bisher 575 Folgen, Folge 301–325

  • Folge 301 (60 Min.)
    „die nordstory“ stellt drei Start-up-Unternehmen mit ungewöhnlichen Ideen „zum Anbeißen“ vor: Laura Gertenbach ist Genussmanagerin, ihr Start-up heißt Oberlecker. Die Geschäftsidee der 27-jährigen Bauerntochter: alternative Schlachtung und Vermarktung von Fleisch- und Wurstwaren! Das Gourmetrindfleisch stammt von Tieren, die gezielt und stressfrei auf der Weide mit einem Kopfschuss getötet werden. In Deutschland war das gegenüber den Behörden nur schwer durchzusetzen, weil nur Wildtiere vom Jäger geschossen werden dürfen. Diese Weidetötung mit niedrigem Stresslevel, meint die junge Frau, führt zu einer besseren Fleischqualität.
    Um Kunden ihr köstliches Fleisch schmackhaft zu machen, veranstaltet sie unter anderem Bratwurstkurse: Wie kann man sich eine eigene Bratwurst zu Hause machen, ohne Zusätze, mit eigener kleiner Wurstmaschine in der Küche, mit Darm und Charme. Diese Bratwurstevents sind langfristig ausgebucht und inzwischen heiß begehrt. Manuela und Michael Verhage leben im Gutshaus Langendorf bei Stralsund und backen vegetarische Hundeleckerli in ihrer Backstube namens Keksdieb. Die Geschäftsidee verdanken sie ihrem Hund Chicco, der als besessener Fleischfresser ständig krank war.
    Daraufhin probierte Manuela die gesundheitlichen Vorzüge fleischloser Kost für ihren Schützling aus und backte alle möglichen Varianten von Hundekeksen mit Karotten, Spinat & Co. Chicco biss an und erfreut sich bester Gesundheit dank Vitaminen und Mineralstoffen. Die Kekse fanden bald reißenden Absatz im Bekanntenkreis, vor allem bei den Hunden. Der Verkaufswagen von Keksdieb ist vor allem auf dem Wochenmarkt in Thiessow auf Rügen heftig umlagert von den Vierbeinern samt ihrer Frauchen und Herrchen. Vegan und Bio als Fertiggericht in Plastikschale für das Supermarktregal. Geht das? Das hat sich Govinda Thaler auch lange gefragt, bevor er vor gut einem Jahr eine lang gehegte Idee in die Tat umgesetzte.
    Sein Start-up heißt LunchVegaz, weil Lunch Vegan zu langweilig klingt. In der romantischen Gutsanlage von Rothenklempenow bei Pasewalk produziert er 14 verschiedene Fertiggerichte mit täglich bis zu 3.000 Portionen. Und es sollen noch mehr werden. Gekocht wird mit frisch verarbeiteten Zutaten ausschließlich aus kontrolliert biologischem Anbau. Geliefert wird an Supermärkte, Kindergärten und Firmen. Fast Food, das aber schmecken soll wie Slow Food. Für Leute, die keine Zeit haben zum Kochen, sich aber gesund ernähren wollen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.08.2018NDR
  • Folge 302 (60 Min.)
    Die niedersächsische Waldbrand-Überwachungszentrale in Lüneburg verzeichnet in diesem Sommer mit bislang 350 Brandmeldungen einen Rekord. Im Juli und August gehen dort durchschnittlich sechs Meldungen am Tag ein. Die Wettersituation, die dem zu Grunde liegt, ist der von 1975 sehr ähnlich: wochenlange Trockenheit, tagelang über 30 Grad und geringe Luftfeuchtigkeit. Im August 1975 kam es in der Lüneburger Heide zur größten Brandkatastrophe der Bundesrepublik. Sieben Menschen kommen in den Flammen ums Leben. Damit es nie wieder zu einer solchen Katastrophe kommt, beobachten Feuerflieger aus der Luft das Geschehen, Überwachungskameras senden Bilder, Förster kontrollieren die Breite von Wegen und Schneisen und Ehrenamtliche Feuerwehrleute sind in dauernder Rufbereitschaft. Die nordstory rekonstruiert die Ereignisse aus dem August 1975 und zeigt, wie die Menschen in der Heide alles tun, damit es nicht wieder zu einem Großbrand kommt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.08.2018NDR
  • Folge 303 (60 Min.)
    Die Schifffahrt gilt als einer der Hauptverursacher der Luftverschmutzung. Die Weltflotte von rund 90.000 Schiffen verbrennt etwa 370 Millionen Tonnen Treibstoff pro Jahr und bläst 20 Millionen Tonnen Schwefeloxid in die Luft. Containerschiffe, Öltanker, Frachter, Kreuzfahrtschiffe laufen mit billigstem schwerem Dieselöl, dem giftigsten Treibstoff, der überhaupt erhältlich ist. Nur langsam setzen sich neue Umweltstandards durch. Das stinkt Kapitän Cornelius Bockermann aus dem niedersächsischen Elsfleth gewaltig. Er setzt dagegen auf Frachtschifffahrt, umweltschonend unter Segeln.
    Vor zwei Jahren ist die „Avontuur“, sein umgebauter Gaffelschoner, vom Heimathafen Elsfleth aus erstmalig in See gestochen. Mit einer Crew aus freiwilligen Helfern und einer professionellen Seemannschaft überquerte der Segler seitdem mehrmals den Atlantik. Gesegelt wird auf den alten Handelsrouten. In der Karibik wird Kaffee, Kakao und Rum geladen, auf teils abenteuerliche Art und Weise. „Das Wasser stand uns tatsächlich häufig bis zum Hals, aber dieser Frachtsegler, die „Avontuur“, säuft nicht ab“, sagt Kapitän Cornelius Bockermann.
    Das umso weniger, seit der Industrielle Hans Georg Näder aus Duderstadt in Niedersachsen in das Geschäft eingestiegen ist. Nun hat der Kapitän mit seiner „Avontuur“ Rückenwind. Die beiden segelbegeisterten Männer träumen von einer Frachtseglerflotte. „die nordstory“ begleitet den enthusiastischen niedersächsischen Seemann und seine Crew bei einem Törn, hat ihn und seine Unterstützer bei Rückschlägen erlebt und zeigt Erfolgserlebnisse während des Abenteuers Frachtsegler. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.08.2018NDR
  • Folge 304 (60 Min.)
    Wenn die Schausteller zur Kirmes in die Städte, auf die Dörfer kommen, leuchten die Kinderaugen. Denn dann geht es wieder rund im Break Dancer, dem Riesenrad oder im Kinderkarussell. Es riecht nach Zuckerwatte, Liebesäpfeln und gebrannten Mandeln. Schausteller bereisen von Frühling bis Herbst die Jahrmärkte in Schleswig-Holstein. Ihr Auftrag: Spaß und gute Laune unters Volk bringen. Doch das wird immer schwieriger, sagt einer, der es wissen muss. Ludolf Fock ist in dritter Generation Schausteller und stolzer Besitzer eines Autoscooters. Der Präsident des Schaustellerverbandes weiß, das Geld sitzt bei den Jahrmarktbesuchern schon lange nicht mehr so locker.
    Die Zeiten, als es noch gerammelt voll war auf dem Rummel, sind lange vorbei. Viele Fahrgeschäfte haben aufgegeben, zu viele Auflagen, zu hohe Kosten, zu geringe Einnahmen hat viele zum Aufgeben gezwungen, meint er. Auch an der Zuckerwarenbude und dem Schießstand der Familie Köster aus Neumünster läuft das Geschäft nicht immer so gut. Das hängt oft vom Wetter ab, weiß Jürgen Köster. Mal ist es zu heiß, mal regnet es zu viel. Schaustellerschicksal, meint er. Hinter den Buden und Fahrgeschäften planen die Frauen einen neuen Schulwagen für ihre Kinder.
    Denn durch den ständigen Schulwechsel in der Saison, haben viele ihrer Kinder erhöhten Nachhilfe- und Betreuungsbedarf. Ein Kindergarten fehlt auch. Dass es keine Waschküche, keinen Garten für die Kinder gibt, ist normal für diese Familien. Gewaschen wird dann eben vor dem Wohnwagen. Und der ganze Jahrmarkt ist der Spielplatz. Auf Luxus wollen einige dann aber doch nicht verzichten, mancher Wohnwagen hat bis zu 90 Quadratmeter Fläche. „die nordstory“ zeigt, was es heißt, ständig auf Achse zu sein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.09.2018NDR
  • Folge 305 (60 Min.)
    Fährt man nach Finkenwerder, dann fährt man durch den Hafen, vorbei an Containerterminals, vorbei an Stahl- und Aluminium-Werk. Windkrafträder reihen sich auf, die Hauptdurchgangsstraße ist viel befahren und führt ans andere Ende zum Airbusgelände: Schwerindustrie und Hightech. Mittlerweile hat Finkenwerder knapp 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner, in der nördlichen Hälfte viel Industrie und Handwerk, dazu den Flugzeugbauer Airbus. 15.000 Menschen arbeiten hier, davon allerdings nur 500 Ortsansässige. Die südliche Hälfte von Finkenwerder ist das krasse Gegenteil: Es gibt viele Grünflächen, von Gräben durchzogen ist es das Land der Obstbauern. Doch ein romantisches Fischerdörfchen sieht anders aus. Auf den ersten Blick.
    Schaut man genauer hin, entdeckt man die Werft von Thees Behrens. Auch Fischer Olaf Jensen fängt noch immer in der Elbe Aal. Und Obstbauer Jörg Quast baut im ländlichen Süden von Finkenwerder Äpfel an. Und direkt dahinter liegt die Alte Süderelbe, ein kleines Naturparadies. Früher war hier der Hauptschifffahrtsweg der Elbe. Nach der Sturmflut von 1962 wurde die Süderelbe durch einen Damm abgeschnitten. Heute ist die Süderelbe ein sechs Kilometer langes Naturgewässer, das sich in die Industrielandschaft zwischen Containerbrücken und Airbus keilt. Holger und Patricia Maciolek verteidigen es gegen die Interessen der Hafenwirtschaft. Hier wird deutlich, wie groß die Kontraste auf der ehemaligen Insel Finkenwerder sind. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.09.2018NDR
  • Folge 306 (60 Min.)
    In der Kindheit war nahezu jeder schon einmal im Weserbergland, zumindest in Gedanken. Die tollsten Märchen von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ bis „Rapunzel“ und die Abenteuer des Baron von Münchhausen spielen in dieser Kulisse. Auch die Sage vom Rattenfänger machte die schöne Landschaft beiderseits der Weser zwischen Hameln und Hann. Münden weltberühmt. Doch es herrscht Landflucht in der Region. Und für die Zukunft wünscht man sich auch ein paar Touristen mehr. Jetzt will man endlich wieder durchstarten und das Weserbergland nach vorne bringen.
    In Bühren, einem kleinen Dorf weit oben in den sanften Hügeln des Weserberglandes, ist ein starkes Team unterwegs, von den Dorfbewohnern liebevoll MET genannt: Mobile Einsatztruppe. Die sieben höchst aktiven Rentner fahren ganz freiwillig durchs Land, um zu erledigen, was sonst noch ewig liegen bliebe: Sie verschönern und reparieren alles, von der Bank am beliebten Weserradwanderweg, über den Barfußpfad im Kindergarten bis zum verstopften Abfluss im Schwimmbad.
    Neustart auch auf dem Campingplatz von Polle. Hier weht frischer Wind, seit Thomas Folli das Ruder übernommen hat. Nach jahrelanger Suche hat der gebürtige Hesse seinen Traumplatz an der Weser gefunden. Ein echtes Start-up hat Dominik Feise gegründet. Der mutige Jungunternehmer tauscht gerade den sicheren Arbeitsplatz bei der Bundeswehr gegen eine Sportbootvermietung in der Nähe von Hameln. Auf alte Schätze in neuem Glanz setzen die Schwimmwagenfans.
    Sie restaurieren Autos, die auch schwimmen können. Mit ihren „weserfesten“ Vehikeln erkunden sie den Fluss und die Straßen. Und dann ist da noch der Beachclub von Rinteln, der einzige weit und breit im Weserbergland. Der lockt mit einer höchst erfrischenden Attraktion auch die Jugend ans Weserufer: Die Badeinselregatta, deren Preisgelder für einen guten Zweck gespendet werden, soll einmal zum Weser-Klassiker werden so wie das Weserlied, der Weserradweg, die Weserflotte und der berühmte Baustil, die Weserrenaissance. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.09.2018NDR
  • Folge 307 (60 Min.)
    Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall verlassen noch immer viele junge Frauen ihre Heimat in Mecklenburg-Vorpommern. Entweder finden sie dort keine interessante Arbeit oder sie wird zu schlecht bezahlt. Während die Frauen in der Fremde das Glück suchen, müssen die Männer mit dem Frauenmangel fertigwerden. Der Film begleitet den Single Rainer, der auf der Insel Usedom lebt. Viele seiner Freunde sind ebenfalls Singles. Die Männer Anfang 40 verbindet eine sehr herzliche Freundschaft. Alle haben Arbeit, verdienen gut, sie vereint die Liebe zum Kochen, zur Insel, zum Meer.
    Sie haben zwar noch nicht die Frau fürs Leben gefunden, haben aber gelernt, trotzdem glücklich zu sein. Sie genießen die Freiheit des Singlelebens so gut, wie sie können. Männer um die 40 leiden besonders unter der Landflucht der Frauen, sagt der oberste Bevölkerungsforscher Deutschlands, der die Wanderungsströme untersucht hat. Im Gehirn sind 80 Millionen Nervenzellen mit fürs Glücksgefühl verantwortlich. Ein Glücksforscher erklärt, warum Männer und Frauen unterschiedliche Wege zum Liebesglück einschlagen.
    Männern ist die Attraktivität wichtig, Frauen achten auf Sicherheit und Lebensperspektiven, sagt ein Paarforscher, der die Mechanismen bei der Partnerwahl kennt. Der Film begleitet die Männer in Rainers Umfeld auf Usedom, lässt Experten die Situation im gesamten Land einschätzen und erzählt von Beate, die gleich nach dem Mauerfall das Land verlassen hat, weil die Arbeitsbedingungen für Frauen so perspektivlos waren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.10.2018NDR
  • Folge 308 (60 Min.)
    Von Anfang März bis Ende Oktober ist Thomas Magner mit seiner „Liberté“, einem umgebauten Lastkahn, auf den Wasserstraßen Europas unterwegs, auch in Mecklenburg-Vorpommern. Die Mecklenburgische Seenplatte, die durch viele schmale Flüsse und Kanäle miteinander verbunden ist, gehört zum Lieblingsrevier von Thomas Magner. Acht Tage dauert die knapp 300 Kilometer lange Tour von Berlin an die Müritz. Denn die Passagiere schippern ganz gemütlich mit sechs km/​h die Flüsse und Kanäle entlang. Die Peene-Touren von Kapitän Ingo Müller sind im Sommer schon acht Wochen im Voraus ausgebucht, sagt er. Auf die Reise über den „Amazonas des Nordens“ kann er 49 Gäste auf seinem Flussdampfer mitnehmen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.10.2018NDR
  • Folge 309 (60 Min.)
    In Bremerhaven wird der Kai im Hafen als Kaje bezeichnet. Von dort aus werden jährlich 5,5 Millionen Container umgeschlagen. Die Terminalbetreiber sind stets mit dem Ausbau beschäftigt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Hafenbecken wurde extra erweitert, damit auch die modernen Containerriesen von bis zu 400 Metern hier wenden und anlegen können. Wenn das Megaschiff „Mærsk Mc Kinney Møller“ mehrere Tausend Container Ladung löschen will, sind die Abläufe im Hafen minutiös geplant. Denn Liegezeit ist teuer. Das merkt auch Kiara James. Sie absolviert ein freiwilliges soziales Jahr in der Seemannsmission.
    Dabei macht sie Bordbesuche und arbeitet im Seemannsclub Welcome. Die Seeleute sind oft froh, einfach mal ein bisschen schnacken zu können und mal ein anderes Gesicht zu sehen, so ihre Erfahrung. Bremerhaven ist auch ein wichtiges Drehkreuz für die Verschiffung von Automobilen. Mehr als zwei Millionen Fahrzeuge werden hier jährlich umgeschlagen, auf dem größten Parkplatz Europas ist Platz für 95.000 Pkw. Isabella Grochowska arbeitet als Fahrerin auf dem Autoterminal und parkt Neuwagen auf engstem Raum in den riesigen Spezialschiffen ein. Bei vielen Modellen gilt die „Faustformel“, eine Faustbreit Platz zwischen den Spiegeln, mehr Abstand darf nicht bleiben! Für viele Menschen sind die Häfen von Bremerhaven ein ganz besonderer Arbeitsplatz.
    Und auch wenn die Branche von Männern dominiert ist, trifft man viele starke Frauen, die sich in unterschiedlichen Jobs im Hafen behaupten: Saskia Klockow ist Matrosin auf einer Baggerschute und will bald Schiffsführerin werden. Die Schute transportiert den Hafenschlick, der zuvor vom Eimerkettenbagger aus dem Hafenbecken gebaggert wurde, zur Entsorgung nach Bremen. „die nordstory“ bietet ungewöhnliche Einblicke hinter die Kulissen des viertgrößten Universalhafens Europas. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.10.2018NDR
  • Folge 310 (60 Min.)
    „die nordstory“ steht in dieser Ausgabe unter dem Motto: Multikulti, der Norden hat viele Farben. Nahezu jeder Vierte in Deutschland hat ausländische Wurzeln. Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt und unterschiedlicher Kulturen bereichern auch in den norddeutschen Bundesländern das Zusammenleben: Hamburg: Syrisch für Hamburger Der Syrer Hanna Saliba ist ein erfolgreicher Unternehmer. 1971 kam Hanna Saliba aus Latakia an der syrischen Mittelmeerküste nach Hamburg. Er ging zunächst zur Seemannsschule, fuhr dann auch zur See, eröffnete aber schon bald sein erstes Saliba-Restaurant, weil er nicht mehr ständig unterwegs sein wollte.
    Aus einem wurden nach und nach viele erfolgreiche Restaurants. Eines hat er heute noch, die anderen hat er verkauft. Seit drei Jahren kamen und kommen immer wieder syrische Flüchtlinge in sein Lokal, suchen Arbeit und Hilfe in der Fremde. Hanna Saliba hatte die Idee, einen kleinen Imbiss mit Niveau zu eröffnen, betrieben von den Flüchtlingen, die er zuvor angelernt hatte. Zwei Imbissläden gibt es schon, einen im Eppendorfer Weg, den anderen am Großmarkt beim Mehr! Theater.
    Hanna Saliba zeigt seinen neuen Geschäftspartnern, wie so etwas funktionieren kann und hilft bei allen auftauchenden Problemen. Mecklenburg Vorpommern: zwischen Afrika und Mecklenburg Die Familie von Caspar Venter lebt seit Generationen, seit mehr als 300 Jahren, in Südafrika. Doch den 45-jährigen Caspar hat es nach Mecklenburg-Vorpommern verschlagen. Seit 15 Jahren ist er in Neubrandenburg deutschlandweit der Spezialist für Afrika-Reisen. Ob Namibia, Sambia, Kenia oder der Kongo: Caspar Venter und sein Team sorgen für maßgeschneiderte Erlebnistouren.
    Dass der Südafrikaner heute in Neubrandenburg lebt, hat er einer Begegnung auf einem Londoner Bahnhof zu verdanken. Dort traf der Sohn eines Diplomaten vor mehr als 20 Jahren auf die etwas verloren wirkende Studentin Katja aus Mecklenburg-Vorpommern. Er, ganz Gentleman, half ihr beim Koffertragen. Am Ende hatte er ihre Telefonnummer. Es entwickelte sich eine Freundschaft, aus der Jahre später Liebe wurde. Mittlerweile sind die beiden verheiratet, haben drei Kinder, feiern das 15-jährige Bestehen ihres Reisebüros.
    Mit kurz über 40 haben sie auch noch den Triathlon für sich entdeckt. Alles klingt nach heiler Familienwelt. Doch seit einiger Zeit gehen Caspar und Katja auch eigene Wege. Aus ihrem Slogan „Mein. Dein. Afrika“ wird jetzt „Mein. Dein. … Unser Afrika.“ Niedersachsen: der „bunte Vogel von Osnabrück“ Seine Heimat ist Osnabrück, Wurzeln hat er in der Welt: Karim McLeod ist als „bunter Vogel“ des Grünflächenamtes Osnabrück bekannt. Er hat einen iranischen Vater, ist in Schottland aufgewachsen und wegen des Brexits hat er jetzt einen deutschen Pass.
    Sein Tag beginnt früh um vier mit Gymnastik und Vokabeln üben. Denn er lernt ständig neue Fremdsprachen. So beherrscht er auch Plattdeutsch. Er liebt das Gärtnern und ist nicht auf den Mund gefallen, wenn die Bürger sich über die Grünanlagen beschweren. Im Zweifelsfall mimt er dann den Ausländer. In der Stadt ist er auch bekannt fürs Dudelsack spielen. Mit seinen Bandkollegen organisiert er regelmäßig Charitykonzerte. Schleswig-Holstein: „Einge-Burger-t“: John Rapaglia and Friends Bis jetzt hat John Rapaglia alles richtig gemacht: den sicheren Job als Professor für Meeresbiologie an der US-Ostküste an den Nagel gehängt und in seiner deutschen Lieblingsstadt Kiel ein Burgerrestaurant eröffnet.
    Der Laden brummt! Nicht nur wegen John, auch wegen Sophie aus England, David aus Neuseeland, Aaron aus den USA und den anderen Leuten aus aller Welt. Ein fairer Job für Studenten und Arbeitssuchende und ein „Place to be“ für die Kieler! Allerdings ist John selbst an der Belastungsgrenze angelangt: Wer soll den neuen Foodtruck fahren? Gibt es genug Personal für einen kleinen zweiten Laden? Wie soll er gleich zwei Stände auf der Kieler Woche betreiben? Einer soll helfen: Takashi Kanno, Johns japanischer Freund seit der Kindheit, in New York hochdotierter Banker an der Wallstreet.
    Takashi hat das Experiment mit den Burgern so lange beobachtet, bis er bei der deutschen Einwanderungsbehörde einen Antrag auf Arbeitserlaubnis gestellt hat. Der wurde bewilligt, Takashi ist in Kiel. Mit seiner Hilfe könnte aus der originellen Idee ein echter Businessplan werden und aus John’s Burger eine lukrative Begegnungsstätte der Kulturen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.10.2018NDR
  • Folge 311 (60 Min.)
    Die MeLa in Mühlengeez ist eine der größten Fachausstellungen für Landwirtschaft, Ernährung, Forst, Jagd und Gartenbau in Norddeutschland. Über 1.000 Aussteller präsentieren Tiere, Technik und Trends. Mehr als 70.000 Besucher werden erwartet. Die Dokumentation begleitet Platzwart Kay Gomala, der während der Messetage etliche Kilometer auf dem Gelände zurücklegen muss. Er ist immer gefragt, wenn irgendwo der Strom ausfällt, die Klimaanlage versagt oder das Mikro im Show-Ring seinen Geist aufgibt.
    Stallmeister Michael Harting hat 14-Stunden-Schichten und sich sicherheitshalber in einem Wohnwagen hinter den Ställen einquartiert. Forstwirt-Auszubildende Martha Rotermann will bei den Waldarbeiter-Meisterschaften an die Spitze, schließlich winken als Preis eine nagelneue Kettensäge und die Qualifizierung zur Bundesmeisterschaft. Anna Rohlfing möchte mit ihren fünf Jahren das erste Mal ein Bullenkalb vorführen, natürlich mit Papas Hilfe. Außerdem schaut das Filmteam Dr. Siegfried Hoffmann, dem Leiter aller Tierschauen, bei der Arbeit über die Schulter, tuckert mit Fans historischer Landmaschinen über den Platz und schwitzt mit Steffen Bartsch im Kleeblattkostüm, denn „Kleeo“ ist seit Kurzem das Maskottchen der MeLa.
    Und dann ist da noch Wilfried Kalasz, der seit 42 Jahren Pommerngänse züchtet. Die Pommerngans ist das Tier der diesjährigen Messe. Die Pommerngänse werden in zahlreichen Schauvorführungen ihre Runden auf dem Gelände drehen. Am Morgen vor jeder Schau putzt Wilfried seinen Gänsen sogar die Zähne! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.10.2018NDR
  • Folge 312 (60 Min.)
    Seit November 2017 leben die bisher einzigen Bewohner von Süderoog, Neele Wree und Holger Spreer, nicht mehr allein auf der Hallig. Sie haben eine Tochter. Im fünften Jahr ihres Lebens mitten im Wattenmeer, ist jetzt nichts mehr wie vor der Geburt von Fenja. Die mittlerweile erfahrenen Halligschützer Nele und Holger haben neben ihren zahlreichen Aufgaben als Bewahrer des Vogelschutzgebietes eine große Lebensaufgabe zu meistern: die Verantwortung für die Gesundheit und das Heranwachsen ihres Kindes. Doch Nele und Holger mussten auch schwere Stunden überstehen.
    Im Frühjahr brach mit den Zugvögeln urplötzlich die Vogelpest über Süderoog herein. Die Hühner hatten sich zuerst mit dem Virus angesteckt, dann folgten die Enten. Jeden Morgen lagen mehrere tote Tiere im Stall. Auf Anordnung der zuständigen Behörde mussten die beiden Halligbewohner ihren gesamten Bestand von mehr als 80 Hühnern, Enten, Gänsen und Puten keulen. Aber nach Aufhebung der Quarantäne wollen sie mit Küken von vorne anfangen. Nele und Holger beginnen also die neue Saison mit zwei ganz unerwarteten Herausforderungen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.11.2018NDR
  • Folge 313 (60 Min.)
    „die nordstory“ ist auf landwirtschaftlichen Seitenpfaden zu Gast bei drei Landwirten. Seine Obstweine haben Florian Profitlich mehrfach Gold eingebracht, sogar im renommierten Äppelwoi-Mekka Frankfurt gab es Medaillen! Seine beharrliche Arbeit ist belohnt worden. Die Apfelernte auf den alten Streuobstwiesen von Fahrenholz in der Nordwestuckermark ist in diesem Jahr besonders gut. Gärtner Olaf Schnelle weiß, dass sich harte Arbeit und kluges Handwerk wieder lohnen. Raffiniert holt er aus minimalster Fläche üppigste Erträge heraus. So viel, dass er den Überschuss fermentiert, ein altes Handwerk, das gerade wieder entdeckt wird. Und keineswegs ist bei ihm der Boden nach der Ernte ausgelaugt.
    Wenn Olaf Schnelle mit den Händen darin gräbt, schwärmt er von den Regenwürmern. Durch ihre Hinterlassenschaften wächst die Humusschicht seiner Beete von Jahr zu Jahr. Auch Landwirt David Peacock denkt an die Zukunft. Was er tut, ist nachhaltig und logisch, sagt er. Er lässt seine Kühe, die alle noch Namen und Hörner tragen, auf der Weide frisches Gras statt Silage im Stall fressen. Die Kälber säugen bei den Kühen, und trotzdem bleibt genug Milch für das Geschäft übrig. Bis zu 70 Prozent Fettanteil hat Peacocks Sahne, die vor allem in Berlin begehrt ist. Dort bringt sie ihm mehr als nur ein paar Cent ein. Denn in der Spitzengastronomie ist radikal regional Trend und Essen wieder etwas wert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.11.2018NDR
  • Folge 314 (60 Min.)
    Kaum etwas spiegelt den Zeitgeist einer Stadt besser wider als ihr kulinarisches Angebot. Durch den innovativen Umgang mit Rohstoffen und Lebensmitteln entwickeln die Menschen das Geschmacksportfolio der Metropole Hamburg stetig weiter. Spürbar nah begleitet diese „nordstory“ Menschen, die sich mit dem Thema Essen auf leidenschaftliche, fantasievolle und individuelle Weise auseinandersetzen. Menschen, für die Essen mehr ist als Kochen, nämlich Wagnis, Neuanfang, Selbstverwirklichung und Lebenselixier. Frank Brüdigam steckt seine bloßen Finger in einen Topf siedendes Wasser.
    Gleich fertig, jetzt kann die Pasta hinein. Er kocht mit Herz und immer mit den Händen. Er greift auf heiße Herdplatten, in frisches Gemüse und warmes Fleisch. In einer Stadt, in der alles immer schneller geht, wirkt Frank trotz Stress wie ein Fels in der Brandung. Sein Restaurant liegt mitten in Hamburg, es ist einer von aktuell mehr als 5.000 gastronomischen Betrieben der Metropole. Dass er sich bereits seit sieben Jahren auf dem hart umkämpften Markt halten kann, ist seinem Einsatz zu verdanken: kein Stillstand, nie Wochenende, Urlaub schon gar nicht.
    Warum ausgerechnet Hamburg? Die Einflüsse, sagt Frank Brüdigam. Ringsum die regionale Vielfalt, über den Hafen kommen Gewürze dazu, per Schiff aus Übersee. Janine Op het Veld ist mit dem Flugzeug gekommen. Das war vor einigen Monaten. Seitdem sucht die junge Niederländerin nach einem passenden Raum für ihren Traum: ein vegetarisches und veganes Restaurant mit orientalischen Einflüssen.
    Auch, wenn „nur Gemüse“ bislang noch eine Nische ist. Im Stadtgebiet gibt es bereits mehr als 200 „vegane und veganfreundliche“ Orte. Janine kann es kaum erwarten, endlich loszulegen! Doch eine passende, bezahlbare Location zu finden, ist unendlich schwer. In ihrer Heimat werden „Durchstartern“ schon mal die ersten Monatsmieten erlassen. In Hamburg ist das anders. Doch Janine kämpft beharrlich und mit Leidenschaft. So wird jeder Tag mit ihr zur Entdeckungsreise: welches Viertel passt zu ihrer Idee? Wie „schmeckt“ die Stadt? Und wo gibt es die besten Produkte? Bei Stevie Engelbrecht in Wilhelmsburg gibt es auf jeden Fall die besten Zucchini.
    Und es gibt sie massenweise, Ernteschwemme. Da kann man nichts machen, außer sie einzumachen! Das, was übrig ist, konservieren, bevor es schlecht wird. Und das macht Stevie nicht nur mit Zucchini, sondern mit allem, was in ihrem Garten den Sommer über gewachsen ist. Und das ist weit mehr als nur Gemüse. Minitopia heißt ihr Reich unweit der Elbe, ist 1.000 Quadratmeter groß und für keine Idee zu klein.
    In einer ehemaligen Lkw-Werkstatt und einem dahinter liegenden, wild wachsenden Garten, hat sich Stevie gemeinsam mit Freunden eine eigene Welt geschaffen. Für den Fall, dass es mit der Welt an sich mal nicht mehr so läuft. Wie wollen wir in Zukunft leben? Wie können wir uns, gerade in der Großstadt, auf begrenztem Raum selbst versorgen? Das sind die großen Fragen, die Stevie antreiben. Die kleinen sind, wie viele Zucchini eigentlich noch wachsen wollen? Das Wort „viele“ hat für Kati Decker und Daniela Sichting eine ganz neue Bedeutung bekommen.
    Normalerweise machen die Schwestern quietschbunte, kunstvoll dekorierte Cake Pops, Kuchen am Stiel. Jetzt aber stehen sie in ihrer Werkstatt in Ottensen und sehen das Parkett vor lauter Pralinen nicht. 20.500 Stück, das ist ihr bislang größter Auftrag. Alle müssen von Hand gefüllt, auf Stiele gesteckt und verpackt werden. Mama Christine und ihre Freunde helfen mit. Trotzdem: die Zeit rennt! Vor fünf Jahren haben die beiden ihre alten Jobs aufgegeben und sich zuerst dem Kuchen gewidmet, jetzt kommt die Schokolade hinzu.
    In Hamburg bestehen heißt: sich ständig neu erfinden. Stetig wachsen. Niemals still stehen. Gut, wenn einem „Stillstand“ erst gar nicht im Blut liegt. Wer Thomas Sampl erwischen will, muss flink sein. In einer Sekunde steht er an einem Regal voll Liebstöckel, fährt mit den Händen behutsam über das Kraut. Im nächsten Augenblick sind seine Finger bereits auf den Tasten seines Telefons.
    Dann beschleunigt der Koch von Null auf Hundert in drei Sekunden und flitzt an der Käsetheke vorbei, schräg links hinterm Salatbuffet entlang durch seine Markthalle. Das Smartphone am Ohr. Eine Reservierung für zwölf Personen? Abgemacht! Hat jemand Äpfel nachbestellt? Wann wird das Wildschwein geliefert? Aufgelegt, schon sitzt er an der Kasse. Das Leben, das er seit Kurzem führt, ist neu für ihn. Koch ist er schon lange, Markthallenbesitzer erst seit August. Im Hamburger Oberhafen geht er ein enormes Wagnis ein: Er eröffnet Restaurant und Lebensmittelgeschäft in einem. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.11.2018NDR
  • Folge 315 (60 Min.)
    Es gibt keinen Gasthof, keinen Bäcker, keinen Schlachter und keinen Lebensmittelladen, mittlerweile Einkaufsalltag in vielen norddeutschen Dörfern. Von 1990 bis 2010 hat sich die Zahl kleinerer Lebensmittelgeschäfte mehr als halbiert, heißt es in einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Umwelt- und Naturschutz. Vor allem ältere Menschen leiden unter der Versorgungslücke. Doch es tut sich etwas auf dem Land. Immer mehr junge Familien wollen nicht länger in reinen Pendel- und Schlaforten leben. Dorfbewohner ergreifen die Initiative, um wieder Leben und ein Gemeinschaftsgefühl in ihre Dörfer zu bringen. „die nordstory“ begleitet ein zielstrebiges und beharrliches „Frauentrio“ aus Mariensee, das fünf Jahre lang einen Dorfladen geplant hat und jetzt eröffnet.
    Erzählt wird auch die Geschichte vom Mühlengasthof Landesbergen, der früher der Mittelpunkt des Dorflebens war und nach einer wechselvollen Geschichte wieder auf dem Weg zu einem echten Treffpunkt ist. Das Filmteam begleitet den „rollenden Uwe“, der in die abgelegenen Dörfer der Lüneburger Heide fährt, um seine Kunden mit frischem Brot, Wurst und Zahnpasta aus seinem mobilen Einkaufswagen zu versorgen. „die nordstory“ zeigt, dass die Dorfbewohner das Leben auf dem Land wieder wertschätzen und sich für mehr Gemeinschaft und Heimatgefühl engagieren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.11.2018NDR
  • Folge 316 (60 Min.)
    In dieser „nordstory“ weihnachtet es:
    Hamburg: Vorweihnachtszeit auf St. Pauli Neonreklame, auf St. Pauli funkelt und glitzert es das ganze Jahr über. Doch in der Vorweihnachtszeit hält auch der Kiez ein wenig inne. Santa Pauli ist ein Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art. Das betrifft sowohl die Verkaufsstände als auch das Publikum. Auch die Standbetreiber sind ein ganz besonderes Volk. Und am Schmidt Theater direkt an der Reeperbahn wird für ein Kindermusical geprobt: „Die Weihnachtsbäckerei“.
    Mecklenburg-Vorpommern: der Schäfer vom Hullerbusch Im Schafstall von Jakob Hermühlen in dem verträumten Landstrich zwischen Carwitzer See und Schmaler Luzin in der Feldberger Seenlandschaft leben 400 Pommernschafe und 30 Ziegen seit neun Jahren unter seiner Obhut. Von einem Tag auf den anderen musste der gelernte Tischler den Traditionsbetrieb des Vaters übernehmen, ein Unfall hatte ihn aus dem Leben gerissen. Jakob ist der Familientradition treu geblieben, hat das alte Hullerbusch-Logo beibehalten. Doch Wollverarbeitung, Vermarktung und Verkaufsstände tragen seine Handschrift. Neuerdings kommen auch zwei junge Schafschererinnen aus Berlin. Die sind sanfter zu den Tieren.
    Niedersachsen: bis alle Birnen brennen – Hannovers Weihnachtsbeleuchtung Die größte zusammenhängende Weihnachtsbeleuchtung der Welt wird in Hannovers Innenstadt installiert. Leuchtende Weihnachtssterne und blinkende Lichterketten, größer als in New York! Mehr als 300.000 Lichtpunkte, gut 100 Sternschnuppen und zehn Kilometer Lichterkette müssen in abenteuerlicher Höhe installiert werden. Ein Kletterteam aus Tirol ist angefragt. Der größte Weihnachtsstern wiegt 250 Kilogramm und hat einen Durchmesser von neun Metern! Martin Prenzler, Herr der Lichter und Sterne, ist besonders stolz auf die neue LED-Technik. Sie spart 90 Prozent Energie ein. Alles fiebert auf den großen Moment hin wenn es heißt: Licht an in Hannover! „die nordstory“ ist dabei.
    Schleswig-Holstein: Advent im UNESCO-Welterbe Lübeck, die einstige Königin unter den Hansestädten, zieht vor allem zur Adventszeit Scharen von Besuchern an, lockt mit liebevoll geschmückten historischen Gassen und verschiedenen Weihnachtsmärkten, die sich über große Teile der Altstadtinsel erstrecken. Rund um das Europäische Hansemuseum soll ein ganz besonderer Markt entstehen: sehr beschaulich, ein wenig Abseits des großen Trubels. Marian Rojahn leitet den Aufbau und hat gleich zwei große Aufgaben vor sich. Wie kann es gelingen, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen, die besonders Familien mit Kindern zum Verweilen einlädt? Und vor allem: Wie soll er nur eine Eisbahn in Pink organisieren, die sich Lübecks Tourismuschef als Attraktion für die Kids so sehr wünscht? Konditormeister Aurèle Uter arbeitet direkt nebenan im kleinen Café Fräulein Brömse.
    Süße Verführungen werden dort serviert, ausgerechnet im ehemaligen Beichthaus des Lübecker Burgklosters. Der Plan von Aurèle: Dem klassischen und weltberühmten Dresdner Christstollen will er endlich mal eine Lübecker Variante entgegensetzen! In der Stadtbibliothek hat er alte Rezeptbücher aus dem 16. Jahrhundert aufgestöbert. Vielleicht findet er darin eine interessante Idee für seinen hanseatischen Christstollen. Eines ist jedenfalls gesetzt: Marzipan muss auf jeden Fall als Zutat mit hinein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.12.2018NDR
  • Folge 317 (60 Min.)
    Jan-Dirk und Carsten Bühning bei der Getreideernte.
    Immer mehr Landwirte in Niedersachsen wollen die ökologische Wende in ihrem Betrieb. In den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der Biobauern um knapp 30 Prozent gestiegen. Allerdings zieht nur einer von drei Landwirten, die die Umstellung wünschen, seine Planung am Ende auch durch. Zu groß ist für viele die finanzielle Herausforderung. Familie Bühning bewirtschaftet in Schleptrup im Landkreis Osnabrück seit sechs Generationen die Felder. 2016 haben sie den Antrag auf Umstellung gestellt. Drei Jahre dauert es in der Regel, bis ein Betrieb komplett ökozertifiziert ist. „die nordstory“ begleitet die Familie aus dem Landkreis Osnabrück in der Phase radikaler Veränderungen.
    Um wieder schwarze Zahlen zu schreiben, muss sie unbedingt einen dritten Schweinestall bauen. Neben der aufwendigen ökologischen Feldarbeit bedeutet das eine extreme Doppelbelastung. Da muss die ganze Familie an einem Strang ziehen. Jan-Dirk Bühning (39), sein Bruder Carsten (32) und ihr Vater Günter (65) haben sich viel vorgenommen. Die Bühnings haben bei Null angefangen, nachdem sie ihre etwa 900 konventionellen Mastschweine verkauft hatten. Die Umstellung ist eine „Durststrecke“, sagt Jan-Dirks Ehefrau Nina (39). Als Betriebswirtin behält sie den Überblick über die Finanzen.
    Auch wenn die Bühnings mit einem Ferienhof und einer Biogasanlage noch andere unternehmerische Standbeine haben, muss jetzt unbedingt der letzte von drei Stallabschnitten fertig werden. Nur wenn am Ende um die 400 Bioschweine in den Ställen gemästet werden, wirft ihr Betrieb wieder Gewinn ab. Neben der Baustelle kümmern sich die Landwirte um zukünftige Vertriebswege. Die regionale Feinkost und Fleischerei Sostmann aus Bramsche will den Anteil an Bioprodukten noch weiter steigern und denkt daran, den Bühnings mehr Tiere abzunehmen. „die nordstory“ begleitet die engagierten Landwirte sieben Monate lang, bis sie für den Stall das Biozertifikat erhalten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.01.2019NDR
  • Folge 318 (60 Min.)
    Was eben noch ein Traum war, ist jetzt ein Unternehmen: Junge Gründer aus dem Norden auf ihrem harten Weg ins Geschäftsleben. Bislang waren die beiden von Lillebräu „Kuckucks-Brauer“, haben ihr Craft-Beer in fremden Brauereien herstellen lassen. Jetzt wollen Max Kühl und Florian Scheske selber produzieren. Eine Million Euro brauchen die beiden Kieler dafür. Die erste Frage auf der Bank war, ob sie das überhaupt können, so ganz ohne Ausbildung? Ihr Konzept überzeugt, doch dann hakt es dauernd beim Bau der Brauerei. Die Sache wird viel teurer. Mit selbst kreierten Genussscheinen versuchen sie, an neues Geld zu kommen.
    Die Eröffnung müssen sie immer wieder verschieben. Trotzdem lassen sich die beiden den Spaß an der Arbeit nicht verderben. Werden sie am Ende tatsächlich mit Bier aus der eigenen Brauerei anstoßen können? Tim Bielinski plant eine schwimmende Strandbar in Kiel zu eröffnen. So etwas gibt es sonst nirgendwo. Sage und schreibe acht Behörden wollen bei der Genehmigung mitreden. Sandhafen soll seine Bar heißen. Auf einem 500 Quadratmeter großen Ponton sollen seine Gäste unter freiem Himmel Urlaubsgefühle haben.
    Bloß, welcher Sand trocknet schnell genug ab, fliegt dabei trotzdem nicht weg? Und kommen auch Gäste bei Regen? Er hätte nie gedacht, dass der Anfang so hart sein würde. Kann er am Ende der ersten Saison anderen Gründern noch empfehlen, ein eigenes Business zu starten? Die Gründer aus Schleswig-Holstein haben viele Geschäftsideen: ein Rettungsknopf für in Seenot geratene Kiter, rollende Miniferienhäuser oder ein schwimmender Wohnwagen. Sechs Kurzporträts von Start-ups zeigen, was man außer einer guten Idee noch braucht: Mut, Geld und Durchhaltevermögen! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.01.2019NDR
  • Folge 319 (60 Min.)
    Sie investieren ihren letzten Euro, quälen sich bei Umbau und Renovierung ihres Gutshauses durch Staub und Schmutz. Sie zweifeln, verzweifeln und machen doch weiter: die Gutshausretter in Mecklenburg-Vorpommern! Philipp Kaszay, Witwer und alleinerziehender Vater mit zehnjähriger Tochter, hat sich die Sanierung und die Bewirtschaftung des Gutshauses Kobrow bei Rostock zum Lebenswerk erklärt. Nach unendlicher Mühe und vielen Rückschlägen ist jetzt endlich Land in Sicht. Das dominante Haus füllt sich mit Übernachtungsgästen. Aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist auch das Gutshaus Dölitz bei Gnoien.
    Spätbarock. 400 Jahre alt, nach dem Krieg als Landwirtschaftsbetrieb aufgegeben, seit 1992 verlassen. Jetzt sind Ronald van der Starre und Roland Tschersche aus Potsdam mit ihren drei Pflegekindern eingezogen. Aber das Herrenhaus Dölitz ist noch weit davon entfernt, fertig zu sein. Mutmacher für alle Gutshausaktivisten und am längsten dabei sind Christina Ahlefeld-Laurvig und Knut Splett-Henning. Seit 15 Jahren bewohnen sie das Herrenhaus in Rensow mitten im Mecklenburgischen Parkland. Die beiden sind die Zentrale der Saniererszene und kümmern sich um gefährdete Häuser der Gegend.
    Erst haben sie Dölitz entdeckt, dann ein kleines Spätmittelalterschloss bei Stralsund. Jetzt gibt es ein neues Projekt in direkter Nachbarschaft: Behren-Lübchin! Der Bürgermeister hatte angerufen und sie dringend gebeten, das Gutshaus zu retten. Nun geht es auch in Behren-Lübchin los. Und das Haus ist schon vermietet: als Kulisse für einen Spielfilmdreh. Und dann gibt es ja noch das eigene Haus von Knut und Christina in Rensow. Endlich wird das Dach ausgebaut, hier zieht die Familie mit inzwischen drei Kindern und einem Hund ein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.02.2019NDR
  • Folge 320 (60 Min.)
    „die nordstory“ begleitet Menschen in Niedersachsen, die altes Wissen nutzen und damit besonders zukunftsfähig sein wollen. Handarbeit statt Maschineneinsatz, Arbeitspferde statt Schwerlastfahrzeuge, natürliche Baustoffe statt moderner chemischer Verbindungen: was veraltet erscheint, wird in bestimmten Bereichen wieder modern. Karsten Wüstefeld aus Kreiensen macht Waldarbeit mit ein bis zwei Pferdestärken und hat volle Auftragsbücher. Pferde als Forstarbeiter sind für ihn weder Folklore noch ökologische Nische, sondern praktisch, effektiv, waldschonend und wirtschaftlich.
    Denn der Percheron-Wallach Arno braucht keine Wege oder Rückegassen. Er ist total flexibel, wenn er in aller Ruhe Baumstämme aus dem Wald zieht. Im Stadtforst Bad Pyrmont sind Karsten Wüstefeld und seine Pferde das erste Mal im Einsatz. Förster Philipp Klapper probiert am Königsberg, ob Pferd statt Maschine in seinem Wald eine Zukunft haben. Der Architekt Dirk Scharmer baut Häuser aus Holz, Strohballen und Lehm. Sein aktuelles Projekt Am Speicherbogen in Lüneburg ist sein umfangreichstes und in ganz Norddeutschland das bisher größte seiner Art: Dort entstehen zwei strohgedämmte Mehrfamilienhäuser.
    Die Gebäude sollen durch die Verwendung von natürlichen Materialien wie Holz, Lehm und Stroh eine herausragende Umweltbilanz haben. Kühe, die auf der Weide stehen und auch dort gemolken werden, das war früher normal. Heute ist das eine absolute Ausnahme, denn diese Art der Viehhaltung macht Arbeit und kostet Zeit und Geld. Die Kühe müssen auf die Weide getrieben und zum Melken wieder hereingeholt werden. Und Milchkühe, die sich bewegen, geben weniger Milch als Stalltiere, wissen die Jungbauern Frieda und Theo Wegener.
    Zweimal am Tag fahren sie zum Melken auf die Weide und bringen die noch warme Milch mit dem Trecker auf den Hof. Das ergibt einen Ausnahmekäse, der seinen Weg bis in die Sterneküchen findet. Auf das Experiment Weidemilch will sich auch Jan-Dierk Harbers aus Butjadingen einlassen. Seine 400 Milchkühe dürfen das erste Mal seit 20 Jahren wieder aus dem Stall. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/​Bremen mbH. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.02.2019NDR
  • Folge 321 (60 Min.)
    Frische, Eier und frische Milch sind wieder einmal ausverkauft. Das kennen die Helgoländer. Das Frachtschiff ist nicht gekommen, es war einfach zu stürmisch, die Nordseewellen waren zu hoch. Das kommt im Winter immer öfter vor. Für die 1.450 Einwohner heißt das oft improvisieren, Pläne umschmeißen. Denn Helgoland, Deutschlands einzige Hochseeinsel, ist nur mit dem Schiff oder dem Flugzeug zu erreichen. Doch im Winter fällt die Fährverbindung mit dem Festland schon mal aus, es startet und landet kein Flieger. Stürmische Zeiten auf Helgoland. Wer auf der Insel die Restaurantszene bereichern will wie Sterne- und ARD-Fernsehkoch Otto Koch, hat es in dieser Zeit nicht gerade leicht. Auch, weil es nicht einfach ist, Personal auf die Insel zu locken.
    Sein neues Team kommt aus Österreich, Ungarn oder Thailand. Sie alle verbringen ihren ersten Winter auf Helgoland. Köchin Yamme und der österreichische Restaurantchef Gerd Gamsjäger wundern sich, wie kalt und stürmisch es hier sein kann. Die Helgoländer Familie Engel kennt das, versorgt die Menschen auf der Insel mit allem, was man so braucht. Der tägliche Blick auf die Wetterkarte gehört für sie zum Alltag. Oft müssen die Engels ihre Pläne umschmeißen, wenn mal wieder nichts geht. Arztbesuch auf dem Festland absagen, frische Ware stornieren, bevor sie verdirbt. Dann gibt es ein paar Tage lang eben mal keine frische Milch auf Helgoland. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.02.2019NDR
  • Folge 322 (90 Min.)
    Das Weserbergland: Die Märchen von „Schneewittchen“ bis „Rapunzel“ und die Abenteuer des Barons von Münchhausen spielen hier. Auch die Sage vom Rattenfänger von Hameln machte die schöne Landschaft beiderseits der Weser zwischen Hameln und Hann. Münden weltberühmt. Doch es herrscht Landflucht, für die Zukunft wünscht man sich auch ein paar Touristen mehr. Die Region will endlich durchstarten, an den Ufern der Weser herrscht Aufbruchstimmung. Das beweisen einige Menschen mit ihren innovativen Projekten und Initiativen. Vom Leben in der Großstadt hatten Kerstin Becker und Reiner Olias die Nase voll.
    Die Hausboot-Pioniere sind samt ihrer „Janneke Jans“ von Hamburg nach Hameln umgezogen. Der alte Industriehafen dort bietet jede Menge Platz für ein neues Leben im Weserbergland in Nachbarschaft mit anderen bunten Hausbooten. Bühren ist ein kleines Dorf weit oben in den sanften Hügeln des Weserberglandes. Hier ist ein starkes Team unterwegs, von den Dorfbewohnern liebevoll MET genannt: Mobile Einsatztruppe. Die sieben höchst aktiven Rentner fahren ganz freiwillig durchs Land, um zu erledigen, was sonst noch ewig liegen bliebe: Sie verschönern und reparieren alles, von der Bank am beliebten Weser-Radweg über den Barfußpfad im Kindergarten bis hin zum verstopften Abfluss im Schwimmbad.
    Neustart auch auf dem Campingplatz von Polle. Hier weht frischer Wind, seit Thomas Folli das Ruder übernommen hat. Nach jahrelanger Suche hat der gebürtige Hesse seinen Traumplatz gefunden: direkt am Weser-Radweg. Vor dem Wohnwagen rauscht der Fluss, die Rühler Schweiz liegt gleich um die Ecke. Ein echtes Start-up hat Dominik Feise gegründet. Der mutige Jungunternehmer tauschte den sicheren Arbeitsplatz bei der Bundeswehr gegen eine Sportbootvermietung in der Nähe von Hameln.
    Auf alte Schätze in neuem Glanz setzen die Schwimmwagenfans. Sie restaurieren Autos, die auch schwimmen können. Mit ihren „weserfesten“ Vehikeln erkunden sie den Fluss und die Straßen. Und dann ist da noch der Beach Club von Rinteln, der einzige weit und breit im Weserbergland. Der lockt mit einer höchst erfrischenden Attraktion auch die Jugend ans Weserufer: die Badeinselregatta. Deren Preisgelder werden für einen guten Zweck gespendet, und irgendwann einmal soll sie zum „Weser-Klassiker“ werden wie das Weserlied, der Weser-Radweg, die Weser-Flotte und der berühmte Baustil, die Weserrenaissance. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.03.2019NDR
  • Folge 323 (60 Min.)
    Mittlerweile haben sich nicht wenige Frauen den maroden Ruinen von Herrenhäusern mit Haut und Haar verschrieben. Marita Gronau ist eigentlich Saxofonistin. Bei einem Sommerkonzert am Strand lernte sie ihre große Liebe kennen. Zusammen zogen die beiden in ein klassisches Herrenhaus am Salzhaff und fingen an, es in ein Hotel umzuwandeln, samt Motorradbar und einem skurrilen Skulpturenpark. Doch kurz nach dem Einzug verstarb Maritas Mann mit nur 57 Jahren. Jetzt muss die Gutsherrin Umbau und Gästebetrieb alleine wuppen. Bei Kamila Sösemann wirkte sich einschneidend ein Besuch im Gutshaus Pohnstorf aus. Als sie erfuhr, dass die bisherige Gutsherrin Mi Spirandelli das wunderschöne Backsteinensemble in der Mecklenburgischen Schweiz verkaufen wollte, stand für sie unwiederbringlich fest: Das winzige Dorf wird ihr neuer Lebensmittelpunkt.
    Innerhalb eines Vierteljahres löste sie ihr Berliner Großstadtleben auf, um mit Mann und zwei Kindern nach Mecklenburg zu ziehen. Wird sie diesen Schnellschuss bereuen? Friederike Antony möchte jetzt, wo ihre beiden Kinder ausgezogen sind, eigentlich auch mal die Welt sehen. Schon mit Anfang 20 hatte sie das Gutshaus in Schorrentin als Ruine erworben. Jetzt kann sie sich allerdings trotzdem kaum von ihrem „wilden Riesenspielplatz“ lösen. Statt nach New York oder auf die Seychellen, zieht es die Künstlerin doch wieder zu Schweißbrenner und Kettensäge in ihre XXL-Werkstatt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.03.2019NDR
  • Folge 324 (60 Min.)
    Juist hat einige Superlative zu bieten. Die Insulaner selbst bezeichnen die Insel als „die schönste Sandbank der Welt“, 17 Kilometer Sandstrand, an der schmalsten Stelle nur 500 Meter breit. Ein exklusives Fleckchen Erde: Die Immobilienpreise gehören zu den höchsten in ganz Deutschland, daher wird Juist wird auch gern das „Sylt der Ostfriesischen Inseln“ genannt. Wer hier urlaubt, ist in der Regel eher gut betucht. Viele Gäste reisen per Flugzeug an, weil die Fahrt mit der Fähre tideabhängig ist und anderthalb Stunden dauert. Der Juister Flugplatz verzeichnet nach Hannover die meisten Flugbewegungen in Niedersachsen.
    Bebaut ist nur ein Bruchteil der Insel, viele Flächen stehen unter Naturschutz, denn Juist gehört zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Insel ist autofrei und setzt nach wie vor auf Pferdefuhrwerke, um den nostalgischen Flair zu wahren. Die meisten der Nachbarinseln wie Spiekeroog oder Wangerooge haben aus Kostengründen auf Elektrokarren umgestellt. Auf Juist aber ist dank der Pferdestärken selbst die Müllabfuhr eine Touristenattraktion.
    Ode Odens sammelt zusammen mit seinen Kollegen Abbo Bröckelmann und Andreas Pläsier und den Kaltblütern Gustav und Theo Restmüll und Altpapier ein. Er dürfte übrigens der einzige Müllmann Deutschlands sein, der zuweilen mit einem Flugzeug zur Arbeit fliegt. Für viele der rund 1.500 Insulaner bringt die Entwicklung der Immobilienpreise Probleme mit sich, denn Wohnraum für Dauerbewohner ist extrem teuer. Lucia Bröker sagt, auf Juist zu leben ist ihr Traum, aber ein Job reicht nicht dafür. Die gelernte Hotelfachfrau kommt vom Festland und hat wie viele Juister mehrere Standbeine: Sie führt einen kleinen Laden, einen Veranstaltungsservice und arbeitet als Verkaufsberaterin für die Apartments im Strandhotel Kurhaus.
    Das „Weiße Schloss am Meer“ wurde 1889 im Stil der Grandhotels des 19. Jahrhunderts gebaut und hat sich zu einer Art Wahrzeichen der Insel entwickelt. „die nordstory“ bietet einen Blick hinter die Kulissen der mondänen Urlaubsinsel, zeigt ihre Sehenswürdigkeiten und die Besonderheiten der Inselnatur und schafft so ein Porträt eines exklusiven Kleinods im niedersächsischen Watt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.03.2019NDR
  • Folge 325 (60 Min.)
    Auf der Walz Eigentlich hat Sönke Oltmann eine feste Arbeit, ein Zimmer bei seinem Vater, viele Freunde im Ort. Trotzdem will er genau das eintauschen und auf die Walz gehen: Gelegenheitsjobs, keine feste Bleibe, immer wieder neue Leute. Und das für mindestens drei Jahre und einen Tag, ohne in die Heimat zurückzukehren. Er will raus aus dem kleinen Ostrohe in Dithmarschen, rein ins Ungewisse. Er wird ohne Handy und viel Schnickschnack unterwegs sein und sich Arbeit suchen, sein Zimmermannshandwerk verbessern, trampen, immer die gleichen Klamotten anhaben, neue Leute kennenlernen. Die Freundin wartet zu Hause Mathis aus der Nähe von Bad Oldesloe ist schon seit mehr als zwei Jahren auf Wanderschaft.
    Und er ist sich sicher, dass er das noch länger als die vorgeschriebene Zeit machen wird. Einfach, weil er die Freiheit genießt, machen zu können, was, wann und wo er will. Seine Freundin Lisa würde sich natürlich freuen, ihn bald wiederzuhaben. Aber sie hat ihn ziehen lassen und wusste, worauf sie sich einlässt. Wie sie damit umgeht, ihren Freund nur alle paar Monate einmal zu sehen, manchmal zwei Wochen lang nichts von ihm zu hören, erzählt sie in ihrem Blog. Als Paar auf Wanderschaft Bei Kathrin und Alex läuft das anders. Wenn sie sich sehen wollen, versuchen sie einfach, gemeinsam zu reisen.
    Die Bootsbauerin und der Zimmermann sind beide auf Wanderschaft. Früher, als es nur traditionelle Schächte gab, in denen Wandergesellen organisiert waren, hat man keine Frau in Kluft reisen und arbeiten sehen. Heute ist das anders. Es gibt auch frei reisende Gesellinnen und Gesellen, Geschlecht und Beruf spielen keine Rolle. Und Kathrin ist sich sicher: Als Frau lässt es sich auf jeden Fall leichter trampen. Einige Regeln sind aber bei allen Handwerkern auf der Walz gleich, zum Beispiel müssen sie bei der Abreise ihre Ausbildung abgeschlossen haben, unter 30 Jahre alt, schuldenfrei und unverheiratet sein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.03.2019NDR

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