Seit neun Monaten ist Roza Auszubildende in einem Friseursalon in Mülheim an der Ruhr. Beim Bewerbungsgespräch war sie eine der Besten. Was die Kunden nicht wissen: Roza musste vor vier Jahren aus ihrer Heimat im Nordosten Syriens fliehen – alleine. Sie war damals erst 16 Jahre alt. Nachdem der Bürgerkrieg 2011 ausgebrochen war, ging Roza auf die Straße, demonstrierte für Freiheit und Menschenrechte. Sie flog daraufhin von der Schule, wurde von der Polizei gesucht. Ihr Vater entschied: Roza muss raus aus Syrien. Schlepper brachten sie dann über die Türkei nach
Deutschland. Irgendwann landete sie in Oberhausen, fand eine kleine Wohnung, lernte Deutsch und verdient nun ihr eigenes Geld. Roza hat viel erreicht und weiß, dass sie Glück gehabt hat. Sie lebt in Sicherheit. Aber wohin nur mit der Sehnsucht nach ihrer Heimat und der Sorge um ihre Eltern, ihre zwei kleinen Brüder und die Schwester, die sich alle noch mitten im Wahnsinn des Krieges befinden? Reporterin Julia Schöning hat Roza vier Monate lang begleitet und eine wunderbare, junge Frau kennengelernt, die voller Hoffnungen ist und sich dem Leben auf eine beeindruckende Art und Weise stellt . (Text: WDR)