Zwischen den Flüssen des Cher und der Loire, zwei Stunden südlich von Paris, liegt die geheimnisvolle Waldlandschaft der Sologne. Der Pariser Adel ließ sich am Ufer der Loire luxuriöse Schlösser bauen, denn im Hinterland tummelte sich unzähliges Wild, das nur auf die Herrschaften zu warten schien. Dreiviertel der Region ist mit Wald bedeckt und so traf man auf zahlreiche Fasane, Rebhühner, Hirsche, Rehe und natürlich Wildschweine. Die Jagd wurde zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Sologne. Doch je mehr sich die französische Oberschicht für diesen Sport begeisterte, desto seltener wurden Hirsch und Fasan. Nur wenige Jäger haben heute Zeit und Ausdauer, auf echtes Wild zu warten, das nicht in den riesigen Farmen der Region eigens für die Jagd aufgezogen wird. Edouard Bouloche aber ist geduldig. Er schießt nur Wild, das wirklich in seinem Wald vorkommt. Und um den Tieren eine faire Chance zu
lassen, verzichtet er auf die Büchse und geht mit Pfeil und Bogen auf Jagd. Weil das Bogenschießen ein spannender und gefragter Sport ist, kann er sich mit der Organisation von kleinen Jagdgesellschaften ein Zubrot verdienen. Und glückt die Jagd, dann ernährt er seine Familie mit dem Wild, das er selbst erlegt. Für die Jagdgesellschaften bereiten Edouard und seine Frau ein echtes Jagdmahl mit einem Wildschweinragout zu, ohne dabei süße Spezialitäten der Region wie etwa die Tarte Tatin zu vergessen. Für den Hausgebrauch aber kocht Edouard Kaninchen, die er lange in Wein schmoren lässt. Diese jagt er mit seinem Freund Francis, einem Falkner, Denn wenn es seine Zeit zulässt, vergnügt sich Edouard auch mit anderen Jagdtechniken als dem Bogenschießen. In diesem Film begleitet „Zu Tisch“ Edouard Bouloche und seine Freunde in der winterlichen Sologne bei der Jagd und in der Küche. (Text: arte)