2022, Folge 1136–1160

  • Folge 1136 (45 Min.)
    (1): Virginie Despentes: Im Underground von Lyon
    Mit nur 17 Jahren kam die französische Schriftstellerin Virginie Despentes („Baise-moi – Fick mich“) nach Lyon. Sieben Jahre lang fand sie in dem hügeligen Künstlerviertel La Croix-Rousse Unterschlupf. Sie verwuchs so sehr mit diesem punkigen und libertären Ort, dass sie sich den Künstlernamen „von den Hängen“ (Despentes) gab. Hier entdeckte sie ihre Musik; hier entwickelte sie ihren radikalen, feministischen Stil; und hier fand sie die Inspiration für ihren zweiten Roman, „Die Unberührte“ („Chiennes savantes“). Er führt in den Underground von Lyon, in eine Welt von Randexistenzen, Peepshows und menschlicher Brutalität.
    (2): Appalachen: Countrymusik aus den Bergen
    Der Gebirgszug der Appalachen verläuft über Tausende Kilometer vom Norden bis in den Süden der USA. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bildete er die erste natürlich gewachsene Landesgrenze. In dieser Region mit ihren tiefen Tälern und bewaldeten Bergen, an denen sich die Wolken verfangen, wurde der Bluegrass geboren. Erfunden wurde diese Variante der Countrymusik von den ersten armen Einwanderern aus Europa. Heute gilt sie als eine der wichtigsten amerikanischen Volksmusikrichtungen.
    (3): Äthiopien: Kokis scharfes Hühnchen mit Ei
    In Sululta bereitet Koki ein Festmahl zu: Hühnchen in feuriger Soße mit Zwiebeln und gekochten Eiern. Gereicht wird das Ganze auf äthiopischem Fladenbrot. Zum Schluss gibt Koki noch ein wenig Frischkäse hinzu, um die Schärfe etwas abzumildern.
    (4): Bolivien: Eine Frau gegen ein Weltreich
    Die Stadt El Alto trägt ihren Namen aus gutem Grund: Sie liegt auf einer Hochebene 4.000 Meter über der bolivianischen Hauptstadt La Paz. Heute ist El Alto die zweitgrößte Metropole des Landes und gilt als Hauptstadt der stolzen und rebellischen Aymara. Lange wurde das indigene Volk unterdrückt. Doch Ende des 18. Jahrhunderts erhob sich in El Alto die Stimme einer Kriegerin, die das spanische Kolonialreich erzittern ließ … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 14.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 07.11.2022 arte.tv
  • Folge 1137 (45 Min.)
    (1): Walker Evans: Gesichter Kubas
    Im bunten Labyrinth der Altstadt von Havanna entdeckte im Frühjahr 1933 ein wohlhabender, eleganter Amerikaner die harte kubanische Realität: Walker Evans war 29 und Fotograf, und in Kuba herrschte die Militärdiktatur von Gerardo Machado. Was er hier vorfand, war wie eine Vorbereitung für die Arbeit, die ihn später berühmt machen sollte: seine Abbildung der Großen Depression in den USA Mitte der 1930er Jahre. In Kuba fotografierte er den Alltag der Menschen, ihre von Krise und Repression erschöpften Gesichter und gewährte so einen Einblick in ihre geschundenen Seelen.
    (2): Roubaix: Frankreichs einstige Textilmetropole
    Im nordfranzösischen Roubaix wurden seit dem Mittelalter feine Stoffe hergestellt. Im 19. Jahrhundert gelangte die Stadt dank ihrer Textilindustrie zu großem Wohlstand, doch die Gesellschaft war zweigeteilt: auf der einen Seite die herrschende Klasse, auf der anderen die Arbeiter, die schamlos ausgebeutet wurden. Mit der Globalisierung Ende des 20. Jahrhunderts allerdings verlor Roubaix immer mehr an Einfluss, Arbeitslosigkeit und Armut hielten Einzug. Heute versuchen mutige Handwerksleute, das alte Erbe und Know-how wiederzubeleben und die Textilindustrie neu zu erfinden.
    (3): Peru: Miguels Rinderherz-Spießchen
    In Lima bereitet Miguel eine Köstlichkeit zu. Dazu braucht es etwas Vorbereitung. Sehr gründlich wäscht Miguel ein frisches Rinderherz und legt es in einer Marinade aus Kümmel, Oregano, Rosmarin, Gewürzpaste und Bier ein. Drei Tage später macht er daraus Spießchen, die auf den Grill kommen. Das Rezept stammt aus der Kolonialzeit und ist inzwischen ein beliebter Snack.
    (4): Nepal: Auf der Jagd nach dem furchterregenden Schneemenschen
    Die Stadt Pokhara liegt zwischen einem tiefblauen See und schneeweißen Berggipfeln und ist nach Kathmandu das zweitgrößte Touristenziel in Nepal. Denn hier liegt der Startpunkt des Annapurna Circuit, einer Trekkingroute, die kein Himalaja-Fan auslässt. In den 1960er Jahren gingen Forscher von hier auf die Suche nach einem geheimnisvollen Monster … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 08.11.2022 arte.tv
  • Folge 1138 (45 Min.)
    (1): Elsa Morante: Procida oder Abschied von der Kindheit
    Arturo und die Insel Procida im Golf von Neapel sind die beiden Hauptfiguren von Elsa Morantes zweitem Roman „Arturos Insel“. Das Buch besticht durch seine Poesie der Elemente und Emotionen. Mit der Figur des Arturo sicherte sich Morante ihren Platz unter den italienischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, neben Größen wie Moravia und Pasolini. Unter ihrer einfühlsamen Feder wird Procida zum verlorenen Kindheitsparadies, zum Reich eines ungestümen, unschuldigen und sich selbst überlassenen Jugendlichen, der die Welt der Erwachsenen entdeckt.
    (2): Finnland: „Kalevala“, Fundament einer Nation
    Es ist ein jahrtausendealter Gesang aus dem hohen Norden, aus dem Herzen der Wälder Kareliens; der Gesang eines Volkes, dessen Echo in ganz Finnland erklingt und der für alle Zeit in einem Buch festgehalten ist: dem „Kalevala“. Das finnische Nationalepos ist das Werk eines jungen, patriotischen Landarztes und Schriftstellers, der eine monumentale Sammlung von Volksdichtungen karelischer Barden anlegte. Das „Kalevala“ ist eine Zeitreise zu den Ursprüngen einer jungen Nation und ein Streifzug durch die Landschaften einer mythischen Region aus eisigen Seen und sagenumwobenen Wäldern.
    (3): Frankreich: Laetitias gefüllte Champignons
    In Verneuil-sur-Seine kauft Laetitia bei einem der fünf letzten Pilzzüchter der Region Île-de-France Champignons. Zu Hause legt sie die gereinigten Pilze auf ein Backblech und füllt sie mit einer Mischung aus Petersilie, Schalotten, Estragon, Knoblauch, Pinienkernen, Haselnüssen und Pilzfleisch. Bevor sie das Blech in den Ofen schiebt, gibt Laetitia ein klein wenig Butter auf jeden Champignon.
    (4): Estremadura: Mord und Totschlag im Paradies
    Am Rande der Estremadura, wo der Río Guadiana Spanien von Portugal trennt, hat die Natur Flügel. An den Ufern des Alqueva-Stausees, eines der größten künstlichen Seen Europas, ist eine faszinierende Vogelwelt zu Hause, die zahlreiche Ornithologen anzieht. In der Vergangenheit wurde das Naturparadies allerdings zum Tatort für den politischen Mord an einem Gegner der portugiesischen Diktatur … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 16.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 09.11.2022 arte.tv
  • Folge 1139 (45 Min.)
    (1): Vaclav Havel: Im Prag der Dissidenten
    1968 schlugen die Truppen des Warschauer Paktes den Prager Frühling gewaltsam nieder. Für die nächsten zwei Jahrzehnte legte sich ein bleierner Mantel über die Tschechoslowakei. Wie sollte man in einer von Angst und Denunziation zerfressenen Gesellschaft seine Würde bewahren? Diese unlösbare Frage trieb die Figuren des jungen Prager Dramatikers Vaclav Havel um. Seine in den 1970er Jahren entstandene Trilogie um den Dissidenten Ferdinand Vanek beruhte auf Havels eigenem Leben im Widerstand, seinen Gefängnisaufenthalten und seiner streng bewachten Freiheit.
    (2): Ardèche: Im Land der Köhler
    Jedes Jahr treffen sich in der südfranzösischen Ardèche-Schlucht Menschen zu einem seltsam anmutenden Ritual: Sie errichten einen Holzhaufen, bedecken ihn mit Erde und zünden ihn an. Mit dem Bau des traditionellen Kohlenmeilers erinnern sie an ein jahrhundertealtes Handwerk dieser Region: den Gewinn von Holzkohle. Die Köhler legten damit die Grundlage für eine ländliche Gesellschaft und befriedigten zwei wichtige Grundbedürfnisse der Menschen: Wärme und Essen. Der Preis, den sie dafür zahlten, war hoch, denn Köhlerei war Knochenarbeit.
    (3): Palästina: Izzeldins Linsen mit Auberginen und Granatapfel
    In Ostjerusalem bereitet Izzeldin ein traditionelles Gericht aus Jaffa vor, das zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Dazu braucht er Linsen, Auberginen, Sesamcreme und vor allem: Granatapfelmelasse! Den richtigen Pepp bekommt das Gericht durch eine Gewürzmischung aus Piment, Knoblauch und Fenchelsamen.
    (4): Mississippi: Rekord in Meridian
    Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt Meridian aufgrund ihrer idealen Lage am Kreuzungspunkt zweier Bahnlinien zum Wirtschaftszentrum des US-Bundesstaates Mississippi. Während der Großen Depression in den 1930er Jahren allerdings änderte sich die Lage, und die Stadtverwaltung wollte den kleinen Flughafen von Meridian in Baumwollfelder umwandeln. Doch zwei Pilotenbrüder hatten eine Idee, wie sich der Flughafen retten ließe … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 17.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 10.11.2022 arte.tv
  • Folge 1140 (45 Min.)
    (1): Víctor Álamo de la Rosa: Die Stimme von El Hierro
    Víctor Álamo de la Rosa ist der einzige Schriftsteller der kleinsten und entlegensten Kanareninsel El Hierro und die Stimme eines Volkes, das der Kargheit der Erde und dem Zorn des Atlantik ausgeliefert ist. Das Eiland setzt sich aus unzähligen Lavaschichten zusammen, seine Geschichte aus zahllosen menschlichen Tragödien. In seinen Romanen („Nicht weit von Atlantis“) erzählt Víctor Álamo de la Rosa vom Leben der Inselbewohner und ihrem Kampf mit der schroffen, unwirtlichen Natur.
    (2): Dresden: Die Wiederauferstandene
    Bei der Bombardierung Dresdens durch die Alliierten vom 13. bis 15. Februar 1945 starben mehr als 35.000 Menschen, der historische Stadtkern wurde fast vollständig zerstört. Dieser kurze und besonders heftige Angriff sollte dem mörderischen Wahnsinn der Nazis in Europa ein Ende bereiten. Knapp 80 Jahre später ist Dresden wiederaufgebaut – ein architektonisches und künstlerisches Großprojekt, mit dem die sächsische Hauptstadt wieder zum „Elbflorenz“ wurde.
    (3): Südkorea: Shins Ingwer-Beignets
    In Seoul bereitet Shin einen Ingwersirup für seine Beignets zu. Die wichtigste Zutat für den Teig ist Reis. Diesen zermahlt er zu Reismehl, das er mit Zucker, Weizenmehl und Reiswein vermischt. Daraus formt er kleine Teigbällchen, die dann frittiert und in Ingwersirup getaucht werden.
    (4): Guinea-Bissau: Fürs Vaterland gestorben
    Guinea-Bissau ist ein betörendes Land mit undurchdringlichen Wäldern, genährt von Flüssen und dem Atlantik; ein Land, das sich nur dem wagemutigen Reisenden erschließt. Fernab der praktisch unberührten Strände liegt die Hauptstadt Bissau, ein betriebsamer Knotenpunkt zwischen Afrika und Europa. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde hier eine Heldin geboren, die die Geschichte der Frauen ihres Landes für immer prägen würde … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 18.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 11.11.2022 arte.tv
  • Folge 1141 (45 Min.)
    (1): In Úbeda: Antonio Muñoz Molinas Geister
    Das Werk des spanischen Schriftstellers Antonio Muñoz Molina spielt meist in der südspanischen Provinz Jaén, in der zauberhaften Renaissance-Stadt Úbeda. Der unter der Franco-Diktatur geborene Muñoz Molina ist ein unvergleichlicher Erzähler. Seit dem Erscheinen von „Beatus Ille oder Tod und Leben eines Dichters“ wird er in seinem Land verehrt. 1986, nur elf Jahre nach Francos Tod, rehabilitierte er darin als einer der ersten Romanautoren die Erinnerung an die Republikaner und setzte sich mit seinem unkonventionellen Stil über die literarischen Regeln seiner Zeit hinweg.
    (2): In Saudi-Arabien: Am Ursprung des Islam
    In der arabischen Tradition gestaltet, verwandelt – und zerstört – das Wort. Es ist die Sprache der Dichter, die von alters her für wertvolle Güter oder für die Liebe zum Wort miteinander rivalisieren. In Saudi-Arabien nahm das Wort göttlichen Charakter an, denn dort, in der unermesslichen Wüste, wurde der Islam geboren: Im 7. Jahrhundert nach Christus entstand die jüngste der großen monotheistischen Religionen mit ihrem Propheten Mohammed und einem Buch, dem Koran (auf Arabisch: „die Lesung“). Innerhalb einiger Jahrzehnte bekehrte dieser Karawanenhändler einen großen Teil der arabischen Halbinsel und schuf die Keimzelle eines zentralisierten Staates.
    (3): In Südkorea: Myung-Jas Nudelsuppe mit Anchovis
    In Seoul kauft Myung-Ja getrocknete Anchovis, aus denen sie die Brühe für ihre Nudelsuppe zubereitet. In einem Sack vermischt sie die Anchovis mit Porreewurzeln, Algenblättern und weißen Radieschen, bevor sie alles in siedendes Wasser gibt. Sie lässt die Nudeln in der Brühe kochen – und fertig!
    (4): In Bristol: Eine unglaubliche Entdeckung
    Das südwestenglische Bristol ist keine Rock-’n’-Roll-Stadt. Hier wurde Anfang der 1990er Jahre der Trip-Hop geboren, eine Mischung aus Hip-Hop und Dub. Im angesagten Stadtviertel Clifton, wo Freiheit und Spontaneität zu spüren sind, findet man diese Welt noch heute. Doch die Stadt ist auch für eine andere Entdeckung bekannt, die Bristols Einwohner Ende des 18. Jahrhunderts sehr fröhlich machte … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 21.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 14.11.2022 arte.tv
  • Folge 1142 (45 Min.)
    (1): In Belfast: Der schwarze Humor von „Eureka Street“
    Bei jedem Spaziergang durch Belfast stößt man auf die blutige Vergangenheit der Stadt, in der sich von den 1960er bis 1990er Jahren Protestanten und Katholiken bekämpften. Lange war alles vom Hass zwischen den beiden Lagern überlagert, bis der junge, in Belfast geborene Autor Robert McLiam Wilson seinen Blick auf eine andere Seite Irlands lenkte. In seinem Roman „Eureka Street“ schildert er die überraschende Freundschaft zwischen einem Katholiken und einem Protestanten, die versuchen, inmitten der Armut und des tödlichen Wahnsinns zu überleben.
    (2): In Japan: Im Rhythmus der Taikos
    Zuerst ein langes Schweigen. Eine tiefe Welle, die sich in Tohuwabohu verwandelt. Die japanische Trommel, die Taiko, ist das wichtigste Instrument der japanischen Musik. Sie ertönt bei allen Festlichkeiten, den Matsuris, die das Leben des Archipels bestimmen. Jahrhundertelang diente die Taiko nicht der Unterhaltung, sondern der Kommunikation mit den Göttern. Nach und nach hielt sie als Hilfsmittel der Samurai-Armeen auf den Schlachtfeldern Einzug. Eine Kriegstrommel, die zur Zerrissenheit der Inselkette wie auch zu deren politischen Einheit beitrug.
    (3): In Frankreich: Véroniques Saint-Germain-Suppe
    In Saint-Cloud kocht Véronique ein perfektes Herbstgericht: eine wärmende, wohltuende und gesunde Suppe. Zuerst schwitzt sie Zwiebeln, Knoblauch, Karotten und Porree an. Wenn das Gemüse weich geworden ist, fügt sie Spalterbsen und Wasser hinzu. Zuletzt gibt sie alles in den Mixer. Als Beilage zur Suppe reicht sie eine Ricotta-Schnitte.
    (4): In Texas: Frauen am Gericht
    Im Stadtzentrum von Austin schlägt das Herz der politischen und legislativen Macht des US-Bundesstaates Texas unter der rosa Granitkuppel des Kapitols. Das Gebäude beherbergt das Büro des Gouverneurs, den Sitz des Repräsentantenhauses und des texanischen Senats. Hier werden alle Gesetze beschlossen – aber auch bekämpft. In den 1920er Jahren erfolgte die texanische Rechtsprechung für kurze Zeit durch ein ganz besonderes Richterteam … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 15.11.2022 arte.tv
  • Folge 1143 (45 Min.)
    (1): Chart Korbjitti: Die Schule des buddhistischen Lebens in Thailand
    Dieser Mann, der einem Robinson gleich im thailändischen Dschungel lebt, ist einer der bedeutendsten Schriftsteller seines Landes. Bereits mit seinem 1981 veröffentlichten ersten Roman „Khamphiphaksa“ (Das Urteil), wurde der damals 27-Jährige zum Anführer der neuen thailändischen Literatur. Für dieses Werk erhielt er den S.E.A. Write Award, das Pendant zum französischen Goncourt-Preis. Es ist die Geschichte eines armen und bescheidenen jungen Mannes, der als Hausmeister an einer Tempelschule im ländlichen Thailand arbeitet und zur Zielscheibe grausamer Verleumdungen wird.
    (2): Die Kalligrafie: Eine osmanische Glanzleistung
    Mit einem Stück Schilf namens Kalmus und einer Mischung aus Ruß und Wasser konnten die Sultane ihre Macht beweisen und über das riesige Osmanische Reich herrschen. Überall wurden die Gesetze und Befehle des Sultans durch ein eigens für ihn geschaffenes kalligrafisches Siegel beglaubigt. Durch die Osmanen erreichte die Kalligrafie, die Kunst des schönen Schreibens, einen nie dagewesenen Höhepunkt. Das ist umso erstaunlicher, als dieser turkmenische Kriegerstamm im Mittelalter noch keine wirkliche Schreibkultur besaß. Doch der Islam schenkte ihm dann eine Religion, eine Schrift und eine Kunst: die Kalligrafie.
    (3): In den USA: Maggies und Joshs Burger-Brötchen mit Hummer
    In Portland bereiten Josh und Maggie eine regionale Spezialität zu: das Burger-Brötchen mit Hummer, jeder auf seine Art. Josh bevorzugt in einer Butter- und Trüffelsoße gekochten Hummer, während Maggie einen kalten Mayonnaise- und Dillbelag wählt. Da kommt jeder auf seine Kosten!
    (4): In Louveciennes: Ein Verräter bei der Gräfin
    Er nannte sie „Mademoiselle Lange“ (dt. „Fräulein Engel“), denn sie bezauberte ihn durch ihre Schönheit. Die Gräfin du Barry, gebürtige Jeanne Bécu, war die Mätresse des französischen Königs. Statt einer Heirat schenkte ihr Ludwig XV. eine kleine Grünanlage in Louveciennes. Die an der Seine gelegene Länderei wurde für die Gräfin zu einem Liebestempel, aber auch zu einem goldenen Gefängnis für einen ihrer Diener … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 23.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 16.11.2022 arte.tv
  • Folge 1144 (45 Min.)
    (1): In Italien: Hemingway nimmt Abschied vom Krieg In Italien fand Ernest Hemingway Gefallen an der Gewalt, am herben Geschmack des Leidens; hier wurde er zum Mann und zum Schriftsteller. Im Ersten Weltkrieg hatte er sich blutjung als Freiwilliger an die italienische Front gemeldet. Er war als Krankenwagenfahrer beim amerikanischen Roten Kreuz im Einsatz. Die Erfahrungen aus dieser Zeit dienten ihm 1929 als Grundlage für sein erstes Meisterwerk, den Roman „A Farewell to Arms“ (dt. „In einem anderen Land“).
    Darin stilisierte sich diese legendäre Figur der US-amerikanischen Literatur zum ersten Mal als Abenteurer: ein Schriftstellerheld, gefallen auf den Feldern des Krieges und der Liebe. (2): In Miami: Protz und Moderne Auf dem berühmten Ocean Drive stellen sie ihre Pastelltöne und ihre schlanken Silhouetten zur Schau. Seit beinahe einem Jahrhundert sind die Art-déco-Hotels das schicke, in die Jahre gekommene Wahrzeichen von Miami. Doch in den 1950er Jahren entstand unter der Sonne Floridas eine andere, sehr übertriebene Architektur.
    Miamis Moderne, auch MiMo genannt, ist heute für ihren innovativen, freien und avantgardistischen Stil bekannt. Ihre Devise lautet: Das Grandiose in den Dienst von Protz und Konsumfetischismus stellen. (3): In Israel: Habibs palästinensisches Couscous In Rameh kocht Habib ein palästinensisches Couscous – ein Festmahl. Im Gegensatz zu dem gleichnamigen nordafrikanischen Gericht sind die Körner dieses Couscous dicker. Für das Gemüse verwendet er Akub, ein örtliches Gemüse mit Artischockengeschmack, sowie Paprikaschoten und Zwiebeln.
    Er serviert das Ganze mit Kichererbsen und Fleisch. (4): In Kuba ist die Küche heilig In den Gässchen von Havannas Altstadt ist jeder Spaziergang eine Augen- und Gaumenfreude. Die Gebäude aus der Kolonialzeit, die alten Autos, das erste junge Obst und Gemüse – alles zeigt sich in schillernden Farben. Als in den 50er und 60er Jahren im Zeichen der Mangelwirtschaft einige Zutaten auf der Insel knapp wurden, hielten die Erfindungsgabe und Kreativität einer Frau die kubanische Küche am Leben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 24.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 17.11.2022 arte.tv
  • Folge 1145 (45 Min.)
    (1): Jokha Alharthi: Die Liebe in Oman Für die Schriftstellerin
    Jokha Alharthi bedeutete es einen tiefen Schmerz, ihr Studium in Europa fortzusetzen, fern ihrer Heimat, des Sultanats Oman. Dieses Exil wurde zur Quelle ihrer Schwermut und inspirierte sie zu ihrem zweiten Werk „Celestial Bodies“ (Himmelskörper). In diesem Roman gibt Jokha Alharthi den Großmüttern, Müttern und Töchtern das Wort, die sich den Herausforderungen ihrer im vollen Umbruch begriffenen Welt stellen müssen: Sie hängen noch an der Tradition und wünschen sich gleichzeitig ein modernes Leben. Aus dieser generationenübergreifenden Perspektive entsteht das intime Porträt eines kaum bekannten Landes. Durch die Vermischung von beduinischer Oralität und klassischer Poesie enthüllt Jokha Alharthis Sprache die Lage der Omaninnen.
    (2): Im Minervois ist der Boden aus Marmor
    Caunes-Minervois ist eine kleine Gemeinde im Département Aude im Süden Frankreichs. Hier dominiert einer der edelsten Rohstoffe der Welt: der Marmor. Der weißgeäderte rote Marmor aus dem Minervois schmückt die schönsten Monumente der Erde, von den Säulen des Grand Trianon bis zum Petersdom in Rom. Dieser weltberühmte Marmor wurde im 17. Jahrhundert zu einem Symbol für Luxus à la française. Dieses wertvolle Mineral erzählt die Geschichte eines großzügigen Landes und derer, die es bewohnen.
    (3): In Peru: Angelinas Würzlamm
    In El Carmen kauft Angelina die drei Hauptzutaten für ihr Rezept: Lamm, Maisbier und Peperoni. Mit den Peperoni kocht sie einen Soßenfond, dann gibt sie das Lamm hinein und übergießt alles mit dem Maisbier. Damit das Fleisch zart wird, gart sie das Ganze in einem Schnellkochtopf und serviert ihr Gericht mit Pilawreis.
    (4): In Schweden: Ein Bus in die Freiheit
    Malmö scheint so ruhig, dass man sich in einer bescheidenen Hafenstadt wähnt. Dabei ist Malmö Schwedens drittgrößte Stadt und ein internationales Zentrum, das eng mit seinem nur wenige Kilometer entfernten Nachbarn Dänemark verbunden ist. Von seinen ruhigen Straßen aus öffnet ganz Kontinentaleuropa seine Arme. Im Zweiten Weltkrieg bildete Malmö das Zentrum einer Rettungsaktion, die direkt vor Hitlers Nase durchgeführt wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 25.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 18.11.2022 arte.tv
  • Folge 1146 (45 Min.)
    (1): Finnland: Das Land der kleinen Leute von Aki Kaurismäki
    Der finnische Regisseur Aki Kaurismäki bewegt sich seit 40 Jahren zwischen Sozialdrama und leicht abgedrehter Komödie. Einer seiner bisher rund 20 Filme ist „Der Mann ohne Vergangenheit“, ausgezeichnet mit dem Großen Preis der Jury beim Filmfestival in Cannes. Kaurismäki macht sich in seinen engagierten Filmen zum Anwalt der kleinen Leute, der Arbeiter und Geflüchteten, die um ihre Existenz kämpfen, sich letztlich aber immer irgendwie durchschlagen. Schräger, bis verzweifelter Humor aus dem hohen Norden. Kaurismäkis Finnland ist einzigartig: kalt und fahl, jedoch stets poetisch.
    (2): Spanien: Fürstliches Nächtigen in den Paradores
    Von den Mittelmeerküsten bis zu Wäldern Galiciens gibt es keine spanische Provinz, die nicht über Hunderte von Schlössern, Klöstern und historischen Palästen verfügt. Typisch für Spanien: Oft befindet sich in diesen Monumenten ein Parador-Hotel, ein vom Staat geführtes Luxushotel. Durch die komplette Renovierung dieser vom Verfall bedrohten Gebäude hat Spanien eine in Europa einzigartige Hotelkette geschaffen und dabei sein kulturelles Erbe gerettet. Die schon in den 20er Jahren begonnene Instandsetzung der Paradores legte zudem den Grundstein für eine Tourismusindustrie, die heute zu den stärksten der Welt gehört.
    (3): USA: Marthas amerikanische Mandel-Kokos-Cookies
    Auf Cape Cod in Massachusetts, der Heimat der Cookies, zeigt uns Martha ihr Lieblingsrezept mit Mandeln und Kokosnuss. Cookies sind hier äußerst beliebt. Martha mag sie gerne zum Kaffee, die Kekse eignen sich auch gut als Mitbringsel oder als Proviant für Bootsausflüge. Marthas Geheimnis? Ganz viele Schokostückchen …
    (4): Marokko: Der Teufel geht als Rockstar
    Casablanca ist eine pulsierende Stadt und das wirtschaftliche Zentrum Marokkos. Hinter den Fassaden der modernen Architektur der Metropole verbirgt sich die düstere Geschichte eines Prozesses, der in den Nullerjahren viel Aufsehen erregte: eine Hexenjagd, oder vielmehr eine Jagd auf junge Rockmusiker. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 28.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 21.11.2022 arte.tv
  • Folge 1147 (45 Min.)
    (1): Kuba: Silvio Rodríguez singt von der Revolution
    Jedes Jahr am 19. April feiert man in Kuba den historischen Sieg über die US-amerikanischen Invasoren, die 1961 das noch junge Regime Fidel Castros stürzen wollten. Die Stücke von Silvio Rodríguez, dem wohl bekanntesten Liedermacher der Insel, werden angestimmt. Silvio Rodríguez, 1946 geboren, ist eine musikalische Ikone der kubanischen Revolution, ein Dichter und Sänger der neueren Geschichte des Landes. Seine romantischen Texte waren in Chile und Spanien während der dortigen Diktaturen verboten und sind mittlerweile Hymnen der revolutionären Linken in Lateinamerika.
    (2): Frankreich: Eugène Viollet-le-Duc, der Architekt des Mittelalters
    Die Kathedrale Notre Dame de Paris ist derzeit ohne ihren berühmten Dachreiter wie entstellt. Der von Eugène Viollet-le-Duc entworfene Spitzturm war jedoch noch nicht einmal 200 Jahre alt. Der Architekt hat das heutige Bild vom Mittelalter maßgeblich geprägt. Als Mitte des 19. Jahrhunderts Kirchen und Schlösser in Frankreich zu verfallen drohten, machte er es sich zur Aufgabe, diese Bauwerke zu retten. Er setzte seine idealisierten Ansichten und Vorstellungen von der mittelalterlichen Architektur durch, in denen es von grotesken Drolerien wimmelte, und veränderte die Gestalt von allerlei historischen Gebäuden. Von manchen kritisiert, von anderen vergöttert, fasziniert sein progressiver Stil noch immer Künstler und Architekten.
    (3): Kroatien: Ruzicas Kuchen mit Mandeln und Zitrusfrüchten
    Auf der Insel Rab bereitet Ruzica ein altes Rezept zu: einen Kuchen, der einst zu Ehren von Papst Alexander III. gebacken wurde, der im 12. Jahrhundert die Insel besuchte, um die Kathedrale der Stadt zu weihen. Einen knusprigen und innen weichen Mandelkuchen mit der Schale von Zitrusfrüchten und einem Schuss Kirschlikör.
    (4): USA: Der sagenhafte Mississippi-Dampfer
    Auf über 3.000 Kilometer Länge fließt der majestätische Mississippi von Norden nach Süden durch die Vereinigten Staaten. Seit Jahrhunderten gibt dieses Wahrzeichen Amerikas den Tieren Wasser, macht die Menschen reich und inspiriert Romane. An Bord der letzten Raddampfer drängen sich die Passagiere, die in eine vergangene Zeit reisen wollen. In den 20er Jahren wurde der Fluss allerdings als Bedrohung wahrgenommen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 22.11.2022 arte.tv
  • Folge 1148 (45 Min.)
    (1): Die Türkei, wie Mathias Enard sie sieht
    In eine fremde Stadt eintauchen, Gesichter beobachten, Gerüche aufnehmen: Mathias Enard, der 2015 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnete Autor von „Kompass“, lädt zu einer wunderbaren Reise in die Türkei ein. In „Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten“ schaut der französische Schriftsteller, der sich sehr für den Mittleren Osten interessiert, Michelangelo über die Schulter. Der Sultan von Konstantinopel bat Michelangelo, eine riesige Brücke zu bauen. Mathias Enard nimmt diese Anekdote aus dem 16. Jahrhundert, deren weiterer Verlauf nicht bekannt ist, zum Anlass für ein literarisches Abenteuer. Für einen poetischen historischen Roman, ein skizzenhaftes Porträt des Künstlers.
    (2): Schottland: Schatz der Highlands
    Unter den Augen majestätischer Hirsche wagen sich kühne Zweibeiner ins eiskalte kristallklare Wasser. Wir sind in den Highlands, hoch im Norden Schottlands. Ein Paradies für sogenannte Wild Swimmer. Das Schwimmen gehört für manche Schotten zu einem einfachen Leben, in dem sie sich den Elementen stellen und für den Erhalt ihrer Umwelt engagieren. Die Flüsse, Seen und abgelegenen Strände bieten den Wildschwimmern mehr als nur ein Freizeitvergnügen: Sie bieten ihnen die Möglichkeit, mit der Natur eins zu werden.
    (3): Frankreich: Emiles Honig-Kastanien-Mandel-Kuchen
    Um eine echte Spezialität der Region zuzubereiten, kauft Emile in Calenzana auf Korsika lokale Produkte ein: Kastanienmehl und ausgewählten Honig. Er macht einen leckeren, weichen Waldkuchen mit einer Mandelsplitterkruste, ideal zum Mitnehmen auf Reisen.
    (4): Thailand: Schwimmende Küchen in Bangkok
    Auf dem schwimmenden Markt in Taling Chan in Bangkok brutzelt und brodelt es. Jedes Wochenende genießen die Besucher entlang der Kanäle die frischen Produkte und lassen sich die Gerichte schmecken, die auf dem Wasser zubereitet werden. Diese Straßenküchen, die auch auf den Einkaufsmeilen der thailändischen Hauptstadt anzutreffen sind, wurden von der Regierung in den 40er Jahren drastisch umgestaltet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 30.11.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 23.11.2022 arte.tv
  • Folge 1149 (45 Min.)
    (1): Kentucky: Die schwarzen Geister der Toni Morrison
    Westlich der Appalachen, in Kentucky, beginnen die Weiten des Mittleren Westens der USA. Hier spuken noch die Geister der Vergangenheit, der Sklaverei. Der Roman „Menschenkind“ legt das Grauen und die Wunden dieser Vergangenheit offen. Er erzählt die Geschichte der Sklavin Sethe, die auf der Flucht ihr geliebtes Kind tötet. „Menschenkind“ ist Toni Morrisons Meisterwerk über die Zeit der Sklaverei, an dem kein Weg vorbeiführt. Toni Morrison, selbst Nachkommin von Sklaven, war 1993 die erste afroamerikanische Schriftstellerin, die mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Sie schreibt schon ihr Leben lang darüber, was Schwarzsein in den Vereinigten Staaten bedeutet.
    (2): Frankreich: Welcome to Châteauroux
    „Welcome to Châteauroux“, Frankreich. In den 50er Jahren strömten Tausende von US-Amerikanern in das Städtchen in der Landschaft Berry. Mit der Lucky Strike im Mund und ihrer Cola in der Hand faszinierten die Boys, die soeben aus Ohio oder Texas eingetroffen waren. Die Vereinigten Staaten verstärkten im Kalten Krieg ihre Militärpräsenz in Europa. In Châteauroux wurde ein Luftwaffenstützpunkt errichtet. So kamen in den 50er Jahren über 10.000 Soldaten mit ihren Familien in die Gegend. Sie veränderten das Erscheinungsbild der Stadt, importierten in das Département Indre ihren „American way of life“ und knüpften enge Verbindungen zur einheimischen Bevölkerung.
    (3): Südkorea: Kouns scharf gewürztes Hähnchen mit Käse
    In Seoul vermengt Koun die Zutaten für eine scharfe Soße: Chilipulver, Zucker, Curry, sehr scharfe Chilipaste, Reisschnaps und Sojasoße. Sie brät Gemüse an und gibt das zuvor in der Soße gewälzte Hähnchen dazu. Wenn es fertig ist, lässt sie Käse in der Pfanne schmelzen und serviert das Gericht schließlich ihren Gästen.
    (4): Italien: Häftlinge an der Macht
    Die Insel Santo Stefano wirkt mit ihren Klippen, die steil ins Tyrrhenische Meer abfallen, wie eine uneinnehmbare Festung. Die Möwen sind heute die einzigen Wärter der Insel. Das hufeisenförmige Gebäude ist ein architektonisches Schmuckstück, dessen Schönheit allerdings im Widerspruch zu seiner Funktion steht: Es handelt sich um ein Gefängnis für politische Gegner und andere gefährliche Elemente. Im 19. Jahrhundert formierte sich hinter diesen Mauern ein unabhängiger Staat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 01.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 24.11.2022 arte.tv
  • Folge 1150 (45 Min.)
    (1): Das Paris von Serge Gainsbourg
    Paris war sein Schicksal, die Stadt hat den fabelhaften Dandy geliebt und ausgezehrt, diesen genialen Chansonnier des 20. Jahrhunderts: Serge Gainsbourg. Von den einfachen Restaurants am Montmarte bis zu den Swing-Clubs in Saint-Germain-des-Prés hat sich der waschechte Pariser von allem inspirieren lassen, er hat sich jeden Stils bedient, sämtliche musikalische Genres gesprengt und in seinen Texten mit der französischen Sprache gespielt. In der Stadt des Lichts begann die Karriere des Musikers und Poeten, und sie prägte sein ganzes Leben. Serge Gainsbourg sog die Metropole in sich auf und machte sie zur Bühne seiner Lieben, Exzesse und Erfolge.
    (2): Wunderland Neuseeland
    Das Gebiet Wonderland auf der Nordinsel von Neuseeland ist voll von geologischen Schätzen: farbigen Seen, Geysiren und brodelnden Schlammvulkanen. Eine Touristenattraktion, die zu Spannungen zwischen Europäern und dem indigenen Volk der Maori führt. Die Kolonisten erkennen das wirtschaftliche Potenzial und wollen am liebsten die ganze Welt in das Gebiet führen, auch wenn sie dabei die indigene Bevölkerung von ihrem Land vertreiben. Diese ihrerseits hat ein gespaltenes Verhältnis zum Tourismus, den sie einerseits als Bedrohung, andererseits aber auch als Mittel zum Erhalt eines jahrtausendealten Erbes ansieht.
    (3): Äthiopien: Biniyams rohes, gewürztes Rindfleisch
    In Addis Abeba bereitet Biniyam ein typisch äthiopisches Festmahl zu. Er beginnt damit, das Hackfleisch zu entwässern, indem er es mit einem Stein presst. Danach vermengt er es roh mit Pfeffer, Chili und einer würzigen, geklärten Butter. Schließlich serviert er das Ganze mit einer Art Brot aus abessinischem Bananenmehl.
    (4): Schweden: Eine allzu süße Erfahrung
    Die ganz um ihre Universität herum gebaute Stadt Lund ist ein Reiseziel in Schweden, das man nicht verpassen sollte. Beim Schlendern durch die malerischen Straßen sollte man unbedingt ein paar Süßigkeiten probieren. Von den Wikingern, die die Stadt einst gegründet haben, ist nichts mehr zu sehen, doch die Süßigkeiten spielten in den 40er Jahren bei einem zweifelhaften wissenschaftlichen Experiment eine wichtige Rolle. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 02.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 25.11.2022 arte.tv
  • Folge 1151 (45 Min.)
    (1): Christian Lacroix: Arles auf dem Laufsteg
    Arles ist barock und dramatisch. Die Stadt im Süden, wo das Leben laut ist, hat einen der schillerndsten französischen Modeschöpfer und Kostümbildner seiner Generation hervorgebracht: Christian Lacroix. Der oft „Couturier der Farben“ genannte Designer und sein Haus haben in den 80er Jahren die Codes der Haute Couture gesprengt. Sein Markenzeichen sind die feurigen und fröhlichen Kreationen, die mit Stickereien, riesigen Schmuckstücken und bunten Aufdrucken verziert sind. In Arles kann nichts zu verrückt und ausgelassen sein!
    (2): Der äthiopische Swing begeistert Addis Abeba
    In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ist im 20. Jahrhundert eine Musik mit Einflüssen aus Groove, Pop und Jazz entstanden: Der äthiopische Swing, bei dem die traditionelle Musik des Landes mit westlichen Instrumenten gespielt wird. Die grandiose Verschmelzung des äthiopischen Folk mit der Musik der armenischen Community ergibt einen ganz besonderen, unwiderstehlichen Sound, der seither um die Welt geht.
    (3): In Südkorea: Hyosun und ihre mit Rettich gefüllten Pfannkuchen
    In Jeju geht Hyosun auf dem größten traditionellen Markt der Insel einkaufen. Sie besorgt Buchweizenmehl für ihren Pfannkuchenteig sowie Rettich und Schnittlauch für die Füllung. Sie gibt zum Gemüse etwas Sesam hinzu, verstreicht die Füllung und verschließt dann die Pfannkuchen. Serviert werden sie mit Mandarinentee.
    (4): In Louisiana: Eunice, die Stadt, die an einem Tag erbaut wurde
    Mitten in Louisiana, zwischen Reisfeldern und Bayous, liegt Cajun Country, eine ehemalige französischsprachige Enklave, wo noch immer Nachfahren der Franzosen leben. Hier befindet sich eine Stadt, die Ende des 19. Jahrhunderts an einem Tag erbaut wurde … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 05.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 28.11.2022 arte.tv
  • Folge 1152 (45 Min.)
    (1): Das wohltuende Andalusien von Rainer Maria Rilke
    Die erdverbundene Figur des bescheidenen Hirten steht im Mittelpunkt des Werks von Rainer Maria Rilke, des großen deutschsprachigen Dichters, der vor allem für seine „Briefe an einen jungen Dichter“ berühmt ist. Der stets umherschweifende Poet, der durch die Welt zieht, um seine Ängste zum Schweigen bringen, erliegt dem Charme des andalusischen Städtchens Ronda. Hier findet er innere Ruhe und versöhnt sich mit dem Leben und dem Schreiben. Seine späteren großen Werke sind von der Landschaft geprägt, die ihn in Andalusien verzückte.
    (2): In Saudi-Arabien: Auf den Spuren der Nabatäer
    Die Al-’Ula-Oase in Saudi-Arabien gehört zur Region Hedschas. Dort hat man eigenartige Sandsteinformationen entdeckt, die vor über 2.000 Jahren in den Fels gehauen wurden. Der Überlieferung zufolge lebte hier einst ein Volk, das sich Gott nicht unterwerfen wollte. Jahrhundertelang wandten die Muslime daher den Blick von diesen Bergen und seinen Geistern ab. Jenseits aller Legenden und Flüche spüren hier französische und saudische Archäologen seit 20 Jahren gemeinsam den Spuren der sehr realen antiken Zivilisation der Nabatäer nach.
    (3): In Frankreich: Vincents Chili-Rinderhack
    Im baskischen Ustaritz kocht Vincent eine lokale Spezialität aus Rindfleisch und milden Chilischoten. Zuerst brät er Zwiebeln, Knoblauch sowie rote und grüne Chilischoten scharf an. Dann fügt er das Rinderhackfleisch hinzu und bestreut es großzügig mit scharfem Piment d’Espelette. Schließlich löscht er das Ganze mit Weißweinessig ab und serviert es mit Salzkartoffeln.
    (4): In Japan: Blutbad am Berg Asama
    Von den mehr als 600 japanischen Skigebieten ziehen die in der Präfektur Nagano die meisten Gäste an, sie empfangen Wintersportler aus aller Welt. Aber es gibt auch kleine, gemütliche Skigebiete wie das am Berg Asama. 1972 war eine der Hütten dort Schauplatz eines schaurigen Geschehens … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 29.11.2022 arte.tv
  • Folge 1153 (45 Min.)
    (1): Commissario Montalbano: Der sizilianische Maigret
    In der sonnigen und farbenprächtigen Insel Sizilien ist ein außergewöhnlicher Held zu Hause: Commissario Montalbano, die Hauptfigur einer Krimiserie von Andrea Camilleri. Bislang galt die Insel des Mezzogiorno vor allem als eine rückständige Region, die von der Mafia beherrscht wird, doch Camilleris Kriminalromane stellen sie als einen Ort dar, an dem man dem einfachen Glück, fleischlichen Gelüsten und einer Volkstümlichkeit frönt, die der Commissario mit aller Macht gegen korrupte Honoratioren und Politiker verteidigt.
    (2): Die Gandharvas: Nepals singende Seele
    In Patan, der coolen kleinen Zwillingsstadt von Kathmandu, elektrisiert ein Musiker die Menge – ein Gandharva. In den Veden werden die Gandharvas als angesehene Künstler beschrieben, als Vermittler zwischen Menschen und Göttern. Barden vergleichbar haben sie die gesellschaftlichen Veränderungen Nepals seit jeher musikalisch begleitet. Bei ihren Reisen durchqueren sie auch die tiefsten Täler des Landes und schaffen seit Jahrhunderten soziale Bindungen zwischen den Bewohnern.
    (3): In den Vereinigten Staaten: Marjories Cranberrykuchen
    In Orleans in Massachusetts kocht Marjorie mit Cranberrys. Die nordamerikanische Frucht wird in diesem Bundesstaat angebaut. Marjorie backt einen Kuchen mit Eiern, Mehl, Zucker, Butter, Vanille und Orangenschalen. Sie garniert dieses köstliche Dessert, das laut ihr immer gelingt, vor dem Servieren noch mit Schlagsahne.
    (4): Stockholm hält sich fit
    Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder einem ganz exotischen Verkehrsmittel – in Stockholm gilt: Hauptsache sportlich! Die schwedische Hauptstadt zählt knapp eine Million Einwohner, die sich auf 14 Inseln verteilen. Im 19. Jahrhundert war Sport auch für die Wissenschaft ein Thema, vor allem dank eines muskelstarken Erfinders … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 07.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 30.11.2022 arte.tv
  • Folge 1154 (45 Min.)
    (1): Leos Janacek und die Geburt der tschechischen Musik
    In Mähren, das heute im Osten der Tschechischen Republik liegt, hat Leos Janacek seine Ohren gespitzt. Er lauschte Menschen, Tieren, Pflanzen, Steinen und den Elementen. Seine Geschichte ist eng mit der seines Landes verbunden. Bis zu seinem 62. Lebensjahr war er nahezu unbekannt, doch als sich Tschechien 1916 anschickte, sich von der österreichischen Herrschaft zu befreien, entfaltete er sein Genie. Inspiriert von der Aufbruchstimmung, aber auch von einer unmöglichen Liebe, komponierte Janacek seine bekanntesten Werke, darunter „Das schlaue Füchslein“, ein Meisterwerk von verblüffender Modernität.
    (2): In den USA: Die Gullah, mehr afro als amerikanisch
    Zwischen North Carolina und Florida gibt es zahlreiche Inseln, die zum Teil von direkten Nachfahren afrikanischer Sklaven, den Gullah, bewohnt werden. Sie verteidigen leidenschaftlich ihre afrikanische Identität und halten die schmerzliche Erinnerung der 40 Millionen Afroamerikaner wach, die im Wesentlichen von vier Millionen Sklaven abstammen. Mit dem Begriff Gullah werden sowohl die Menschen in dieser Gegend als auch ihre gemeinsame Sprache und Kultur bezeichnet. Die lange schwer zugängliche Inselgruppe war der erste Ort, an dem sich befreite Sklaven emanzipiert haben und der noch immer ein Stück Afrika in den Vereinigten Staaten ist.
    (3): Islams gefüllte Weinblätter in Palästina
    Im Flüchtlingslager Aida bereitet Islam ein Rezept zu, das hauptsächlich im Frühling gegessen wird, denn in dieser Jahreszeit wachsen die Weinblätter. Islam füllt sie mit Duftreis, gewürzt mit Knoblauch, Koriander und Kreuzkümmel, und faltet sie anschließend vorsichtig zusammen. Nachdem die Weinblätter eine Stunde gegart haben, werden sie mit Brot und Joghurt verzehrt.
    (4): In Birmingham: Auch Frauen ziehen in den Krieg
    Im Süden von Birmingham befindet sich die renommierte King Edward’s School. In der im 16. Jahrhundert von König Edward VI. gegründeten Lehranstalt haben zahlreiche prominente Persönlichkeiten wie etwa der Schriftsteller J.R.R. Tolkien die Schulbank gedrückt. Im Zweiten Weltkrieg nahm die Knabenschule auch Mädchen auf … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 08.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 01.12.2022 arte.tv
  • Folge 1155 (45 Min.)
    (1): James Bond wurde in Tirol geboren
    In der Ferne steigen endlos verschneite Hänge gen Himmel, nur die kühnsten Skifahrer wagen sich hier auf die Piste. In den 20er Jahren lieferten die Tiroler Berge die aufregende Kulisse für die ersten Abenteuer des berühmtesten aller Spione: James Bond. Als der Schriftsteller Ian Fleming im Sommer 1926 nach Kitzbühel kam, war er noch ein ungestümer junger Mann von 18 Jahren. Weitab seines Alltags und seiner Laster fand er Geschmack am Schreiben. Nie sollte er diese freie, unbeschwerte und glückliche Zeit in Österreich vergessen.
    (2): Auf Zypern: Eine sehr orthodoxe Insel
    In den Kirchen Zyperns ertönen Klänge aus der längst vergangenen Anfangszeit des Christentums. Dass die sogenannte „Insel der Heiligen“ heute als Hochburg der orthodoxen Kirche gilt, ist das Ergebnis eines erbitterten Kampfes. Gegen Muslime und römisch-katholische Christen gelang es der im Laufe ihrer Geschichte mehrfach eroberten Insel, ihre orthodoxe Identität zu wahren. Dieser lebendige Glaube, der von der Mehrheit der Bevölkerung gepflegt wird, ist untrennbar mit der Identität der Insel und ihren Einwohnern verbunden.
    (3): In den Vereinigten Staaten: Joes Fischsuppe
    In Portland kocht Joe eine für die Region typische Suppe, die in jedem Restaurant der Gegend auf der Speisekarte steht. Dazu gart er Zwiebeln, Kartoffeln und Schalotten mit Thymian und Lorbeer und übergießt das Ganze mit Miso-Brühe. Schließlich nimmt er den Topf vom Herd und gibt Schellfisch und dicke Sahne hinzu. Er lässt die Suppe eine Weile ziehen, dann ist sie fertig.
    (4): Auf Hokkaido: Die Neuerfindung der Wolken
    Mit ihrem rauen Klima und den weißen Schneelandschaften ist die in Nordjapan gelegene Insel Hokkaido so etwas wie das japanische Sibirien. Der Schnee zieht viele Extremsportler an und bestimmt das Leben der Inselbewohner, auch in der Hauptstadt Sapporo. In den 30er Jahren erforschte ein Wissenschaftler an der dortigen Universität die Geheimnisse dieses Schnees … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 09.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 02.12.2022 arte.tv
  • Folge 1156 (45 Min.)
    (1): Mariano Fortunys Venedig aus 1001 Nacht
    Von den Kleidern, die den Erzähler in Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ verzaubern, hat eines die Zeit überdauert: das Delphos. Es entstand Anfang des 20. Jahrhunderts in einem raffinierten, exzentrischen und schillernden Venedig und sieht aus, als sei es einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht entsprungen. Entworfen hat es der spanische Künstler Mariano Fortuny. Der Fotograf, Maler und Bühnenbildner wurde in der mondänen, kosmopolitischen Gesellschaft vor allem durch seine modischen Schöpfungen berühmt. Sein Stil, eine fein abgestimmte Kombination aus Antike, Orient und Renaissance bescherte ihm den Spitznamen „Magier von Venedig“.
    (2): USA: Ein echtes Eisenbahnabenteuer
    Eine Eisenbahnlinie vereint die USA: Die mehrere Tausend Kilometer lange Zugverbindung nach Kalifornien war eines der ehrgeizigsten Bauvorhaben des 19. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund von Goldrausch und Bürgerkrieg sollte die „Transcontinental Railroad“ Ost- und Westküste miteinander verbinden, und die Gründer der Bahn scheuten weder Kosten noch Mühen, um ihren amerikanischen Traum zu verwirklichen. Dabei griffen sie erstmals auf chinesische Arbeiter zurück, die sich für den Bau der Bahnstrecke zu Tausenden aufopferten und deren Bedeutung für die Geschichte des Landes erst in jüngster Zeit Würdigung findet.
    (3): Frankreich: Didiers Gâteau Basque
    Didier, Mitglied der Bruderschaft des Gâteau Basque, kauft in Cambo-les-Bains sechs Eier frisch vom Bauern, um die regionale Kuchenspezialität zuzubereiten. Drei davon verwendet er für die Füllung, eine samtige Konditorcreme, zwei braucht er für den knusprigen Teig, der sie umhüllt. Mit dem verbliebenen sechsten Ei bestreicht er den Kuchen und verleiht ihm eine wunderschöne goldgelbe Farbe. Einfach zum Anbeißen!
    (4): Marokko: Die Verlobte der Gefahr
    Marrakesch an der Kreuzung verschiedener Nomadenrouten ist der ideale Ausgangspunkt für eine Wüstenexpedition. Schon lange bevor die Stadt zum Touristenmekka wurde, war sie Synonym für das Tor zum Unbekannten – und Treffpunkt für Abenteurer aller Art. In der Zwischenkriegszeit beschloss eine Frau, sich hier ein wenig näher umzuschauen. Man nannte sie „die Verlobte der Gefahr“ … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 12.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 05.12.2022 arte.tv
  • Folge 1157 (45 Min.)
    (1): Nizza: Die Synagoge von Joann Sfar
    Mit über 50 Jahren hat sich der Romancier, Filmemacher und vor allem Comicautor Joann Sfar eine kindliche Sensibilität und grenzüberschreitende Sicht auf die Dinge bewahrt. In Nizza, das in seinen Erzählungen immer wieder auftaucht, lüftet er den Schleier über seinem neuesten Werk „La Synagogue“, das 2022 veröffentlicht wurde. Darin hat er mit besorgtem Blick das Erbe seines Vaters gebündelt – einen besessenen Kampf gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und jegliche Form von Diskriminierung.
    (2): Nepal: Die kriegerische Seele der Gurkhas
    Noch vor Sonnenaufgang starten viele junge Männer in Nepal ein intensives Training, das sie ihrem Traum ein Stück näherbringen soll: Mitglied der Gurkhas zu werden, einer Elitebrigade der britischen Armee. Seit mehr als 200 Jahren kämpfen die Gurkhas tapfer an der Seite der Briten und haben sich auch in den beiden Weltkriegen um das Vereinigte Königreich verdient gemacht. Sie sind das Erbe einer einzigartigen Geschichte, die die kriegerische Seele des Landes widerspiegelt, denn das kleine Nepal mit seiner wild-zerklüfteten Landschaft konnte sich stets gegen die Eroberung durch fremde Mächte zur Wehr setzen.
    (3): Israel: Eyals kleine Schokocroissants
    In Givatayim, einem Vorort von Tel Aviv, bereitet Eyal Rugelach zu, ein traditionelles osteuropäisches Gebäck, das in Israel ein echter Klassiker ist. Die kleinen Croissants werden mit einer Füllung aus zerstoßenen Butterkeksen, Kakaopulver, Zucker und Butter gefüllt. Spontan zaubert er auch eine Version mit Haselnüssen.
    (4): Alabama: Die blutige Geschichte der Frauenheilkunde
    Montgomery in Alabama trägt das Leid und den Kampf der schwarzen Bevölkerung im Stadtbild: Auf den Fassaden der Hochhäuser erzählen Wandgemälde ihre Geschichte. Eines davon zeigt Sklavinnen, die im 19. Jahrhundert im Namen der Medizin schlimmste Qualen über sich ergehen lassen mussten … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 06.12.2022 arte.tv
  • Folge 1158 (45 Min.)
    (1): Moskau: Durch die Linse von Alexander Gronsky
    Seit Jahren durchstreift der russische Fotograf Alexander Gronsky die Schlafstädte rund um Moskau. Seine Bilder zeigen winzige Figuren vor einer fesselnden, kargen Landschaft, die wie Überlebende in einer postapokalyptischen Welt wirken. Die von Gronsky verewigten Viertel entstanden in einer Zeit, als das Land noch einem kommunistischen Traumbild nachhing. Seine Arbeiten spüren der Wirkung dieser Umgebung auf die Bewohner nach.
    (2): Brüssel: Hochburg der Comic-Kunst
    Comics gehören in Brüssel zum Stadtbild – überall und in jeder Form. An allen Straßenecken tauchen die gezeichneten Helden auf, die die Comic-Kunst zu einer herausragenden Ausdrucksform der belgischen Kultur gemacht haben. Hinter dem Talent und dem Humor der Autoren verbirgt sich der politische Wille einer jungen Nation, deren Strahlkraft sich durch den Zeichenstift manifestiert. Von den ersten Comic-Magazinen bis zum Siegeszug der Graphic Novel pulsiert die belgische Hauptstadt im Rhythmus dieser Kunst, die sich immer wieder neu erfindet.
    (3): Südkorea: Woo-rams Gemüse-Schinken-Rollen
    In Seoul plant Woo-ram ein Picknick im Wald und bereitet dafür einen typischen Snack zu: Gimbap. „Gim“ bedeutet „getrocknete Alge“ und „Bap“ ist der gekochte Reis, den sie in das Algenblatt wickelt, nachdem sie ihn mit Rettich, Karotten, Omelett, Schinken und Gurke gefüllt hat. Ein Klassiker der koreanischen Küche.
    (4): Uppsala: Schikane auf Schwedisch
    In Uppsala, an den Ufern des Flusses Fyris, knapp eine Stunde entfernt von Stockholm, lässt es sich gut leben. Hier befindet sich auch die älteste Universität des Landes mit mehr als 50.000 Studierenden. Ihre Vorgänger im 16. Jahrhundert mussten eine ziemlich heftige Aufnahmeschikane über sich ergehen lassen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 14.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 07.12.2022 arte.tv
  • Folge 1159 (45 Min.)
    (1): Cartagena: Die traumhaften Abenteuer des Arturo Pérez-Reverte
    Eingeklemmt zwischen dem Kap Tiñoso und dem Kap Palos erstreckt sich rund um die Stadt Cartagena die Heimat eines der erfolgreichsten zeitgenössischen Schriftsteller Spaniens: Arturo Pérez-Reverte. Zu seinen mehrfach verfilmten Romanen zählen Kriminalromane ebenso wie Kurzgeschichten mit historischem Bezug. In „Die Seekarte“, dem autobiografischsten seiner Bücher, begibt sich Pérez-Reverte mit der Erkundung seiner Heimatregion auf eine sehr persönliche Suche.
    (2): Irland: Hurling – mehr als ein Sport
    An Spieltagen kann man in nordirischen Stadien einem Sport beiwohnen, der vor allem auf der grünen Insel gepflegt wird: Hurling – in der weiblichen Variante Camogie. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Sportarten in Europa. Für die Iren ist sie jedoch weit mehr als nur ein Spiel: Mit Hurling behaupteten sie ihre Identität gegenüber den protestantischen englischen Herrschenden. In Nordirland ist es der Sport der katholischen Nationalisten, die eine Wiedervereinigung Irlands fordern. Jenseits der sportlichen Betätigung hinaus könnte Hurling zu einem Instrument der Versöhnung zwischen zwei Gemeinschaften werden, die sich seit mehr als einem Jahrhundert erbittert bekämpfen.
    (3): Kanada: Antoines Algenkaviar
    In Gaspé, Québec, taucht Antoine unter Wasser, um Algen als Hauptzutat für seinen Kaviar zu sammeln. In einer Küchenmaschine mixt er Gewürzgurken, Zwiebeln, Zitronensaft, Knoblauch und Kapern mit Spirulina-Meeresalgen, Lappentang und gemahlenen Zuckeralgen. Anschließend serviert er seinen Kaviar auf Crackern und dekoriert mit einem hübschen Algenkringel.
    (4): Nepal: Ein Bergsteiger bezahlt mit dem Leben
    Mit der Hälfte aller Achttausendergipfel der Welt gilt Nepal als Mekka der Bergsteiger. Die schneebedeckten Gebirgszüge des Himalaja verleihen dem Land ein fast unwirkliches Aussehen. Die Schönheit der Landschaft wird nur von ihrer Gefährlichkeit übertroffen: In den 1930er Jahren zahlte ein junger Abenteurer für seine Amateurhaftigkeit einen hohen Preis … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 15.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 08.12.2022 arte.tv
  • Folge 1160 (45 Min.)
    (1): Kuba: Die skandalöse Liebesgeschichte der Gertrudis Gómez de Avellaneda
    Bis heute klingen die Worte der Dramatikerin und Dichterin Gertrudis Gómez de Avellaneda in den Kubanerinnen nach. Die ausgesprochen bürgerlich wirkende Tochter spanischer Kolonialherren war im 19. Jahrhundert eine der ersten Feministinnen Lateinamerikas. Ihr Debütroman „Sab“, den sie mit gerade einmal 25 Jahren schrieb, handelt von der verbotenen Liebe zwischen einem schwarzen Sklaven und der Tochter seines Herrn – ein Skandal in einem Land, dessen damaliger Reichtum auf Zucker und Sklavenarbeit beruhte.
    (2): Palästina: Das Wunder von Jericho
    Die palästinensische Stadt Jericho ist nicht nur ein biblischer Ort unweit vom Toten Meer und vom Fluss Jordan, wo Jesus Christus getauft wurde, sondern gilt auch als älteste durchgehend bewohnte Stadt der Welt und eine Wiege der Landwirtschaft. Dass die ausgetrocknete Erde hier Leben hervorgebracht hat, liegt an einem Schatz, den sie tief im Inneren verborgen hält: Wasser. Unterirdische Quellen tränken eine Oase, in der seit Generationen Obstbäume gedeihen und bis heute die Einheimischen ernähren.
    (3): Kroatien: Kresimirs Vierlingsstrudel
    In Zagreb bereitet Kresimir seinen Lieblingsnachtisch zu: Gibanica, einen Strudel mit vier unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Auf eine Schicht Mohnfüllung kommt Quark mit abgeriebener Zitronenschale. Mit einer Schicht Nussfüllung und einer Apfel-Zimt-Mischung schließt er den Strudel ab – mächtig, aber absolut köstlich!
    (4): Paris: Am Seineufer wird ein Wissenschaftler ausgetrickst
    Im Herzen von Paris locken seit fast 500 Jahren kleine Stände Buchliebhaber und Neugierige aller Art an die Ufer der Seine. Doch auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt – diese schmerzliche Erfahrung musste im 19. Jahrhundert sogar ein bedeutender Wissenschaftler des Institut de France machen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 16.12.2022 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 09.12.2022 arte.tv

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