Amanda-Knox-Justizskandal mit Grace Van Patten („Tell Me Lies“) findet Starttermin bei Disney+

Disney greift mit der Miniserie „The Twisted Tale of Amanda Knox“ noch einmal den spektakulären Fall der Amanda Knox auf, die 16 Jahre lang gegen ihre Verurteilung wegen Mordes an ihrer einstigen Mitbewohnerin vor Gericht ankämpfte und schließlich freigesprochen wurde. Mit Grace Van Patten („Tell Me Lies“, „Nine Perfect Strangers“) in der Hauptrolle feiert die achtteilige britische Produktion am 20. August auf Disney+ in Großbritannien und auch hierzulande Premiere, in den USA wird sie auf Hulu zu sehen sein. Zum Auftakt gibt es die ersten beiden Episoden am Stück, gefolgt von je einer weiteren immer mittwochs.

In weiteren Hauptrollen sind Sharon Horgan, John Hoogenakker, Francesco Acquaroli, Giuseppe De Domenico und Roberta Mattei zu sehen. Ursprünglich war Margaret Qualley („Maid“) für die Rolle der Knox vorgesehen, wurde zwischenzeitlich wegen Terminüberschneidungen mit anderen Verpflichtungen aber durch Van Patten ersetzt.

„The Twisted Tale of Amanda Knox“ stammt von K.J. Steinberg („This Is Us“). Als weitere Produzenten sind Monica Lewinsky und Amanda Knox selbst unter dem Dach von 20th Television beteiligt. Die Regie führte Michael Uppendahl.

Der Fall der Amanda Knox wurde jahrelang, vor allem medial in den britischen Bolevard-Blättern, ausgeschlachtet. Die tragische Geschichte beginnt im Jahr 2007, als die US-Amerikanerin während eines Auslandsstudiums in Norditalien ihre britische Mitbewohnerin Meredith Kercher kennenlernt. Als diese in ihrer gemeinsamen Wohnung brutal ermordet wird, gerät Knox gemeinsam mit ihrem damaligen Freund rasch ins Visier der italienischen Ermittlungsbehörden. Knox beteuert stets ihre Unschuld. Schließlich wird sie im Dezember 2009 als Mittäterin vor einem Geschworenengericht in einem Indizienprozess des Mordes schuldig gesprochen und zu 26 Jahren Haft in einem italienischen Gefängnis verurteilt.

Zwei Jahre später wurde das Urteil vor einem Berufungsschwurgericht wieder aufgehoben und sprach Knox frei. Doch das Urteil währte nicht lange, denn nur zwei Jahre später wurde der Freispruch vor Gericht wieder zurückgenommen und ihr erneut der Prozess gemacht. Knox, die kurz nach ihrer Freilassung in die USA zurückkehrte, wurde schließlich im März 2015 durch das Oberste Gericht in letzter Instanz von der Anklage wegen Mordes freigesprochen – das Gericht verwies ausdrücklich darauf, dass die vorliegenden Beweise in dem Fall Knox’ Unschuld unumstößlich belegten, und rügte die Ermittlungsbehörden für ihre schlampige Arbeit.

Allerdings blieben in Teilen der Öffentlichkeit vor allem die anfänglichen, wertenden Zeitungsberichte aus Großbritannien im Gedächtnis, die die Amerikanerin Knox als eiskalte, emotionslose und brutale Mörderin dargestellt hatten.