Quoten: „Aktenzeichen“-Special siegt ungefährdet, „Brecht“ erleidet Schiffbruch

Erfolgreiche „Grey’s Anatomy“-Rückkehr, aber Mario Barth stärker

Dennis Braun
Dennis Braun – 28.03.2019, 09:22 Uhr

Rudi Cerne präsentiert das „XY“-Spezial „Vorsicht, Betrug!“ – Bild: ZDF/Thomas R. Schumann
Rudi Cerne präsentiert das „XY“-Spezial „Vorsicht, Betrug!“

Am gestrigen Mittwochabend zeigte das ZDF mit „Vorsicht, Betrug!“ mal wieder eine Spezialausgabe von „Aktenzeichen XY …ungelöst“, die letzte mit Off-Sprecher Michael Brennicke (fernsehserien.de berichtete). Und die Quoten können sich wie gehabt sehen lassen: 5,64 Millionen Zuschauer bescherten den Mainzern den eindeutigen Tagessieg beim Gesamtpublikum und starke 18,2 Prozent. Aus der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kamen 1,19 Millionen, hier musste man sich mit weit überdurchschnittlichen 12,1 Prozent nur RTL geschlagen geben. Auch das „heute journal“ war nachfolgend angesichts 4,37 Millionen Zuschauer (16,0 Prozent) noch sehr gefragt, erst beim „auslandsjournal“ ging es deutlicher nach unten (2,59 Millionen).

Das Erste hatte dagegen überhaupt nichts zu melden. Mit der zweiteiligen Filmbiografie „Brecht“ über den Dramatiker Bertolt Brecht, die zudem bereits am vergangenen Freitag bei arte lief, konnten nur 2,11 Millionen und später 1,63 Millionen Zuseher erreicht werden. Die Marktanteile betrugen sehr schwache 6,8 und 7,3 Prozent und fielen auch bei den Jüngeren mit 3,9 und 4,4 Prozent haarsträubend aus. Die thematisch anknüpfende Dokumentation „Brecht und das Berliner Ensemble – Erinnerungen an einen Traum“ ging nach den „Tagesthemen“ dann komplett unter und kam nicht über insgesamt 450.000 Zuschauer und katastrophale 4,6 Prozent hinaus.

Zielgruppensieger wurde indes RTL, und zwar gleich doppelt. Nachdem „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ am Vorabend mit 1,55 Millionen Zuschauern bereits starke 19,4 Prozent verbucht hatte, war auch „Mario Barth deckt auf!“ zur Primetime erfolgreich. Trotz aller Kritik am reißerischen Format in den letzten Wochen wurde die neueste Ausgabe von 1,54 Millionen Werberelevanten gesehen, die sehr guten 16,0 Prozent entsprachen. „stern TV“ rundete nachfolgend den erfolgreichen Abend ab und steigerte sich sogar noch auf stolze 17,6 Prozent.

Auf ProSieben fiel indes der Startschuss zur 15. Staffel von „Grey’s Anatomy“. Da „Seattle Firefighters – Die jungen Helden“ erst nächste Woche zurückkehrt, zeigte man ausnahmsweise zwei neue Folgen und wurde für diese Entscheidung belohnt. 1,09 Millionen und danach 1,16 Millionen Zielgruppen-Zuschauer hatten eingeschaltet, damit wurden zufriedenstellende 11,2 und 12,2 Prozent generiert. Um 22:15 Uhr feierte schließlich auch „Lucifer“ mit der dritten Staffel sein Comeback, allerdings gingen die Marktanteile auf 8,6 und 8,7 Prozent zurück – in der Vergangenheit hatte es aber auch schon deutlich schlechter ausgesehen.

Sat.1 wurde hingegen für eine Wiederholung der Rankingshow „Die unglaublichsten Gänsehautmomente“ abgestraft. Nur 520.000 Zuschauer waren dabei, damit kam man nicht über 5,8 Prozent hinaus. Aus dem miesen Vorlauf machte „Akte Spezial“ noch das Beste und steigerte sich auf 7,7 Prozent. In beiden Fällen musste man sich jedoch sogar Schwestersender kabel eins geschlagen geben, wo zunächst „Zwei sind nicht zu bremsen“ auf gute 6,1 Prozent kam. „Die Terence Hill Story“ schwang sich zu später Stunde gar zu fantastischen 11,2 Prozent auf.

Mit diesen Werten zeigte man auch den übrigen kleineren Privatsendern die Rücklichter. Bei VOX hielt sich „New Amsterdam“ zwar stabil, aber eben auf sehr durchwachsenem Niveau. Auch in dieser Woche reichte es nur zu dürftigen 5,1 und 5,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. RTL II verzeichnete lediglich mit den „Teenie-Müttern“ um 20:15 Uhr halbwegs ordentliche Quoten und holte 5,2 Prozent. Für „Hurra – Unser neues Baby ist da!“ und „Lecker Schmecker Wollny“ ging es im weiteren Verlauf auf ernüchternde 4,4 und 3,3 Prozent nach unten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Die Quote wird pro Minute ermittelt und dann der Durchschnitt gebildet, also vorzeitiges Abschalten senkt die Quote.
    • am via tvforen.de

      ah, okay, wieder was gelernt ...
  • am via tvforen.de

    Mich wundert an diesen Quoten immer, dass man als Zuschauer im Vorfeld ja gar nicht wissen kann, wie gut oder schlecht etwas ist.

    Die Brecht-Biographie fand ich aber wirklich schlecht. Ein Zusammengestopsel von Spielszenen, Dokumaterial und Zeitzeugeninterviews, die selbst schon äußerst antiquiert wirkten - ohne roten Faden, wenngleich die Hauptdarsteller eigentlich gut besetzt waren. Allerdings schätze ich Brecht als Schriftsteller auch nicht besonders, vielleicht war ich daher auch voreingenommen.
    • am via tvforen.de

      "Brecht" wundert mich gar nicht. Unabhängig von der Qualität war das Ausstrahlungskonzept idiotisch.

      Zuerst lief der Film in ausgewählten Kinos Deutschland. Soweit ich weiß war Breloer sogar in einigen Kinos persönlich anwesend. Anschließend lief er im Fernsehen auf Arte und danach erst in der ARD.

      Wie sollen da noch vernünftige Quoten entstehen?
    • am via tvforen.de

      Kate schrieb:
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      > Zuerst lief der Film in ausgewählten Kinos
      > Deutschland. Soweit ich weiß war Breloer sogar in
      > einigen Kinos persönlich anwesend. Anschließend
      > lief er im Fernsehen auf Arte und danach erst in
      > der ARD.
      >
      > Wie sollen da noch vernünftige Quoten entstehen?

      Soviele Zuschauer können die Programmkinos doch rein "technisch" gar nicht "abziehen"?

      (Wobei: Wenn's dem Kinopublikum schon nicht gefallen hat, und diese Leute das fleißig weitererzählen, dann... ;-) )
  • (geb. 1979) am

    Wer schaut sich bitte diesen Blödmann von Mario Barth an? Naja. Mindestens 1,5 Mio. Aber diese schauen sich höchstwahrscheinlich auch Sendungen, wie Bachelor, Dschungelcamp, Topmodel und sonstiges Vollpfosten- und Hartz4-TV an. Ich würde mir also an seiner Stelle nichts einbilden 

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