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Von Mallorca bis Ibiza – Inseln vor dem Kollaps
Alarm auf dem Flughafen-Tower in Palma de Mallorca: Im Minutentakt starten und landen die Ferienflieger. Die Fluglotsen befürchten gefährliche Situationen. „Mallorca ist längst schon vor dem Kollaps“, sagen sie. Mehr als zehn Millionen Touristen kommen jährlich auf die Lieblingsinsel der Deutschen. Dazu Kreuzfahrt-Touristen, die Stippvisite auf Mallorca machen. Bis zu sieben Riesenschiffe mit vielen Tausenden Passagieren liegen gleichzeitig im Hafen von Palma. Die giftigen Abgase der Schiffsmaschinen verpesten die Luft. Gegen die Folgen des Tourismusbooms protestieren die Anwohner: Urlauber überschwemmen das Stadtzentrum der Inselhauptstadt.
Tausende Wohnungen werden an Touristen vermietet. Die Folge: Immer weniger Wohnraum für die Einheimischen, in den letzten fünf Jahren sind die Mieten um 40 Prozent gestiegen. Doch der Bürgermeister will die Ferienvermietung einschränken. Mallorca ist am Limit. Die Kläranlagen sind überlastet, Fäkalien werden ungeklärt ins Meer geleitet. Dort, wo Einheimische und Touristen baden. Das gleiche Bild auf der Party-Insel Ibiza. Auch Ibiza ist mit Hotels, Bars und Clubs zugepflastert.
Immer wieder bricht die Wasserversorgung zusammen. Die Urlauber merken davon nichts. Die Hotels werden bevorzugt bedient. Und auf den Fincas der Bauern verdorrt die Ernte, die Böden versalzen. Abhilfe soll eine teure Meerwasserentsalzungsanlage schaffen. Die Menschen auf der Insel befürchten steigende Wasserpreise. Für die Einheimischen wird das Leben auf den Inseln immer teurer. Und Arbeit, zumeist Saisonarbeit, finden sie nur zum Billiglohn in den vielen Hotels und Restaurants. Die Verzweiflung wächst. Und die Wut. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.10.2018 SWR Fernsehen Vorsicht Trickbetrüger – Was tun gegen Langfinger & Co.?
Der Rentner Günter Friedrich hatte gerade knapp 1.000 Euro von der Bank abgehoben. Ein Mann spricht ihn an, seine Lederjacke sei schmutzig und hilft ihm beim Säubern. Erst später bemerkt Günter Friedrich, dass der Umschlag mit dem Bargeld weg ist. Er ist auf Betrüger reingefallen, die ihn schon in der Bank ausgespäht hatten. Die Gauner benutzen immer neue Maschen: Ob Beschmutzertrick, Haustürbetrug, oder Halskettchentausch – „betrifft“ zeigt die Methoden. Die Opfer schämen sich oft, weil sie sich reinlegen ließen. „Dafür muss man sich nicht schämen“, sagt Thomas Habermehl vom „Weißen Ring“, „jeder kann Opfer werden.“ Trickbetrüger klauen, während sie Aufmerksamkeit ablenken. Wie das geht, demonstriert ein Profi-Zauberer und Taschendieb in der Mannheimer Fußgängerzone. Er beweist: Nicht nur ältere Menschen fallen auf die Trickbetrüger herein. (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Mi. 11.11.2015 SWR Fernsehen Waffen für den Terror
Die vergangenen Monate zeigen auf erschreckende Weise, wie verletzlich die europäische Gesellschaft wirklich ist. Mörderische Fanatiker schaffen es immer wieder, inmitten von Großstädten blutige Anschläge zu verüben – oft schwer bewaffnet mit Kriegswaffen, die „eigentlich“ überhaupt nicht im Besitz von Privatpersonen sein dürfen. Wie kann das sein? „Betrifft“-Recherchen zeigen, dass Deutschland, insbesondere der Südwesten, eine bedeutende Drehscheibe für den illegalen Waffenhandel ist. Und das mit fatalen Folgen: Allein im Jahr 2015 sind mindestens fünf terroristische Anschläge in Europa mit Sturmgewehren AK 47 Kalaschnikow ausgeführt worden.
Diese Waffen kann man in Europa nicht legal erwerben. Woher stammen sie also? Sehr häufig führt die Spur nach Bosnien-Herzegowina. In diesem muslimisch geprägten Land sind noch immer Strukturen aktiv, die insbesondere islamistische Kämpfer in ganz Europa unterstützen – auch mit Waffenlieferungen. Von hier aus werden Waffenkuriere über die „Balkan-Route“ nach Norden geschickt und in den meisten Fällen auch in Deutschland nicht entdeckt. EUROPOL spricht davon, dass der illegale Waffenhandel völlig außer Kontrolle geraten ist; die Behörde kann die Gefahr nicht mehr eindämmen.
So kommt es, dass auch Privatleute ohne terroristischen Hintergrund an solche Waffen gelangen. Wie im Juli 2012, als in Karlsruhe Bernard K., ein französischer Staatsbürger, fünf Menschen erschoss. Es stellte sich heraus: er besaß ein ganzes Arsenal an illegalen Waffen, unter anderem eine AK 47 Kalaschnikow aus ehemals jugoslawischem Bestand. Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer: Allmählich sind die Kontrollen schärfer, vor allem das Zollkriminalamt hat seine Fahndung verstärkt, immer wieder gehen ihm Waffenkuriere ins Netz. Doch reicht das aus, um die wachsende Gefahr einzudämmen? (Text: EinsPlus)Deutsche TV-Premiere Mi. 03.02.2016 SWR Fernsehen Die Wahrheit über Fertiggerichte – Wie die Lebensmittelindustrie trickst
Fertiggerichte wie Tütensuppen oder Tiefkühlpizza vereinfachen das Leben und werden immer beliebter. Doch sie gehören zu den von den Herstellern mit allerlei Tricks stark verarbeiteten Lebensmitteln, den sogenannten Convenience-Produkten. Die Sendung „betrifft: Die Wahrheit über Fertiggerichte – Wie die Lebensmittelindustrie trickst „ schaut hinter die Kulissen der Lebensmittelindustrie. Auf der „Food Ingredients Europe Frankfurt“, einer internationalen Messe für Lebensmittel Zusatzstoffe, kaufen Hersteller im großen Stil Zutaten wie Aromen, Verdicker oder Geschmacksverstärker ein. Denn um Fertiggerichte gewinnbringend herzustellen, müssen sie tricksen. Echte Zutaten sind teuer.
Viele Convenience-Produkte bestehen in erster Linie aus Fett, Wasser, Zucker und Mehl sowie aus kleinen Helfern, die für die erwartete Konsistenz und den gewohnten Geschmack sorgen. Mit ihrem Streifzug über die Messe zeigt SWR Autorin Katarina Schickling, wie wenig wertig die Zutaten oft sind, die in Lebensmitteln aus Tüte, Dose und Tiefkühlpackung enthalten sind. Aber auch, wie geschickt die Hersteller diese Tatsache mittlerweile durch das „Clean Labeling“ verschleiern. Außerdem wird deutlich, wie hilflos der Gesetzgeber ist: Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind den Tricks der Industrie ausgeliefert, weil Kennzeichnungsgesetze eher Verwirrung als Aufklärung schaffen. (Text: Tagesschau24)Der Wald in der Klimakrise
Ist der Wald schon bald verschwunden? Eine Frage, die längst nicht nur der Forstwirtschaft große Sorgen bereitet. Jeder zweite Baum im Südwesten ist krank. Hauptursachen sind der Klimawandel und die mit ihm verbundenen Dürrephasen. Durch die sommerliche Trockenheit haben Schädlinge wie der Fichten-Borkenkäfer leichtes Spiel. Aber selbst die Eiche, deutscher Ur-Baum und Sinnbild von Stärke und Widerstandskraft, stirbt in manchen Regionen wegen der zu niedrigen Grundwasserstände. Die Wissenschaft versucht mit dem Anpflanzen neuer Baumarten, den Wald zu erhalten, aber es zeigt sich, dass etwa mit wärmeunempfindlicheren Zerreichen aus dem Mittelmeergebiet oder Douglasien aus Nordamerika neue Probleme heranwachsen.
Diese sind Fremdlinge für den Lebensraum Wald in deutschen Breiten. Der Biologe und SWR Wissenschaftsjournalist Axel Wagner war fünf Jahren lang unterwegs, um zu ergründen, wie sich der Wald unter der Erderwärmung verändert und wie man ihm helfen kann. Gemeinsam mit ihm lernen die Zuschauer*innen Menschen kennen, deren Leben unmittelbar mit dem Schicksal der Bäume verknüpft ist. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 21.04.2021 SWR Fernsehen Wald in Not – Was hilft dem grünen Patienten?
September 2019 im Westerwald: Förster Friedbert Ritter hält seine Hand ans Ohr und lauscht in die Baumkrone. Er nimmt ein leichtes Rieseln wahr. Was er hört, ist das Geräusch fallender Nadeln. So klingt es, wenn Fichten sterben. Schon den zweiten Sommer brütet die Hitze über Deutschland. Die Wälder leiden unter Trockenstress. Und ein Schädling, der Borkenkäfer, hat große Teile der Fichtenwälder in seinem Revier zerstört – dieses liegt bei Neuhäusel im Westerwald und ist 15.000 Hektar groß. In den nächsten Monaten wird Friedbert Ritter außerplanmäßig rund 100.000 Fichten fällen lassen.
Es gilt, das vom Käfer massenhaft geschädigte Fichtenholz noch irgendwo am Markt loszuschlagen, selbst zu Niedrigstpreisen. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Wenn es gelingen würde, das infizierte Holz rechtzeitig aus dem Wald zu bekommen, würden die jetzt noch gesunden Fichten überleben, hofft Ritter. Aber nur dann. Eine gewaltige Aufgabe. Was hilft dem Wald in Not? Expertinnen und Experten streiten darüber. Beim Kampf gegen den Borkenkäfer und überhaupt.
Der Waldökologe Prof. Pierre Ibisch plädiert dringend dafür, vom Borkenkäfer befallenes Holz im Wald liegen zu lassen und es als Teil des Ökosystems Wald zu begreifen. Seine Kritik am Katastrophen-Management im Wald ist grundsätzlicher Art. Vor allem die industrielle Form der Holzwirtschaft sei ein wichtiger Grund dafür, dass die Wälderäußerst empfindlich auf den Wandel des Klimas, auf Trockenheit und Hitzephasen reagierten. ‚Wir müssen aufhören, den Wald als Plantage zu sehen. Stattdessen sollten wir mehr naturnahen Wald zulassen‘.
Er fordert eine andere Art der Forstwirtschaft. Es gelte, einen Systemwechsel zu schaffen. Friedbert Ritter und Piere Ibisch sorgen sich beide um den Wald und wollen ihn retten. Aber jeder auf seine Art. Die SWR Autoren Kai Diezemann und Manfred Ladwig begleiten die beiden Waldexperten. Sie machen sich auf eine Spurensuche. Sprechen mit Försterinnen und Förstern, Forscherinnen und Forschern sowie Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern. Sie gehen der Frage nach: Was hilft dem grünen Patienten? Wie könnte er aussehen, der Wald der Zukunft? (Text: tagesschau24)Der Wandertherapeut – Lebenshilfe zum Mitnehmen
Es sind Menschen wie du und ich. Sie haben keine großen psychischen Probleme, aber manches könnte besser laufen: In der Beziehung, mit den Kindern oder ganz konkret, wieder befreit über eine Brücke laufen zu können, ohne vor Höhenangst schon nach wenigen Metern umkehren zu müssen. Manche leben mit ihren Problemen oder Macken ganz gut, andere haben sich mit Problemvermeidungsstrategien irgendwie eingerichtet. Und dann steht da auf einmal der „Wandertherapeut“ mit seinem Wohnwagen in Freiburg und bietet an, ihn um Rat zu fragen. Psychotherapeut Harald Krutiak, gebürtiger Wiener mit Praxis in Berlin, gibt direkt Ratschläge oder geht auf Menschen zu, die ihn eigentlich nicht ansprechen wollten.
Und plötzlich fangen sie an, zu reden … Die Menschen, die in der Sendung zu sehen sind, sind weder gecastet, noch wurde mit ihnen ein Vorgespräch geführt. Ihre Schilderungen sind echt und spontan. Familiäre Probleme: Da ist die Mutter, deren erwachsener Sohn spielsüchtig ist. Schon seit Jahren deckt sie ihn, schießt ihm Geld zu oder bezahlt seine Miete. Die Sorgen um den Sohn fressen sie auf, sie kann mit keinem darüber reden. Harald Krutiak macht ihr gleich zwei Vorschläge.
Und dann gibt es noch das Paar, das eigentlich eine glückliche Beziehung führt. Eigentlich. Wenn da nicht immer wieder die Frage nach Hochzeit oder nicht Hochzeit im Raum stünde. Vielleicht liegen die Probleme doch tiefer? Konkrete Hilfe: Einigen seiner Spontan-Klienten hilft Harald Krutiak sofort: Die junge Frau, die notorisch zu spät kommt, wird mit einer kleinen Übung in ihr Unbewusstes entführt. Oder Jürgen, der seit Jahren wegen seiner Höhenangst nicht einmal mehr die Stadtgartenbrücke queren kann. Hilft ihm die Intervention des Wandertherapeuten, sich seinen Ängsten zu stellen? Diese und mehr Fälle, alle aus Freiburg, sind Thema des 45-minütigen Formats „Der Wandertherapeut“.
Harald Krutiak, psychologischer Psychotherapeut mit Praxis in Berlin, wendet in der Ratgeber-Doku eine direkte Vor-Ort-Therapie an, sei es mit Hypnose, NLP oder verhaltenstherapeutischen Übungen. Sein Ziel ist es nicht, jemanden zum „funktionieren“ zu bringen. Stattdessen will er die Stärken der Menschen fördern, ihnen helfen, ihre eigenen Möglichkeiten zu entfalten. „Der Wandertherapeut“ ist eine Produktion der Wieduwilt Film & TV Production GmbH für den SWR. (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Mi. 12.08.2015 SWR Fernsehen Warum sterben die Bienen?
Seit Jahren sterben die Bienen. Weltweit, leise und unauffällig. In den vergangenen Jahren lag die Sterberate der Bienenvölker Europas bei durchschnittlich 20 Prozent. In Deutschland sogar bei bis zu 30 Prozent. Verluste in dieser Höhe seien besorgniserregend, sagen Imker wie Christoph Koch aus Oppenau im Schwarzwald, und schlagen Alarm. Das rätselhafte Sterben der Bienen beschäftigt seit einiger Zeit viele Experten der einschlägigen Institute von Wissenschaft und Agrarindustrie. Dezimiert ein Schädling, die Varroa-Milbe, die Bestände der Imker? Welche Rolle spielt dabei die Agrochemie mit ihren hocheffektiven Pflanzenschutzmitteln? (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.09.2014 SWR Fernsehen Was darf man heute noch sagen? Wenn Sprache polarisiert
Immer mehr Menschen sind verunsichert, wenn es um das richtige Verwenden von Begriffen oder Redewendungen geht. Lange gewohnte Wörter oder Begriffe gelten heute unter Umständen als rassistisch oder diskriminierend. Wird die deutsche Sprache durch das Gender-Sternchen verhunzt oder endlich gerechter? Für die einen ist es Unsinn, für andere der überfällige Schritt in eine diskriminierungsfreiere Zukunft. Die „betrifft“-Reportage „ begibt sich in sprachlich vermintes Gelände. Eine Spurensuche in einem verunsichertes Land – mit eingebautem Anti-Rassismus-Kompass. Seit fast 200 Jahren zeigt das Wappen des Stuttgarter Stadtteils Möhringen eine schwarze Frau mit Ohrring und vollen Lippen. Okan Alaca hält diese Darstellung für herabwürdigend und rassistisch gegenüber schwarzen Menschen. Er hat deshalb eine Petition eingereicht. Sabine Mertens bezeichnet sich als Autor. Eine Autorin weigert sich zu gendern. Weil ein Verlag ihren Text ohne ihre Erlaubnis gegendert hat, zieht sie vor Gericht. (Text: SWR)Was tun bei Arthrose? – Schonende Therapien bei Gelenkverschleiß
Wenn es dann doch nicht mehr geht, muss es heutzutage auch keineswegs immer gleich ein komplett neues Kniegelenk sein. In der Orthopädischen Gelenkklinik Gundelfingen zum Beispiel werden Kniegelenks-Teilprothesen eingesetzt, in denen nur die Bereiche des Knies ersetzt werden, die tatsächlich geschädigt sind. Das ist eine viel schonendere Operation, die auch die umliegenden Nerven intakt lässt, wodurch die Bewegungssteuerung erhalten bleibt. Entscheidend bei all diesen Therapien ist: Wie sehen die langfristigen Ergebnisse aus? „betrifft“ hat Patienten über drei Jahre lang begleitet. Noch schöner wäre es, wenn man dem Knorpelabbau in den Gelenken durch Nahrungsergänzungsmittel vorbeugen oder ihn sogar wieder rückgängig machen könnte. Solche Wunder versprechen Substanzen wie Glucosamine, Chondroitisulfat und MSM. Doch was ist dran an den Versprechungen? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 17.04.2019 SWR Fernsehen Was tun bei Schlaganfall? – Wenn jede Minute zählt
Es kann jeden treffen. An jedem Ort. Bei der Arbeit, zu Hause auf dem Sofa oder im Urlaub. 270.000 Schlaganfälle gibt es in Deutschland jährlich. Ein Blutgerinnsel verschließt von einer Sekunde auf die andere ein wichtiges Blutgefäß im Gehirn – und in jedem fünften Fall endet das tödlich. In vielen weiteren Fällen bleiben gravierende Schäden zurück. Doch es gibt Hoffnung: Die Chancen, einen Schlaganfall ohne bleibende Behinderung zu überstehen, sind heute so gut wie nie zuvor. Ein vielversprechendes neues Verfahren ist zum Beispiel die „Thrombektomie“: Mit einem kleinen Kathederdraht wird das Blutgerinnsel mechanisch aus den hauchdünnen Gefäßen herausgezogen. Manfred Bölk, „betrifft“-Autor und Arzt, hat sich mit seinem Team eine Woche lang in der Heidelberger „Kopfklinik“, Deutschlands größtem Schlaganfall-Akutzentrum, einquartiert, um herauszufinden, was Ärzte heute tun können, um Schlaganfall-Patienten schnell und effektiv zu helfen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 17.09.2014 SWR Fernsehen Was tun für die Rente? – Im Dschungel der Altersvorsorge
Die gesetzliche Rente allein wird im Alter nicht mehr ausreichen. Diese Botschaft ist inzwischen bei allen Bundesbürgern angekommen. Um den gewohnten Lebensstandard zu erhalten, muss man zusätzlich vorsorgen – die Frage ist nur wie? Mit einer Riester Rente? Über den Betrieb? Oder doch mit einer Immobilie? Die meisten Bürger fühlen sich angesichts der Vielzahl an komplexen Angeboten heillos überfordert. Die meisten wissen nicht einmal, wie viel sie vorsorgen müssen, um die Rentensenkung auszugleichen; geschweige denn, welcher Weg am rentabelsten ist. Und vor allem: Was am Ende vom Ersparten wirklich übrig bleibt.“betrifft“ begleitet eine Erzieherin, einen Facharbeiter und einen Altenpfleger bei ihrem Versuch, fürs Alter vorzusorgen.
Ihnen steht der renommierte Experte Peter Schramm zur Seite, einer der wenigen Versicherungsmathematiker, die nicht im Dienste der Finanzwirtschaft stehen. Er analysiert und rechnet die Angebote durch. Was sind die Versprechen der gesetzlichen und privaten Rentenversicherungen wirklich wert? Und er hat wertvolle Tipps, worauf man beim Weg durch den Rentendschungel achten muss.Die journalistischen Filme zeigen Entwicklungen auf, beziehen Standpunkt, liefern Analysen und erzählen Geschichten einzelner Menschen emotional nah am Zuschauer.
Film von Dietrich Kraus und Ingo Blank (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.01.2014 SWR Fernsehen Wegsperren für immer? Vom Umgang mit Schwerverbrechern
Der kleine Eifelort Randerath machte im Jahr 2009 bundesweit Schlagzeilen. Aufgebrachte Bürger gingen hier monatelang auf die Straße. Sie wehrten sich dagegen, dass ein ehemaliger Vergewaltiger in ihre Nachbarschaft gezogen war. Der Protest lief aus dem Ruder, Rechtsextremisten nutzen den Fall für ihre Zwecke; und die Boulevardmedien trugen ihren Teil dazu bei, die Stimmung aufzuheizen. Und heute? Tiefe Wunden sind in der Gemeinde zurückgeblieben. Der Bruder des entlassenen Häftlings lebt inzwischen an einem geheimen Ort, der Haftentlassene selbst war zeitweise freiwillig zurück in eine JVA gegangen.
Es sei eine „konstruierte Panik“ gewesen, sagt der Anwalt der Brüder im Rückblick und der Organisator der Proteste bekennt: ‚Es ging uns nicht um den Täter oder seinen Bruder – es ging uns darum, die Medien wachzurütteln. Fälle wie diese werfen vor allem zwei Fragen auf: Haben Menschen selbst nach schwersten Straftaten nicht das Recht auf eine zweite Chance? Und wie schützt man dann gleichzeitig die Umgebung vor Wiederholungstaten? Mit diesen Fragen reist ‚betrifft‘-Autor Wolfgang Luck in die JVA Ludwigshafen.
Er trifft dort einen Mann, der seine Frau ermordet hat und der jetzt mit Hilfe umfangreicher Therapieangebote auf das Leben in Freiheit vorbereitet wird. Der Sozialarbeiter der Anstalt sieht das ganz pragmatisch: ‚Vielleicht sind unsere Häftlinge tickende Zeitbomben. Aber wir sind dafür da, sie zu entschärfen‘. Die Anstaltsleiterin ergänzt: ‚Der schwierigste Tag im Leben eines Häftlings ist der Tag der Freilassung. Der löst Lebenskrisen aus‘. Doch was ist mit dem Anspruch der Allgemeinheit vor möglichen gefährlichen Wiederholungstaten geschützt zu werden? Und wie zuverlässig sind solche Therapien? Machen sie tatsächlich aus Schwerverbrechern integrationswillige Normalbürger? Der Karlsruher Richter Klaus Michael Böhm spricht von ‚präventivem Opferschutz‘, wenn er mit seinem Verein BIOS pädophilen Kriminellen und Vergewaltigern zu Therapien verhilft.
Wegsperren allein sei keine Lösung, sagt er. Das Justizsystem müsse sich dringend umstellen. Bislang würden Therapien oft erst genehmigt, wenn ein Täter zum zweiten oder dritten Mal verurteilt werde. „Aber eine Gesellschaft darf es sich nicht leisten, auf Rückfälle zu warten“ (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Mi. 28.10.2015 SWR Fernsehen Wer pflegt Oma? Das Geschäft mit Frauen aus Osteuropa
Was bedeutet es, wenn allein zu leben nicht mehr geht, weil Körper oder Geist nicht mehr die Familie nicht rund um die Uhr für einen da sein kann? Viele holen sich Hilfe aus dem Ausland, engagieren meist eine Betreuerin. Plötzlich ist sie da: Die fremde Frau, immer präsent, helfend, pflegend – aber sie erinnert auch – vielleicht schmerzhaft – daran, dass man es allein nicht mehr packt. Es ist eine emotionale Achterbahn für zwei Menschen, die sich nicht gesucht haben, aber urplötzlich aufeinander angewiesen sind: Der eine, weil er die Hilfe braucht, der andere Mensch, weil angewiesen ist auf das Geld. Geld für ein besseres Leben – nicht in Deutschland, sondern zuhause, etwa in Polen.
Doch eben dieses Zuhause sehen die Betreuerinnen über lange Zeiträume nicht mehr. Die SWR Dokumentation zeigt die Höhen und Tiefen von diesen durch das Schicksal – Pflegebedürftigkeit hier, Armut dort – erzwungenen Zweierbeziehungen. Nicht zuletzt ist die Betreuung Pflegebedürftiger auch ein Geschäft. Der Markt ist für die Angehörigen Pflegebedürftiger nicht leicht zu durchschauen, die Seriosität der Anbieter*innen nicht leicht zu prüfen. In den vergangenen Monaten haben Staatsanwälte umfangreiche Ermittlungen in dieser Branche aufgenommen. Auch damit beschäftigt sich die Dokumentation. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 16.06.2021 SWR Fernsehen Wie sicher fahren Senioren?
Autos müssen alle zwei Jahre zum TÜV. Ihre Fahrer:innen werden in Deutschland nur einmal im Leben geprüft, wenn sie den Führerschein machen. Verkehrswissenschaftler:innen fordern schon seit Jahren verpflichtende Tauglichkeits-Tests für Senior:innen am Steuer. Viele ältere Fahrer:innen halten diese für diskriminierend und befürchten den Verlust ihrer persönlichen Unabhängigkeit. Wie gefährlich sind ältere Autofahrer:innen für andere Verkehrsteilnehmer:innen und sich selbst? Die „betrifft“-Autoren Philipp Kafsack und Christian Papesch suchen Antworten im In- und Ausland.
In der Hamburger Waitzstraße sind ältere Fahrer:innen bereits 26 Mal in Schaufenster gekracht. Bei einem Verkehrssicherheitstraining in Hannover tritt eine Fahranfängerin gegen eine Gruppe von Senior:innen an. In Dresden tüftelt ein Unfallforscher an der perfekten Teststrecke für ältere Autofahrer:innen. Auf der Urlaubsinsel Mallorca verlangen die Behörden regelmäßige verpflichtende Fahrtauglichkeits-Tests ab dem 45. Lebensjahr. (Text: SWR)Wildsau von rechts: Wildunfälle – Die unterschätzte Gefahr
Wann immer sich Klaus Dietrich und Michael Karbach über den Weg laufen, hat es gerade gekracht: Wildunfall. Gerade im Frühjahr vergeht kein Tag ohne Kollision mit Keiler: Denn jetzt fällt der Berufsverkehr der Menschen mit der Futtersuche des Wildes in der Dämmerung zusammen. Polizist Dietrich muss sich um verletzte und traumatisierte Autofahrer kümmern, dem Jagdaufseher Karbach bleibt nichts übrig, als getötete Wildschweine und Hirsche zu entsorgen. Die beiden haben viel zu tun, sie arbeiten im Hunsrück, einem wald- und wildreichen Gebiet und damit einem besonders gefährdeten Revier. Bundesweit entstand im vergangenen Jahr durch Wildunfälle Sachschaden von einer halben Milliarde Euro.
Lutz G. Wetzel zeigt in seinem Film Polizisten und Jagdexperten in einem endlosen Kampf: Viele Autofahrer lassen sich durch Warnschilder nicht bremsen, schimpfen stattdessen auf die Jäger, die – so die landläufige Meinung – einfach mehr abschießen müssten. Freiburger Wissenschaftler erforschen die Laufwege der Rehe, Forstleute legen Futterplätze abseits der Straßen an, die Polizei versucht es mit neuartigen Reflektoren, die Wild abschrecken sollen. Doch kaum sind die montiert, kommt der nächste Notruf: Schon wieder ein Totalschaden mit kapitalem Hirsch. (Text: EinsPlus)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.03.2014 SWR Fernsehen Wir ziehen nach Berlin
Als Horst Panzer pensioniert wird, liegen 20 Jahre als Kurseelsorger von Bad Bellingen hinter ihm. Hier im Kurort kennt ihn jeder. Auch ist er mit seiner Heimat sehr verbunden: Schon als Jugendlicher liebte er die Streifzüge durch die Weinberge im Badischen. Und trotzdem: Als das Pfarramt den verdienten Seelsorger zum Abschied mit einer Veranstaltung ehrt, steht für den gebürtigen Badenweilerer fest: „Das kann doch nicht alles gewesen sein, ich ziehe nach Berlin!“ Noch einmal etwas Neues wagen, zu Tochter, Schwiegersohn und dreijähriger Enkelin in die Metropole ziehen, eine neue Wohnung mieten, neue Nachbarn kennenlernen, und vor allem den quirligen Alltag in der Hauptstadt erleben, das nimmt er sich vor.
Mal Berlinale-Luft schnuppern gehen, mal das bunt-alternative Treiben im Mauerpark erleben, oder einfach mal sehen, was die evangelische Kirche hier so auf die Beine stellt. Das Abenteuer des Umzugs nach Berlin traut sich nicht jeder. Da ist Margarete David, 66, aus dem mittelalterlichen Fachwerkstädtchen Markgröningen bei Stuttgart.
Seit Jahren träumt die alleinstehende Apothekerin vom Umzug in die aufregende Metropole. Jetzt ist sie in Rente, könnte loslegen, doch nun realisiert sie, wie schwierig das werden wird. Denn dann müsste sie Haus und Hof verkaufen, die von vier Apothekergenerationen ihrer Familie geführte, alteingesessene Apotheke, den verwunschenen Garten, den sie so liebt, und vor allem die 500 Jahre alte, vierstöckige Scheuer mit all den dort gelagerten Apothekerutensilien, den Sieben und den Fläschchen und dem Giftschrank – sie weiß einfach nicht, wie sie das übers Herz bringen soll.
Und dann ist da das Ehepaar Bayer aus Tecklenburg. Nachdem der erfolgreiche Ingenieur seine über Jahrzehnte aufgebaute Firma verkauft hat, können sie ihr Leben genießen. Doch genügt ihnen weder Golfspielen noch der Spaß an einem schönen Oldtimer. Ihre Lösung ist keine Finca auf Mallorca, auch sie zieht es nach Berlin. Einer Metropole beim Wachsen zuschauen, das Leben in der Hauptstadt täglich miterleben, noch einmal das Tangotanzen lernen in „Clärchens Ballhaus“ – das hält sie jung.
Die Entscheidung, sich eine Eigentumswohnung im angesagten Stadtteil Prenzlauer Berg zu leisten und gleichzeitig das komfortable Haus in der Provinz zu behalten, ist die beste Entscheidung ihres Lebens. Die Autoren Tilo Knops und Kirsten Waschkau wollen sehen, wie es „Best Agern“ ergeht, die einen solch mutigen Schritt unternehmen. Ist das Sprichwort vom alten Baum, den man nicht verpflanzt, vielleicht selbst veraltet? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 02.03.2016 SWR Fernsehen Wohin mit unserem Geld?
Die Niedrigzinsen dauern an, die Inflation ist hoch. Sparen bedeutet aktuell, Geld zu vernichten. Die private Altersversorge wird teilweise zum Verlustgeschäft. Viele Anleger:innen suchen nach neuen Anlageformen für ihr Geld. „betrifft:“-Autor Julian Gräfe begleitet Menschen bei ihrer Entscheidung, welche Finanzanlagen die sichersten und lukrativsten sein könnten. Bei Kajta K. aus Saarbrücken ist die private Rentenversicherung bald fällig. Doch wegen der niedrigen Zinsen ist sie ein Drittel weniger wert, als vor 25 Jahren erhofft. Soll sie sich für die monatliche Rentenzahlung entscheiden oder sich das Geld auszahlen lassen und neu anlegen? Das Ehepaar B. aus Weilerswist ist unzufrieden mit dem Riestervertrag. Die Gebühren der Versicherung sind höher als die Zulagen, die sie vom Staat bekommen. Lohnt es sich, in Gold oder Immobilien zu investieren? Oder sind ETFs über Neo-Broker-Plattformen die Lösung? (Text: SWR)Wohnen ab 60 – Wo leben im Alter?
Gereon Niekamp ist Besitzer eines Hauses mit Garten. Wenn bald seine Kinder ausziehen, fürchtet der alleinstehende Lehrer, dass es im Alter zu einsam werden könnte. Allein möchte er in seinem Haus nicht leben.Bild: SWRDas Thema Wohnen ist im Alter mit Herausforderungen verbunden. Wie vermeidet man Einsamkeit, wenn man keine Kolleg:innen mehr hat und die Kinder längst ausgezogen sind? Was tun, wenn die Gesundheit irgendwann nicht mehr mitspielt oder die finanziellen Mittel nicht mehr für die bisherige Wohnung ausreichen? Karin Stütz und Gereon Niekamp, beide bald im Ruhestand, besuchen Wohnprojekte, die sich speziell für Ältere eignen. Gereon besitzt ein eigenes Haus, Karin lebt zur Miete. Beide wissen, dass sie ihre Wohnsituation im Ruhestand anpassen müssen.
Um Ideen zu sammeln, begeben sich die beiden auf eine Reise durch den Südwesten des Landes. Sie besuchen ein Mehrgenerationenhaus, wo Jung und Alt in Gemeinschaft leben. Sie schauen sich einen Senioren-Bauernhof an, auf dem sich die Bewohner:innen aktiv miteinbringen. Sie lernen die Immobilienrente kennen, finden eine WG, in der Senior:innen und Studierende zusammenleben und vieles mehr. Ihnen ist wichtig, sich früh nach Antworten umzusehen auf die Frage: Wo wollen wir im Alter leben? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 01.03.2023 SWR Fernsehen Wollschwein, Sundheimer Huhn & Co: Wo sind die guten, alten Nutztierrassen?
Ob Alpines Steinschaf, Wollschwein oder das Sundheimer Huhn: Vielfältig, gesund und traditionsreich, so stellen wir uns am liebsten die Nutztierrassen im Südwesten vor. Aber diese Vielfalt ist extrem bedroht. In der intensiv betriebenen Landwirtschaft werden heute nur noch wenige Hochleistungsrassen und Hybriden eingesetzt. Mit deren Fleisch-, Milch- oder Legeleistung können die alten Rassen nicht mithalten. Viele von ihnen sind deshalb schon ausgestorben. Doch es gibt Menschen, die das Verschwinden weiterer alter Rassen nicht hinnehmen wollen.
Sie setzen sich für deren Erhalt ein, in dem sie ihr Fleisch, ihre Milch oder Wolle nutzen – in einer modernen Bio-Landwirtschaft und jenseits rein musealer Erhaltungszucht. Andreas Hoppe, „Tatort-Kommissar“ und im wirklichen Leben Verfechter einer gesunden, regionalen Ernährung, macht sich im Südwesten auf die Suche nach den Züchtern alter Rassen und ihren Tieren. Auf seiner Reise von Freiburg bis auf die Schwäbische Alb trifft er auf engagierte Erhalter, u .a. von Vorderwälder Rindern und Schwalbenbäuchigen Wollschweinen, von Coburger Fuchsschafen, Schwarzwaldziegen und Sundheimer Hühnern.
Gemeinsam mit dem Bio-Spitzenkoch Simon Tress startet Andreas Hoppe außerdem einen kulinarischen Vergleich: Schmeckt man den Unterschied zwischen konventionellem Fleisch und dem der alten Rassen? Die Reportage stellt auch die Frage, was die Politik für den Erhalt der alten Rassen tut. Denn was bedeutet der Verlust der Rassenvielfalt für unsere zukünftige Ernährung? Wie könnte eine alte Hühnerrasse den Kükenmord, also das millionenfache Töten der männlichen Nachkommen der Legehennen, verhindern, und welche modernen, umweltschonenden Einsatzmöglichkeiten wären für Schwarzwälder Kaltblüter denkbar? Der Film ist ein Plädoyer für eine Landwirtschaft, in der nicht nur die höchste Nutzleistung rund ums Fleisch, die Eier oder die Milchmengen zählen, sondern auch funktionale Faktoren wie Robustheit, Genügsamkeit oder gute Muttereigenschaften einer Rasse.
Denn hier haben Wollschwein, Sundheimer Huhn & Co. ihre Stärken. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 27.01.2016 SWR Fernsehen Wo sind die guten, alten Sorten?
Über 700 verschiedene Bohnensorten findet man im Internet – doch im Supermarkt meist nur drei: grüne, weiße und rote. Auf den Anbauflächen professioneller Gärtnereien sieht es ähnlich trostlos aus: Die Sortenvielfalt droht zu verschwinden, vor allem betroffen sind die „alten Sorten“, die regional angepasster und deutlich schädlingsresistenter sind als die Hochleistungssorten im Großhandel. Früher wuchsen Tausende verschiedener Obst- und Gemüsesorten in den Gärten, die besten Schätze wurden von Generation zu Generation weitervererbt und an Nachbarn und Freunde weitergegeben.
Dass dieser Kreislauf unterbrochen wird, hat gravierende Folgen für den Genpool der Nutzpflanzen, Kritiker sagen sogar „Wir geben hier den Schlüssel zu unserem Überleben in die Hände international operierender Saatgutkonzerne.“ Was ist hier los? Wer steckt hinter dieser Entwicklung? „Tatort“-Kommissar Andreas Hoppe – im privaten Leben ein Verfechter gesunder und regionaler Ernährung – macht sich auf die Suche. Er will herausfinden, warum die alten Sorten aus den Läden verschwunden sind, warum sich professionelle Gärtnereien damit schwertun, warum Hobbygärtner das Saatgut nicht im Laden finden. (Text: EinsPlus)Deutsche TV-Premiere Mi. 10.09.2014 SWR Fernsehen Wundermittel Hormone? Der gefährliche neue Trend
Was ist dran am Hormon-Boom? Wie leichtfertig werden die Präparate verschrieben und was sind ihre Risiken? Hormontherapien werden oft als ultimative Allzweckwaffe gegen Hitzewallungen und Nachtschweiß in den Wechseljahren, aber auch gegen Falten und Haarausfall wie ein Allheilmittel eingesetzt. Bei Frauen wird sie besonders oft angewandt. Mit der Hormontherapie sollen Behandelte fit und frisch bleiben, bis ins hohe Alter – so das Versprechen mancher Ärzte. Die SWR Dokumentation „betrifft: Wundermittel Hormone? Eine Empfehlung mit Nebenwirkungen“ von Bärbel Merseburger-Sill folgt den Spuren der Pharmaindustrie: von den Versprechen der Ärzte über die Gesundheitsrisiken zum Marketing bis zu den Gewinnen, die mit den Hormontherapien eingefahren werden.
Ausstrahlung am Mittwoch, 3. April, 20:15 Uhr, im SWR Fernsehen. Ist die Hormontherapie wirklich ein Wundermittel? Hormone sollten nur kurz und niedrig dosiert eingenommen werden – und zwar ausschließlich bei starken Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen. Dieser Sicht aber folgt längst nicht jeder Arzt: Manche befürworten die Hormontherapie auch, wenn die Frauen schon über 70 Jahre alt sind.
Warum absetzen, was wirkt und glücklich macht? Doch sollen Frauen, die jugendlich bleiben wollen, Medikamente nehmen, auch wenn sie gar nicht krank sind? Bei Hormonen handelt es sich nämlich um ein Arzneimittel – die Wechseljahre sind an sich jedoch keine Krankheit. Oft werden Patientinnen nicht über die Risiken aufgeklärt: Die Hormontherapie erhöht das Risiko an Thrombose zu erkranken, an Demenz und an Brustkrebs. Doch mancher Arzt verschreibt die Mittel und Medikamente so locker, als wären Hormone harmlos.
Kein Wunder: Hormontherapien sind Bestseller. Allein im Jahr 2017 verordneten Ärzte in Deutschland über 4,9 Millionen Packungen Hormonpräparate. Der Verkaufswert: mehr als 125 Millionen Euro. Mit wissenschaftlich verbrämten Werbebotschaften versucht die Pharmaindustrie, Ärzte zu beeinflussen. Dabei findet sie immer neue Wege, um ihre Medikamente geschickt an die Frau zu bringen – es geht schließlich um Gewinnmaximierung. Ist die Gesundheit der Patientinnen dabei zweitrangig? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 03.04.2019 SWR Fernsehen Zeitbombe Zucker
Statistisch gesehen verzehrt jeder Deutsche mehr als 34 Kilogramm Zucker pro Jahr. Dabei brauchen wir den Stoff gar nicht. Kohlenhydrate aus Brot oder Nudeln liefern die Energie, die unser Körper benötigt. Daraus kann er dann selbst Zucker herstellen. Zucker liefert unserem Körper nichts außer überflüssigen Kalorien, die uns bekanntermaßen dick werden lässt. Wissenschaftler finden aber immer mehr Hinweise, dass Zucker uns auch krank macht. Saccharose (Haushaltszucker) besteht zum einen aus Glucose, auch Traubenzucker genannt. Der andere Teil ist Fructose – also Fruchtzucker.
Die beiden Stoffe werden in unserem Körper unterschiedlich verarbeitet: Fruchtzucker wird über den Darm verdaut. Traubenzucker verwertet der Körper mit Hilfe des Hormons Insulin. Gerät unser Insulinhaushalt außer Kontrolle, entsteht Diabetes. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Fruchtzucker weniger satt macht als anderer Zucker, was die Gefahr birgt, mehr zu essen. Außerdem fördert er die Bildung von Fettpolstern, nicht nur der sichtbaren, sondern auch innerlich: Wer sehr viel Fruchtzucker verzehrt, lagert auch in der Leber Fett ein.
Schon Kinder können so eine Fettleber entwickeln, ähnlich wie Alkoholiker sie bekommen. Sie kann ein frühes Anzeichen des Metabolischen Syndroms sein, einem ganzen Bündel von Krankheiten: Diabetes, Bluthochdruck und Adipositas. Dennoch werden immer mehr Produkte mit Fruchtzucker gesüßt – Ketchup, Fertiggerichte, Soßen oder Müslis beispielsweise. Das Wort „Frucht“ lässt den Zucker harmlos erscheinen. Deshalb werben manche Hersteller damit. Doch Fruchtzucker ist nicht kalorienärmer oder gesünder als normaler Zucker.
Manchmal ist der Fruchtzucker aber auch gar nicht ausgewiesen. „Eine spezielle Kennzeichnungspflicht für Fruchtzucker gibt es bisher nicht“, so Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Für Menschen mit einer Fructose-Unverträglichkeit kann das zu gesundheitlichen Problemen führen. Auch in frischem Obst steckt natürlich Fruchtzucker. Manche Obstsorten wie etwa kernlose Weintrauben enthalten viel Fruktose, andere wie die meisten Beerensorten eher wenig. Dennoch sollten wir auf Obst nicht verzichten, da sich darin nicht nur lebenswichtige Vitamine befinden, sondern auch Ballaststoffe, die verhindern, dass der Zucker zu schnell in die Leber gelangt.
Deshalb ist selbst Obst mit relativ viel natürlichem Zuckergehalt gesünder, als Lebensmittel, die zugesetzten Zucker enthalten. Ist es dennoch in Ordnung, einfach weiter Zucker zu essen, solange man nicht dick wird? Nicht unbedingt, denn auch bei schlanken Menschen kann der Insulinhaushalt gestört sein. Etwa 15 Prozent aller Typ 2 Diabetiker sind schlank.
Auch sie können die Folgeerkrankungen treffen, bis hin zu Krebs. Bekannt ist, dass Tumorzellen zur Vermehrung sehr viel Zucker brauchen. Ein internationales Wissenschaftlerteam an der Harvard Medical School um Professor Lewis Cantley erforscht darüber hinaus, welche Rolle Zucker bei der Entstehung von Krebszellen spielt. Der Biochemiker hält es für wahrscheinlich, dass in vielen Fällen ein hoher Zuckerkonsum Krebs überhaupt erst entstehen lässt. Noch ist das nur eine Vermutung. Doch Cantley empfiehlt auch schlanken Menschen, so wenig Zucker wie möglich zu essen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 14.01.2015 SWR Fernsehen Die Zinsfalle: Was mache ich mit meinem Geld?
Seit Jahren bringen Sparkonten oder Rentenpapiere so gut wie keine Zinsen mehr ein. Wer auf sein Erspartes einen Ertrag möchte, muss künftig ein Risiko eingehen. Wie kann man sein Vermögen sichern? Diese Frage stellt sich Karl-Heinz Eich aus Remagen. Seine Lebensversicherung wird demnächst fällig. Die Bank empfiehlt einen Mix aus Aktien, Immobilienfonds und mehr. Genau davor aber warnen die beiden Finanzstrategieberater Matthias Weik und Marc Friedrich. An den Aktienmärkten haben sich bereits Blasen gebildet. Grund dafür ist die Niedrigzinspolitik der Notenbanken und das billige Geld, mit dem sie die Märkte fluten.
Die Berater empfehlen Sachwerte wie Wald, Ackerboden oder Edelmetalle. Es gibt Banken wie die GLS, die nur in ökologisch und sozial vertretbare Projekte investieren, nachhaltig wirtschaften. Wie sinnvoll sind die einzelnen Vorschläge? „betrifft“ blickt hinter die Kulissen des Kreditgeschäfts. Was tun bei Niedrigzinsen? Was passiert mit dem eigenen Geld? Der Film erzählt die Geschichte von Sparern, die aus der Zinsfalle heraus wollen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 23.03.2016 SWR Fernsehen
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