Ob sie „ihrem“ Karl, dem „Babba Hesselbach“, die Ohren „zubabbelte“, ob sie jammerte oder – was sie fast am liebsten tat – mit ihm zankte, Millionen Fernsehzuschauer sahen Anfang der sechziger Jahre der legendären „Mama Hesselbach“, der weiblichen Protagonistin einer der ersten deutschen Familienserien, der „Firma Hesselbach“, gebannt zu. Wer war Mama Hesselbach? In der Fernsehdokumentation des Hessischen Rundfunks wird das Geheimnis der hessischen Urmutter gelüftet: Leben und Karriere der großen Frankfurter Volksschauspielerin Liesel Christ.
Nur sie konnte der Rolle der „Mama Hesselbach“ jenen unnachahmlich authentischen Charakter verleihen – dem Zuschauer das Gefühl vermitteln, dass er teilhat am „werklische Lebe“ der Familie Hesselbach. Doch die Künstlerin Liesel Christ war mehr als die „Mama Hesselbach“. Wie ein roter Faden zog sich die Schauspielerei durch ihr Leben. Mit knapp fünf Jahren stand sie erstmals auf den Brettern, die die Welt bedeuten, galt den Frankfurtern schon bald als „ihr“ Theaterwunderkind.
Fast 72 Jahre genoss sie das Rampenlicht, einen Großteil davon als Theaterchefin mit eigener Truppe und eigener Bühne, dem Frankfurter Volkstheater. In ihrem Film schildert Yvonne Menne die beruflichen Erfolge der Schauspielerin, die durch viele Ausschnitte aus Fernsehserien und Theateraufführungen dokumentiert werden. Sie versucht auch, ein Bild der privaten Liesel Christ – der Frau, der Mutter, dem Familienmenschen – nachzuzeichnen. Der Blick ins Fotoalbum der Familie Christ offenbart die andere, die unbekannte Seite der ehrgeizigen Künstlerin. (Text: hr-fernsehen)
