Upfronts 2013/​14: Die verlängerten und eingestellten NBC-Serien

Nur fünf Dramen und zwei Comedys kehren im Herbst zurück

Michael Brandes – 13.05.2013, 13:12 Uhr

Upfronts 2013/14: Die verlängerten und eingestellten NBC-Serien – Nur fünf Dramen und zwei Comedys kehren im Herbst zurück – Bild: NBC

Das kriselnde Network NBC konnte auch in der Saison 2012/​13 nicht wesentlich an die Konkurrenten CBS, ABC und FOX heranrücken. Einer Fülle an Flops, insbesondere bei den neuen Serien, standen nur wenige Hits gegenüber. Das mit Abstand erfolgreichste NBC-Format bleibt die Castingshow „The Voice“, die mittlerweile zweimal pro Jahr auf Sendung geht und in der Zuschauergunst am FOX-Konkurrenten „American Idol“ vorbeiziehen konnte.

Sehr trist gestaltet sich dagegen die Situation bei den fiktionalen Programmen. Lediglich fünf Drama- und zwei Comedyserien kehren im Herbst zurück. Einige US-Medien hatten sogar mit weniger Rückkehrern gerechnet.

  • verlängert: „Parks and Recreation“„Grimm“„Law & Order: Special Victims Unit“„Community“„Parenthood“„Revolution“„Chicago Fire“

    Mit zehn neuen Serien war NBC in die Saison gestartet, nur zwei von ihnen erhalten eine zweite Staffel: „Revolution“ hat zwar mittlerweile auch mit einem Quotenrückgang zu kämpfen, ist aber dennoch die erfolgreichste NBC-Serie. Mit der Verlängerung von „Chicago Fire“ ist das Network weiter gut im Geschäft mit Dick Wolf, dessen dienstältestes NBC-Drama „Law & Order: SVU“ ebenfalls im Programm bleibt. Der Märchen-Thriller „Grimm“ hat sich am allgemein zuschauerschwachen Freitagabend etablieren können, während „Parenthood“ auf eine nicht übermäßig große, aber treue Fanbase bauen kann.Abgesehen von „Revolution“ lässt sich unter normalen Umständen keine der verlängerten Serien noch als kommerzieller Erfolg verbuchen, was insbesondere auch für den Comedybereich gilt. „Parks and Recreation“ und „Community“ erreichen lediglich drei bis vier Millionen US-Zuschauer, sind aber für NBC nicht zuletzt aufgrund ihrer Beliebtheit bei den Kritikern ein relevanter Imagefaktor, zumal die Alternativen fehlen. Nachdem der Abschied von den in die Jahre gekommenen Serienhits „The Office“ und „30 Rock“ bereits vor Saisonbeginn eingeleitet wurde, ist „Parks and Recreation“ mittlerweile die einzige NBC-Serie, die noch regelmäßig in den Nominierungslisten der Award-Veranstaltungen auftaucht. Mit „Parks+Rec“-Hauptdarstellerin Amy Poehler, die für NBC in diesem Jahr auch als Moderatorin der ‚Golden Globes‘ überzeugen konnte, sollte es sich das Network in der gegenwärtigen Situation ohnehin nicht verscherzen.

  • Zukunft offen: „Hannibal“


  • „Hannibal“ ist die einzige NBC-Serie, bei der die Entscheidung über eine Fortsetzung noch aussteht. Auf einem für NBC-Verhältnisse problematischen Sendeplatz hat sich das Crime-Drama mit Blick auf die Einschaltquoten recht passabel verkauft, vor allem besser als die Vorgänger.

  • eingestellt: „Smash“„The Office“„30 Rock“„Up All Night“„Whitney“„Deception“„Next Caller“„Animal Practice“„1600 Penn“„The New Normal“„Go On“„Do No Harm“„Guys with Kids“


Der Flop des Jahres ist für NBC vermutlich die zweite Staffel von „Smash“: Bei ihrem Start hatte die als „‚Glee‘ für Erwachsene“ bejubelte Musicalserie noch sehr viel Zuspruch gefunden. Als nun die zweite Staffel auf dem Programm stand, wollte plötzlich niemand mehr einschalten.Im Comedybereich hat NBC kurzen Prozess gemacht. Keine der sechs neuen Serien wurde verlängert – was dem Eingeständnis gleichkommt, bei der Programmplanung die falschen Projekte ins Visier genommen zu haben. Abgesehen von „Go On“, das nach ordentlichem Start stark an Zuspruch verloren hatte, fielen alle Newcomer bei Kritikern und Publikum gleichermaßen durch: „Animal Practice“ und „Guys with Kids“ kamen anspruchslos und altbacken rüber, „1600 Penn“ blieb als Polit-Satire viel zu brav, „The New Normal“ wirkte unausgegoren.Abenteuerlich war der NBC-Versuch, „Up All Night“ mitten in der laufenden Staffel in eine vor Publikum produzierte Sitcom zu verwandeln. Diese Bemühungen blieben den Zuschauern letztlich vorbehalten, da Hauptdarstellerin Christina Applegate irgendwann frustriert das Weite suchte. Trauriger Tiefpunkt: „Next Caller“ gelangte nicht einmal auf den Bildschirm. Nach kreativen Differenzen zwischen NBC und den Produzenten wurden die Dreharbeiten abgebrochen.

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