„Chicago Med“, „Chicago Fire“ und „Chicago P.D.“ bilden das Franchise „One Chicago“
Bild: NBC
Im Konzert der US-Networks und ihrer gerade angekündigten Pläne für ihr Herbstprogramm lehnt sich NBC am weitesten aus dem Fenster: Der Sender hat für einige seiner fiktionalen Serien bereits feste Startdaten verkündet – anders als die Marktbegleiter, die Startdaten ab spätem Oktober anvisieren, aber einstweilen die Wochen bis dahin mit Realityformaten füllen (fernsehserien.de berichtete).
Auch NBC startet zunächst mit Reality-Formaten in den Herbst. Als erste fiktionale Serie soll dann am 22. Oktober „Superstore“ zurück ins Programm kommen. Mitte November tritt NBC dann auf breiter Front an – in der Woche nach der US-Präsidentschaftswahl (3. November 2020).
Bei den Daten sollte man wirtschaftliche Hintergründe im Kopf behalten. Die US-Networks sind nun einmal werbefinanziert. Sieht man mal von Freizeitveranstaltungen und alltäglichen Gebrauchsgegenständen ab, ist hier die Vorweihnachtszeit eine der wichtigsten Einnahmequellen. Dort wollen die Sender ihren Werbekunden durch die Ausstrahlung der attraktivsten Programme die meisten Zuschaueraugen zur Verfügung stellen. In den USA beginnt das Weihnachtsgeschäft traditionell am Freitag nach Thanksgiving – der Feiertag ist dieses Jahr am Donnerstag, 26. November.
Durch Corona sind die Einnahmen der werbefinanzierten US-Sender in diesem Jahr ohnehin stark gebeutelt. Branchenbeobachter haben aber prognostiziert, dass sie – im weltweiten Vergleich – mit einem blauen Auge davonkommen werden: Die Präsidentschaftswahl im November sorgt nämlich für gewaltige Werbeausgaben durch die Politik, die die Schwäche der Wirtschaft zwar nicht ganz auffangen kann, aber doch weitgehend (Rückkgang der TV-Werbung um ca 5 Prozent in den USA gegenüber 15+ Prozent im Rest der westlichen Welt).