„Das Quadrell“: (v. l.) Olaf Scholz (SPD), Pinar Atalay, Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Friedrich Merz (CDU), Günther Jauch und Alice Weidel (AfD)
Bild: RTL/Joerg Carstensen
Mit dem ersten „TV-Quadrell“ in der Geschichte stellten sich die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Robert Habeck, Friedrich Merz und Alice Weidel am gestrigen Sonntagabend bei RTL und ntv den Fragen von Pinar Atalay und Günther Jauch. Das Interesse war groß: Insgesamt sahen 7,55 Millionen Menschen bei RTL zu, womit man sich zugleich den Tagessieg sicherte. Der Marktanteil betrug tolle 25,2 Prozent, während in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen mit 3,30 Millionen sogar noch wesentlich stärkere 44,7 Prozent zu Buche standen. Damit lief es hier auch besser als für das Duell Scholz gegen Merz, das beim Gesamtpublikum dank Ausstrahlung bei ARD und ZDF jedoch sogar über zwölf Millionen Zuschauer angezogen hatte.
Weitere 710.000 Zuseher kamen nun für den Vierkampf noch durch ntv dazu, sodass also mehr als acht Millionen dabei waren. Die Vorberichterstattung inklusive Kreuzverhören mit Gregor Gysi, Sahra Wagenknecht und Christian Lindner hatte es bei RTL ab 19:00 Uhr bereits auf 2,23 Millionen und 15,5 Prozent in der Zielgruppe gebracht, die Diskussion „Wer war am besten?“ hielt um 22:15 Uhr noch 3,36 Millionen (MA bei den Jüngeren: 34,1 Prozent) bei der Stange.
Doch auch für die Öffentlich-Rechtlichen lief es erfolgreich: Der „Tatort“ musste sich im Ersten angesichts 7,40 Millionen Gesamtzuschauern (23,8 Prozent) nur knapp geschlagen geben, bei den 14- bis 49-Jährigen reichte es mit 1,13 Millionen immerhin zu 14,9 Prozent. „Caren Miosga“ tat sich nachfolgend jedoch schwerer und fiel auf 2,80 Millionen (11,3 Prozent) zurück. Im ZDF punktete zunächst „Frühling“ mit 4,71 Millionen und 15,2 Prozent, in der Zielgruppe kam man jedoch nicht über 4,1 Prozent hinaus. Das „heute journal“ informierte im Anschluss 3,51 Millionen (12,9 Prozent).
Keine Chance hatten hingegen die übrigen Privatsender: „Mission: Impossible – Fallout“ blieb auf ProSieben bei den Werberelevanten bei miesen 4,8 Prozent hängen, ehe die Wiederholung des kurzfristig bereits am Mittwoch gezeigten Films „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins“ auf bessere 8,6 Prozent zulegte. Schwestersender Sat.1 verzeichnete mit den gut abgehangenen Streifen „Forrest Gump“ und „Der Soldat James Ryan“ derweil überschaubare 5,9 und 6,0 Prozent.
VOX hatte sich überraschend dazu entschieden, den Staffelauftakt von „Grill den Henssler“ gegen das „Quadrell“ zu programmieren und wurde für diese Entscheidung mit dürftigen 4,1 Prozent in der Zielgruppe abgestraft. Da ist ein nur ein kleiner Trost, dass insgesamt recht ordentliche 1,05 Millionen Menschen zusahen. Kabel Eins und RTL Zwei erging es noch schlechter: Bei erstgenanntem Sender waren für die „Trucker Babes“ nur 3,4 Prozent drin, während die x-te Ausstrahlung von „Dirty Dancing“ bei RTL Zwei sogar gerade mal 2,6 Prozent generierte.
TV Wunschliste schrieb: -------------------------------------------------------
> Keine Chance hatten hingegen die übrigen > Privatsender: "Mission: Impossible - Fallout" > blieb auf ProSieben bei den Werberelevanten bei > miesen 4,8 Prozent hängen, ehe die Wiederholung > des kurzfristig bereits am Mittwoch gezeigten > Films "Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil > Eins" auf bessere 8,6 Prozent zulegte.
Da fragt man sich ja auch, was soll der Quatsch? Hätte die Free-TV-Premiere gerne gesehen, aber an dem folgenden Freitag, als sie wiederholt werden sollte, kam dann die Wiederholung von Fallout.
herlipp (geb. 1937) am
Egal, ob NTV (=RTL), die sogenannten ÖRRs und andere - alle haben eins gemeinsam: Vorführen von unliebsamen Politikern, Bevorzugung mediengesteuerter Kommentatoren und Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Das haben nun selbst die USA festgestellt, sehr zum Ärger der Verantwortlichen. In der Moderation glänzen Leute wie Miosga, Atalay und viele Andere mit Fragen an unliebsame Politiker bis in deren intimsten Privatsphäre, obwohl es doch um die Darstellung parteipolitischer Ziele gehen sollte. Das Thema Gaza / Palästina wird total ausgeklammert, keine Frage über die Einstellung der eingeladener Politiker wurde hierzu jemals formuliert. Das Thema keine Waffenlieferung in Kriegsgebiete - eine fest verankerte Klausel in der deutschen Außenpolitik seit Helmut Schmidt, ist offenbar völlig bedeutungslos. Jeder, der sich mit der Rede- und Meinungsfreiheit in Deutschland beschäftigt, weiß, wie eingeschränkt die Verwendung von Begriffen ist, die an die Zeiten von vor 1945 erinnern könnten, das geht bis zur Speisekarte! Vielleicht sollte Frau Fäser mal ein Lexikon auflegen, was man alles nicht sagen darf, das würde unseren Wortschatz allerdings um 30% reduzieren und zahlreiche Prozesse verhindern. Die Wahl am Sonntag wird an allem nicht viel ändern, aber eins ist sicher: Wir werden uns noch wundern! herlipp
Torsten S am
Da wollte RTL mal ganz seriös daher kommen und das gelang auch, bis zu einen Momant bei „Wer war am besten?“. Mit nur einen Moment kann man eine ganze Seriösität über den Haufen werfen. Kommt bei einer Zwischensechaltung doch mal wieder ein Reality-"Star" drin vor. Als wenn RTL doch immer noch mal einen dieser Idioten zeigen muss. Julian F. M. Stöckel! Man fragt sich unweigerlich, ob RTL das eigentlich extra macht? Ohje.