Alfred Hitchcock präsentiert Staffel 3, Folge 3: Das perfekte Verbrechen
Staffel 3, Folge 3
81. Das perfekte Verbrechen(The Perfect Crime)
Staffel 3, Folge 3
In der 81. Episode der legendären TV-Krimi-Serie „Alfred Hitchcock präsentiert“, von deren insgesamt 266 Folgen der „Meister der Spannung“ zwischen 1955 und 1961 immerhin 17 höchstpersönlich inszenierte, geht es einmal mehr um ein perfektes Verbrechen, das sich am Ende freilich abermals nur als eine Illusion, als höchst vergängliche Seifenblase erweist. Wie Hitchcock in seiner Einführung sarkastisch bemerkt, geht es bei einem perfekten Verbrechen um exakt Dasselbe wie bei einer perfekten Ehe: in beiden Fällen hängt die Perfektion allein davon ab, sich nicht erwischen zu lassen. Frank Arnold schrieb in dem schönen Filmbuch „Alfred Hitchcock“ (Hg. v. Beier/Seeßlen) darüber: „Fast alle Folgen von ALFRED HITCHCOCK PRESENTS sind Kammerspiele. Einige Folgen verengen zusätzlich den Blickwinkel, indem sie die Geschichten ausschließlich aus der Perspektive des Täters erzählen, und zwei Folgen beginnen damit, dass ein Mann (der sich später wie in ARTHUR – EIN FRESSEN FÜR DIE HÜHNER als Täter erweist) den Zuschauer gewissermaßen zu seinem Komplizen macht. In THE PERFECT CRIME stellt
sich zwar bald heraus, dass der Polizist Charles Courtney (Vincent Price) sehr wohl einen Zuhörer hat, der seinem Vortrag über das ‚perfekte Verbrechen‘ lauscht. Es ist ein Anwalt, der ihn schließlich mit der Tatsache konfrontiert, dass Courtney einmal einen Falschen überführt hat – weshalb ein Unschuldiger auf dem elektrischen Stuhl starb. Nur gehört Courtney nicht zu den Leuten, die einen Fehler zugeben würden, jegliches Kratzen an seiner Reputation sieht er als Frevel an. Also erwürgt er seinen Besucher. Die Leiche arbeitet er in eine jener Vasen ein, die sein Trophäen-Regal zieren – was wie eine Reminiszenz an Vincent Prices Rolle in dem Horror-Klassiker HOUSE OF WAX (Das Kabinett des Professor Bondi, 1953) anmutet, wo er als verrückt gewordener Künstler für seine ermordeten Modelle eine ähnliche Verwendung fand.“ Natürlich weiß der Zuschauer, dass es das perfekte Verbrechen nicht wirklich geben darf. Und so erwächst die Spannung auch hier daraus, am Ende von Hitchcock zu erfahren, welches Detail dem eitlen Täter, der sich selbst als größten Detektiv der Welt überschätzte, zum Verhängnis wurde. (Text: WDR)
Deutsche TV-PremiereMi. 08.06.2005WDR
lief in Deutschland bisher nur im Originalton mit Untertiteln