Quoten: Weiterhin hohes Informationsbedürfnis bei den Zuschauern

„Tagesschau“, „heute“ und „Brennpunkt“ gefragt

Dennis Braun
Dennis Braun – 21.12.2016, 09:49 Uhr

Die „Tagesschau“, „heute“ und der „Brennpunkt“ hatten am Dienstag die meisten Zuschauer. – Bild: WDR Pressestelle/Fotoredaktion
Die „Tagesschau“, „heute“ und der „Brennpunkt“ hatten am Dienstag die meisten Zuschauer.

Noch immer steht Deutschland unter Schock ob des furchtbaren Terroranschlags auf einen Berliner Weihnachtsmarkt. Sämtliche Sender reagierten am gestrigen Dienstag mit Sondersendungen auf die aktuelle Nachrichtenlage, und die Zuschauer schalteten zahlreich ein, um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Meistgesehene Sendung des Tages war daher die „Tagesschau“, die es allein im Ersten auf 5,32 Millionen Zuschauer und 16,9 Prozent Marktanteil brachte. Der anschließende „Brennpunkt“ kam auf 4,58 Millionen Zuschauer und 14,2 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen wurden überdurchschnittliche 13,4 bzw. 10,2 Prozent erzielt.

Das ZDF setzte bereits ab 19:25 Uhr auf ein „ZDFspezial“, das von insgesamt 4,04 Millionen Menschen (13,3 Prozent) eingeschaltet wurde. Zuvor kamen die „heute“-Nachrichten sogar auf 4,88 Millionen Zuschauer und 18,5 Prozent. „Was nun, Herr de Maizière?“ sahen ab 19:40 Uhr dann wieder 4,28 Millionen Menschen. Zur Primetime setzten die Mainzer mit der Free-TV-Premiere von „Paddington“ auf einen Familienfilm, der 4,19 Millionen Zuschauer (12,8 Prozent) unterhielt. Auch in der Zielgruppe lief es mit 8,9 Prozent recht erfolgreich. Die Sonderausgabe von „Maischberger“ im Ersten, die um 20:45 Uhr startete, kam dagegen nicht an und wurde von nur 3,39 Millionen Zuschauern gesehen, die 10,3 Prozent entsprachen. Weitaus mehr Menschen, genauer gesagt 4,22 Millionen, informierten sich ab 21:45 Uhr noch einmal beim „heute journal“ über den neuesten Erkenntnisstand.

Doch auch generell bilden die Quoten das nach wie vor hohe Informationsbedürfnis der Bevölkerung ab. Das gemeinsame „Morgenmagazin“ von ARD und ZDF beispielsweise lag mit 25 Prozent weit über den Normalwerten, während auch RTL mit Marktanteilen von 18,6 Prozent für „Punkt 12“ und 19,4 Prozent für „RTL aktuell“ viele Zuschauer vor dem Fernseher versammelte. 3,91 Millionen waren es etwa für die Hauptnachrichtensendung der Kölner.

Auffallend auch, dass sich viele jüngere Zuschauer für die Info-Formate interessierten, was beispielsweise Sat.1 zu spüren bekam, wo „Männerherzen … und die ganz, ganz große Liebe“ mit nur 860.000 Zuschauern aus der Zielgruppe und 7,8 Prozent baden ging. Als meistgesehene Sendung bei den 14- bis 49-Jährigen entpuppte sich „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, das auf 1,62 Millionen Zuseher und 17,2 Prozent kam. Zwei Folgen von „Bones – Die Knochenjägerin“ landeten bei RTL mit Werten von 13,1 und 11,4 Prozent im Mittelmaß. Für ProSieben ging es mit einem Fünferpack der „Simpsons“ dagegen Schritt für Schritt von anfangs 9,9 auf letztlich 10,6 Prozent bergauf. Das half auch „Family Guy“ auf die Beine, das diesmal erst um 22:40 Uhr zu sehen war und mit 11,8 Prozent richtig gut lief. 960.000 junge Zuschauer saßen zu diesem Zeitpunkt noch vor dem Fernseher.

Nach weihnachtlicher Stimmung war den meisten TV-Zuschauern am Dienstag augenscheinlich nicht zumute, denn sowohl das Weihnachts-Spezial von „Rosins Restaurants“ als auch das „Sing meinen Song – Weihnachtskonzert“ mussten neue Tiefstwerte hinnehmen. Frank Rosin überzeugte bei kabel eins nur 700.000 Zuseher, in der Zielgruppe kam die Doku-Soap nicht über mickrige 3,2 Prozent hinaus. Doch auch der letzte Auftritt von Xavier Naidoo stieß bei VOX auf kein allzu großes Interesse. Mit insgesamt 1,37 Millionen Zuschauern und soliden 7,2 Prozent in der Zielguppe lief es ein gutes Stück schwächer als in den Vorjahren. Die Doku „Xavier Naidoo – Meine Tauschkonzerte“ bewegte sich im Anschluss mit 7,1 Prozent auf ähnlichem Niveau. Zwischen beiden Sendern platzierte sich um 20:15 Uhr RTL II, wo eine neue Folge von „Zuhause im Glück“ auf ordentliche 6,2 Prozent kam, ehe „Die Fußbahns – Eine schrecklich tierische Familie“ nur noch 5,3 Prozent verzeichnete.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Ich habe gestern Streaming-Dienste genutzt.
    • am via tvforen.de

      Tut mir leid aber ich würde ein Informationsbedürfnis von um die 15% der Zuschauer nicht als "hoch" bezeichnen. Das heißt ja das ca. 85% etwas anderes geschaut haben... wir übrigens auch nach den Hauptnachrichtensendungen. Bitte nicht mißverstehen - es geht mir durchaus nahe was da geschehen ist, aber das Geblubbere von de Maizière und unseren anderen Volkstretern muß ich mir deswegen nicht antun.
      • am via tvforen.de

        Sveta schrieb:
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        > Tut mir leid aber ich würde ein
        > Informationsbedürfnis von um die 15% der
        > Zuschauer nicht als "hoch" bezeichnen. Das heißt
        > ja das ca. 85% etwas anderes geschaut haben... wir
        > übrigens auch nach den Hauptnachrichtensendungen.
        > Bitte nicht mißverstehen - es geht mir durchaus
        > nahe was da geschehen ist, aber das Geblubbere von
        > de Maizière und unseren anderen Volkstretern muß
        > ich mir deswegen nicht antun.

        Geht mir auch so.
        Nachdenker
      • am via tvforen.de

        Vielleicht meint die Überschrift ja in Anspielung auf das postfaktische Zeitalter gerade das. Also nicht "Bedürfnis" im Sinne, dass die Zuschauer Informationen nachfragen, sondern tatsächlich ein Informationsdefizit haben. Oder sehe ich das anders?
      • am via tvforen.de

        Vielleicht meint die Überschrift ja in Anspielung auf das postfaktische Zeitalter gerade das. Also nicht "Bedürfnis" im Sinne, dass die Zuschauer Informationen nachfragen, sondern tatsächlich ein Informationsdefizit haben. Oder sehe ich das anders?

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