betrifft Wollschwein, Sundheimer Huhn & Co: Wo sind die guten, alten Nutztierrassen?
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Wollschwein, Sundheimer Huhn & Co: Wo sind die guten, alten Nutztierrassen?
Ob Alpines Steinschaf, Wollschwein oder das Sundheimer Huhn: Vielfältig, gesund und traditionsreich, so stellen wir uns am liebsten die Nutztierrassen im Südwesten vor. Aber diese Vielfalt ist extrem bedroht. In der intensiv betriebenen Landwirtschaft werden heute nur noch wenige Hochleistungsrassen und Hybriden eingesetzt. Mit deren Fleisch-, Milch- oder Legeleistung können die alten Rassen nicht mithalten. Viele von ihnen sind deshalb schon ausgestorben. Doch es gibt Menschen, die das Verschwinden weiterer alter Rassen nicht hinnehmen wollen. Sie setzen sich für deren Erhalt ein, in dem sie ihr Fleisch, ihre Milch oder Wolle nutzen – in einer modernen Bio-Landwirtschaft und jenseits rein musealer Erhaltungszucht. Andreas Hoppe, „Tatort-Kommissar“ und im wirklichen Leben Verfechter einer gesunden, regionalen Ernährung, macht sich im Südwesten auf die Suche nach den Züchtern alter Rassen und ihren Tieren. Auf seiner Reise von Freiburg bis auf die Schwäbische Alb trifft er auf engagierte Erhalter, u .a. von Vorderwälder Rindern und
Schwalbenbäuchigen Wollschweinen, von Coburger Fuchsschafen, Schwarzwaldziegen und Sundheimer Hühnern. Gemeinsam mit dem Bio-Spitzenkoch Simon Tress startet Andreas Hoppe außerdem einen kulinarischen Vergleich: Schmeckt man den Unterschied zwischen konventionellem Fleisch und dem der alten Rassen? Die Reportage stellt auch die Frage, was die Politik für den Erhalt der alten Rassen tut. Denn was bedeutet der Verlust der Rassenvielfalt für unsere zukünftige Ernährung? Wie könnte eine alte Hühnerrasse den Kükenmord, also das millionenfache Töten der männlichen Nachkommen der Legehennen, verhindern, und welche modernen, umweltschonenden Einsatzmöglichkeiten wären für Schwarzwälder Kaltblüter denkbar? Der Film ist ein Plädoyer für eine Landwirtschaft, in der nicht nur die höchste Nutzleistung rund ums Fleisch, die Eier oder die Milchmengen zählen, sondern auch funktionale Faktoren wie Robustheit, Genügsamkeit oder gute Muttereigenschaften einer Rasse. Denn hier haben Wollschwein, Sundheimer Huhn & Co. ihre Stärken. (Text: SWR)