Staffel 15: 2017, Folge 1–7

Staffel 15 (2017) von „Faszination Erde“ startete am 26.02.2017 im ZDF.
  • Staffel 15, Folge 1 (45 Min.)
    Uralte Landschaften und sonderbare Tiere eine Reise durch Australien ist eine Reise in eine längst vergangene Zeit. Dirk Steffens enthüllt die unendliche Geschichte des Kontinents. Mit der Entstehung Australiens hat sich die Welt verändert. Der Erdteil entwickelte über Millionen Jahre ein eigenes Gesicht: Säugetiere mit einem Beutel für ihre Jungen, Bienen mit Nestern im Wüstensand und Wellensittiche, die atemberaubende Schwärme bilden. Australien scheint ein Motor der Evolution, obwohl das Land lebensfeindlich wirkt: Hitze und extreme Trockenheit, sintflutartige Niederschläge und über Jahrmillionen ausgewaschene nährstoffarme Böden.
    Doch genau diese Bedingungen haben die Tiere hier zu besonderen Anpassungsstrategien gezwungen. Sie sind darauf angewiesen, mit wenigen Ressourcen auszukommen und daher möglichst viel Energie zu sparen. Kein Tier verkörpert die australische Lebensart so gut wie der Koala. Die Tiere schlafen bis zu 20 Stunden am Tag, Zeit, in der ihr Stoffwechsel auf Sparflamme arbeitet. Dirk Steffens begibt sich auf die Spur der Beuteltiere und erfüllt sich einen besonderen Wunsch: einmal in den Beutel eines Kängurus gucken.
    Was ist das Erfolgsrezept dieses „typischen Australiers“? Die Evolution der Beuteltiere ist eng mit der Geschichte des australischen Kontinents verknüpft, der sich als einer der letzten Kontinente vom Urkontinent Gondwana gelöst hat. Die Trennung von Australien und Antarktis vor rund 30 Millionen Jahren hat Weltgeschichte geschrieben. Erst dadurch konnte die Antarktis vereisen, sich aber auch neue Wege der Evolution öffnen. Die Erfolgsgeschichte der größten heute lebenden Säuger, der Wale, nimmt hier ihren Anfang. Die Geschichte von Australiens Landmasse reicht sogar noch weiter zurück.
    Im Westen Australiens finden sich die ältesten Steine der Erde. Sie sind unglaubliche 4,4 Milliarden Jahre alt und damit Teil der ersten Erdkruste, die sich auf unserem Planeten bildete. Dass sie noch heute erhalten sind, ist erstaunlich. Auch das ist ein Ergebnis der unendlichen Geschichte Australiens. Und die Geschichte ist noch längst nicht beendet. Die Evolution des Lebens schreitet auch heute noch voran. Dirk Steffens erkundet seltsam anmutende Verhaltensweisen und zeigt, welche bizarren Blüten die Evolution rund um den uralten Kontinent treibt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.02.2017ZDF
  • Staffel 15, Folge 2 (45 Min.)
    Arabien: eine Region, in der Mythen geboren werden, sich das Leben aber einer harten Wirklichkeit stellen muss. Dirk Steffens taucht ein in die Märchenwelt von Tausendundeiner Nacht. Nicht nur die geheimnisvollen arabischen Nächte, auch die glühend heißen Tage erzählen tausendundeine faszinierende Geschichte. Geschichten von endlosen Dünen, grünen Oasen, kostbarem Weihrauch, rätselhaften Einhörnern und von unergründlichen Höhlen. Ein felsiges Plateau auf über 1000 Metern Höhe, mitten in einer Gebirgskette im Süden der arabischen Halbinsel.
    Nichts als karger Stein, soweit das Auge reicht. Nichts bis auf ein riesiges schwarzes Loch. Ein Loch im Boden, das den Eingang in eine geheimnisvolle Welt eröffnet. Dirk Steffens seilt sich ab, 150 Meter tief, in die Höhle Majlis al-Jinn, der Ort, an dem sich die Geister treffen. Sie ist eine der größten Höhlenräume der Welt. Die Arabische Halbinsel war nicht immer so trocken und karg, wie wir sie heute kennen. Die wasserreichen Zeiten haben viele Gewölbe wie dieses ausgehöhlt. Unter dieser monumentalen Kuppel, erhellt nur durch vereinzelte Lichtstrahlen, die durch die Öffnung zur Außenwelt herabfallen, kann man leicht erahnen, wie die Landschaften Arabiens die Geschichtenerzähler von einst zu ihren Märchen inspiriert haben.
    Von hier gingen die Legenden von Aladin und seiner Wunderlampe, von Ali Baba und den 40 Räubern und von Sindbad, dem Seefahrer, um die Welt. Dabei wirkt die Arabische Halbinsel wie eine undurchdringliche Barriere. Gesäumt von rauen Gebirgsketten und Meer, liegt in ihrem Herzen die größte Sandwüste der Welt, die Rub al-Khali, das Leere Viertel. Dünen erstrecken sich hier bis zum Horizont.
    Die Sandkörner glühen unter der erbarmungslosen Sonne. Bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius hat es das Leben schwer, doch es hat sich auf diese harte Welt eingestellt. Ein Tier übertrifft mit seinen ausgeklügelten Anpassungen dabei alle anderen, die Oryxantilope. Sie findet die wenige Nahrung in der endlosen Wüste, braucht kaum Wasser, und die Sonne reflektiert auf ihrem weißen Fell, das sie vor den orangefarbenen Dünen erstrahlen lässt. Kein Wunder, dass auf das Wüstentier Arabiens wohl ein Mythos zurückgeht, der es bis in unsere Wälder geschafft hat.
    Die Legende des Einhorns. Ebenso wie das Einhorn im Märchen gilt das Oryx als scheu und unzähmbar. Ohne einen Partner wäre das Überleben für die nomadisch lebenden Beduinen hier jedoch kaum möglich gewesen. Statt Antilopen sind Kamele zum Begleiter der Araber geworden. Kamelkarawanen ermöglichten in der Antike den Transport von Handelsgütern über die gesamte Halbinsel. Dies bescherte Arabien großen Reichtum, und es entwickelte sich eine prachtvolle Kultur, von der noch heute architektonische Meisterleistungen wie die Ruinen von Petra zeugen.
    Über Jahrtausende hat sich zwischen Mensch und Kamel eine tiefe Beziehung entwickelt, die bis in die Gegenwart anhält. Selbst die scheinbar unpersönlichen, modernen und hochtechnisierten Kamelrennen im heutigen Abu Dhabi zeugen in ihrem Kern von der Liebe zwischen Mensch und Tier. Aufeinanderprallende Kontraste prägen das Gesicht der Halbinsel, welches sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert hat. Die gigantischen Ölvorkommen haben Reichtum, Überfluss und Moderne nach Arabien gebracht.
    Doch an Orten wie im Oman, ganz im Süden der Arabischen Halbinsel, fühlt man sich zurückversetzt in den alten Orient. Neben traditionellen Daus, wohlriechendem, dampfenden Weihrauchnebel und uralten Bewässerungssystemen gibt es hier auch einen Landstrich, der für zwei Monate im Jahr völlig anders aussieht, als man es sich von Arabien vorstellt. Wasser sprudelt im Überfluss durch eben noch ausgedörrte Flussbetten, und Nebelschwaden besprenkeln das Fell der Kamele mit Tautropfen. Dieses Wasser beschert dem Oman einen Artenreichtum, wie es ihn nirgends sonst in Arabien gibt.
    Die Ursache dieses Phänomens verbirgt sich vor der Küste Omans, wo Dirk Steffens nach den Spuren taucht. Mit ihm begeben wir uns auf eine Reise voller Widersprüche, durch ein raues Gebiet voller faszinierender Tiere, Pflanzen, Menschen, auf die Spur von Legenden und Märchen, von Ereignissen mit großer Bedeutung für das Fortbestehen der Menschheit und von einzigartigen geologischen Phänomenen. Die Oryxantilope steht für die perfekten Anpassungen an die harten Lebensbedingungen Arabiens und für die Märchen, die von Arabien aus ihren Weg um die Welt nahmen.
    Doch das Tier, das einen Mythos geschaffen hat, wäre beinahe selbst zu einem geworden. Denn die Antilopen waren in freier Wildbahn bereits ausgestorben. Mit Dirk Steffens begleiten wir im Oman die Forscher, die es geschafft haben, dass heute wieder Herden dieser wunderschönen Tiere über die gewaltigen Dünen der Rub al-Khali wandern. Fast wie in den Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht gab es für die Antilopen ein Happy End in Arabien, der größte Halbinsel der Welt, die ein Bindeglied zwischen Orient und Okzident bildet. Ein Zauberreich zwischen den Welten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.03.2017ZDF
  • Staffel 15, Folge 3 (45 Min.)
    Die Vielfalt des kleinen Sri Lanka würde jedem Kontinent alle Ehre machen. Dirk Steffens ergründet die irdischen und himmlischen Kräfte, die aus der Insel ein Paradies formten. Sri Lanka stellt selbst Biologen vor Rätsel: Hier gibt es 20-mal mehr Tierarten pro Fläche als in Brasilien, die höchste Elefantendichte Asiens und die weltgrößten Leoparden. Diese Häufung der Superlative hat überraschende Gründe, nicht zuletzt menschliches Handeln. Das Himmelsgeschenk des Monsuns schafft günstige Voraussetzungen, denn Sri Lanka besitzt nicht eine, sondern zwei Regenzeiten. Im zentralen Hochland werden die feuchten Luftmassen zum Abregnen gezwungen.
    Feuchtigkeit und Kälte lassen einen märchenhaften Nebelwald entstehen, die Heimat vieler kurioser Spezialisten. Doch das Hochland ist nicht nur für den Artenreichtum der Insel von Bedeutung: Alle Flüsse der Insel entspringen hier und versorgen das regenarme Tiefland mit Wasser. Dirk Steffens verfolgt Leoparden, die die bewegte Geschichte der Tierwelt widerspiegeln: Sri Lanka trägt das Erbe einer ursprünglichen Fauna, denn es war einst ein Teil des Urkontinents Gondwana. Später reiste es zusammen mit Indien gen Norden und dockte hier an die riesigen Landmassen Eurasiens an.
    Über Landbrücken wanderten viele Tierarten ein und verliehen dem Artenreichtum der Insel gleich mehrfach einen evolutionären Turbo-Boost. Der Leopard ist ein solcher Einwanderer. Er folgte einst seiner Beute, die auf der Insel ideale Bedingungen fand. Sie beschert dem Räuber bis heute ein reiches Nahrungsangebot – und das auf engem Raum. Fast nirgends gibt es mehr Leoparden pro Fläche als in Sri Lanka. Mit neuer Kameratechnik gelingen hier überraschende Einblicke in das Nachtleben der scheuen Raubkatzen. Auffällig ist die hohe Zahl der Elefanten: Hier leben 6000 Tiere in freier Wildbahn.
    Wie kann eine so kleine Insel so viele große Tiere ernähren? Dirk Steffens stößt auf eine unglaubliche Geschichte, die ihren Anfang schon vor zwei Jahrtausenden nahm: Damals begannen die Könige Sri Lankas, das Land für immer zu verändern. Sie machten Wasserbau zur höchsten Staatsaufgabe. Die Regenmengen des Monsuns sollten gespeichert und umverteilt werden, um Reisfelder zu bewässern. Die frühen Herrscher errichteten im gesamten Tiefland viele Tausend Wasserspeicher und Kanäle. Ganz nebenbei schufen sie damit ein Tierparadies: Heute sind die Stauseen wichtige Oasen für viele Tierarten, vor allem für die Elefanten.
    Doch Sri Lanka hat noch mehr Geheimnisse: Blauwale werden von der Küste magisch angezogen. Edelsteine im Boden sind der gemeinsamen Geschichte mit Madagaskar und der Antarktis zu verdanken. Gleichzeitig ist die Insel in besonderer Weise von Tsunamis bedroht. Dirk Steffens steigt hinab in vermoderte Saphir-Minen, kriecht in die Höhle eines Krokodils und erfährt die Verehrung, welche die Tiere im ältesten durchgehend buddhistisch geprägten Land erfahren. Eine Expedition durch ein Sri Lanka, wie es in keinem Reiseführer zu finden ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.07.2017ZDF
  • Staffel 15, Folge 4 (45 Min.)
    Die Kraft der Sonne verändert die größte Insel der Erde unwiederbringlich. Das, was Dirk Steffens tief unter dem Eis entdeckt, könnte die Zukunft der Menschheit verändern. Gewaltige Gletscher kalben Eisberge, so groß wie Manhattan, in den Polarozean. Auf dem Eispanzer tauchen immer mehr strahlend blaue Seen auf. Dirk Steffens verfolgt die Ursachen des rätselhaften Phänomens bis in die Tiefe des Eispanzers. Lange dunkle Winter und Sommermonate, in denen die Sonne nicht untergeht, sind Taktgeber für das Leben in einer spektakulären Umgebung.
    Die extremen Unterschiede haben außergewöhnliche Anpassungen hervorgebracht. Doch die Welt der Eisbären und ihrer arktischen Mitbewohner verändert sich in dem Maße, in dem die Sonne die Insel in der Arktis erwärmt. Zu den beeindruckendsten Erscheinungen vor Grönlands Küsten zählen die Eisberge – gigantische Gebilde von majestätischer Schönheit. Sie entstehen aus den mächtigen Gletschern. Sie sind regelrechte „Eisbergfabriken“ und kalben unaufhörlich ins Meer.
    Hier werden die Kolosse von Strömungen erfasst, die sie nach Süden verfrachten. Vor Kanada und Neufundland gefährden sie Schiffe und Bohrinseln. Je wärmer es wird, umso schneller rutschen die Gletscher in Richtung Meer. Forscher studieren das Innere der Eismassen, um die künftige Entwicklung besser abschätzen zu können. Dirk Steffens taucht ab in die Fluten des Polarmeeres und erkundet, was die gigantischen blauen Brocken so gefährlich macht. Und Ingenieure schmieden derweil einen gewagten Plan.
    Sie wollen die Riesen in knochentrockene Regionen schleppen und sie dort als Trinkwasserquelle nutzen. Das Landesinnere von Grönland gleicht einer weißen Wüste. Doch unter Schnee und Eis schlummern gefährliche Altlasten aus dem Kalten Krieg. Ende der 1950er Jahre errichteten Ingenieure des US-Army-Corps ein Camp bestehend aus 21 Tunneln unter dem Eis. Die Abfälle der ehemaligen Militärbasis könnten durch den Klimawandel beschleunigt zum Vorschein kommen. Eine Umweltkatastrophe droht.
    Die Frage ist, wie viel Zeit bis dahin noch bleibt. In Grönlands Wildnis aus Eis und Schnee scheint das Leben keine Chance zu haben. Und doch hat sich hier das größte Landraubtier der Welt angesiedelt, der Eisbär. Er ist perfekt an das Leben auf dem Meereis angepasst. Seine Hauptnahrung sind Robben, die im nährstoffreichen Polarozean leben. Ausgerechnet in der Polarnacht beginnt für den König der Arktis das große Fressen. Im hohen Norden herrscht dann über vier Monate lang Dunkelheit.
    Männliche Eisbären halten nicht einmal Winterruhe, gerade jetzt ist ihre Jagd besonders erfolgreich. Nur trächtige Weibchen ziehen sich in eine Schneehöhle zurück, um ihre Jungen dort zur Welt zu bringen. Menschen leben seit über 1000 Jahren in der grönländischen Eiswelt. Nur durch genaue Kenntnis ihrer unwirtlichen Umgebung und durch raffinierte Jagdmethoden konnten die Inuit in dieser kargen Landschaft überleben. Ohne ihre Schlittenhunde hätten sie die Region vermutlich gar nicht erst besiedeln können.
    Dirk Steffens erfährt am eigenen Leib, warum die Grönlandhunde zu den wildesten der Welt zählen. Doch das Eis unter ihren Pfoten trägt sie nicht mehr so verlässlich wie noch vor einigen Jahren. Die Klimaerwärmung könnte Grönland stark verwandeln. Aber das schwindende Eis eröffnet auch neue Chancen. Es erleichtert den Zugang zu den Bodenschätzen der Insel, zu Eisenerz, Kupfer, Gold, Platin und Aluminium. Was wird passieren, wenn der mächtige Eispanzer komplett schmilzt? Dirk Steffens entdeckt den Schlüssel zur Antwort im ewigen Eis. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.07.2017ZDF
  • Staffel 15, Folge 5 (45 Min.)
    Wälder bedecken ein Drittel unserer Landoberfläche. Sie prägen den Planeten wie kein anderer Lebensraum. Dirk Steffens begibt sich auf eine ungewöhnliche Suche nach dem wahren Wert der Wälder. Wälder sind Lebensraum für unzählige Arten, Bäume verwandeln Sonnenlicht in Biomasse und schenken uns dabei Atemluft, sie versorgen uns mit Trinkwasser und produzieren unsere Rohstoffe. Wie wichtig die Wälder wirklich sind, beginnen wir erst langsam zu verstehen. Wie will man den Wert eines Waldes bemessen? Dirk Steffens geht diesen Fragen nach und entdeckt überraschende Zusammenhänge.
    Ein versunkener Wald in Panama. Vor Jahrzehnten wurde der Lago Bayano, der zweitgrößte See des Landes, aufgestaut. Nun wird er von Holzunternehmen als Rohstoffquelle wiederentdeckt. Taucher suchen im trüben Wasser nach den ehemaligen Urwaldriesen. Als der See aufgestaut wurde, war das Holz wenig wert, die Bäume blieben stehen. Weil die Zersetzung durch den geringen Kontakt mit Sauerstoff extrem verlangsamt wurde und die Bäume bis heute gut erhalten sind, ist das Tropenholz ein begehrter Rohstoff.
    Allein in diesem See schlummert ein Schatz von 200 Millionen Dollar. Die Erschließung der neuen Ressource „Stauseeholz“ ist eine Chance für die Tropenwälder der Welt, denn jeder Baum, der in einem See gefällt wird, ist vielleicht einer mehr, der im Wald stehen bleiben darf. Und alternative Methoden tun not, denn jährlich verschwinden 64 000 Quadratkilometer an Waldflächen weltweit. Dabei brauchen wir die Wälder, und das nicht nur als Lieferanten von nachwachsenden Rohstoffen.
    Der Wald gilt als größter Süßwasserspeicher der Erde. Er hält zudem wie eine riesige Pumpe den globalen Wasserkreislauf in Gang. Die Produktivität und der Artenreichtum der verschiedenen Waldtypen sind sehr unterschiedlich. In jeder Klimazone braucht der Wald eigene Überlebensstrategien. Im borealen Nadelwald im Norden, in der Taiga, gibt es deutlich weniger Baumarten und Tiere. Hingegen ist die Vielfalt in den tropischen Regenwäldern mit Abstand am größten.
    Doch warum ist das eigentlich so? Dirk Steffens erfährt die komplexen Zusammenhänge, die im Dschungel zu der überwältigenden Vielfalt führen, er erfährt am eigenen Leib, wie groß die höchsten Bäume der Welt werden können, und entdeckt, welche Funktionen Jahrhunderte alte Baumleichen in einem der letzten Urwälder Europas haben. Es gibt Wälder, deren Vielfalt und Wachstum denen vergleichbarer Gebiete weit überlegen sind, etwa in Kanada und Alaska. Dort wachsen die Bäume bis zu dreimal schneller als in anderen Regionen.
    Auf der Suche nach Antworten haben Forscher in den Baumnadeln Stickstoff aus dem Meer entdeckt. Daraus entspinnt sich eine verblüffende Erklärung, in der Lachse aus dem Ozean und Bären aus den Wäldern die Hauptrolle spielen. Wälder sind die komplexesten Lebensräume unserer Erde. In dieser Folge von „Faszination Erde“ führt Dirk Steffens durch die seltsamen Trockenwälder der Wüste Gobi, zu einem der letzten Urwälder Mitteleuropas bis hinauf zu den Wipfeln mächtiger Urwaldriesen des tropischen Dschungels. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.12.2017ZDF
  • Staffel 15, Folge 6 (45 Min.)
    Die Sahara ist die größte Wüste der Erde. Dirk Steffens entdeckt im trockenen Sand überraschendes: Einzigartiges Leben, Spuren vergangener Imperien, kostbare Güter und verborgenes Wasser. Das Sandmeer ist extrem lebensfeindlich. Doch winzige Überlebenskünstler, Ameisen, trotzen der Hitze mit einer Art Raumanzug. Schwalben durchqueren jeden Herbst 2000 Kilometer Wüste. Kamele ermöglichen es den Menschen, die Sahara und ihre Schätze zu erobern. Die Wüste der Wüsten ähnelt einem Meer ohne Wasser. Ihre Wellen sind aus Sand, und ihre Inseln sind Oasen.
    An ihrem Ufer erblühten dank der Kamele, Handelsstädte wie das legendäre Timbuktu. Dort wurde einst Wüstensalz mit Gold aufgewogen. Neben dem Kamel ist die Dattelpalme der wertvollste Besitz für Menschen, die in der Sahara leben. Die widerstandsfähigen Pflanzen wachsen in Oasen und liefern Nahrung für Mensch und Tier. Nur wenige Pflanzenarten können der trockenen Wüstenluft trotzen. Hinzu kommt, dass der Nordostpassat ständig Sand vor sich her weht. Selbst Dünen wandern. Das spärliche Grün droht, verschüttet zu werden.
    Die Rose von Jericho hat eine besondere Strategie entwickelt: Sie rollt durch die Höllenhitze und obwohl sie bereits tot ist, erschafft sie neues Leben. Die Sahara hat unterschiedliche Gesichter: Inmitten der Wüste liegen smaragdgrüne Seen, in denen Krokodile leben. Sie sind stumme Zeugen aus einer Zeit, in der sich in der Sahara blühende Landschaften voller Giraffen und Elefanten erstreckten. Eine Katastrophe schlug die meisten Tiere in die Flucht. Doch einige dieser Klimaflüchtlinge konnten sich retten.
    In der staubtrockenen Sahara ist Wasser ein wertvolles Gut. Doch Regenfälle sind selten und räumlich begrenzt. In vielen Landstrichen fällt jahrelang kein Regen. Und wenn es einmal regnet, verdunstet das Wasser oft, bevor es den Boden berührt. Um zu überleben, haben Menschen ausgeklügelte Methoden entwickelt, sogar aus Dünen Wasser zu zapfen. Dirk Steffens zeigt wie Menschen und Tiere in einem der unwirtlichsten Lebensräume der Welt überleben. Ihnen gelingt es, der Königin der Wüsten selbst ihre geheimsten Schätze zu entlocken. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.12.2017ZDF
  • Staffel 15, Folge 7 (45 Min.)
    Als Costa Rica entstand, verband es Kontinente und trennte Ozeane. Dirk Steffens auf den Spuren des Prozesses, der das Schicksal vieler Arten bestimmen und globale Folgen haben sollte. Vor etwa 100 Millionen Jahren erhebt sich eine Gebirgskette aus dem Ozean. Geologisch nichts Ungewöhnliches, doch der Ort des Geschehens ist einzigartig: Es entsteht eine Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika, und eine Migration der Superlative beginnt. Hier entbrennt ein Krieg der Welten. Im heutigen Costa Rica prallen die Tiere aus Süd- und Nordamerika aufeinander.
    Sie müssen nicht nur einen neuen Lebensraum erobern, sondern sich auch gegen unbekannte Konkurrenten durchsetzen. Vier Affenarten aus Südamerika haben es geschafft. Die Tiere aus dem Norden waren dagegen erfolgreicher. Unter ihnen die Großkatzen wie der Jaguar. Sie sind bis heute eine immerwährende Gefahr – nicht nur für die Affen. Was machte die Nordländer so überlegen? Eine spannende Frage, die sich durch eine Zeitreise in die Frühgeschichte der Kontinente beantworten lässt.
    Die evolutionäre Anpassung an den neuen Lebensraum dauert bis heute an. So zeigen Jaguare hier in den vergangenen Jahren ein ungewöhnliches Verhalten. Sie verlassen ihre bevorzugten Jagdreviere in den Wäldern und patrouillieren an Stränden. Was sie hier suchen, ist leichte Beute: eierlegende Schildkröten. Dirk Steffens folgt den Jaguar-Spuren am Strand und ist Zeuge eines unerbittlichen Überlebenskampfes. Fünf von sieben Meeresschildkröten-Arten nisten in Costa Rica.
    Sie profitieren von den immer warmen tropischen Stränden der Landbrücke. An der Pazifikküste kommt es jedes Jahr zu einem Ereignis, dessen Entstehung sich Forscher bis heute nicht erklären können: der „Arribada“. Bis zu 20 000 Schildkröten kommen dann gleichzeitig zur Eiablage an Land. Doch der Einfluss der mittelamerikanischen Landbrücke reicht viel weiter. Möglicherweise hatten die Umbrüche in Mittelamerika sogar weltbewegende Folgen. Manche Forscher sehen sie als Auslöser des letzten großen Eiszeitalters.
    Ohne sie wäre der Golfstrom nie entstanden, der Europa ein mildes Klima beschert. Wie diese „Fernheizung“ eine Vereisung der Polkappen herbeigeführt haben soll, und welche Prozesse dabei noch im Spiel waren, lässt die Wissenschaftler bis heute debattieren. Erst vor wenigen Millionen Jahren trennte die Landbrücke schließlich einen Urozean und bewirkte die Geburt eines neuen Meeres: der Karibik. Hier fehlt heute der Einstrom von kaltem, planktonreichem Wasser aus dem Pazifik und schafft ein warmes, lichtdurchflutetes Gewässer.
    Ein Paradies für eines der artenreichsten Korallengebiete der Welt. Dirk Steffens geht nachts mit Spezialausrüstung auf Tauchgang, um ein Phänomen zu beobachten, das erst seit Kurzem erforscht wird: fluoreszierende Korallen. Eine besondere Kameratechnik macht sichtbar, was sonst im Verborgenen geschieht. Dirk Steffens trifft auf einige besondere Vertreter dieses Schmelztiegels der Evolution. In „Faszination Erde“ begibt sich Dirk Steffens auf eine Expedition der besonderen Art.
    Todbringende Vulkane und lebensspendender Regenwald liegen hier nah beieinander. Wir erfahren, wie die kleinsten Vögel der Welt, die Kolibris, eine Herkulesaufgabe meistern, mit welchen Tricks man die majestätischen Aras vor dem Aussterben bewahren will und wie man die Langsamkeit des vielleicht faulsten Tieres der Erde misst. In großen Bildern wird eindrücklich, wie der schicksalhafte Brückenschlag zwischen den Kontinenten Costa Rica zu einem einzigartigen Stückchen Erde geformt hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.12.2017ZDF

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