2025, Folge 1555–1577
Kasachstan: Kamera läuft! / Le Havre, eine transatlantische Stadt / Kroatien: Renés Truthahnbraten / Elfenbeinküste: Die Legende Picasso
Folge 1555 (44 Min.)In Zagreb wird Purica s mlincima serviert: gespickter Truthahn mit getrockneten Teigfladen, die mit Bratensaft übergossen werden.Bild: Elephant Doc(1): Kasachstan: Kamera läuft!
Adilkhan Yerzhanovs Kasachstan gleicht einem Märchen. Zwar ist das Land seiner Filme fiktiv, doch Kasachstan ist klar zu erkennen: Raue weite Steppen symbolisieren das Paradies, die protzige, in die Höhe gebaute Stadt das Fegefeuer für verlorene Seelen. Kompromisslos analysiert der Regisseur in seinen Werken dieses Land im Umbruch. Sein fünfter Film, „The Gentle Indifference of the World“ (2018), erzählt die Geschichte von Saltanat und Kuandyk – eine kasachische Variante von Romeo und Julia, in der Träume und Korruption aufeinanderprallen.
(2): Le Havre, eine transatlantische Stadt
Le Havre ist seit seiner Gründung untrennbar mit dem Atlantik verbunden. Im Juli 1864 startete hier die legendäre transatlantische French Line, die die französische Hafenstadt bis heute – also seit nunmehr 160 Jahren – direkt mit New York verbindet. Die ersten Schiffe beförderten Post, bald überquerten aber auch Migrantinnen und Migranten sowie wohlhabende Passagiere den Atlantik von Le Havre aus. Ozeanriesen wie die „Normandie“ und nach dem Zweiten Weltkrieg die „France“ sind heute Kreuzfahrtschiffen gewichen, die an die Tradition der berühmten French Line anknüpfen.
(3): Kroatien: Renés Truthahnbraten
In Zagreb serviert René Purica s mlincima. Erster Schritt: Den Truthahn mit Schmalz einfetten. Anschließend spickt René eine Zwiebel mit Nelken und stopft damit den Truthahn. Dieser kommt nun drei Stunden lang in den Ofen. Als Beilage reicht René Mlinci: getrocknete Teigfladen, die er kocht und mit dem Bratensaft übergießt. Dazu passt ein guter lokaler Wein!
(4): Elfenbeinküste: Die Legende Picassos
Im Norden der Elfenbeinküste soll einer der berühmtesten Maler des 20. Jahrhunderts einst Inspiration gefunden haben. Noch heute erzählt man in der für ihre Handwerkskunst bekannten Ethnie der Sénufo von einem seltsamen Fremden, der eines Tages in ihr Dorf gekommen sei – möglicherweise war dies die Geburtsstunde des Kubismus! (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.12.2024 arte.tv Dédé Saint-Prix, der Barde von Martinique / Kasachstan: Viel besungenes Nomadenleben / Bretagne: Jakobsmuscheln und Andouille von Sandrine / Bayern: Die Abtei der Überlebenden
Folge 1556 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Dédé Saint-Prix, der Barde von Martinique
Dédé Saint-Prix ist einer der beliebtesten Künstler auf Martinique. Er wurde 1953 auf der Insel geboren und erlangte 1983 dank seines Songs „Piblicité“ Bekanntheit. Der Sänger, Autor und Komponist nahm über zwanzig Alben auf, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. In seiner Musik verbindet er verschiede Einflüsse und erweitert Tamburin, Ti Bwa und Bambusflöte um vielfältige Klangfarben, zu denen ihn auch seine Zusammenarbeit mit karibischen oder afrikanischen Künstlern inspirieren. Seit 40 Jahren analysiert der temperamentvolle Musiker in gewitzten kreolischen Texten gesellschaftliche Entwicklungen auf seiner Heimatinsel.
(2): Kasachstan: Viel besungenes Nomadenleben
In Kasachstan singen die Akyn über das Leben der Nomaden, die seit Jahrhunderten durch die Steppen reiten. Begleitet von der Dombra, einer zweisaitigen Laute, erinnern sie mit ihren Liedern an die ruhmreiche Geschichte des Landes und halten die kasachische Gesellschaft zusammen. Diese traditionelle Rolle wurde im 20. Jahrhundert auf eine harte Probe gestellt, als die Akyn für das Sowjetregime Loblieder auf den Sozialismus schreiben mussten. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR 1991 konnten die kasachischen Sänger an ihre Tradition anknüpfen und ihre Kunst mit zeitgenössischen Einflüssen weiterentwickeln.
(3): Bretagne: Jakobsmuscheln und Andouille von Sandrine
In Rennes kocht Sandrine eine Jakobsmuschelpfanne mit gebratener Andouille-Wurst. In etwas Butter brät sie ein paar Scheiben Andouille de Guémé und die Jakobsmuscheln goldbraun an. Den Bart der Muscheln wirft sie nicht etwa weg, sondern bereitet daraus zusammen mit Schalotten und Weißwein eine geschmackvolle Soße. Dazu serviert Sandrine ein Birnenfondue. Ein bretonisches Gericht, das Land und Meer perfekt verbindet!
(4): Bayern: Die Abtei der Überlebenden
Nicht weit von München befindet sich die Erzabtei St. Ottilien, in der Benediktinermönche wie in einem kleinen Dorf zusammenleben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieser Ort für tausende Überlebende zum Symbol der Rückkehr ins Leben. Das erste Konzert nach der Befreiung glich einer Wiederauferstehung … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 07.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 31.12.2024 arte.tv Charlotte Perriands Hommage an die Alpen / Patagonien: Das Feuerland der Yagan / Philippinen: Landos gefüllte Frösche / Der schottische Ölkönig
Folge 1557 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Charlotte Perriands Hommage an die Alpen
In den Alpen fühlte sich Charlotte Perriand (1903–1999) frei und allein. Nach einer erdrückenden Zusammenarbeit mit Le Corbusier fand die Designerin in den Bergen Inspiration für ihre Architektur. In den Dörfern Saint-Nicolas-de-Véroce und Méribel entwarf sie schlichte, funktionale Bergunterkünfte, die sich bescheiden in das majestätische Gipfelpanorama einfügten. Hier entstand in den 1960er Jahren auch ihr Lebenswerk, die Planstadt „Les Arcs“. Der Wintersportort war ihre große Hommage an die Welt der Berge.
(2): Patagonien: Das Feuerland der Yagán
Die Yagán leben bereits seit zehntausend Jahren in Feuerland – lange bevor der Seefahrer Ferdinand Magellan (Fernão de Magalhães) diesen äußersten Süden Patagoniens erkundete. Im 19. Jahrhundert begannen die Europäer sich für diese Ethnie zu interessieren. Nach ersten Kontakten an der Küste ließen sich christliche Missionen im Landesinneren nieder, um die von Darwin als „elende Geschöpfe“ bezeichneten Yagán zu „erziehen“. Doch für die Ureinwohner war dies der Beginn ihres Untergangs: Epidemien und Massaker dezimierten die Yagán in kurzer Zeit. Heute setzen sie alles daran, ihre Sprache und Kultur am Leben zu halten.
(3): Philippinen: Landos gefüllte Frösche
In Angeles kocht Lando „Betute Tagak“ – ein sehr lokales Gericht, denn Lando fängt die Frösche dafür auf einem Feld direkt nebenan. Nach dem Ausnehmen füllt Lando die Tiere mit einer Mischung aus Tomaten, Zwiebeln und Schweinehack, und aromatisiert das Ganze mit ein paar Blättern des Premna-japonica-Busches. Dann werden die gefüllten Frösche frittiert. Dazu gibt es Reis mit Soja-Zitronen-Soße. Den Kindern schmeckt es besonders gut!
(4): Der schottische Ölkönig
Im 19. Jahrhundert ist Schottland keine bedeutende Industrienation – und doch gelingt es 1848 dem Chemiker James Young, in einer Kohlegrube eine vielversprechende Substanz zu gewinnen: Paraffinöl – und das etwa zehn Jahre vor den ersten Bohrungen in den USA! (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 08.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 01.01.2025 arte.tv William Kleins ungeschminktes New York / Polynesien: Hingucker aus Perlmutt / Frankreich: Clémences provenzalisches Schmorfleisch / Hochwasserkatastrophe von Murcia
Folge 1558 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): William Kleins ungeschminktes New York
William Kleins in New York entstandene Fotografien haben Schlagkraft. Vor seiner Linse zeigt sich New York nicht als Sinnbild des aufstrebenden Amerikas, sondern als schmutzige Metropole mit Ghettos und voll schriller Werbung. Klein war von New York gleichermaßen abgestoßen und fasziniert. Sechs Monate lang durchstreifte der Künstler mit seiner Rolleiflex die Stadt. New York beeindruckt durch seine in den Himmel ragenden Wolkenkratzer, doch Klein blieb am Boden: Ihn inspirierte das chaotische Treiben auf den Straßen.
(2): Polynesien: Hingucker aus Perlmutt
Es war einmal, in den Lagunen eines fernen Archipels, eine Muschel … Seltsame Kreaturen bewohnen die Meere Polynesiens: Leopardenrochen, Napoleon-Lippfische – und Austern, deren Perlmutt und Perlen den Menschen einst den Kopf verdrehten und zu begehrten Handelsprodukten wurden. Die als ausgezeichnete Taucher bekannten Paumotu holten die Muscheln aus der Tiefe des Meeres. Manchen gelang es, reich zu werden, andere verloren alles.
(3): Frankreich: Clémences provenzalisches Schmorfleisch
In Marseille kocht Clémence eine Daube. Für dieses typisch provenzalische Schmorfleisch brät sie zunächst die über Nacht in Rotwein marinierten Rindfleischstücke an. Anschließend gießt sie die Marinade erneut über das Fleisch und gibt Zwiebeln, Nelken sowie Kräuter hinzu. Dann muss das Gericht vier Stunden lang auf kleiner Flamme schmoren. Nach der Hälfte der Garzeit gibt Clémence Karotten hinzu. Als Beilage gibt es frische Nudeln.
(4): Hochwasserkatastrophe von Murcia
1879 traten die Wasser des Río Segura in Murcia über die Ufer und lösten eine Katastrophe aus. Erstmals fand ein lokal begrenztes Unglück weltweite Beachtung … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 09.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 02.01.2025 arte.tv Jorge Amados Laudatio auf die Arbeiterklasse / Kakao, das schwarze Gold von Bahia / Iracemas pikante Garnelenkrapfen / Der Sklavenaufstand von Salvador de Bahia
Folge 1559 (45 Min.)Salvador da Bahia gilt als eine der vielfältigsten Städte Brasiliens: Von dem Labyrinth bunter Gassen bis zu den Dichtern und Denkern ist in dieser Stadt alles einmalig.Bild: Elephant Doc(1): Jorge Amados Laudatio auf die Arbeiterklasse
Sie ist die wohl vielfältigste Stadt Brasiliens: Salvador da Bahia. Am Atlantik in der legendären Allerheiligenbucht gelegen, verzaubert mit einem Labyrinth aus bunten Gassen. Der brasilianische Schriftsteller Jorge Amado (1912–2001) setzt in seinen Werken der Kultur seiner Heimat ein Denkmal: Die Romane „Jubiabá“ (1935) und „Dona Flor und ihre zwei Ehemänner“ (1966) geben einen faszinierenden Einblick in das Leben der Menschen von Bahia.
(2): Kakao, das schwarze Gold von Bahia
Die sogenannte Kakaoküste in Brasilien erstreckt sich südlich von Salvador da Bahia über mehr als 200 Kilometer. Ihren Namen verdankt die Region einer süßen Bohne mit bitterer Vergangenheit: Anfang des 19. Jahrhunderts begannen hier die ersten Pioniere mit dem Kakaoanbau. Ihre Geschichte ist kompliziert und wird heute auf Initiative lokaler Schokoladenhersteller fortgeschrieben, die fest entschlossen sind, ihr Erbe zurückzuerobern und den Ruf der brasilianischen Schokolade in alle Welt zu tragen.
(3): Iracemas pikante Garnelenkrapfen
In Salvador da Bahia legt Iracema ihre traditionelle brasilianische Tracht an und enthüllt das geheime Familienrezept für Acarajé. Diese Krapfen werden aus einem Bohnenteig zubereitet und mit Garnelen gefüllt. Zu der frittierten Köstlichkeit serviert Iracema eine feurig-scharfe Sauce aus roten Chilischoten.
(4): Der Sklavenaufstand von Salvador de Bahia
Pelourinho ist einer der ältesten Stadtteile von Salvador de Bahia. Zahlreiche Gebäude stammen aus der Kolonialzeit, einem tragischen, aber identitätsstiftenden Kapitel der ehemaligen Hauptstadt Brasiliens. Von hier aus wurde im 19. Jahrhundert der Sklavenaufstand vorbereitet, der als „Revolta dos Malês“ in die Geschichte einging und das ganze Land bewegte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 03.01.2025 arte.tv Die Marquesas: Stevensons Schatzinseln / Patagonien: Goldrausch in Feuerland / Spanien: Ascens Gaspacho mit Mandeln / Italien: Eine Stadt wird vermessen
Folge 1560 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Die Marquesas: Stevensons Schatzinseln
Am 28. Juli 1888 erreichte der Schoner Casco die Marquesas, eine verlorene Inselgruppe im Pazifik. An Bord war der Schriftsteller Robert Louis Stevenson (1850–1894). Mit 37 Jahren hatte der abenteuerlustige Schotte bereits mit einem Packesel die Cevennen durchquert, in Kalifornien die Inspiration für seinen Roman „Die Schatzinsel“ gefunden und in der Schauernovelle „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ die Abgründe der menschlichen Seele erforscht. Auf Anraten seines Arztes brach der Tuberkulosekranke nach Polynesien auf. 1896 erschien sein Reisebericht „In der Südsee“, der eine dem Niedergang geweihte Welt beschreibt.
(2): Patagonien: Goldrausch in Feuerland
Im 19. Jahrhundert erlebte nicht nur Kalifornien einen Goldrausch, sondern auch Feuerland, eine unwirtliche Inselgruppe an der Südspitze Südamerikas. Skrupellose Abenteurer und Glücksritter aus aller Herren Länder strömten herbei. Überall wurden Claims abgesteckt und die erforderlichen Infrastrukturen aus dem Boden gestampft. Die Einwanderer strichen hohe Gewinne ein, während die indigene Ethnie der Selk’nam einem Völkermord zum Opfer fiel. Heute lebt auf Feuerland niemand mehr von der Goldsuche, doch das Edelmetall ist nach wie vor ein Objekt der Begierde.
(3): Spanien: Ascens Gaspacho mit Mandeln
In Grenada bereitet Ascen den berühmten Ajoblanco zu, eine Art weißen Gazpacho. Dafür schneidet sie 50 Gramm Weißbrot in Würfel, weicht es in Wasser ein und püriert es mit Mandeln und Olivenöl. Ascen serviert den Ajoblanco gut gekühlt mit gebackenen Kartoffeln. Dazu gibt es Spieße aus Sardinen, Sardellen und Trauben. Ein Genuss!
(4): Italien: Eine Stadt wird vermessen
Das Zentrum der italienischen Stadt Imola mit seinen gepflasterten Straßen hat sich seit dem 16. Jahrhundert kaum verändert. Damals hielt sich Leonardo da Vinci (1452–1519) dort auf und zeichnete Pläne der Stadt. Der geniale Universalgelehrte, der auch die Kartographie maßgeblich beeinflusste, zeigte sich beim Vermessen ausgesprochen erfinderisch. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 06.01.2025 arte.tv Jorge Oramas: Die Seele der Kanarischen Inseln / Usbekistan: Blaues Gold / Frankreich: Alex’ Pissaladière / Hochzeit auf Schottisch
Folge 1561 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Jorgé Oramas: Die Seele der Kanarischen Inseln
Auf den Bildern des spanischen Malers Jorge Oramas leuchten die Landschaften seiner kanarischen Heimat in der Mittagssonne. Es scheint, als wolle der junge Künstler die Zeit anhalten, indem er diese Augenblicke für immer einfängt. Oramas (1911–1935) erkrankte 1932 an Tuberkulose und wurde nur 24 Jahre alt. Obwohl der Maler wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, strahlen seine Werke Gelassenheit aus. Sie machen Jorgé Oramas zu einem der wichtigsten Vertreter der kanarischen Avantgarde der 1930er Jahre.
(2): Usbekistan: Blaues Gold
In Usbekistan ist Wasser seit eh und je ein kostbares Gut. Ein Großteil des zentralasiatischen Landes, das keine Verbindung zum Meer hat, besteht aus Wüsten- und Steppenlandschaften. Die Usbeken haben im Lauf der Jahrhunderte großen Einfallsreichtum bewiesen, um so viel von dem blauen Gold zu bewahren wie möglich. Ihre Erfindungen haben das Gesicht der ehemaligen Sowjetrepublik maßgeblich geprägt.
(3): Frankreich: Alex’ Pissaladière
In dem kleinen Ort Coursegoules an der Côte d’Azur bereit Alex eine Spezialität aus Nizza zu: Pissaladière, eine Art Zwiebelkuchen. Zunächst knetet er aus Mehl, Wasser, Öl und frischer Hefe einen Teig – und lässt ihn ruhen. Dann rollt Alex den Teig aus und bestreicht ihn mit gehackten Zwiebeln, die mit Thymian und Knoblauch geschmort wurden. Die Pissaladière wird noch mit Sardellen und Oliven belegt, bevor sie gebacken wird. Am besten schmeckt sie frisch aus dem Holzofen!
(4): Hochzeit auf Schottisch
Im Süden Schottlands, an der Grenze zu England, ist die Landschaft oft in geheimnisvollen Nebel gehüllt. Hier liegt das kleine Dorf Gretna Green, das im 18. Jahrhundert zu einem beliebten Hochzeitsort wurde. Über 200 Jahre lang kamen zumeist junge Paare aus England hierher, denen die Eheschließung jenseits der Grenze verwehrt war. Die Zeremonien wurden in der Schmiede abgehalten und mit ein paar Hammerschlägen auf den Amboss besiegelt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 14.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 07.01.2025 arte.tv China: Zhang Yueran schreibt sich frei / Hexenjagd im Elsass / Kroatien: Sebastians Lammkoteletts / George Washington, der Meisterspion
Folge 1562 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): China: Zhang Yueran schreibt sich frei
Zhang Yueran wurde 1982 geboren und ist eine der erfolgreichsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen Chinas. In einem ihrer Romane, der 2019 unter dem Titel „Le Clou“ ins Französische übersetzt wurde, erzählt sie, wie drei Generationen mit dem Trauma des Maoismus umgehen. Die Autorin schöpft dabei aus den Erinnerungen ihres Vaters an die Zeit der Kulturrevolution, die Familien auseinanderriss und Freunde oder Nachbarn zu Feinden werden ließ.
(2): Hexenjagd im Elsass
In der Kulturepoche der Renaissance entwickelte sich in Europa ein humanistisches Welt- und Menschenbild. Nichtsdestotrotz erreichte in dieser Zeit auch die Hexenverfolgung ihren Höhepunkt, insbesondere zwischen Rhein und Vogesen im heutigen Elsass. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden hier Tausende „Hexen“ verbrannt. An der Schwelle zur Neuzeit tobte ein wahrer Krieg gegen die Macht der Frauen, die nicht nur Kinder gebären, sondern oft auch Krankheiten heilen konnten.
(3): Kroatien: Sebastians Lammkoteletts
In Pula bereitet Sebastian das traditionelle kroatische Gericht Janjetina zu: Er brät Lammkoteletts, bis sie innen noch leicht rosa sind. Für die Soße schmort er Hühnerfleisch mit Gemüse, Tomatenmark, Wein, Knoblauch und cremigem Balsamico-Essig. Die Soße wird passiert, mit Oliven verfeinert und über das Fleisch gegossen. Dazu gibt es schmackhafte Kartoffeln.
(4): George Washington, der Meisterspion
1776 drohten die 13 amerikanischen Kolonien, die sich vom britischen Mutterland losgesagt hatten, dem Feind zu unterliegen. George Washington ersann daher eine neue Strategie und gründete ein geheimes Spionagenetzwerk, das mit einem Code zur Verschlüsselung von Nachrichten arbeitete. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 08.01.2025 arte.tv Alexander Hendersons bildschönes Kanada / Legendäre Bewohner der Pyrenäen / Guatemala: Martas Hühnersuppe / Vietnam: Operation Opium
Folge 1563 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Alexander Hendersons bildschönes Kanada
Der Schotte Alexander Henderson (1831–1913) wanderte Mitte des 19. Jahrhunderts nach Kanada aus, wo er sich als Fotograf niederließ. Neben seinen Ablichtungen verschneiter Stadtszenen ist er insbesondere für seine Landschaftsfotos bekannt. Er dokumentierte in romantisch-pastoralen Aufnahmen die damals noch weitgehend unberührte Natur und interessierte sich für die indigenen Völker, deren Leben ebenso wie die Landschaften sich in den darauffolgenden Jahrzehnten unweigerlich wandeln würde.
(2): Legendäre Bewohner der Pyrenäen
Die imposante Gebirgskette der Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien ist seit jeher von furchteinflößenden Fabelwesen bevölkert. Zahlreiche Machthaber haben im Lauf der Jahrhunderte den Respekt der Bevölkerung vor diesen mythischen Kreaturen genutzt und ihre eigenen Legenden geschaffen, um ihren Einfluss in der strategisch wichtigen Grenzregion zu festigen.
(3): Guatemala: Martas Hühnersuppe
In San Juan la Laguna bereitet Marta den Festtagseintopf Caldo de gallina zu. Dafür kocht sie Hühnerfleisch und fügt Chayote hinzu. Auch Karotten, Mais, Kartoffeln und Kräuter kommen in die Suppe. Das Ganze muss eineinhalb Stunden kochen und wird mit Reis und Gemüse serviert.
(4): Vietnam: Operation Opium
Als 1946 der Indochinakrieg ausbrach, wurde der Opiumhandel zu einer begehrten Einnahmequelle. Das französische Militär ersann einen Plan, um zu verhindern, dass die Droge den Viet Minh in die Hände fiel, und zugleich die eigenen Finanzen aufzubessern … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 16.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 09.01.2025 arte.tv Malcolm de Chazal: Der Magier von Mauritius / Indiens kleine Schwester / Yovissens Bananenkuchen / Die Île aux Cerfs
Folge 1564 (44 Min.)(1): Malcolm de Chazal: Der Magier von Mauritius
Bewaldete Vulkanlandschaften in allen Grünschattierungen, ein bunt schillernder Himmel bei Sonnenuntergang und der Indische Ozean im hellen Mondschein: Mauritius hat viele Gesichter – und eines ist schöner als das andere. Der Schriftsteller Malcolm de Chazal (1902–1981) hatte einen ganz eigenen, magischen Blick auf seine Heimat. Durch seine dicken Brillengläser beobachtete er ihre Natur und Einwohner, verfasste Tausende von Chroniken, Aphorismen und Betrachtungen, darunter „Plastische Sinne“ und „Petrusmok“, und erfand „seine“ Insel und ihre Mythologie neu.
(2): Indiens kleine Schwester
Einmal im Jahr feiern die Hindus auf Mauritius Diwali, ihr wichtigstes religiöses Fest. Zwei Drittel der Inselbewohner haben indische Wurzeln und sind stolze Nachfahren von Arbeitern, die sich im 19. Jahrhundert auf der Suche nach einem besseren Leben hier niederließen. Die einzigen Reichtümer, die die Einwanderer mitbrachten, waren ihre Sprache, ihre Bräuche und vor allem ihre Religion. So konnten sie mitten im Indischen Ozean neue Wurzeln schlagen, ohne ihre Herkunft zu vergessen.
(3): Yovissens Bananenkuchen
Für Yovissen zählt Cap Malheureux zu den schönsten Stränden von Mauritius. Am Straßenrand kauft er ein paar reife Bananen, die er bei sich zu Hause mit ein wenig Vanille, Rohrzucker, Zimt und Rum erst einkocht und dann auf einem Mürbeteigboden verteilt. Nach dem Backen genießt er den Kuchen mit einer Tasse Tee.
(4): Die Île aux Cerfs
Eine unbewohnte kleine Insel mit weißen Sandstränden inmitten einer türkisblauen Lagune im Indischen Ozean: Vor der Küste von Mauritius liegt die Île aux Cerfs, ein unberührtes Paradies, dessen friedliche Ruhe in früheren Zeiten von gefürchteten Angreifern gestört wurde. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.01.2025 arte MC Solaar, der französische Rap-Poet / Tai Shan: Der Berg, der China vereint / Spanien: Rosalias winterlicher Salat / Pennsylvania: Ein erbitterter Kampf
Folge 1565 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): MC Solaar, der französische Rap-Poet
Anfang der 1990er Jahre gelang es MC Solaar als erstem Künstler, französischen Rap massentauglich zu machen. Das Genre, das bis dahin nur als Teil der Gegenkultur wahrgenommen worden war, wurde nun auch in Radio und Fernsehen gespielt und der Song „Bouge de là“ (1991) avancierte zum ersten Rap-Hit des Landes, der in drei Minuten und zwölf Sekunden die französische Musikgeschichte auf den Kopf stellte. Mittlerweile kreist MC Solaar seit fast 40 Jahren auf der Erfolgsbahn und wird des Rappens nicht müde. Seine unersättliche Neugier hält ihn ständig auf Trab.
(2): Tai Shan: Der Berg, der China vereint
Seit mehr als 3.000 Jahren gilt der Berg Tai Shan als einer der Grundpfeiler des politischen und spirituellen Lebens in China. In einem Land mit mehr als 90 ethnischen Gruppen und etwa 300 verschiedenen Sprachen und Dialekten war er über Jahrhunderte hinweg Dreh- und Angelpunkt der chinesischen Einigungsbestrebungen. Nachdem Konfuzius bereits im 6. Jahrhundert vor Christus den Berg bestiegen hatte, verkündete Kaiser Qin dort im Jahr 219 vor Christus die Einheit des neu gegründeten chinesischen Reiches. Knapp 2.000 Jahre später setzt die kommunistische Regierung der religiösen Besteigung des Berges Tai Shan enge Grenzen, macht ihn aber gleichzeitig zum Symbol eines wachsenden Nationalismus.
(3): Spanien: Rosalias winterlicher Salat
In Granada bereitet Rosalia den winterlichen Salat Remojón zu: Zuerst zerpflückt sie den Stockfisch, den sie zuvor sorgfältig gewässert hat. Dann kocht sie Kartoffeln und Eier, und brät den Fisch kurz an. Zum Schluss richtet Rosalia den Salat mit Oliven, einem ordentlichen Schuss Olivenöl und natürlich Orangenscheiben an – dem Symbol des spanischen Winters.
(4): Pennsylvania: Ein erbitterter Kampf
Im Jahr 1777 erlitten die US-amerikanischen Rebellen in der Schlacht von Germantown in Pennsylvania eine schwere Niederlage gegen die britische Armee. Trotz der hohen Verluste entschieden sich die Patrioten dafür, einen großen französischen General korsischer Abstammung von ihrer Niederlage in Kenntnis zu setzen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 13.01.2025 arte.tv Madrid: Vorhang auf für Lope de Vega! / New Orleans: Die festlich-fordernde Stadt der Black Indians / Laos: Der Schweinefleischeintopf von Laa / Schottland: Glorreich gescheitert
Folge 1566 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Madrid: Vorhang auf für Lope de Vega!
Was den Briten Shakespeare oder den Franzosen Molière, ist den Spaniern Lope de Vega (1562–1635). Seit mehr als 400 Jahren begeistern seine Stücke das Theaterpublikum. Schon zu seinen Lebzeiten waren die Werke des Vollblutautors heiß begehrt. Lope de Vega stammte aus einfachen Verhältnissen und musste sich mit dem Schreiben seinen Lebensunterhalt verdienen, was ihn in Europa zu einem der ersten hauptberuflichen Schriftsteller machte. Mehr als tausend Theaterstücke, Sonette und andere Texte stammen aus seiner Feder. Im Madrid des so genannten Goldenen Zeitalters, das sich über das 16. und 17. Jahrhundert erstreckte, brauchte Lope de Vega sich nur umzuschauen, um reichlich Stoff für seine Dichtung zu finden.
(2): New Orleans: Die festlich-fordernde Stadt der Black Indians
Wenn am St. Joseph’s Day in New Orleans die Dämmerung hereinbricht, bevölkern geheimnisvolle Gestalten in prächtigen, mit Perlen und Federn geschmückten Kostümen die Straßen und paradieren zu treibenden Trommelrhythmen durch die Hauptstadt Louisianas. In ihren Gesängen und Kostümen spiegelt sich die Geschichte der Black Indians wider, Nachfahren versklavter Afrikaner, die sich im 18. Jahrhundert mit den von den Kolonialherren unterdrückten Ureinwohnern Amerikas vermischten. Die ebenso subversive wie farbenfrohe Tradition, die aus der Gewalt in den Armenvierteln von New Orleans entstand, hat heute fast Kultcharakter.
(3): Laos: Der Schweinefleischeintopf von Laa
In Luang Prabang bereitet Laa ein Gericht aus ihrer Kindheit zu: den traditionellen Eintopf Or Lam. Zunächst füllt sie dafür Wasser in einen Topf und fügt Zitronengras, Auberginen, Chilischoten sowie Waldpfeffer hinzu. Sobald die Brühe siedet, gibt Laa Schweinefleisch in den Eintopf und schmeckt anschließend mit Bratenfett, Kräutern und Frühlingszwiebeln ab. Einfach köstlich!
(4): Schottland: Glorreich gescheitert
Schottland war im 17. Jahrhundert ein von Kriegen ausgeblutetes Land. Der Kaufmann William Paterson hoffte durch das wahnwitzige Projekt einer schottischen Kolonie in Mittelamerika, den Handel mit Ostindien anzukurbeln. Krankheiten und die spanische Kolonialmacht sollten den Erfolg der Expedition jedoch schon bald infrage stellen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 21.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 14.01.2025 arte.tv Japan: Ein Manga-Gott namens Tezuka / Griechenland: Nach den Göttern das Christentum / Hawaii: Kumus gefüllte Taro-Blätter / Ghana: Ein begehrter Stuhl
Folge 1567 (45 Min.)Der „Gott des Manga“: Osamu Tezuka ließ sich von der rasanten Modernisierung seines Landes inspirieren und schuf futuristische Welten von kindlicher Unbefangenheit.Bild: Elephant Doc(1): Japan: Ein Manga-Gott namens Tezuka
Osamu Tezuka (1928–1989) wird in Japan nur als „Gott des Mangas“ bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich der geniale Zeichner von der rasanten Modernisierung seines Landes inspirieren und schuf futuristische Welten von kindlicher Unbefangenheit, in die seine eigenen Erfahrungen einflossen. Aus seinen ebenso schlichten wie virtuosen Zeichnungen gingen Meisterwerke wie „Astro Boy“ oder „Prinzessin Saphir“ hervor, die in der Blütezeit der Anime Erfolge feierten. Tezuka hinterließ rund 150.000 Manga-Seiten und 60 Animationsfilme als Zeugnisse einer zeichnerischen Revolution.
(2): Griechenland: Nach den Göttern das Christentum
Der orthodoxe Glaube ist in Griechenland ein wichtiger gesellschaftlicher und kultureller Kitt. Der Apostel Paulus von Tarsus machte die Region vor mehr als 2.000 Jahren zu einem der frühesten Zentren des Christentums. Paulus predigte zunächst in Philippi und später in Thessaloniki, wo Kaiser Theodosius das Christentum 300 Jahre später zur Staatsreligion des Römischen Reiches erheben sollte. Während der griechische Götterglaube verschwand, entstanden die Basiliken. In byzantinischer Zeit entwickelte sich auch die Kunst der Ikonenmalerei, die bis heute Ausdruck des lebendigen Glaubens des griechischen Volkes ist.
(3): Hawaii: Kumus gefüllte Taro-Blätter
In Waialua bereitet Kumu Lau Lau zu, gefüllte Taro-Blätter. Zunächst sammelt Kumu die Blätter der Taro-Pflanze und entfernt die Stiele. Dann füllt er die Blätter mit Fisch-, Rind- und Schweinefleischstücken und Gemüse. Mit Unterstützung von Joe werden die Päckchen jeweils in ein Blatt der Ti-Pflanze gewickelt, die auch „hawaiianischer Spinat“ genannt wird. Nach einer Stunde Dampfgaren können die gefüllten Blätter serviert werden.
(4): Ghana: Ein begehrter Stuhl
Im Herzen von Ghana liegt das Aschantireich mit der pulsierenden Hauptstadt Kumasi. Anfang des 20. Jahrhunderts sollte dort ein mythischer Gegenstand die Macht der britischen Kolonialherren ins Wanken bringen: ein goldener Stuhl … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 22.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 15.01.2025 arte.tv Vivienne Westwood, ein Punk-Tornado fegt durch London / Tuamotu-Archipel: Das menschenfeindliche polynesische Paradies / Kroatien: Tanjas Blätterteiggebäck / Usbekistan: Die Rache des Emirs
Folge 1568 (45 Min.)Die polynesischen Inseln des Tuamotu-Archipels sind ein traumhaftes Fleckchen Erde – doch das Überleben in dieser Einöde ist eine Herausforderung, die nur wenige Menschen gemeistert haben.Bild: Elephant Doc(1): Vivienne Westwood, ein Punk-Tornado fegt durch London
Exzentrisch, grenzüberschreitend und engagiert: Vivienne Westwood (1941–2022) war die wohl respektloseste Designerin der gesamten Modewelt. Als „Queen of Punk“ herrschte sie fast 50 Jahre lang über die britische Gegenkultur und kleidete die Untertanen Ihrer Majestät in Schöpfungen mit einem Quantum Shocking. Nach den Jahren des Swinging London erwachte das Vereinigte Königreich inmitten von Streiks, Arbeitslosigkeit und politischen Krisen. Das ganze Land wurde von Protesten erschüttert – die Geburtsstunde des Westwood-Stils.
(2): Tuamotu-Archipel: Das menschenfeindliche polynesische Paradies Die 77 Inseln des Tuamotu-Archipels im Pazifischen Ozean bilden die weltweit größte Ansammlung von Korallenatollen. Eigentlich ein traumhaftes Fleckchen Erde, doch die Idylle trügt, denn der Boden ist sandig, unfruchtbar und verfügt nur über sehr begrenzte Süßwasserressourcen. Das Überleben in dieser bizarren Einöde, die sich über mehrere hunderttausend Quadratkilometer erstreckt, ist eine echte Herausforderung. Einige Menschen haben sie gemeistert.
(3): Kroatien: Tanjas Blätterteiggebäck
In Zagreb bereitet Tanja „Savijačesasirom i jabukama“ zu, eines ihrer Lieblingsdesserts. Für die herzhafte Variante bestreicht sie Teigblätter mit Frischkäse, der zuvor mit Sahne und einem Ei verquirlt wurde. Für die süße Variante bestreut Tatjana Apfelscheiben mit Zimt, Zucker und Weizengrieß – und wickelt sie anschließend in die Teigblätter. Ein echter Genuss!
(4): Usbekistan: Die Rache des Emirs
Seit über 2.000 Jahren zählt Buchara in Usbekistan zu den wichtigsten Handelsknotenpunkten der Seidenstraße. Im 19. Jahrhundert war Buchara Hauptstadt eines einflussreichen Emirats. In der imposanten Zitadelle hoch über der Stadt lebte damals ein Emir, der nicht vorhatte, sich der Macht der Großmächte zu beugen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 23.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 16.01.2025 arte.tv Chart Korbjitti: Die Schule des buddhistischen Lebens in Thailand / Bangkok, das verborgene Venedig des Ostens / Rhans in Bananenblättern gegarter Fisch / Der königliche Sterngucker
Folge 1569 (45 Min.)(1): Chart Korbjitti: Die Schule des buddhistischen Lebens in Thailand
hart Korbjitti, der wie ein Robinson im thailändischen Dschungel lebt, ist einer der bedeutendsten Schriftsteller seines Landes. Bereits mit seinem 1981 veröffentlichten ersten Roman „Khamphiphaksa“ (Das Urteil), avancierte der damals 27-Jährige zum Vorreiter der neuen thailändischen Literatur. Für dieses Werk erhielt er den Südostasiatischen Schriftstellerpreis, das Pendant zum Deutschen Buchpreis. Korbjitti erzählt die Geschichte eines armen und bescheidenen jungen Mannes, der als Hausmeister an einer Tempelschule im ländlichen Thailand arbeitet und zur Zielscheibe grausamer Verleumdungen wird.
(2): Bangkok, das verborgene Venedig des Ostens
Wer Bangkok besucht, wird schnell von der modernen Megacity und dem Großstadtdschungel überwältigt. Dabei übersieht man leicht, dass die Stadt von unzähligen Kanälen durchzogen ist, die jedoch größtenteils überbaut sind. Die Hauptstadt liegt in einem Mangrovengebiet. Sie wurde Ende des 18. Jahrhunderts geschickt entlang der Wasserwege angelegt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann man, die Kanäle zuzuschütten, um Platz für die wachsende Bevölkerung zu schaffen. Heute beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, wie man die mächtige Großstadt vor dem Wasser schützen kann.
(3): Rhans in Bananenblättern gegarter Fisch
In Rawai zeigt Rhan ein für sein Heimatdorf typisches Rezept. Dafür schneidet er Bananenblätter vom Baum, in denen er später seinen Fisch garen wird. Diese Technik nutzt Rhan auch, wenn er für mehrere Tage zum Fischen raus aufs Meer fährt und zwischendurch an Land geht, um sich etwas zu essen zu machen. Sobald der Fisch gar ist, serviert er ihn mit einer scharfen Soße.
(4): Der königliche Sterngucker
In Bangkok zieren die Porträts der thailändischen Könige die Straßen der Stadt. In den 1850er Jahren entwickelte Rama IV., einer der bemerkenswertesten Vertreter seiner Dynastie, eine verhängnisvolle Leidenschaft für die Astronomie … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 24.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 17.01.2025 arte.tv Das plastische Cornwall der Bildhauerin Barbara Hepworth / Bambus, das jahrtausendealte Fundament Chinas / Hawaii: Waolis panierter Fisch / Ghana: Ein Stoff vom anderen Ende der Welt
Folge 1570 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Das plastische Cornwall der Bildhauerin Barbara Hepworth
In der Abgeschiedenheit ihres Ateliers hielt die Britin Barbara Hepworth (1903–1975) fast ein halbes Jahrhundert lang Zwiesprache mit dem Material. Das gleichmäßige Geräusch des Meißels, der den Stein bearbeitet, war ihr tief vertraut. Die Künstlerin, die heute als eine der wichtigsten Vertreterinnen der abstrakten Bildhauerei des 20. Jahrhunderts gilt, fand ihre persönliche Ausdrucksform erst in der Mitte des Lebens. In der windgepeitschten Abgeschiedenheit des Cornwalls, das sie unermüdlich durchwanderte, schuf Hepworth ab 1939 ihre symbolträchtigsten Werke und ließ sich dabei von der an Nuancen reichen Vielfalt der Landschaft leiten.
(2): Bambus, das jahrtausendealte Fundament Chinas
Ohne Bambus könnte der Panda in China nicht überleben – ebenso wenig wie der Mensch. Seit fast 5.000 Jahren bildet Bambus das Fundament der chinesischen Zivilisation. Mal als Waffe, mal als Schreibmaterial begleitete er die Geschichte des Landes durch kriegerische Jahrhunderte bis hin zur Entstehung des vereinten Chinas. Für die ländliche Elite bereitete die Pflanze den Weg zu künstlerischer Entfaltung, bis das Hinterland im Zuge der großen kommunistischen Reformen des 20. Jahrhunderts immer mehr vernachlässigt wurde. Heute wird Bambus angesichts der Hektik in den Städten von vielen Chinesen wiederentdeckt – als Symbol ihrer traditionellen Wurzeln.
(3): Hawaii: Waolis panierter Fisch
In Hana auf der Insel Maui bereitet Waoli „Breaded Bluefin Trevally“ zu. Dafür schneidet er von einem selbstgeangelten Prachtexemplar den Schwanz ab, nimmt den Fisch aus und häutet ihn. Anschließend zerteilt er die Filets, taucht sie in geschlagenes Ei und paniert sie mit Semmelbröseln. Nach einer Runde in der Fritteuse kann der Schmaus beginnen.
(4): Ghana: Ein Stoff vom anderen Ende der Welt
In Ghana und dem übrigen Westafrika kleiden sich die meisten Menschen in Wax. Dieser heute für diesen Teil der Welt typische Stoff kommt allerdings ursprünglich gar nicht aus Afrika. Holländische Kolonialherren verschifften ihn im 19. Jahrhundert hierher – vom anderen Ende der Welt … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 27.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 20.01.2025 arte.tv Madeira: William Finnegans literarische Heimat / Frankreich: Das verruchte Paris der Cabarets / Kolumbien: Die Bananensuppe von Jazmin und Dana / USA: Die Pionierin der Sportswear
Folge 1571 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Madeira: William Finnegans literarische Heimat
Als sich William Finnegan im Winter 1994 zum ersten Mal dem Wellengang von Madeira stellte, steckte er mitten in der Midlife-Crisis. Der US-amerikanische Reporter des renommierten Magazins ʺThe New Yorkerʺ und leidenschaftliche Surfer verliebte sich auf Anhieb in die portugiesische Insel vor der Küste Afrikas. Zehn Jahre lang verbrachte er jeden Winter dort und verarbeitete einen Teil seiner Erfahrungen in dem Buch „Barbarentage“. Selten hat ein Ausländer Madeira und seine Natur, aber auch die Migrationsgeschichte der Insel und die Orientierungslosigkeit ihrer Bewohner zu Beginn des 21. Jahrhunderts so gut beschrieben wie Finnegan.
(2): Frankreich: Das verruchte Paris der Cabarets
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts schenkten die Pariser Cabarets der französischen Hauptstadt einen Hauch von Verruchtheit. Hier wurde gesungen, getanzt und getrunken – mit der fröhlichen Gewissheit, bestehende Moralvorstellungen infrage zu stellen. Paris war ein Fest, zu dem alle geladen waren: Ob Künstlerbohème, Halbwelt oder gelangweiltes Bürgertum auf der Suche nach Abwechslung – hier begegneten sie sich eine Nacht lang fern aller Konventionen der feinen Gesellschaft. Mit glitzerndem Strass und prickelndem Champagner war das Cabaret schon immer ein Ort, wo sich stigmatisierte Menschen so zeigen konnten, wie sie waren.
(3): Kolumbien: Die Bananensuppe von Jazmin und Dana
In Cartagena bereiten Jazmin und Dana Mazamorra de plátano zu, ein Gericht, das vor allem kolumbianische Kinder lieben. Dafür geben sie in die vorbereitete Kokosmilch eine Tasse Reis, Zucker, Salz, Nelken und Zimt. Sobald die Mischung auf dem Herd eingedickt ist, fügt Jazmin reife Kochbananen hinzu.
(4): USA: Die Pionierin der Sportswear
Ob Jeansjacken oder Turnschuhe, ob weit oder eng anliegend: Vom Fashion-Look bis zum Casual-Style ist Baltimore modisch stets am Puls der Zeit. Hier entsteht bequeme Kleidung für jedermann, egal für welchen Anlass. Eine Frau hat sie sich vor fast 100 Jahren ausgedacht – einfach, weil sie Lust darauf hatte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 28.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 21.01.2025 arte.tv Jack London und der Lockruf Polynesiens / Toskana: Die Maremma, der Wilde Westen Italiens / Kroatien: Majas Nudeln mit Kohl / Deutschland: Als die Alliierten zum Gefecht bliesen
Folge 1572 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Jack London und der Lockruf Polynesiens
Nach einer schwierigen Kindheit in der Bucht von San Francisco musste sich Jack London (1876–1916) zunächst mit zahllosen beschwerlichen Jobs als Austernsammler oder Robbenjäger über Wasser halten. Obwohl er später reich und berühmt wurde, blieb er doch Zeit seines Lebens ein Abenteurer, der nie lange an einem Ort verweilte. Er verabscheute die ich-bezogene bürgerliche Welt, in der er sich bewegte. Um seinen Traum zu leben, ließ sich Jack London ein Schiff bauen und begab sich mit seiner ebenso freiheitsliebenden Frau Charmian auf Weltreise. Seine Erlebnisse verarbeitete er in dem 1911 erschienenen Buch „Die Reise mit der Snark“. Darin beschreibt London die Bewohner der polynesischen Inseln als menschlich und brüderlich.
(2): Toskana: Die Maremma, der Wilde Westen Italiens
Das in der Toskana gelegene Sumpfland der Maremma könnte man leicht mit dem Wilden Westen verwechseln. In dieser wilden und rauen Gegend, in der es regelmäßig zu Malaria-Ausbrüchen kommt, leben die Menschen von Weidewirtschaft, Holzeinschlag und Fischfang für das nahegelegene Florenz. „Butteri“ genannte berittene Hirten halten seit Jahrhunderten das regionstypische wilde und angriffslustige Vieh auf dem Rücken ihrer Pferde in Zaum. Seit dem 18. Jahrhundert versuchen die Italiener, die Region durch weitere Erschließung zu fördern. Mittlerweile bemüht man sich vermehrt darum, die dortigen Ökosysteme vor dem Tourismus zu schützen.
(3): Kroatien: Majas Nudeln mit Kohl
In Zagreb bereitet Maja „Krpice sa Zeljem“ zu, Nudeln mit Kohl. Wie schon ihre Großmutter, knetet sie dafür zunächst Hart- und Weichweizenmehl, ein Ei und Wasser zu einem festen Nudelteig. Nach einer Ruhezeit gibt sie kleine, viereckige Teigflecken in kochendes Wasser. Dann vermischt Maja die Nudeln mit kleingeschnittenem Kohl, den sie zuvor mit Öl und Zucker angebraten hat. Vor dem Servieren kommt noch etwas Pfeffer dazu.
(4): Deutschland: Als die Alliierten zum Gefecht bliesen
In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs feuerten die Alliierten aus allen Rohren, um das Nazi-Regime endgültig zu Fall zu bringen. Konventionelle Waffen reichten dafür jedoch nicht aus. Bei der Besetzung Deutschlands verwendeten die Alliierten auch ein System aus Attrappen und Täuschungsmanövern … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 22.01.2025 arte.tv Griechenland: Das doppelgesichtige Athen von Makis Malafekas / Neukaledonien: Mit Cricket zur Emanzipation / Italien: Marias Gnocchi mit Tomatensoße / Vietnam: Der König der Hochstapler
Folge 1573 (45 Min.)In den 1880er Jahren war Vietnam ein begehrtes Ziel für alle, die auf Eroberungen aus waren. Marie-Charles David de Mayréna versuchte bei den Einheimischen das Unmögliche: ein eigenes Königreich zu gründen …Bild: Elephant Doc(1): Griechenland: Das doppelgesichtige Athen von Makis Malafekas
Manche Städte verursachen Kopfschmerzen und verleiten zu exzessivem Alkoholgenuss. Eine davon ist Athen. Makis Malafekas skizziert die griechische Metropole in seinem Roman „Athens undocumented“ zwischen Krimi und immersivem Journalismus mit spitzer Feder. Inspektor Mikhalis Krokos muss darin das Verschwinden eines zeitgenössischen Gemäldes aufklären, das als Symbol für eine abgeschottete, elitäre Welt steht, die mit der unter Hitze und Armut leidenden Stadt nichts mehr gemein hat.
(2): Neukaledonien: Mit Cricket zur Emanzipation
Bis Frankreich Neukaledonien 1853 offiziell in Besitz nahm, stritten sich Briten und Franzosen um dieses zauberhafte Fleckchen Erde am anderen Ende der Welt. Tatsächlich finden sich dort noch erstaunliche Spuren britischer Präsenz – unter anderem eine Sportart, die zunächst nur für Männer bestimmt war: Cricket. Später haben sich die Kanak-Frauen die Codes dieser wohl britischsten aller Sportarten zu eigen gemacht. In Turnschuhen und traditionellen, bunten Kleidern schwingen sie begeistert die Cricket-Schläger. Cricket ist dabei weit mehr als nur ein Sport: Es ist nicht zuletzt ein Ausdrucksmittel der Kanak-Frauen und Instrument ihrer Emanzipation.
(3): Italien: Marias Gnocchi mit Tomatensoße
In Neapel bereitet Maria „Gnocchi alla sorrentina“ zu, ihr Leibgericht, das ihre Mutter oft an Geburtstagen kochte. Für die Gnocchi drückt sie ein Kilogramm gekochte Kartoffeln noch heiß durch die Presse und vermengt sie dann mit ein Kilogramm Mehl. Anschließend brät Maria geriebenen Knoblauch und Basilikum mit Tomatensoße in Olivenöl an. Vor dem Servieren fügt sie noch cremigen Fior di Latte und geräucherten Provolone hinzu. Ein Gericht für die ganze Familie!
(4): Vietnam: Der König der Hochstapler
In den 1880er Jahren war Vietnam eine französische Kolonie und begehrtes Ziel für alle, die auf Eroberungen aus waren. Einer dieser Glücksritter, Marie-Charles David de Mayréna, versuchte bei den Einheimischen das Unmögliche: ein eigenes Königreich zu gründen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 30.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 23.01.2025 arte.tv Patagonien: Als Bruce Chatwin zum Schriftsteller wurde / Argentinien: Die legendäre Ruta Nacional 40 / Das Kalbsragout von Andrès / Die Heimat von Bambi?
Folge 1574 (45 Min.)Auf ihrem Weg durch die sehr unterschiedlichen Landesteile Argentiniens erzählt die Ruta Nacional 40 auch vom mühsamen Aufbau der argentinischen Nation.Bild: Elephant Doc(1): Patagonien: Als Bruce Chatwin zum Schriftsteller wurde
Patagonien, das Land der Extreme, liegt am äußersten Rand der südlichen Hemisphäre. Trockene Steppen, schneebedeckte Gipfel und tiefblaue Seen haben schon Generationen von Abenteurern hierhergelockt. 1974 ließ der britische Kunstexperte Bruce Chatwin (1940–1989) sein altes Leben hinter sich, um diese weite Landschaft zu Fuß zu durchqueren. Er war fast sechs Monate unterwegs und fand dabei seine Berufung zum Schriftsteller. Aus dieser Erfahrung entstand sein Bestseller „In Patagonien“.
(2): Argentinien: Die legendäre Ruta Nacional 40
Sie ist eine der längsten Straßen der Welt: Ganze 5.196 Kilometer erstreckt sich die Ruta Nacional 40 von der bolivianischen Grenze im Norden Südamerikas bis nach Feuerland im äußersten Süden des Kontinents. Dabei führt sie vorbei an Salzbergwerken auf 5.000 Höhenmetern, durch Mondlandschaften, Weinberge und über schneebedeckte Gipfel, bevor sie in der patagonischen Steppe am Fuße riesiger Gletscher im Nirgendwo endet. Auf ihrem Weg durch die sehr unterschiedlichen Landesteile Argentiniens erzählt die Ruta 40 vor allem vom mühsamen Aufbau der argentinischen Nation.
(3): Das Kalbsragout von Andrès
Unweit von Mendoza, wo das weltgrößte Anbaugebiet für den Rotwein Malbec zu finden ist, bereitet Chefkoch Andrès ein Gericht zu, das in seiner Familie sehr geschätzt wird: Ossobuco al Disco. Zunächst brät er eine Kalbshaxe in einer Disco de Arado an – einer besonderen Pfanne, die an die Pflugräder der argentinischen Bauern erinnert. Dann gibt er Gemüse, Tomatensoße und natürlich Malbec dazu. Das Ergebnis ist ein Genuss!
(4): Die Heimat von Bambi?
Nur wenige Kilometer von Bariloche und seinen noblen Skigebieten entfernt liegt die nordpatagonische Halbinsel Quetrihue. Tausende Besucher trotzen hier den oft stürmischen Gewässern des Lago Nahuel Huapi, um mit dem Boot in einen außergewöhnlichen Nationalpark zu gelangen: Los Arrayanes. Der märchenhafte Ort soll Walt Disney zu einem seiner berühmtesten Zeichentrickfilme inspiriert haben … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 31.01.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 24.01.2025 arte.tv /arte.tv Big Sur: Henry Millers Paradies / Côte d’Azur: Labor der Moderne / Costa Rica: Denzells karibische Fischsuppe / Usbekistan: Eine Bildergalerie in der Steppe
Folge 1575 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Big Sur: Henry Millers Paradies
1944 ließ sich Henry Miller (1891–1980) in Big Sur nieder. Der Pazifik, endlose Strände, Mammutbäume … Der kalifornische Küstenstreifen etwa 240 Kilometer südlich von San Francisco war das Naturparadies, das der Schriftsteller gesucht hatte. In Carmel-by-the-Sea, einem kleinen Bergdorf ohne jeden modernen Komfort, brachte Miller seine Verachtung für die materialistische US-Gesellschaft zu Papier. Knapp zwei Jahrzehnte lebte er an der Pazifikküste und wurde zu einem Philosophen der Natur und des einfachen Lebens.
(2): Côte d’Azur: Labor der Moderne
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Côte d’Azur zum Spielplatz avantgardistischer Architekten, die den Baustil ihrer Zeit revolutionieren wollten. Hier in Südfrankreich fanden sie das passende Licht, eine noch ursprüngliche Küste und eine reiche Klientel, um ihre Träume zu verwirklichen. Die weißen Gebäude, die sie entwarfen, bestachen durch klare Linien und strahlten hell in der Sonne, die schmuck- und schnörkellosen Interieurs gewährten einen unverstellten Blick aufs Mittelmeer.
(3): Costa Rica: Denzells karibische Fischsuppe
In Puerto Limón bereitet Denzell mit Hilfe seiner Großmutter ein Gericht aus der Karibik zu. Für die Fischsuppe „Rondón“ gibt er zunächst Bananen, Yamswurzel und Karotten in kochendes Wasser. Dann kommen frische Kokosmilch sowie eine Soße aus Knoblauch, Sellerie, Zwiebeln und Chili in die köstliche Bouillon. Natürlich darf die Hauptzutat nicht fehlen: goldgelbe, mit Curry verfeinerte Makrelen!
(4): Usbekistan: Eine Bildergalerie in der Steppe
Die Stadt Nukus in der usbekischen Trockensteppe hat knapp 350.000 Einwohner und ein erstaunliches Museum. Dessen unglaubliche Sammlung ist einem Künstler zu verdanken, der sich dem Diktat Moskaus widersetzte und die Gemälde zusammentrug, die er liebte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 03.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 27.01.2025 arte.tv Kasachstan: Muchtar Äuesows literarisches Vermächtnis / Neukaledonien: Kaneka, der Klang der Freiheit / Kroatien: Višnjas Trüffelomelette / Großbritannien: Schüler im Streik
Folge 1576 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Kasachstan: Muchtar Äuesows literarisches Vermächtnis
In seinen Erzählungen und Romanen erweckt er die kasachische Steppe zum Leben: Muchtar Äuesow wurde 1897 in eine Nomadenfamilie geboren und gilt als einer der größten Schriftsteller seines Landes. In seinem vierbändigen Werk „Der Weg Abais“ verewigte er die Clans seiner Region und ihr ganz besonderes Verhältnis zur Natur. In seinen Schriften gab er diesen wichtigen Schlüssel zum Verständnis des kasachischen Wesens an die nachfolgenden Generationen weiter.
(2): Neukaledonien: Kaneka, der Klang der Freiheit
Der neukaledonische Musikstil Kaneka blühte in den 1980er Jahren auf, als der Freiheitskampf der ursprünglichen Bevölkerung Neukaledoniens, der sogenannten Kanaken, immer radikaler wurde. Der pazifistische Unabhängigkeitsführer Jean-Marie Tjibaou bediente sich der Musik, um die Identität der kanakischen Jugend auf friedlichem Wege zu stärken: Der Kaneka war geboren. Er verbindet traditionelle Rhythmen mit modernen Instrumenten und erzählt die Geschichte eines von der Kolonisation gezeichneten Volkes. Die frankreichkritischen Texte fordern nicht nur die Unabhängigkeit, sondern tragen Kultur und Identität der Kanaken in die Welt hinaus.
(3): Kroatien: Višnjas Trüffelomelette
Im Wald von Buzet macht sich Višnja mit ihrem Trüffelhund auf die Suche nach der wichtigsten Zutat für ihr „Fritaja od tartufi“. Zuhause raspelt sie die Trüffel in feine Scheiben und erhitzt sie auf kleiner Flamme mit etwas Butter und Wasser. Sobald die Trüffel ihren charakteristischen Duft verströmen, mischt Višnja Eier unter. Bevor sie das Omelette serviert, bestreut sie es noch mit Trüffelraspeln und Trüffelkäse.
(4): Großbritannien: Schüler im Streik
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Großbritannien vom Arbeitskampffieber erfasst. Selbst die Jüngsten blieben von dieser Protestwelle nicht verschont: Im walisischen Llanelli wurde sogar in den Schulen gestreikt! Eine Bewegung, die sich bald schon aufs ganze Land ausweitete … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 04.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 28.01.2025 arte.tv Ghana: James Barnor, Fotograf der Unabhängigkeit / Harlem: Blüte afroamerikanischer Kunst / Hamburg: Noras Finkenwerder Scholle / Korsika: Streit der Philosophen
Folge 1577 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Ghana: James Barnor, Fotograf der Unabhängigkeit
Stolz, lebhaft und bunt ist das Ghana, das James Barnor in seinen Farbfotos für die Nachwelt festhielt. Als Barnor 1929 geboren wurde, war Ghana noch die britische Kronkolonie Goldküste. Der junge Mann begann als Studiofotograf, dokumentierte aber schon früh den beschwerlichen Weg seines Landes in die Unabhängigkeit, der 1957 endete. Der Künstler mit der Kamera wurde zum Chronisten seiner Zeit. Jahrzehntelang war Barnor in Vergessenheit geraten. Heute erinnert man sich an ihn als einen Pionier für Fotografie aus Ghana.
(2): Harlem: Blüte afroamerikanischer Kunst
Jazz erklingt in Harlem seit über einem Jahrhundert. In den 1920er Jahren brachte diese Musik wie keine andere die widersprüchlichen Erfahrungen der afroamerikanischen Community zum Ausdruck – zwischen Desillusion einerseits und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft andererseits. So wurde der Jazz Teil der Harlem-Renaissance – einer unerhört kreativen Kunstbewegung, die Musik, Literatur und Malerei erfasste. Der Stil prägte den New Yorker Stadtteil und machte ihn von 1910 bis 1940 im Amerika der Rassentrennung zum Versuchslabor für Tausende People-of-Color-Künstler.
(3): Hamburg: Noras Finkenwerder Scholle
Zum Hochzeitstag der Hamburgerin Nora gibt es ein Gericht, das nach einer ehemaligen Elbinsel der Hansestadt benannt ist: Finkenwerder Scholle. Nora beträufelt die Fischstücke mit Zitrone und wendet sie in Mehl. Dann werden sie in Butter schön goldgelb gebraten. Als Beilage gibt es einen Kartoffelsalat mit Essiggurken, Rettich und selbstgemachter Mayonnaise. Das Tüpfelchen auf dem I: Auf den Fisch kommt eine leckere Mischung aus Speck und gedünsteten Schalotten.
(4): Korsika: Streit der Philosophen
1755 begann ein neues Kapitel in der Geschichte Korsikas: Die Insel wurde unabhängig. In Corte schrieb man an einer Verfassung im Geiste der Aufklärung und hoffte dabei auf die Hilfe Jean-Jacques Rousseaus. Doch dessen Erzrivale Voltaire wollte diese Pläne durchkreuzen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 05.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 29.01.2025 arte.tv
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