Geheimnisvolle Orte Folge 115: Potsdams Mitte – Preußens Pracht und das Erbe der Stasi
Folge 115
115. Potsdams Mitte – Preußens Pracht und das Erbe der Stasi
Folge 115 (45 Min.)
Potsdams Innenstadt, zum Teil in barocker Pracht rekonstruiert, ist weltbekannt. Touristen bevölkern die Mitte der Stadt, ihre Plätze und Gebäude: die Nikolaikirche, das Palais Barberini und den Alten Markt. Doch es gibt noch geheime, unerzählte Geschichten über Potsdams Mitte. Der Film von Jens Arndt begibt sich auf ihre Spur, Schicht für Schicht, von vom Dach bis in die Kellergewölbe der Gebäude: Wie die Suche nach einem geheimen Munitionsbunker der Staatssicherheit mit Hannes Wittenberg vom Potsdam Museum. Unter der Erde, auf dem Gelände der Stadtverwaltung, wird der Historiker fündig. Pistolen, Handgranaten und halbautomatische Waffen müssen dort gelagert worden sein. Von einem anderen Fund berichtet die Pfarrerin Susanne Weichenhan: Fast 45 Jahre lang war eine geheime Liste im vergoldeten
Kuppelkreuz der Nikolaikirche versteckt. 2006 fand man die Liste bei Bauarbeiten. Darauf elf Namen von engagierten Menschen in der evangelischen Kirche, die vom Mauerbau bis zum März 1962 verhaftet, verurteilt und ausgewiesen wurden. Wenn sie entdeckt worden wäre, hätte das erhebliche Konsequenzen für die Verfasser bedeutet. Die Dokumentation erzählt anlässlich des 35. Geburtstags des Landes Brandenburg die Geschichte der Landeshauptstadt Potsdam als Zentrum von Macht und Politik im Laufe der Jahrzehnte. Sie zeigt verborgene und wiederentdeckte Orte mitten in der Stadt sowie selten gezeigte Aufnahmen aus verschiedenen Epochen: von einer Erziehungsanstalt für Waisen preußischer Militärangehöriger bis hin zu einer spannenden Motivsuche durch die Nacht inspiriert durch Potsdams Ostmoderne. (Text: rbb)