1987-2014 (unvollständige alphabetische Liste), Seite 5

  • Wieland Backes mit seinen Gästen: Prof. Jochen Jordan, Prof. Dr. Christian Gerloff, Ulrike Menke, Cordula und Mandy Henke, Peer Augustinski, Peter Huth (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 27.06.2008 SWR Fernsehen
  • Deutsche TV-Premiere Fr. 08.09.2006 Südwest Fernsehen
  • Wieland Backes mit seinen Gästen: Michaela May, Barbara Dittrich, Frank Matthée, Werner Bonfig, Rainer Stephan, Charlotte Karlinder, Bettina Köbschall (Bar) (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.05.2007 SWR Fernsehen
  • Wieland Backes mit seinen Gästen: Alexander Wussow, Prof. Hans Förstl, Helga Rohra, Irmgard Karg, Arno Geiger, Gottlob Schober, Margit Hespeler (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.02.2011 SWR Fernsehen
  • Ob eine krumme Nase, abstehende Ohren, ein herausragender Humor oder schlichtweg der Name – jeder hat eine Einzigartigkeit, ein Markenzeichen. Doch während die einen darunter leiden und versuchen, ihre Besonderheit zu vertuschen, arbeiten andere sie bewusst heraus. Sie lieben und leben sie, genießen den spielerischen Umgang damit und sehen gerade in ihrer Einmaligkeit den Schlüssel zum Erfolg. Experten sagen, gerade in schwierigen Zeiten sei es wichtig, das eigene Profil zu schärfen. „Selbstmarketing“ ist mittlerweile ein inflationär gebrauchter Begriff.
    Coachs, die uns zeigen, wie wir uns zur Marke machen und unsere Persönlichkeit erkennen und geplant entwickeln können, haben Hochkonjunktur. Doch brauchen wir das wirklich? Wie wichtig ist es in der heutigen Zeit, das eigene Profil zu schärfen? Ist das nicht ein wenig oberflächlich? Oder sind Markenzeichen, zu denen wir selbstbewusst stehen, letztendlich etwas, was uns privat und beruflich glücklicher macht? Der Entertainer Jürgen von der Lippe kann dem Selbstmarketing wenig abgewinnen.
    Die Persönlichkeit eines Menschen entsteht seiner Meinung nach nur durch eine unverstellte Natürlichkeit. „Echte Stars“, so der Comedian, „sind heutzutage dünner gesät. Die Castingshows produzieren lediglich massenkompatible Medienprodukte ohne Ecken und Kanten, die wie Sternschnuppen schon nach kurzer Zeit wieder verglühen“. Der Coach und Management-Trainer Jon Christoph Berndt trainiert andere Menschen darin, sich zu einer unverwechselbaren Marke zu machen.
    Er verfährt nach dem Motto „Die stärkste Marke sind sie selbst“ und coacht seine Kunden darin, aus der Menge herauszuragen und sich selbst so unverwechselbar zu machen wie eine Nivea-Dose. Schwester M. Ursula hält den Selbstdarstellungswahn der Menschen für reinen Egoismus. Die studierte Pharmazeutin stand bis vor wenigen Jahren noch in ihrer heimischen Apotheke, doch die Suche nach ihrem wahren Selbst ließ sie nicht los. In einem Dominikanerorden hat die 35-Jährige nun einen Ort gefunden, an dem sie sich und ihr Leben in den Dienst einer größeren Sache stellt.
    Erst jetzt erfährt sie tiefe Zufriedenheit: „Wenn ich mich selbst gefunden habe, dann brauche ich auch nichts mehr aus mir zu machen.“ Matthias Filbinger stand als einziger Sohn des früheren Ministerpräsidenten Hans Filbinger von klein auf im Schatten des Vaters. Ob in der Schule oder im Beruf, für alle war er „der Sohn vom Filbinger“. „Filbinger war ein Name, der überall Reaktionen hervorrief – und das trägt man lebenslänglich in sich“.
    Erst mit seinem Parteiaustritt aus der CDU fühlte der 54-Jährige weniger Druck: „Jetzt bin ich richtig frei!“ Ein Vorbild hätte sich dagegen Sofia Plich manchmal gewünscht. Als Contergan-Opfer kam sie ohne Arme auf die Welt und wurde von ihrer Mutter ins Heim Seite 3 von 3 abgeschoben. Obwohl sie in dem Bewusstsein aufgewachsen ist, dass Ihre Behinderung ein Makel ist, hat die 48-jährige ihr Selbstbewusstsein nie verloren.
    Im Gegenteil. Sofia Plich macht aus ihrer körperlichen Einzigartigkeit sogar eine Stärke und konfrontiert ihre Mitmenschen mit ihrer Andersartigkeit: Im Akt-Kalender des Regisseurs Niko von Glasow war sie das Pin-up Model des Monats Juni. Auch Valencia Vintage fällt auf: Botox und zahlreiche Schönheits-OP’s haben aus Florian Stöhr auch äußerlich eine Frau gemacht. Schon im Kindergarten fühlte er sich anders, heute sieht er sich als einzigartige Marke. Je künstlicher umso schöner ist ihre Devise, die ihr noch mehr Medienpräsenz verschafft.
    Für den roten Teppich würde sie alles tun. „Ich kann eigentlich gar nichts, außer gut ausschauen und Geld ausgeben“. Früher hat der Punk Matthias-Isecke-Vogelsang als Außenseiter unter dem Anders-Sein gelitten, heute ist er damit Schulleiter. Seinen Schülern will er Vor-bild sein, mehr darüber nachzudenken, wer sie selber sind und was sie wollen. Nur so lernen sie, sich selbst zu lieben und ihre Einzigartigkeit zu entdecken. „Punk-Sein gibt Selbstbewusstsein und macht stark, weil man gegen Wider-stände angeht.“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 17.12.2010 SWR Fernsehen
  • Während sich früher der Sohn hilfesuchend an Mamas Schulter gekuschelt hat, ist er heute bockig, rebellisch und verschlossen. Fragen werden ignoriert und Türen zugeknallt. Will man Näheres über die Freunde und Hobbys erfahren, ist das Facebook-Profil aufschlussreicher als die Nachfrage. Dieses ohnmächtige Gefühl der Eltern prägt häufig die Phase der Pubertät. Pubertierende Kinder werden zu unbekannten Wesen. Doch auch später, manchmal erst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter, kann die Eltern-Kind-Beziehung reißen. Ob durch einen neuen Ehegatten oder eine Erbschaft: Neue Charakterzüge vom eigenen Kind können sich zeigen, die man vorher nicht für möglich gehalten hat. In der Talkshow „Nachtcafé“ unterhält sich Wieland Backes mit seinen Gästen über das Thema „ Ich versteh’ mein Kind nicht mehr!“. Dabei berichten ganz unterschiedliche Menschen von ihren Erfahrungen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 01.08.2014 SWR Fernsehen
  • Wieland Backes mit seinen Gästen: Heidi Rohde, Tessa Korber, Christel + Rupert Neudeck, Helmut Richard Brox, Wolfgang Beismann, Ursula Nuber, Kathrin Waligura (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 07.12.2012 SWR Fernsehen
  • Wieland Backes mit seinen Gästen: Prof. Dr. Hartmut Rosa, Eva Habermann, Dr. Kathrin Fuchss Portela, Paul Buchholz, Dr. Markus Götz Junginger, Sabine Kötting, Achill Moser, Dr. Markus Studer (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 27.05.2011 SWR Fernsehen
  • Die Beziehung läuft prima, der Job ist sicher, die Versicherungen sind abge-schlossen – es kann schon sehr entlastend sein, wenn alles wunderbar geregelt ist. Doch reicht das? Denn bei aller Sicherheit, die ein so vernünftiges Leben bietet, es hat auch schnell den Beigeschmack von einem Leben mit angezogener Handbremse: Vernünftige Menschen denken erst, bevor sie handeln, sie reflektieren und wägen ab, bevor sie Entscheidungen treffen. Sie arbeiten auf Ziele hin und widerstehen oft Verlockungen. „Viel zu öde!“, konstatieren Menschen, die sich dagegen Abenteuer und Ausbrüche aus dem Alltag erlauben.
    Einfach mal unvernünftig und spontan sein, Träume verfolgen, Sehnsüchten nachgeben, die Verantwortung Verantwortung sein lassen – viele Experten raten sogar dazu, um langfristig glücklich zu sein. Ist es unvernünftig, immer vernünftig zu sein? Warum hat die Vernunft ein so schlechtes Image? Können wir uns in diesen Zeiten überhaupt erlauben, Sicherheit und Kontrolle aufzugeben? Und wie gelingt es uns dennoch, dem Leben lässig und mutig zu begegnen? Für den Schauspieler Axel Prahl ist die Unvernunft in seinem Leben das Salz in der Suppe.
    In jungen Jahren brach er erst die Schule, später Ausbildung und Studium ab; er trinkt, raucht und feiert gerne – und kalkuliert gewiss nicht den nächsten Karriereschritt. Dieses Lebensprinzip macht ihn nicht nur glücklich, sondern offensichtlich auch erfolgreich. So lautet sein Lebensmotto: „Ich weiß nicht, was für morgen bleibt, ich weiß nur mehr als gestern!“ Für Peter Glowka wäre das der Albtraum.
    Der Berater plant sein Berufs- und Privatleben im Detail, setzt sich regelmäßig Ziele und überlässt nichts dem Zufall. Davon verspricht er sich nicht nur größtmögliche Sicherheit, sondern auch ein erfülltes Leben. Für ihn steht fest: „Glück und Erfüllung ist ein Zustand, für den wir selbst verantwortlich sind und an dem wir täglich arbeiten können.“ Louise Jacobs entstammt einer der reichsten Familien Deutschlands – dem berühmten Kaffeeimperium Jacobs. Mit dieser Herkunft durfte sie sich keine Ausreißer erlauben, doch früh wurde klar: Dieses Mädchen funktioniert nicht wie erwartet.
    Unter diesem Druck begann eine jahrelange Leidensgeschichte und Sehnsucht nach Freiheit. Erst in der Psychiatrie gelang es ihr, sich zu befreien und zu begreifen, dass sie es nicht anderen überlassen darf, über sie zu entscheiden. Auch Julia Normandeau war nicht das brave Mädchen, welches sich ihre Eltern von ihr erhofften. Gerade mal volljährig flüchtete sie in eine Hippiekommune in London, später lebte sie ein exzessives Partyleben voller Drogen in Malibu – ihre Tochter, die sie in dieser Zeit gebar, mittendrin.
    Doch auch nach 40-jähriger Drogensucht kommt sie zu dem Ergebnis: „Ich würde in einem vernünftigen Leben ersticken und jederzeit dieses aufregende Leben nochmal leben.“ „Wenn alle so leben, funktioniert unsere Gesellschaft nicht“, konstatiert Sr. Maria Elisabeth. Die Franziskaner-Nonne und Leiterin eines Kinderheims in Bayern fühlt sich moralisch und sozial verpflichtet, anderen zu helfen, anstatt ihrer eigenen Bedürfnisse zu frönen.
    Sie appelliert an den Gemeinsinn und die Vernunft jedes einzelnen und sagt: „Ich führe zwar ein vernünftiges Leben, aber es ist gewiss nicht langweilig!“ Die Deutschen sind gerade viel zu vernünftig, ist dagegen die Meinung des Tiefenpsychologen Stephan Grünewald. Der Gründer des rheingold-Forschungsinstituts hat einen genauen Einblick in den Seelenzustand der Gesellschaft und kommt zu dem Ergebnis: „Von Ängsten und Unsicherheiten getrieben und regelrecht erschöpft, sollten wir dringend lernen, wieder mehr Spaß anstelle von Vernunft walten zu lassen.“ Heike Dorsch hatte genug von ihrem Leben als erfolgreiche Produktmanagerin.
    Gemeinsam mit ihrem Freund Stefan realisierte sie den Traum von einem vogelfreien Leben auf See. Doch nach fast vier Jahren wurde dieses Glück jäh zerstört und ihr Freund auf einer Südseeinsel ermordet. Heute lebt sie wieder im Korsett des vernunftgesteuerten Lebens in Deutschland. „Doch kein Geld, keine Karriere, kein materielles Sicherheitsdenken können das aufwiegen, was ich erlebt habe und nicht missen möchte.“ An der Bar: Mit 50 Jahren hat Karl Günthard das gemacht, wovon viele träumen: Er verkaufte seinen gewinnbringenden Betrieb, um fortan nur noch solche Jobs zu machen, auf die er Lust hatte.
    So brachte er unter anderem als Tankwart, Wurstverkäufer oder Musical-Darsteller seine 6-köpfige Familie durch, langweilig wurde es dem Tausendsassa nie. 200 verschiedene Jobs hat der 62-Jährige mittlerweile schon ausprobiert, viele mehr stehen noch auf seiner Wunschliste. „Ich liebe mein neues, freies Leben und möchte nie mehr in das alte zurück!“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 08.03.2013 SWR Fernsehen
  • Deutsche TV-Premiere Fr. 29.09.2006 SWR Fernsehen
  • Der Großvater und Vater bedeutende Schriftsteller, die Mutter eine gefeierte Schauspielerin, der Onkel ein bekannter Politiker – auf der einen Seite ist das oft Ansporn, selbst etwas Außergewöhnliches zu leisten, andererseits können die Fußstapfen, in die man tritt, ein Leben lang ein paar Nummern zu groß sein. Wie lebt es sich im Schatten von berühmten und bewunderten Menschen, als Nachfahre oder als Ehepartner? Ist es vor allem eine Last oder überwiegen die Vorteile, weil schon der Name die Eintrittskarte in die Gesellschaft und zum Erfolg ist? Und wie ist es, wenn man im Beruf einen sehr erfolgreichen und charismatischen Vorgänger hatte? Wie förderlich oder hemmend können verehrte Vorbilder sein? (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 16.03.2001 Südwest Fernsehen
  • Deutsche TV-Premiere Fr. 14.10.2005 Südwest Fernsehen
  • In guten wie in schlechten Tagen zusammenhalten, füreinander da sein, auch einen steinigen Weg gemeinsam gehen – an dieses partnerschaftliche Treueversprechen halten sich heute immer weniger: Ein Blick auf die Scheidungszahlen spricht Bände. Am Anfang der Liebe stehen noch rote Rosen vor der Tür, doch kaum ist die rosarote Brille abgelegt, ziehen die erste dunklen Wolken am Beziehungs-Horizont auf. Drum prüfe, wer sich ewig bindet – diese Weisheit gilt nicht nur für das Auslaufmodell Ehe. Beziehungsprüfungen liefert das Leben meist unverhofft und treffen das Paar völlig unvorbereitet.
    Sei es, der Partner wird schwer krank, geht fremd oder verliert seinen Job. Aber auch vermeintlich „gute Tage“ können zur Belastungsprobe werden, wenn plötzlicher Reichtum oder auch die Geburt eines Kindes die Interessen der Partner völlig verschieben. Wie überlebt die Liebe? Wird heutzutage eine Beziehung viel zu schnell aufgegeben? Oder ist die Einstellung „bis dass der Tod Euch scheidet“ einfach nicht mehr zeitgemäß? Gibt es überhaupt eine Beziehung ohne Verfallsdatum? (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 09.01.2009 SWR Fernsehen
  • Wieland Backes mit seinen Gästen: Anne Corte, Edda Castello, Dierk Frauen, Eberhard Beer, Michael Molitoris, Ralf Kühler, Nicola Huth, Angelika und Niklas Leunig (Bar) (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 03.07.2009 SWR Fernsehen
  • Wieland Backes mit seinen Gästen: Claudia Kleinert, Volker Schlöndorff, Jörg Scholz, Annemarie Dose, Roland Ernst, Prof. Dr. Joachim Bauer, Tarek Nasreddine (an der Bar) (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.12.2008 SWR Fernsehen
  • Männer – das starke Geschlecht. Das war einmal. Frauen laufen in vielen Bereichen den Männern den Rang ab. Sie gelten als sensibler, sozial kompetenter und teamfähiger. Auch in der Männerdomäne Politik zählen zunehmend weibliche Qualitäten. Immer mehr Frauen bedienen sich in Samenbanken und wollen eigenverantwortlich für ihr Kind da sein. Hat der Mann abgewirtschaftet? Ist die Zukunft weiblich?
    Wieland Backes mit seinen Gästen:
    Thea Dorn, Jeanine Graf, Matthias Horx, Dr. Karin Jäckel, Clauss Vanderborg, Ute Vogt, Jutta Kleinschmidt (Bar) (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 26.05.2000 Südwest Fernsehen
  • Erst mit Ende 30 schwanger werden – was noch vor einigen Jahren Ausnahme war, kommt heute immer öfter vor. Lange Ausbildungszeiten, berufliche Selbstverwirklichung, instabile Beziehungen und nicht zuletzt die Medizin sorgen dafür, dass Deutschlands Eltern immer älter werden. So wundert man sich heute kaum mehr über 50-jährige Mütter, die der Natur ein Schnippchen schlagen. Doch auch die Zahl der Teenie-Schwangerschaften nimmt zu. Der wohl größte Unterschied beider Extreme: Die Minderjährigen bekommen selten Wunschkinder. Die Herausforderungen für alle Eltern und nicht zuletzt die Konsequenzen für deren Kinder könnten unterschiedlicher nicht sein. Während junge Eltern oft keine finanzielle Sicherheit haben, haben alte Eltern andere Probleme. Ist es ein Zeichen unserer Zeit, sich so viele Gedanken über den richtigen Zeitpunkt für Kinder zu machen? Ist es nicht so, dass es selten perfekt ist? Und von welchen Vor- und Nachteilen berichten Eltern, die diese Extreme leben? (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 23.11.2012 SWR Fernsehen
  • Es ist ein interessantes Phänomen: Je älter wir werden, desto jünger fühlen wir uns. Die Schere zwischen realem und gefühltem Alter klafft offensichtlich immer weiter auseinander. Kein Wunder: Während der Mensch früher mit 50 Jahren am Ende seines Lebens stand, hat er heute in diesem Alter gerade Halbzeit. Körper und Geist sind zwar noch besser in Schuss. Doch das Ganze hat auch eine Kehrseite: In einer Gesellschaft, die Jugendlichkeit zum Idealmaß erhoben hat, will niemand sichtbar altern. Um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erhalten, wird an der Oberfläche gearbeitet und gerettet, was zu retten ist.
    So bedient die Anti-Aging-Industrie diese Sehnsucht nach Jugendlichkeit: Wer es sich leisten kann, geht zum Schönheitschirurgen. Glätten, saugen, straffen – warum nur haben viele ein Problem damit, das Altern als natürlichen Prozess zu akzeptieren? Gehören Lachfalten und Krähenfüße nicht einfach dazu? Birgt es Risiken, jünger sein zu wollen, als man tatsächlich ist? Und wie weit ist der Traum von der ewigen Jugend heute noch entfernt? Die Gäste: Manch junges Model büßt derzeit Aufmerksamkeit ein, wenn Eveline Hall den Laufsteg betritt: Die 66-Jährige etabliert sich gerade zum gefragten Supermodel – trotz wallender Silbermähne und der einen oder anderen Falte.
    „Ich will nicht jünger aussehen, als ich bin. Man kann sich sexy machen, elegant, attraktiv, aber nicht jung“, resümiert die grauhaarige Schönheit, die früher als Balletttänzerin arbeitete. Maria Dörk kann ihr Älterwerden leider nicht so gelassen sehen. Die 59-Jährige fühlte sich mit zunehmendem Alter immer unattraktiver.
    Erst eine Reihe von Schönheitsoperationen brachten ihr das Selbstvertrauen zurück. 16.000 Euro ließ die Pforzheimerin mittlerweile in Schönheitskliniken liegen. Ob Facelifting oder Fettabsaugen – um das Rad der Zeit etwas zurückzudrehen, ist ihr vieles recht: „Sich jung fühlen ist für mich Würde. Warum soll ich das Altern annehmen, wenn ich es doch verhindern kann?“. Der ehemalige ARD-Moderator Sven Kuntze findet das tragisch: „Wer krampfhaft an der Jugend festhält, gewinnt gewiss nicht an Lebensqualität.“ Zwar kann er nicht leugnen, dass mit dem Alter die Mängelliste immer länger wird, doch dies zu bejammern, mache einen nur unglücklich.
    So plädiert er für mehr Gelassenheit im Umgang mit dem Alter und einen Genuss, der nur mit dem Alter erreichbar ist: die Vollkommenheit der Lebensweisheit. Schnabeltasse, Singkreis oder Spiele-Abend im Altersheim – für die 80-jährige Ingrid van Bergen eine fürchterliche Vorstellung. Die Schauspielerin steht noch heute regelmäßig auf der Bühne und mag es ausgeflippt: „Ich fühle mich jung, bin immer gestylt und kleide mich gerne wie eine Rockerbraut!“.
    Entsprechend ihres Lebensgefühles umgibt sich van Bergen auch nur mit Jüngeren. Zipperlein schweigt sie tot und gibt ihnen damit erst gar keinen Raum – ganz nach dem Motto: „Der Geist baut sich seinen Körper.“ Der Comedian Chris Boettcher dagegen ist noch keine 50 und hadert schon jetzt mit seinem Alter. Ob Bauchansatz oder schwindende Anerkennung beim weiblichen Geschlecht – Altern ist für ihn alles andere als lustig. „Früher habe ich mich über Horst Tapperts Tränensäcke lustig gemacht, heute habe ich selbst welche“, klagt der 47-Jährige.
    Hinzu kommt die Angst, dass er irgendwann auch für seine 17 Jahre jüngere Frau zu alt sein könnte. „Ich hoffe, sie hält zu mir, jetzt wo der Verfall beginnt.“ Das Aufhalten des körperlichen Verfalls ist das Spezialgebiet von Professor Bernd Kleine-Gunk. Der Gynäkologe und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anti-Aging-Medizin setzt dabei unter anderem auf den viel kritisierten Einsatz von Hormonpräparaten. Seinen persönlichen Geheimtipp gibt es allerdings nicht auf Rezept: „Eine zwölf Jahre jüngere Frau bringt dem Mann laut Statistik vier Jahre mehr an Lebenserwartung.“, schmunzelt der 52-Jährige, der selbst eine 22 Jahre jüngere Lebenspartnerin an seiner Seite hat.
    Beim Stichwort Anti-Aging schrillen bei Karin Götze die Alarmglocken. Um ihre Wechseljahresbeschwerden zu lindern, nahm die 62-Jährige jahrelang Hormone. Kurzfristig brachte das Präparat zwar Erleichterung, doch langfristig wohl verheerende Folgen: Karin Götze hat heute Krebs.
    „Ich machte hierfür ganz klar die Hormon-Ersatz-Therapie verantwortlich. Welches Risiko die birgt, war mir nicht bewusst.“ An der Bar: Täglich einen Kopfstand, zum Essen ausschließlich Rohkost und viel Schlaf – das sind die persönlichen Anti-Aging-Geheimnisse von Wilhelm Fiebiger. Sein Ziel hat der fast 95-Jährige fest im Visier: Er möchte 200 Jahre alt werden. „Ich fühle mich wie mit 40 – an das Ende denke ich nie“, posaunt der vitale Rentner, der in einem kleinen Häuschen im Westerwald lebt. Ob Holzhacken, Obst- und Gemüseanbau oder mit dem Auto zum Nachbarort – Fiebiger kommt bis heute bestens alleine klar und ist damit vielen ein Vorbild. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 09.03.2012 SWR Fernsehen
  • Deutsche TV-Premiere Fr. 14.02.2014 SWR Fernsehen
  • Wer kennt das nicht? Ständig sieht man in der Werbung, im Fernsehen und in Zeitschriften Frauen und Männer, die offensichtlich ihr Idealgewicht haben und damit schlichtweg gut aussehen. Man selbst fragt sich, wie die das schaffen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, die anscheinend optimale Gene mitbekommen haben, bleibt für das Gros der Abnahmewilligen nichts anderes übrig, als sich in den ewigen Kampf mit den Kilos zu begeben. Dabei stellt sich natürlich die Frage: Was ist das Idealgewicht? (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 08.02.2008 SWR Fernsehen
  • Wieland Backes mit seinen Gästen: Bascha Mika, Michael Klonovsky, Martina Münch, Anna Ucatis, Konstanze Kuchenmeister, Catherine von Fürstenberg-Dussmann, Sandra Köppen-Zuckschwerdt (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.02.2011 SWR Fernsehen
  • Prof. Gerd Gigerenzer, Renate Focke, Nanina Sefzig, Heikko Deutschmann, Konstantin Wecker, Dr. Claus Rottenbacher, Bar: Benjamin + Sreykeo Prüfer (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 22.02.2008 SWR Fernsehen
  • Wieland Backes mit seinen Gästen: Maike Schlichting, Prof. Manfred Cierpka, Michael Kahle, Natja Brunckhorst, Wolfgang Röhl, Monika Well, Michael und Sandra Stubenrauch (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 16.01.2009 SWR Fernsehen

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