2015, Folge 5107–5129
Mit Volumen durchs Leben
Folge 5107Wie ist das, wenn man nicht der Norm entspricht? Wenn man auffällt? Und dann auch noch mitten in der Pubertät steckt? Nikole fällt auf. Die meisten ihrer Klassenkameraden sind ein gutes Stück kleiner als sie. Und dünner. Aber wenn Nikole auf einer Bühne steht und singt, dann blüht sie auf, dann steht sie ausnahmsweise gerne im Mittelpunkt. Reporterin Christina Zühlke begleitet Nikole durch ihren Alltag zwischen Schule, Musical-AG und Familie. Wenn Nikole durch die Frechener Innenstadt bummelt, ist sie umringt von schlanken Frauen auf Werbeplakaten. Und auch die Jugendzeitschriften wimmeln von diesem Schönheitsideal. Auf dem Schulhof rufen ihr schon mal Kinder „Big Mäc“ oder „Godzilla“ hinterher. Nikole versucht das zu überhören. Sie geht Konflikten gerne aus dem Weg, auch den Gesprächen mit ihrer Mutter, die über Ernährung reden will. In einem persönlichen Videotagebuch erzählt Nikole stattdessen, was sie von Ernährungsberatung hält und warum sie so dick geworden ist. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 17.06.2015 WDR Die Trödel-Queen – Flohmärkte sind ihr Geschäft
Folge 5108Sommerzeit ist Trödelzeit. Das merkt Astrid van Zütphen-Maes jetzt wieder jeden Tag. Seit vielen Jahren organisiert die Mittfünfzigerin jeden Sonntag reihum auf kleineren Plätzen ihre „Veedelsmärkte“, die „Trödelmärkte mit Flair“, wie sie sagt – und das stimmt. Das liegt an ihr. Sie ist ein bisschen Politesse, Schießhund und Kummerkasten-Oma in einer Person: Anfängern gibt sie Tipps zum Standaufbau, Hektiker beruhigt sie, Vordrängler bremst sie aus – vor allem morgens um sieben. Wer ihre Regeln nicht befolgt, der kriegt es mit ihr zu tun. Denn sie wiederum hat strenge Auflagen der Stadt Köln zu beachten. Reporterin Elin Rosteck ist mit ihr auf Trödeltour gegangen. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Do. 18.06.2015 WDR Der Kaugummiautomat
Folge 5109Der Kaugummiautomat. Sein Prinzip funktioniert seit 50 Jahren gleich: Vorfreude, Münze rein, drehen, Ware rausholen, grinsen. Eine nostalgische Kindheitserinnerung, die längst verschwunden ist? Im Gegenteil. Von vielen Erwachsenen vergessen, hängen die Automaten noch immer in fast jedem Dorf, immer auf Augenhöhe der Kinder. In der flirrenden Sommerhitze „warten“ sie scheinbar auf ein bisschen Aufmerksamkeit durch neugierige Kinder oder ihren Besitzer. Auf Werner Süßmann zum Beispiel. Der ist ein Kaugummiautomatenbesitzer. Seit über 20 Jahren fährt er durch die nordrheinwestfälische Provinz, um seine rotweißen Freudespender mit Kinderschätzen zu befüllen. In seiner Werkstatt in der Pfalz wartet und repariert er seine Automaten. Reporter Wilm Huygen hat sich auf eine Reise in die Vergangenheit begeben und an unglaublichen Stellen Kaugummiautomaten gefunden. Und er hat Werner Süßmann begleitet bei seiner wöchentlichen Tour durch die Dörfer und Kleinstädte in denen er Automaten hängen hat. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.06.2015 WDR Freigang für die Füße
Folge 5110Die einen mögen sie gar nicht zeigen, manche pflegen und präsentieren sie wann immer es geht, andere wiederum finden sie erotisch: Füße. Jetzt dürfen sie wieder an die frische Luft. Doch vorher wollen sie pedikürt, lackiert und möglichst auch gebräunt sein. Wer zeigt seine Füße gern? Wer nicht? Was verraten die Füße über den Menschen, zu dem sie gehören? Reporterin Dorothee Jansen hat sich auf den Weg gemacht, die Beziehung vom Mensch zu seinem Fuß zu ergründen. Burkhard Reinberg ist einer der Päpste des Barfußwanderns. Er führt erfahrene und Neulinge ohne Schuhe über Stock und Stein. Susanne Melzer widmet sich Füßen bei der Fußreflexzonenmassage. Dabei erfährt die Heilpraktikerin über die Füße auch viel über den Menschen, zu dem sie gehören. Auch Thuthuy Thomas lebt von Füßen: Sie betreibt ein Nagelstudio. Füße mag sie gar nicht besonders, wohl aber die Kunst, perfekte handgemalte Blumen zum kleinsten Zeh zeichnen zu können. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Di. 23.06.2015 WDR Van Ham’s größter Coup
Folge 5111Es wird die vermutlich umfangreichste Versteigerung zeitgenössischer Kunst in Deutschland. Über 2.000 Werke hat der Kunsthändler Helge Achenbach auf Lager, bevor er wegen Betrugs verurteilt wurde. Rund 50 Millionen Euro schuldet er seinen Gläubigern jetzt. Einen Teil davon soll die Versteigerung seiner Kunst einspielen. Vom Insolvenzverwalter bekam das Kölner Auktionshaus Van Ham Mitte Januar den Zuschlag für die Mammut-Auktion. Seitdem hat Inhaber Markus Eisenbeis kaum noch Zeit für Sport – er absolviert mit seinem Team einen Arbeitsmarathon: Sichten, Einschätzen, Katalogisieren der Werke.
Die ehemaligen Lagerhallen des Kunsthändlers Helge Achenbach in einem Düsseldorfer Industriegebiet lässt Eisenbeis in ein Auktionshaus verwandeln und fiebert dem Tag entgegen, an dem endlich der Hammer fällt. Vom 17. bis zum 20. Juni verdient er an jedem versteigerten Kunstwerk 28 Prozent. Ein gutes Geschäft. Aber es geht nicht ums Geld allein. Für Markus Eisenbeis ist es der Coup seines Lebens. Reporterin Daniela Partenzi hat ihn dabei begleitet. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Do. 25.06.2015 WDR Alles nur noch roh – Von Menschen, die kein Essen mehr kochen wollen
Folge 5112Vegetarisch – das war einmal. Heute leben viele vegan. Jetzt kommt die vegane Rohkost. Die Ernährungsgewohnheiten werden extremer. Marlon Drescher aus dem Oberbergischen ernährt sich seit ein paar Jahren fast ausschließlich roh. Der 32-Jährige erwärmt seine Nahrung höchstens noch bis 42 Grad. Dann sei die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe höher, glaubt der gelernte Informatiker. Wissenschaftlich ist das nicht belegt. Aber Rohköstler sind davon überzeugt. Marlon Drescher geht es um Genuss und um die Energie, die er durch Rohkost hat. Mit seinem Videokanal „raw future“ wirbt er für rein pflanzliche Ernährung und bietet eigene Rezepte an. Auch Kerstin Wolf aus Bensberg lebt zu 90 Prozent von roher Nahrung. Die 53-Jährige gibt auch Seminare oder organisiert Treffen, wo Rohköstler Rezepte und Erfahrungen austauschen. Reporterin Christiane Haas ist auf Menschen gestoßen, die ihre Ernährung revolutionieren und dabei viel Leckeres zubereiten. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.06.2015 WDR Neue Freiheit auf zwei Rädern: Bikerträume mit Handicap
Folge 5113Ein Motorrad mit Stützrädern. In der Werkstatt von Wilhelm Költgen in Krefeld ist das längst keine Besonderheit mehr. Seit über 25 Jahren baut Költgen Motorräder um: für Menschen mit körperlichen Behinderungen. Jedes Motorrad ist ein Einzelstück, denn jeder Kunde bekommt genau die Umbauten, die er oder sie für das Motorradfahren braucht. Wilhelm Költgen selbst fehlt seit der Geburt die rechte Hand. Weil er unbedingt Motorrad fahren wollte, baute er sich als Jugendlicher seine erste Maschine so um, dass er sie mit einer Hand bedienen konnte. Vor 25 Jahren hängte er seine Arbeit als Verwaltungsangestellter an den Nagel und machte seine eigene Werkstatt auf . Reporterin Annika Richter hat ihn dort besucht. Mit dem behindertengerechten Umbau von Motorrädern besetzt er eine echte Nische. Seine Kundschaft kommt mittlerweile aus ganz Europa. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.06.2015 WDR Der kölsche Jude: Koscher kochen am Rhein
Folge 5114Der gebürtige Kölner Tom Franz ist wohl der beliebteste und vielleicht sogar bekannteste Deutsche in Israel. Seit er vor gut zwei Jahren einen TV-Kochwettbewerb gewonnen hat, kennt ihn dort jeder – sogar orthodoxe Juden, die eigentlich gar nicht fernsehen dürfen. Die respektieren ihn aus verschiedenen Gründen: Sein tiefer jüdischer Glaube ist überzeugend, seine Gerichte waren lecker und koscher und er hat seinen Sieg in der Show Gott geweiht und sich vor laufenden Kameras für die göttliche Unterstützung bedankt. Als Schüler war er zum ersten Mal in Israel – für 14 Tage.
Das Land hat ihn nicht mehr losgelassen. Vor elf Jahren siedelte er ganz nach Tel Aviv über. Der 42-Jährige ist auf dem besten Wege als Botschafter des jüdischen Glaubens hierzulande zu einer ähnlichen Ikone zu werden, wie er es in Israel bereits ist. Dort repräsentiert er das junge, gute Deutschland. Reporter Stefan Quante trifft ihn bei einem Heimatbesuch – morgens in der Kölner Synagoge, beim Frühstück in seiner alten Uni und bei einem koscheren Gala-Essen in einem Kölner Sternerestaurant. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 01.07.2015 WDR Streetfood Pioniere: Essen auf die Hand als Geschäftsidee
Folge 5115Vor knapp einem Jahr hat Till Riekenbrock mit zwei Freunden sein erstes Street -Food-Festival organisiert. Innerhalb weniger Tage waren 200 Standplätze auf einem alten Fabrikgelände vermietet und unzählige Foodtrucks auf der Warteliste. Schnell war den drei Kölnern klar: Im Trend steckt ein enormer Markt. Egal ob chinesische Dumplings, mexikanische Tacos oder der Käsekuchen nach Omas Rezept. Gerichte mit Geschichte aus chic umbauten Transportern sind mächtig angesagt und ziehen die Massen . Auch Miriam Antoni ist vom Food-Festival-Boom infiziert. Seit gut einem Jahr ist die Studentin mit einem uralten Anhänger und frittierten Schokoriegeln auf Festivals unterwegs. Inzwischen liebäugelt Miriam Antoni mit einem größeren Truck. „ Aber ich bin vorsichtig – man weiß ja nie, wie lange der Trend so anhält“, erzählt die 27-Jährige Reporterin Denise J. Blasczok. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.07.2015 WDR Der manikürte Mann
Folge 5116Sich pflegen lassen und bei der Maniküre oder Pediküre entspannen – diesen Luxus gönnen sich immer mehr Männer. Auch Gesichtsmasken sind im Düsseldorfer Schönheitssalon von Cida Klinkhammer ein Renner. Jeder dritte Kunde ist bei der Brasilianerin ein Mann. Jörg Brockhausen genießt hier regelmäßig Pediküre und eine Fuß-Maske. Zwischendurch mal schnell dem Berufsalltag entfliehen – „das ist hier wie Kurzurlaub“, sagt der Rhetorik-Coach. Cida Klinkhammer hat noch einen Außentermin im Büro von Florian Wecker. Liege aufgebaut und los geht es mit einer Gesichtsmaske.
„Das hat bei mir nichts mit einem übertriebenen Schönheitsideal zu tun, sondern einfach mit Wohlbefinden“, sagt der Unternehmensberater. Rund 150 Euro gibt Dennis Prostka für seine Körper- und Gesichtspflege aus. Der ehemalige Profifußballer ist Stammgast bei Sandra Dorn im Derma Beaute Salon in Düsseldorf. Mit einer Kosmetikerin hat er einen Termin für eine Radiofrequenz-Therapie vereinbart, zur Straffung seiner Gesichtshaut. Reporter Stefan Weiße taucht in die Welt zweier Beauty-Oasen ein und erfährt, dass Maniküre und Pediküre schon lange nicht mehr nur Frauensache sind. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Di. 07.07.2015 WDR Die Körnerstraße und ich
Folge 5117Wir laufen ihnen jeden Tag über den Weg. Wir wissen, wann sie nach Hause kommen, bei welchem Supermarkt sie einkaufen und ob sie einen Hund haben. Aber eigentlich kennen wir sie nicht. Kaum eine Spezies regt unsere Fantasie mehr an als unsere Nachbarn. Wer sind diese Menschen, denen man jeden Tag flüchtig begegnet? Sie leben nur wenige Meter entfernt und sind uns doch ein Rätsel. Reporterin Franziska Hessberger hat ihrer Neugier nachgegeben und eine Expedition auf ihrer Straße in Köln-Ehrenfeld gemacht. Das Ziel: ihre Nachbarn kennenlernen. Dabei trifft sie in einem Café auf Sehnsüchtige, auf einen Kunsttransporteur, der in 50 Jahren nie umgezogen ist, auf eine scharfe Beobachterin mit Liebe für Design, auf eine Wirtin mit Kampfgeist und auf einen verhinderten Bürgermeister. Einheimische, Zugezogene, Gut-Menschen und Egoisten – sie alle leben nebeneinander auf 500 Metern Straße. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 08.07.2015 WDR Roza kommt an
Folge 5118Seit neun Monaten ist Roza Auszubildende in einem Friseursalon in Mülheim an der Ruhr. Beim Bewerbungsgespräch war sie eine der Besten. Was die Kunden nicht wissen: Roza musste vor vier Jahren aus ihrer Heimat im Nordosten Syriens fliehen – alleine. Sie war damals erst 16 Jahre alt. Nachdem der Bürgerkrieg 2011 ausgebrochen war, ging Roza auf die Straße, demonstrierte für Freiheit und Menschenrechte. Sie flog daraufhin von der Schule, wurde von der Polizei gesucht. Ihr Vater entschied: Roza muss raus aus Syrien. Schlepper brachten sie dann über die Türkei nach Deutschland.
Irgendwann landete sie in Oberhausen, fand eine kleine Wohnung, lernte Deutsch und verdient nun ihr eigenes Geld. Roza hat viel erreicht und weiß, dass sie Glück gehabt hat. Sie lebt in Sicherheit. Aber wohin nur mit der Sehnsucht nach ihrer Heimat und der Sorge um ihre Eltern, ihre zwei kleinen Brüder und die Schwester, die sich alle noch mitten im Wahnsinn des Krieges befinden? Reporterin Julia Schöning hat Roza vier Monate lang begleitet und eine wunderbare, junge Frau kennengelernt, die voller Hoffnungen ist und sich dem Leben auf eine beeindruckende Art und Weise stellt . (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Do. 09.07.2015 WDR Alter Freund, was nun?
Folge 5119Zoë hat beim aus dem Auto Klettern schon arge Probleme. Zu Hause schläft die 14-jährige Labradorhündin jetzt im Erdgeschoss, die Treppe ist in den letzten Jahren zu einem unüberwindbaren Hindernis geworden. Der Hund gehört als vollwertiges Mitglied zur Familie Issermann-Stapenhorst. Deshalb fährt Frau Issermann mit ihm einmal in der Woche zu Gaby Hilgemann, der Tierphysiotherapeutin. Dort trainiert Zoë auf einem Unterwasserlaufband die hintere Oberschenkelmuskulatur. Das ist ziemlich anstrengend, besonders wenn das Band in der „Bergauf-Position“ steht. Rund 90 Prozent der tierischen Kundschaft der Tierphysiotherapeutin sind Senioren.
Nicht nur die Menschen werden immer älter, auch die Haustiere. Bandscheibenprobleme, Arthrosen und Hüftgelenkversteifungen gibt es auch bei Hunden und Pferden. Gaby Hilgemann macht auch Hausbesuche. In den nächsten Wochen muss sie immer wieder zu Capriccio, einem älteren Sportpferd mit einer seltenen Gefäßerkrankung. Der Wallach bekommt eine Blutegeltherapie. Die Reporter Karin und Peter Wejdling fragen: Was tun Menschen alles für ihre Haustiere und wo sind die Grenzen des Zumutbaren für Mensch und Tier? (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.07.2015 WDR Freunde von Freunden
Folge 5120„Jeder hat eine Geschichte zu erzählen“, jeder, sagt Birgit Winterberg, die ein kleines Café in der Kölner Südstadt besitzt. Sie erzählt uns von ihrem Neuanfang. Nach 15 Jahren Festanstellung hat sie ihr Leben nochmal komplett gedreht und ein Café aufgemacht, in dem sie Butterbrote verkauft. Sie berichtet uns von Mut und Verzagtheit und von vielen kleinen Begegnungen in ihrem Laden, die ihr zeigen, dass ihre Idee gut und die Butterbrote lecker sind. Birgit Winterberg schickt uns zu Christina Uilderks, eine ältere Kundin und Freundin, die immer so elegant gekleidet ist, als würde sie gleich in die Oper gehen. Christina Uilderks geht aber nicht in die Oper, sondern in die Kneipenküche, wo sie fünfmal in der Woche arbeitet. Reporterin Cathrin Leopold hat sich von Freund zu Freund weiterschicken lassen und sich sehr persönliche Geschichten erzählen lassen. Fünf kleine Geschichten vom Glück. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.07.2015 WDR Mit Christian durch dick und dünn
Folge 5121Es ist eine ganz besondere Rote-Kreuz-Kleiderkammer. „Die einzige für Übergewichtige in ganz NRW“, sagt Christian Fricke. Der 29-Jährige hatte die „XXL-Idee“, um anderen dicken Menschen zu helfen. Das ist mittlerweile seine Berufung geworden. Christian Fricke kämpft selbst noch mit den Pfunden. Er wog vor Monaten noch 220 Kilo. Jetzt hat er 87 Kilo abgenommen. Christian Fricke hat neben der Kleiderkammer auch noch Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen. Außerdem organisiert er die „Fette Party“ und Zumba-Kurse für Dicke. Der ehemalige Sicherheitsdienst-Mann ist jetzt in der Adipositas-Abteilung des Evangelischen Krankenhauses in Hagen-Haspe angestellt.
„Ich wiege, vermesse und berate die Patienten“. Für viele ist es eine Wohltat, dass sie auf ihn treffen. Auf jemanden, der selbst nachempfinden kann, wie es ist, stark übergewichtig zu sein. Nach seiner Gewichtsreduzierung ist er aktiver geworden. „Ich gehe ins Fitnessstudio und möchte es noch schaffen, eine 30 Meter hohe Feuerwehrleiter hochzusteigen.“ Wird er diese Herausforderung meistern? Reporter Stefan Weiße hat Christian Fricke auf eine Party für Mollige begleitet und durfte ausnahmsweise auch Gespräche in einer Selbsthilfegruppe filmen. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.07.2015 WDR Pferdemädchen
Folge 5122Die erste große Liebe vieler Mädchen sind: Pferde. Deshalb sieht man in den Ställen auch meist nur Reiterinnen. Das ist auch im Reit- und Fahrverein Düsseldorf-Lohausen nicht anders. Eine Clique von acht bis zehn Mädchen zwischen zwölf und 21 Jahren trifft sich dort regelmäßig, versorgt und verwöhnt ihre Lieblinge. Dabei gehören ihnen die Pferde nicht einmal, sie sind Eigentum des Vereins. „Die Pferde sind immer für mich da, spenden Trost, wenn es mir schlecht geht und sind treu“, erzählt die 17-jährige Laura. Jede freie Minute verbringen Laura und die anderen Mädchen auf dem Reiterhof, sammeln Pferdeäpfel auf, füttern und striegeln ihre Lieblinge.
Geld bekommen sie dafür nicht, trotzdem fühlen sie sich nicht ausgebeutet. „Schließlich dürfen wir die Pferde reiten und auf Turniere mitnehmen“, erklärt die 21-jährige Charlotte. Sie kann sich ein Leben ohne den Reitverein im Moment nicht vorstellen. Einmal kam ein zweibeiniger Freund dazwischen, aber der ist schon wieder weg und die Liebe zum Pferd immer noch da. Reporterin Marion Försching hat die Pferdemädchen aus Düsseldorf-Lohausen besucht. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Do. 16.07.2015 WDR Glaube, Geld und Arbeitskampf
Folge 5123„Eigentlich lieben wir unseren Job, aber so geht das einfach nicht weiter. Arbeitsverdichtung und Belastung nehmen ständig zu, die Löhne nicht“, sagt Penelope Somaraki. Sie arbeitet als Physiotherapeutin im Aachener Schwertbad. Ein Großteil ihrer Kollegen ist als Reaktion auf das Lohnniveau in dem katholischen Betrieb in die Gewerkschaft eingetreten. Sie wollen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Das lässt der Markt nicht mehr zu, sagt der Arbeitgeber, die Marienhaus Holding. Der katholische Träger gehört mit annähernd 14.000 Mitarbeitern zu den Großen der Branche.
Es gibt Gegenwind: Das ist völlig neu für den katholischen Träger. Doch mitten in den Verhandlungen rollt eine Kündigungswelle durchs Haus, außerdem wird die Zusammenlegung mit der benachbarten Rheumaklinik geplant, um Kosten zu sparen. „Wenn wir nichts tun, reißt das den gesamten Träger in den Ruin“ kommentiert der Geschäftsführer die Lage. Zwischenzeitlich ist sogar von einer möglichen Schließung der gesamten Klinik die Rede. Nackte Existenzängste überlagern inzwischen den Kampf um besseren Lohn.
Zwei Jahre hat Autor Wolfgang Minder die Sorgen, Ängste und auch Hoffnungen von Penelope Somaraki und ihren Kollegen dokumentiert. Zwei Jahre hat er auch das Ringen der Geschäfts-führung um eine Lösung beobachtet. Die Doku gibt ungewöhnlich tiefe Einblicke in die Auseinandersetzungen, die – beispielhaft in diesem katholischen Betrieb – Folge eines verschärften Wettbewerbs im Gesundheitssektor sind. Nun scheint die Lösung der Verkauf der Klinik an einen privaten Investor zu sein. Hat sich der Kampf für Penelope Somaraki und ihre Kollegen wirklich gelohnt? (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 18.07.2015 WDR Unser kleines Waschhaus
Folge 5124Das Waschhaus in Iserlohn-Gerlingsen ist viel mehr als nur ein Ort für dreckige Kleidung. „Es ist unser kleines Waschhaus, ein wichtiger Treffpunkt zum Plauschen“, sagt Eva Pusch, die keine eigene Waschmaschine hat. Jede Woche wäscht die 80-Jährige hier Tischdecken, Blusen und Hemden – und das seit 53 Jahren. In einer Ecke plustert sich ein mit Heißluft betriebener Hemdenbügler auf, den Tanja Michler hier als Einzige bedienen darf. Sie leitet das Waschhaus der Iserlohner gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft. Hier dürfen aber nicht nur die Mieter von den umliegenden Hochhäusern waschen. Neuerdings ist das Waschhaus auch für die allgemeine Öffentlichkeit nutzbar.
Tanja Michlers Stammkunden sind allerdings die Mieter der Hochhäuser, die fast alle keine Waschmaschinen in ihren Wohnungen haben. „Deshalb gibt es ja das Waschhaus“, meint Ewa Pusch. Sie und die anderen Damen gehen sogar einmal im Monat zusammen kegeln. Ab und zu verlaufen sich auch Männer hierher. Siegfried Dombrowski ist alleinerziehender Vater und wäscht hier günstiger als zuhause, sagt er. In zwei bis drei Stunden ist hier alles fertig.“Warum sollte ich das in der Wohnung machen und mir dort die nasse Wäsche zum Trocknen hinhängen“? Reporter Stefan Weiße hat das gesellschaftliche Zentrum zwischen den Hochhäusern besucht und dort sehr unterhaltsame Stunden verbracht. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.07.2015 WDR Neuer Stellplatz mit altem Seeblick
Folge 5125Jahrzehntelang war der Campingplatz am Effelder Waldsee ein Paradies für Naturfreunde aus NRW. Dann gab es Stress mit dem Pächter und die Stadt Wassenberg beschloss den Platz zu räumen . Für die Camper ein trauriger Abschied. Ein Jahr lang lag das Gelände brach, dann kam Henri Maessen: Ein Holländer mit neuen Ideen und Visionen. Der Campingplatz sollte nicht einfach wieder in Betrieb genommen werden. Nein, etwas Neues, etwas Großes sollte entstehen. Und das ist jetzt fertig. Es gibt einen Beach-Club, kleine Holzhäuschen, die man mieten oder kaufen kann, top ausgestattete Wasch-und Duschräume – und eine Wasserskianlage. Statt beschaulichem Zelten am idyllischen See, heißt es jetzt: Vier-Sterne-Action-Camping. Die Besucher sind begeistert, sogar einige der alten Dauercamper sind zurückgekommen. Und Investor Maessen hat noch viel mehr vor. Reporterin Marion Försching hat sich auf dem neuen Campingplatz umgeschaut, mit Gästen und dem holländischen Investor gesprochen (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Di. 21.07.2015 WDR Flüchtlinge, herzlich willkommen!
Folge 5126Flucht und Vertreibung, schließlich ein Neuanfang. Hunderte von Flüchtlingen aus aller Welt kommen momentan jeden Tag zu uns nach Nordrhein-Westfalen. Sie suchen nach Zukunft, einem neuen Zuhause. Viele haben in ihrer Heimat studiert oder einen Beruf gelernt. Hier in Deutschland möchten sie so schnell wie möglich arbeiten, ihre neue Existenz aufbauen. Auf der anderen Seite sucht Deutschland händeringend Fachkräfte. Seit Anfang des Jahres dürfen Asylbewerber schon nach drei Monaten arbeiten – wenn sie Aussicht auf ein erfolgreiches Asylverfahren haben .
Die Arbeitsagenturen haben deswegen Spezialisten wie Sortiria Stavridou eingestellt. In und um Münster sucht sie unter den Flüchtlingen nach Ingenieuren, Handwerkern oder IT-Fachkräften. „Die größte Hürde sind mangelnde Deutschkenntnisse und fehlende Zeugnisse“, so die 42-Jährige. Ihre Eltern stammen aus Griechenland. Sie weiß, was Einwanderung bedeutet. Reporter Kai-Hendrik Haß hat Sortiria Stavridou bei ihrer nicht immer leichten Arbeit mit Flüchtlingen und Arbeitgebern begleitet . (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Do. 23.07.2015 WDR Im Keller
Folge 5127Früher sprach man vom Hobbykeller, in den sich vor allem Männer zurückzogen, um alleine zu sein und ihren Leidenschaften nachzugehen. Unter der Erde haben sich viele ihre ganz besonderen Räume geschaffen. Die einen lagern dort abgelegte Dinge, Erinnerungen an Vergangenes – so wie Monika Hilz, die einen langen Gang durch den gemauerten Altbaukeller antreten muss , bis sich eine knarzende Holztür öffnet. Dahinter finden sich Kisten um Kisten, auch vieles, das lose herumsteht. „Ich bin eine Sammlerin, sagen meine Kinder“, lächelt die Theaterpädagogin. Viel Lego, überall Lego, Kinderspielzeug, Schaukelpferde – die Kölnerin hofft, dass ihre Kinder das eines Tages abholen.
Für die Enkelkinder, die noch auf sich warten lassen. Matthias Schmeier, Geschichtslehrer und Ex-Autonomer, muss eine grau-braun geflieste Treppe hinab, um in seinen Keller zu gelangen, wo er sich freitagabends beim politischen Modellbau entspannt. Gerade arbeitet er an einem Flüchtlingsschiff im Miniaturformat. Der 49-Jährige kann am Elend der Welt nicht vorbeisehen, will Menschen bewegen und zum Nachdenken bringen. Und hört dabei Philosophie im Radio. Wenn der Wirtschaftsberater Frank Böhm die lackierten Holzstufen hinunter in den Aquarienkeller zu seinen Fischen eilt, kehrt bald eine besondere Stille ein.
Sein Keller ist für ihn ein Ort der Meditation. Im Heimkino-Keller von Nicole und Nils Leppers am Niederrhein darf es auch gerne krachen. Der akustisch optimierte Raum erlaubt Kinogenuss vom Feinsten, am liebsten Hollywood, gerne auch in „Referenzlautstärke“. Gesellig und gemütlich tummeln sich die Hunnen der „Bonner Löwen“ wöchentlich in ihrem Kellergemach und frickeln bei Latte Macchiato an ihrer Montur – alles Handarbeit. Reporterin Christiane Haas hätte sich gerne noch viel mehr Keller angeschaut. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 24.07.2015 WDR Sehnsucht mit Handicap
Folge 5128Den passenden Partner zu finden, ist für niemanden einfach. Besonders schwierig wird die Partnersuche, wenn der Partner auch noch mit einem Handicap zurechtkommen muss. Bei Claudia Krogul aus Nordkirchen hat es geklappt. Sie ist inzwischen trotz ihrer Mukoviszidose-Erkrankung glücklich mit ihrem Mann Kristof. Gemeinsam haben beide bereits schwere Zeiten überstanden und sich vor kurzem den Traum vom eigenen Haus erfüllt. Jennifer Westbomke aus Köln ist noch auf der Suche nach einem geeigneten Partner. Sie sitzt im Rollstuhl und ist auf Assistenz angewiesen. Über eine Dating-Plattform versucht sie immer mal wieder mit Männern in Kontakt zu kommen. Etwas Ernstes hat sich daraus aber noch nicht ergeben. Die Reaktionen, die sie auf ihre Behinderung erhält sind sehr unterschiedlich. Reporterin Jana Heck hat Jennifer Westbomke und Claudia Krogul einen Tag in ihrem Leben begleitet (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Di. 28.07.2015 WDR Bio-Bier und Hinterhof
Folge 5129Anna Heller ist mit 30 Jahren die jüngste Brauerei-Chefin von Köln. Ihr kleines Universum steht in der Roonstraße, mitten im Studentenviertel von Köln. Ein geräumiges Brauhaus steht unmittelbar neben Sudhaus und Tankkeller. Außerdem bewirtschaftet Heller noch das Ausflugslokal im Volksgarten. Anna Heller hat das Brauhandwerk gelernt und musste nach dem frühen Tod ihres Vaters mit Mitte 20 das Unternehmen übernehmen. Das Bier ist ein Bio-Kölsch. Und in Anna Hellers Brauerei wird das einzige Altbier in Köln hergestellt. Ein Tabubruch, für den die Kollegen aus dem Gewerbe die junge Unternehmerin kritisieren. Aber sie sieht sich sowieso als Einzelkämpferin und ist ganz bewusst kein Mitglied im Kölner Brauerei-Verband. Jetzt ist ihr Kind da, und Reporter Martin Rosenbach schaut, wie sich ihr Unternehmerleben durch den Säugling verändert hat. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.07.2015 WDR
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