bisher 1295 Folgen, Folge 742–766
Rocker-Kochbuch: Reihe Roxy
Folge 742Götz Alsmann moderierte früher für den WDR die Sendereihe „roxy“. In dieser Folge interviewt Autor Helge Haas den „Rocker“ Klaus-Peter Wolf, der damals – 1990 – gerade ein Buch mit dem Titel „Ketchup-Rider. Ein Rocker-Kochbuch“ veröffentlicht hat. Wolf nennt es ein Kochbuch für Küchenversager. Zwei Rezepte aus diesem Buch werden im Beitrag nachgekocht – sofern hier von „kochen“ überhaupt die Rede sein kann. Wenn man das Ganze mit Humor nimmt, und anders ist es gar nicht möglich, ist das ein sehr amüsanter Blick auf das „Kochen“ von Menschen, die nicht gerne kochen, die das auch gar nicht können und die trotzdem etwas Warmes im Bauch haben wollen. Klaus-Peter Wolf wurde später bekannt als Autor der Ostfrieslandkrimis. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.10.2021 ARD alpha Schmankerlküche im August
Folge 743Eine oberpfälzische Wirtsköchin bereitet eingelegte Gurken zu. Ein Nördlinger Hotelkoch kocht ein Menü, das aus einer Hochwürdensuppe und einem Pfaffenstück besteht. Das Pfaffenstück ist ein gespicktes Truthahnschnitzel. Zum Nachtisch gibt es Nonnenpfürzle, eine Brandteigsüßspeise. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.10.2021 ARD alpha Schmankerl-Küche im Wirtsgarten
Folge 744Der TV-Koch Paul Enghofer schaute in den 1970er-Jahren Köchen in bayerischen Gaststätten in die Töpfe: In einem Massinger Lokal ließen sich damals die Herren des Männergesangsverein bewirten – mit Krusten- und Surbraten. In einem Hotel nahe Augsburg sah Enghofer den Gastronomen beim Zubereiten von Rindslenden für Würzspieße zu, die am offenen Feuer gegrillt und ohne Besteck verzehrt wurden. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.10.2021 ARD alpha „Wer zufrieden ist, der ist gesund“: Die Schwestern von der Walzmühle
Folge 745Bereits die ersten Sekunden des Films legen die Stimmung in diesem Film fest. Da ist eine alte Frau mit krummem Rücken, bekleidet mit einer Kittelschürze, die einen riesigen Korb mit Holz eine steile hölzerne Treppe hinaufwuchtet. Mitleid und Sorge kommen bei diesen Bildern jedoch nicht auf, denn man sieht ganz eindeutig: Diese Frau ist zäh, sie lässt sich nicht unterkriegen, sie will das schaffen und sie schafft das auch. Man muss überhaupt viel „schaffen“ dort oben auf der Schwäbischen Alb, und das gilt eben auch für Marie Walz und Klara Walz. Marie, die Achtzigjährige besorgt den Haushalt. Die Treppe zur Wohnung ist deshalb so steil, weil diese sich im oberen Stück einer uralten Mühle befindet.
Das Wasserrad treibt ein Sägewerk an. Der Fluss ist die Lauchert, ein linker Nebenfluss der Donau, die Walz-Mühle liegt circa 30 südlich von Tübingen droben auf der Alb. Klara, die Siebzigjährige, ist die Chefin der Mühle. Die Kunden, die dort ihr Holz zuschneiden lassen, sprechen voll Hochachtung von ihr. Marie und Klara leben in bescheidenen Verhältnissen. Meistens sieht man sie arbeiten, schwer arbeiten. Aber sie sagen: Wer zufrieden ist, der ist gesund. Am Sonntag entknotet Klara ihre Haare, legt ihre dritten Zähne in den Mund, zieht sich ordentlich an und radelt dann in die Kirche zum Gottesdienst.
Warum sie beide nie geheiratet haben und fortgegangen sind von der Mühle, dem Familienerbe? Sie geben darauf durchaus Antwort. Am Ende hat man als Zuschauer tiefen Respekt vor diesen beiden Schwestern. Ein eindrücklicher Film. Und Gott sei Dank ist der Film untertitelt, man würde sonst nicht sehr viel verstehen, denn die beiden sprechen logischerweise massiven Dialekt. Und noch etwas: Der Film porträtiert mit vielen phantastischen Kameraeinstellungen auch ein technisches Denkmal, allerdings eines, das noch in Betrieb ist, in dem noch gearbeitet wird. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 29.10.2021 ARD alpha Schwesterntag: Nahaufnahme
Folge 746Sie treffen sich regelmäßig bei Kaffee und Kuchen und unterhalten sich über „damals“ und natürlich auch über die heutigen kleinen und großen Probleme. Roswitha Ziegler und Niels-Christian Bolbringer porträtieren in ihrem Film aus dem Jahr 1977 vier Schwestern zwischen siebzig und achtzig, deren Kinderzeit um die Jahrhundertwende begann. Marta, Gertrud, Louise und Gretel sind in einer gutbürgerlichen Familie in Hamburg groß geworden, jede hat eine andere Entwicklung durchgemacht. Gemeinsam ist ihnen die Erinnerung an den patriarchalischen Vater geblieben, an die verständnisvolle Mutter und das Verhältnis untereinander.
Die beiden Filmemacher lassen in ihrem Dokumentarfilm die vier Schwestern ausführlich zu Wort kommen. In Form von vier Einzelporträts führt der Film, ausgehend von den heutigen Lebensumständen, zurück in eine Zeitepoche, die sich vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, das Dritte Reich bis zur Bundesrepublik spannt. Die Reflexionen der Schwestern – unterstützt von Fotos aus ihrem Leben – vermitteln Einblicke in den gesellschaftlichen Hintergrund der damaligen Zeit.
Es geht dabei um das Verhältnis der Bürgertöchter zu ihren Männern, die doppelte Moral der bürgerlichen Schichten in der wilhelminischen Zeit, die Wandervogelbewegung und das Leben in den anderen Jugendgruppen. Auch die Berufsstätigkeit der Frau, ihre Selbstständigkeit, ihre gesellschaftliche Situation spielen eine Rolle und der Versuch, sich aus einer sehr engen, fast isolierten Lebensform zu befreien. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 29.10.2021 ARD alpha Jute statt Plastik: Ökologisches Porträt einer Familie
Folge 747Alltag einer vierköpfigen Durchschnittsfamilie, die ihre Lebensgestaltung an ökologischen Gesichtspunkten ausrichtet. Beispiele für die Beharrlichkeit und den Einfallsreichtum in Sachen richtiges ökologisches Verhalten. Der Waschmittelverbrauch der Familie wird ebenso kritisch beobachtet, wie deren Konsumgewohnheiten und die Freizeitgestaltung mit den Kindern. Auch mit dem Freundeskreis werden ökologische Probleme erörtert, denn man will auch bei den Mitmenschen umweltbewußtes Handeln bewirken. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 05.11.2021 ARD alpha „Sagt euren Enkeln, es war einmal schön hier …“: Leben auf Spiekeroog
Folge 748Dass der Mensch nicht Beherrscher der Natur, sondern deren Teil ist, diese Einsicht trifft man 1988 bei den Bewohnern der ostfriesischen Insel Spiekeroog noch als nahezu selbstverständlich an. Der Film dokumentiert diese Lebenshaltung und ihre Auswirkungen auf der Insel am Beispiel des engagierten Inselbewohners Uli Bauer und dessen Umfeld im Winter, Frühsommer und Herbst. Bauer sagt: „Im ungleichen Kampf um ihr Dasein hat die Natur nur eine Chance: Was ihr Anblick in uns zum Sprechen bringt.“ (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 05.11.2021 ARD alpha Die ökologischen Ursachen der Überschwemmungen
Folge 749Dokumentarbericht von 1989 über hausgemachte Ursachen der stärker werdenden Hochwasser und ihrer Folgen. Am Beispiel des Hochwassers der Donau und ihrer Nebenflüsse im März 1988 und am Beispiel des Donaumooses werden Anregungen für besseren Hochwasserschutz gegeben. Größere Hochwasserspitzen ergeben sich wegen der Verminderung der Wasserrückhaltefähigkeit des Bodens: u.a. aufgrund der Drainage von Feuchtflächen, durch die zunehmende Versiegelung des Bodens und die Begradigung von Flussläufen. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 05.11.2021 ARD alpha Die Bodenlosen
Folge 750Porträtiert wurden Jugendliche aus Regenstauf im Jahre 1960. Die Teenager trafen sich jeden Abend in ihrem Stammlokal. Trotz ihres rebellischen Rufs packten die „Bodenlosen“ im Dorf mit an. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 12.11.2021 ARD alpha Die nächste Disco ist j.w.d. – Jugend auf dem Lande: Jugend auf dem Lande
Folge 751Destel im Kreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen hat gut 600 Einwohner. Viel los ist da nicht, der Titel des Films „Die nächste Disco ist j.w.d.“ hat also durchaus seinen realen Hintergrund. Um in die Disco zu kommen, muss man motorisiert sein: mit Mofa, Moped oder Kleinkraftrad – oder halt mit dem Auto, falls man bereits 18 Jahre alt ist und einen Führerschein besitzt. Ein Automechaniker-Lehrling und eine Bauerntochter sprechen darüber, wie das Leben auf dem Land so ist, was sie bewegt und was sie sich jeweils von der Zukunft erhoffen. Eigeninitiative ist angesagt und mit Eigeninitiative kann auch viel erreicht werden. Aber dann schließt die Gemeinde aus Geldmangel das Jugendzentrum. War es wirklich nur Geldmangel? Aber viele Jugendliche wollen in ihrer Freizeit ohnehin nur konsumieren – das kann man in der Disco selbstverständlich sehr gut. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 12.11.2021 ARD alpha Tanz in der Provinz
Folge 752Von Weiden bis Bamberg und von Würzburg bis Straubing, überall dort war der Bayerische Rundfunk mit seinen Reportern und Kameraleuten unterwegs, um herauszufinden, was immer wieder behauptet wurde: In der so genannten Provinz sei nichts los. In den frühen Sechzigerjahren hatte es nämlich im Hörfunk eine Sendereihe gegeben, bei der man im Hörfunkstudio tanzen konnte. Man bewarb sich als Hörerin oder Hörer und wenn man Glück hatte, wurde man eingeladen. Die meisten Anfragen dazu kamen aus der „Provinz“ und der Grund lautete immer, daheim sei am Samstag- und Sonntagabend nichts los. Das wollte man dann schon genauer wissen. Es war gar nicht so, dass damals auf dem Land gar nichts los gewesen wäre. Aber halt nicht immer das Richtige. Und vor allem, man musste es sich leisten können, diejenigen Etablissements zu besuchen, in denen etwas los war. Der bis heute unvergängliche Rat vom Bayerischen Rundfunk an die jungen Leute: Wenn nichts los ist bei euch daheim, macht selber was los. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 12.11.2021 ARD alpha Nachrede auf Klara Heydebreck
Folge 753Eberhard Fechner untersucht in seinem Film den Selbstmord der Berlinerin Klara Heydebreck – alleinstehend, 72 Jahre alt. Am Abend des 10. März 1969 starb sie an einer Überdosis Schlaftabletten. Motiv: unbekannt. Fechner interviewt Verwandte, Nachbarn und ehemalige Kollegen. Er sucht Dienststellen auf, die mit Klara Heydebreck zu tun hatten. Die Verwandten gewähren dem Autor Einsicht in den Nachlass der Verstorbenen. Viele Dokumente ihres Lebens hat Klara Heydebreck aufbewahrt und über die Wirren zweier Kriege gerettet.
Mit dieser Hinterlassenschaft begibt sich Eberhard Fechner auf die Suche nach einem Menschen, den es nicht mehr gibt. Ein Prozess der unermüdlichen Annäherung: Fechner besichtigt die Wohnung, die Überbleibsel, vertieft sich in die Lohnbücher der Verstorbenen, rekonstruiert nebenbei Zeitumstände und vor allem die Lebensgeschichte einer mutigen und einsamen Frau, die sich nicht den konventionellen Regeln für ein Frauenleben unterwerfen wollte und konnte. Aus der Recherche wird ein berührender Nachruf. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.11.2021 ARD alpha Halbtagspensionäre – 3 Stunden Arbeit gegen die Einsamkeit
Folge 754Die Kurzbeschreibung dieses Films lautete 1962: „Nach der Pensionierung fällt es den Menschen oft sehr schwer, sich an das neue Leben zu gewöhnen. Sie sitzen im Park, gehen spazieren, spielen Karten, aber damit ist der Tag nicht ausgefüllt. Viele Rentner würden gern noch einige Stunden arbeiten. An Beispielen aus England (London) und Holland (Darlaston) sehen wir, wie durch die Errichtung von Altenwerkstätten das Problem auch in Deutschland gelöst werden könnte.“ (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.11.2021 ARD alpha Ich kann doch nicht einfach jemanden ansprechen …: Porträts der Einsamkeit
Folge 755Katja Aschke zeichnet Porträts von sechs Männern. Es sind Bilder der Einsamkeit. Doch nicht ohne Hoffnung. Es geht um Männer, die den Anschluß zur Umwelt, zum andern Geschlecht, verpasst haben. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.11.2021 ARD alpha Brief aus der Emilia
Folge 756Busseto liegt in der Emilia Romagna. Mitten auf dem Marktplatz steht ein Verdi-Denkmal. Denn dieser hat dort gelebt, war dort in jungen Jahren auch Musikdirektor. Aber glücklich war er mit dieser Stadt nicht. So sagt es jedenfalls Christian Rischert, der von dort aus einen filmischen Brief an seinen Redakteur daheim in München schreibt. Neben der Musik, dem Leben, dem Ruhm und dem Nachruhm von Giuseppe Verdi geht es in diesem Film vor allem um kulinarische Genüsse. Da gibt es diesen ehemaligen Pianisten in Busseto, der seit Jahren ein Feinkostgeschäft führt und zu jeder einzelnen Ware in seinem Laden ganze Romane erzählen kann. Da gibt es außerhalb von Busseto eine Trattoria, in der man so gut essen kann, dass man lange vorher vorbestellen muss.
Auch die Herren Depardieu und De Niro haben es sich dort schon gutgehen lassen während der Dreharbeiten zu „1900“ von Bernardo Bertolucci. Rischert isst während der Dreharbeiten mehrmals dort, er weiß, es wird das letzte Mal sein, die Chefin wird aufhören. Und in der Tat seit 1982 ist diese wunderbare Trattoria nur noch Geschichte. Und den Sohn von Carlo Bergonzi kennt Rischert auch. Dieser erzählt ihm, dass der berühmte Verdi-Sänger gerade in Busseto weilt. Also gibt es noch ein schönes Interview mit Bergonzi, allerdings nicht über die Musik sondern über dessen Dasein als „Nebenerwerbslandwirt“. Wobei, eigentlich ist Bergonzi ein veritabler Gutsbesitzer. Ein schöner Film über italienische Lebensart. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.11.2021 ARD alpha Fischfänger
Folge 757Lucien ist Fischfänger. Er hat Port-en-Bessin an der Küste der Normandie einen eigenen Kutter. In all den Jahrzehnten, die er zusammen mit seiner Mannschaft raus auf die Nordsee fährt, hat er nur ein einziges Mal Urlaub gemacht – für zehn Tage. Schon damals mussten Fischer wie Lucien um ihr Überleben kämpfen, denn der Erlös der Ladung an Fischen bei der Auktion ist gelegentlich so niedrig, dass die Einnahmen noch nicht einmal die Unkosten decken. Sein Schiff ist zu klein, die schwimmenden Fisch-Industriebetriebe mit Sonaranlagen etc. fangen ihm alles weg. Aber so richtig leidend wirkt Lucien nicht. Er und sein Schwager, ein Spengler, haben nämlich eine gemeinsame Leidenschaft: das gute Essen.
Und die beiden können kochen, und zwar wirklich gut, wie uns dieser Film von Christian Rischert glaubhaft vermittelt. Der Schlaf- und Essraum auf Luciens Kutter ist voll mit dem Gestank und dem Lärm der Dieselmotoren. Aber die in Butter gebratenen frisch gefangenen Rotbarben, die Lucien für sich und seine Mitarbeiter hier zubereitet, sind laut Rischert eine Delikatesse, die man noch nicht einmal in einem Sternelokal ähnlich gut bekommen könnte. Der Film macht aus heutiger Sicht ein bisschen wehmütig, denn irgendwie hat das auch ein bisschen was von „Der Letzte seines Standes“. Solche Fischer mit eigenem kleinem Kutter dürfte es heute in der Normandie nicht mehr geben. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.11.2021 ARD alpha Mit dem Rollstuhl nach Portugal
Folge 758Golda im Elektrorollstuhl.Bild: BRMit sechs Jahren bekam die Münchnerin Golda Kinderlähmung, sie lag deswegen ein halbes Jahr im Krankenhaus Schwabing, dann ein knappes Jahr in der Schweiz und war danach fast sieben Jahre in der CSSR in einem Heim. In den Siebzigerjahren! Der linke Arm gehorcht ihr ein wenig, der rechte und die Beine überhaupt nicht. Golda erzählt dem Filmemacher aus ihrem Leben: Das ist der Off-Text zu diesem Film. Dazu gibt es Bilder aus ihrem Alltag in München und von einer Reise nach Portugal. Der Film kommt ohne Kommentar und Sprecher aus.
Es spricht nur Golda selbst. Zu sehen gibt es tolle Aufnahmen aus dem München der Siebzigerjahre: Ludwigstraße, Leopoldstraße und Schellingstraße mit Schelling-Salon und jeder Menge farbintensiver Autos, also nicht nur Autos in schwarz, weiß oder silber. Gold ist immer leicht Hippie-mäßig gekleidet. Als sie sich selbständig gemacht hatte, d. h. die Heime und Krankenhäuser verlassen hat, um in einer eigenen Wohnung zu leben, traute sie sich am Angang nicht, „den Leuten ins Gesicht zu schauen. Weil das Mitleid, das die mir entgegengebracht haben, hat so wehgetan’ Fast jeder, der mich sieht, hat Mitleid mit mir.
Ich kann die Leute deswegen nicht alle umbringen. Ich find das eine beschissene Reaktion, aber was soll ich machen? Ich kann nicht allen Leuten erklären, wie die Sache ist oder wie ich sie sehe.“ Aktuell bereitet sie sich gerade auf das Begabtenabitur vor, um später studieren zu können. Die elektrische Schreibmaschine(!) bedient sie mittels Stift, den sie Mund führt. Das Geld ist knapp, aber sie möchte so oft reisen, wie es geht.
Sie möchte eine gute Ausbildung haben, um überhaupt die Chance zu haben, irgendwann etwas Sinnvolles tun zu können. Denn die Berufe, die für behinderte Menschen von unserer Gesellschaft zugelassen sind, erscheinen ihr nicht gerade attraktiv. Ihre Helferin ist Lulu, eine Portugiesin. Gemeinsam mit ihr besucht sie z.B. auch einen Boxkampf in der Münchner Olympiahalle. Wenn man genau hinsieht, stellt man fest, das ist der Kampf zwischen Muhamad Ali und dem Briten Richard Dunn im Mai 1976, den Ali in der 5. Runde durch technischen Knockout gewann.
Es gibt sogar Ringaufnahmen zu sehen! Vor der Halle lässt sie sich mit einer Gruppe von Polizisten fotografieren, die dort für Ordnung sorgen. Da Lulu eines Tages ihre Eltern in Portugal besuchen möchte, aber das Geld knapp ist, trampt sie nach Portugal. Golda kommt trotz Verbot der eigenen Eltern mit, d.h. sie trampen zu zweit nach Portugal, Lulu auf eigenen Beinen, Golda im Rollstuhl. Diese Reise wird im Film noch einmal nachgestellt, denn bei der Originalreise im Jahr davor war die Kamera nicht mit dabei.
Golda hatte da aber bereits Tramp-Erfahrung, war auch schon in die Schweiz getrampt. „Meine sehr starke Motivation ist, dass ich eben neugierig bin, dass ich einiges erleben möchte und dass ich raus möchte. Ich möchte nicht irgendwie in einem Klischee versumpfen so von wegen ‚armes behindertes Mädchen‘. Das passt mir nicht. Ich möchte nicht eines Tages, wenn ich 60 bin und kurz vorm Sterben bin, sagen müssen: ‚Ich hätte mit meinem Leben doch was anfangen können. Aber ich hab‘s nicht getan, weil ich Angst hatte oder so.’“. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.12.2021 ARD alpha Die Weltreisen des Peter Tiefenthaler
Folge 759Heute nennt man das Karaoke.Bild: BRDer tiefentspannte und grundsympathische Peter Tiefenthaler nimmt die Welt, wie sie ist und macht für sich das Beste draus. Seine Ausgangssituation als blinder Mensch war allerdings alles andere als fröhlich: Im Alter von elf Monaten kam er ins Heim. Der Film von Hans Noever von 1976 lässt Tiefenthaler bei all seinen Aktivitäten – CB-Funk, Musik, Karaoke-Gesang, Tandemfahren usw. – erzählen, wie er es geschafft hat, vom blinden und abgeschobenen Kind zu einem glücklichen Erwachsenen zu werden. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.12.2021 ARD alpha Unter Deutschen: Eindrücke aus einem fremden Land
Folge 760Regisseur Georg Stefan Troller geht in dem Dokumentarfilm „Unter Deutschen – Eindrücke aus einem fremden Land“ der Frage nach: Was ist nach der Wiedervereinigung eigentlich deutsche Identität? Was ist nach der Wiedervereinigung deutsche Identität? Kein Thema beschäftigt die Deutschen so sehr wie dieses. Troller inspizierte ein Jahr lang deutsche Befindlichkeiten in Städten und Dörfern, auf dem Karneval und dem Oktoberfest. Er begegnet Arbeitern, Künstlern und feinen Leuten, nimmt an einer ökumenischen Tiermesse teil, spricht mit Kaminfegern, Prostituierten, Autorasern, Pennern, schlagenden Studenten, Neonazis … Auch Deutschlands geistige Elite tritt auf, von Grass bis Heiner Müller, von Doris Dörrie bis Reich-Ranicki. Und immer wieder werden unbequeme Fragen gestellt nach deutscher Identität und Selbsteinschätzung, Vergangenheit und Zukunftshoffnung. Die Fragen eines Filmemachers, der nie in Deutschland gelebt hat und weite Teile davon zum ersten Mal sah. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.12.2021 ARD alpha Emil auf der Post
Folge 761Emil, der sonst Säcke auf der Post bindet, soll für einen erkrankten Kollegen einspringen und darf am Schalter die Kundschaft bedienen. Obwohl der tollpatschige Angestellte sich alle erdenkliche Mühe gibt, sind die Kunden sehr unzufrieden, und die Vorgesetzten wünschen den liebenswerten Schwerenöter ins Pfefferland. Aber das ist das ist nur eine von Emils zahlreichen Schwierigkeiten. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.12.2021 ARD alpha Post extrem
Folge 762Der Postbote kommt bei Schnee und Wind noch zu Pferd? Nun, das war das letzte Jahr, in dem er das in Spänfleck in der Gemeinde Gesees im Landkreis Bayreuth so gemacht hat. Werner Widmann hat es in seinem Film „Post extrem“ aus dem Jahr 1975 festgehalten. Widmann zeigt darin einige extreme Anforderungen für die Postzusteller. Einer der Postboten in Bayerischzell muss z. B. gut Skifahren können, um seine Post oben auf dem Berg zustellen zu können. Ein anderer Postbote in Franken hat das Problem, dass in der kleinen Gemeinde, in der er die Post zustellt, sage und schreibe 61 Familien den identischen Nachnamen haben, aber auf den Briefen, Postkarten usw. oft die Hausnummer oder gar der Straßenname fehlt? Es hilft ihm, wenn er selbst Einheimischer ist und die Adressaten per Spitznamen auseinanderhalten kann. (Text: ARD alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.12.2021 ARD alpha Nürnberger Original – Paketversteigerer
Folge 7631978 realisierte Vido Voigt für den Bayerischen Rundfunk das Porträt von Erich Baron, Obersekretär bei der „Schwester“ der Post, nämlich bei der Bahn: Erich Baron ist im Nürnberger Hauptbahnhof der humorvolle Auktionator von Fundsachen, die in der Bahn liegen geblieben sind: Hüte, Schirme, Brillen usw. Aber auch ganze Pakete und Koffer samt Inhalt kommen unter den Hammer. Selig die Zeit, als man in herrenlosen Koffern und Paketen noch keine Bombe vermuten musste. Das Ganze hat wegen des fränkischen Dialekts und dem frechen Mundwerk von Erich Baron großen Unterhaltungswert. Manch einer mag sich da an den Vogel-Jakob auf dem Oktoberfest erinnert fühlen. (Text: ARD alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.12.2021 ARD alpha Ab die Post
Folge 764Liegen bleiben darf da nichts: 1994 erreichten das damalige Postverteilungszentrum Leipzig jeden Tag über drei Millionen Sendungen aus aller Welt. Die Sortierung dieser Berge erledigten Nacht für Nacht ausschließlich Frauen – Frauen, deren Männer nach der Wende oft arbeitslos geworden waren. Der neue Chef dieser Frauen kam aus dem Westen nach Leipzig, ein Bayer. Wie ging man da miteinander um? Der Film von Andrea Schramm und Stefan Reiß gibt einen Einblick, wie und ob fünf Jahre nach dem Fall der Mauer dort an der sogenannten Basis etwas zusammengewachsen ist. Immerhin, der Chef interessiert sich für die Vergangenheit der Jahre vor 1990 und bewahrt einige erstaunliche Memorabilia in seinem Schrank auf. (Text: ARD alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.12.2021 ARD alpha Die Fernsehtruhe: Gasthof zur Alten Post
Folge 765Deutsche TV-Premiere Fr. 17.12.2021 ARD alpha Weihnachten im Chiemgau
Folge 766Die Vorweihnachtszeit im Chiemgau in den frühen Sechzigerjahren. Es geht ums Platzerlbacken, also um die Herstellung der Weihnachtsplätzchen, um die Wünsche der Kinder ans Christkindl, ums Spinnen am Spinnrad … Die Boiern Dirndl singen wunderbare Lieder, ebenso der Luger Sepp mitsamt Tochter. Am Ende sieht man eine Adventsfeier für Kinder in der Kirche, musikalisch ebenfalls umrahmt von den Boiern Dirndln. Eingefangen werden dabei wundervolle Kindergesichter – aus einer doch ganz anderen Zeit. (Text: ARD alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 24.12.2021 ARD alpha
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