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  • Die Deutschen: 03. Barbarossa und der Löwe

    45 Min.
    Für Höhepunkt und Niedergang des mittelalterlichen deutschen Kaisertums steht die Dynastie der Staufer. Friedrich I. (1152 bis 1190), „Barbarossa“ (Rotbart) genannt, galt schon zu Lebzeiten als glanzvoller, tatkräftiger, tugendhafter Herrscher, der für „die Ehre des Reiches“ kämpfte – als König von Deutschland, von Burgund und Italien sowie als Kaiser des Römischen Reiches. Hinzu kam, dass er seine Aufgabe als Schutzherr der Römischen Kirche besonders ernst nahm. So war er hin und her getrieben zwischen deutschen und internationalen Belangen. Wieder eskalierte der Konflikt mit dem Papst in Rom. Und auch die selbstbewussten Städte Oberitaliens setzten sich gegen den Herrschaftsanspruch der Deutschen zur Wehr. Der Machtkampf in Italien band Kräfte, ließ wiederum auf deutschem Boden die Territorialherrscher erstarken. Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, war Vetter, Gefolgsmann aber auch Gegner Friedrich Barbarossas. Er galt als skrupelloser Mehrer seiner Besitztümer, erschloss aber auch neue Ostgebiete für das Reich, betrieb eine planmäßige Siedlungspolitik und Christianisierung. Als Städtegründer machten sich „der Löwe“ wie auch Barbarossa einen Namen. Als der Herzog dem Kaiser die Gefolgschaft verweigerte, wurde er in die Verbannung geschickt.
    Vor dem Hintergrund der Kreuzzüge
    erlebte das Rittertum seine Blüte. Die Städte erhielten mehr Rechte. Das Bürgertum gewann an Bedeutung, ebenso Handwerk und Fernhandel, die deutsche Sprache entwickelte sich und ihre Lyrik (Walther von der Vogelweide oder wenig später Hartmann von Aue, der den ersten höfischen Roman in deutscher Sprache schrieb).
    Die Fürsten hüteten weiter ihre Eigenständigkeit. Sie wählten den König und regierten praktisch mit. Das sollte bis zum Ende des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ 1806 so bleiben.
    Höhepunkt des Filmes ist die szenische und computergrafische Rekonstruktion des legendären Mainzer Hoftages im Jahr 1184: „Dat was de groteste hochtit en, de ie em Dudischeme Land ward“, berichtet davon die Sächsische Weltchronik. Gemeint war das größte Fest des Mittelalters: 70 000 Besucher aus ganz Europa, eine riesige Zeltstadt mit Kathedrale und Stadion, Ritterspielen und Minnesang. Damit legte Kaiser Friedrich Barbarossa den Grundstein für die Verklärung seiner Person. Die Nachwelt sollte ihn als „größten Ritter“ unter den Kaisern verehren. Aber der Hoftag entpuppte sich als brüchige Fassade, ein Orkan machte dem spektakulären Schauspiel ein Ende. Der Sturm, der die Kulissen regelrecht hinwegfegte, markierte den Anfang vom Ende. Bald nach seinem Aufbruch zu einem Kreuzzug nach Jerusalem ertrank der Kaiser. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.11.2008ZDF

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So 02.11.2008
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