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  • 45 Min.
    Papua-Neuguinea gilt als Land der Menschenfresser und der magischen Rituale. Doch es ist auch ein tropischer Garten Eden. Dirk Steffens entdeckt den wahren Zauber des verhexten Paradieses. In den Urwäldern Papua-Neuguineas scheint es zu spuken: Tiere, die auf anderen Kontinenten weites Land besiedeln, leben hier auf Bäumen. Vögel nisten am Fuße von Vulkanen, und Menschen sprechen mit 800 verschiedenen Zungen. Was hat diese Inselwelt verzaubert? An den einsamen weißen Stränden Papua-Neuguineas kommt leicht Südsee-Romantik auf. Doch wer sich ins Wasser wagt, muss sich vorsehen.
    Denn immer wieder werden Menschen Opfer der großen Panzerechsen, der Krokodile. Der ständigen Gefahr ausgesetzt, hat ein Papua-Stamm ein gruseliges Ritual entwickelt. Die „Krokodilmenschen“ verehren das Reptil nicht nur, sondern sie versuchen, dem Krokodil ähnlich zu werden. Papua-Neuguinea ist das Land mit der größten kulturellen und sprachlichen Vielfalt weltweit: Mehr als 800 verschiedene Sprachen werden hier gesprochen, und Forscher sind nicht sicher, ob es nicht noch viel mehr gibt. Dirk Steffens wird Zeuge einiger bizarr anmutender Rituale, die längst nicht alle verstanden sind.
    Schaurig wirkt auf Europäer der Bestattungsritus eines Bergvolkes: Mitglieder des Anga-Stammes räuchern ihre Verstorbenen drei Monate lang über einem Feuer, um sie zu mumifizieren. Besonders furchterregend sind Überlieferungen, die von Menschenfressern berichten. Forscher beschäftigen sich bis heute mit der heiklen Frage, wie weit der Kannibalismus in Papua-Neuguinea verbreitet war. Die Insel Neuguinea ist seit langem isoliert vom kontinentalen Festland. In der Abgeschiedenheit entwickelte sich eine ganz einzigartige Fauna. In den Kronen der Urwaldbäume leben Stabschrecken, so lang wie Dirk Steffens Unterarm.
    Sie teilen sich den Lebensraum mit Kängurus, die einst aus Australien eingewandert sind. In Papua-Neuguinea mussten die einstigen Outback-Bewohner das Klettern jedoch erst noch lernen. Die Inselwelt ist geprägt durch vulkanische Aktivität. Selbst heute gibt es hier noch etwa 14 aktive Vulkane. Doch die feuerspuckenden Berge sind nicht nur zerstörerisch – sie bieten auch einen ganz besonderen Lebensraum. An den Flanken der aktivsten Vulkane nisten Großfußhühner. Sie legen ihre Eier in die heiße Asche und überlassen das Brüten dem Vulkan.
    Dirk Steffens begibt sich auf die Suche nach diesen „Rabenmüttern“, die allerdings in der Lage sind, die Stellen zu finden, an denen die Bruttemperatur gerade eben ideal ist. Dass Papua-Neuguinea bis heute seinen geheimnisvollen Zauber bewahrt hat, liegt auch an der besonderen Geologie. Gewaltige Berge und tiefe Schluchten durchziehen das Land. Straßen gibt es kaum, die meisten Gebiete sind nur mit Helikoptern erreichbar. Über Jahrtausende konnte sich so eine eigene Welt entwickeln, die bis heute voller Geheimnisse steckt. Das Wort „abgelegen“ erhält in Papua-Neuguinea eine neue Dimension. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.11.2015 ZDF
  • Die Freiheitskämpfe der Schotten gegen die Engländer sind legendär. Dirk Steffens entdeckt, dass Schottlands Freiheit auch geologische Wurzeln hat. Sie ist buchstäblich in Stein gemeißelt. Schottland hat eine ganz andere geologische Vergangenheit als das benachbarte England. Es ist Teil eines anderen Kontinents, und Zeichen dafür finden sich überall im Land. Auch die Highlands selbst sind Zeugen der wilden Vergangenheit. Die Highlands sind das Herz Schottlands und machen den Norden der britischen Insel besonders.
    Die zehn höchsten Berge Großbritanniens erheben sich in Schottland. Die Highlands sind die Heimat wilder Tiere sowie der Könige der Lüfte – der Adler. Aber auch ein seltenes und scheues Raubtier verbirgt sich in den Wäldern: der legendenumwobene Highland-Tiger. Dirk Steffens begibt sich auf dessen Fährte und taucht ein in die bewegte Geschichte Schottlands. Er erkundet Loch Ness, ein Ergebnis der wilden Geschichte der Region, und die Meeresmonster der Vergangenheit. Die zahlreichen Inseln vor der zerklüfteten Küste beherbergen die größte Basstölpel-Kolonie der Erde und viele archäologische Sensationen.
    So manches Klischee, das die Anziehungskraft Schottlands ausmacht, verblasst vor den Entdeckungen, die Dirk Steffens macht. Er besucht Ausgrabungen auf den Orkney-Inseln, die eine erstaunliche Geschichte erzählen. Hier sind Forscher auf einen gigantischen Steinzeittempel gestoßen, der zwischen zwei Steinkreisen liegt. Er ist älter als das berühmte Stonehenge. Hoch im schottischen Norden hat es wohl einmal ein Kulturzentrum gegeben, das weit in den Süden – nach England – ausstrahlte.
    Schottland, so zeigen die Funde, ist mehr als nur ein „Anhängsel“ Englands. Vieles allerdings, das wir als typisch schottisch wahrnehmen, ist nur ein schöner Mythos. Dass Mel Gibson in „Braveheart“ einen Kilt trägt, ist lediglich eine folkloristische Inszenierung. Dirk Steffens erkundet den Mythos der Highlands, erforscht rätselhafte Strukturen in der Landschaft. Er stellt die Legenden der schottischen Moore auf den Prüfstand und enthüllt die wahren Geschichten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.11.2015 ZDF
  • Natur in einer einzigartig rauen und geheimnisvollen Form – das sind die Rocky Mountains. Das riesige Gebirge beherrscht nicht nur den nordamerikanischen Kontinent. In einem Teil der Bergregion schlummert ein Supervulkan, der das Zeug hat, die Zivilisation zu vernichten. Dirk Steffens begibt sich auf Spurensuche zwischen Geysiren und heißen Quellen und entdeckt die Schönheit, aber auch die Vergänglichkeit dieses Naturwunders. Die Amerikaner nennen die mächtigste Bergkette Nordamerikas einfach nur die „Rockies“ – die Felsen. Die heutigen Gebirgszüge entstanden vor zirka 120 Millionen Jahren, als sich die Pazifische Platte unter die Nordamerikanische Platte schob.
    Durch den enormen Druck kam es zu Aufwölbungen und Faltungen an der Erdoberfläche. Die Eiszeit und die Vergletscherungen gaben dem Gebirge einen einzigartigen Schliff. Der nordamerikanische Kontinent ist unter klimatischen Gesichtspunkten ein Kontinent der Extreme. Ursache: die Rocky Mountains, die eine Barriere in Nord-Südrichtung bilden. Im mittleren Westen der USA entstehen im Frühjahr besonders heftige Gewitter. Nicht umsonst trägt die Region den berüchtigten Namen „Tornado Alley“ – Tornadostraße.
    Feuchte Warmluft aus dem Golf von Mexico strömt in Richtung Norden. Zur gleichen Zeit strömen trockene Kaltluftmassen mit hoher Geschwindigkeit von Kanada kommend über die Rocky Mountains hinweg in Richtung Süden. Das Gebirge ist auch für Blizzards verantwortlich. Das sind Schneestürme mit enormen Windgeschwindigkeiten, die die Temperaturen auf unter minus 20 Grad Celsius drücken können. Innerhalb von wenigen Stunden schneit es mehrere Meter. Der Kontinent – beherrscht von den Rockies. Die besonderen Bedingungen lassen den sogenannten Champagne Powder entstehen, weichen Pulverschnee.
    Ein Eldorado für Ski- und Snowboardfahrer. Die Kehrseite: Es herrscht extreme Lawinengefahr. Mit über 250 Kilometern pro Stunde rasen die Schneemassen die steilen Berghänge hinunter in die engen Täler. Deshalb nehmen die Bewohner der Rocky Mountains jeden Winter aufs Neue den Kampf gegen die immensen Schneemengen auf. Zusammen mit Lawinenbekämpfern wirft Dirk Steffens hochexplosive Sprengladungen aus einem Helikopter ab. Die 22 Nationalparks der Rocky Mountains haben nicht nur eine äußerst vielseitige Flora und Fauna aufzuweisen, sondern jeder Park hat auch seinen eigenen Charakter.
    Ein Highlight ist der Yellowstone Nationalpark im amerikanischen Teil der Rockies. Er ist der älteste Nationalpark der Welt und wurde 1872 gegründet. Einst bot er vom Aussterben bedrohten Tierarten, wie etwa den Bisons, Schutz vor der Ausbeutung durch den Menschen. Die Besucher des Parks hatten Angst vor Wölfen, und so wurden sie ausgerottet. Doch dies hatte Auswirkungen auf die Natur, die man überhaupt nicht erwartet hat. Wälder starben, und die Forscher machten dafür ausgerechnet das Fehlen der Wölfe verantwortlich. Eine ungewöhnliche Aktion soll die Wälder des Yellowstoneparks retten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.01.2016 ZDF
  • Unberührte Natur am anderen Ende der Welt: Neuseeland. Doch die Idylle trügt. Im Untergrund steht die Erdkruste unter Spannung, und die Vulkane der Inselwelt sind unberechenbar. Dirk Steffens erkundet die beiden Gesichter Neuseelands. Er geht der Frage auf den Grund, wie sich das Land trotz aller Katastrophen zur schillernden Heimat einzigartiger Lebewesen entwickeln konnte. Neuseeland war nicht immer das grüne Paradies. Vor etwa 25 Millionen Jahren waren die beiden Hauptinseln nahezu komplett vom Meer überschwemmt. Für das Leben an Land eine Katastrophe.
    Erst die Gewalt aufeinanderprallender Kontinentalplatten hat Neuseeland wieder an die Oberfläche gedrückt. Seitdem haben unzählige Vulkanausbrüche neues Leben immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Auf White Island, dem aktivsten Vulkan Neuseelands, ist diese Vergangenheit noch immer lebendig. Hier findet Dirk Steffens überraschende Antworten auf die Frage, wie Pflanzen und Tiere trotz der widrigen Bedingungen Neuseeland erobern konnten. Zudem ist die Vulkaninsel auch für die Zukunft Neuseelands von Bedeutung. Wie in einem riesigen Freiluftlabor lassen sich hier Vulkanausbrüche erforschen.
    In einem abenteuerlichen Experiment löst Dirk Steffens künstliche Erdbeben aus, mit dem Ziel, mehr über mögliche Vorboten von gefährlichen Vulkanausbrüchen zu erfahren. Denn die Bedrohung ist allgegenwärtig. Auckland, die größte Stadt Neuseelands, entstand buchstäblich auf Vulkanen. Unter der Erde brodelt es immer noch. Die Frage ist nicht, ob ein Vulkan unter Auckland zukünftig ausbrechen wird, sondern, wann. Frühwarnsysteme sind lebensnotwendig. Während unter Neuseeland gefährliche Kräfte wüten, muten die Lebensgemeinschaften an der Oberfläche erstaunlich friedlich an.
    Hier gibt es Vögel, die nicht mehr fliegen können, wie den Kiwi. Urzeitechsen wie das Tuatara erreichen ein hohes Alter, indem sie einen gemütlich anmutenden langsamen Lebensstil pflegen. Einer der auffälligsten Jäger ist eine fleischfressende Schnecke. Ihre Jagd auf Beute im Schneckentempo hat tatsächlich immer wieder Erfolg. In Neuseeland gab es lange Zeit keine Feinde oder geschicktere Konkurrenten. So konnte sich ein spezieller, langsamer und entspannter „Way of Life“ kultivieren.
    Doch das sollte sich ändern, als der Mensch die Inseln eroberte. Schon die Maori, die ersten Menschen auf Neuseeland, schleppten Ratten ein. Später folgten die Europäer mit Hunden, Katzen und Mardern im Gepäck. Die ursprüngliche Tierwelt Neuseelands konnte den Neuankömmlingen kaum etwas entgegensetzen. Sie ist nun vom Aussterben bedroht. Doch es gibt Hoffnung. Dirk Steffens nimmt an einem raffinierten Projekt teil, das die Kiwis, die Wappentiere Neuseelands, retten soll. Doch dafür muss er zunächst zum Eierdieb werden.
    Neuseeland erlebt einen ständigen Wechsel von Zerstörung und Erneuerung. Dirk Steffens führt die Zuschauer an Orte, die sich in diesem Kampf behaupten konnten. Seine Reise führt in geheimnisvolle Höhlen, rätselhafte Bergwelten und unergründliche Ozeane. Er findet Spuren ausgestorbener Riesenvögel und begegnet den Giganten der Meere. Das paradiesische Neuseeland bot in der Vergangenheit vielen Bewohnern eine sichere Heimat. Doch viele hat das höllische Land wieder verschlungen. Die Inselwelt selbst ist immer wieder auferstanden – wie Phönix aus der Asche. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.02.2016 ZDF
  • Die Piraten des 17. Jahrhunderts gelten zumindest in Hollywood als Fluch der Karibik. Heute ist diese Ära Geschichte, doch das Inselparadies scheint noch immer im Griff böser Mächte. Von Anbeginn war die Karibik Spielball von Naturgewalten. Tiefe Krater im Meeresboden, urzeitliche Wesen und versunkene Städte zeugen bis heute von den Kräften. Dirk Steffens macht sich auf die Suche nach dem wahren Fluch, der bis heute auf der Karibik lastet. Die Karibik ist berühmt für ihre tropischen Strände und seichten Korallenriffe.
    Vor der Küste von Belize erstreckt sich das zweitgrößte Korallenriff der Welt, das Belize Barriere Riff. Doch mitten in diesem Korallenparadies klafft ein mysteriöses Loch von mehr als 300 Metern Durchmesser. Wer in dieses „Great Blue Hole“ hinabtaucht, entdeckt Erstaunliches: In 40 Metern Tiefe hängen Stalaktiten von der Decke. Tropfsteine, die nur durch stete Tropfen durch Kalkgestein entstehen. Einst muss das Great Blue Hole daher oberhalb des Meeresspiegels gelegen haben. Heute zeugt es von den globalen Veränderungen, die die Karibik immer wieder umgestaltet haben.
    Quer durch das karibische Meer zieht sich ein Riss, in dem der Meeresgrund auf fast 8000 Meter fällt, der Kaimangraben. Mit einem speziell angefertigten U-Boot taucht das „Terra-X“-Team in die Finsternis der Tiefsee. Hier, wo das Leben chancenlos scheint, trifft Dirk Steffens auf urtümliche Haie, die schon hier lebten, bevor die Karibik ihre heutige Gestalt bekam. Sie sind Zeugen einer Ära, in der hier noch vollkommen andere Bedingungen herrschten.
    Anders als die Tiefsee, sind die seichten Wasser der Karibik Heimat zahlreicher Arten und bieten üppige Nahrungsquellen. Delfine haben in den Küstengebieten vor den Bahamas eine erstaunliche Jagdstrategie entwickelt. Dirk Steffens versucht, das Geheimnis ihrer Intelligenz mit einem skurrilen Experiment zu ergründen. Im 17. Jahrhunderts war die Karibik Knotenpunkt für den Handel mit den Schätzen aus der Neuen Welt. Die Handelsschiffe mussten sich in der noch kaum erforschten Region vor den tückischen Riffen in Acht nehmen.
    Doch was ein Fluch für die Handelsschiffe war, war für Piraten ein Segen: Sie nutzen die seichten Korallenbänke zu ihrem Vorteil. Auf Jamaika liegt die wohl berühmteste Piratenstadt der Welt: Port Royal, Schauplatz zahlreicher Hollywood-Filme. In ihrer Blütezeit war Port Royal eine der reichsten Städte der Welt. Wer die einstige Piratenhochburg heute besuchen will, muss allerding am Meeresgrund suchen. In zehn Metern Tiefe finden sich die Reste der Tavernen, in denen Piraten einst ihre Beute verprassten.
    Denn auch das reiche Port Royal war nicht vor dem wahren Fluch der Karibik sicher. Der Fluch der Karibik schlägt in vielerlei Form zu. Vor 20 Jahren wurde auf der kleinen Antilleninsel Montserrat eine Stadt in Schutt und Asche gelegt. Damals explodierte der Vulkan Souffriere Hills nach einem 400-jährigen Schlaf. Er zerstörte den gesamten Süden der Insel und begrub die damalige Hauptstadt Plymouth unter einem pyroklastischen Strom. Wie durch ein Wunder konnten jedoch alle 3000 Einwohner gerettet werden, denn der Vulkan steht unter ständiger Beobachtung.
    Dirk Steffens begleitet die Vulkanologen bei ihrem riskanten Tagesgeschäft, den Feuerriesen zu überwachen. Weltraumtechnologie der NASA soll heute helfen, genauere Vorhersagen zu treffen. Der wohl unbarmherzigste Fluch, der mit der Zuverlässigkeit eines Uhrwerks jedes Jahr die Karibik erschüttert, sind Hurricanes. Einen besonderen Schutzwall gegen ihre Sturmfluten bieten Mangrovenwälder, die an vielen karibischen Küsten gedeihen. Die biegsamen Wurzeln der im Meerwasser stehenden Bäume nehmen den Sturmfluten die Energie.
    Auch deshalb sind die Mangroven die perfekte Kinderstube, selbst für die größten Räuber der Karibik: Krokodile. Dirk Steffens geht auf die Suche nach diesen Urzeit-Wesen. Über Jahrtausende hat die Flora und Fauna der Karibik Strategien entwickelt, um mit den wahren und schon lange wütenden Flüchen zurechtzukommen. Doch gegen einen modernen Fluch scheint das Leben in der Region machtlos: Rotfeuerfische. Die gefräßigen Tiere, die eigentlich im Pazifik heimisch sind, wurden Ende des 20. Jahrhunderts vermutlich aus Versehen in die Karibik eingeschleppt.
    Hier fanden sie perfekte Bedingungen und vermehrten sich rasant. Heute bedrohen sie die Artenvielfalt der karibischen Unterwasserwelt. Doch Invasoren haben seit jeher das Gesicht der Region geprägt. Auch die Palme ist ein Eindringling, der erst vor einigen hundert Jahren den Weg hierher fand. Heute steht sie wie kaum eine andere Pflanze ikonographisch für die Trauminseln der Karibik. Was Fluch, was Segen für eine Region ist, zeigt sich oftmals erst im Rückblick. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.02.2016 ZDF
  • Es scheint das Paradies auf Erden – die Südsee. Doch die Südseeinseln sind Naturgewalten ausgesetzt: gewaltige Stürme, Vulkanausbrüche und von Menschen verursachte Umweltzerstörungen. Doch die Bewohner kämpfen um ihr Paradies am Abgrund mit überraschenden Strategien. Dirk Steffens hat sich aufgemacht, um die traumhaften und zugleich gefährlichen Orte der Südsee zu erkunden. In einem der aktivsten Vulkane der Welt, dem Yasur auf Vanuatu, wagt er sich in den Vulkanschlot. Zusammen mit einem Forscher will er herausfinden, ob sich ein großer Ausbruch ankündigt.
    Der Yasur bricht alle zwei bis 20 Minuten aus, genauer vorhersagen lässt sich das nicht. Mit dem Geologen steigt Dirk Steffens zwischen zwei Eruptionen in den Vulkankrater. Ihr Vorhaben: eine Probe einer noch glühenden Lavabombe nehmen, in der sich Hinweise auf Veränderungen im Vulkan finden. Die Unterwasserwelt der Südsee ist von legendärer Vielfalt, doch sie ist bedroht. Die Bewohner der zahlreichen Inseln sind ideenreich und versuchen, ihr Paradies zu retten.
    Ein besonderes Projekt vor den Küsten von Fidschi soll dazu beitragen: die Begegnung mit Haien. Dirk Steffens wagt einen Tauchgang inmitten einer Gruppe von etwa 30 Bullenhaien. Wie ein solcher Tauchgang den Bestand der Haie schützen kann, ist eine außergewöhnliche Geschichte. Ein weiteres Schutzprojekt der Insulaner hat bedrohte Meeresschildkröten im Fokus. Tierschützer sammeln Babyschildkröten ein und versorgen sie ein Jahr lang. Würden sie sich selbst überlassen, hätte nur eine unter 1000 eine Chance, bis zum Erwachsenenalter zu überleben.
    Dirk Steffens hilft dabei, Tiere zu markieren und im Südpazifik freizusetzen. Wenn alles gut läuft, werden die Schildkröten in 20 Jahren wieder an den gleichen Strand zurückkommen und dort ihre Eier im Sand ablegen. Die Kulturen auf den Tausenden Inseln sind so vielfältig wie die Inselwelten selbst. Dirk Steffens’ Expedition führt zu Bewohnern von Vanuatu, die einen bizarren Brauch pflegen: Auf einer kleinen Insel des Archipels springen Männer, mit Lianen gesichert, von 30 Meter hohen Türmen.
    Dank gezielt nach Länge und Belastbarkeit ausgewählter Lianen können sie auf dem Boden landen, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen. Dirk Steffens erkundet, warum die Männer dieses gefährliche Ritual seit Generationen unverändert vollziehen. Die Inselwelt, von Naturkatastrophen bedroht, fasziniert mit ihrem Zauber: mit einer vielfältigen Natur und mit Menschen, die in der Abgeschiedenheit der einzelnen Inseln inmitten des Pazifik ihre Traditionen bewahren. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.11.2016 ZDF
  • Für Gipfelstürmer unwiderstehlich, für das Leben eine Herausforderung, die Entstehung ein interkontinentaler Crash. Dirk Steffens begibt sich auf die Spuren des Mythos Himalaya. Dünne Luft, Eiseskälte und steile Abhänge: Der Himalaya ist lebensfeindlich und zugleich ein Hotspot der Evolution. Schneeleoparden und Yaks sind hier heimisch. Kamele kamen mit den Menschen hierher. Klöster und Gebetsfahnen sind Zeichen für die Macht des Mythos. Die hundert höchsten Berge der Welt stehen im Himalaya.
    Der höchste von allen ist der 8848 Meter hohe Mount Everest. Sein Gipfel zieht Bergsteiger aus aller Welt magisch an – und das, obwohl der Weg in die sogenannte Todeszone führt. Wer den Bereich über 8000 Meter Höhe nicht binnen 48 Stunden wieder verlässt, hat kaum eine Chance zu überleben. Die Erstbesteiger des Mount Everest waren Edmund Hillary und Tenzing Norgay im Jahr 1953. Zumindest steht das in den Geschichtsbüchern. Aber manche Forscher bezweifeln das. Schon 1924 hatte sich ein Bergsteiger aufgemacht, den höchsten Berg der Erde zu bezwingen: der Brite George Mallory.
    Sein Leichnam wurde knapp unter dem Gipfel gefunden. Gebührt ihm der Ruhm als Erstbesteiger des Mount Everest? Dirk Steffens begibt sich auf Spurensuche. Der Himalaya war nicht immer das „Dach der Welt“. Seine Entstehung begann mit einem gewaltigen Zusammenstoß vor etwa 45 Millionen Jahren: Die indische Kontinentalplatte schob sich unter die asiatische und zwang dabei einstigen Meeresboden in die Höhe.
    Der Himalaya und das tibetische Hochplateau entstanden. Das Gebirge wächst immer noch, mehrere Millimeter pro Jahr. Dabei bauen sich Spannungen auf, die sich plötzlich entladen können, wie beim Erdbeben in Nepal im April 2015, bei dem 8000 Menschen starben. Die Bewohner des Himalaya müssen seit jeher mit dieser Gefahr leben. Doch die geologische Aktivität könnte bald auch zu ihrem Nutzen sein: Sie lässt in über vier Kilometer Höhe kochend heißes Wasser aus dem Boden sprudeln. Die indische Regierung hat Pläne, die Wärme für Geothermie zu nutzen.
    Die mächtigste Gebirgskette der Welt bildet eine gewaltige Barriere in Ostwestrichtung. Das hat Auswirkungen auf den Monsun in Asien. Nördlich des Himalaya erstrecken sich die Wüsten Taklamakan und Gobi, südlich davon liegt dagegen einer der regenreichsten Orte der Welt. Der Himalaya wirkt als Barriere für die Wolken und teilt die Region so in extrem unterschiedliche Lebensräume. Für Tiere ist er ein kaum überwindbares Hindernis.
    Doch es gibt eine Spezies, die sogar den Mount Everest überqueren kann: die Streifengans. Vertreter ihrer Art wurden schon in Flughöhen von 9000 Metern gesichtet – eine Höhe, in die sich kein anderer Zugvogel verirrt. Wissenschaftler haben vor Kurzem das Geheimnis der Höhenrekordhalter gelüftet. Für die ersten Siedler stellte der Himalaya zunächst eine schier unbezwingbare Hürde dar. Ohne die zottigen Yaks als Lasttiere wäre es kaum möglich gewesen, die Region zu besiedeln, geschweige denn über das Gebirge hinweg Handel zu betreiben.
    Auf 3200 Meter Höhe stößt Dirk Steffens auf Lasttiere, die man hier nicht vermutet: Kamele. Einst führte die berühmte Seidenstraße zwischen China und Indien durch das Nubra-Tal. Die Handelsroute wird schon lange nicht mehr genutzt. Doch die Trampeltiere, die Lastenträger früherer Zeiten, sind in den Bergen „gestrandet“. Dass das Gebirge seinen Bewohnern heilig ist, liegt an seiner Höhe – und an der Seidenstraße. Mit den Händlern hielt einst auch der Buddhismus Einzug in die Region.
    Heute schmiegen sich unzählige buddhistische Tempel an die schroffen Felsen. Im Winter sinken die Temperaturen auf bis zu minus 40 Grad Celsius. Einige Mönche haben eine spezielle Meditationsmethode entwickelt, die ihren Körper verblüffend warmhält. Wie sich die extremen Bedingungen im Himalaya auf den Körper auswirken, testet Dirk Steffens im Selbstversuch: Dabei schleppt er eine Last auf 4200 Meter Höhe. Wie reagiert sein Puls im Vergleich zu dem seines einheimischen Begleiters? Das Ergebnis weist auf eine Genmutation hin, über Generationen von den Bewohnern der tibetischen Hochebene weitergegeben.
    Manche Tiere des Himalaya sieht man so selten, dass sie einem Mythos gleichen: Eines davon ist der Schneeleopard. Er ist sehr scheu, exzellent getarnt und durchstreift ein Revier, das mehrere hundert Quadratkilometer messen kann. Dirk Steffens zeigt, wie Forscher es trotzdem schaffen, mehr über die Tiere zu erfahren. Mit Hilfe von Fotofallen nehmen sie quasi einen Fingerabdruck der Großkatze – ihr Fellmuster.
    Denn jedes Tier hat ein unverwechselbares Fleckenmuster. Die Kamerafallen sollen helfen, Genaueres über die Anzahl der Schneeleoparden und die Größe ihrer Reviere zu erfahren. Anhand der Erkenntnisse will man geeignete Schutzzonen für die stark gefährdeten Tiere einrichten. Die aus dem Hochhimalaya hinabrauschenden Flüsse haben sich tief in den Fels hineingeschnitten – eine weitere Barriere für Mensch und Tier. In der Abgeschiedenheit der Täler spürt Dirk Steffens die Grundlage des Mythos Himalaya auf. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.11.2016 ZDF
  • Uralte Landschaften und sonderbare Tiere eine Reise durch Australien ist eine Reise in eine längst vergangene Zeit. Dirk Steffens enthüllt die unendliche Geschichte des Kontinents. Mit der Entstehung Australiens hat sich die Welt verändert. Der Erdteil entwickelte über Millionen Jahre ein eigenes Gesicht: Säugetiere mit einem Beutel für ihre Jungen, Bienen mit Nestern im Wüstensand und Wellensittiche, die atemberaubende Schwärme bilden. Australien scheint ein Motor der Evolution, obwohl das Land lebensfeindlich wirkt: Hitze und extreme Trockenheit, sintflutartige Niederschläge und über Jahrmillionen ausgewaschene nährstoffarme Böden.
    Doch genau diese Bedingungen haben die Tiere hier zu besonderen Anpassungsstrategien gezwungen. Sie sind darauf angewiesen, mit wenigen Ressourcen auszukommen und daher möglichst viel Energie zu sparen. Kein Tier verkörpert die australische Lebensart so gut wie der Koala. Die Tiere schlafen bis zu 20 Stunden am Tag, Zeit, in der ihr Stoffwechsel auf Sparflamme arbeitet. Dirk Steffens begibt sich auf die Spur der Beuteltiere und erfüllt sich einen besonderen Wunsch: einmal in den Beutel eines Kängurus gucken.
    Was ist das Erfolgsrezept dieses „typischen Australiers“? Die Evolution der Beuteltiere ist eng mit der Geschichte des australischen Kontinents verknüpft, der sich als einer der letzten Kontinente vom Urkontinent Gondwana gelöst hat. Die Trennung von Australien und Antarktis vor rund 30 Millionen Jahren hat Weltgeschichte geschrieben. Erst dadurch konnte die Antarktis vereisen, sich aber auch neue Wege der Evolution öffnen. Die Erfolgsgeschichte der größten heute lebenden Säuger, der Wale, nimmt hier ihren Anfang. Die Geschichte von Australiens Landmasse reicht sogar noch weiter zurück.
    Im Westen Australiens finden sich die ältesten Steine der Erde. Sie sind unglaubliche 4,4 Milliarden Jahre alt und damit Teil der ersten Erdkruste, die sich auf unserem Planeten bildete. Dass sie noch heute erhalten sind, ist erstaunlich. Auch das ist ein Ergebnis der unendlichen Geschichte Australiens. Und die Geschichte ist noch längst nicht beendet. Die Evolution des Lebens schreitet auch heute noch voran. Dirk Steffens erkundet seltsam anmutende Verhaltensweisen und zeigt, welche bizarren Blüten die Evolution rund um den uralten Kontinent treibt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 26.02.2017 ZDF
  • Arabien: eine Region, in der Mythen geboren werden, sich das Leben aber einer harten Wirklichkeit stellen muss. Dirk Steffens taucht ein in die Märchenwelt von Tausendundeiner Nacht. Nicht nur die geheimnisvollen arabischen Nächte, auch die glühend heißen Tage erzählen tausendundeine faszinierende Geschichte. Geschichten von endlosen Dünen, grünen Oasen, kostbarem Weihrauch, rätselhaften Einhörnern und von unergründlichen Höhlen. Ein felsiges Plateau auf über 1000 Metern Höhe, mitten in einer Gebirgskette im Süden der Arabischen Halbinsel.
    Nichts als karger Stein, soweit das Auge reicht. Nichts bis auf ein riesiges schwarzes Loch. Ein Loch im Boden, das den Eingang in eine geheimnisvolle Welt eröffnet. Dirk Steffens seilt sich ab, 150 Meter tief, in die Höhle Majlis al-Jinn, der Ort, an dem sich die Geister treffen. Sie ist eine der größten Höhlenräume der Welt. Die Arabische Halbinsel war nicht immer so trocken und karg, wie wir sie heute kennen. Die wasserreichen Zeiten haben viele Gewölbe wie dieses ausgehöhlt.
    Unter dieser monumentalen Kuppel, erhellt nur durch vereinzelte Lichtstrahlen, die durch die Öffnung zur Außenwelt herabfallen, kann man leicht erahnen, wie die Landschaften Arabiens die Geschichtenerzähler von einst zu ihren Märchen inspiriert haben. Von hier gingen die Legenden von Aladin und seiner Wunderlampe, von Ali Baba und den 40 Räubern und von Sindbad, dem Seefahrer um die Welt. Dabei wirkt die Arabische Halbinsel wie eine undurchdringliche Barriere.
    Gesäumt von rauen Gebirgsketten und Meer, liegt in ihrem Herzen die größte Sandwüste der Welt, die Rub al-Khali, das Leere Viertel. Dünen erstrecken sich hier bis zum Horizont. Die Sandkörner glühen unter der erbarmungslosen Sonne. Bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius hat es das Leben schwer, doch es hat sich auf diese harte Welt eingestellt. Ein Tier übertrifft mit seinen ausgeklügelten Anpassungen dabei alle anderen, die Oryxantilope. Sie findet die wenige Nahrung in der endlosen Wüste, braucht kaum Wasser, und die Sonne reflektiert auf ihrem weißen Fell, das sie vor den orangefarbenen Dünen erstrahlen lässt.
    Kein Wunder, dass auf das Wüstentier Arabiens wohl ein Mythos zurückgeht, der es bis in unsere Wälder geschafft hat. Die Legende des Einhorns. Ebenso wie das Einhorn im Märchen gilt die Oryxantilope als scheu und unzähmbar. Ohne einen Partner wäre das Überleben für die nomadisch lebenden Beduinen hier jedoch kaum möglich gewesen.
    Statt Antilopen sind Kamele zum Begleiter der Araber geworden. Kamelkarawanen ermöglichten in der Antike den Transport von Handelsgütern über die gesamte Halbinsel. Dies bescherte Arabien großen Reichtum, und es entwickelte sich eine prachtvolle Kultur, von der noch heute architektonische Meisterleistungen wie die Ruinen von Petra zeugen. Über Jahrtausende hat sich zwischen Mensch und Kamel eine tiefe Beziehung entwickelt, die bis in die Gegenwart anhält. Selbst die scheinbar unpersönlichen, modernen und hochtechnisierten Kamelrennen im heutigen Abu Dhabi zeugen in ihrem Kern von der Liebe zwischen Mensch und Tier.
    Aufeinanderprallende Kontraste prägen das Gesicht der Halbinsel, welches sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert hat. Die gigantischen Ölvorkommen haben Reichtum, Überfluss und Moderne nach Arabien gebracht. Doch an Orten wie im Oman, ganz im Süden der Arabischen Halbinsel, fühlt man sich zurückversetzt in den alten Orient. Neben traditionellen Daus, wohlriechendem, dampfendem Weihrauchnebel und uralten Bewässerungssystemen gibt es hier auch einen Landstrich, der für zwei Monate im Jahr völlig anders aussieht, als man es sich von Arabien vorstellt.
    Wasser sprudelt im Überfluss durch eben noch ausgedörrte Flussbetten, und Nebelschwaden besprenkeln das Fell der Kamele mit Tautropfen. Dieses Wasser beschert dem Oman einen Artenreichtum, wie es ihn nirgends sonst in Arabien gibt. Die Ursache dieses Phänomens verbirgt sich vor der Küste des Oman, wo Dirk Steffens nach den Spuren taucht.
    Mit ihm begeben wir uns auf eine Reise voller Widersprüche, durch ein raues Gebiet voller faszinierender Tiere, Pflanzen, Menschen, auf die Spur von Legenden und Märchen, von Ereignissen mit großer Bedeutung für das Fortbestehen der Menschheit und von einzigartigen geologischen Phänomenen. Die Oryxantilope steht für die perfekten Anpassungen an die harten Lebensbedingungen Arabiens und für die Märchen, die von Arabien aus ihren Weg um die Welt nahmen.
    Doch das Tier, das einen Mythos geschaffen hat, wäre beinahe selbst zu einem geworden. Denn die Antilopen waren in freier Wildbahn bereits ausgestorben. Mit Dirk Steffens begleiten wir im Oman die Forscher, die es geschafft haben, dass heute wieder Herden dieser wunderschönen Tiere über die gewaltigen Dünen der Rub al-Khali wandern. Fast wie in den Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht gab es für die Antilopen ein Happy End in Arabien, der größten Halbinsel der Welt, die ein Bindeglied zwischen Orient und Okzident bildet. Ein Zauberreich zwischen den Welten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 05.03.2017 ZDF
  • Die Vielfalt des kleinen Sri Lanka würde jedem Kontinent alle Ehre machen. Dirk Steffens ergründet die irdischen und himmlischen Kräfte, die aus der Insel ein Paradies formten. Sri Lanka stellt selbst Biologen vor Rätsel: Hier gibt es 20-mal mehr Tierarten pro Fläche als in Brasilien, die höchste Elefantendichte Asiens und die weltgrößten Leoparden. Diese Häufung der Superlative hat überraschende Gründe, nicht zuletzt menschliches Handeln. Das Himmelsgeschenk des Monsuns schafft günstige Voraussetzungen, denn Sri Lanka besitzt nicht eine, sondern zwei Regenzeiten. Im zentralen Hochland werden die feuchten Luftmassen zum Abregnen gezwungen.
    Feuchtigkeit und Kälte lassen einen märchenhaften Nebelwald entstehen, die Heimat vieler kurioser Spezialisten. Doch das Hochland ist nicht nur für den Artenreichtum der Insel von Bedeutung: Alle Flüsse der Insel entspringen hier und versorgen das regenarme Tiefland mit Wasser. Dirk Steffens verfolgt Leoparden, die die bewegte Geschichte der Tierwelt widerspiegeln: Sri Lanka trägt das Erbe einer ursprünglichen Fauna, denn es war einst ein Teil des Urkontinents Gondwana. Später reiste es zusammen mit Indien gen Norden und dockte hier an die riesigen Landmassen Eurasiens an.
    Über Landbrücken wanderten viele Tierarten ein und verliehen dem Artenreichtum der Insel gleich mehrfach einen evolutionären Turbo-Boost. Der Leopard ist ein solcher Einwanderer. Er folgte einst seiner Beute, die auf der Insel ideale Bedingungen fand. Sie beschert dem Räuber bis heute ein reiches Nahrungsangebot – und das auf engem Raum. Fast nirgends gibt es mehr Leoparden pro Fläche als in Sri Lanka. Mit neuer Kameratechnik gelingen hier überraschende Einblicke in das Nachtleben der scheuen Raubkatzen. Auffällig ist die hohe Zahl der Elefanten: Hier leben 6000 Tiere in freier Wildbahn.
    Wie kann eine so kleine Insel so viele große Tiere ernähren? Dirk Steffens stößt auf eine unglaubliche Geschichte, die ihren Anfang schon vor zwei Jahrtausenden nahm: Damals begannen die Könige Sri Lankas, das Land für immer zu verändern. Sie machten Wasserbau zur höchsten Staatsaufgabe. Die Regenmengen des Monsuns sollten gespeichert und umverteilt werden, um Reisfelder zu bewässern. Die frühen Herrscher errichteten im gesamten Tiefland viele Tausend Wasserspeicher und Kanäle. Ganz nebenbei schufen sie damit ein Tierparadies: Heute sind die Stauseen wichtige Oasen für viele Tierarten, vor allem für die Elefanten.
    Doch Sri Lanka hat noch mehr Geheimnisse: Blauwale werden von der Küste magisch angezogen. Edelsteine im Boden sind der gemeinsamen Geschichte mit Madagaskar und der Antarktis zu verdanken. Gleichzeitig ist die Insel in besonderer Weise von Tsunamis bedroht. Dirk Steffens steigt hinab in vermoderte Saphir-Minen, kriecht in die Höhle eines Krokodils und erfährt die Verehrung, welche die Tiere im ältesten durchgehend buddhistisch geprägten Land erfahren. Eine Expedition durch ein Sri Lanka, wie es in keinem Reiseführer zu finden ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.07.2017 ZDF
  • Die Kraft der Sonne verändert die größte Insel der Erde unwiederbringlich. Das, was Dirk Steffens tief unter dem Eis entdeckt, könnte die Zukunft der Menschheit verändern. Gewaltige Gletscher kalben Eisberge, so groß wie Manhattan, in den Polarozean. Auf dem Eispanzer tauchen immer mehr strahlend blaue Seen auf. Dirk Steffens verfolgt die Ursachen des rätselhaften Phänomens bis in die Tiefe des Eispanzers. Lange dunkle Winter und Sommermonate, in denen die Sonne nicht untergeht, sind Taktgeber für das Leben in einer spektakulären Umgebung.
    Die extremen Unterschiede haben außergewöhnliche Anpassungen hervorgebracht. Doch die Welt der Eisbären und ihrer arktischen Mitbewohner verändert sich in dem Maße, in dem die Sonne die Insel in der Arktis erwärmt. Zu den beeindruckendsten Erscheinungen vor Grönlands Küsten zählen die Eisberge – gigantische Gebilde von majestätischer Schönheit. Sie entstehen aus den mächtigen Gletschern. Sie sind regelrechte „Eisbergfabriken“ und kalben unaufhörlich ins Meer.
    Hier werden die Kolosse von Strömungen erfasst, die sie nach Süden verfrachten. Vor Kanada und Neufundland gefährden sie Schiffe und Bohrinseln. Je wärmer es wird, umso schneller rutschen die Gletscher in Richtung Meer. Forscher studieren das Innere der Eismassen, um die künftige Entwicklung besser abschätzen zu können. Dirk Steffens taucht ab in die Fluten des Polarmeeres und erkundet, was die gigantischen blauen Brocken so gefährlich macht. Und Ingenieure schmieden derweil einen gewagten Plan.
    Sie wollen die Riesen in knochentrockene Regionen schleppen und sie dort als Trinkwasserquelle nutzen. Das Landesinnere von Grönland gleicht einer weißen Wüste. Doch unter Schnee und Eis schlummern gefährliche Altlasten aus dem Kalten Krieg. Ende der 1950er Jahre errichteten Ingenieure des US-Army-Corps ein Camp bestehend aus 21 Tunneln unter dem Eis. Die Abfälle der ehemaligen Militärbasis könnten durch den Klimawandel beschleunigt zum Vorschein kommen. Eine Umweltkatastrophe droht.
    Die Frage ist, wie viel Zeit bis dahin noch bleibt. In Grönlands Wildnis aus Eis und Schnee scheint das Leben keine Chance zu haben. Und doch hat sich hier das größte Landraubtier der Welt angesiedelt, der Eisbär. Er ist perfekt an das Leben auf dem Meereis angepasst. Seine Hauptnahrung sind Robben, die im nährstoffreichen Polarozean leben. Ausgerechnet in der Polarnacht beginnt für den König der Arktis das große Fressen. Im hohen Norden herrscht dann über vier Monate lang Dunkelheit.
    Männliche Eisbären halten nicht einmal Winterruhe, gerade jetzt ist ihre Jagd besonders erfolgreich. Nur trächtige Weibchen ziehen sich in eine Schneehöhle zurück, um ihre Jungen dort zur Welt zu bringen. Menschen leben seit über 1000 Jahren in der grönländischen Eiswelt. Nur durch genaue Kenntnis ihrer unwirtlichen Umgebung und durch raffinierte Jagdmethoden konnten die Inuit in dieser kargen Landschaft überleben. Ohne ihre Schlittenhunde hätten sie die Region vermutlich gar nicht erst besiedeln können.
    Dirk Steffens erfährt am eigenen Leib, warum die Grönlandhunde zu den wildesten der Welt zählen. Doch das Eis unter ihren Pfoten trägt sie nicht mehr so verlässlich wie noch vor einigen Jahren. Die Klimaerwärmung könnte Grönland stark verwandeln. Aber das schwindende Eis eröffnet auch neue Chancen. Es erleichtert den Zugang zu den Bodenschätzen der Insel, zu Eisenerz, Kupfer, Gold, Platin und Aluminium. Was wird passieren, wenn der mächtige Eispanzer komplett schmilzt? Dirk Steffens entdeckt den Schlüssel zur Antwort im ewigen Eis. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.07.2017 ZDF
  • Wälder bedecken ein Drittel unserer Landoberfläche. Sie prägen den Planeten wie kein anderer Lebensraum. Dirk Steffens begibt sich auf eine ungewöhnliche Suche nach dem wahren Wert der Wälder. Wälder sind Lebensraum für unzählige Arten, Bäume verwandeln Sonnenlicht in Biomasse und schenken uns dabei Atemluft, sie versorgen uns mit Trinkwasser und produzieren unsere Rohstoffe. Wie wichtig die Wälder wirklich sind, beginnen wir erst langsam zu verstehen. Wie will man den Wert eines Waldes bemessen? Dirk Steffens geht diesen Fragen nach und entdeckt überraschende Zusammenhänge.
    Ein versunkener Wald in Panama. Vor Jahrzehnten wurde der Lago Bayano, der zweitgrößte See des Landes, aufgestaut. Nun wird er von Holzunternehmen als Rohstoffquelle wiederentdeckt. Taucher suchen im trüben Wasser nach den ehemaligen Urwaldriesen. Als der See aufgestaut wurde, war das Holz wenig wert, die Bäume blieben stehen. Weil die Zersetzung durch den geringen Kontakt mit Sauerstoff extrem verlangsamt wurde und die Bäume bis heute gut erhalten sind, ist das Tropenholz ein begehrter Rohstoff.
    Allein in diesem See schlummert ein Schatz von 200 Millionen Dollar. Die Erschließung der neuen Ressource „Stauseeholz“ ist eine Chance für die Tropenwälder der Welt, denn jeder Baum, der in einem See gefällt wird, ist vielleicht einer mehr, der im Wald stehen bleiben darf. Und alternative Methoden tun not, denn jährlich verschwinden 64 000 Quadratkilometer an Waldflächen weltweit. Dabei brauchen wir die Wälder, und das nicht nur als Lieferanten von nachwachsenden Rohstoffen.
    Der Wald gilt als größter Süßwasserspeicher der Erde. Er hält zudem wie eine riesige Pumpe den globalen Wasserkreislauf in Gang. Die Produktivität und der Artenreichtum der verschiedenen Waldtypen sind sehr unterschiedlich. In jeder Klimazone braucht der Wald eigene Überlebensstrategien. Im borealen Nadelwald im Norden, in der Taiga, gibt es deutlich weniger Baumarten und Tiere. Hingegen ist die Vielfalt in den tropischen Regenwäldern mit Abstand am größten.
    Doch warum ist das eigentlich so? Dirk Steffens erfährt die komplexen Zusammenhänge, die im Dschungel zu der überwältigenden Vielfalt führen, er erfährt am eigenen Leib, wie groß die höchsten Bäume der Welt werden können, und entdeckt, welche Funktionen Jahrhunderte alte Baumleichen in einem der letzten Urwälder Europas haben. Es gibt Wälder, deren Vielfalt und Wachstum denen vergleichbarer Gebiete weit überlegen sind, etwa in Kanada und Alaska. Dort wachsen die Bäume bis zu dreimal schneller als in anderen Regionen.
    Auf der Suche nach Antworten haben Forscher in den Baumnadeln Stickstoff aus dem Meer entdeckt. Daraus entspinnt sich eine verblüffende Erklärung, in der Lachse aus dem Ozean und Bären aus den Wäldern die Hauptrolle spielen. Wälder sind die komplexesten Lebensräume unserer Erde. In dieser Folge von „Faszination Erde“ führt Dirk Steffens durch die seltsamen Trockenwälder der Wüste Gobi, zu einem der letzten Urwälder Mitteleuropas bis hinauf zu den Wipfeln mächtiger Urwaldriesen des tropischen Dschungels. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.12.2017 ZDF
  • Die Sahara ist die größte Wüste der Erde. Dirk Steffens entdeckt im trockenen Sand überraschendes: Einzigartiges Leben, Spuren vergangener Imperien, kostbare Güter und verborgenes Wasser. Das Sandmeer ist extrem lebensfeindlich. Doch winzige Überlebenskünstler, Ameisen, trotzen der Hitze mit einer Art Raumanzug. Schwalben durchqueren jeden Herbst 2000 Kilometer Wüste. Kamele ermöglichen es den Menschen, die Sahara und ihre Schätze zu erobern. Die Wüste der Wüsten ähnelt einem Meer ohne Wasser. Ihre Wellen sind aus Sand, und ihre Inseln sind Oasen.
    An ihrem Ufer erblühten dank der Kamele, Handelsstädte wie das legendäre Timbuktu. Dort wurde einst Wüstensalz mit Gold aufgewogen. Neben dem Kamel ist die Dattelpalme der wertvollste Besitz für Menschen, die in der Sahara leben. Die widerstandsfähigen Pflanzen wachsen in Oasen und liefern Nahrung für Mensch und Tier. Nur wenige Pflanzenarten können der trockenen Wüstenluft trotzen. Hinzu kommt, dass der Nordostpassat ständig Sand vor sich her weht. Selbst Dünen wandern. Das spärliche Grün droht, verschüttet zu werden.
    Die Rose von Jericho hat eine besondere Strategie entwickelt: Sie rollt durch die Höllenhitze und obwohl sie bereits tot ist, erschafft sie neues Leben. Die Sahara hat unterschiedliche Gesichter: Inmitten der Wüste liegen smaragdgrüne Seen, in denen Krokodile leben. Sie sind stumme Zeugen aus einer Zeit, in der sich in der Sahara blühende Landschaften voller Giraffen und Elefanten erstreckten. Eine Katastrophe schlug die meisten Tiere in die Flucht. Doch einige dieser Klimaflüchtlinge konnten sich retten.
    In der staubtrockenen Sahara ist Wasser ein wertvolles Gut. Doch Regenfälle sind selten und räumlich begrenzt. In vielen Landstrichen fällt jahrelang kein Regen. Und wenn es einmal regnet, verdunstet das Wasser oft, bevor es den Boden berührt. Um zu überleben, haben Menschen ausgeklügelte Methoden entwickelt, sogar aus Dünen Wasser zu zapfen. Dirk Steffens zeigt wie Menschen und Tiere in einem der unwirtlichsten Lebensräume der Welt überleben. Ihnen gelingt es, der Königin der Wüsten selbst ihre geheimsten Schätze zu entlocken. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.12.2017 ZDF
  • Als Costa Rica entstand, verband es Kontinente und trennte Ozeane. Dirk Steffens auf den Spuren des Prozesses, der das Schicksal vieler Arten bestimmen und globale Folgen haben sollte. Vor etwa 100 Millionen Jahren erhebt sich eine Gebirgskette aus dem Ozean. Geologisch nichts Ungewöhnliches, doch der Ort des Geschehens ist einzigartig: Es entsteht eine Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika, und eine Migration der Superlative beginnt. Hier entbrennt ein Krieg der Welten. Im heutigen Costa Rica prallen die Tiere aus Süd- und Nordamerika aufeinander.
    Sie müssen nicht nur einen neuen Lebensraum erobern, sondern sich auch gegen unbekannte Konkurrenten durchsetzen. Vier Affenarten aus Südamerika haben es geschafft. Die Tiere aus dem Norden waren dagegen erfolgreicher. Unter ihnen die Großkatzen wie der Jaguar. Sie sind bis heute eine immerwährende Gefahr – nicht nur für die Affen. Was machte die Nordländer so überlegen? Eine spannende Frage, die sich durch eine Zeitreise in die Frühgeschichte der Kontinente beantworten lässt.
    Die evolutionäre Anpassung an den neuen Lebensraum dauert bis heute an. So zeigen Jaguare hier in den vergangenen Jahren ein ungewöhnliches Verhalten. Sie verlassen ihre bevorzugten Jagdreviere in den Wäldern und patrouillieren an Stränden. Was sie hier suchen, ist leichte Beute: eierlegende Schildkröten. Dirk Steffens folgt den Jaguar-Spuren am Strand und ist Zeuge eines unerbittlichen Überlebenskampfes. Fünf von sieben Meeresschildkröten-Arten nisten in Costa Rica.
    Sie profitieren von den immer warmen tropischen Stränden der Landbrücke. An der Pazifikküste kommt es jedes Jahr zu einem Ereignis, dessen Entstehung sich Forscher bis heute nicht erklären können: der „Arribada“. Bis zu 20 000 Schildkröten kommen dann gleichzeitig zur Eiablage an Land. Doch der Einfluss der mittelamerikanischen Landbrücke reicht viel weiter. Möglicherweise hatten die Umbrüche in Mittelamerika sogar weltbewegende Folgen. Manche Forscher sehen sie als Auslöser des letzten großen Eiszeitalters.
    Ohne sie wäre der Golfstrom nie entstanden, der Europa ein mildes Klima beschert. Wie diese „Fernheizung“ eine Vereisung der Polkappen herbeigeführt haben soll, und welche Prozesse dabei noch im Spiel waren, lässt die Wissenschaftler bis heute debattieren. Erst vor wenigen Millionen Jahren trennte die Landbrücke schließlich einen Urozean und bewirkte die Geburt eines neuen Meeres: der Karibik. Hier fehlt heute der Einstrom von kaltem, planktonreichem Wasser aus dem Pazifik und schafft ein warmes, lichtdurchflutetes Gewässer.
    Ein Paradies für eines der artenreichsten Korallengebiete der Welt. Dirk Steffens geht nachts mit Spezialausrüstung auf Tauchgang, um ein Phänomen zu beobachten, das erst seit Kurzem erforscht wird: fluoreszierende Korallen. Eine besondere Kameratechnik macht sichtbar, was sonst im Verborgenen geschieht. Dirk Steffens trifft auf einige besondere Vertreter dieses Schmelztiegels der Evolution. In „Faszination Erde“ begibt sich Dirk Steffens auf eine Expedition der besonderen Art.
    Todbringende Vulkane und lebensspendender Regenwald liegen hier nah beieinander. Wir erfahren, wie die kleinsten Vögel der Welt, die Kolibris, eine Herkulesaufgabe meistern, mit welchen Tricks man die majestätischen Aras vor dem Aussterben bewahren will und wie man die Langsamkeit des vielleicht faulsten Tieres der Erde misst. In großen Bildern wird eindrücklich, wie der schicksalhafte Brückenschlag zwischen den Kontinenten Costa Rica zu einem einzigartigen Stückchen Erde geformt hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.12.2017 ZDF
  • Der Kongofluss ein reißender Strom, mitten im Herzen Afrikas. Er teilt die Region und schafft unterschiedliche Welten: Zwischen Primaten herrscht nördlich Krieg südlich aber Frieden. Der Kongo durchschneidet ein riesiges Regenwaldgebiet. In der Region leben drei Menschenaffenarten, deren unterschiedliche Entwicklung eng mit dem Fluss verbunden ist. Der Kongo hat die Geschichte der Region entscheidend beeinflusst er ist ihr Schicksal. Hektisches Treiben und Kreischen mitten im dichten Urwald nördlich des Kongoflusses: Hier gehen unsere nahen Verwandten – die Schimpansen – gerade auf die Jagd.
    Doch um Nahrung geht es nicht: Die Tiere wollen Eindringlinge vertreiben. Im Norden des Kongobeckens herrscht Krieg unter den Primaten – die Schimpansen sind aggressiv, sie töten – und sie sind Kannibalen. Doch es gibt eine andere Art, die uns ebenso nah verwandt ist und die den Schimpansen zum Verwechseln ähnlich sieht: die Bonobos. Sie leben in den Wäldern südlich des Kongoflusses. Und sie sind ganz anders als die Schimpansen. Die Anführer sind Weibchen. Wenn es in der Gruppe Konflikte gibt, lösen sie die Bonobos auf eine ganz eigene Art – mit Sex.
    Bonobos haben sieben Mal häufiger Sex als Schimpansen. Und bei den Bonobos kann jeder mit jedem Sex haben: Es gibt heterosexuelle und homosexuell Kontakte, Sex zwischen Individuen unterschiedlichen Alters und sogar manuelle Stimulation zur Befriedung von Streitigkeiten. So bauen die Bonobos Spannungen ab. Sie gelten als die „Hippies“ unter den Primaten. Doch warum verhalten sich Schimpansen aggressiv und Bonobos friedlich? Dirk Steffens begibt sich mit Forschern auf einen tagelangen Fußmarsch in den abgelegenen Dschungel des Kongobeckens, um den Verhaltensunterschieden auf die Spur zu kommen.
    Die einzige geografische Grenze zwischen den Arten ist der reißende Kongofluss. Er ist für die Tiere eine unüberwindliche Barriere, und er hat vermutlich eine entscheidende Rolle gespielt bei der Entwicklung der verschiedenen Verhaltensmuster. Eine Schlüsselrolle kommt wahrscheinlich der dritten Primatenart im Kongobecken zu: den Gorillas. Ihr Verbreitungsgebiet liegt nördlich der Barriere – in der Nachbarschaft der Schimpansen.
    Der mächtige Strom entstand einst durch gewaltige geologische Prozesse, die das gesamte Herz Afrikas veränderten. Der ostafrikanische Grabenbruch ließ zwei völlig unterschiedliche Lebensräume entstehen: Savanne und Regenwald. Will man heute einen Eindruck von diesen Urkräften spüren, muss man einen Vulkan erklimmen, um in den größten Lavasee der Welt zu schauen. Dirk Steffens nimmt die Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise zu einem der aktivsten und gefährlichsten Vulkane der Welt, dem 3500 Meter hohen Vulkan Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo.
    Dieser Blick in das gewaltige Innere der Erde fasziniert selbst einen weit Gereisten. Die geologischen Kräfte, die diesen Vulkan bis heute am Brodeln halten, haben vor einer Million Jahre nicht nur Zentralafrika geteilt, sondern auch den gewaltigen Kongofluss entstehen lassen. Wie eine Schneise durchzieht er seither den Regenwald des Kongobeckens. Fast 4500 Kilometer lang, bis zu 14 Kilometer breit und fast so tief wie der Bodensee, ist er nicht nur eine Barriere für alles Leben im Kongo.
    Zugleich ist er auch lebenspendend für die Menschen, die hier wohnen. Die Fischer des Volkes der Wagenia haben ausgeklügelte Fangmethoden entwickelt und machen sich dabei Stromschnellen zunutze. Der Kongofluss hat das Schicksal der Region geprägt. Die Menschen der Demokratischen Republik Kongo leiden unter Armut und andauernden Konflikten. Mit seinen Bodenschätzen weckt das Land bis heute Begehrlichkeiten. Es begann mit einer grausamen Kolonialherrschaft. Das Fenster für Abenteurer und Geschäftemacher war der mächtige Fluss.
    Er ermöglichte den Eroberern überhaupt erst den Zugang zu dem wilden und verborgenen „Herzen Afrikas“. Die Hippies des Waldes, die Bonobos, sind heute bedroht. Der Mensch nimmt ihnen ihren Lebensraum. Doch es gibt Hoffnung. Im Bonobo-Waisenhaus werden verwaiste Jungtiere aufgepäppelt, um sie später auszuwildern und stabile Populationen aufzubauen. Für Dirk Steffens geht dort ein Traum in Erfüllung: den friedlichen und neugierigen Tieren einmal ganz nah zu kommen. Dabei ist zu spüren: Das Leben in der Kongoregion ist schrecklich und schön zugleich. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.01.2018 ZDF
  • Vietnam: Wer dabei nur an Krieg denkt, liegt völlig falsch. Dirk Steffens zeigt die andere Seite des Landes: unberührte Landschaften, wilde Tiere, und macht dabei erstaunliche Entdeckungen. Vietnam zählt zu den artenreichsten Ländern. Die Forscher entdecken hier ständig neue Tierarten. Obwohl das Land dichter besiedelt ist als Deutschland, gibt es noch viele unerforschte Regionen. Sogar Tiere, die man für längst ausgestorben hielt, finden sich. Besonders auffällig sind die Rotschenkligen Kleideraffen Vietnams. Mit ihrem bunten Haarkleid sehen sie aus, als würden sie rote Strümpfe, schwarze Hosen und graue Jacken tragen.
    Andere Affenarten haben Frisuren wie Punker oder tragen Backenbart. Schopfgibbons sind wahre Meister des Schwinghangelns. Gibbonpaare bleiben meist lebenslang zusammen und singen Duette, die zu den schönsten Gesängen im Tierreich zählen. Der Regenwald Vietnams gehört zu den ältesten unserer Erde – er ist schon rund 50 Millionen Jahre alt. In dieser langen Zeit konnten sich hier unzählige Arten und eigentümliche Anpassungen entwickeln. Da das Klima die gesamte Zeit über recht konstant war, konnte sich die Natur Vietnams über einen sehr langen Zeitraum ungestört entfalten.
    Mit dem Vietnamkrieg änderte sich alles. Durch den Einsatz des Entlaubungsmittels Agent Orange wurden große Teile des ursprünglichen Waldes zerstört. Die Kleideraffen zählen zu den größten Verlierern des Krieges. Sie ernähren sich überwiegend von Blättern. Das massenhafte Entlauben von Wäldern entzog ihnen vielerorts die Lebensgrundlage. Aber ausgerechnet auf einem ehemaligen Militärstützpunkt, auf der Halbinsel bei Da Nang, überlebte eine große Population. Die Forscher waren erstaunt, wie viele Tiere den Krieg überstanden hatten. Und sie finden bis heute immer wieder neue Arten.
    Die dichten Wälder Vietnams verbergen auch jetzt noch manch Unbekanntes. Vietnams Landschaften sind atemberaubend. Die wohl auffälligste ist ein Wahrzeichen des Landes: bizarre Kalksteinformationen. Die Halong-Bucht im Norden besteht aus mehr als 1600 kleinen Inseln. Von großer Faszination ist selbst Vietnams Unterwelt. Das Land ist von Höhlen durchzogen. Allein rund um den Phong-Nha-Ke-Bang-Nationalpark in Zentralvietnam gibt es mehr als 300. 2009 machten Forscher eine außergewöhnliche Entdeckung: die Han-Son-Doong-Höhle. Sie hat nicht nur die größte Höhlenpassage der Welt, sondern auch einen eigenen Dschungel in ihrer Mitte.
    Und noch längst ist die Unterwelt, in die Dirk Steffens vordringt, nicht vollständig erkundet. Doch die Natur ist heute durch Wilderei und Lebensraumverlust erneut bedroht. So werden zum Beispiel die Kragen- oder Mondbären mit ihren weißen Halskrausen für die qualvolle Extraktion der angeblich heilsamen Gallensäure in Bärenfarmen in Käfigen gehalten. In Vietnam besucht Dirk Steffens ein Projekt zum Schutz der Mondbären. Die Forscher kämpfen dafür, die Natur Vietnams, die sich über einen derart langen Zeitraum entwickelt hat, zu bewahren. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.01.2018 ZDF
  • Gibt es noch unberührte Natur? Oder ist gerade „berührte Natur“ voller Reichtümer? Dirk Steffens auf der Spur des Menschen, der die Erde verändert und zum Architekten einer neuen Welt wird. Der Mensch als „Krone der Schöpfung“ hat die Natur nicht nur zerstört, sondern die Evolution auch auf neue Pfade gelenkt. Und er hat sich einen ganz eigenen Lebensraum geschaffen: die moderne Stadt. Doch selbst hier bahnt sich die Natur ihren eigenen Weg. Sri Lanka, ein Paradies für Tiere. Die artenreiche Seenlandschaft ist ein Idyll, das seinesgleichen sucht. Natur pur, könnte man denken. Doch weit gefehlt. Ausgerechnet dieser scheinbar unberührte Ort hat sein Gesicht einer Monokultur zu verdanken, der sich alles Leben auf der Insel unterordnen musste, dem Reis.
    Schon vor mehr als 1000 Jahren errichteten die Herrscher der Insel eine riesige, menschgemachte Stauseenlandschaft. Sie ermöglichten damit eine zweite Reisernte in der regenfreien Zeit. Ihr Land machten sie damit reich und die Bevölkerung glücklich. Ganz nebenbei schufen sie ein Schlaraffenland für viele Tierarten. Doch längst nicht alle Eingriffe des Menschen in die Natur enden so glücklich. Denn der Homo sapiens mit all seinen Fähigkeiten greift in immer größerem Umfang in den Planeten ein.
    Die Bedürfnisse der stetig wachsenden Weltbevölkerung werden immer größer und sind immer schwieriger zu stillen. Faszinierende Satellitenbilder zeugen vom Ausmaß seines Handelns. Hat der Mensch die Kontrolle über „seine Welt“ und die Dimension seiner Veränderungen verloren? Zerstört der Mensch tatsächlich die Erde oder nur seine eigene Lebensgrundlage? Dirk Steffens begibt sich in den Höhlen von Lascaux auf die Spurensuche nach dem Ursprung des menschlichen Erfolgs. Welche Fähigkeiten haben ihn zur „Krone der Schöpfung“, zum Weltenveränderer gemacht? Denn genau diese Fähigkeiten könnten heute einen neuen Weg weisen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.02.2018 ZDF
  • Leben zwischen Eis und karibisch anmutenden Stränden, zwischen Tradition und Fortschritt, zwischen Wüsten aus Beton und unberührter Natur. Dirk Steffens entdeckt ein Land der Gegensätze. Inseln, die monatelang unter Schnee versinken, Sandstrände mit farbenfrohen Korallenriffen, Affen, die auf Rehen reiten, winzige Fische, die riesige Nester bauen, und Vulkane, die Menschen und Affen als Wellness-Oasen dienen: Japan steckt voller Überraschungen. Es gibt mehr als 6500 Inseln, und nur 400 davon sind bewohnt. Sie sind entstanden aus den Urkräften der Vulkane und den gigantischen Plattenbewegungen, die das Land bis heute immer wieder erschüttern.
    Die gewaltigen geologischen Kräfte sind auch dafür verantwortlich, dass 80 Prozent der Fläche Japans nicht bewohnbar sind. Die steilen Berge halten die Menschen davon ab, dort zu siedeln oder Landwirtschaft zu betreiben. Somit ist das Land geteilt in weite, kaum zugängliche, ursprüngliche Naturräume und extrem dicht besiedelte Randgebiete. In Tokio leben so viele Menschen wie in ganz Kanada. Am Feierabend und an den Wochenenden drängt es die Japaner in die Natur.
    Muschelsuche am dicht bevölkerten Stadtstrand oder Angeln in betonierten Zuchtbecken im Schatten von Wolkenkratzern: Die Sehnsucht der Bewohner nach Naturerlebnissen scheint groß. Dirk Steffens macht sich auf eine Entdeckungsreise durch Natur und Großstadtdschungel. Tokio ist der größte Ballungsraum der Erde, und ausgerechnet dort ist die Gefahr am höchsten, eine Naturkatastrophe zu erleben. 1000 Erdbeben werden hier jedes Jahr registriert, Tsunamis können die Stadt treffen, und regelmäßig brauen sich vor der Küste gewaltige Taifune zusammen. Sie sorgen für wolkenbruchartige Regenfälle über der Megacity.
    Hinzu kommt, dass die Wolken, die an nahen Berghängen abregnen, ihr Wasser über mehrere Flussläufe zusätzlich in die Stadt lenken. Doch mit modernster Technik wollen die Japaner der Natur trotzen. Unter Tokio gibt es 60 Kilometer lange Tunnel und 70 Meter hohe kathedralenartige Türme. Die gigantische unterirdische Konstruktion soll die Stadt vor den Wassermassen schützen. Kaum ein Land hat solch gegensätzliche Klimazonen wie Japan. Die nördlichste Insel Hokkaido ist monatelang in Schnee und Eis gefangen.
    Und ausgerechnet hier führt der Glücksbringer der Japaner, der Kranich, seine komplizierten und grazilen Tänze auf. Fast hätten ihn die harschen Bedingungen ausgelöscht. Auch auf der Hauptinsel Honshu erreichen die Schneemengen immer wieder Rekordwerte. In den japanischen Alpen fallen pro Jahr in manchen Gebieten über 30 Meter Schnee. Ganz im Gegensatz zur südlichsten Präfektur des Landes: Okinawa. Dort werden Luft und Wasser das ganze Jahr über nicht kälter als 20 Grad Celsius. Im Meer hat die warme Strömung eine üppige Unterwasserwelt geschaffen.
    Bei einer Tauchexpedition stößt Dirk Steffens auf ungewöhnliche Gebilde, Strukturen im Sand, die an Mandalas erinnern. Es sind die Werke von Kugelfischen. Ein Männchen baut wochenlang unablässig an einem Nest von bis zu zwei Metern Durchmesser – und lässt sich selbst durch Dirk Steffens und das Kamerateam nicht aus dem Konzept bringen. Doch nicht alle Begegnungen zwischen Menschen und Meeresbewohnern sind friedlich. In Japan werden immer noch Delfine brutal gejagt und geschlachtet, um ihr Fleisch als Nahrungsmittel zu verwerten.
    Dirk Steffens spricht mit einem Mann, der viele Jahrzehnte selbst als Delfinfänger gearbeitet hat und sich jetzt für den Schutz der Meeressäuger einsetzt. Die besondere Geografie Japans lässt wenig Raum für Landwirtschaft. Im Süden der Inselwelt wachsen daher unter Wasser immer größere Felder ins Meer hinaus. Dirk Steffens engagiert sich als Erntehelfer in fünf Metern Tiefe. Auf seiner Entdeckungsreise durch Japan, durch eine Region voller Gegensätze, erlebt Dirk Steffens ein Land zwischen Aufbruch und Tradition, mit einer erstaunlichen Naturvielfalt, die ihre Geheimnisse noch längst nicht alle preisgegeben hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.12.2018 ZDF
  • Bizarre Felstürme, hohe Wanderdünen und unzählige Inseln säumen die Ostseeküsten. Das jüngste Meer der Welt ist das Erbe der Eiszeit. Dirk Steffens zeigt, warum das Leben hier ans Limit stößt. Das Wasser der Ostsee wird bis heute auch aus Gletschern gespeist, daher ist es viel salzärmer als etwa das Nordseewasser. Meeresfische, die von der Nordsee aus den jungen Lebensraum erobern, stoßen deshalb schnell an ihre physiologische Belastungsgrenze. Einer der bedeutendsten Einwanderer in die Ostsee ist der Dorsch. In der Ostsee leben die Tiere am Limit.
    Sie sind durchschnittlich kleiner als ihre Verwandten in der Nordsee, der Kabeljau. Die Meerwasserbewohner leben in der Nachbarschaft von Süßwasserfischen. Schließlich liefern Flüsse und Gletscher ständig Süßwasser nach, sodass der Salzgehalt des Ostseewassers gen Norden und Osten abnimmt und im äußersten Norden und Osten fast Süßwasserniveau erreicht. Die Bewohner richten sich jeweils in den passenden Nischen ein. Das Leben in der Tiefe des jungen Meeres ist jedoch in Gefahr: durch Todeszonen, in denen weder Fische noch Pflanzen überleben können.
    Sie erstrecken sich derzeit über insgesamt 70 000 Quadratkilometer, eine Fläche ungefähr so groß wie Dänemark. Sauerstoffmangel verwandelt belebten Meeresboden in Unterwasserwüsten. Nur wenige hartgesottene Bakterien florieren in diesen Gebieten. Sie produzieren zu allem Überdruss auch noch giftigen Schwefelwasserstoff. Die einzige Quelle für sauerstoffreiches Salzwasser ist die Nordsee. Doch die Verbindung zwischen den beiden Meeren ist eng und flach. Nur unter ganz bestimmten, selten auftretenden Bedingungen kann Nordseewasser in die Ostsee schwappen.
    Und nur dann, wenn genügend Nordseewasser die Ostsee erreicht, kann das salzhaltige Wasser weit genug in das Baltische Meer vordringen und die Todeszonen wieder schrumpfen lassen. Die Ostsee hängt sozusagen am Tropf der Nordsee. Ein Phänomen, das den ökologischen Zustand der Ostsee selbst aus dem Weltall sichtbar macht, sind Algenblüten. Das Binnenmeer erhält durch Flüsse aus weiten Teilen Europas Wasser aus einem riesigen Einzugsgebiet.
    Sie bringen reichlich Nährstoffe mit, welche zu den Algenblüten führen. Forscher rund um die Ostsee untersuchen heute, ob Miesmuschel-Farmen helfen können, den Nährstoffgehalt des Ostseewassers zu senken. Dirk Steffens erkundet, wie Erfolg versprechend diese Strategie ist. Das junge Meer stellt auch die Seefahrt vor besondere Herausforderungen. Immer wieder laufen Schiffe in Untiefen auf Grund. Kein Wunder, dass hier einst ein Volk die Vorherrschaft auf See hatte, dessen Schiffe legendär sind: die Wikinger. Seit Anfang Juli 2018 zählt die an einem Ostseearm gelegene ehemalige Wikingersiedlung Haithabu zum Weltkulturerbe.
    Dirk Steffens zeigt, warum die Wikinger ausgerechnet Haithabu zu einer ihrer bedeutendsten Städte ausbauten. Die besonderen Bedingungen, welche Fluch und Segen zugleich sind, spielten dabei eine Schlüsselrolle. Die vielgestaltigen Küsten rund um die Ostsee sind ein Geschenk der Entstehungsgeschichte. Sie bieten Zugvögeln ideale Bedingungen. In den Felswänden der Großen Karlsinsel in Schweden ziehen um die 20 000 Trottellummen-Paare ihre Jungen auf.
    Im zarten Alter von nur wenigen Wochen stürzen sich die Lummen-Küken von der 40 Meter hohen Klippe, obwohl sie noch nicht gut fliegen können. So halsbrecherisch das auch sein mag, es verbessert die Überlebenschancen der Jungen. Das Verhalten der Trottellummen liefert wertvolle Hinweise über den ökologischen Zustand der Ostsee. Dirk Steffens erkundet, mit welchen Methoden Forscher die Jagdzüge der Seevögel studieren und welche Schlüsse sie daraus ziehen. Das jüngste Meer der Welt ist bedroht – es ist aber auch gut erforscht.
    Die Zukunft der Ostsee wird von menschlichem Handeln wie von Ereignissen in der Natur bestimmt. Schließlich braucht es bestimmte Wetterbedingungen, damit die Nordsee das Binnenmeer auffrischt. Ironie der Geschichte: Eine nächste Eiszeit würde in ferner Zukunft die Ostsee wieder unter einem Eispanzer begraben. Die Klimaerwärmung wird ihr voraussichtlich dieses Schicksal ersparen. Dirk Steffens verfolgt die abwechslungsreiche Geschichte der Ostseeregion von ihrer tropischen Vergangenheit über die Gestaltung durch die Eiszeiten und wagt einen Blick in die Zukunft. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.12.2018 ZDF
  • Die Inselwelt Südostasiens ist ein El Dorado für Naturforscher. Schon vor Charles Darwin brachte der Reichtum des Malaiischen Archipels einen anderen Mann auf die Spur der Evolution. Schon bevor Charles Darwin seine Gedanken zur Entstehung der Arten veröffentlichte, führte die überwältigende und vielfältige Natur des Archipels einst einen gewissen Alfred Russel Wallace zur Antwort auf die Frage: Woher kommt die Fülle der Arten? Und daraus entwickelte sich schließlich zwangsläufig die Frage aller Fragen: Woher kommen wir selbst? Auf den über 17 000 Inseln des Malaiischen Archipels scheint die Schöpfung verrücktzuspielen und das Leben geradezu zu explodieren.
    Was für Charles Darwin seine Reise zu den Galapagosinseln war, waren für Alfred Russel Wallace seine Expeditionen durch die südostasiatische Inselwelt. Noch heute ein Abenteuer, waren die Reisen zu Zeiten von Wallace lebensgefährlich. Die unbekannte Tierwelt und Infektionskrankheiten hielten ihn nicht auf. Das Studium ungewöhnlicher Insekten, die sich zum Teil sehr ähnlich sind, ließ in ihm die Überzeugung reifen: Da muss es Übergänge geben, irgendetwas, das eine Entwicklung von einer zur anderen Insektenart triggert.
    Und der Blick in die Gesichter der „Waldmenschen“, der Orang-Utans, ließ ihn womöglich ahnen: Auch der Mensch gehört in eine solche Entwicklungsreihe. Anders als der Gelehrte Darwin war Wallace ein Schulabbrecher, Autodidakt und Abenteurer. Dennoch leistete er einen entscheidenden Beitrag zur Erkenntnis: Unterschiedliche Arten sind das Ergebnis der Evolution.
    Wie konnte ein Mann wie er vor 150 Jahren diese entscheidenden Einblicke gewinnen, das Weltbild seiner Zeit infrage stellen und dennoch in den Annalen der Geschichte verloren gehen? Immerhin erinnern Namen wie „Wallace-Frosch“ oder „Wallace-Linie“ an den begnadeten Beobachter, durch den sich Charles Darwin erst veranlasst sah, seine Erkenntnisse zur Entstehung der Arten zu publizieren. Dirk Steffens folgt den Spuren von Wallace durch die sagenhafte Inselwelt Indonesiens und Malaysias.
    Er begegnet „Waldmenschen“, erklimmt Urwaldriesen und harrt für seine Beobachtungen aus auf einer wackligen Plattform inmitten einer riesigen Höhle. Er erkundet Orte, die wirken, als seien sie Spielplätze der Evolution: mit fliegenden Fröschen, riesigen Echsen und Kängurus in Bäumen. Alfred Russel Wallace halfen die Inseln mit ihren ungewöhnlichen Bewohnern zu Einsichten, die die Welt veränderten. Und bis heute geht von dieser Welt eine besondere Faszination aus. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.12.2018 ZDF
  • Schlangen, Kamele, Diamanten – wer denkt dabei schon an Kanada? Das Land hat mehr zu bieten als nur schöne Landschaften und wilde Bären. Und das, obwohl es hier eisig kalt ist. Sechs Monate Winter bei teilweise bis zu minus 50 Grad Celsius. Dirk Steffens begibt sich in die legendäre kanadische Kälte und entdeckt überraschende Phänomene, die man hier nicht erwartet. Zehntausende Strumpfbandnattern versammeln sich im Frühjahr in Manitoba. Es ist die größte Schlangenansammlung der Welt. Und das Treffen hat nur ein Ziel: Die Schlangen veranstalten eine Sexorgie und haben dabei ein Problem. Es ist gar nicht so einfach, in einem Knäuel an Schlangen den richtigen Partner zu finden.
    Und dass Schlangen überhaupt in einem so kalten Land wie Kanada überleben können, grenzt an ein Wunder. Auch die Wanderung der Karibus zählt zu den größten Naturwundern der Welt. In riesigen Trecks von Tausenden Tieren ziehen sie bis zu 6000 Kilometer, weiter als alle anderen Landlebewesen. Ihre Sommerquartiere sind hoch oben in der Arktis. Dabei wählt jede einzelne Karibuherde ihre ganz speziellen Routen. Dirk Steffens begleitet ein Forscherteam, um die Wanderwege der Karibus genauer zu untersuchen. Kanadas weitläufige Landschaften sind ein Geschenk der Eiszeit. Gigantische Eismassen haben einst das Land geformt.
    Und die Kälte hat die Evolution einer Tierart geprägt, die hier eigentlich fehl am Platz zu sein scheint. Wer glaubt, dass Kamele aus Arabien stammen, liegt völlig falsch. Die Kamele sind einst in Nordamerika entstanden, und ihre Höcker sind eine Antwort auf die eisige Kälte. Das Leben im Frost hat viele erstaunliche Anpassungen hervorgebracht. Doch Kanada erlebt momentan einen dramatischen Wandel. Das Eis schmilzt – und gibt dabei viele Schätze frei. Die Arktis ist reich an Rohstoffen, selbst Diamanten lassen sich hier finden. Doch was bedeutet die Jagd nach den Bodenschätzen der Arktis für die Natur? Ist Kanadas größter Schatz in Gefahr? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.02.2019 ZDF
  • Ein Land der Gegensätze: Zwischen Atlantik und Indischem Ozean entstanden einzigartige Lebensräume, geprägt von den Meeren. Überlebenskünstler erobern sie mit kuriosen Anpassungsstrategien. Dirk Steffens begleitet Forscher zu Erdmännchen. Die komplexe Sozialstruktur sichert ihr Überleben in der Kalahari. Der Reichtum der Meere folgt einem Rhythmus, der das Leben im und über Wasser bestimmt. Für den Artenschutz wagt er eine abenteuerliche Aktion. Glühende Hitze und kaum hohes Gras: Dennoch müssen die Erdmännchen tagsüber aus ihren Bauten zur Nahrungssuche.
    Doch die „Wächter der Wüste“ sind die „Superstars“ der Kalahari. Nicht nur Dirk Steffens ist fasziniert von den putzigen Tieren, sondern auch Wissenschaftler. Seit 25 Jahren studieren Forscherteams die Überlebensstrategien der Erdmännchen. Entscheidend sind Teamwork und Kommunikation. Nur so kommen sie auch in trockenen Perioden an Beute. Wer dabei das Sagen hat und wie sich die Hierarchie herausbildet, ist für die Forscher noch immer eine spannende Frage. In den Savannen Südafrikas tobt ein ganz anderer Kampf ums Überleben.
    Nashörner könnten hier durch Wilderei schon in 20 Jahren verschwunden sein. Dirk Steffens begleitet ein waghalsiges Training. Mit Wildhütern und Spürhunden springt der Moderator am Fallschirm aus einem Flugzeug. Die Hunde werden so für den Einsatz gegen Wilderer in unzugänglichem Gelände trainiert. Ein Schicksal wie das von Thandi, einem der berühmtesten Nashörner Südafrikas, soll Artgenossen erspart bleiben: Thandi wurde 2012 von einem Tierarzt in der Wildnis gefunden. Wilderer hatten dem Weibchen das Horn und einen Teil des Schädels abgehackt.
    Tierärzte konnten Thandi zwar retten, zum Bewahren der südafrikanischen Nashornpopulation braucht es allerdings andere Strategien. Dirk Steffens begleitet ein Nashornschutzprojekt, welches das Überleben der Art sichern soll. Vor der Küste Südafrikas treffen gewaltige Meeresströmungen aufeinander: Die Region ist umspült von den Wassern des Atlantischen und des Indischen Ozeans. Die beiden Meere prägen nicht nur die Küstenregionen, das ganze Land ist im Bann der Strömungen.
    Von der trockenen Kalahari über die nebelverhangenen Tafelberge Kapstadts bis hin zu den weiten Savannen: Das Schicksal der Geschöpfe Südafrikas ist davon bestimmt, welche Strömungen vor seinen Küsten gerade vorherrschen. Der Rhythmus der Meeresströmungen entscheidet über die Zeiten des Überflusses wie des Mangels. Die Meerestiere stellen sich in einem fein abgestimmten Zusammenspiel auf den Wechsel ein. Sie versammeln sich vor der Küste, wenn das jährliche große Fressen naht: Mit einer kalten Strömung ziehen regelmäßig riesige Sardinenschwärme an Südafrikas Küsten entlang.
    Und selbst die Brutzeiten der Tölpel sind auf das Ereignis abgestimmt: Genau zum richtigen Zeitpunkt sind dann auch die Jungen bereit für die Jagd. Im Juni 2018 spürten die Bewohner Kapstadts, wie sehr auch sie vom Wasser und den Niederschlägen abhängen: Sichern normalerweise Stauseen rund um die Metropole die Versorgung, so waren die Seen im Juni 2018 leer, der Wasserverbrauch in der Millionenstadt streng reglementiert. Die Sorge um die Versorgung war so groß, dass manche daran dachten, künftig Eisberge aus der Antarktis zur Süßwasserversorgung – im Sinne des Wortes – heranzuziehen.
    Eine Spezies rund um die Metropole litt kaum unter der Dürre: Paviane. Die dreisten und lernfähigen Affen eroberten unterdessen Häuser und Wohnungen und plünderten mit ausgefeilten Strategien, was die Menschen unbeobachtet ließen. Südafrika ist ein Land, das dank seiner besonderen Lage im Klammergriff zweier gewaltiger Meeresströmungen Überfluss wie Mangel erfährt und eine reiche Tierwelt hervorbrachte, die im Kampf ums Überleben besonders den Menschen zu fürchten hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.02.2019 ZDF
  • Inseln sind den Naturgewalten machtlos ausgeliefert. Umso erstaunlicher ist eine Inselgruppe im Indischen Ozean, die seit Urzeiten verlorene Schätze bewahrt: die Seychellen. Die Seychellen haben Naturwunder der Vergangenheit konserviert und bieten dem Leben immer noch einen Zufluchtsort. Dirk Steffens entdeckt auf den abgeschiedenen Inseln, die berühmt sind für ihre Traumstrände, unerwartete Phänomene. Sie ist eine biologische Sensation: die Seychellenpalme. Ihre Frucht, die Coco de Mer, gleicht einem weiblichen Becken. Der größte Samen im Pflanzenreich erhielt seinen Namen „Meereskokosnuss“ durch ein Missverständnis.
    Er wurde früher an den Küsten der Malediven, Indonesiens und Südafrikas immer wieder angespült, ohne dass jemand seine Herkunft erklären konnte. Die Seefahrer von einst berichteten von schwimmenden Nüssen im Ozean, die an einem riesenhaften Baum auf dem Grunde des Meeres wüchsen. So nahmen die Menschen an, dass es sich um eine Meereskokosnuss handeln müsse. Dabei gibt es die Coco de Mer weltweit nur auf zwei kleinen Inseln der Seychellen. Dort wächst auch eine ganz besondere Pflanze: Sie ist in der Lage, Vögel zu töten.
    Die Samen des Pisonia-Baums sind von zähflüssigem Schleim überzogen und mit kleinen Haken besetzt. Deshalb haften die Samen am Gefieder der Vögel. Die Last für manche Vögel kann so groß werden, dass sie nicht mehr fliegen können. Wenn sich ein Vogel nicht mehr von den Samen befreien kann, verhungert er oder wird leichte Beute für Jäger. Für die Pflanze ein Vorteil: Sie schlägt ihre ersten Wurzeln auf den Kadavern der Vögel. Keine Insel der Seychellen ist so bedeutsam für das Bewahren einer Urzeitwelt wie das Aldabra-Atoll.
    Das mit einem Umfang von 100 Kilometern größte Korallenatoll im Indischen Ozean wird von Forschern oft als lebendes naturhistorisches Museum bezeichnet. In völliger Abgeschiedenheit lebt dort die größte Kolonie von Riesenschildkröten. Die Tiere gehören zu den am längsten lebenden der Welt. Doch wie sind sie dorthin gekommen? Und welche Herausforderungen müssen sie meistern, um auch in Zukunft auf den Seychellen eine sichere Heimat zu finden? Die Seychellen zeigen jenseits von Sonne, Strand und Meer, dass die zahllosen Inseln der Meere für unser Leben eine einzigartige Funktion erfüllen.
    Sie sind die Archen, die durch ihre Abgeschiedenheit längst verloren geglaubte Schätze bewahren können. Nicht nur über, sondern auch unter Wasser. Doch die Reichtümer sind in Gefahr. Dirk Steffens erkundet Korallenriffe, die vom Klimawandel bedroht sind und von Menschenhand gerettet werden müssen. Er begibt sich auf die Spur von Haien, die bis an den Rand der Ausrottung gejagt wurden und jetzt wieder eine Zukunft haben sollen. Dabei entdeckt er die verborgenen Gründe, die es den Inseln ermöglichen, die Vergangenheit zu bewahren und hoffentlich auch die Zukunft zu behüten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.02.2019 ZDF
  • Kamerun wirkt wie Afrika im Kleinen. Die unterschiedlichsten Landschaften und die Vielfalt des Lebens überraschen. Doch auch Konflikte zwischen Mensch und Natur sind allgegenwärtig. Afrika beheimatet die größte Wildnis der Erde. In der Savanne leben Tiere, für die der Kontinent berühmt ist. Wüsten beherrschen weite Teile, und im riesigen Dschungel leben unsere nächsten Verwandten. All das findet sich auch in einem kleinen Land: Kamerun. Dirk Steffens’ Expedition durch „Afrika im Kleinen“ beginnt im dichten Urwald. Entdecker und Kolonialherren haben um diesen Teil Afrikas einen Bogen gemacht – aus gutem Grund.
    Im Dschungel lauern Tropenkrankheiten, gefährliche Tiere und unwegsames Gelände. Dort vorzudringen ist auch für Dirk Steffens und sein Team keine leichte Aufgabe, aber es lohnt sich. Kaum eine Gegend auf unserem Planeten ist noch so ursprünglich. Auf der Suche nach unseren nächsten tierischen Verwandten erlebt Dirk Steffens ein besonderes Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Vor zwölf Jahren schon begegnete er hier dem Silberrücken Makumba, einem Flachlandgorilla. Auf dem Weg durch Kamerun entdeckt Dirk Steffens jedoch nicht nur die schönen Seiten Afrikas.
    Auf dem Kontinent leben nicht nur unzählige Wildtiere, sondern sie werden auch besonders stark bejagt. Der Pangolin ist das einzige Säugetier mit Schuppen. Heute ist es das meist gejagte Säugetier der Welt. Das Fleisch wird gegessen, und die Schuppen werden in Asien als Medizin verkauft. Als Dirk Steffens auf der Straße den Verkauf eines lebendigen Pangolins beobachtet, muss er in das Geschehen eingreifen. Manche Gebiete Kameruns wirken, als seien sie Filmkulissen für Fantasyfilme.
    Kein Wunder, dass hier Legenden und Geschichten überdauern. Manch grausamer Mythos sollte sich sogar bewahrheiten. Eine Legende erzählt von einer Wolke über einem See, die den Menschen den Atem raubt. Am 21. August 1986 stiegen aus dem Nyos-See tödliche Gase auf, 1800 Menschen erstickten. Die Forschenden rätselten Jahre über die Ursache. Heute ist klar, die geologischen Prozesse, die zu dieser Katastrophe geführt haben, sind immer noch im Gange. Je weiter die Fahrt Richtung Norden in Kamerun geht, desto trockener wird es.
    Die Savanne zieht sich durch die Mitte des Landes und beheimatet beispielsweise Giraffen, die es nur hier gibt. Ihr Schutz ist wichtig, doch ihr Lebensraum liegt in Gebieten, in denen auch der Mensch um das Überleben kämpft. Die Bevölkerungsexplosion und die von Krisen geschüttelten Nachbarländer erschweren den Schutz der Tiere. Dirk Steffens nimmt den Zuschauer mit auf einen besonderen Roadtrip durch die Landschaften Kameruns und die Geschichten Afrikas. In Kamerun finden sich alle Klimazonen des gesamten afrikanischen Kontinents, und genau das macht das Land so faszinierend.
    Deutsche TV-Premiere So. 10.11.2019 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mi. 06.11.2019 ZDFmediathek
  • Bei Kuba denken viele an Strände, Zigarren und an die Revolution. Dabei gibt es eine verborgene Welt dahinter. Die Karibik-Insel verblüfft durch ihre atemberaubende Natur. Dirk Steffens entdeckt, was für überraschende Folgen das sozialistische Regime um Fidel Castro für die Natur Kubas hatte. Die Revolution im Jahr 1959 war aber nicht die einzige dramatische Umwälzung, welche die größte Insel der Karibik nachhaltig geprägt hat. Das Schicksal des Kubakrokodils ist auf besondere Weise mit der Revolution verbunden.
    Der Bestand schrumpfte in den 1930er- und 1940er-Jahren bedrohlich, denn Krokodilleder war begehrt. Doch kurz nach der Machtübernahme ließ Fidel Castro eine Zuchteinrichtung für Kubakrokodile errichten, um die Art zu erhalten und wirtschaftlich zu nutzen. Castro war offenbar stolz auf das Kubanische Krokodil. Er verschenkte es an Staatsfreunde wie Erich Honecker. Trotzdem gefiel ihm die Vision, die Zapata-Sümpfe – die Heimat der Krokodile – trockenlegen zu lassen. Heute kämpfen Forscher um den Erhalt der Sumpfwelten, damit die seltene Krokodilart eine Chance zum Überleben hat.
    Kuba ist ständig neuen Umwälzungen ausgesetzt, denn Hurrikans bedrohen das Land immer wieder. Die Insel liegt direkt auf dem Weg der Hurrikans, die sich auf dem Atlantik bilden und Richtung Westen ziehen. Das Wort Hurrikan hat sogar seinen Ursprung in der Sprache der Taíno, einem indigenen Volk, das einst auf Kuba lebte. Doch trotz oder gerade wegen der zerstörerischen Naturgewalt der Tropenstürme hat sich das Leben auf Kuba vielfältig entwickeln können.
    Manche Korallenriffe vor Kubas Küste zählen zu den am besten erhaltenen in der ganzen Karibik. Auch das hat mit der Revolution zu tun. Kubas Wälder sind außergewöhnlich. Die Tier- und Pflanzenwelt ist die artenreichste der gesamten Karibik. Die Hälfte aller Arten gibt es nur hier und nirgendwo sonst. Der Grund hierfür liegt in der bewegten Vergangenheit Kubas und den damit verbundenen Veränderungen. Warum auf der Insel eine „Evolution im Zeitraffer“ stattfinden konnte, zeigt Dirk Steffens anhand der senkrechten Felswände der vielleicht ikonischsten Landschaft von Kuba: den Kegelkarstbergen der Mogotes im Westen der Insel.
    Per Abseilgerät kann man hier verschiedene Kleinst-Lebensräume durchfahren. Eine besondere Kombination aus klimatischen, erdgeschichtlichen und topografischen Faktoren hat nicht nur die seltsamen Karstbuckel entstehen lassen, sondern die Insel auch unterirdisch vollkommen durchlöchert. Dirk Steffens wagt sich in die gefährliche Unterwelt und lüftet das Geheimnis um eine seltene „hot cave“, eine der wenigen „heißen Höhlen“ der Welt.
    In Kubas Unterholz versteckt sich ein Tier, das so selten ist, dass man es schon mehrfach für ausgestorben erklärte. Der Kubanische Schlitzrüssler ist so eigenartig, dass seine Einordnung in die bekannte Tierwelt Biologen seit Jahrzehnten entzweit. Wie es dazu kam, dass sich ausgerechnet hier das einzige Säugetier der Welt mit Giftzahn halten konnte, ist eine unglaublich anmutende Geschichte.
    Die Revolution, die das Gesicht Kubas am tiefgreifendsten veränderte, geschah vor rund 500 Jahren. Die Entdeckung durch Christoph Kolumbus markiert den krassesten Wendepunkt für die Natur und die Bevölkerung. Ganz nebenbei wurde bei diesem folgenreichen Besuch ein Kraut entdeckt, das die Welt verändern würde: Tabak. Doch wie wurde aus einer Wildpflanze eine neue Modedroge Europas, und wie konnte sich Kuba bis heute als Heimatland des besten Tabaks der Welt etablieren? Dirk Steffens geht auf Tuchfühlung mit beißwütigen Krokodilen, schleimigen Nacktschnecken und übel riechenden Würgeschlangen.
    Er taucht ab in den Unterwassernebel der Cenoten, beobachtet Riffkorallen bei ihrer ungewöhnlichen Morgentoilette und steigt hinab in gruselige Höhlen, in denen es vor Krankheitserregern nur so wimmelt. „Faszination Erde: – Kuba – Das Erbe der Revolution“ ist eine Hommage an eine Insel, die lange im Dornröschenschlaf der Isolation schlummerte und deren Naturwunder erst langsam für die Welt greifbar werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.11.2019 ZDFDeutsche Streaming-Premiere So. 10.11.2019 ZDFmediathek

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