2025, Folge 1578–1600
Brüssel: Die Abenteuer von Ernest und Celestine / Falklandinseln: Der ewige Zankapfel / Italien: Fiorellas neapolitanischer Reiskuchen / Nord- und Südkorea: Ein Baumschnitt eskaliert
Folge 1578 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Brüssel: Die Abenteuer von Ernest und Celestine
Es ist die Geschichte einer unwahrscheinlichen, aber wunderschönen Freundschaft: die zwischen dem dicken Braunbär Ernest und dem pfiffigen Mäuschen Célestine. Generationen von Kindern und Eltern verschlangen ihre Abenteuer, die in Deutschland zunächst unter dem Titel „Mimi und Brumm“ erschienen. „Ernest und Célestine“ entsprangen der Fantasie der Brüsseler Künstlerin, Kinderbuchautorin und Illustratorin Monique Martin, die ihre bezaubernden Alben unter dem Pseudonym Gabrielle Vincent veröffentlichte.
(2): Falklandinseln: Der ewige Zankapfel
Argentinien und Großbritannien haben sich immer wieder um die Falklandinseln gestritten. Zwar gab es 1989 einen offiziellen Frieden, doch das Verhältnis beider Staaten ist immer noch belastet: Der Archipel knapp 500 Kilometer vor der südamerikanischen Küste wurde einst von Spanien beansprucht. 1833 nahmen Argentinien und das Vereinte Königreich die kaum bewohnten Inseln zeitgleich in Besitz. Ab Anfang der 1960er Jahre begann Argentinien seine Gebietsansprüche auf die Falklandinseln im Zuge der Entkolonialisierung aktiver zu vertreten. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen stärkte 1965 in einer Resolution die Position Argentiniens und forderten beide Staaten zur Einigung auf.
Die Falklandinseln blieben bei Großbritannien, aber ihre Bewohner wollten nicht Teil Argentiniens werden und strebten nach Autonomie. Großbritannien war erst zu Zugeständnissen bereit, doch 1976 nach dem Militärputsch in Argentinien wollte die britische Regierung unter Premierministerin Margaret Thatcher die weniger als 2.000 Inselbewohner nicht der argentinischen Regierung überlassen. 1982 kam es zu einem kurzen, aber heftigen Krieg. Das Verhältnis zwischen beiden Staaten ist bis heute belastet. Erst ab 1989 nahmen Argentinien und Großbritannien diplomatische Gespräche wieder auf.
(3): Italien: Fiorellas neapolitanischer Reiskuchen
In Neapel bereitet Fiorella „Sartù di riso“ zu, einen gefüllten Reiskuchen, zu. Dafür kocht sie zunächst ein „Ragù“ aus Rind- und Schweinefleisch in Tomatensoße, dann ein Risotto, in das sie ein wenig „Ragù“-Soße mischt. In eine Form gibt sie zunächst eine Schicht Risotto, gefolgt vom „Ragù“, darauf Mozzarella, Erbsen, Rindfleischklößchen und zum Schluss eine weitere Schicht Risotto. Nach einer Dreiviertelstunde im Ofen wird das leckere Gericht serviert.
(4): Nord- und Südkorea: Ein Baumschnitt eskaliert
Seit 1953 werden Nord- und Südkorea durch eine demilitarisierte Zone mit Stacheldraht und Wachtürmen getrennt. Beiderseits der Demarkationslinie beobachtete man sich argwöhnisch, aber passiv, bis eine Pappel einen folgenschweren Konflikt auslöste … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 06.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 30.01.2025 arte.tv Bernard Binlin Dadié: Die Stimme der ivorischen Unabhängigkeit / Ein ganzes Volk tanzt den Zouglou / Guetous typisch ivorischer Eintopf mit Reis / Ein Wettrennen gegen die Savanne
Folge 1579 (45 Min.)(1): Bernard Binlin Dadié: Die Stimme der ivorischen Unabhängigkeit
Im Tumult des beginnenden 20. Jahrhunderts erblickte ein Pionier der ivorischen Literatur das Licht der Welt: Bernard Binlin Dadié (1916–2019). Seine Jugend verbrachte er in einem Land, das noch unter französischer Kolonialverwaltung stand. Daraus erwuchs ein lebenslanges humanistisches Engagement: für die Unabhängigkeit der Elfenbeinküste und ganz Afrikas. Sein erster Roman „Climbié“ (1956) handelt von einem jungen Dorfbewohner und trägt autobiografische Züge. Mit seinen Werken wurde Dadié zur Stimme eines Volkes auf dem Weg zur Selbstbestimmung.
(2): Ein ganzes Volk tanzt den Zouglou
Die Musikrichtung Zouglou entstand Mitte der 1990er Jahre während der Studentenproteste in Abidjan. Sie verbindet traditionelle Rhythmen mit einer guten Portion Humor und Lebensfreude. In einem von der Wirtschaftskrise gezeichneten Land mit mehr als 60 verschiedenen ethnischen Gruppen wurde der bunte und peppige Musikstil zum Sprachrohr für die Forderungen eines ganzen Volkes.
(3): Guetous typisch ivorischer Eintopf mit Reis
In Abidjan bereitet Guetou Reis mit „Sauce Graine“ zu, die aus dem Saft gekochter und zerkleinerter Palmkerne hergestellt wird. Dazu gibt sie Krebsfleisch, geräucherten Hecht, Rinderfüße und natürlich jede Menge Chili!
(4): Ein Wettrennen gegen die Savanne
Etwa 56 Kilometer von der ivorischen Hauptstadt Yamoussoukro mit ihren gigantischen Prunkbauten entfernt liegt das Wildreservat „Abokouamekro“. Tausende Hektar Wald bieten scheuen Antilopen und Elefanten Schutz. Doch 1972 suchten sich ein paar Autonarren ausgerechnet dieses Naturparadies aus, um eine berüchtigte Rallye durch die Savanne zu starten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.02.2025 arte Rodrigo Sorogoyens erbarmungsloses Galicien / Elfenbeinküste: Die Macht der Komian-Priesterinnen / Hawaii: Uas Rindfleisch mit Süßkartoffelpüree / Chile: Das tragische Schicksal der Siedler des Puerto del Hambre
Folge 1580 (44 Min.)Bild: Arte(1): Rodrigo Sorogoyens erbarmungsloses Galicien
Das Wildpferdetreiben während der traditionellen „Rapa das Bestas“ in der abgelegenen Berglandschaft Galiciens gleicht einem Kampf ums Überleben. Der Widerstreit zwischen Freiheit und Unterwerfung steht auch im Mittelpunkt des fünften Spielfilms des spanischen Regisseurs Rodrigo Sorogoyen. „Wie wilde Tiere“ aus dem Jahr 2022 atmet den Duft regennasser Erde und erzählt die Geschichte von Antoine und Olga, die in diesem kargen Teil Galiciens ein neues Leben anfangen möchten, aber schon bald mit einer Nachbarsfamilie in Konflikt geraten. Der 2023 mit neun Goyas ausgezeichnete Thriller – darunter einem für den besten Film – schildert das Aufeinandertreffen zweier Welten, die einander nicht verstehen.
(2): Elfenbeinküste: Die Macht der Komian-Priesterinne
Initiierte Frauen, sogenannte Komian, vermitteln in Côte d’Ivoire zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt. Sie beschützen die Gemeinschaft, wachen über die traditionellen Könige und treten als Heilerinnen in Erscheinung. Die oft abwertend als „Fetischpriesterinnen“ bezeichneten Komian spielen von jeher eine wichtige Rolle in der Ethnie der Akan. Sie verfügen über große Macht und wurden als Frauen lange ebenso gefürchtet wie respektiert – bis die Kolonialisierung ihrem Einfluss ein Ende zu setzen drohte.
(3): Hawaii: Uas Rindfleisch mit Süßkartoffelpüree
Auf der hawaiianischen Insel Maui beginnt Ua den Tag stets mit einem Gebet an ihre Ahnen. Heute erntet sie danach violette Süßkartoffeln samt Blättern, um das Tagesgericht zuzubereiten: Rindersteaks mit einem Süßkartoffelpüree, das mit sahnigem Frischkäse verfeinert wird. Ein fester Bestandteil des hawaiianischen Speiseplans.
(4): Chile: Das tragische Schicksal der Siedler des Puerto del Hambre
Ende des 16. Jahrhunderts verfolgte die spanische Krone das Ziel, alle Gebiete entlang der Magellanstraße unter ihren Einfluss zu bringen. Sie schickte eine riesige Schiffsexpedition unter der Leitung von Pedro Sarmiento de Gamboa auf die Reise, um eine erste Kolonie zu gründen. Die Siedler erwartete an einem Ort, der heute den Namen Puerto del Hambre – auf Deutsch: Hungerhafen – trägt, ein tragisches Schicksal … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 10.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 03.02.2025 arte.tv Usbekistan: Die Odyssee des Fotografen Paul Nadar / Mauges: Ein Industriegebiet auf dem Land / Hamburg: Alex’ Rundstück warm / Washington: Spiel mit der Angst
Folge 1581 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Usbekistan: Die Odyssee des Fotografen Paul Nadar
Das warme Licht Zentralasiens lockte Ende des 19. Jahrhunderts den französischen Fotografen Paul Nadar (1856–1939) nach Usbekistan, das damals noch Turkestan hieß. Er war der Erste, der diese Landschaft fotografisch festhielt. In über 1.800 Aufnahmen dokumentierte Nadar eine traditionelle orientalische Gesellschaft, die sich auch unter russischer Herrschaft ihre Eigenständigkeit bewahrte. Als einer der Ersten machte der technikbegeisterte Nadar mit kleineren Kameras Schnappschüsse. So machte er das Leben der Menschen hautnah erlebbar und schuf ein orientalisierendes Abbild dieser vergangenen Welt.
(2): Mauges: Ein Industriegebiet auf dem Land
Im Westen Frankreichs liegen die Mauges, ein grünes, ländliches Gebiet, dass bei den Franzosen auch als „Land der Fabriken auf dem Land“ bekannt ist. Hier bestimmen Kirchenglocken und Fabrikschornsteine das Leben. Statistisch sind die Mauges ein absoluter Einzelfall: Fast jeder hier hat Arbeit, meist in der Fabrik des jeweiligen Dorfes, die dort oft schon in der fünften Generation geführt wird. Die Gegend ist erzkatholisch und hat die Höhen und Tiefen der Globalisierung erlebt, doch dank der in den engen Tälern angesiedelten kleinen Industriebetriebe, die hier seit dem 19. Jahrhundert neben der Landwirtschaft bestehen, konnten die Menschen ihre ganz eigene Erfolgsgeschichte schreiben.
(3): Hamburg: Alex’ Rundstück warm
Alex in Hamburg lässt seine Gäste heute in ein Stück Geschichte beißen: Das Rundstück warm gilt als ein Vorläufer des Hamburgers. Dafür belegt er das aufgeschnittene Rundstück mit Rindfleisch, das zuvor zwei Stunden lang mit Gemüse in Rotwein geschmort wurde. Ein Klassiker, der früher besonders bei den Hafenarbeitern beliebt war.
(4): Washington: Spiel mit der Angst
1983 waren die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion auf einem Höhepunkt. Um für den Extremfall vorbereitet zu sein, startete das US-Militär eine Übung, die einen nuklearen Angriff simulierte. Das Manöver war allerdings so realistisch, dass es die Sowjets in Alarmbereitschaft versetzte – und beinahe einen Atomkrieg auslöste … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 11.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 04.02.2025 arte.tv Thessaloniki: Nikos Kokantzis’ verlorene Liebe / Québec: Eishockey – König des Sports / Guatemala: Nohelias Festtagsragout / Rom: Zeit, halte inne!
Folge 1582 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Thessaloniki: Nikos Kokantzis’ verlorene Liebe
„Gioconda“ erzählt die wahre Geschichte einer Liebe, die von den Nazis zerstört wurde. Das 1975 in Griechenland erschienene Werk wurde Jahrzehnte später ins Französische übersetzt und ist seither in den französischen Buchhandlungen ein Dauerbrenner. Der Autor Nikos Kokantzis, ein griechisch-orthodoxer Christ, verliebte sich 1942 als Jugendlicher unsterblich in seine gleichaltrige Nachbarin Gioconda, eine Jüdin. Doch Thessaloniki war damals von den Deutschen besetzt. In seiner autobiografischen Erzählung blickt Kokantzis auf seine leidenschaftliche Liebe zurück, die in dieser gnadenlosen Zeit keine Zukunft hatte.
(2): Québec: Eishockey – König des Sports
In Montreal gibt von Oktober bis April der Eishockeysport den Ton an. Er existiert seit 150 Jahren, 1994 wurde er sogar zum Nationalsport erklärt. Eishockey ist ein Gemeinschaftserlebnis für Millionen von Kanadierinnen und Kanadier. Im 20. Jahrhundert entdeckten Männer und Frauen aus Québec den aus Europa stammenden Sport für sich und machten ihn zu einer kanadischen Erfolgsgeschichte. Im Centre Bell von Montréal kommen die Fans zusammen, um das frankophone Team – die Canadiens – anzufeuern.
(3): Guatemala: Nohelias Festtagsragout
In Tecpán bereiten Nohelia und ihre Mutter Dolores ein traditionelles Festessen vor: Estofado. Zunächst zerstoßen sie auf einem alten Mahlstein Tomaten, Chilis, Paprika und Zwiebeln, um eine Soße herzustellen. Dann brät Nohelia Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch an, bedeckt es mit der Soße und fügt eine Dose Bier und eine kleine Flasche Cola hinzu – so wird das Fleisch besonders zart …
(4): Rom: Zeit, halte inne!
Am 14. Mai 1572 ertönte in Rom das „Habemus Papam“. Damals wurde Ugo Boncompagni (1502–1785) zum Papst gewählt und bekleidete das Amt fortan unter dem Namen Gregor XIII. Eine seiner wichtigsten Aufgaben war die Kalenderreform – eine ernste Angelegenheit, die gravierende Auswirkungen auf die ganze Welt haben sollte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 12.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 05.02.2025 arte.tv Glauber Rocha: Der aufrührerische Filmemacher des Sertão / Vogesen: Würzig, würziger, Munsterkäse / Neuseeland: Delilahs Pavlova / China: Kulturelle Nostalgie
Folge 1583 (45 Min.)Mit ausgezehrten Figuren, die in düsteren, verfallenen Häusern leben, prägte Glauber Rocha das brasilianische Cinema Novo.Bild: Elephant Doc(1): Glauber Rocha: Der aufrührerische Filmemacher des Sertão
Mit unansehnlichen, ausgezehrten Figuren, die in düsteren, verfallenen Häusern leben, prägte Glauber Rocha (1938–1981) den brasilianischen Film. Anfang der 1960er Jahre erhob der Regisseur in „Gott und der Teufel im Lande der Sonne“ (1964) seine Stimme gegen die Missstände im eigenen Land und wurde zur Leitfigur des Cinema Nôvo. Diese künstlerische Bewegung verurteilte das damals in Brasilien weit verbreitete Elend. Rocha stellte die Menschen des Sertão, der ärmsten Region des Landes, in den Mittelpunkt seiner oft dokumentarisch anmutenden Werke und schilderte die ganze Härte ihres Lebens.
(2): Vogesen: Würzig, würziger, Munsterkäse
In den Vogesen kündet der Duft des Munsterkäses von einer wechselvollen jahrtausendealten Geschichte. Im Mittelalter waren die Vogesen berühmt für ihre saftigen Weiden, und der Munsterkäse wurde sowohl in den Klöstern als auch an den Adelshöfen geschätzt. Die Kriege und Umwälzungen des 20. Jahrhunderts dezimierten jedoch die Viehbestände der Region und bedrohten die Käseherstellung. Der Munster drohte zu verschwinden. Dank der Beharrlichkeit einiger Käsereien wird der berühmte Käse auch heute noch in den Vogesen produziert.
(3): Neuseeland: Delilahs Pavlova
Ist es ein australischer oder doch ein neuseeländischer Nachtisch? Beide Länder beanspruchen die Herkunft für sich. Der Name soll auf die russische Balletttänzerin Anna Pavlova zurückgehen. Delilah in Auckland jedenfalls ist sich sicher: Das Rezept für die Pavlova stammt aus Neuseeland. Zunächst stellt sie die Baiser-Masse her, die sie nach dem Abkühlen mit Schlagsahne und frischen Früchten der Saison – Heidelbeeren, Himbeeren und Erdbeeren – garniert. Ein festliches Dessert für die Weihnachtstage in Neuseeland.
(4): China: Kulturelle Nostalgie
China rühmt sich seiner Fortschrittlichkeit, doch im Dorf Wuzhen scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Während der Kulturrevolution wurden Millionen junge Städter in die chinesische Provinz deportiert. Heute gelten diese „gebildeten Jugendlichen“ als Vorbild für die neue Generation … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 13.02.2025 arte Chiloé, die Wiege von Fransisco Coloane / Wände, die vom Leben erzählen / Tutis und Franciscos Suppe mit getrocknetem Pferdefleisch / Bücher des Zorns
Folge 1584 (44 Min.)(1): Chiloé, die Wiege von Fransisco Coloane
Vor der Nordküste Patagoniens liegt Chiloé. Auf dieser einzigartigen chilenischen Insel leben viele Menschen vom Fischfang; typisch sind die bunten Häuser, die auf Pfählen am Meer gebaut sind. Chiloé ist der Geburtsort des großen chilenischen Schriftstellers Francisco Coloane (1910–2002). Die in seiner Kindheit gehörten Mythen und Legenden seiner Heimat verarbeitete er in einem umfangreichen literarischen Werk.
(2): Wände, die vom Leben erzählen
In der Bucht von Valparaíso an der chilenischen Küste erregen bunte Fassaden und mehr oder weniger spontane Straßenkunst neue Aufmerksamkeit. Die Wandmalereien vermischen das Erbe des ursprünglich aus Mexiko stammenden und für Lateinamerika typischen Muralismo mit der aus den USA eingeführten Graffiti-Kunst. Sie sind voller politischer und sozialer Forderungen und Ausdruck der chilenischen Volksseele.
(3): Tutis und Franciscos Suppe mit getrocknetem Pferdefleisch
In Valdivia bereiten Tuti und Francisco eines der ältesten Gerichte der Region und des Landes zu: eine Suppe aus Gemüsebrühe, Kartoffeln, Oregano, Paprika, Kreuzkümmel, Weißwein und getrocknetem Pferdefleisch. Wenn alles gar ist, wird in jede Schüssel ein Ei geschlagen und die Suppe nach und nach wieder erhitzt. Ein nahrhaftes Gericht!
(4): Bücher des Zorns
Valparaíso galt lange als Perle des Pazifiks. In der chilenischen Hafenstadt laufen auch heute noch Frachtschiffe aus aller Welt ein. Ende der 1980er Jahre versetzte eine ganz bestimmte Lieferung den damaligen Diktator Augusto Pinochet in Rage … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 14.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 07.02.2025 arte.tv Alexis Ravelo, in der Unterwelt der Kanarischen Inseln / Bretagne: Das Heilige Land der Pardons / Neuseeland: Das Barbecue von Grattan / Baltimore: Mit Swing gegen die Rassentrennung
Folge 1585 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Alexis Ravelo, in der Unterwelt der Kanarischen Inseln
In den Straßen von Las Palmas, der Hauptstadt der Kanarischen Inseln auf der Atlantikinsel Gran Canaria, tummeln sich die Ganoven. In dem 2013 erschienenen Roman ʺThe Pekinese Strategyʺ schildert Schriftsteller Alexis Ravelo Seiten der Stadt, die weder Reiseprospekte noch Postkarten zeigen. Tito und Cora, die durch die Auswüchse des Massentourismus sozial abgestiegen sind, müssen sich mit schmutzigen Geschäften über Wasser halten. Ravelos Figuren werden von Drogenhändlern und kriminellen Netzwerken verfolgt, die Las Palmas fest im Griff haben. Doch ihre aufkeimende Liebe schenkt ihnen ein wenig Hoffnung.
(2): Bretagne: Das Heilige Land der Pardons
Seit fast 700 Jahren veranstaltet die Stadt Tréguier jedes Jahr im Frühling eine Prozession zu Ehren des Heiligen Yves, dem lokalen Schutzpatron der Bretagne – und der Rechtsanwälte. Der Schädel des Heiligen aus dem 13. Jahrhundert wird von Priestern und Juristen in Robe feierlich durch die Menschenmenge getragen. In der Bretagne gibt es angeblich fast 2.000 solcher Umzüge, sogenannten ʺPardonsʺ, mit mehr oder weniger religiösem Bezug. Seit dem Mittelalter ehren die Bretonen, egal ob auf dem Land oder in den Städten, Männer und Frauen als Heilige und Beschützer der Region.
(3): Neuseeland: Das Barbecue von Grattan
45 Minuten nördlich von Auckland lädt Grattan zu einem traditionellen neuseeländischen Barbecue. Hier gibt das Fleisch den Ton an, von Lammkarree mit Kräuterpanade bis zum zünftigen Rindersteak. Serviert wird das Ganze mit Kartoffeln und Mais – in guter neuseeländischer Tradition.
(4): Baltimore: Mit Swing gegen die Rassentrennung
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts herrscht in den USA die Rassentrennung. Die Golfplätze in Baltimore machen da keine Ausnahme. Bis eines Tages die ersten afroamerikanischen Spieler dort auftauchen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 17.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 10.02.2025 arte.tv China: Marc Ribouds politischer Blick durch die Kamera / Belgien: Seelennahrung Pommes / Hawaii: Nates Schweinefleisch mit Taro / Puy-de-Dôme: Wo Blaise Pascal ordentlich Luft holte
Folge 1586 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): China: Marc Ribouds politischer Blick durch die Kamera
Zwischen 1957 und 2010 reiste der Fotograf Marc Riboud (1923–2016) mindestens 20-mal durch China, um die politischen Umwälzungen im Land mit der Kamera festzuhalten. In den ländlichen Gebieten dokumentierte er die Verwerfungen der Kulturrevolution und beobachtete eine Gesellschaft, die sich wie im Rausch der Marktwirtschaft öffnete. Im Laufe der Jahre begegnete er in seinen Fotografien, verborgen in den bergigen Landschaften, einer Art ewiger chinesischer Seele, der er stets tief verbunden blieb.
(2): Belgien: Seelennahrung Pommes
Goldbraun, heiß und knusprig … Pommes frites lassen seit über 150 Jahren die Herzen (nicht nur) der Belgier höherschlagen. Für sie haben die frittierten Kartoffelstäbchen nichts mit Schnellrestaurants zu tun. Der Besuch einer „Fritkot“, der für Belgien typischen Pommesbude, hat fast schon etwas Rituelles. Ein Viertel der Belgier besorgt sich dort mindestens einmal pro Woche das heißgeliebte Streetfood. Mit fast 5.000 Buden im ganzen Land, davon mehreren Hundert allein in Brüssel, genießen Pommes eine geradezu religiöse Verehrung – und die „Fritkot“ ist ihre Kultstätte. In einem Land, wo separatistische Strömungen ein ewiges Problem sind, trägt dieses Nationalgericht zur Schaffung einer gemeinsamen belgischen Identität bei.
(3): Hawaii: Nates Schweinefleisch mit Taro
Auf der Insel Maui wagt sich Nate an Kalua Pork, ein hawaiianisches Schmorgericht, das dort schon seit Tausenden von Jahren zubereitet wird. In dieser modernen Version serviert er das Schweinefleisch mit Reis und Taroblättern, die in hausgemachter Kokosmilch gegart werden. Mit den Händen gegessen schmeckt’s sogar noch besser!
(4): Puy-de-Dôme: Wo Blaise Pascal ordentlich Luft holte
„Die Natur verabscheut das Vakuum“ lautete eine bis ins 17. Jahrhundert verbreitete aristotelische Theorie, an der jedoch zunehmend Zweifel aufkamen. Der Franzose Blaise Pascal (1623–1662) stellte sie in der Auvergne mit einem Experiment auf die Probe, das in die Physikgeschichte eingehen sollte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 18.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 11.02.2025 arte.tv Miossec, die donnernde Stimme aus Brest / New Age, Spiritualität made in California / Guatemala: Isabels gefüllter Fisch / Wales: Wolle aus dem Katalog
Folge 1587 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Miossec, die donnernde Stimme aus Brest
Eines schönen Tages kehrte Christophe Miossec der Stadt Brest den Rücken. Die Stadt, so rau wie seine Stimme und so roh wie seine Texte, hatte den französischen Singer-Songwriter geprägt. Hier wurde er geboren, hier verbrachte er seine Jugend, hier betrank er sich hemmungslos in den Seemannskneipen. Die krummen Leben, die totgeborenen Hoffnungen und geplatzten Träume seiner Heimatstadt verarbeitete Miossec auf insgesamt zwölf Alben zu melancholischen Liedern, darunter sein 1995 erschienenes Debüt „Boire“. Aus Angst, in Brest unterzugehen, verließ Miossec die Stadt, um mit umso größerer Sehnsucht zurückkehren.
(2): New Age, Spiritualität made in California
1980 wurde die US-amerikanische Journalistin Marilyn Ferguson (1938–2008) zum Sprachrohr einer nebulösen Bewegung, die damals in vollem Schwung war: New Age. Ihr Bestseller „Die sanfte Verschwörung: Persönliche und Gesellschaftliche Transformation im Zeitalter des Wassermanns“ (1982) griff auf, was viele Menschen in den USA bewegte, die den technologischen Fortschritt ablehnten und ihre Hoffnung auf die Wiederentdeckung alten Wissens setzten. Kalifornien war das Epizentrum der Bewegung – ein Land des alternativen, freien und offenen Denkens, von wo aus man über den Pazifik hinaus in die Welt blickt.
(3): Guatemala: Isabels gefüllter Fisch
Der Petén-Itzá-See im Norden von Guatemala bietet nicht nur Erholung, sondern auch leckeres Essen. Zum Beispiel Isabels Tagesgericht, ein Weißwisch, der mit Knoblauch, Pfeffer, Oregano und Bouillonpulver gewürzt und in ein Blatt Mexikanischen Blattpfeffers eingewickelt wird. Das soll, so Isabel, für ein langes Leben sorgen. Auf kleiner Flamme in einer Pfanne gebraten, entfaltet der Fisch sein ganzes Aroma.
(4): Wales: Wolle aus dem Katalog
Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Wales eine blühende Textilindustrie. Der Tuchhändler Pryce Jones in Newton hatte damals eine geniale Idee: Um den Absatz seiner Wollkleidung zu sichern, präsentierte er sie in Katalogen. Der Beginn einer internationalen Erfolgsgeschichte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 12.02.2025 arte.tv Harlem, der literarische Kokon von James Baldwin / Neukaledonien: Das erzwungene Exil der Algerier / Spanien: Elenas Garnelensuppe / Bretagne: Als Mona Lisa auf Reisen ging
Folge 1588 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Harlem, der literarische Kokon von James Baldwin
Das verruchte Harlem, das der Schriftsteller James Baldwin (1924–1987) in seinen Werken beschreibt, ist das Harlem, in dem er in den 1930er Jahren aufwuchs. Ein Hort des Elends im Herzen von New York, wo Schwarze Frauen ihren Körper für einen halben Dollar verkauften und Gewalt an der Tagesordnung war. In seinem ersten, stark autobiografischen Roman „Go Tell It on the Mountain“, der 1953 erschien, schilderte der afroamerikanische Autor das Leben eines Jugendlichen im New Yorker Ghetto. Dabei stellte er eine einfache Frage: Auf welche Zukunft kann ein junger Schwarzer in diesem Viertel hoffen, wo er selbst Armut, Rassismus und Homophobie erlebt hat?
(2): Neukaledonien: Das erzwungene Exil der Algerier
15.000 Menschen mit algerischen Wurzeln leben heute am anderen Ende der Welt in Neukaledonien. Ende des 19. Jahrhunderts wurden verurteilte Straftäter aus Frankreich und den französischen Kolonien dorthin deportiert – darunter 2.000 Nordafrikaner, die für ihre Teilnahme am Kabylen-Aufstand, der die französische Kolonialherrschaft in Algerien erschütterte, bestraft wurden. Die meisten von ihnen wurden auf der Île des Pins an Land gebracht und sollten ihre Heimat nie wieder sehen. Heute versuchen die Nachkommen dieser Exilalgerier, an ihre Herkunft und die Geschichte ihrer Vorfahren anzuknüpfen.
(3): Spanien: Elenas Garnelensuppe
Gazpachuelo, eine Spezialität aus Málaga, ist ein beliebtes Gericht der Fischer, das mittlerweile auch in Gourmettempeln serviert wird. Elena, die ihr ganzes Leben hier im Süden Spaniens verbracht hat, präsentiert ihre eigene Version mit roten Kartoffeln, Motril-Garnelen und Zitronenmayonnaise.
(4): Bretagne: Als Mona Lisa auf Reisen ging
Kaiser Napoleon III. verfolgte im 19. Jahrhundert expansionistische Ziele, um sein Reich zu vergrößern – sehr zum Unmut von Preußen. Der Deutsch-Französische Krieg brach aus, doch wie sollten die Kunstwerke vor den Kampfhandlungen geschützt werden? So kam es, dass die Sammlungen des Louvre im Hafen von Brest landeten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 20.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 13.02.2025 arte.tv Tchalé Figueira: Der expressive Ausdruck der Kapverden / Vulkane auf den Kapverden: Gefährlich und fruchtbar / Inês’ Fischragout mit Kokosmilch / Auf den Kapverdischen Inseln verspätet sich die Weltreise
Folge 1589 (45 Min.)Auf den Kapverden leben die Menschen seit über 500 Jahren mit großer Gelassenheit im Schatten noch immer aktiver Vulkane, deren Ausbrüche die mondähnlichen Insellandschaften geformt haben.Bild: ARTE F / Elephant Doc(1): Tchalé Figueira: Der expressive Ausdruck der Kapverden
Tchalé Figueiras Malerei ist eruptiv – wie die Vulkane seiner kapverdischen Heimat, die einst aus dem Atlantik aufstiegen. Mit leuchtenden Farben, starken Symbolen und scharfen Worten erzählt Figueira von Leid und Hoffnung der einheimischen Bevölkerung. 1985 kehrte der Künstler nach langen Wanderjahren in seine Heimat zurück und bebilderte die schwierigen Anfänge des noch jungen, unabhängigen Inselstaates. Heute zählt er mit seinem bissigen, figurativen Stil zu den bekanntesten zeitgenössischen Malern des Archipels. Seine Kritik an der Korruption der Machteliten und den Auswüchsen des Kolonialismus verleihen seinem Werk eine universelle Dimension.
(2): Vulkane auf den Kapverden: Gefährlich und fruchtbar
Auf den Kapverden leben die Menschen seit über 500 Jahren mit großer Gelassenheit im Schatten noch immer aktiver Vulkane, deren Ausbrüche die mondähnlichen Insellandschaften geformt haben. Die Bewohner der Insel Fogo, zu Deutsch „Feuer“, haben sich sogar auf den Abhängen der Krater angesiedelt. Denn das Paradies aus schwarzer Vulkanasche ist ebenso gefährlich wie fruchtbar.
(3): Inês’ Fischragout mit Kokosmilch
In Cidade Velha wählt Inês für ihr Fischgericht eine große Bernsteinmakrele, die sie direkt am Hafen entschuppt und ausnimmt. Als Gemüse gibt sie Süßkartoffeln, grüne Bananen und Maniok hinzu. Anschließend lässt sie das Ganze in selbstgemachter Kokosmilch köcheln.
(4): Auf den Kapverdischen Inseln verspätet sich die Weltreise
Vor der Küste Senegals, umspült von der tosenden Brandung des Atlantiks, liegt die kapverdische Insel Santiago. Dort liegt Cidade Velha, die ehemalige Hauptstadt von Kap Verden. Sie war bis zur Abschaffung der Sklaverei auch das Zentrum des transatlantischen Sklavenhandels. Am Ende des 15. Jahrhunderts war die Stadt Etappe einer Weltreise, die in eine erstaunliche Entdeckung mündete … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 19.02.2025 arte.tv Vogesen: Claudie Hunzinger und die Poesie des Landlebens / Armenien: Schach ist König / Neuseeland: Renates Shepherd’s Pie / Baltimore: Lincolns Hut
Folge 1590 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Vogesen: Claudie Hunzinger und die Poesie des Landlebens
Vor 60 Jahren ließ sich die Schriftstellerin und bildende Künstlerin Claudie Hunzinger mit ihrem Lebensgefährten und einer Herde Schafen im Elsass nieder – genauer gesagt auf dem Gehöft Bambois, das sie zum Hauptthema ihres Werks machte. In sieben Romanen, darunter „Ein Hund an meiner Tafel“, der ins Deutsche übersetzt und mit dem französischen Literaturpreis Prix Femina ausgezeichnet wurde, beschreibt Hunzinger die Natur der Vogesen in glühenden Worten und bemüht sich wie wohl keine andere Autorin zuvor um die spezifische Sprache dieses Landstrichs. Ihre Begeisterung für das harte, keinen Müßiggang erlaubende Leben als Bäuerin schildert Claudie Hunzinger in „Bambois, la vie verte“ (1973).
(2): Armenien: Schach ist König
In Armenien wird Schach schon in der Grundschule gelehrt – als Pflichtfach. Selbst in den entlegensten Bergdörfern sind die Kinder mit Begriffen wie „Rochade“ und „Gambit“ vertraut. 1963 wurde der Armenier Tigran Petrosjan Schachweltmeister und löste bei seinen Landsleuten ein beispielloses Schachfieber aus, das seither nicht wieder abgeflaut ist. Für das Land im Südkaukasus mit seiner dramatischen, vom Völkermord 1915 gezeichneten Geschichte ist das Spiel, das auf den Sieg über den gegnerischen König abzielt, auch zu einem Symbol geworden – als einzige Möglichkeit, jene Mächte herauszufordern, die das armenische Volk im Laufe seiner Geschichte immer wieder unterwerfen wollten.
(3): Neuseeland: Renates Shepherd’s Pie
Davon, dass Ziegenfleisch einen strengen Geschmack hat, will Landwirtin Renate aus dem Süden von Auckland nichts wissen: Sie ist fest entschlossen, mit ihrem Shepherd’s Pie das Gegenteil zu beweisen. Nachdem sie das Fleisch in Sojasauce mariniert hat, brät sie es mit Lauch und Karotten in der Pfanne an. Anschließend bedeckt sie das Ganze mit einer Haube aus Süßkartoffelpüree – natürlich frisch vom eigenen Feld.
(4): Baltimore: Lincolns Hut
Die Geschicke der Vereinigten Staaten zu lenken, ist eine bisweilen lebensgefährliche Aufgabe. So erfuhr der frisch gewählte Präsident Abraham Lincoln (1809–1865) auf dem Weg zu seiner Amtseinführung 1861, dass in Baltimore ein Attentat auf ihn geplant war. Zum Schutz des Präsidenten griff ein junger Kriminalbeamter zu einer ungewöhnlichen List … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 24.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 17.02.2025 arte.tv Marseille tanzt zum Sound von IAM / Assisi: Der Weg des Franziskus / Hawaii: Jessicas Poke / Falklandinseln: Keine Kompromisse
Folge 1591 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Marseille tanzt zum Sound von IAM
Die Rap-Band IAM nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie ist Sprachrohr der wegen ihrer Herkunft ausgegrenzten Kinder und Jugendlichen in den Marseiller Vorstädten. Seit den 1990er Jahren schildern die Jungs aus der südfranzösischen Hafenmetropole den Alltag in ihrer Heimatstadt, die zwar keinen guten Ruf genießt, aber ein Herz für Musik hat. In die Texte von IAM mischen sich arabische, mediterrane und provenzalische Wendungen, die die erstaunliche Vielfalt der Stadt widerspiegeln. Mit Songs wie „Je danse le Mia“ aus dem Jahr 1993 halten IAM diesem bunten Flickenteppich den Spiegel vor – politisch und sozialkritisch.
(2): Assisi: Der Weg des Franziskus
In den Ebenen und Bergen der italienischen Region Umbrien ist der Geist des Heiligen Franziskus allgegenwärtig – vor allem in seiner Geburtsstadt Assisi, über der die monumentale Basilika San Francesco thront, doch nicht nur dort. Auf den Waldwegen und in den bescheidenen Einsiedeleien mitten in der Natur kommen viele Menschen seiner Lehre besonders nahe. Als Franziskus um 1181 geboren wurde, war Assisi ein einfaches Bergdorf. Der Mönch wollte hier auf seiner Suche nach der eigenen Berufung neue Kräfte tanken. Kaum eine Landschaft eignet sich besser zur meditativen Einkehr.
(3): Hawaii: Jessicas Poke
Im Herzen von Honolulu bereitet Jessica das wohl bekannteste hawaiianische Gericht zu: Poke, was auf Hawaiianisch so viel bedeutet wie „in Stücke geschnitten“. In diese vegetarische Version kommen unter anderem Tofu, Salatgurken, Zwiebeln, Edamame und ein Dressing aus dem Saft der Kokospalme. Bei diesem Rezept sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!
(4): Falklandinseln: Keine Kompromisse
Auf der Inselgruppe der Malwinen, die von den Briten „Falklandinseln“ getauft wurde, schlagen die Uhren seit Anfang des 19. Jahrhunderts nach britischer Zeit. Die Argentinier, denen die Inseln ursprünglich gehörten, haben dafür wenig Verständnis. 1966 versuchte eine Gruppe von Nationalisten, die Rückkehr der Malwinen unter argentinische Herrschaft mit einer Flugzeugentführung zu erzwingen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 25.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 18.02.2025 arte.tv Wo Édouard Vuillard Erinnerungen schuf / Kunst in Texas mit dem Ehepaar de Ménil / Costa Rica: Deyaniras Palmherzengratin / Polynesien: Gummienten auf Abwegen
Folge 1592 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Bretagne: Wo Édouard Vuillard Erinnerungen schuf
Der französische Maler Édouard Vuillard (1868–1940) strebte zeitlebens danach, seinen Empfindungen mit künstlerischen Mitteln Ausdruck zu verleihen. Vuillard, der in Paris vor allem für seine Interieur-Malerei bekannt war, ließ sich Anfang des 20. Jahrhunderts vom wechselhaften Himmel über der bretonischen Smaragdküste inspirieren. Doch egal, ob er in seinen Gemälden private Momente der feinen Gesellschaft oder die Wildheit der bretonischen Küste einfing, stets erzählten seine Bilder in erster Linie etwa über ihn selbst. Während Sigmund Freud und Marcel Proust dem Gedächtnis und dem Unterbewusstsein auf den Grund gingen, erforschte Édouard Vuillard seine inneren Landschaften.
(2): Kunst in Texas mit dem Ehepaar de Ménil
Die 1971 eröffnete Rothko Chapel in Houston ist eine Architektur gewordene Utopie – ein Ort der Besinnung, wo Kunst und Spiritualität eins werden. Dieses Wunder ist dem französischen Ehepaar Dominique und Jean (später: John) de Ménil zu verdanken, das die texanische Metropole ab 1941 in nicht einmal dreißig Jahren völlig auf den Kopf stellte. Ob minimalistische Architektur, skandalöse Künstler oder experimentelle Filmemacher – die beiden Mäzene förderten, was die steife, konservative Stadt selbst nie hervorgebracht hätte. Die unerwartete Liebe des kunstbegeisterten Paares zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten sollte in Houston den Wunsch nach einer toleranteren Welt wecken.
(3): Costa Rica: Deyaniras Palmherzengratin
In Puerto Viejo kocht Deyanira mit einer typischen Zutat der Region: Palmherzen. Diese werden zunächst gekocht, ebenso wie Hühnerfleisch und Reis. Anschließend wird alles in einer großen Schüssel mit geriebenem Mozzarella vermengt und in eine Auflaufform gegeben. Jetzt heißt es nur noch warten, bis das Gratin im Ofen goldbraun überbacken ist.
(4): Polynesien: Gummienten auf Abwegen
Die Schifffahrt im Pazifischen Ozean gilt aufgrund von Riffen und starken Strömungen als ausgesprochen gefährlich. Diese Strömungen stellten die Seefahrer Jahrhunderte lang vor ein Rätsel – bis ein Ereignis es gestattete, das Geheimnis zu lüften … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 26.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 19.02.2025 arte.tv Le Havre: Die pulsierenden Worte von Maylis de Kerangal / Kasachstan: Sagenhafte Seide / Deutschland: Tobias’ Blutwurst mit Sauerkraut / Rom: Eine Steuer auf Urin
Folge 1593 (44 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Le Havre: Die pulsierenden Worte von Maylis de Kerangal
Maylis de Kerangals Herz schlägt seit jeher für Le Havre. 1967 wurde sie in Toulon geboten, in Le Havre verbrachte sie ihre Kindheit, bevor sie nach Paris ging, um Geschichte und Geografie zu studieren. Als sie nach Le Havre zurückkehrte, begann die Autorin, ihre Worte pulsieren zu lassen – in „Dans les rapides“ (2007) im Rhythmus der Rockmusik, in „Die Brücke von Coca“ (2012) im Rhythmus eines Betonwerks und in „Die Lebenden reparieren“ (2014) im Rhythmus eines Herzschlags. Ihre Romane basieren, wie Le Havre selbst, auf der Vorstellung von Dekonstruktion und Rekonstruktion – seiner selbst, der anderen Menschen und ihrer Schicksale.
(2): Kasachstan: Sagenhafte Seide
Seit etwa 2.000 Jahren führt durch den Süden Kasachstans eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt: die Seidenstraße. Der Handel mit dem kostbaren Stoff, der in China hergestellt wurde und in Europa reißenden Absatz fand, sicherte dieser von Karawansereien übersäten Region Reichtum und Wohlstand. Ein goldenes Zeitalter, das sich bis in die Mongolenzeit fortsetzte, in den europäischen und später sowjetischen Schriften des 19. und 20. Jahrhunderts jedoch bewusst totgeschwiegen wurde. Heute lernen junge Kasachen wieder, welchen Reichtum die Seide für ihre Geschichte bedeutet.
(3): Deutschland: Tobias’ Blutwurst mit Sauerkraut
Wem der Geschmack wichtiger ist als das Aussehen, der wird „Tote Oma“ lieben – so heißt nämlich das Berliner Gericht, das Tobias heute zubereitet. Dahinter verbirgt sich gedämpfte Blutwurst auf Sauerkraut, serviert mit neuen Kartoffeln. Ein ebenso simples wie schmackhaftes Gericht.
(4): Rom: Eine Steuer auf Urin
Wenn man im 1. Jahrhundert nach Christus durch die Ewige Stadt ging, hielt man sich am besten die Nase zu, denn aus den Gassen des Forum Romanum stieg ein strenger Geruch auf. Der Gestank brachte den römischen Kaiser auf eine verrückte, aber ausgesprochen lukrative Idee … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 27.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 20.02.2025 arte.tv Rudyard Kiplings verlorenes Paradies / Im indischen Meghalaya haben die Frauen das Sagen / Niranjans Ziegenfleisch mit Piment und Koriander / Kalkutta: Im Auge des Zyklons
Folge 1594 (45 Min.)(1): Rudyard Kiplings verlorenes Paradies
Kim, der junge Held des gleichnamigen Romans von Rudyard Kipling, verliert sich in den Straßen Indiens und findet dabei zu sich selbst – ganz wie sein literarischer Vater. Der Autor des „Dschungelbuchs“ wurde 1865 in Britisch-Indien geboren und verbrachte dort seine ersten sechs Lebensjahre. Nach siebzehn unglücklichen Lehrjahren in England, fern von seiner Familie, kehrte Kipling wieder ins verlorene Paradies seiner Kindheit zurück und fand dort die Inspiration für sein literarisches Werk. Kipling starb 1936 in London.
(2): Im indischen Meghalaya haben die Frauen das Sagen
Meghalaya bedeutet „Heimstätte der Wolken“. In der Bergregion im Nordwesten Indiens fällt der Regen zwischen Steilküsten, zerklüfteten Tälern und Urwald. Doch inmitten dieser lebensfeindlichen Natur hat ein Volk Zuflucht gefunden: die Khasi. In dieser Gesellschaft, in der die Nachkommen nach den Frauen benannt werden und manche Melodien als Vornamen dienen, führen die Menschen ein Leben im Einklang mit der Natur.
(3): Niranjans Ziegenfleisch mit Piment und Koriander
In Jaipur bereitet Niranjan ein Gericht vor, das einst nach der königlichen Jagd serviert wurde. In einem heißen Kochtopf brät er Zwiebeln und Ziegenfleisch an und gibt eine Paste aus Piment, Korianderkörnern und Gurkenpulver hinzu. Das fertige Gericht wird mit Koriander bestreut und mit traditionellen Brötchen serviert.
(4): Kalkutta: Im Auge des Zyklons
Mitten in der Altstadt von Kalkutta steht noch heute das Writers’ Building, der ehemalige Sitz der Britischen Ostindien-Kompanie. Im 19. Jahrhundert warnte hier ein alter Seemann, von allen ignoriert, vor einer drohenden Katastrophe … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 21.02.2025 arte.tv Kalifornien: Unterwegs mit Jack Kerouac / Cevennen: Zufluchtsort der Dunklen Biene / Costa Rica: Sherbelins Fisch mit Kraut und Kokosmilch / Japan: Fake Food zum Anbeißen
Folge 1595 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Kalifornien: Unterwegs mit Jack Kerouac
Jack Kerouac (1922–1969) brachte einen neuen Beat in die Literatur: spontan, sprunghaft, rastlos. Sein Werk handelt von schlaflosen Nächten, Saufgelagen, Sex und Drogen. Das Typoskript seines bekanntesten Romans „On the Road“ (1957) gleicht der Schnellstraße zwischen amerikanischer Ost- und Westküste: Der Legende nach habe Kerouac wohl unter Amphetamineinfluss stehend die knapp hundertdreißigtausend Wörter in drei Wochen frenetisch und ohne Satzzeichen in die Schreibmaschine getippt. Das autobiografische Werk erschien 1957 vorsichtshalber in einer zensierten Ausgabe und wurde zum Manifest der freiheitsliebenden Beat-Generation.
(2): Cevennen: Zufluchtsort der Dunklen Biene
Seit Millionen Jahren sind die französischen Cevennen der natürliche Lebensraum der Dunklen Biene. Schon in der Jungsteinzeit versorgte das zwei Zentimeter kleine Insekt den Menschen mit köstlichem Honig. Im Mittelalter baute man die Imkerei in der Region aus und nutzte ausgehöhlte Baumstämme als Bienenstöcke. Doch die landwirtschaftlichen und industriellen Veränderungen im 19. und 20. Jahrhundert setzten dieser traditionellen Imkerei ein Ende. Heute versucht man in den Cevennen, diese Kultur wiederzubeleben.
(3): Costa Rica: Sherbelins Fisch mit Kraut und Kokosmilch
In Puerto Limón bereitet Sherbelin ein arbeitsaufwändiges, aber köstliches Festmahl zu: Zuerst entgrätet sie Kabeljaufilets und kocht sie in Wasser. Dann erwärmt sie Kohl mit Kokosmilch in einer Pfanne und gibt den Fisch dazu. Als Beilage wählt sie selbstgemachte Kokosklößchen. Einfach lecker!
(4): Japan: Fake Food zum Anbeißen
In Japan isst das Auge mit. Das machte sich der umtriebige Geschäftsmann Takizō Iwasaki zunutze und entwarf in den 1930er Jahren Wachsmodelle beliebter Gerichte für die Schaufensterauslagen der japanischen Restaurants. Die Nahrungsimitate haben den Vorteil, dass sie immer frisch aussehen. Nur reinbeißen sollte man besser nicht … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 03.03.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 24.02.2025 arte.tv Polen: Krzysztof Zanussis existenzielles Kino / Chile: Vom sozialen Aufstieg der Kroaten / Hawaii: Bens panierter Fisch / Bretagne: Was Frauen wirklich wollen
Folge 1596 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Polen: Krzysztof Zanussis existenzielles Kino
Krzysztof Zanussi wurde 1939 in Warschau geboren und zählt zu den bedeutendsten polnischen Filmemachern seiner Generation. Sein richtungsweisendes Werk „Illumination“ aus dem Jahr 1973 erzählt ein Jahrzehnt im Leben eines Physikstudenten, dessen Glauben an Wissenschaft und Rationalität von tragischen und emotionalen Ereignissen erschüttert wird. Der Film nimmt die existenziellen Fragen und Ängste des jungen Mannes aus der Provinz gekonnt unter die Lupe. Er ist zugleich eine poetische Auseinandersetzung mit der menschlichen Natur, die immer wieder von dokumentarischen Passagen und wissenschaftlichen Schaubildern durchbrochen wird.
(2): Chile: Vom sozialen Aufstieg der Kroaten
Von allen Einwanderern im seit 1818 unabhängigen Chile haben sich die Kroaten am erfolgreichsten geschlagen. Seit zwei Jahrhunderten bilden sie eine feste Gemeinschaft, die vor allem in und um Punta Arenas an der Magellanstraße angesiedelt ist. Zuerst waren die patagonischen Kroaten Goldsucher, Hafen- oder Landarbeiter. Doch dann legten sie einen spektakulären sozialen Aufstieg hin. Heute zählen viele von ihnen zur Elite des Landes. 2022 schaffte es einer von ihnen sogar bis ins höchste Staatsamt.
(3): Hawaii: Bens panierter Fisch
Hawaiianischer Fisch auf italienische Art zubereitet? Ben nimmt die Herausforderung an und serviert einen fangfrischen Papio alla Piccata! Zuerst würzt er den Fisch, wendet ihn in Mehl und brät ihn kurz in der Pfanne an. Anschließend löscht er ihn mit Zitronensaft und weißem Wermut ab und garniert ihn mit Kapern. Als Beilage gibt es selbstverständlich Pasta. Buon Appetito!
(4): Bretagne: Was Frauen wirklich wollen
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte die bretonische Ortschaft Châtelaudren modisch die Nase vorn. In der kleinen Gemeinde erschien eine Modezeitschrift, die in ganz Frankreich gelesen wurde. Doch in dem Magazin ging es nicht nur um die neusten Fashion-Trends, sondern auch um den emanzipatorischen Kampf der Frauen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 04.03.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 25.02.2025 arte.tv Barcelona: Eduardo Mendoza und die Stadt der Wunder / Brasilien: Lençóis Maranhenses, die Wüste im Wasser / Leonies Pfannkuchen-Rezept aus der Hauptstadt / Rom: Spiele für Spione
Folge 1597 (45 Min.)Bild: Elephant Doc(1): Barcelona: Eduardo Mendoza und die Stadt der Wunder
Für Eduardo Mendoza, der 1943 in Barcelona geboren wurde, ist die Stadt nicht nur Wiege und Heimat, sondern auch Hochburg und Kampfarena der Fantasie. Der spanische Schriftsteller, der 2016 den renommierten Cervantes-Preis für sein Gesamtwerk erhielt, wurde 1986 mit „Die Stadt der Wunder“ über die Grenzen Spaniens hinaus bekannt. Mendoza gelang damit ein gesellschaftliches Pamphlet, in dem sich wohl viele Einwohner Barcelonas wiedererkennen.
(2): Brasilien: Lençóis Maranhenses, die Wüste im Wasser
Lençóis Maranhenses ist ein Dünengebiet im Nordosten Brasiliens und trotz des Wassers die einzige Wüste des Landes. Noch vor hundert Jahren war sie gänzlich unberührt; erst in den 1930er Jahren ließ sich eine Handvoll Menschen in einer Oase nieder. Doch das ökologische Gleichgewicht der Dünenlandschaft ist prekär, das Leben dort hart. Um das Ökosystem zu erhalten, wurde das Gebiet 1981 zum Nationalpark erklärt. Die Bewohner sind nun nicht mehr isoliert, sondern müssen ihren Lebensraum inzwischen vor dem wachsenden Touristenstrom schützen.
(3): Leonies Pfannkuchen-Rezept aus der Hauptstadt
In Berlin nennt man sie Pfannkuchen, im Rest Deutschlands sind sie als „Berliner“ bekannt. Leonie bereitet das leckere Siedegebäck bei sich zu Hause in der Hauptstadt zu. Zuerst mischt sie einen süßen Hefeteig mit Ei, Milch und Butter, formt daraus Ballen und frittiert sie. Gefüllt werden Leonies Berliner mit selbstgemachter Erdbeerkonfitüre. Unwiderstehlich!
(4): Rom: Spiele für Spione
Die Olympischen Sommerspiele 1960 fanden in Rom statt. Auf dem Programm des globalen Events in der italienischen Hauptstadt standen sportliche Höchstleistungen, gegenseitiger Respekt, Freundschaft zwischen den Nationen – und eine geheime Mission der CIA zwecks Destabilisierung des Feindes im Osten … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 05.03.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 26.02.2025 arte.tv China: Ang Lee zwischen Tradition und Moderne / Creuse: Land der Maurer / Granada: Saras kalte Tomatensuppe / Washington: Schlagende Argumente
Folge 1598 (45 Min.)Jahrhundertelang entsandte die Creuse ihre Maurer ins ganze Land, was der Region im Herzen Frankreichs den Beinamen „Land der Baumeister“ einbrachte.Bild: Elephant Doc(1): China: Ang Lee zwischen Tradition und Moderne
Der taiwanische Regisseur Ang Lee, wurde 1954 als Sohn chinesischer Emigranten geboren und erlangte 2000 mit seinem Martial-Arts-Drama ʺTiger and Dragonʺ weltweite Bekanntheit. In dem Film setzt er die traditionellen Wurzeln eines Landes in Szene, das er selbst nicht kennenlernte. Spektakuläre Berglandschaften und schwerelose Schwertkämpfe bilden die Kulisse für eine philosophische Romanze. Elegant verbindet Ang Lee Taoismus mit modernem Feminismus: Die Heldin stiehlt das Schwert eines Mannes, widersetzt sich den Fesseln der Tradition und fordert weibliche Emanzipation. In ʺTiger and Dragonʺ prallen nicht nur Kämpfer, sondern Welten aufeinander.
(2): Creuse: Land der Maurer
Jahrhundertelang entsandte die Creuse ihre Maurer ins ganze Land, was der Region im Herzen Frankreichs den Beinamen „Land der Baumeister“ einbrachte. Im 19. Jahrhundert, auf dem Höhepunkt ihrer Bekanntheit, arbeiteten Zehntausende Maurer aus der Creuse auf Baustellen in ganz Frankreich. Die saisonale Migration prägte die Region dauerhaft. Bis heute erzählen Mensch und Stein von dieser schmerzhaften und zugleich glorreichen Vergangenheit. Die lange Tradition wird von den Lehrlingen der renommierten Bauhandwerkerschule fortgeführt.
(3): Granada: Saras kalte Tomatensuppe
Sara ist Italienerin, kocht aber wie eine echte Spanierin! In Granada bereitet sie ein Salmorejo zu, eine dem Gazpacho ähnliche, kalte Tomatensuppe aus Andalusien. Dazu braucht sie reife Tomaten, Knoblauch und Brot vom Vortag. Auf die Suppe bröselt Sara etwas hartgekochtes Ei und Schinken. Als Beilage gibt es frittierte Auberginen mit Zuckerrohrhonig aus der Region.
(4): Washington: Schlagende Argumente
Mitte des 19. Jahrhunderts war die Sklaverei Gegenstand zahlreicher hitziger Debatten im US-amerikanischen Senat. Leidenschaftlich gingen Befürworter und Gegner verbal aufeinander los und vergriffen sich dabei mehr als einmal im Ton. Bis ein handgreiflicher Streit im Kapitol das Fass schließlich zum Überlaufen brachte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 06.03.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 27.02.2025 arte.tv Lissabon: Der befreiende Kamerablick von Paulo Rocha / Usbekistan: Papier ist Gold wert / Zypern: Georgias Halloumi-Sandwiches / Hendaye: Königliches Lösegeld
Folge 1599 (45 Min.)Die Stadt Samarkand in Usbekistan verdankte ihren Reichtum fast 1.000 Jahre lang dem Papier.Bild: ARTE F / Elephant Doc(1): Lissabon: Der befreiende Kamerablick von Paulo Rocha
1963 ächzte Portugal seit 30 Jahren unter dem Joch der Salazar-Diktatur. Paulo Rocha (1935–2012) schrieb damals mit seinem Filmdebüt „Die grünen Jahre“ (Deutscher Titel: „Die jungen Jahre“) das erste Kapitel der modernen portugiesischen Kinogeschichte. Während eines Aufenthalts in Frankreich hatte der Regisseur aus gut situiertem Hause Freiheiten genossen, wie sie für Portugiesen aus einfacheren Verhältnissen unvorstellbar waren. Nach seiner Rückkehr empörte er sich über die wirtschaftliche Stagnation seines Landes und die von der Diktatur erzwungene Abschottung – und erzählte von den Ambitionen junger Menschen, die an der eigenen Perspektivlosigkeit scheiterten.
(2): Usbekistan: Papier ist Gold wert
Die Stadt Samarkand in Usbekistan verdankte ihren Reichtum fast 1.000 Jahre lang dem Papier. Im 8. Jahrhundert gelang es ihr bei einer Schlacht mit den Chinesen, das fernöstliche Wissen um die Kunst der Papierherstellung zu ergattern. Das glatte und griffige Papier aus Samarkand kam über die Seidenstraße in die muslimische Welt, wo der Besitz von Büchern und Buchmalereien für jeden mit Herrschaftsambitionen zu einem Machtinstrument wurde. Trotz des Siegeszuges der Druckereien im 19. Jahrhundert gehört die Kunst der Papierherstellung bis heute zum nationalen Erbe Usbekistans.
(3): Zypern: Georgias Halloumi-Sandwiches
Für Zyprioten ist Halloumi weit mehr als nur ein Käse: Er ist ein Lebensgefühl! Georgia zeigt, wie man ihn herstellt – von der Dicklegung über das Salzen bis zum Pressen. Am authentischsten genießen Kennerden Halloumi in einem frischen Fladenbrot mit Salat, Gurken und Tomaten – einfach, aber köstlich.
(4): Hendaye: Königliches Lösegeld
Die Fasaneninsel, ein Fleckchen Land inmitten des Flusses Bidasoa, der die Grenze zwischen Spanien von Frankreich bildet, war im 16. Jahrhundert Schauplatz kostspieliger Verhandlungen zwischen den beiden Mächten. Franz I., der von Kaiser Karl V. gefangen gehalten wurde, handelte dort seine Freilassung aus – gegen ein Lösegeld, das eines Königs würdig war: 2 Millionen Ecu … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 10.03.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 03.03.2025 arte.tv Die Creuse: Wo sich Claude Monet neu erfand / Brasilien: Ein Tanz gegen die Sklaverei / Hannover: Die Rinderrouladen von Klaus
Folge 1600 (45 Min.)Auf der Suche nach außergewöhnlichen Landschaften begab sich der Künstler Claude Monet in die Creuse.Bild: Elephant Doc(1): Die Creuse: Wo sich Claude Monet neu erfand
1889 fieberte ganz Paris der Weltausstellung entgegen, die zum hundertjährigen Jubiläum der Französischen Revolution stattfand und zu der Millionen Besucher erwartet wurden. Der Maler Claude Monet (1840–1926) bereitete für die Expo die bedeutendste Retrospektive seiner Karriere vor: Gemälde aus seinem bis dato 25-jährigen Schaffen, aber auch neue Werke, die zusammen mit Skulpturen des Bildhauers Auguste Rodin (1840–1917) gezeigt werden sollten. Monet war daran gelegen, sich als moderner Künstler zu präsentieren. Auf der Suche nach außergewöhnlichen Landschaften begab er sich in die Creuse. In der eher unwirtlichen Gegend entdeckte Monet ein neues künstlerisches Ausdrucksmittel: die Serie. Sie sollte die Arbeit des Malers bis zu seinem Lebensende prägen.
(2): Brasilien: Ein Tanz gegen die Sklaverei
Die Tanzprozession Bumba-meu-boi hat in Brasilien lange Tradition. Sie erinnert an eine Zeit, als die afro-brasilianische Bevölkerung als Sklaven in den Zuckerrohrplantagen schuften musste und diente den Armen immer auch als Möglichkeit, die Eliten zu kritisieren und zu verspotten. Bumba-meu-boi basiert auf einer mündlichen Überlieferung, die besagt, dass einst ein Sklave den Ochsen seines Herrn getötet haben soll. Seither spielen die Sklaven und ihre Nachkommen diesen Akt des Widerstands in einer Prozession nach, die afrikanisches und katholisches Brauchtum miteinander verbindet. Im 20. Jahrhundert wurde Bumba-meu-boi – bis dahin von den weißen Eliten verachtet – zum festen Bestandteil des brasilianischen Kulturerbes.
(3): Hannover: Die Rinderrouladen von Klaus
Wenn Klaus Rinderrouladen zubereitet, schwelgt er automatisch in Kindheitserinnerungen, denn sie sind ein typisches Sonntagsgericht. Sie bestehen aus dünnen Rindfleischscheiben, die mit Senf bestrichen und mit einer Mischung aus Speck, Gewürzgurken und gehackten Schalotten belegt werden. Anschließend wird das Ganze zusammengerollt und in Brühe geschmort. Wenn die Roulade beim Kochen nicht auseinanderfällt, ist ein Festmahl garantiert!
(4): USA: Jazzklänge im Weißen Haus
Washington ist seit 1791 nicht nur Amtssitz sämtlicher US-Präsidenten, sondern hat auch jede Menge großer Jazz-Musiker hervorgebracht. Lange Zeit gab es zwischen der Welt des Jazz und der Welt der Politik wenige Berührungspunkte – bis irgendwann ein Musiker versuchte, auf zwei Hochzeiten zu tanzen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 11.03.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 04.03.2025 arte.tv
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