2018, Folge 21–40
Folge 21/2018
Folge 21 (45 Min.)Rücken, Hüfte, Knie – wird zu viel operiert?
Schnell mal unters Messer gelegt und ein neues Gelenk eingesetzt. Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt: im Süden Deutschlands wird besonders viel operiert. Allein die Zahl der künstlichen Kniegelenke ist seit 2013 um fast ein Fünftel gestiegen. Und die Patienten werden immer jünger. Lieber operieren lassen, statt vorbeugend in der Krankengymnastik zu turnen? Was sind die Gründe für den schnellen Griff zum Skalpell?
Gast im Studio: Urban Wiesing, Medizinethiker, Universität Tübingen
Straftaten mit Messern stark gestiegen – Auch Polizisten attackiert
„Das Messer als Waffe ist eigentlich das Gefährlichste auf der Straße“, sagt Tobias Skribiak vom Polizeirevier Heidelberg-Mitte. Es blieben da nur wenige Sekunden, um zu reagieren. Landesweit ist die Zahl an Straftaten, bei denen ein Messer mitgeführt wurde, in fünf Jahren um knapp 20 Prozent gestiegen. Schlimm daran: Wer ein Messer (zum eigenen Schutz) dabei hat, benutzt es auch schneller.
Gärten des Grauens
Leblose Steinwüsten sind der neue Trend in Vorgärten. Steingärten – aufgeschüttet aus Kies, Schotter und Mauerbruch. Ideal, für alle, die wenig Zeit für den Garten haben. Aber ein Grauen für Umweltschützer. Sie warnen vor den Auswirkungen für Stadtklima, Hochwasserschutz und Insekten.
Bahn lockt mit Express-Bewerbungen
Bei der Deutschen Bahn fallen nicht nur Züge aus, sondern auch die Bewerber: 19.000 Mitarbeiter, darunter 3.600 Auszubildende, müsste der Konzern dieses Jahr einstellen. Doch der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Deshalb setzt der Konzern jetzt auf Express-Bewerbungen: Lebenslauf und Zeugnis genügen. Bewerbungsschreiben: unnötig! Kommt die Bahn damit zum Zug?
Seehofer gegen Merkel – Ein Riss geht durch die Landes-CDU
Stehen die CDU-Kreisverbände im Land noch an der Seite von Kanzlerin Merkel oder folgen sie Innenminister Seehofer, der eine rigidere Flüchtlingspolitik fordert? Die Zeichen stehen auf Sturm, denn Sympathien für den Kurs des CSU-Mannes werden auch im Land immer offener geäußert. Im Studio: Edda Markeli, landespolitische Korrespondentin des SWR. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 28.06.2018 SWR Fernsehen Folge 22/2018
Folge 22 (45 Min.)Zu den geplanten Themen der Sendung gehören: Gehört das Kopftuch zu Baden-Württemberg? Mit Kopftuch darf eine muslimische Lehrerin nicht unterrichten. Das entschied das baden-württembergische Kultusministerium vor 20 Jahren. Damit begann der Streit um ein Stück Stoff und er hält bis heute an. Ob am Arbeitsplatz, in der Schule oder auf der Straße: Muslimische Frauen mit Kopftuch werden kritisch beäugt. Für viele ist das Kopftuch ein Zeichen der Unterdrückung, für strenggläubige Muslima dagegen ein religiöses Muss. Ein pauschales Kopftuchverbot für Lehrkräfte ist mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, urteilt das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2015. Wird das Kopftuch im Alltag akzeptiert? Gast im Studio ist Susanne Schröter, Islamexpertin an der Universität Frankfurt.
Außerdem: vor Ort bei Kopftuchträgerinnen in Pforzheim. Wie lebt es sich 2018 mit Kopftuch? Alexandra Gondorf trifft in Pforzheim eine junge, mode- und selbstbewusste Muslima, die ihr Kopftuch als hippes Mode-Statement sieht. Die Reporterin spricht auch mit Frauen, die durch ihr Kopftuch Schwierigkeiten im Job haben oder hatten, wie die Lehrerin Fereshta Ludin.
Ihr wurde 1998 verboten, an einer Stuttgarter Schule zu unterrichten. Mit frisierten E-Bikes auf der Überholspur: Rund 300.000 frisierte E-Bikes sollen auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Sogenannte Tuning-Kits steigern die Leistung der Bikes erheblich, so dass diese wesentlich schneller als das geltende Limit von 25 km/h fahren können. Sie stellen damit eine zunehmende Gefahr dar. Die Polizei hat schon Elektrofahrräder geblitzt, die mit einer Geschwindigkeit von 70 km/h unterwegs waren.
Planschen im Mahnmal in Freiburg: Ein flaches Wasserbecken erinnert an die Alte Synagoge in Freiburg. Es zeichnet den Grundriss des ehemaligen Gotteshauses nach, das 1938 von den Nazis zerstört wurde. Jetzt baden Kinder darin, Studenten kühlen ihr Bier. Die israelitische Gemeinde ist empört und fordert, dass die Stadt etwas gegen den Sommerspaß in der Gedenkstätte unternimmt. Ein Besuch im Storchenmekka Achern-Gamshurst: Störche lieben Gamshurst – mehr als 60 haben sich in dem Acherner Ortsteil niedergelassen. Sie zu verscheuchen ist schwierig, denn die geschützten Tiere dürfen beim Nestbau nicht gestört werden.
Der von der Gemeinde kontaktierte Experte weiß: „Störche sind stur.“ Seehofer bleibt, das Vertrauen in die Politik schwindet: Im Streit um die richtige Asylpolitik gehen die Gräben nicht nur durch die Union, auch die Regierungskoalition in Berlin wackelt – mal mehr, mal weniger. Gehen die Chaostage in Berlin weiter? Welche Rollen spielen Merkel-Kritiker aus Baden-Württemberg? Edda Markeli, landespolitische Korrespondentin des SWR, ist zu Gast im Studio.
„Zur Sache Baden-Württemberg“ Das SWR Politikmagazin „Zur Sache Baden-Württemberg“ mit Stephanie Haiber berichtet über die Themen, die das Land bewegen. Vor-Ort-Reportagen, Hintergrundfilme, Studiointerviews und Satirebeiträge lassen politische Zusammenhänge verständlich werden. In der „Wohnzimmer-Konferenz“ diskutieren jeden Donnerstag drei Baden-Württemberger(innen) via Webcam von ihrem Wohnzimmer aus live über aktuelle politische Themen. Das letzte Wort bleibt dem Ministerpräsidenten des Landes vorbehalten – computeranimiert und mit der Stimme des SWR3 Comedychefs Andreas Müller. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 05.07.2018 SWR Fernsehen Folge 23/2018
Folge 23 (45 Min.)Keine Köche, keine Kellner – wo kann man im Land noch Urlaub machen?
Der Tourismus im Land boomt. Die Übernachtungszahlen am Bodensee, im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb steigen seit Jahren. Inzwischen, so eine Studie der Universität München, arbeiten in Baden-Württemberg mehr Menschen im Fremdenverkehr als in der Automobilwirtschaft. Doch arbeiten, wenn andere frei machen, wollen auch hier im Land immer weniger, klagen Wirte und Hoteliers. Ob in der Küche, im Service oder im Hotelbetrieb, das Personal fehle in allen Bereichen.
Unflexible Arbeitszeitgesetze verschärften die Situation.
Viele Wirte reagieren bereits: verkürzen die Öffnungszeiten oder führen weitere Ruhetage ein. Wie lässt sich das Personalproblem lösen? Wie sieht die Zukunft des Tourismus im Land aus? Überleben die Traditionsbestriebe oder muss die Branche umdenken?
Gast im Studio: Valentin Weislämle, Professor für Tourismus, Duale Hochschule Baden-Württemberg
Vor Ort bei Gastwirten im Schwarzwald
Wie fühlen sich Wanderer, wenn sie mit knurrendem Magen vor verschlossenen Türen stehen? Diese Erfahrung macht unsere Reporterin im Schwarzwald. Weil das Personal fehlt, machen etliche Gaststätten inzwischen erst abends auf, mittags bleibt die Küche kalt. Sie trifft eine Gastwirtin, die händeringend Personal sucht und einen Hotelier, der sich über die Regelungswut der Politik ärgert.
Fahrerflucht ohne Folgen?
Abgefahrene Spiegel oder gar verletzte Radfahrer – in Baden-Württemberg steigt die Zahl der Unfälle mit Fahrerflucht. Doch statt härtere Strafen für rücksichtslose Autofahrer zu verhängen, fordern Verkehrsexperten, dass Fahrerflucht in Ausnahmefällen nur als Ordnungswidrigkeit geahndet wird. Doch was sagen Opfer von Fahrerflucht zu diesem Vorschlag?
Kein Zutritt für den Weltmeister
Lässt man einen Doppelweltmeister im Kuhstall trainieren? Der Musberger Ringer Frank Stäbler darf nicht mehr in die städtischen Hallen. Denn die Trainingszeiten dort werden vom örtlichen Turn- und Sportverein verwaltet. Und von diesem haben sich Stäblers Ringer losgesagt. Muss jetzt der Bürgermeister vermitteln?
Badener zeigen Flagge
Keine gelb-rote Baden-Fahne auf dem Karlsruher Schlossturm? Das schreit nach Revolution! Tausende Badener liefen in den letzten Tagen mit einer Online-Petition gegen die Landesflaggenverordnung Sturm – mit Erfolg. Hat Ministerpräsident Kretschmann mit seiner Ausnahmeregelung eine erneute badische Revolution verhindert?
Pestizide im Essen, Nitrat im Grundwasser – wer spritzt wie viel?
Johannisbeeren, Salat oder gefrorene Steinpilze aus Baden-Württemberg dürfen teilweise nicht in den Handel. Der Grund: zu viel Gift und andere Rückstände aus Spritzmitteln. Zusätzlich belastet Nitrat das Grundwasser. Doch die zuständigen Kontrolleure haben Probleme, an die Daten ranzukommen. Warum müssen Landwirte nicht offenlegen, wann sie düngen und wie viel sie spritzen? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 12.07.2018 SWR Fernsehen Folge 24/2018
Folge 24 (45 Min.)Rüpel, Raser, Rotsünder – wer hält sich überhaupt noch an Verkehrsregeln?
Bei Rot halten, blinken, Tempolimits beachten und kein Handy am Steuer – an diese Verkehrsregeln halten sich immer weniger Verkehrsteilnehmer. Im Straßenverkehr können Gesetze vergleichsweise leicht umgangen werden, sagen Verkehrsexperten. Die Strafen sind vergleichsweise gering. Können strengere Bußgelder oder positive Anreize Grenzen setzen? Oder müssen intelligente Assistenzsysteme zum Einhalten der Verkehrsregeln verpflichtend genutzt werden? Gast im Studio ist Siegfried Brockmann, Unfallforschung der Versicherer (UDV).
Vor Ort im Straßenverkehr
Was passiert, wenn man sich beim Autofahren streng an die Regeln hält, erfährt Vor-Ort-Reporterin Alexandra Gondorf bei einem Test. Sie fährt mit dem Auto exakt 40 km/h bei Tempo 40 und hält, wenn die Ampel von Grün auf Gelb springt. Sie wird angehupt, überholt, bedrängt – viele Autofahrerinnen und Autofahrer verhalten sich rücksichtslos und aggressiv.
Rasenroboter – die unterschätzte Gefahr?
Immer mehr Mähroboter pflegen den Rasen perfekt und vollautomatisch. Doch Umweltschützer sind alarmiert. Die Roboter können für Igel zur tödlichen Gefahr werden. Außerdem halten laut Stiftung Warentest viele zum Beispiel nicht bei Kinderfüßen.
Finanzieller Ruin wegen Straßensanierung?
Irmgard Weber aus Buchen soll für die Sanierung einer Sackgasse hinter ihrem Haus knapp 40.000 Euro bezahlen. Doch die 87-Jährige kann diese Summe mit ihrer kleinen Rente nicht aufbringen. Sie fürchtet, dass sie ihr Haus verkaufen muss. Die Stadt hält ihr Vorgehen für gerechtfertigt.
Eidechsen-Umsiedlung absurd
Sechstausend geschützte Mauereidechsen, die in den Gleisanlagen in Untertürkheim leben, müssen wegen Stuttgart 21 umgesiedelt werden. Die Auflagen der höheren Naturschutzbehörde sind sehr hoch, so dass Privatgärten und Golfanlagen als neuer Lebensraum nicht in Frage kommen. Müssen deshalb alle sechstausend geschützten Eidechsen sterben?
Pflegeheime in Not
Angehörige und Demenzpatienten im „Pflegeheim am Rosenberg“ in Baiersbronn sind verzweifelt. Der private Betreiber will das Heim schließen, auch weil er die strengen Auflagen der Landesheimbauverordnung nicht einhalten kann. Etwa 20 Pflegebedürftige finden keine neue Bleibe. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 19.07.2018 SWR Fernsehen Folge 25/2018
Folge 25 (45 Min.)Nilgans, Tigermücke und Kaliko-Krebs – Wie gefährlich sind invasive Arten?
Sie können der Gesundheit schaden und Ernten schmälern: Aus anderen Erdteilen eingewanderte Pflanzen und Tiere wie Ambrosia, die Kirschessigfliege oder der Buchsbaumzünsler. Der treibt Hobbygärtner im ganzen Land zur Verzweiflung. Hat sich der Schädling erst mal breit gemacht, sind ihre geliebten Hecken kaum noch zu retten. Der Buchsbaumzünsler wanderte ursprünglich aus Kleinasien ein und zählt zu den rund 170 invasiven Tier- und Pflanzenarten, die laut Bundesamt für Naturschutz negative Folgen für Umwelt, Landwirtschaft und Gesundheit haben oder haben können.
Egal ob Ambrosia, die Allergikern das Leben schwer macht, oder der amerikanische Flusskrebs, der das Ökosystem ganzer Gewässer auf den Kopf stellen kann: haben sich die Eindringlinge erst einmal verbreitet, wird man sie nur schwer wieder los. Eingewanderte Arten gehören seit Jahrhunderten dazu, sagen die Einen. Andere wiederum verweisen auf den milliardenschweren volkswirtschaftlichen Schaden und fordern deshalb eine konsequente Bekämpfung.
Gast im Studio: Axel Weiß, SWR Umwelt-Redaktion Vor Ort – Eindringlingen auf der Spur
Unsere Vor-Ort-Reporterin versucht, in Stuttgart ein Nilgans-freies Plätzchen zu ergattern. Gar nicht so einfach. Es gibt so viele von ihnen. In Karlsruhe trifft sie auf weitere invasive Arten: Ambrosia, den Kaliko-Krebs und die Tigermücke.
Waldbrandgefahr: Ist das Land ausreichend gewappnet?
Die Temperaturen steigen und steigen, und damit auch die Waldbrandgefahr im Land. Städte sprechen Grillverbote aus. Im Nationalpark sind Ranger Wildcampern auf den Fersen, die unerlaubt zündeln. Und wie gut ist die Feuerwehr gerüstet?
Goethe, Bratwurst, Mesut Özil – was ist deutsch?
Mesut Özil ist aus der Nationalelf zurückgetreten. Er fühlt sich diskriminiert und fragt: „Gibt es Kriterien, ein vollwertiger Deutscher zu sein, die ich nicht erfülle?“ Wir lassen Baden-Württemberger ihren Muster-Deutschen entwerfen: Was gehört dazu, was nicht? Und vor allem: warum? Ein Experiment zwischen Wirklichkeit, Traditionsbildern und Vorurteilen.
Kleiner Trinkhalm – großer Umweltsünder
Jährlich landen in der EU so viele Plastik-Strohhalme auf dem Müll, dass sie aneinandergereiht 200 Mal die Erde umrunden könnten. Hierzulande wird nun an Alternativen getüftelt: zum Beispiel an essbaren Röhrle aus Apfeltrester. Taugen die was im Kampf gegen den Plastikmüll?
Die AfD und ihre Unterstützer
Seit Jahren wirbt der „Verein für Rechtsstaatlichkeit“ aus Stuttgart für die AfD und hat dafür sogar eine Schweizer PR-Agentur ins Boot geholt. Doch jetzt geht der AfD-Parteivorsitzende Jörg Meuthen auf Distanz zu seinen Unterstützern. Was steckt dahinter? Gast im Studio: Ulrich Eith, Politikwissenschaftler aus Freiburg (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 26.07.2018 SWR Fernsehen Folge 26/2018
Folge 26 (45 Min.)Sommer extrem – müssen wir uns an diese Hitze gewöhnen?
Temperaturen wie im Backofen, Dürre auf den Feldern, hohe Waldbrandgefahr und Fische, die ums Überleben kämpfen. Nach monatelanger Trockenheit wird das Land jetzt auch noch von einer Hitzewelle geplagt. Bilder vom Jahrhundertsommer 2003 werden wach. Und Abkühlung ist vorerst nicht in Sicht. Klimaforscher warnen, dass die heißen Tage jenseits der 30 Grad weiter zunehmen werden. Waren es früher vier bis fünf im Jahr, zählen Freiburg, Karlsruhe oder Stuttgart mittlerweile um die 15 tropische Tage. Und die Folgen sind bereits heute dramatisch: Innenstädte werden zu Glutöfen, Menschen erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder sterben.
Landwirte kämpfen mit Trockenheit und Dürre. Der Bauernverband fordert bereits Milliardenentschädigungen für Ernteausfälle. Und Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) will Bauern eine Versicherung gegen Extremwetter mitfinanzieren. Aber sind das die richtigen Mittel? Müssten Landwirte sich nicht anpassen und beispielsweise auf den Anbau neuer, klimagerechter Sorten setzen? Egal ob auf dem Land oder in der Stadt: Vieles spricht dafür, dass wir in Zukunft verstärkt mit der Hitze und anderen Wetterextremen leben müssen.
Gast im Studio: Sven Plöger, Diplom-Meteorologe und ARD-Wetterexperte
Vor Ort – Schwitzen in der Stadt
Unsere Reporterin Alexandra Gondorf sucht in der aufgeheizten Großstadt nach einem kühlen Plätzchen. Aber Fehlanzeige: Alle Klimaanlagen ausverkauft. Stattdessen 30 Grad warme Schlafzimmer und nur wenige Schatteninseln in der Mittagshitze. Gerade bei älteren Menschen geht das auf Dauer an die Gesundheit. Fische kämpfen ums Überleben Die Trockenheit hat auch Folgen für die Flüsse im Land. Kraftwerke dürfen ihr warmes Kühlwasser nicht mehr in den Rhein leiten. Ein tausendfaches Fischsterben am Rhein ist nach Einschätzung von Experten kaum noch abzuwenden. Und Kleingärtner bangen um ihre Pflanzen, weil das Gießen mit Flusswasser verboten wurde.
Kleiner Trinkhalm, großer Umweltsünder
Jährlich landen in der EU so viele Plastik-Strohhalme auf dem Müll, dass sie aneinandergereiht 200 Mal die Erde umrunden könnten. Deshalb hat die EU-Kommission den Strohhalmen den Kampf angesagt. Hierzulande wird nun an Alternativen getüftelt: zum Beispiel an essbaren Röhrle aus Apfeltrester. Taugen die was im Kampf gegen den Plastikmüll?
Kostenwahnsinn beim Kreiselkunstwerk
Der Landtag hat entschieden: Die kolossale Skulptur auf dem Dreispitzkreisel bei Binzen im Landkreis Lörrach darf bleiben. Allerdings muss der Verkehr vor ihr geschützt werden. Kosten: 166.000 Euro. Die Bürger wollen dafür Spenden sammeln. Doch könnte man mit so viel Geld nichts Sinnvolleres machen?
Der Fall Palmer: Wie sehr darf ein Oberbürgermeister provozieren?
Mit seinen Äußerungen zur Flüchtlingspolitik sorgt Boris Palmer regelmäßig für Aufsehen. Mal nennt der Tübinger Oberbürgermeister Merkels Flüchtlingspolitik die Politik einer „Pippi Langstrumpf“. Mal stellt er Menschen anderer Hautfarbe unter Generalverdacht. Dem Tübinger Gemeinderat reicht es jetzt. Er fordert Boris Palmer auf, Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten, anstatt sie hoffähig zu machen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 02.08.2018 SWR Fernsehen Folge 27/2018
Folge 27 (45 Min.)Die AfD an der Seite von Rechtsextremen – Wie rechts ist die Partei?
AfD-Politiker aus dem Land demonstrieren gemeinsam mit Rechtsextremen in Chemnitz. Damit hätten sie endgültig eine Grenze überschritten, sagen Politiker anderer Parteien. Die AfD müsse vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Ob Stefan Räpple aus der Ortenau, Hans Peter Stauch aus Hechingen oder Christina Baum aus der Main-Tauber-Region: Die AfD-Landtagsabgeordneten sind stolz darauf, in Chemnitz dabei gewesen zu sein, zu einem Zeitpunkt, „als die Stimmung in Deutschland kippte“, wie Stauch und Räpple danach die Vorkommnisse einordnen.
Ein Teil der Demonstranten dort hatte den Hitlergruß gezeigt und rechtsextreme Parolen skandiert. Ob in Chemnitz, Kandel oder Offenburg: Wenn Flüchtlinge oder Migranten als Täter von Gewaltverbrechen ausgemacht sind oder verdächtigt werden, sind auch AfD-Abgeordnete oft zur Stelle, um Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. Die AfD entwickle sich in Richtung Rechtsextremismus, stellt unter anderem Innenminister Thomas Strobl (CDU) fest. Wandelt sich die rechtskonservative AfD immer mehr zu einer verfassungsfeindlichen Partei?
Gast im Studio: Günter Bressau, Demokratiezentrum Baden-Württemberg
Vor Ort bei der AfD
Haben die AfD-Landtagsabgeordneten, die in Chemnitz mitdemonstriert haben, ein Bekenntnis zu einem Rechtsruck abgeben? Alexandra Gondorf fragt nach. Bei einer SWR-Reporterin, die am Samstag aus Leipzig berichtet hatte. Und bei AfD-Politikerin Christina Baum. Bei Facebook resümiert sie: „Der Rechtsstaat existiert nicht mehr.“
Patientenfrust: Schneller zum Arzt mit Jens Spahn?
Sechs Monate warten auf einen Termin beim Kardiologen? Vielerorts Realität. Gerade gesetzlich Versicherte haben oft das Gefühl, bei der Terminvergabe in Arztpraxen benachteiligt zu werden. Ist der Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das richtige Rezept?
Plastikpoller statt Blumenpracht
Malerische Fachwerkhäuser, bunte Blumen – der 880-Seelen-Ort Ochsenbach im Kreis Ludwigsburg hat schon zweimal den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ gewonnen. Doch inzwischen säumen statt dekorativer Blumenkübel 212 knallorange Plastik-Poller die Hauptstraße. Und ausgerechnet eine Bürgerinitiative soll schuld daran sein.
Touristen auf Schnitzeljagd
Die Eiszeithöhlen auf der Schwäbischen Alb gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Und die Figuren aus Knochen und Elfenbein, die dort gefunden wurden, gelten als Sensation. Doch wer die Artefakte betrachten will, hat es nicht leicht, sie auch zu finden …
Sommerzeit für immer?
Die meisten Teilnehmer einer EU-Umfrage wollen nicht mehr an der Uhr drehen. Die Zeitumstellung soll weg: ewige Sommerzeit! Aber was hätte das für Auswirkungen bei uns? In Mannheim zum Beispiel würde die Sonne im Januar erst um 9:22 Uhr aufgehen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 06.09.2018 SWR Fernsehen Folge 28/2018
Folge 28 (45 Min.)Organspende als Bürgerpflicht?
Mehr als 80 Prozent der Deutschen halten die Organspende für sinnvoll. Trotzdem fehlen Spenderorgane, denn nur gut ein Drittel hat einen Organspendeausweis. Deutschland gehört in Bezug auf Organspenden zu den europäischen Schlusslichtern. Geht es nach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) werden in Zukunft alle automatisch Organspender sein, so lange sie nicht widersprechen. Kritiker sehen darin eine „Organabgabepflicht“, mit der die Ängste der Bürgerinnen und Bürger vor der Organspende nicht ernst genommen werden. Spahn allerdings hofft, dass mit der sogenannten „doppelten Widerspruchslösung“ mehr lebensrettende Organe zur Verfügung stehen.
Gast im Studio ist Giovanni Maio, Medizinethiker der Universität Freiburg.
Vor Ort in der Klinik Reporterin Alix Koch stellt sich selbst und anderen die Frage, was gegen einen Organspendeausweis spricht. Der Transplantationsbeauftragten des Universitätsklinikums Ulm erklärt den Ablauf einer Organentnahme. Außerdem trifft die Reporterin einen Patienten, der auf ein Spenderherz wartet.
„Geh weg, Parker!“ statt Gehwegparken
In vielen Städten im Land wird wild geparkt – zum Ärger von Fußgängern, Rollstuhlfahrern und Radfahrern. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) fordert höhere Bußgelder für Falschparker. Autofahrer beklagen fehlende Parkmöglichkeiten.
Junkies vor der Haustür im Stuttgarter Leonhardsviertel
Spritzen auf Kinderspielplätzen, Junkies, die sich im Hinterhof einen Schuss setzen: Das Drogenmilieu rund um das Stuttgarter Leonhardsviertel sorgt „für katastrophale Zustände“, sagen Erzieher und Elternbeiräte. Warum bekommt die Stadt das Problem nicht in den Griff?
Zweieinhalb Jahre Grün-Schwarz – die Halbzeit-Analyse der Regierungsmannschaft
Die erste Halbzeit begann schwach, mit einem frühen Rückstand durch Unstimmigkeiten in der Regierungsmannschaft. Aber auch die Führungsspieler im Team der Opposition konnten nicht punkten. Was lässt die zweite Halbzeit erwarten?
Stefan Mappus – Rückkehr nicht ausgeschlossen?
15 Monate als Ministerpräsident genügten, um ihn zur Hassfigur zu machen. „Es war meine schwerste Zeit“, sagt der Ex-Politiker. Wie hat er seinen Absturz verkraftet – und plant er sein politisches Comeback? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 13.09.2018 SWR Fernsehen Folge 29/2018
Folge 29 (45 Min.)Globuli und Co – Sollen Krankenkassen noch für Homöopathie zahlen?
Ob Zuckerkügelchen oder Tropfen: Weit mehr als die Hälfte der Patienten lässt sich von Ärzten auch homöopathisch behandeln. Das zeigt eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach. Die Homöopathie gilt als sanfte Behandlungsmethode. Doch Kritiker sagen, sie habe keine Nebenwirkungen, weil sie auch keine Wirkung habe. Und Gesundheitspolitiker fordern jetzt, homöopathische Mittel sollten von den Krankenkassen nicht länger bezahlt werden. Befürworter verweisen auf die Erfolge dieser 200 Jahre alten Heilmethode. Wer heilt, hat Recht?
Gast im Studio: Natalie Grams, Ärztin und Homöopathie-Kritikerin
Vor Ort bei Homöopathie-Anhängern
Vor Ort Reporterin Alexandra Gondorf will herausfinden, was in homöopathischen Medikamenten drinsteckt und wie sie wirken. In der traditionsreichen Hof-Apotheke in Stuttgart schaut sie bei der Globuli-Produktion zu. Außerdem schaut sie die homöopathische Hausapotheke einer Mutter an, die von der Wirkung der Kügelchen überzeugt ist. Und sie spricht mit dem Chefarzt der Inneren Medizin der Filderklinik, einem Krankenhaus das unterstützend zur Behandlung auch homöopathische Medikamente verabreicht.
Smartphones – Tödliche Ablenkung am Steuer
Nur mal schnell eine SMS schreiben – und schon kracht’s! Inzwischen sterben im Autoverkehr mehr Menschen durch Ablenkung am Steuer als durch Trunkenheit. Und für einige Autofahrer ist das Smartphone längst Alltag geworden. Sogar während der Fahrt wird munter im Internet gesurft, es werden Mails beantwortet und sogar Videos angeschaut. Wie sehr lenkt uns unser modernes Kommunikationsverhalten vom Fahren ab? Und helfen härtere Strafen?
Was wird aus der Landeserstaufnahmestelle in Ellwangen?
Schließen oder weiterführen? Diese Frage spaltet die Stadt: die einen fühlen sich von den Flüchtlingen in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) gestört und wollen ihr „altes Ellwangen“ zurück, andere halten die Einrichtung für sinnvoll und würden sie gerne behalten. Nun ist der Gemeinderat gefragt, denn 2020 läuft der Vertrag für die LEA in Ellwangen aus – damit sie darüber hinaus in Betrieb bleibt, muss der Gemeinderat zustimmen. Die CDU hatte Anfang der Woche zu einer Bürgerversammlung geladen.
Bettenburg oder Bauernhof – Streit um Schwarzwald-Tourismus
Seit Jahren übernachten immer weniger Gäste in Todtnauberg im Südschwarzwald. Doch der Ort lebt traditionell vom Tourismus. Jetzt will ein Investor ein 4-Sterne-Ferienressort mit 299 Betten bauen. Das Projekt verspricht steigende Besucherzahlen. Aber zu welchem Preis?
Radon – Radioaktives Edelgas in Schulen und Kindergärten
In Heidenheimer Schulen wird seit dieser Woche die Konzentration von Radon gemessen. Auch anderswo im Land laufen Messungen. Das radioaktive Edelgas kommt natürlich in der Umgebung vor. Radon gilt nach dem Rauchen als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Nach dem neuen Strahlenschutzgesetz müssen ab 2019 Arbeitsplätze mit erhöhten Radon Werten saniert werden. Doch in Wohnungen gelten die neuen Grenzwerte nicht. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 20.09.2018 SWR Fernsehen Folge 30/2018
Folge 30 (45 Min.)Fremde oder Freunde: Spaltet Erdogan Deutsche und Deutschtürken?
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kommt diese Woche zu seinem ersten offiziellen Staatsbesuch nach Deutschland. Während Bundespolitiker über den richtigen Umgang mit dem Autokraten diskutieren, sind viele in der deutschen Bevölkerung irritiert. Sie wundern sich über die Erdogan-Begeisterung ihrer türkischstämmigen Mitbürger und empfinden das Zusammenleben mit ihnen als immer schwieriger. Ob Özil-Foto, Kopftuchdebatte oder der Einfluss türkischer Imame in deutschen Moscheen: Treibt Erdogan einen Keil in die deutsche Gesellschaft?
Vor Ort in Mannheim
Unsere Vor-Ort-Reporterin Alix Koch fährt nach Mannheim. Dort gibt es ein Viertel, das auch „Little Istanbul“ genannt wird: Türkische Läden und Cafés, kaum Deutsche. Warum ist das so? Wollen sich die Deutschtürken abschotten oder kehren Deutsche ihnen den Rücken?
Behandlungsfehler – die Gefahr im Krankenhaus
Vertauschte Infusionen mit Todesfolge. Was letzte Woche in einer Göppinger Klinik passiert ist – ein tragischer Einzelfall? Wie groß ist das Risiko im Krankenhaus? Immer wieder gibt es Fehler durch Pfleger und Ärzte. Und die betroffenen Patienten müssen oft jahrelang um ihr Recht kämpfen.
Neue Häuser statt freie Flächen
Dort, wo früher der Blick ins Grüne ging, sollen bald mehrere Hochhäuser stehen. Die eigenen Häuser werden im Schatten liegen, ärgern sich die Anwohner des Reutlinger Bihler-Areals. Doch die Stadt hält an der Lösung fest – zu groß ist die Wohnungsnot in Reutlingen. Aber wie in vielen Städten sorgt auch hier das Thema Nachverdichtung für große Diskussionen.
Maaßen, Kauder und die Folgen – wie groß ist die Politikverdrossenheit?
Der Fall Maaßen hat viel Vertrauen zerstört: im Ansehen beschädigte Politiker, fassungslose Wähler. Angela Merkel, Horst Seehofer und Andrea Nahles haben in den letzten Tagen viel an Zustimmung verloren. Dazu kommt jetzt eine innerparteiliche Revolte in der CDU: der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Volker Kauder, einer der engsten Merkel-Vertrauten, wurde als CDU-Fraktionsvorsitzender in Berlin abgewählt. Haben Bürger und CDU-Politiker die Nase voll von Angela Merkel? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 27.09.2018 SWR Fernsehen Folge 31/2018
Folge 31 (45 Min.)Radon – radioaktives Edelgas in Schulen und Kindergärten
In Heidenheimer Schulen wird die Konzentration von Radon gemessen, wie andernorts im Land auch. Das radioaktive Edelgas kommt natürlich in der Umgebung vor. Radon gilt nach dem Rauchen als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Nach dem neuen Strahlenschutzgesetz, das 2019 in Kraft tritt, müssen Arbeitsplätze mit erhöhten Radonwerten saniert werden. Doch in Wohnungen gelten die neuen Richtwerte nicht.
Arbeiten bis zum Umfallen – müssen Überstunden und Stress sein?
Die Polizei im Land ächzt unter 162 000 Überstunden, in den Pflegeberufen ist die Grenze des Belastbaren längst erreicht. Mehr als 50 Überstunden hat ein Arbeitnehmer im Schnitt im Jahr 2017 angehäuft. Deutschlandweit sind es mehr als zwei Milliarden. Termindruck und zunehmende technologische Komplexität verursachen häufig hohen Stress. Ließe sich Arbeit anders organisieren? Gast im Studio ist Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg.
Vor Ort bei „Schaffern“
Vor-Ort-Reporterin Alexandra Gondorf recherchiert, warum Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so viel arbeiten und welche Folgen es hat. In Gesprächen mit Architekten, Krankenpflegern und Polizisten geht es um Selbstverwirklichung, aber auch um Selbst- oder gar Fremdausbeutung durch Vorgesetzte. Ausbeutung kann im schlimmsten Fall eine Gefahr für die Gesundheit werden, bestätigt ein Psychologe.
Wild, wilder, Wasen!
Der 200ste Geburtstag des Cannstatter Volksfests in Stuttgart wird ausgelassen gefeiert. Mit entsprechenden Hinterlassenschaften der Partygäste. Reinigungskräfte, Zugführer und Sicherheitspersonal sind im Dauereinsatz. Auch die Polizei auf der Wasenwache hat viel mit denjenigen zu tun, die sich nicht an Regeln halten.
Eschenbach in Angst
Ein 2200-Seelen-Dorf am Fuße der Schwäbischen Alb sorgt sich um die Gesundheit seiner Kinder. In Eschenbach sind in nur wenigen Jahren vier Kinder an Krebs erkrankt. Das ist statistisch auffällig. Besorgte Bürgerinnen und Bürger befürchten, dass die Krankheitsfälle mit einer nahe gelegenen Müllverbrennungsanlage zusammenhängen. Die Gesundheitsbehörden versuchen zu beruhigen und prüfen mögliche Ursachen für die erhöhte Krebserkrankungsrate.
Dieseldrama – ein Rückblick
Diese Woche fand erneut ein Dieselgipfel statt, bei dem es um das Schicksal von Dieselfahrzeugen und die Folgen für deren Besitzer ging. Eine gute Gelegenheit, um auf die seit drei Jahren andauernde Diskussionen zurückzublicken. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 04.10.2018 SWR Fernsehen Folge 32/2018
Folge 32 (45 Min.)Unser täglich Brot – produziert für den Müll?
Es werden wesentlich mehr Brote, Brötchen und Kuchen produziert als wir essen. Schätzungsweise 1,7 Millionen Tonnen Backwaren pro Jahr schreiben Bäckereien hierzulande als Verluste ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Umweltorganisation WWF. Was übrig ist, werde etwa an Tafelläden gespendet, zu Tierfutter verarbeitet oder lande im Abfall. Die Überproduktion entspreche der Ernte von einer Ackerfläche größer als Mallorca. Aber dieses Verlustgeschäft scheint sich für Hersteller und Händler zu lohnen. Und große Auswahl und niedrige Preise erfreuen auch die Kunden. Wo ist dann das Problem?
Gast im Studio: Stefan Kreutzberger, Journalist und Autor
„Die Essensvernichter“ Vor Ort in der Bäckerei
Wie kriegen die Bäcker das hin, dass sie am Ende des Tages nicht auf zu viel Ware sitzen bleiben? Das will unsere Vor-Ort-Reporterin herausfinden. „Das ist ein ständiger Spagat“, sagt ein Bäcker. „Heutzutage will der Kunde bis zum Ladenschluss das volle Sortiment haben. Wir brauchen einfach eine gewisse Retoure“. Retoure heißt in diesem Fall: Überschuss. An manchen Tagen sind das 15%, erfährt unsere Reporterin, und diese Brote und Kuchen landen nicht alle in Tafelläden, sondern auch im Müll.
Wanderratten auf Stadtbummel
Sie sind gefürchtet, werden bekämpft und konnten sich dennoch beinahe ungestört ausbreiten. Ratten gelten vielerorts als Plage. In Stuttgart haben sie in der Uni-Bibliothek fast 8000 wissenschaftliche Bücher zerstört. Der Schaden: rund 200.000 Euro. Vor allem in Großstädten klettern die Nager immer öfter aus ihren Kanälen, um auf belebten Straßen und Plätzen nach Essensresten zu stöbern. Wie konnte es soweit kommen?
Wasserschutz contra Behindertenwohnheim
In Illingen im Enzkreis will die Caritas ein Wohnheim für schwerstbehinderte Menschen bauen. Für Menschen wie den Sohn von Familie Niesel, der bisher 100 Kilometer von seiner Familie entfernt in einer Einrichtung in Mosbach lebt. Doch eine Bürgerinitiative erhebt Einspruch: Man habe nichts gegen Behinderte, aber der Standort sei ungeeignet. Sie befürchten hohes Verkehrsaufkommen und sorgen sich um den Wasserschutz auf dem ehemals geschützten Gelände. Am Sonntag sollen die Illinger per Bürgerentscheid abstimmen, ob im Wiesental gebaut wird oder nicht.
Schule droht nach Millionen-Sanierung einzustürzen
Die Stadt Geislingen hätte fast bundesweit Furore gemacht mit einer Schule, die wie ein kleines Kraftwerk Energie erzeugt, statt Energie zu verbrauchen. In Zeiten des Klimawandels eigentlich eine weise Entscheidung. „Ein Leuchtturm-Projekt für die ganze Republik,“ hat der Architekt versprochen. Aber die Sanierung des Michelberg-Gymnasiums wurde für das Städtchen am Albaufstieg zum Desaster. Nicht nur dass die Baukosten von rund 14 Millionen auf 21 Millionen Euro gestiegen sind, Teile des Gebäudes gelten als akut einsturzgefährdet – Betreten streng verboten! Wer trägt die Schuld daran? Darüber wird in Geislingen heftig gestritten.
Überbelegte Gefängnisse und mehr Gewalt gegen Beamte
Die Gefängnisse im Land sind zu voll. Ein Justizbeamter ist teilweise für 55 oder mehr Häftlinge zuständig. Eine brenzlige Lage. Bis Ende September zählte das Justizministerium schon mehr schwere Angriffe gegen Beamte als im gesamten Vorjahr. Auch Michael Schwarz hat es erlebt: gebrochene Finger, dienstunfähig über Wochen. Und: „Es kann jederzeit wieder passieren“, sagt der Leiter der Untersuchungshaft in der JVA in Schwäbisch Hall. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 11.10.2018 SWR Fernsehen Folge 33/2018
Folge 33 (45 Min.)Das eigene Haus im Grünen – ein Auslaufmodell?
Viele Menschen im Land träumen vom Eigenheim. Grünen-Politiker und Naturschützer fordern jedoch den Bau neuer Einfamilienhaus-Siedlungen auf der grünen Wiese zu stoppen. Viel Fläche für wenige Menschen sei der Natur nicht mehr zuzumuten. Auch Bürgerinitiativen protestieren gegen die Flächenversiegelung. CDU und Kommunalpolitiker im Land widersprechen: Ohne neue Wohngebiete im Grünen sei der Wohnungsnot nicht beizukommen. Gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma zwischen Naturschutz und der Schaffung neuen Wohnraums? Gast im Studio ist Susanne Bay, wohnungspolitische Sprecherin der Grünen.
Wildschwein auf der Motorhaube
In den vergangenen neun Jahren ist die Zahl der Wildunfälle um rund 14 Prozent gestiegen. Vor allem bei Nacht und schlechter Sicht kommt es zu Kollisionen. Wer trägt Schuld? Werden Straßen an der falschen Stelle gebaut oder gibt es zu viel Wild im Wald?
Brandmelder halten Feuerwehr auf Trab
Die Zahl der Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen steigt kontinuierlich. Allein in Friedrichshafen musste die Feuerwehr in diesem Jahr bereits 99 Mal umsonst ausrücken. Vor allem für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute bedeuten diese Einsätze eine unnötige Belastung.
Löst der Stuttgarter Schnellbus das Feinstaubproblem?
Die neue Schnellbus-Linie X1 zwischen Bad Cannstatt und der Stuttgarter Innenstadt soll schaffen, was Maßnahmen wie Feinstaubkleber, Mooswand und Nassstaubsauger nicht gelang: die Luft in Stuttgart zu verbessern. Doch richtig schnell ist die Expressbuslinie nicht, denn die eigens gebaute Busspur ist nur 800 Meter lang.
Der lange Kampf um die Erwerbsminderungsrente
Rainer Deininger leidet an Morbus Crohn, Nierenkrebs und einer schweren Depression. Laut seiner Ärzte ist er eindeutig arbeitsunfähig. Doch der Patient streitet seit zweieinhalb Jahren mit der Deutschen Rentenversicherung um die Anerkennung seines Antrags auf Erwerbsminderungsrente. Sind die vielen ärztlichen Gutachten, Gegengutachten und Gerichtstermine mit ungewissem Ausgang chronisch kranken Menschen zumutbar? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 18.10.2018 SWR Fernsehen Folge 34/2018
Folge 34 (45 Min.)Erst die Trockenheit, jetzt der Borkenkäfer: Kommt ein neues Waldsterben?
Trockenheit und Hitze fast das ganze Jahr über, viele Baumschädlinge – und die Holzpreise im Keller. Dem Wald gehe es schlecht, wie seit langem nicht, klagen Waldbesitzer und Forstleute. Manche sprechen von einer „Jahrhundertkatastrophe“ – und von Schäden in Milliardenhöhe. Der Wald, der das Klima eigentlich schützen soll, scheint nun selbst vom Klimawandel bedroht: Vor allem die Fichte – die in Baden-Württemberg am häufigsten verbreitete Baumart – leidet unter dem Wassermangel und ist besonders anfällig für den Borkenkäfer. In einigen Jahrzehnten könnten im Land Klimabedingungen wie heute in der Toskana herrschen, warnen Klimaexperten. Unsere Fichten-Wälder wären diesen aber nicht gewachsen. Was bedeutet das für unseren Wald?
Gast im Studio: Walter Trefz, Umweltschützer und Förster a.D.
Vor Ort im Renchtal
Unsere Vor-Ort-Reporterin lässt sich von einem Förster die Schäden zeigen, die die lange Trockenheit hinterlassen hat. Und sie spricht mit einem Waldbesitzer, der an seine Grenzen kommt: Viel zu viel von Borkenkäfern zerfressenes Holz muss schnell aus dem Wald geholt werden, die Sägewerke arbeiten im Akkord und gleichzeitig sinken die Holzpreise stark.
Brandserien – Wer sind die Täter und was treibt sie um?
In einer Nacht brannte es in Esslingen und dem benachbarten Altbach gleich sechsmal. Unter anderem auf einem Recyclinghof. 17 Bewohner mussten deshalb kürzlich mitten in der Nacht ihre Wohnungen verlassen. Eindeutig Brandstiftung sagt die Polizei, doch ein Täter konnte noch nicht gefasst werden. Auch in Mannheim tappt die Polizei seit fast einem Jahr im Dunkeln. Dort brannten Gartenhäuser nieder und verunsicherten Kleingärtner. Was steckt hinter solchen Brandserien? Zur Sache BW spricht mit Betroffenen und einem Fallanalytiker beim Landeskriminalamt.
Gefährliches Busfahren in Rottweil?
Busfahrer, die so stark Gas geben, dass ihre Fahrgäste hinfallen und sich verletzen. Oder Schulkinder, die einfach an der Haltestelle stehengelassen werden. Rottweiler Fahrgäste fühlen sich oft nicht sicher transportiert. Eine junge Frau hat deshalb einen offenen Brief auf Facebook gepostet und damit eine Debatte über die Busfahrer-Situation ausgelöst.
Tempo 30 nur für Auswärtige
Weil die Bundesstraße 3 im Landkreis Lörrach saniert wird, muss der Verkehr umgeleitet werden – und zwar durch das 900-Seelen-Örtchen Egringen. Damit der Umleitungsverkehr dort nicht zu schnell durchrauscht, hatte das Landratsamt eine Idee: Auswärtige sollen auf Tempo 30 drosseln. Einheimische dürfen weiter 50 fahren – auf derselben Straße.
Plastik im Biomüll
Privathaushalte müssen streng darauf achten, dass kein Plastik in die Biotonne gerät – es gibt sogar „Müllsheriffs“, die das kontrollieren. Gleichzeitig dürfen Supermärkte ihre Lebensmittel samt Umverpackung in den Müllcontainer kippen. So gelangen Plastiktüten, Folien und Schalen zum Entsorger, der aus dem Biomüll Dünger herstellt. Und der landet zusammen mit dem Plastik auf den Feldern. Nicht nur in Tieren, selbst in Menschen wurden jetzt erstmals kleinste Plastikreste nachgewiesen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 25.10.2018 SWR Fernsehen Folge 35/2018
Folge 35 (45 Min.)Gruppenvergewaltigung – hat die Polizei versagt?
Mindestens acht Männer, sieben syrische Flüchtlinge und ein Deutscher, sollen in Freiburg eine junge Frau vergewaltigt haben. Laut Staatsanwaltschaft sind die meisten vorbestraft, gegen den mutmaßlichen Haupttäter lag zum Tatzeitpunkt sogar ein Haftbefehl vor. Der inzwischen 22-Jährige war polizeibekannt und im Visier des Sonderstabs für „Gefährliche Ausländer“ im Innenministerium. Trotzdem wurde er nicht festgenommen. Hätte die Tat verhindert werden können? Hat die Polizei versagt und welche Verantwortung trägt der Innenminister? Gast im Studio ist Innenminister Thomas Strobl (CDU).
Vor Ort in Freiburg Reporterin Alexandra Gondorf macht sich vor Ort ein Bild, wie es den Menschen in Freiburg knapp vier Wochen nach der Gruppenvergewaltigung einer 18-jährigen Studentin geht. Sie spricht mit Nachtschwärmerinnen und Clubbetreibern sowie mit Polizeipräsident Bernhard Rotzinger und Oberbürgermeister Martin Horn über das veränderte Sicherheitsgefühl und die Zukunft der Stadt. Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer berichten von Anfeindungen und eigenen Zweifeln am Sinn ihrer Tätigkeit.
Betrugsmasche mit falschen Polizisten boomt
Die Zahl der Telefonanrufe, bei denen sich Betrüger als Polizisten ausgeben und vor allem ältere Menschen um ihr Erspartes bringen, steigt. Waren es 2016 noch 225 Fälle, registrierte die Polizei 2017 bereits knapp 2000. Rund 5,3 Millionen Euro ergaunerten falsche Polizisten letztes Jahr im Südwesten. Umgeht die E-Zigarette das Rauchverbot? Während die Umsätze der Tabakindustrie seit Jahren rückläufig sind, liegen E-Zigaretten stark im Trend. Statt stinkendem Rauch produzieren sie duftende Dampfwolken. Hebelt die E-Zigarette das Rauchverbot und den Nichtraucherschutz aus?
Schöner Wohnen für Mauereidechsen in Stuttgart ein Flop?
3.200 Mauereidechsen wurden im Zuge der S21-Baumaßnahmen auf die Feuerbacher Heide umgesiedelt, eine der begehrtesten Wohnlagen Stuttgarts. Viele wanderten jedoch in die weiter südlich gelegenen Gärten am Stuttgarter Killesberg ab. Eidechsen-Experten verwundert das nicht. Die Feuerbacher Heide sei zu klein und zu windig und die streng geschützten Eidechsen bekämpften und verdrängten sich gegenseitig. Ist das 3,7 Millionen teure Umsiedlungsprojekt gescheitert?
PFC – leben mit dem Gift
In Mannheim musste PFC-verseuchter Honig vernichtet werden. Wie im Raum Raststatt/Baden-Baden sind auch dort Ackerflächen mit den per- und polyfluorierten Chemikalien belastet. Die giftigen Stoffe werden in der Industrie vielfältig eingesetzt und können mittlerweile im Boden und im Grundwasser nachgewiesen werden. Von dort finden sie ihren Weg in Lebensmittel und weiter in den menschlichen Körper. In Mannheim heißt es von Behördenseite, der Aufwand, die Chemikalien aus den Böden zu entfernen, sei zu groß. Bleibt die Belastung also bestehen? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 08.11.2018 SWR Fernsehen Folge 36/2018
Folge 36 (45 Min.)PFC auf dem Acker, im Wasser und im Blut – wie gefährlich sind die Chemikalien?
Sportkleidung, Pfannen und Kaffeebecher. Viele Produkte, die wasser-, fett und schmutzabweisend sind, enthalten die Chemikalien PFC. Ein Segen im Alltag, aber ein Fluch für die Umwelt. Denn gelangen die Stoffe einmal in die Natur, bauen sie sich nicht mehr ab. Diese Erfahrung machen die Menschen rund um Rastatt, Baden-Baden und Mannheim. Denn dort sind seit Jahren hunderte Hektar Ackerland mit PFC verseucht. Die Chemikalien sind im Boden, im Wasser und sogar im Blut der Menschen nachzuweisen. Die Folgen? Noch nicht abzusehen. Aber Tierversuche zeigen, dass manche der Chemikalien krebsfördernd sind und eine Gefahr für die Fruchtbarkeit. Wie gefährlich sind die Beschichtungsmittel PFC und warum verwenden wir sie immer noch massenhaft im Alltag? Studiogast: Manfred Santen, Diplom-Chemiker Greenpeace e.V.
Vor Ort in Mannheim und Rastatt
Reporterin Alix Koch zeigt die Folgen des flächenmäßig größten Umweltskandals Deutschlands. Sie trifft auf einem Acker bei Iffezheim einen Landwirt, der seine Felder nur noch eingeschränkt bepflanzen kann. Und bei Rastatt spricht sie mit einem Vertreter einer Bürgerinitiative, die seit Jahren gegen die Behörden kämpft.
Tatort Friedhof
„Ist den Menschen denn gar nichts mehr heilig?“, fragt Sieglinde Treiber aus Oeffingen. Das Grab ihres verstorbenen Mannes wurde von Dieben leergeräumt. Kein Einzelfall im Land. Vor allem auf Metalle von Blumenvasen, Grableuchten oder Kreuzen haben es Diebe laut Polizei abgesehen. Naturschützerfrust in Rust Der Europapark in Rust wächst seit Jahren. Nun hat die Inhaberfamilie Mack eine neue Vision: Eine Seilbahn soll den Freizeitpark künftig mit dem nahen Frankreich verbinden. Der französische Präsident und die Landesregierung sind begeistert, hört man. Naturschützer protestieren. Denn die Seilbahn würde quer durch ein Naturschutzgebiet führen.
An die Ampeln, fertig, los!
Fußgänger kennen das: Kaum ist die Kreuzung betreten, zeigt die Ampel auch schon wieder rot. Vor allem ältere Menschen klagen über kurze Grünphasen an vielbefahrenen Straßen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat dafür eine Lösung: Fußgänger-Training für Senioren. Landärzte unter Druck Weil auf dem Land Fachärzte fehlen, verschreiben Hausärzte dort auch viele Massagen, Krankengymnastik oder Medikamente – und sprengen damit schnell ihr Budget. Die Folgen: Regressforderungen der Krankenkassen. Das, so ein Mediziner, ist so, als würde man der Feuerwehr das Löschwasser in Rechnung stellen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 15.11.2018 SWR Fernsehen Folge 37/2018
Folge 37 (45 Min.)Rabattschlacht im Internet: das Aus für Innenstädte?
Gerade überschlagen sich die Rabatt-Angebote im Internet – denn am Freitag ist „Black Friday“. Ein Aktionstag, importiert aus den USA. Für viele Kunden ist die Online-Shopping-Welt ein bequemes Schnäppchen-Paradies. Doch das Kaufen per Klick stellt den Einzelhandel vor große Herausforderungen. Wie bestehen mit dem eigenen Laden, wenn Kunden die Produkte im Internet schneller und günstiger bekommen? Vor allem auf dem Land, in den kleineren Städten, beklagen die Bewohner mittlerweile, dass ihre Innenstädte zunehmend verwaisen.
Macht das Internet die Innenstädte kaputt oder hat der Einzelhandel noch eine Chance, Kunden vom Sofa in die Läden zu locken? Gast im Studio: Stefan Luther, e-commerce-Berater, der Firmen fit für den Internet-Handel macht Vor Ort vor dem „Black Friday“ Unsere Vor-Ort-Reporterin ist auf Schnäppchen-Jagd und vergleicht: Wie günstig bekommt sie ihre Weihnachtsgeschenke Online und im Fachhandel? Außerdem geht sie der Frage nach: Was ist los in Heilbronn? Dort geben immer mehr Läden auf. Ist das Online-Geschäft schuld?
Teures Tanken und Heizen wegen Niedrigwasser?
Wird Autofahren bald zum Luxus? Trotz sinkender Rohölpreise steigen die Kraftstoffpreise. Schuld laut Mineralölindustrie: der niedrige Rheinpegel. Verkehrsexperten bezweifeln jedoch, dass die gestiegenen Transportkosten alleine der Grund für die Preise sind. Einbrüche fast im Stundentakt Zwischen Offenburg und der Schweizer Grenze schlagen zurzeit Einbrecherbanden zu. Mehr als 50 Einbrüche pro Woche – doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Die Verunsicherung ist groß, denn jeder könnte das nächste Opfer sein. Wie kommt die Polizei an die Banden heran?
SPD am Abgrund
Die SPD-Landeschefin Leni Breymaier schmeißt nach einem für sie enttäuschenden Mitgliedervotum hin. Ein weiterer Rückschlag für die gebeutelten Genossen. Was ist von der einst stolzen Volkspartei noch übriggeblieben? Landärzte unter Druck Weil auf dem Land Fachärzte fehlen, verschreiben Hausärzte dort auch viele Massagen, Krankengymnastik oder Medikamente – und sprengen damit ihr Budget. Die Folgen: Regressforderungen der Krankenkassen. Das ist, als würde man der Feuerwehr das Löschwasser in Rechnung stellen, kritisieren Mediziner. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 22.11.2018 SWR Fernsehen Folge 38/2018
Folge 38 (45 Min.)Blitzer – notwendig oder Nepp?
In keinem anderen Bundesland gibt es so viele Radarfallen wie in Baden-Württemberg. Stehen die Geräte tatsächlich an Gefahrenstellen, um Autofahrer zu schützen? Oder wollen einige Gemeinden nur Geld einnehmen? Missbrauch in der katholischen Kirche – ausreichend aufgeklärt? Der Missbrauchsbericht der Deutschen Bischofskonferenz benennt mehr als 3.000 sexuell missbrauchte Kinder und 1.670 Geistliche als Täter in den vergangenen Jahrzehnten. Noch Wochen nach der Veröffentlichung herrscht große Unruhe in der katholischen Kirche. So wirft Freiburgs Erzbischof Stephan Burger seinem Vorgänger Zollitsch Vertuschung vor und Kirchenlaien pochen auf mehr Transparenz sowie weitere Aufklärung. Juristen wollen eine strafrechtliche Verfolgung der Täter, sie klagen gegen die deutschen Bistümer. Studiogast ist Matthäus Karrer, Weihbischof in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Vor Ort in Oberharmersbach:
In Oberharmersbach im Ortenaukreis missbrauchte der angesehene Gemeindepfarrer mehr als 20 Jahre immer wieder Ministranten. Eines der Opfer ist Raphael Hildebrandt. Er erstattete Anzeige und wurde dafür im Dorf angefeindet. Reporterin Alix Koch besucht ihn. Schwerkriminelle in Freiheit? Zwei Männer sitzen wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft. Nach Monaten kommen sie plötzlich auf freien Fuß. Ohne Urteil, ohne Prozess. Die Begründung des Oberlandesgerichts Stuttgart lautet, das Gericht sei überlastet. Die Zeit zwischen Inhaftierung und Prozessbeginn sei zu lang, nur bei einem Verdächtigen bestehe Fluchtgefahr. Ist das ein Einzelfall oder die Regel?
Parkplatz-Posse – wird bei Stellplätzen mit zweierlei Maß gemessen?
Vor zehn Jahren genehmigte die Stadt Leimen Dieter Schemenauer den Bau eines Parkplatzes. Jetzt darf er dort nicht mehr parken mit der Begründung, der Stellplatz sei zu schmal und liege zu nah an den Straßenbahnschienen. Dabei gibt es städtische Parkplätze, die noch schmaler sind. Wird mit zweierlei Maß gemessen? CDU-Vorsitz – Schaulaufen in Böblingen: Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz oder Jens Spahn: Wer konnte im Schaulaufen um die Nachfolge von Angela Merkel als CDU-Vorsitzende bei der Regionalkonferenz in Böblingen punkten? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 29.11.2018 SWR Fernsehen Folge 39/2018
Folge 39 (45 Min.)Puppen, Uhren oder Lautsprecher – Spione unterm Weihnachtsbaum?
Ob intelligente Lautsprecher wie Alexa, interaktive Spielzeuge oder Haushaltsroboter: sie gehören auch in diesem Jahr zu den Rennern im Weihnachtsgeschäft. Vielen Verbrauchern ist aber nicht klar, dass sie sich damit potentielle Spione ins Haus holen. Smarte Geräte sammeln nicht nur jede Menge Daten darüber, wie wir im Alltag leben. Sie sind auch Einfallstor für Kriminelle, die sensibelste Daten hacken oder sogar Kinder manipulieren können. Wie gefährlich ist unser neues, smartes Leben? Warum werden Hersteller nicht zu höheren Sicherheitsstandards verpflichtet? Gast im Studio: Jörn Müller-Quade, Karlsruher Institut für Technologie
Vor Ort: Sicherheitslücken im Kinderzimmer
Was kommt bei Kindern besser an – das stumme, analoge Kuscheltier oder der schlaue Teddy, der mit dem Internet verbunden ist und sprechen kann? Das will Reporterin Alexandra Gondorf in einem Kindergarten herausfinden. Und was sagen die Eltern zu den potenziellen Spionen im Kinderzimmer? Bahnchaos und kein Ende? Dauerverspätungen, überfüllte Züge und marode Waggons – das Chaos bei der Bahn nervt täglich hunderttausende Pendler, die auf die Bahn angewiesen sind. Und auch Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) platzt langsam der Kragen. Denn er hatte im letzten Jahr eine große Qualitätsoffensive für den Regionalverkehr angekündigt. Aber trotz Aktionsplan sind die Probleme geblieben.
IS-Anhänger will zurück nach Baden-Württemberg
Nach dem Niedergang der Terrormiliz „Islamischer Staat“ sitzen viele mutmaßliche IS-Mitglieder in kurdischer Haft in Nordsyrien. Einer von ihnen ist Dirk P., gelernter Orthopädie-Schumacher aus Baden-Württemberg. In einem Exklusiv-Interview mit Zur Sache Baden-Württemberg und der Tageszeitung Die Welt bestreitet er, sich an Kämpfen beteiligt zu haben. Doch wie glaubwürdig ist das? Und welche Herausforderung ergeben sich für die baden-württembergischen Sicherheitsbehörden im Falle einer Rückkehr?
Das Schilderwirrwarr von Malsch
Um Autofahrer trotz Großbaustelle zu den Geschäften im Zentrum zu lotsen, hat die Gemeinde Malsch bei Karlsruhe investiert. 5000 Euro. Doch der Bund der Steuerzahler kritisiert in seinem jährlich erscheinenden „Schwarzbuch“ die Umleitungsschilder: Zu kompliziert, zu teuer, absolut unverständlich. Die Gemeinde und Einzelhändler wollen diesen Vorwurf so nicht auf sich sitzen lassen. CDU: Macht Merz das Rennen? Klare Kante zeigen und das eigene Profil schärfen, das wünschen sich viele CDU-Mitglieder im Land, wenn es um die Nachfolge an der Parteispitze geht. Und niemand kann das besser als Friedrich Merz – so werben zumindest prominente Unterstützer wie Wolfgang Schäuble und Günther Oettinger. Doch diese Meinung teilen bei Weitem nicht alle in der Partei und die Fronten gehen quer durchs Land. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 06.12.2018 SWR Fernsehen Folge 40/2018
Folge 40 (45 Min.)Nach dem Anschlag in Straßburg – Wie schützt die Polizei unsere Weihnachtsmärkte?
Mitten im Weihnachtstrubel schießt ein Mann in der Straßburger Innenstadt Passanten nieder und flüchtet. Der mutmaßliche Täter ist ein islamistisch radikalisierter und polizeibekannter Franzose. Die Grenzen nach Baden-Württemberg werden streng kontrolliert. Wie sicher sind unsere Weihnachtsmärkte und wie arbeitet die Polizei, um Gefährdern auf die Spur zu kommen und Anschläge zu verhindern?
Vor Ort auf dem Weihnachtsmarkt
Unsere Vor-Ort-Reporterin spricht mit Weihnachtsmarktbesuchern in Stuttgart über ihr Sicherheitsgefühl und mit den Ordnungsbehörden über das Sicherheitskonzept.
Gift im Weihnachtsbaum
Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie vergiftet sind deine Blätter. Mehr als 70 Prozent der Bäume sind mit Pestiziden belastet. Unkrautvernichter wie Glyphosat kleben an den Nadeln und vergiften die Luft im heimischen Wohnzimmer. Wie steht es um Grenzwerte und Kontrollen? Eskalation auf dem Sportplatz Pöbeleien, Tritte oder sogar Prügelattacken – immer wieder gibt es Angriffe auf Schiedsrichter. Der Respekt gegenüber den Unparteiischen geht in den unteren Ligen scheinbar immer mehr verloren. Zeigt sich eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft auch auf den Fußballplätzen?
Silvester-Feuerwerk – nein danke?
Schopfheim hat Böller und Raketen aus der Innenstadt verbannt. Ähnlich wie andere Städte. Die Silvesterknallerei wird aus Brandschutzgründen immer weiter eingeschränkt. Manche fordern jetzt sogar, privates Feuerwerk ganz zu verbieten: Es sei zu gefährlich, zu laut und schlecht für die Umwelt.
CDU zwischen Katerstimmung und Aufbruch
Annegret Kramp-Karrenbauer kämpfte mit den Freudentränen nach ihrem knappen Sieg um den Vorsitz beim CDU-Parteitag. In der Südwest-CDU weinen indessen viele ihrem unterlegenen Favoriten Friedrich Merz so manche Träne nach. Im „Merzland“ Baden-Württemberg gibt es erste Parteiaustritte. Landeschef Thomas Strobl fordert dagegen, zusammen zu stehen und nach vorn zu blicken. Wie gespalten ist die Landes-CDU und welche Rolle spielt sie künftig im Bund? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Do. 13.12.2018 SWR Fernsehen
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