„Sherlock & Daughter“: Neue Serie mit „Harry Potter“-Star David Thewlis bestellt

Dougray Scott als Gegenspieler an Bord

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 16.02.2024, 14:12 Uhr

David Thewlis in „The Artful Dodger“ (l.) und Dougray Scott in „Crime“ – Bild: Disney+/ITV
David Thewlis in „The Artful Dodger“ (l.) und Dougray Scott in „Crime“

„The Closer“- und „Major Crimes“-Schöpfer James Duff steht hinter einer neuen Geschichte auf Basis der Sherlock Holmes-IP: David Thewlis spielt in „Sherlock & Daughter“ den bekannten Detektiv, der mit einer jungen Frau zusammenarbeitet, die womöglich seine Tochter ist. The CW hat die Bestellung der Serie bestätigt.

Diese mögliche Tochter – die Amerikanerin Amelia – wird von Blu Hunt („New Mutants“, „The Originals“) porträtiert. Daneben wurde auch der Darsteller einer anderen Holmes-Figur bereits gefunden: Dougray Scott („Batwoman“, „Crime“) spielt Moriarty.

Die Serienidee

Die neue Serie reißt Sherlock Holmes (Thewlis) aus seiner comfort zone, denn er kann sein gewohntes Umfeld nicht in die Ermittlungen zu einem mysteriösen, finsteren Fall einbeziehen, ohne akut ihr Leben zu gefährden. Trotzdem muss er nicht alleine ermitteln, denn in der Situation kreuzt Amalia (Hunt) seinen Weg: Die junge Frau ermittelt in der Frage, wer ihre Mutter ermordet hat. Sowohl dieser Fall wie auch die Frage nach ihrem ihr unbekannten Vater weisen Richtung Sherlock Holmes – der nicht ausschließen kann, Amalias Vater zu sein.

Obwohl Vater und Tochter eine sehr unterschiedliche Herkunft haben und auch sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sind, müssen sie zusammenarbeiten. Es gilt, eine mysteriöse, weltweit agierende Verschwörung zu bekämpfen, den Mord an Amalias Mutter aufzuklären und die Antwort auf die Frage zu finden, ob Holmes wirklich der Vater der jungen Frau ist.

Hintergrund

Zunächst einmal das Wichtigste: Die Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle um Sherlock Holmes, die zwischen 1887 und 1927 erstveröffentlicht wurden, sind Anfang letzten Jahres aus dem Copyright gefallen. Jeder kann nun also mit den Figuren und Geschichten machen, was er will, ohne die Erben/​Rechtsnachfolger um Erlaubnis bitten zu müssen.

Nach der jetzigen Serienankündigung bleibt unklar, wann die Serie spielt – also ob sie in der Originalzeit von Holmes vor mehr als 100 Jahren angesiedelt ist, in der Gegenwart oder irgendwo dazwischen. Die Tatsache, dass die Vaterschaftsfrage nicht umgehend geklärt werden kann, spricht zumindest dagegen, dass die Handlung in der Gegenwart spielt.

Eine Frage entsteht auch dadurch, dass die Serie durch The CW angekündigt wurde: Der kleine US-Sender kann eigentlich keine Serienproduktion alleine stemmen (viele seiner neuen Serien sind Ko-Produktionen oder Lizenzierungen mit Kanada): Wo wird die Serie also sonst noch laufen, gibt es andere „große“ Geldgeber? Auffällig ist etwa, dass viele Beteiligte aus dem Vereinigten Königreich kommen.

Zur Produktion

Der Nordire Brendan Foley hat die Idee zur Serie entwickelt. Als Showrunner fungiert James Duff, der mit den Krimis „The Closer“ und „Major Crimes“ große Erfolge im US-Fernsehen feiern konnte. Zuletzt hatte er an „Star Trek: Discovery“ und „Star Trek: Picard“ mitgearbeitet.

Die Hauptrolle als Sherlock Holmes spielt der britische Charakterdarsteller David Thewlis. Der machte sich mit Rollen in der Oscar-nominierten Dickens-Adaption „Klein Dorrit“ (1987) sowie „Nackt“ (1993) einen Namen – für letzteren Film wurde er beim Cannes Film Festival als Bester Darsteller geehrt. Weiter ging es unter anderem mit der Rolle als junger König Einon im Fantasy-Film „Dragonheart“ (1996). Seitdem hat er eine illustre Karriere gehabt, in der der wiederkehrende Part als Remus Lupin in den „Harry Potter“-Filmen der bekannteste sein dürfte. In den letzten zehn Jahren stand er unter anderem in „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, „Wonder Woman“, der dritten Staffel von „Fargo“, „Zack Snyder’s Justice League“, „Landscapers“, „Sandman“ sowie zuletzt in „The Artful Dodger“ vor der Kamera.

Auch der Schotte Dougray Scott arbeitet häufig auf der Insel.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Sherlock Holmes wurde in den letzten Jahren immer mehr zu einer beliebigen Figur, die mit den ursprünglichen - von Arthur Conan Doyle beschriebenen - Wesenszügen nichts mehr gemein hat.

    Bei James Duff wird's auch wieder spannend. Jetzt hat der gute Frauenskeptiker Sherlock also eine Tochter, die eine American Native ist. Das ist so, als hätten meine beiden Lieblingsserien "Sherlock" und "Reservation Dogs" eine intime Cross-Over-Folge gehabt.

    Aber sollen die mal machen. Ich bleibe bei meinen hochgeschätzten Sherlock Holmes Hörspielen.
    • (geb. 1959) am

      Ich höre auch lieber die Sherlock Homes Hörspiele
  • am

    Wie ich James Duff liebe. Bis Ende der 5.Staffel von Major Crimes hat Er super Arbeit geleistet. Ab der 6.Staffel von MC ging nixs mehr. Mit Kritiken von Fans konnte Er nicht umgehen & das sogar die Hauptdarstellerin Mary McDonnell den Kontakt eine Zeitlang zu ihn abgebrochen hatte. Und bei "Star Trek: Picard" & "Star Trek: Discovery" war Er auch nicht lange dabei.
    • (geb. 1991) am

      Ja, ich weiß, dass die Rechte an Sherlock Holmes nach und nach verfallen, aber als Fan der Bücher könnte man erwarten, dass man zumindest dem Charakter der Figuren treu bleibt.

      Holmes hatte nie Interesse an Frauen (mit Ausnahme vielleicht von Irene Adler) oder an einer Familiengründung gezeigt.
      Und da soll plötzlich eine junge Frau auftauchen, bei der er es zumindest für möglich hält, dass er ihr Vater ist?

      weitere Meldungen