2014, Folge 159–174

  • Folge 159 (30 Min.)
    Zwischen den Flüssen des Cher und der Loire, zwei Stunden südlich von Paris, liegt die geheimnisvolle Waldlandschaft der Sologne. Der Pariser Adel ließ sich am Ufer der Loire luxuriöse Schlösser bauen, denn im Hinterland tummelte sich unzähliges Wild, das nur auf die Herrschaften zu warten schien. Dreiviertel der Region ist mit Wald bedeckt und so traf man auf zahlreiche Fasane, Rebhühner, Hirsche, Rehe und natürlich Wildschweine. Die Jagd wurde zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Sologne. Doch je mehr sich die französische Oberschicht für diesen Sport begeisterte, desto seltener wurden Hirsch und Fasan.
    Nur wenige Jäger haben heute Zeit und Ausdauer, auf echtes Wild zu warten, das nicht in den riesigen Farmen der Region eigens für die Jagd aufgezogen wird. Edouard Bouloche aber ist geduldig. Er schießt nur Wild, das wirklich in seinem Wald vorkommt. Und um den Tieren eine faire Chance zu lassen, verzichtet er auf die Büchse und geht mit Pfeil und Bogen auf Jagd. Weil das Bogenschießen ein spannender und gefragter Sport ist, kann er sich mit der Organisation von kleinen Jagdgesellschaften ein Zubrot verdienen. Und glückt die Jagd, dann ernährt er seine Familie mit dem Wild, das er selbst erlegt.
    Für die Jagdgesellschaften bereiten Edouard und seine Frau ein echtes Jagdmahl mit einem Wildschweinragout zu, ohne dabei süße Spezialitäten der Region wie etwa die Tarte Tatin zu vergessen. Für den Hausgebrauch aber kocht Edouard Kaninchen, die er lange in Wein schmoren lässt. Diese jagt er mit seinem Freund Francis, einem Falkner, Denn wenn es seine Zeit zulässt, vergnügt sich Edouard auch mit anderen Jagdtechniken als dem Bogenschießen. In diesem Film begleitet „Zu Tisch“ Edouard Bouloche und seine Freunde in der winterlichen Sologne bei der Jagd und in der Küche. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 05.01.2014 arte
  • Folge 160 (30 Min.)
    Die Familien Rabanser und Bernardi beim gemeinsamen Mittagessen.
    Das Grödnertal, im Nordwesten der Dolomiten gelegen, gilt als Inbegriff der Bergwelt, seit Luis Trenker es in Deutschland populär machte. Es beginnt im Eisacktal und führt hinauf zu den Pässen Sella- und Grödnerjoch. Hauptort ist St. Ulrich mit rund 6.000 Einwohnern, bekannt für seine Herrgottsschnitzer. Die Grödner schaffen das Kunststück, Traditionen wie diese zu bewahren und gleichzeitig ein Zentrum des modernen Massentourismus zu sein. Wie überall in Südtirol mischen sich im Grödnertal deutsche und italienische Einflüsse.
    Der 40-jährige Florian Bernardi ist Fasner, oder auf Italienisch „Policromatore“, und lebt am unteren Dorfrand von St. Ulrich in einer Wohnung über seiner Werkstatt. Er ist der älteste von drei Söhnen, sein jüngster Bruder ist 21 Jahre nach ihm geboren. Sein Vater Oswald ist Herrgottsschnitzer – wie auch seine beiden Onkel. Denn das Grödnertal ist über die Grenzen Südtirols hinaus für seine Schnitzereien bekannt. Seine andere große Leidenschaft gilt dem Kochen und dem Backen.
    Er gibt Backkurse für die Frauen des Dorfes und zeigt ihnen die Feinheiten der italienisch-alpenländischen Patisserie. Neben dem Fasen hat Florian noch ein zweites berufliches Standbein in der Tourismusindustrie: Im Sommer führt er Wandergruppen, im Winter Skigruppen durch die Dolomiten. Dabei wird auf Hütten übernachtet, wo Florian oft selbst kocht. Er vertraut auf traditionelle Gerichte und verfeinert sie, ganz so, wie er es sich in den zahlreichen Sternerestaurants der Gegend abgeschaut hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.03.2014 arte
  • Folge 161 (30 Min.)
    „Zu Tisch in Kärnten“ führt in das größte Naturschutzgebiet der Alpen, die Hohen Tauern – ein Nationalpark mit alpiner Urlandschaft und mühevoll gepflegten Almlandschaften, kleinen Bergdörfern und vielen Gipfeln, in dem schon Kaiserin Sisi gerne wanderte. Im Mölltal am Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs, züchtet Bergbauer Sepp Zlöbl eine Kärntner Spezialität: die Glockner Lämmer. Auf der Suche nach frischen Bergkräutern überwinden die Tiere enorme Höhen, um an die alpinen Kräuter zu gelangen.
    Das macht ihr Fleisch besonders zart und würzig. Der fest in der Almlandschaft verwurzelte Sepp Zlöbl ist nicht nur Züchter, er verarbeitet das Lammfleisch auch direkt an seinem Hof. Ohne Transport-Stress behält das Fleisch seine kompakte Konsistenz und seine hohe Qualität. Währenddessen kümmern sich seine Frau Theresia und Schwiegertochter Patricia um Haus, Hof und die traditionelle Bergbauernküche. Bei Familie Zlöbl steht Lamm häufig auf dem Speiseplan. Jeden Freitag kommt die Kärntner Kasnudel auf den Tisch – mit Quark und Minze gefüllte Teigtaschen.
    Weitere typische Gerichte des Mölltals sind die Kirchtagsuppe mit Lammfleischkrapferln, das Carpaccio vom Glockner Lamm, mit frischen Bergkräutern gefüllte Lammkeule und Kärntner Reindling, ein Napfkuchen mit Zimt, Honig und Rosinen. Er ist eine Art Nationalspeise in Kärnten und wird sowohl als Süßspeise als auch zu Fleisch genossen. „Ohne Berge lebe ich keine 14 Tage“, sagt Sepp Zlöbl – kaum verwunderlich bei all den landschaftlichen Eindrücken und kulinarischen Genüssen, die seine Kärntner Heimat zu bieten hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.03.2014 arte
  • Folge 162 (30 Min.)
    Auf den 60 Hektar landwirtschaftlichen Flächen baut Familie Adès Weiß- und Rotkohl, Steckrüben, Mais, Kartoffeln und Zwiebeln an. Ihre Passion ist jedoch die Sauerkrautproduktion. Die ersten Setzlinge einer heimischen Weißkohl-Sorte pflanzen sie im Mai und ernten bis in den November hinein. Je nach Außentemperatur fermentiert der frisch in feine Lamellen geschnittene Kohl bis zu einem Monat in riesigen Becken. So entsteht Rohsauerkraut, das sie an Restaurants, Fleischer, Feinkostläden und Privatkunden verkaufen. Sie schätzen das feine, leicht säuerliche Sauerkraut der Adès.
    Man kann es roh essen, als Salat, oder zum Beispiel in Riesling mit Zwiebeln kochen. Gegründet wurde der Familienbetrieb 1936. Der Wunsch von Jean-Michel Adès ist, dass sein Sohn Florent eine Frau findet, die bereit ist, die Familientradition weiterzuführen. Eine allzu sensible Nase darf seine Zukünftige allerdings nicht haben. Wenn das Sauerkraut fermentiert, riecht es streng. Die Suche gestaltet sich für Florent etwas schwierig – bisher zieren sich die potentiellen Kandidatinnen vor dem harten Leben einer Sauerkrautbäuerin.
    Als alleinstehende Männer können sich Vater Jean-Michel und Sohn Florent nicht gleichzeitig um den Hof und die Küche kümmern. Daher haben sie drei Köchinnen, die sich zusammen oder abwechselnd um ihr leibliches Wohl kümmern: Jean-Michels Mutter Denise, seine 85-jährige Schwiegermutter Rosa und seine Schwägerin Claudine. Sie kochen für ihre Männer Choucroute aux poissons, ein leichtes Sauerkrautgericht mit Fisch, Flammkuchen und einen deftigen Schmortopf namens Baeckeoffe. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.04.2014 arte
  • Folge 163 (30 Min.)
    Die Berge Süd-Siziliens sind für ihre fruchtbare Erde und große Pflanzenvielfalt bekannt. Die würzigen Gräser der Weiden machen den Geschmack von Ricotta und Käse unverwechselbar. In der Region Agrigent befindet sich auf 1.500 Metern Höhe ein ganz besonderer Hof. Neben Ställen stehen Statuen, etwas weiter entfernt in der Landschaft gibt es ein kleines Museum, und hinter Feldern mit grasenden Schafen öffnet sich der Blick auf gewaltige Steinskulpturen und ein Freilichttheater von seltener Schönheit. „Fattoria dell’Arte“ – „Hof der Kunst“ hat ihn Lorenzo Reina genannt. Als junger Mann hatte er den Hof verlassen und wurde ein erfolgreicher Bildhauer. Bis 2003 sein Vater starb. Seitdem ist Lorenzo Bildhauer und Bauer zugleich.
    Inzwischen macht er einen der besten Ricottas der Gegend und hat einen Höhlenkäse kreiert, den er einen Monat lang in einer versteckten Grotte reifen lässt. Am Wochenende wird sein Sohn Libero zum ersten Mal mit seiner Band im Theater auftreten. Zur Feier des Tages plant Lorenzo ein großes Essen, bei dem er auch seinen Höhlenkäse servieren will. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau Angela, die Cannoli – mit süßem Ricotta gefüllte Teigröhrchen – backen wird, und von seinem Sohn Libero, der für seine 18 Jahre schon erstaunlich gut kochen kann. Libero und sein 16-jähriger Bruder Christian sind es gewohnt, in der Küche zu helfen und werden einen Schäfereintopf, eine Auberginen-Ricotta-Lasagne und gegrillte Paprika zubereiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.04.2014 arte
  • Folge 164 (30 Min.)
    Gotland liegt inmitten der Ostsee, knapp hundert Kilometer vom schwedischen Festland entfernt. Die Wikinger machten aus der Insel einen wichtigen Handelsplatz, den die Hanse in späteren Jahrhunderten zur vollen Blüte brachte. In der Mitte des 20. Jahrhunderts verließen viele Insulaner ihre Heimat. Seit ein paar Jahrzehnten kehren junge Gotländer auf die Insel zurück, um dort Traditionen und Bräuche zu leben – und im besten Falle ihr Glück zu machen. Jenny Granlund ist aus Stockholm in ihre Heimat zurückgekommen. Die ehemalige Lehrerin für Kunst hat sich eine eigene Schafherde aufgebaut.
    Das Fleisch der Tiere ist auch jenseits von Gotland begehrt. Jenny hat den Anspruch, mehr als eine reine Fleischproduzentin zu sein. Sie verarbeitet das Fell und die Wolle zu attraktiven Modeaccessoires und Jacken. Dabei verbindet sie alte Muster mit einem neuen Stil. Eine moderne Lebensweise und das Festhalten an Traditionen müssen sich nicht ausschließen. So kocht Jenny gerne alte Gerichte, die heute nicht mehr bei allen gotländischen Familien auf den Tisch kommen. Das bekannteste regionale Gericht auf Gotland ist der Saffranspannkaka, eine Art Milchreis mit Safran.
    Weniger bekannt ist die Kajpsuppe. Kajp gibt es nur auf Gotland und ähnelt dem Porree. Er ist die wichtigste Zutat für eine traditionelle Suppe. Sie wird aus Kartoffeln, einer Gemüsebouillon, Sahne, etwas Zitrone, Zucker, Salz und Pfeffer zubereitet. Mit der Traditionspflege führt Jenny Granlund ein bäuerliches Dasein in moderner Zeit fort. Sie ist davon überzeugt, dass die Geschichte und das Bewusstsein, woher man kommt, zum Leben der Menschen gehören. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.05.2014 arte
  • Folge 165 (30 Min.)
    Am nördlichen Ende der Adria liegt die größte kroatische Halbinsel Istrien. Während die Küstenregion für ihre malerischen Städtchen bekannt ist, fasziniert das weniger bekannte istrische Hinterland durch die Schönheit und Üppigkeit seiner Natur. Hier lebt die Familie Tikel. Ivica Tikel, sein älterer Bruder Denis und die jüngere Schwester Marijana bewirtschaften zusammen mit den Eltern mehrere Weinberge und zwei große Olivenhaine. Ivica Tikel ist leidenschaftlicher Trüffelsucher. Jetzt im Herbst verbringt er jede freie Minute auf der Suche nach dem Edelpilz.
    Das istrische Hinterland ist bekannt für sein Vorkommen an Trüffeln. Sogar die seltenen weißen Trüffeln gedeihen hier und stehen den bekannten piemontesischen Albatrüffeln in nichts nach. Mutter Ivanka Tikel hält die Familie zusammen. Sie verteilt die Aufgaben auf dem Hof und kocht istrische Spezialitäten wie das Fleisch des Boskarin-Rindes unter der Peka und Miesmuscheln auf Buzara-Art. Die Tikels sind Selbstversorger, auf ihrem Hof gedeiht alles, was sie zum Leben brauchen.
    Vom Verkauf ihrer hochwertigen Weine und ihres Olivenöls sichern sie sich ihren Lebensunterhalt. Im Herbst ist Trüffelzeit und Ivica ist auf der Suche nach der weißen Trüffel, die er noch nie gefunden hat. Immer wieder kommt er ‚nur‘ mit schwarzen Knollen nach Hause. Für viele Menschen eine Delikatesse, für Ivica Alltagsessen. Ivanka bereitet Fuzi, eine traditionelle Nudelart, und das istrische Rührei Fritaja zu und gibt die frisch gesammelten und fein gehobelten schwarzen Trüffeln darüber. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.05.2014 arte
  • Folge 166 (30 Min.)
    Mecklenburg – ein dünn besiedeltes Bauernland mit intakter Natur und über tausend herrenlosen Gutshäusern. Doch in den letzten Jahren ziehen immer mehr junge Familien von der Stadt aufs Land. So hat auch das Gutshaus von Alt Kentzlin neue Eigentümer gefunden: Familie von Waldthausen hat Berlin verlassen und saniert das alte Anwesen. Friedrich von Waldthausen, Architekt für Denkmalpflege, legt dabei großen Wert auf die originalgetreue Restauration. Dafür nimmt seine Familie auch manche Unbequemlichkeit in Kauf: Auf eine funktionierende Küche musste Ehefrau Charlotte lange warten, doch sie nimmt das gelassen. Der Herbst beschert den Waldthausens eine reiche Apfelernte. Ideal für den Schlupfkuchen, einen typischen Apfelkuchen der Region.
    Überhaupt ist Obst eine zentrale Zutat in der mecklenburgischen Küche, auch in Verbindung mit Fleisch. Das bekannteste deftig-süße Gericht ist der Mecklenburger Rippenbraten, der mit Äpfeln und Backpflaumen gefüllt wird. Die Familie ist auch wegen der Seen ins mecklenburgische Land gekommen. Auf dem Kummerower See begehen die begeisterten Segler Friedrich und Charlotte von Waldthausen ihren Hochzeitstag. Zur Feier des Tages gibt es fangfrische, in Seewasser gekochte Flusskrebse. Der Architekt engagiert sich auch in der Stiftung Kulturerbe, die verfallende Gutshäuser notsichert. Nach einem Einsatz am Schloss Remplin werden die ehrenamtlichen Helfer von Familie von Waldthausen zu Wildgulasch und Steckrübengemüse eingeladen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.06.2014 arte
  • Folge 167 (30 Min.)
    Die Percebeiros, die Entenmuschelfischer an der Atlantikküste von Galicien, leben gefährlich. Ihre Beute lebt an Felsen und Klippen in der Brandung. Entenmuscheln sind eine gefragte und teure Delikatesse in den schicken Restaurants Spaniens. Die Dokumentation begleitet den Muschelfischer Manolo Seráns und seine Familie aufs Meer hinaus und beim Zubereiten von allerlei Meeresfrüchten wie Jakobs- und Venusmuscheln oder Seespinnen. Manolo Seráns und seine Familie wohnen in Aguin~o, einem Dorf direkt am Ausgang der Ría de Arousa, der größten Meeresbucht von Galicien. Die Bucht bietet ideale Bedingungen für Meeresfrüchte. Besonders auffällig sind die mehr als 2.000 Miesmuschelplattformen, die Galicien zum größten Miesmuschelproduzenten Europas machen.
    Die zerklüftete Küste Galiciens erstreckt sich über rund 1.700 Kilometer und macht damit ein Drittel der gesamten spanischen Küste aus. Blau wie das Meer und grün wie die Wiesen und Wälder: das sind die Farben Galiciens. Ein Land der Mystik, keltischer Bräuche und der Ehrfurcht vor der Natur. Nach einem ausgiebigen Picknick am Strand bereitet Manolo mit Freunden und Familie eine Queimada zu – ei nen hochprozentigen Zaubertrank aus Tresterschnaps, Zucker und Obst, zu dem eine Beschwörungsformel gesprochen wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.08.2014 arte
  • Folge 168
    Die Stadt Maastricht liegt im äußersten Südosten der Niederlande, in der Provinz Limburg. Bekanntgeworden ist die alte Handelsstadt nicht erst durch den EU-Vertrag von Maastricht des Jahres 1993. Als eine der ältesten und schönsten Städte der Niederlande ist sie weit mehr als eine europäische Wegmarke. Und ihr Umland besticht durch zahlreiche Schlösser und sanfte Hügel – ganz anders als im überwiegend flachen Holland. Auch die Menschen legen Wert auf den Unterschied: Wir sind Niederländer, sagen die Limburger, aber keine Holländer.
    Das hat mit der Geschichte zu tun. Denn als die calvinistischen Geusen im 17. Jahrhundert die spanische Herrschaft abschüttelten, wurde das katholische Limburg den bereits unabhängigen, nördlichen Niederlanden zugeordnet. Das spanische Erbe blieb nicht ohne Spätfolgen für Mentalität und Küche: Die Limburger strotzen vor Lust am Leben und Genießen. Zum Beispiel Frank van Eerd und seine Familie, die im Herzen der uralten Handelsmetropole Maastricht Brot und Limburgse Vlaai backen, einen für die Region typischen Obstfladen, den man unbedingt probieren sollte.
    Die van Eerds haben mitten im Zentrum von Maastricht eine der ältesten Wassermühlen der Niederlande gepachtet und dort eine Bäckerei eingerichtet. Ob Brot, spanische Pizza oder Kuchen, die van Eerds backen ausschließlich mit Dinkel, was in den Niederlanden ungewöhnlich ist. Aber Frank will noch mehr. Als nächstes will er Sorghum, eine Hirseart, ausprobieren, weil das noch gesünder sein soll.
    Frank van Eerd hat eine Mission: Er möchte seine Landsleute überzeugen, mehr Wert auf gutes und gesundes Essen zu legen. In Limburg hat der umtriebige Frank bereits viele Mitstreiter gefunden: Bauern, die ihm das richtige Getreide liefern; Obstgärtner, die sich auf ursprüngliche Apfel- und Birnensorten aus Limburg spezialisiert haben; und Brauereibesitzer, die ihm Biertreber für den Sauerteig liefern. Mit diesem Netzwerk aus genussbewussten Freunden will Frank die Niederlande sozusagen vom Süden her aufrollen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 05.10.2014 arte
  • Folge 169
    Im Norden Hessens liegt die Schwalm. Ihren Namen verdankt die Region dem gleichnamigen Flüsschen. Die Schwalm ist eine von Landwirtschaft geprägte Region. Uralte und liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser prägen die Dörfer. Zu früheren Zeiten lebten die Menschen hier von Ackerbau und Viehzucht. So entstand eine bodenständige und deftige Küche. Das einfache Leben zog Anfang des 19. Jahrhunderts Künstler in ihren Bann. In Willingshausen gründeten sie eine Malerkolonie. Sie gilt als eine der ältesten Künstlervereinigungen Europas und brachte dem Dorf den Beinamen Malerdorf ein.
    Hier betreibt Familie Erbe eine Töpferei. Mutter Gudrun und Tochter Petra fertigen traditionelle Schwälmer Keramik, deren Muster sich in der Schwälmer Tracht und in der Weißstickerei wiederfinden. Ihre großen Brennöfen nutzen sie auch, um darin Schwälmer Brot zu backen. Für Petras Töchter Emely, Lisa und Lea ist das immer ein Ereignis. Die Familie kocht gerne traditionelle Gerichte wie Schwälmer Klöße oder das Hochzeitsessen: Steifer Reis mit Rindfleisch und Meerrettich. Kartoffeln, Speck und Schmand sind die Hauptzutaten der Schwälmer Küche.
    Einmal im Jahr veranstaltet die Familie ein großes Hoffest, was immer wieder eine Herausforderung ist. Alle packen mit an. Lisa und Emely ziehen dazu die Schwälmer Tracht an. Auf dem Kopf tragen sie die sogenannte Betzel – eine rote Kappe. Vielen Schwälmern gilt diese als Beleg dafür, dass die Schwälmer Tracht den Gebrüdern Grimm als Vorlage für das Rotkäppchen diente. Auch in der Schwalm sammelten die Brüder Erzählungen der Dorfbevölkerung, um daraus später ihre berühmt gewordenen Märchen zu verfassen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 26.10.2014 arte
  • Folge 170 (26 Min.)
    Im Süden Burgunds, neben der Landschaft des Brionnais, liegt das Charolais. Auf den saftigen Wiesen weidet das Rind, das den Namen der Gegend trägt. Verkauft wird es in Saint-Christophe. Hier findet einmal pro Woche einer der ältesten Viehmärkte Frankreichs statt. Familie Preynat wohnt seit jeher in Saint-Christophe. Vater Henri züchtet Rinder und seine Frau Jocelyne stellt Ziegenkäse her. Henri ist über 70 Jahre alt und will in den Ruhestand gehen. Die beiden Töchter Lauren und Florence zögern aber, den Hof zu übernehmen. Beide arbeiten schon lange mit, und gelegentlich nehmen sie auch noch einige Tipps ihrer Eltern an, zum Beispiel beim Feilschen mit schwierigen Händlern auf dem Viehmarkt.
    Zwar sorgen sich die beiden jungen Frauen nicht, in einem männlich geprägten Beruf zu arbeiten, doch die Arbeit mit den Tieren lässt ihnen wenig Freizeit. Beides ist den jungen Frauen wichtig. Trotz der vielen Arbeit auf einem Bauernhof findet jeder etwas Zeit zum Kochen. Während Jocelyne aus frischem Ziegenkäse ein einfaches Sommermenü zaubert, sammelt Henri Weinbergschnecken und bereitet diese besondere burgundische Spezialität für seine Familie zu. Florence kocht für sich und ihre Schwester ein kostbares Bressehuhn, die Spezialität der Nachbarregion. Und die beiden Eltern laden schließlich ihre Kinder und einige Gäste zum traditionellen französischen Eintopf, einem Pot-au-feu, ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.11.2014 arte
  • Folge 171 (26 Min.)
    Klára Vavríkoválebt mit ihrer Familie in Prag. Die „Goldene Stadt“ ist für ihre prächtige Architektur berühmt. Über die Moldau spannt sich die weltbekannte Karlsbrücke, oben auf dem Hradschin wacht der Veitsdom mit seinen eindrucksvollen gotischen Türmen über die Stadt. Prag ist ein Touristenmagnet, bekannt für eine deftige Küche, für Baumstriezel, Knödel und Prager Schinken. Während der Adventszeit trägt Prag noch ein bisschen dicker auf – mit duftenden, bunten Weihnachtsmärkten.
    Diese Zeit ist für Klára besonders nervenaufreibend, als passionierte Hobby-Floristin hat sie alle Hände voll zu tun. Dieses Jahr verkauft sie auf einem der Prager Weihnachtsmärkte ihre kunstvoll angefertigten Adventskränze. Die Konkurrenz ist groß und Klára ist gespannt, ob ihre Kränze auch Käufer finden. Ihr Mann Karel arbeitet in einer Glasfabrik und gibt als Bassgitarrist einer Punkgruppe in einem Prager Club ein Konzert. Zum Glück bekommen die Vavríks Unterstützung von den Großeltern Ivana und Karel, die sich liebevoll um die beiden Kinder Stella und Karel kümmern und ihnen die alten Weihnachtsbräuche beibringen.
    Bei Oma und Opa werden Plätzchen gebacken und der Weihnachtsbaum geschmückt. Zum Mittagessen kocht Oma Ivana Kuba, eine traditionelle Fastenspeise aus Graupen, Pilzen und Schmalz. An Heiligabend besucht die Familie ein letztes Mal den Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Ring und kauft dort einen Karpfen für das Weihnachtsessen. Denn was wäre Weihnachten in Prag ohne Karpfen und Kartoffelsalat? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.11.2014 arte
  • Folge 172 (26 Min.)
    Das Lechtal liegt im Westen Österreichs. Ihren Namen verdankt die Region dem gleichnamigen Fluss. Der Lech, ein Nebenfluss der Donau, fließt durch das gesamte Tal. Als einer der letzten Wildwasserflüsse Europas prägt er Land und Leute. Zahlreiche Bächlein durchziehen Berghänge und Almwiesen wie kleine Adern. Sie sorgen für eine üppige Vegetation. Das Lechtal wird auch Tal der Kräuter genannt. Verena Amann lebt zusammen mit ihrem Mann, ihrer Mutter und ihren Kindern in einem alten Bauernhaus in Bach, einem kleinen Ort direkt am Lech. Vor ein paar Jahren hat sie eine Ausbildung zur Kräuterpädagogin absolviert und zusammen mit anderen Frauen den Verein Lechtaler Kräuterhexen gegründet.
    In ihrer Kräuterwerkstatt verarbeiten sie die frisch gesammelten Kräuter zu Salben, Tinkturen, Salzen oder Tees. Einige wollen aus ihrem Hobby auch einen Beruf machen, denn Arbeitsplätze sind im Lechtal rar gesät. Zur Sommersonnenwende organisieren sie ein Fest, auf dem sie auch ihre Kräuterwaren anbieten wollen. Verenas Mann Andi ist Naturwanderführer. Er erkundet einen neuen Wanderweg, der den Touristen die Vielfalt der heimischen Kräuter- und Pflanzenwelt näher bringen soll.
    Während Verena gerne Pesto, Suppen und Salate aus Wildkräutern zubereitet, kocht ihre Mutter Maria am liebsten traditionell. Ihr Wissen möchte sie an ihre Enkelin Rosa weitergeben. Sie zeigt ihr, wie man Tiroler Speckknödel macht. Zu kleinen Kompromissen ist Maria jedoch bereit: Weil die Kinder es lieber mögen, verwendet sie anstelle des Specks Wurst, die sie knusprig brät und dann mit Semmelbröseln und Eiern zu deftigen Knödeln formt. Dazu kocht sie eine Rinderbouillon, in der die Knödel serviert werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.12.2014 arte
  • Folge 173 (26 Min.)
    Franz Häußler ist Landwirt auf der Schwäbischen Alb im Süden Deutschlands. Den steinigen Böden zum Trotz wird auf der Alb intensiv Landwirtschaft betrieben. Eine Pflanze gedeiht hier besonders gut: die Linse. Franz Häußler gehört zu den Rettern der Alb-Linse, die lange verschollen war: zu aufwändig im Anbau, zu mühsam in der Verarbeitung. Erst eine neue Generation von Bauern hat die „Alb-Leisa“ in einer Saatgutbank in St. Petersburg wiederentdeckt und baut sie heute erfolgreich an. Dass die Linse auf der Schwäbischen Alb aussterben konnte, ist verwunderlich, denn sie gehört zum Leibgericht der Schwaben: Linsen mit Spätzle.
    Franz und Ingrid Häußler leben mit ihren vier Kindern am Rande der Schwäbischen Alb, in Schwörzkirch. Im Familienbetrieb packen alle mit an. Neben der Linse ist die Region bekannt für ihre Back- und Teigwaren. Natürlich werden die Spätzle bei Familie Häußler selbst gemacht und so auch Brot und Gebäck. Ingrid Häußler verwendet die Linse auch beim Kuchenbacken: Johannisbeeren mit Linsenbaiser. Weil Franz Häußler nicht von Konzernen abhängig sein will, wird der Hof nach ökologischen Prinzipien bewirtschaftet.
    Kleine Flächen und freies Saatgut, dazu eine enge Vernetzung mit der Region – da passt die kleine Linse gut ins Konzept. Die Dokumentation begleitet Familie Häußler zur Erntezeit. Eine kritische Phase, denn die Linse ist nässeempfindlich und zu viel Regen kann den Ertrag eines Jahres vernichten. Zum Erntedank lädt die Familie zum Maultaschenessen ein. Und wie könnte es anders ein, in die Füllung der Maultaschen kommt bei den Häußlers die neue, alte „Alb-Leisa“. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.12.2014 arte
  • Folge 174 (26 Min.)
    Die dänische Ostsee-Insel Bornholm ist berühmt für ihre „Bornholmer“: goldgelb geräucherte Heringe. Traditionell ist Bornholm eine Fischerinsel, doch heutzutage kommen während der Sommermonate rund eine halbe Million Urlauber. Die in der Eiszeit entstandene Insel vereint unterschiedlichste Landschaften auf engstem Raum: Während das Inselinnere von Wäldern, Wiesen und Feldern geprägt ist, findet man an den Küsten idyllische Kleinstädte und Häfen. Im Süden der Insel, nicht weit entfernt von den weißen Sandstränden und Ferienhäusern, betreibt Familie Lauwersen eine Fischräucherei.
    Es ist nicht nur die kleinste der Insel, sondern auch die einzige, in der Räuchermeister Jesper noch auf die ursprüngliche Art – ohne automatische Temperaturregelung – räuchert. Jespers Mutter Kisser verkauft hinter der Ladentheke ihre selbst kreierten Fischsalate. Die Rezepte hält sie eigentlich streng geheim. Der zehnjährige Enkel Magnus hat den Geschäftssinn der Familie geerbt und verkauft am Straßenstand vor dem Haus Obst und Gemüse aus seinem eigenen Garten.
    In der Küche verarbeitet die Familie gerne das, was die Insel hergibt: Mutter Kristina pflückt die rot leuchtenden Hagebutten, die direkt auf den Dünen wachsen, und verkocht sie zu Marmelade. Großvater Jacks Spezialität sind die gebratenen Salzheringe, die er grundsätzlich in seiner mobilen Küche vor dem Haus zubereitet. Ende September endet der Sommer auf Bornholm. Den letzten Tag der Räucher-Saison begeht die Familie gemeinsam mit Freunden und Gästen. Höhepunkt ist der Auftritt der Familienband: Großvater Jack am Banjo, Jesper und Sohn Magnus mit dem Waschbrett. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.12.2014 arte

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