühle vermittelt und zur Verantwortung gezogen“, kritisierte Manuel Bompard, politischer Koordinator der linken La France Insoumise. Die konservativen Republikaner hingegen begrüßten die Idee. Da 60 % der jugendlichen Randalierer aus Einelternfamilien stammten, stellt sich die Frage, ob diese Maßnahme nicht Alleinerziehende benachteiligen wird.
    Im Duell der Woche lässt Claire Fournier Viktor Orban und Wolodymyr Selenskyj gegeneinander antreten. Die beiden Politiker trafen sich am 10. Dezember in Argentinien am Rande der Amtseinführung von Javier Milei zum Gespräch über den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union. Wenige Stunden später legte der ungarische Premierminister sein Veto gegen die 50-Milliarden-Euro-Hilfe für die Ukraine ein, wodurch die Gespräche auf Januar verschoben wurden.
    Bei einem Auftritt im Fernsehsender LCI wies der Forscher und Mitglied des IPCC, François Gemenne, auf die Auswirkungen von Haustieren auf das Klima und die Artenvielfalt hin und hat in den sozialen Netzwerden damit einen Sturm der Empörung ausgelöst. Alix Van Pée berichtet.
    Am 7. Dezember wurde die Ausgabe von „Complément d’enquête“ ausgestrahlt, in der über Vorwürfe von Gewalt und sexuellen Übergriffen gegen Gérard Depardieu berichtet wurde. Am Tag zuvor starb Emmanuelle Debever, die als erstes von den Übergriffen berichtete, im Krankenhaus, wenige Tage nachdem sie sich in die Seine gestürzt hatte. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der in Dubai herausgegebenen englischsprachigen Tageszeitung Gulf News vom 14. Dezember mit dem Titel „COP28: Die Vereinigten Arabischen Emirate vereinen die Welt“. Ist die Einigung am Ende der Weltklimakonferenz ein Zeichen dafür, dass die Golfstaaten bereit sind, sich an der Einleitung des Ausstiegs aus den fossilen Energien zu beteiligen?
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.12.2023arte
  • Folge 3070 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.12.2023arte
  • Folge 3071 (58 Min.)
    Der Biologe Christian Sardet untersucht Zellen unter dem Mikroskop
    Schon früh war Christian Sardet von Zellen fasziniert: „Als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, hat mein Großvater mir ein Mikroskop geschenkt. Damit begann ich, das Plankton in den Tümpeln in dem kleinen Dorf im Departement Deux-Sèvres, in dem ich aufgewachsen war, zu betrachten.“ Er studierte Biochemie, hat sich jedoch immer auch mit der Beobachtung und Fotografie lebender Organismen beschäftigt. In seinem Buch mit dem Titel Les cellules, Une histoire de la vie lädt Christian Sardet den Leser zu einer faszinierenden Reise durch die Zeit und in die Welt des unendlich Kleinen ein. Mit seinem Wissen als Populärwissenschaftler und Illustrator versucht er, die Funktionsweise von Zellen auf möglichst einfache Weise zu vermitteln und zu erklären, inwiefern sie uns über die Entstehung des Lebens auf der Erde aufklären können. Der Meeresbiologe ist heute im Studio von „28 Minuten“ zu Gast.
    EU-Gipfel: Ein politischer Sieg oder eine militärische Niederlage der Ukraine?
    Die offizielle Eröffnung der Beitrittsverhandlungen der EU mit der Ukraine durch den Europäischen Rat am 16. Dezember war ein politischer Sieg für Wolodymyr Selenskyj. Seit Wochen hatte Viktor Orban mit einem Veto gedroht. Als die Entscheidung fiel, war der ungarische Präsident nicht anwesend, dafür aber die 26 anderen Staats- und Regierungschefs der EU. Gleichzeitig erlebte die Ukraine mit der Ablehnung einer neuen Finanzhilfe in Höhe von 50 Milliarden Euro durch Ungarn eine militärische Niederlage. Außerdem konnten sich die 27 EU-Staaten nicht auf einen Waffentransfer in Höhe von 20 Milliarden Euro einigen. Nachdem in den USA die Republikaner ebenfalls die militärische Unterstützung blockiert haben, liegt die Gesamthilfe für die Ukraine laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft nun auf „dem niedrigsten Stand“. War dieser EU-Gipfel nun ein politischer Sieg oder eine militärische Niederlage? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.12.2023arte
  • Folge 3072 (58 Min.)
    Was uns die Geografie über die Weltgeschichte verrät
    War Europa dazu prädestiniert, die Welt zu regieren? Was wäre, wenn Amerika oder Afrika uns mit ihren Eroberungsplänen zuvorgekommen wären? Sind Kontinente natürlich oder politische Konstrukte? Diese spannenden Fragen versucht der Geohistoriker Christian Grataloup in seinem neuesten im Les-Arènes-Verlag erschienenen Buch Géohistoire – Une autre histoire des humains sur la Terre zu beantworten. Als leidenschaftlicher Sammler von Weltkarten und dem, was sie über die Menschheit erzählen, bietet er dem Leser eine geografische Lektüre der Vergangenheit, „eine perspektivische Einordnung unserer Gegenwart und unserer Zukunft, ein Verständnis der Art und Weise, wie unsere Spezies sich die Erde angeeignet hat“. Christian Grataloup ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Angriffe auf Schiffe im Roten Meer: Ist der Welthandel in Gefahr?
    Seit mehreren Wochen werden Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen, weshalb einige Reedereien nun beschlossen haben, ihre Schiffe auf sicherere, aber auch längere und teurere Routen umzuleiten. Die Angriffe werden von den Huthi organisiert, einer aus dem Nordjemen stammenden, mehrheitlich schiitischen und dem Iran nahestehenden Gruppe, die gegen die jemenitische Regierung rebelliert. Mit ihren Angriffen auf Containerschiffe wollen die Rebellen Einfluss auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas nehmen. Sie versuchen, allen Schiffen, die in irgendeiner Weise mit Israel in Verbindung stehen, sowie Frachtern den Zugang zum Roten Meer zu verwehren. Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte gestern die Bildung einer Koalition an, um gegen diese wiederholten Angriffe vorzugehen und den Seeweg vor der Küste des Jemen zu sichern. Wird eine internationale Koalition ausreichen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.12.2023arte
  • Folge 3073 (58 Min.)
    „Priscilla“: Sofia Coppola beherrscht die Kunst, Frauenfiguren darzustellen
    Die Tochter des amerikanischen Filmemachers Francis Ford Coppola verbrachte ihre Kindheit nicht in Sandkästen, sondern auf Filmsets. Mit ihrer ersten richtigen Rolle in „Der Pate III“, ihrem ersten Spielfilm „Virgin Suicides“ im Jahr 1999 und dem internationalen Erfolg mit dem mehrfach preisgekrönten Film „Lost in Translation“ ist Sofia Coppola längst aus dem Schatten ihres Vaters getreten. Die 52-jährige Regisseurin, der komplexe Frauenfiguren und die vielen Fragen rund ums Erwachsenwerden am Herzen liegen, hat für ihre achte Regiearbeit die Geschichte von Priscilla Presley gewählt: „Sie hätte in der Rolle von Mrs. Elvis Presley bleiben können, aber sie hat sich entschieden, ihren eigenen Weg zu finden.“ Sofia Coppola ist heute im Studio von „28 Minuten“ zu Gast, um ihren neuesten Film „Priscilla“ vorzustellen, der am 3. Januar 2024 in Frankreich ins Kino kommt.
    Einwanderungsgesetz: Befürwortet Emmanuel Macron nun auch die „nationale Bevorzugung“?
    Das am Dienstagabend vom Senat und der Nationalversammlung verabschiedete Gesetz stellt eine Wende in der französischen Migrationspolitik dar. Ein nicht-europäischer Ausländer, der nicht arbeitet, wird künftig erst nach einer Frist von fünf Jahren Anspruch auf Sozialleistungen haben, das Territorialsprinzip für die Erlangung der Staatsbürgerschaft wird eingeschränkt und die Familienzusammenführung verschärft. Das Gesetz sieht jedoch auch neue Rechte vor. So soll die Regularisierung von illegalen Einwanderern, die in Mangelberufen arbeiten, von Fall zu Fall nach dem Ermessen der Präfekten ermöglicht werden. Premierministerin Elisabeth Borne begrüßte einen „effizienten“ Text.
    Innerhalb der Regierungsmehrheit hat der Gesetzentwurf jedoch eine Krise ausgelöst. Mehrere Abgeordnete stimmten gegen den Entwurf. Heute Morgen kündigte Gesundheitsminister Aurélien Rousseau seinen Rücktritt an und auch andere drohten, diesen Schritt zu tun, falls der Text verabschiedet würde. Um seine Mehrheit zu retten, versprach Emmanuel Macron, dass das Gesetz nicht verkündet werde, wenn es mit den Stimmen des rechtspopulistischen Rassemblement National verabschiedet wird. Ist der Macronismus damit am Ende? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.12.2023arte
  • Folge 3074 (58 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.12.2023arte
  • Folge 3075 (58 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.12.2023arte
  • Folge 3076 (46 Min.)
    Die gebürtige Spanierin engagierte sich zunächst in der Kulturbewegung Movida, die in den ersten Jahren nach dem Franquismus entstand und am demokratischen Übergang Spaniens beteiligt war, und entschied sich danach für einen Werdegang in europäischen und internationalen Institutionen. Schutz der Zivilbevölkerung, Beachtung des Kriegsrechts, Rolle der westlichen Demokratien: Gibt es in einer mittlerweile multipolaren Welt noch einen Weltpolizisten?
    Anschließend wird der Historiker und Spezialist für Propaganda, David Colon, zu unserer Gesprächsrunde kommen. Der Autor des im Tallandier-Verlag erschienenen Buches „La guerre de l’information, les États à la conquête de nos esprits“ (Der Informationskrieg, wie die Staaten unseren Geist erobern) wird uns über die Rolle der künstlichen Intelligenz und der sozialen Netzwerke in Zeiten des Krieges aufklären.
    Zum Abschluss der Sendung erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marjorie Adelson und den musikalischen Kommentar „À la loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.12.2023arte

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